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#ZIEL
6181Schengener Abkommen ist das am 14. 6. 1985 zwischen den Regierungen Deutschlands, Frankreichs, der Niederlande, Belgiens und Luxemburgs getroffene, am 25. 3. 1995 in Kraft getretene Abkommen zum schrittweisen Abbau der Kontrollen an den gemeinsamen Grenzen in den europäischen Gemeinschaften, dem sich seitdem weitere Staaten angeschlossen haben (Italien, Spanien, Portugal, Griechenland, Österreich, Griechenland, 1996/2001 Dänemark, Island, Norwegen, Finnland, Schweden, 21. 12. 2007 Tschechien, Ungarn, Polen, Slowakei, Slowenien, Estland, Litauen, Lettland, Bulgarien, Rumänien, Malta). Lit.: Hummer, W./Obwexer, W., Die Schengener Abkommen, 1996
6182Schenk ist am fränkisch-deutschen Hof und später auch an landesherrlichen Höfen der für die Getränke zuständige Amtsträger. Im Heiligen römischen Reich ist der König von Böhmen Erzschenk. Lit.: Kroeschell, DRG 1,2; Köbler, DRG 83, 112; Buchner, M., Die Entstehung der Erzämter, 1911; Schubert, P., Die Reichshofämter, MIÖG 34 (1913), 427; Rösener, W., Hofämter, DA 45 (1989)
6183Schenkung (Wort 1348, Schenkungsvertrag 1784) ist die Hingabe (z. B. Übereignung, Abtretung) eines Gegenstands auf Dauer an einen anderen. Im klassischen römischen Recht ist die (lat. F.) donatio zunächst nur ein Rechtfertigungsgrund für eine unentgeltliche Zuwendung, im spätantiken rö-mischen Recht teils ein formbedürftiges Handgeschäft, teils ein Zuwen-dungs_grund, teils ein Konsensualvertrag. Die S unter Ehegatten ist verboten. Bei den Germanen gibt es nach allgemeiner Ansicht nur die gelohnte (entgeltliche) „S“. Mit dem römischen Recht werden dessen Regeln seit dem Spätmittelalter aufgenommen. Die nicht sofort vollzogene S. bedarf zum Schutz des Schenkers besonderer Form (z. B. Beurkundung). Die dogmatische Einordnung der S. ist noch im 20. Jh. zweifelhaft. Die S. von Todes wegen steht unter der Bedingung, dass der Schenker vor dem Beschenkten stirbt. Die tat-sächliche, wirtschaftliche Bedeutung der S. ist gering. Lit.: Kaser §§ 7 I 1e, 8 I 2e, 24 IV 2, 38 II 4, 47, 59 I, 79; Hübner; Kroeschell, DRG 1, 2; Köbler, DRG 47, 64; Hübner, R., Die donationes post obitum, 1888; Pappenheim, M., Über die Rechtsnatur der altgermanischen Schenkung, ZRG GA 53 (1933), 35; Misera, K., Der Bereicherungsgedanke bei Schenkungen unter Ehegatten, 1974; Dorn, F., Die Landschenkungen der fränkischen Könige, 1991; Sticherling, P., Schenkungen in fraudem testamenti, 2005; Köbler, U., Werden, Wandel und Wesen des deutschen Privatrechtswortschatzes, 2010; Geschenke erhalten die Freundschaft, hg. v. Grünbart, M., 2009
6184Scherbengericht →Ostrakismus
6185Scheren (N.) →Haarscheren
6186Scherge (M.) Büttel, Gerichtsdiener
6187Schiedsgericht ist die außerhalb der staatlichen Gerichtsbarkeit stehende Entscheidungsstelle. Bereits das römische R. kennt das S. Im Mittelalter erscheint vielleicht unter oberitalienisch-kirchlichem Einfluss das S. im 13. Jh. in Süddeutschland. Es setzt eine Vereinbarung der streitenden Teile, sich dem Spruch des Schiedsgerichts zu unterwerfen, voraus. Das Verfahren ist formlos. Im Laufe der frühen Neuzeit tritt das S. zurück, wird aber im 19. Jh. (Berlin 1820) durch die Wirtschaft neu belebt. Durch die deutsche Zivilprozessordnung von 1877/1879 wird der Spruch des Schiedsgerichts dem Urteil gleichgestellt. Lit.: Kaser §§ 46 III 1, 80 II; Kroeschell, DRG 1, 2, 3; Köbler, DRG 115; Usteri, E., Das öffentlichrechtliche Schiedsgericht in der schweizerischen Eidgenossenschaft, 1925; Bader, K., Das Schiedsverfahren in Schwaben, Diss. Freiburg im Breisgau 1929; Krause, H., Die geschichtliche Entwicklung des Schiedsgerichtswesens, 1930; Waser, H., Das öffentlich-rechtliche Schiedsgericht, 1935; Waser, H., Das zwischenstaatliche Schiedsgericht, 1960; Quellen zur Schiedsgerichtsbarkeit im Grafenhause Savoyen 1251 bis 1300, bearb. v. Waser, Hans, 1961; Kobler, M., Das Schiedsgerichtswesen nach bayerischen Quellen des Mittelalters, 1967; Ziegler, K., Das private Schiedsgericht im antiken römischen Recht, 1971; Lingens, K., Internationale Schiedsgerichtsbarkeit und ius publicum Europaeum, 1988; Vom mittelalterlichen Recht zur neuzeitlichen Rechtswissenschaft, hg. v. Brieskorn, N. u. a., 1994, 193; Schubel, B., Geschichte und Gegenwart außergerichtlicher Erledigung von Strafsachen, 1997; Hölkeskamp, K., Schiedsrichter, Gesetzgeber und Gesetzgebung, 1999; Kampmann, C., Arbiter und Friedensstifter, 2001; Kamp, H., Friedensstifter und Vermittler im Mittelalter, 2001; Meyerhuber, S., Die privilegierte Austragsgerichtsbarkeit der freien Reichsstadt Weißenburg, 2004; Zieren, Y., Das Schiedsverfahrensrecht der ZPO (1877-1933, 2013
6188Schiedsmann Lit.: Koch, A., Die historische Entwicklung des Schiedsmannswesens in Preußen von 1808 bis 1900, 2003
6189Schifffahrt →Seerecht Lit.: Straub, K., Die Oberrheinschifffahrt im Mittelalter, Diss. phil. Freiburg im Breisgau 1912; Spieker, H., Die Schiffsgewalt des Handelsschiffskapitäns im Mittelalter, 1949; Heinsius, P., Das Schiff der hansischen Frühzeit, 1956; Huber, R., Die ehemaligen Schifffahrtsrechte auf Zürichsee, Linth und Walensee, 1958; Olechnowitz, K., Der Schiffbau der hansischen Spätzeit, 1960; Kischel, D., Die Geschichte der Rheinschifffahrtsgerichtsbarkeit, 1990; Schubert, W., Das Schiffssachenrecht der Kaiserzeit und dessen Reform von 1940, ZRG GA 109 (1992), 209; Pemsel, H., Geschichte der zivilen Schifffahrt, Bd. 1ff. 2001ff.; Häfen, Schiffe, Wasserwege, hg. v. Elmshäuser, K., 2002; Rübner, H., Konzentration und Krise in der deutschen Schifffahrt, 2005; Göttlicher, A., Seefahrt in der Antike, 2006; Fimpeler, A., Die Schifffahrt und ihre Fahrzeuge auf dem Niederrhein, 2008; Försster, T., Große Handelsschiffe des Spätmittelalters, 2009; Maritime Wirtschaft in Deutschland, hg. v. Hess, S. u. a., 2012; Frankot, E., Of Laws of Ships and Shipmen, 2012; Murray, W., The Age of Titans, 2012
6190Schikane (F.) absichtlich errichtetes Hindernis, mutwillig verursachte Erschwernis (nach § 226 BGB unzulässig, Schikaneverbot)
6191Schikaneeid →Kalumnieneid
6192Schilderhebung ist die Erhebung auf einen Schild als Zeichen der Bestimmung zum Anführer oder König bei den Germanen. Lit.: Mayer, E., Schilderhebung, ZRG GA 35 (1914), 436; Schneider, R., Königswahl und Königserhebung, 1972
6193Schilling ist seit dem Frühmittelalter eine anfangs nicht ausgeprägte Rechnungseinheit für Geld. Seit dem 13. Jh. wird der S. auch ausgeprägt. Die Geldeinheit wird noch bis 2002 verwendet (Großbritannien bis 1971, Österreich seit 1925, bis 2002). Lit.: Köbler, WAS; Baltl/Kocher; Klimpert, R., Lexikon der Münzen, 1896, Neudruck 1972; Jaekel, H., Die leichten Goldschillinge der merowingischen Zeit, ZRG GA 43 (1922), 103; Engler, S., Altnordische Geldwörter, 1991
6194Schilter, Johann (29. 8. 1632-14. 5. 1705) wird nach dem Studium von Philosophie und Recht in Jena und Leipzig Verwaltungsbeamter in Sachsen, 1681 Berater und 1699 (mit 67 Jahren) ordentlicher Professor in Straßburg. In seinen (lat.) Exercitationes (F.Pl.) ad L libros pandectarum (1672, Übungen zu den 50 Büchern der Pandekten) verbindet er gemeinrechtliche Grundsätze mit geschichtlichen Betrachtungen des einheimischen Rechtes. In seinem (lat.) Thesaurus (M.) antiquitatum Teutonicarum (posthum 1727/17288, Schatz deutscher Altertümer) bietet er auch ein wertvolles Glossar. Lit.: Giraud, M., Eloge de Schilter, 1845; Stintzing, R./Landsberg, E., Geschichte der deutschen Rechtswissenschaft, Bd. 2 1884, Neudruck 1957, 1978; Wieacker, F., Privatrechtsgeschichte der Neuzeit, 1952, 2. A. 1967, 208
6195Schinder (M.) Abdecker, Henkersknecht, Scharfrichter Lit.: Angstmann, E., Der Henker in der Volksmeinung, 1928, Neudruck 1972, 54; Nowosadtko, J., Scharfrichter, 1994
6196Schinderhannes (Johannes Wilhelm Bückler) (Miehlen im Taunus 1778?, um 1780?-Mainz [unter Herrschaft Frankreichs] 21. 11. 1803, Hinrichtung), Schinderssohn, wird im fahrenden Volk zum Anführer einer 20 Straßenraube, 30 Einbrüche und dreier Morde (130 Straftaten) beschuldigten Gruppe von (93) Straftätern. Lit.: Radbruch G./Gwinner, H., Geschichte des Verbrechens, 1951; Elwenspoek, C., Schinderhannes, 1953; Nacken, E., Die wahre Geschichte des Johannes Wilhelm Bückler, 1968; Mathy, H., Der Schinderhannes, 1989; Schurke oder Held?, hg. v. Siebenmorgen, H., 1995; Borck, H., Unrecht und Recht, 2002; Die Mainzer Voruntersuchungsakten gegen die Schinderhannes-Bande, bearb. v. Fleck, U., 2004 (elektronisches Buch auf CD-ROM); Scheibe, M., Die Strafjustiz in Mainz und Frankfurt/M. 1796-1803, 2009
6197Schirm (M.) Schutz
6198Schisma (N.) Spaltung, Kirchenspaltung (z. B. 1054, 1378-1417) Lit.: Bayer, A., Spaltung der Christenheit. Das sogenannte morgenländische Schisma von 1054, 2004; Ebendorfer, T., Tractatus de schismatibus, hg. v. Zimmermann, H., 2004; Vom Schisma zu den Kreuzzügen, hg. v. Bruns, P. u. a., 2005
6199Schlacht ist der mit Waffen ausgetragene Kampf zweier Heere. Lit.: Erben, W., Die Schlacht bei Mühldorf 28. September 1322, 1923; Förster, S./Pöhlmann, M./Walter, D., Schlachten der Weltgeschichte, 2001; DeVries, K. u. a., Die großen Schlachten des Mittelalters, 2007
6200Schlesien an der mittleren und oberen Oder trägt seinen Namen nach den germanisch-vandalischen Silingen, denen Slawen folgen. Es untersteht im 10. Jh. Böhmen, danach Polen. 1138 entsteht das piastische Teilfürstentum S., das mehrfach teilt. Zahlreiche deutsche Siedler ziehen zu. 1327/1329 unterstellen sich viele schlesische Herzöge Böhmen. 1356 entsteht das Landrecht des Fürstentums Breslau. 1526 gelangt S. mit Böhmen an →Habsburg. 1742/1744 gewinnt →Preußen im österreichischen Erbfolgekrieg große Teile Schlesiens von Österreich.. 1910 sind 23% der Bevölkerung polnischsprachig. 1918/1919 fällt der bei Österreich verbleibende Rest (Jägerndorf, Teschen, Troppau) an die Tschechoslowakei, 1919 teilweise bzw. 1945/1990 ganz der zu Preußen gelangte Teil unter Vertreibung der Deutschen an →Polen. Lit.: Köbler, Historisches Lexikon; Grünberg, C., Die Bauernbefreiung, Bd. 1f. 1893; Rachfahl, F., Zur Geschichte der Grundherrschaft in Schlesien, ZRG GA 16 (1895), 108; Schlesische Lebensbilder, Bd. 1ff. 1922ff.; Pfitzner, J., Geschichte der Bergstadt Zuckmantel, 1924; Bretschneider, P., Das Gründungsbuch des Klosters Heinrichau, 1927; Gottschalk, J., Beiträge zur Rechts-, Siedlungs- und Wirtschaftsgeschichte des Kreises Militsch, 1930; Deutsche Texte aus Schlesien, hg. v. Bindewald, H., 1935; Goerlitz, T., Das flämische und das fränkische Recht in Schlesien und ihr Widerstand gegen das sächsische Recht, ZRG GA 57 (1937), 138; Loesch, H. v., Die schlesische Weichbildverfassung der Kolonisationszeit, ZRG GA 58 (1938), 311; Freitag, D., Das schlesische Behördenwesen, Diss. jur. Breslau 1937; Goerlitz, T., Die Oberhöfe in Schlesien, 1938; Frohloff, H., Die Besiedlung des Kreises Neustadt Oberschlesien, 1938; Schilling, F., Ursprung und Frühzeit des Deutschtums in Schlesien, 1938; Uhtenwoldt, H., Die Burgverfassung in der Vorgeschichte und Geschichte Schlesiens, 1938; Quellen zur schlesischen Handelsgeschichte bis 1526, Bd. 1 bearb. v. Scholz-Babisch, M. u. a., 1940; Klein, F., Eine bauernrechtliche Quelle des 15. Jahrhunderts aus Schlesien, ZRG GA 65 (1947), 361; Loesch, H. v., Beiträge zur schlesischen Rechts- und Verfassungsgeschichte, 1964; Menzel, J., Jura ducalia, die mittelalterlichen Grundlagen der Doma-nialverfassung in Schlesien, 1964; Loesch, H. v., Verfassungsgeschichte Schlesiens, 3. A. 1961; Grawert-May, G. v., Das staatsrechtliche Verhältnis Schlesiens, 1971; Geschichte Schlesiens, Bd. 2 Die Habsburgerzeit 1526-1740, hg. v. Petry, L. u. a., 1973; Petry, L., Dem Osten zugewandt, 1983; Higounet, C., Die deutsche Ostsiedlung, 1986; Sommer, F., Die Geschichte Schlesiens, 1987; Kontinuität und Wandel. Schlesien zwischen Österreich und Preußen, hg. v. Baumgart, P., 1990; Schlesien, hg. v. Conrads, N., 1994; Hofmann, A., Die Nachkriegszeit in Schlesien, 2000; Bartosz, J./Hofbauer, H., Schlesien, 2000; Bahlcke, J., Schlesien und die Schlesier, 2. A. 2000; Schlesier des 14. bis 20. Jahrhunderts, hg. v. Herzig, A., 2004; Conrads, N., Schlesien in der Frühmoderne, 2009; Adel in Schlesien, hg. v. Harasimowicz, J. u. a., Bd. 1f. 2010
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