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#ZIEL
6201Schlesisches Landrecht →Breslauer Landrecht
6202Schleswig →Schleswig-Holstein Lit.: Haff, K., Übereinstimmungen im Stadtrechte von Schleswig (Haithabu) und in dem Bjärköa-Ret, ZRG GA 59 (1939), 277
6203Schleswig-Holstein ist das aus dem nördlichen Schleswig und dem südlichen Holstein (zwischen Kiel und Elbe) zusammengesetzte Land der Bundesrepublik Deutschland. Davon erscheint Holstein um 800 als nördlicher Teil des Stammesgebiets der →Sachsen. Schleswig ist seit 1232 Herzogtum. 1326 erzwingt der Graf von Holstein den Ausschluss einheitlicher Herrschaft über Dänemark und Schleswig. 1386 erlangt er Schleswig als Lehen Dänemarks. Seitdem bleiben Schleswig als Lehen Dänemarks und Holstein als Lehen des Reiches in fester Verbindung. Seit dem 18. Jh. gehören die Herzogtümer Schleswig und Holstein zu Dänemark, sind aber verwaltungsmäßig selbständig. Daraufhin beginnt Dänemark Schleswig von Holstein (Staatsgrundgesetz für die Herzogtümer Schleswig-Holstein vom 15. 9. 1848) zu trennen. Am 30. 10. 1864 muss Dänemark S. und Lauenburg an Preußen und Österreich abtreten. Deren gescheiterte gemeinsame Verwaltung löst 1866 das Ende des →Deutschen Bundes aus. Österreich muss sich mit der Einverleibung Schleswig-Holsteins in Preußen einverstanden erklären. Nordschleswig kommt 1920 auf Grund einer Volksabstimmung an Dänemark. Durch Verordnung Nr. 46 der britischen Militärregierung vom 23. 8. 1946 betreffend die Auflösung der Provinzen des ehemaligen Landes Preußen in der britischen Zone und ihre Neubildung als selbständige Länder erhält S. eine rechtliche Grundlage als eigenes Land. 1949 wird es Teil der Bundesrepublik Deutschland. Lit.: Köbler, Historisches Lexikon; Kroeschell, DRG 3; Falck, N., Handbuch des schleswig-holsteinischen Privatrechts, Bd. 1ff. 1825ff.; Kahler, O., Das schleswig-holsteinische Landesrecht, 2. A. 1923; Haff, K., Die Grenzen der Rechtsgebiete in Schleswig-Holstein, ZRG GA 45 (1925), 413; Carstens, W., Die Landesherrschaft der Schauenburger, Zeitschrift der Gesellschaft für schleswig-holsteinische Geschichte 55 (1926), 287; Hedemann-Heespen, P. v., Die Herzogtümer Schleswig-Holstein und die Neuzeit, 1926; Andresen, L./Stephan, W., Beiträge zur Geschichte der Gottorfer Hof- und Staatsverwaltung, Bd. 1f. 1928; Pauls, V., Hundert Jahre Gesellschaft für schleswig-holsteinische Geschichte, 1933; Jacoby, G., Herzog Johann der Ältere von Schleswig-Holstein und die Abfassung des Spade-Landesrechts, ZRG GA 55 (1935), 263; Carstens, W., Untersuchungen zur Geschichte des Adels, Zeitschrift der Gesellschaft für schleswig-holsteinsche Geschichte 63 (1935), 66; Wohlhaupter, E., Rechtsquellen Schleswig-Holsteins, Bd. 1 1938; Wohlhaupter, E., Das Recht Schleswig-Holsteins und der Norden, Zs. d. Gesellschaft f. schleswig-holsteinische Geschichte 70/71 (1943), 49; Wohlhaupter, E., Volkstum und Recht in Schleswig-Holstein, Kieler Blätter 1943, 67; Hauser, O., Staatliche Einheit und regionale Vielfalt in Preußen, 1967; Handbuch der Quellen und Literatur der neueren europäischen Privatrechtsgeschichte, hg. v. Coing, H., Bd. 1ff. 1973ff., 2,2,526, 3,3,2906; Lange, U., Die politischen Privilegien der schleswig-holsteinischen Stände, 1980; Herzog Adolfs Urteilbuch 1544-1570, hg. v. Prange, W., 1985; Krech, J., Das schleswig-holsteinische Staatsgrundgesetz vom 15. September 1848, 1985; Opitz, E., Schleswig-Holstein, 1988; Obergerichtsbarkeit in Schleswig-Holstein, 1988; Rheinheimer, M., Dorfwillkür und Obrigkeit im Herzogtum Schleswig, ZRG GA 113 (1996), 377; Bremicker, S., Schleswig-Holstein als Kondominium, 1994; Die Anfänge des Landes Schleswig-Holstein, 1997; Werner, N., Die Prozesse gegen die Landvolkbewegung in Schleswig-Holstein 1929/1932, 2001; Bohn, R., Geschichte Schleswig-Holsteins, 2006; Loebert, S., Die dänische Vergangenheit Schleswigs und Holsteins in preußsichen Geschichtsbüchern, 2008; Repertorium der Policeyordnungen der frühen Neuzeit Band 9 Dänemark und Schleswig-Holstein, hg. v. Tamm, D., 2008; Schubert, W., 175 Jahre Obergerichtsbarkeit in Schleswig-Holstein, (in) Schleswig-Holsteinische Anzeigen 2009, 208; Bernstein, A., Die Gebietsreform in Schleswig-Holstein, 2010; Borup, A., Demokratisierungsprozesse in der Nachkriegszeit, 2011
6204Schlettwein, Johann August (Großobringen bei Weimar 8. 8. 1731-Dahlen/Mecklenburg 24. 4. 1802) wird nach dem Studium der Theologie, Rechtswissenschaft und Staatswissenschaft in Jena (Darjes) 1763 Hofrat in Baden und Anhänger des Physiokratismus sowie 1777 Professor der ökonomischen Fakultät in Gießen. Lit.: Krebs, A., Johann August Schlettwein, 1909; Johann August Schlettwein, hg. v. Schlettwein, C., 1981
6205Schlichtung (F.) vereinbarte Streitlösung Lit.: Bähr, J., Staatliche Schlichtung in der Weimarer Republik, 1989; Brauchitsch, I. v., Staatliche Zwangsschlichtung, 1990
6206Schloss Lit.: Merz, W., Schloss Zwingen im Birstal, 1923
6207Schlözer, August Ludwig (Grafschaft Hohenlohe 1735-Göttingen 1809) wird nach dem Studium der Theologie in Wittenberg und der Sprachen, Geschichte und Staatswissenschaften in Göttingen aufgeklärter Professor in Göttingen. Lit.: Schlözer, A., Allgemeines Staatsrecht und Staatsverfassungslehre, 1793; Fürst, F., August Ludwig Schlözer, 1928; Warlich, B., August Ludwig von Schlözer, Diss. phil. Erlangen 1972
6208Schlüssel ist das zum Öffnen eines Schlosses bestimmte Gerät, das als Rechtssymbol verwendet werden kann. Lit.: Grimm, J., Deutsche Rechtsaltertümer, 1828, Bd. 1f. 4. A. 1899, Neudruck 1922, 1989, 1994; Amira, K. v./Schwerin, C. Frhr. v., Rechtsarchäologie, 1943; Mandel, G., Der Schlüssel, 1993
6209Schlüsselgewalt ist die durch den Schlüssel verkörperte Handlungsgewalt. In der Kirche steht die Gesamtheit der von Jesus Christus zum Heil der Menschen seiner Kirche gestifteten Gewalten nach Matthäus 16,19 Petrus bzw. seinem Nachfolger zu. In der Ehe hat seit dem Mittelalter die Frau, jetzt jeder Ehegatte im deutschen Recht die Berechtigung, Geschäfte zur angemessenen Deckung des Lebensbedarfs einer Familie mit Wirkung auch für den anderen Ehegatten zu besorgen (Österreich 1978). Lit.: Hübner 653, 681; Köbler, DRG 122; Rosenfeld, K., Die Schlüsselgewalt, 1900; Fehr, H., Die Rechtsstellung der Frau, 1912; Feine, H., Kirchliche Rechtsgeschichte, 1950, 5. A. 1972; Wagner-Ogris, E., Die dingliche Wirkung der Schlüsselgewalt, 1994
6210Schlyter, Carl Johann (1795-1888) wird nach dem Rechtsstudium in Lund 1816 Dozent und 1838 Professor. Er ist Schwedens erster, von der historischen Rechtsschule geprägter Rechtshistoriker. In 13 Bänden veröffentlicht er die älteren schwedischen Rechtsquellen. Lit.: Schlyter, C., Samling af Sweriges gamla lagar, 1822ff.; Wissen, T., Minne af Carl Johan Schilter, 1890; Sandström, M., Die Herrschaft der Rechtswissenschaft, 1898; Sundell, J., Karl Schlyter, 1998
6211Schmauß, Johann Jacob (Landau/Pfalz 10. 3. 1690-Göttingen 8. 4. 1757) wird nach dem Rechtsstudium in Straßburg und Halle (Thomasius, Gundling) Hofrat in Baden-Durlach und 1734 Professor für öffentliches Recht in Göttingen, Halle, Leipzig und Göttingen (1744). Er trennt das →Naturrecht von der kirchlichen Moral und das Staatsrecht von der Geschichte. Sein (lat.) Compendium (N.) iuris publici (Handbuch des öffentlichen Rechtes) dient der praktischen Verbesserung der juristischen Ausbildung. Lit.: Pütter, J., Versuch einer academischen Gelehrtengeschichte, Bd. 2 1788; Rüping, H., Die Naturrechtslehre des Christian Thomasius, 1968; Hammerstein, N., Ius und Historie, 1972; Sellert, W., Johann Jakob Schmauß, JuS 25 (1985), 843
6212Schmerzensgeld (Wort 1811, Schmerzengeld 1689) ist die Entschädigung in Geld für einen immateriellen Schaden. Seit dem 17. Jh. wird im Heiligen römischen Reich unter Fortführung einheimischer Vorstellungen auch der bei Körperverletzung entstehende Schmerz durch einen Vermögenswert ausgeglichen. Das deutsche Bürgerliche Gesetzbuch (1900) beschränkt den Geldersatz bei Nichtvermögensschäden auf besonders benannte Tatbestände (§§ 253, 847 BGB). In der zweiten Hälfte des 20. Jh.s wird von der Rechtsprechung S. entgegen der gesetzlichen Vorschrift unter Berufung auf das deutsche Grundgesetz auch bei bisher nicht erfassten Rechtsgüterverletzungen gewährt. Lit.: Köbler, DRG 166, 217, 271; Schneider, E./Biebrach, J., Schmerzensgeld, 1994; Walter, U., Geschichte des Schmerzensgeldanspruchs bis zum BGB, 2004; Köbler, U., Werden, Wandel und Wesen des deutschen Privatrechtswortschatzes, 2010
6213Schmitt, Carl bzw. eigentlich Karl (Plettenberg 11. 7. 1888-Plettenberg 7. 4. 1985, Vater Krankenkassenverwalter) wird nach dem Rechtsstudium in Berlin, München und Straßburg sowie der Promotion in Straßburg bei Fritz van Calker (Über Schuld und Schuldarten, 1910), der Habilitation in Straßburg (Der Wert des Staates, 1916) und einer kurzen Lehrtätigkeit (1919) an der Handelshochschule München Professor für Staats-recht in Greifswald (1921), Bonn (1922), Berlin (1928 Handelshochschule), Köln (1933) und zum Wintersemester 1933/1934 (Oktober 1933) Berlin. 1931 sieht er als alleinigen Hüter der Verfassung den Reichspräsidenten an. Im Prozess Preußens gegen das Reich im Juli 1932 ist ihm in Verbindung mit Kurt von Schleicher die Wiederherstellung geordneter Verhältnisse das Ziel. Mit der nationalsozialistischen Machtergreifung wird in unklarer Motivation eine umfassende Änderung der Einstellung erkennbar. 1933 wird er Mitglied der →Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei, 1934 Herausgeber der vom (jüdischen) Verlag Otto Liebmann durch Verkauf an den C. H. Beck Verlag gelangten Deutschen Juristenzeitung. Unter betonter Ablehnung des liberalen Rechtsstaats der durch Parteienzersplitterung gekennzeichneten Weimarer Republik rechtfertigt er die nationalsozialistische Ordnung und bejaht die anti-demokratische Selbstbehauptung des starken Staates als Alternative zum Un-tergang. 1937 legt er seine Parteiämter nieder. 1945 verliert er (mit 57 Jahren) sein Lehramt, bleibt aber trotz erheblicher Widerstände (z. B. des früheren As-sistenten Ernst Friesenhahn) über Schüler im Gespräch. Sein vor allem in Tage-büchern dargestelltes persönliches Leben ist erkennbar besonders durch Alkohol und Sexualität beeinflusst. Lit.: Schmitt, C., Verfassungslehre, 1928; Schmitt, C., Legalität und Legitimität, 1932, 8. A. 2012; Schmitt, C., Über die drei Arten des rechtswissenschaftlichen Denkens, 1934; Festschrift für Carl Schmitt, hg. v. Barion, H. u. a., 1959; Hofmann, H., Legitimität gegen Legalität, 1964, 3. A. 1995; Bendersky, J., Carl Schmitt, 1983; Rüthers, B., Carl Schmitt im Dritten Reich, 2. A. 1990; Noack, P., Carl Schmitt, 1993; Koenen, A., Der Fall Carl Schmitt, 1995; Rüthers, B., Altes und Neues von und über Carl Schmitt, NJW 1996, 896; Begemann, R., Das Privatrecht im Werk von Carl Schmitt, Diss. jur. Göttingen 1997; Dahlheimer, M., Carl Schmitt und der deutsche Katholizismus, 1998; Hernandez Arias, J., Donoso Cortes und Carl Schmitt, 1998; Hans Kelsen und Carl Schmitt, hg. v. Diener, D. u. a., 1999; Blindow, F., Carl Schmitts Reichsordnung, 1999; Rüthers, B., Immer noch Neues zu Carl Schmitt?, NJW 1999, 2861; Lutz, B., Carl Schmitt und der Staatsnotstandsplan, 1999; Gross, R., Carl Schmitt und die Juden, 2000; Schmitt, C., Antworten in Nürnberg, hg. v. Quaritsch, H., 2000; Seiberth, G., Anwalt des Reiches, 2001; Blasius, D., Carl Schmitt, 2001; Schmittiana, hg. v. Tommissen, P., Bd. 1ff. 1990ff.; Benoist, A. de, Carl Schmitt. Bibliographie, 2003; Müller, J., A Dangerous Mind, 2003; Thiele, U., Advokative Volkssouveränität, 2003; Meier, H., Die Lehre Carl Schmitts, 2. A. 2004; Schmitt, Carl – Die Militärzeit 1915-1919, hg. v. Hüsmert, E. u. a., 2005; Kortüm, H., Wissenschaft im Doppelpaß? Carl Schmitt; Otto Brunner und die Konstruktion der Fehde, HZ 282 (2006), 584; Mueller, J., Ein gefährlicher Geist, 2007, 2. A. 2011; Großraum-Denken, hg. v. Voigt, R., 2008; Mehring, R., Carl Schmitt, 2009; Blasius, D., Carl Schmitt und der 30. Januar 1933, 2009; Benoist, A. de, Carl Schmitt, 2010; Waldstein, T. v., Der Beutewert des Staates, 2010; Schmitt, C., So lange das Imperium da ist, hg. v. Hertweck, F., 2010; Freund-Feind-Denken, hg. v. Voigt, R., 2011
6214Schmuggel ist das unerlaubte Verbringen von Waren ohne Zollzahlung über eine (Zoll-)Grenze. Lit.: Jarren, V., Schmuggel und Schmuggelbekämpfung in den preußischen Westprovinzen 1818-1854, 1992
6215Schöffe ist in der Gegenwart der ehrenamtliche Richter. Der S. erscheint zwischen 770 und 780 im fränkischen Reich (Italien 774), als Karl der Große je sieben geschworene Schöffen (lat.-afrk. M.Pl. scabini) anstelle der älteren →Rachinburgen zum alleinigen Abgeben von Urteilsvorschlägen bestimmt. In der Folge setzt sich der S. als Urteiler durch (meist 7, 12, 14 oder 24 Schöffen). In der frühen Neuzeit verschwinden in den meisten Gerichten allmählich die ungelehrten Schöffen, während der vom Landesherrn abhängige, beamtete, gelehrte Berufsrichter, der nicht nur den Vorsitz führt (richtet), sondern auch die Entscheidung trifft (urteilt), seinen Einzug hält. Im 19. Jh. belebt der Liberalismus den Schöffen als ehrenamtlichen Richter neben dem gelehrten Berufsrichter wieder im →Schwurgericht bzw. →Schöffengericht. Lit.: Kroeschell, DRG 1; Köbler, DRG 86, 114, 116, 117, 118, 154; Köbler, WAS; Brunner, H., Forschungen zur Geschichte, 1894, 248; Mayer, E., Hansa, Schöffe, Pfahlbürger, Mulefe (Maulaffe), Jodute (Roland), ZRG GA 44 (1924), 291; Althoffer, B., Les scabins, 1938; Kern, E., Die Gerichtsbeisitzer, FS W. Sauer, 1949, 71; Nehlsen-von Stryk, K., Die boni homines, 1981; Weitzel, J., Dinggenossenschaft und Recht, 1985; Hagemann, H., Zur Krise spätmittelalterlicher Schöffengerichtsbarkeit, (in) Wege europäischer Rechtsgeschichte, hg. v. Köbler, G., 1987, 89; Landau, P., Schwurgerichte und Schöffengerichte in Deutschland im 19. Jahrhundert, (in) The Trial Jury, hg. v. Schioppa, A., 1987, 241; Ebel, F., Die Magdeburger Schöppen und das Kirchenrecht, (in) Wege europäischer Rechtsgeschichte, hg. v. Köbler, G., 1987, 64
6216Schöffenbarfreier ist nach dem →Sachsenspiegel (1221-1224) Eike von Repgows der zur Schöffentätigkeit geeignete (und damit schöffenbare) Freie. Die Zahl der Quellenbelege ist gering. Die Abgrenzung von Ministerialen einerseits und Edelfreien oder Vollfreien andererseits ist nicht überzeugend zu bewältigen. Lit.: Kroeschell, DRG 1; Zallinger, O. v., Die Schöffenbarfreien des Sachsenspiegels, 1887; Heck, P., Der Sachsenspiegel und die Stände der Freien, 1905; Kroeschell, K., Rechtsaufzeichnungen und Rechtswirklichkeit, (in) Recht und Schrift im Mittelalter, hg. v. Classen, P., 1977, 349
6217Schöffenbuch ist das von Schöffen seit dem Spätmittelalter z. B. über Urteile geführte Buch. Lit.: Kroeschell, DRG 2; Schulze, A., Das Schöffenbuch der Gemeinde Niederhalbendorf bei Schönberg O.-L., Neues lausitzisches Magazin 101 (1925), 33; Das Schöffenbuch der Dorfgemeinde Krzemienica aus den Jahren 1451-1482, hg. v. Doubek, F. u. a., 1931; Schubart-Fikentscher, G., Das Eherecht im Brünner Schöffenbuch, 1935; Hinz, B., Die Schöppenbücher der Mark Brandenburg, 1964
6218Schöffengericht ist das (seit Karl dem Großen) mit →Schöffen besetzte Gericht, insbesondere das im 19. Jh. auf Grund der Wiederbelebung des in der frühen Neuzeit mehr oder weniger erloschenen Laienrichtertums mit Schöffen neben Berufsrichtern besetzte Gericht am Amtsgericht für kleinere Straffälle mit Straferwartungen bis zu 4 Jahren Haft. Im am 15. 6. 1920 für Österreich geschaffenen Schöffengericht urteilen Berufsrichter und Laeienrichter als einheitliches Gericht über Schuld und Strafe. Lit.: Köbler, DRG 203, 234; Sickel, W., Die Entstehung des Schöffengerichts, ZRG GA 6 (1885), 1; Kern, E., Geschichte des Gerichtsverfassungsrechts, 1954; Hadding, G., Schwurgerichte in Deutschland, 1974; Hagemann, H., Zur Krise spätmittelalterlicher Schöffengerichtsbarkeit, (in) Wege europäischer Rechtsgeschichte, hg. v. Köbler, G., 1987, 89; Landau, P., Schwurgerichte und Schöffengerichte in Deutschland im 19. Jahrhundert, (in) The Trial Jury, hg. v. Schioppa, A., 1987, 241; Lieber, N., Schöffengericht und Trial by Jury, 2010
6219Schöffenrecht →Magdeburger Schöffenrecht
6220Schöffenspruch ist das von Schöffen durch Spruch gefällte Urteil. Lit.: Kroeschell, DRG 2; Köbler, DRG 105; Tomaschek, J., Der Oberhof Iglau in Mähren, 1868; Kisch, H., Schöffenspruchsammlungen, ZRG GA 39 (1918), 346; Leipziger Schöffenspruchsammlung, hg. v. Kisch, G., 1919; Granzin, M., Schöffenspruchsammlung in einer Torgauer Handschrift, ZRG GA 54 (1934), 244; Magdeburger Schöffensprüche für die Hansestadt Posen, hg. v. Goerlitz, T., 1944; Gudian, G., Die Begründung in Schöffensprüchen des 14. und 15. Jahrhunderts, 1960; Ebel, F., Unseren fruntlichen grus zuvor, hg. v. Fijal, A. u. a., 2004
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