2010-11-24 |
Nach einer Entscheidung des Bundesgerichtshofs Deutschlands ist die durch das Steueränderungsgesetz 2007 erfolgte Absenkung der Altersgrenze für die steuerliche Berücksichtigung von Kindern verfassungsgemäß, doch ist gegen diese Entscheidung eine Verfassungsbeschwerde zu erwarten (III R 35/2009 17. Juni 2010). |
Nach einer Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts Deutschlands muss der Verwaltungsgerichtshof Bayern die medienrechtliche Unbedenklichkeit der Übernahme privater Fernsehsender durch die Axel Springer AG überprüfen (6 C 16/2009 24. November 2010). |
Nach einer Entscheidung des Bundessozialgerichts Deutschlands ist bei Selbständigmachung eines Arbeitslosen unter Aufgabe einer zuvor ausgeübten Nebentätigkeit der Bemessung seines Gründungszuschusses der ungekürzte Leistungssatz seines Arbeitslosengelds zu Grunde zu legen (11 AL 12/2010 24. November 2010). |
Nach einer Entscheidung des Bundessozialgerichts Deutschlands liegt keine unbillige Härte bei der Arbeitslosengeldbemessung vor, wenn die Differenz der Arbeitsentgelte im einjährigen Regelbemessungsrahmen und dem erweiterten zweijährigen Bemessungsrahmen weniger als zehn Prozent beträgt (11 AL 30/2009 24. November 2010). |
Nach einer Entscheidung des Bundesfinanzhofs Deutschlands sind Betreiber von Glücksspielautomaten nicht berechtigt, die Steuerfreiheit ihrer Umsätze nach der sechsten Umsatzsteuerrichtlinie geltend zu machen, wenn bereits bestandskräftige Steuerbescheide ohne Vorbehalt der Nachprüfung vorliegen, und ist ein Steuerbescheid auch bei einem erst nachträglich erkannten Verstoß gegen das Unionsrecht nicht unter günstigeren Bedingungen als bei einer Verletzung innerstaatlichen Rechts änderbar (V R 57/2009 16. September 2010). |
Nach einer Entscheidung des Bundesfinanzhofs Deutschlands darf ein Finanzamt den Anspruch eines Insolvenzschuldners auf Vergütung von Umsatzsteuer mit zur Insolvenztabelle angemeldeten Steuerforderungen verrechnen, wenn der Insolvenzschuldner den Vergütungsanspruch durch Fortführung seines Unternehmens während des Insolvenzverfahrens erworben und der Insolvenzverwalter diese Tätigkeit aus dem Insolvenzbeschlag freigegeben hatte (VII R 35/2008 1. September 2010). |
Nach einer Entscheidung des Landessozialgerichts Niedersachsen-Bremen schließt ein Beschäftigungsverbot wegen einer Risikoschwangerschaft einen Anspruch auf Arbeitslosenhilfe nicht aus (11 AL 149/2007 25. Oktober 2010). |
Nach einer Entscheidung des Landgerichts Darmstadt ist ein ehemaliger Manager von Siemens wegen Untreue durch Zahlung von Schmiergeld an Mitarbeiter Enels in Italien zu zwei Jahren Haft mit Bewährung und Zahlung von 150000 Euro an gemeinnützige Einrichtungen verurteilt (23. November 2010). |
Nach einer Entscheidung des Landgerichts Landau ist eine Eröffnung eines Hauptverfahrens gegen Michael Billen abgelehnt. |
Nach einer Entscheidung des Arbeitsgerichts Frankfurt am Main dürfen die Piloten Air Berlins in dieser Woche nicht streiken. |
Nach einer Entscheidung des zuständigen Gerichts Polens ist eine Klage gegen den Vertrag von Lissabon abgewiesen. |
Nach einer Entscheidung des zuständigen Gerichts der Vereinigten Staaten von Amerika muss SAP Oracle wegen Urheberrechtsverletzungen durch ein Tochterunternehmen rund 1 Milliarde Euro Schadensersatz leisten (23. November 2010). |
Nach einer Entscheidung der Europäischen Kommission ist das Vertragsverletzung gegen Deutschland wegen mangelnder Umsetzung der Gleichstellungsrichtlinie eingestellt. |
Tito Tettamanti und Martin Wagner verkaufen die Basler Zeitung an Moritz Suter. |
Die Landesmedienanstalten und die Sender der Pro-Sieben-Sat.1-Gruppe schließen im Streit um die Gewinnspielsatzung einen Vergleich. |
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2010-11-23 |
Nach einer Entscheidung des europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte muss Großbritannien binnen sechs Monaten Häftlinge an Wahlen teilnehmen lassen. |
Nach einer Entscheidung des Bundesgerichtshofs Deutschlands hat ein Kapitalanleger gegen die Entschädigungseinrichtung der Wertpapierhandelsunternehmen bei Insolvenz eines Wertpapierhandelsunternehmens (z. B. Phoenix Kapitaldienst GmbH) keinen Anspruch nach dem Einlagensicherungs- und Anlegerentschädigungsgesetz auf Zahlung von Scheingewinnen, die das Unternehmen in Kontoauszügen oder Saldenbestätigungen ausgewiesen hatte /XI ZR 26/2010 23. November 2010). |
Nach einer Entscheidung des Bundesarbeitsgerichts Deutschlands kann ein Arbeitnehmer auch bei Verletzung einer Nebenpflicht (z. B. Nichtrückgabe einer umstrittenen Hausarbeit eines Schülers durch einen Lehrer einer Waldorfschule) fristlos gekündigt werden (2 AZR 845/2008). |
Nach einer Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts Niedersachsen ist eine Fremdenverkehrsbeitragssatzung unwirksam, wenn darin für mittelbar vom Fremdenverkehr profitierende Vermieter und Verpächter keine Beitragspflicht festgelegt wurde (9 LC 393/2008 22. November 2010). |
Nach einer Entscheidung des Verwaltungsgerichts Neustadt an der Weinstraße ist ein Weihnachtsbaumverkauf auf einem 500 Quadratmeter großen unbebauten Grundstück, für das die Gemeinde sonstige Gewerbebetriebe im Bebauungsplan ausgeschlossen hat, unzulässig und rechtswidrig (4. November 2010). |
Nach einer Entscheidung des Amtsgerichts München kann ein Sachverständiger wegen eines Prozessgutachtens nur dann auf Schadensersatz verklagt werden, wenn der Betroffene im Rahmen des Prozesses ´mit allen verfügbaren Mitteln gegen das für falsch gehaltene Gutachten (z. B. über ein Blechdach) vorzugehen versucht hat (281 C 34656/2008 19. November 2010). |
Gegen die Hamburger Sparkasse hat der Datenschutzbeauftragte Hamburgs wegen eines widerrechtlichen Zugriffs auf Kundendaten ein Bußgeld von 200000 Euro verhängt. Die islamistische Al-Shabab Miliz in Somalia hat einen Jugendlichen wegen sexuellen Missbrauchs hingerichtet, einen Erwachsenen wegen Spionage. |
Die Abwicklung von Lehmann Brothers hat bisher 1,02 Milliarden Dollar gekostet. |
Samuel Eto’o (Inter Mailand) ist nach Videobeweis wegen Kopfstoßes für drei Spiele gesperrt und muss 30000 Euro zahlen. |
Thanos Petsos (1. FC Kaiserslautern) ist wegen Tätlichkeit für zwei Spiele gesperrt. |
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2010-11-22 |
Nach einer Entscheidung des Bundesgerichtshofs Deutschlands darf ein Tabakwarenhersteller (z. B. BAT) auch nicht mittelbar durch Hinweis auf sein Verantwortungsbewusstsein für seine Erzeugnisse in der Presse werben (I ZR 137/2009 18. November 2010). Nach einer Entscheidung des Bundesgerichtshofs Deutschlands darf der Unterhaltsanspruch geschiedener, jahrelang Kinder erziehender Ehefrauen nicht ohne besondere Abwägung befristet werden (XII ZR 202/2008 6. Oktober 2010). |
Nach einer Entscheidung des Verwaltungsgerichts Braunschweig verliert ein eine Waffe an einen Minderjährigen überlassender oder Waffen und Munition nicht getrennt und sicher verwahrender Waffenbesitzer sein Besitzrecht (5 A 15/2010 17. November 2010). |
Die Bundesregierung Deutschlands gibt das Vorhaben der Lohndatenbank Elena (vorerst) auf. |
Der des Mordes in zehn Fällen und der Beihilfe zum Mord in mindestens 430000 Fällen angeschuldigte Samuel Kunz ist am 18. November 2010 kurz vor Prozessbeginn verstorben. |
Nach einer Entscheidung des Kammergerichts Berlin darf ein Rechtsanwalt in einem Rundschreiben Anleger einer Fondsgesellschaft gezielt zu Informationsveranstaltungen einladen (5 W 198/2010 31. August 2010). |
Nach einer Entscheidung des Oberlandesgerichts Bamberg darf eine Bank in einer allgemeinen Vertragsbedingung nicht pauschal 2 Prozent Bearbeitungsgebühr für die Bewilligung eines Privatdarlehens vorsehen, weil die Arbeiten von der Bank im eigenen Interesse durchgeführt werden (3 U 78/2010). |
Nach einer Entscheidung des Oberlandesgerichts Köln ist Internetwerbung oder Telefonwerbung für Spielgemeinschaften zur Teilnahme an Ausspielungen des Deutschen Lotto- und Toto-Blocks rechtswidrig (6 U 38/2010 19. November 2010). |
Nach einer Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofs Hessen darf das Unternehmen K + S anfallende Salzabwässer im Gebiet Eichhorst/Bodesruh mangels einer unmittelbar bevorstehenden Gefahr für die Trinkwassergewinnung weiter versenken (7 B 1704/2010 3. November 2010). |
Nach einer Entscheidung des Landgerichts München I sind drei Schweizer Berufsschüler wegen versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung an fünf Passanten in München zu 84, 58 und 34 Monaten Haft verurteilt. |
Nach einer Entscheidung des Amtsgerichts Konstanz darf der Wäschehersteller Schiesser aus der Insolvenz unmittelbar an die Börse. |
Nach einer Entscheidung des zuständigen Gerichts Österreichs ist der Planer einer Skitour nicht wegen fahrlässiger Tötung strafbar, wenn allen Teilnehmern die grundsätzliche Verschüttungsgefahr bei einer Skitour bewusst und eine besondere Gefahr vor Ort nicht erkennbar war. |
Nach einer Entscheidung des zuständigen Gerichts Oklahomas darf eine Hinrichtung mit einem Tiernarkosemittel ausgeführt werden. |
Die Mehrheit der Madagassen billigt eine neue Verfassung. |
Bundestagspräsident Lammers sperrt wegen der Anschlagsgefahr die Glaskuppel des Reichstags in Berlin für Besucher. |
Die Deutsche Post will die Lastwagenspedition ETS in Texas verkaufen. |
Novell wird für 2,2 Milliarden Dollar an Attachmate Corp. verkauft. |
Coca Cola ruft 22000 Trinkgläser wegen eines Cadmium enthaltenden Aufdrucks zurück. |
Das Auswärtige Amt Deutschlands ruft die Bilder der Leiter von Auslandsvertretungen aus der Zeit vor März 1951 wegen Belastungsgefahr (grundsätzlich) zurück (Ausnahme z. B. Otto von Bismarck). |
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2010-11-21 |
Nach einer Entscheidung des europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte hat Großbritannien durch unbefristete Präventivhaft terrorverdächtiger Ausländer gegenüber vier Beschwerdeführern Art. 5 IV EMRK verletzt (3455/2005 19. Februar 2009). |
Nach einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts Deutschlands ist die Anordnung einer Betreuung trotz Fehlens der dafür erforderlichen Voraussetzungen eine tiefgreifende und fortwirkende Grundrechtsverletzung, die gemäß Art. 19 IV GG trotz Aufhebung der Betreuung ein fortbestehendes Interesse an der Feststellung der Rechtswidrigkeit der Maßnahme begründet (1 BvR 2579/2008 2. Juli 2010). |
Nach einer Entscheidung des Bundesgerichtshofs Deutschlands kann bei einem mit einem Erbvertrag verbundenen Austauschvertrag der Erblasser wegen zugesagter, unterbliebener Pflegeleistungen von beiden Verträgen zurücktreten, wenn der Erblasser den Bedachten unter Fristsetzung zuvor vergeblich aufgefordert hat, die im Einzelnen zu bezeichnenden Pflegeleistungen zu erbringen (IV ZR 30/2010 5. Oktober 2010). |
Nach einer Entscheidung des Bundesgerichtshofs Deutschlands sind besondere Nutzungen im Sinne von § 21 VII WEG solche Nutzungen, die mit einer gesteigerten Inanspruchnahme des Gemeinschaftseigentums einhergehen und zumindest bei typisierender Betrachtung den Anfall besonderer Kosten wahrscheinlich machen, und entspricht die Festsetzung einer maßvoll bemessenen Umzugskostenpauschale durch Mehrheitsbeschluss nach § 21 VII WEG nur dann den Grundsätzen einer ordnungsgemäßen Verwaltung, wenn die Regelung nicht zu einer ungerechtfertigten Ungleichbehandlung der Wohnungseigentümer führt (V ZR 220/2009 1. Oktober 2010). |
Nach einer Entscheidung des Bundesgerichtshofs Deutschlands bleibt, wenn der Geschädigte sich für eine Berechnung seines Schadens auf der Grundlage der Art. 17 bis 28 CMR entscheidet, das Haftungssystem der CMR einschließlich der Haftungsbeschränkung nach Art. 12 III CMR anwendbar (I ZR 39/2009 30. September 2010). |
Nach einer Entscheidung des Bundesgerichtshofs Deutschlands ist bei der Verlängerung des nachehelichen Betreuungsunterhalts aus kindbezogenen Gründen ein Altersphasenmodell, das allein oder wesentlich auf das Alter des Kindes abstellt, rechtswidrig (XII ZR 20/2009 15. September 2010). |
Nach einer Entscheidung des Bundesgerichtshofs Deutschlands muss der Mieter den Vermieter vor Abschluss eines Gewerberaummietvertrags über außergewöhnliche Umstände (z. B. Vertrieb des Warensortiments Thor Steinar) aufklären (XII ZR 192/2008 11. August 2010). |