5381 | Preisbindung ist die Bindung der Verkäufer bestimmter Waren an einheitliche Festpreise. Sie wird in verschiedenen Zeiten versucht (Spätantike, Spätmittelalter, Merkantilismus, 20. Jh. [10. 4. 1948]). Das deutsche Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen vom 27. 7. 1957 erlaubt die vertikale Preisbindung für Markenartikel, Verlagserzeugnisse und land-wirtschaftliche Erzeugnis. 1973 wird sie grundsätzlich aufgegeben, für Bücher aber beibehalten. Lit.: Rehme, P., Geschichte des Handelsrechts, 1913; Kelter, E., Die obrigkeitliche Preisregelung, 1935; Bog, I., Der Reichsmerkantilismus, 1959; Aubin, H./Zorn, W., Handbuch der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Bd. 1 1971, 486 |
5382 | Premis (Bremse) ist die von dem magdeburgischen Bürger Hermann von Oesfeld um 1350 deutsch verfasste, handschriftlich seit 1408 (in sechs Handschriften 1483) belegte kurze Anweisung, wie man vor Gericht den Gegner zu eindeutigen Erklärungen veranlassen kann (12 Zeilen Vorrede, 39 Zeilen Text). →Cautela Lit.: Oppitz, K., Die deutschen Rechtsbücher des Mittelalters, Bd. 1 1990, 66 |
5383 | Premysl →Przemyslide |
5384 | Prenzlau Lit.: Neitmann, K. u. a., Geschichte der Stadt Prenzlau, 2009 |
5385 | Presbyter (Älterer) ist in den Anfängen des Christentums der Angehörige eines kollegialen Gemeindeleitungsorganes. Später setzt sich der Bischof als Erstverantwortlicher durch, doch bilden Bischof und P. (→Priester) gemeinsam ein Presbyterium. Die Weihe zum P. ist eine besondere kirchen-rechtliche Handlung. In der protestantischen Kirche ist P. ein von der Gemeinde in den Gemeindekirchenrat gewählter Vertreter. Lit.: Campenhausen, H. v., Kirchliches Amt, 2. A. 1963; Feine, H., Kirchliche Rechtsgeschichte, 1950, 5. A. 1972; Erler, A., Kirchenrecht, 5. A. 1983 |
5386 | Pressburg (Bratislava), nördlich von Wien, wird nach der Neugründung um die Jahrtausendwende von →Bayern besiedelt. Nach der 1217 erfolgten Verleihung des Stadtrechts wird es 1405 Freistadt Ungarns. Etwa zu dieser Zeit entwickelt sich ein besonderes Grund- und Satzbuch in P. (1439). Zwischen 1467 und 1471 hat P. eine juristische Fakultät an der von 1467 bis 1490 bestehenden, danach wegen fehlender materieller Grundlagen verfallenden Universität. Von 1526 bis 1784 ist P. Hauptstadt des habsburgischen Ungarn. Am 26. 12. 1805 verliert Österreich im Frieden von P. für kurze Zeit große Gebiete. 1918 fällt P. an die Tschechoslowakei. 1919 wird P. Sitz einer Universität, 1993 Hauptstadt der Slowakei, mit der es 2004 in die Europäische Union gelangt. Lit.: Kroeschell, DRG 2; Kovats, F., Pressburger Grundbuchführung, ZRG GA 39 (1918), 45, 40 (1919), 70; Oer, R. Freiin v., Der Friede von Pressburg, 1965; Städte im Donauraum, hg. v. Marsina, R., 1993; Das Preßburger Protocollum Testamentorum 1410-1529, hg. v. Majorossy, J, 2010 |
5387 | Presse ist seit dem Anfang des 16. Jh.s die Druckmaschine und dem folgend seit der Mitte des 16. Jh.s die Gesamtheit der zur Verbreitung geeigneten und bestimmten Druckerzeugnisse (1650 Leipziger Einkommende Zeitungen sechsmal wöchentlich). Lit.: Geschichtliche Grundbegriffe, Bd. 4 1978, 899; Groth, O., Die unerkannte Kulturmacht, Bd. 1ff. 1960ff.; Rohls, J., Der Begriff der Presse, Diss. jur. Frankfurt am Main 1969; Eisenhardt, U., Die kaiserliche Aufsicht über den Buchdruck, Buchhandel und Presse, 1970; Eisenhardt, U., Der Deutsche Bund und das badische Pressegesetz von 1832, Gedächtnisschrift H. Conrad, 1980; Fischer, H., Handbuch der politischen Presse in Deutschland, 1981; Knüpfer, V., Presse und Liberalismus in Sachsen, 1996; Kurzweg, M., Presse zwischen Staat und Gesellschaft, 1999; Stöber, R., Deutsche Pressegeschichte, 2000; Pressewesen der Aufklärung, hg. v. Doering-Manteuffel, S. u. a., 2001; Spiegel, S., Pressepolitik und Presspolizei in Bayern, 2001; Unter Druck gesetzt, hg. v. Wilke, J., 2002 |
5388 | Pressefreiheit ist die Freiheit der Verbreitung von Meinungen, Nachrichten, Mitteilungen und sonstigem Gedankengut durch Druckerzeug-nisse. Ihr geht die von der Kirche nach Erfindung des Buchdrucks (in Mainz 1485 und) allgemein 1487 den Bischöfen übertragene Vorzensur voraus, in deren Gefolge es der Reichstag des Heiligen Römischen Reiches den Reichsfürsten 1530 zur Pflicht macht, den Druck und die Verbreitung von Neuem in Sachen des Glaubens zu verhindern. Demgegenüber beseitigt England 1695 die →Zensur (Licensing Act von 1662). Am 14. 9. 1770 verfügt König Christian VII. von Dänemark (auch) für Schleswig und Holstein eine uneingeschränkte Freiheit der Presse. 1774 ist das Wort in Deutschland erstmals belegt (Preßfreiheit). 1776 verlangen die Virginia Bill of Rights, 1789 die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte in Frankreich, danach einige deutsche Landesverfassungen (Nassau 1814, Sachsen-Weimar-Eisenach 1816, Bayern 1818) und 1848 die Frankfurter Paulskirchenverfassung P. (Press-freiheit). Seitdem wird die P. durch politische Beeinflussung und mehrfach durch Gesetz eingeschränkt (z. B. Österreich 1852-1867, Deutsches Reich 1933-1945). Lit.: Kroeschell, DRG 3; Köbler, DRG 171, 193; Krempel, O. Das Zensurrecht, Diss. jur. Würzburg 1921; Scheuner, U., Pressefreiheit, 1965; Czajka, D., Pressefreiheit und öffentliche Aufgabe der Presse, 1968; Eisenhardt, U., Die Garantie der Pressefreiheit in der Bundesakte von 1815, Der Staat 10 (1971), 339; Schwab, D., Pressefreiheit als Menschenrecht, FS W. Mallmann, 1978, 245; Grund- und Freiheitsrechte im Wandel von Gesellschaft und Geschichte, hg. v. Birtsch, G., 1981, 205; Kaller, P., Druckprivileg und Urheberrecht, 1992; Mann, R., Die Garantie der Pressefreiheit, 1993; Schroeder-Angermund, C., Von der Zensur zur Pressefreiheit, 1993; Wilke, J., Die Entdeckung von Meinungs- und Pressefreiheit als Menschenrechte im Deutschland des späten 18. Jahrhunderts (in) Naturrecht – Spätaufklärung – Revolution, hg. v. Dann, O. u. a., 1995, 121; Westerkamp, D., Pressefreiheit und Zensur im Sachsen des Vormärz, Diss. jur. Hagen 1999; Blumenauer, E., Journalismus zwischen Pressefreiheit und Zensur, 2000; Spiegel, S., Pressepolitik und Presspolizei in Bayern, 2001; Rumphorst, R., Journalisten und Richter, 2001; Arnold, M., Pressefreiheit und Zensur im Baden des Vormärz, 2003; Olechowski, T., Die Entwicklung des Preßrechts in Österreich bis 1918, 2004; Mussgnug, D., Zur Diskussion über Preßfreyheit und Menschenrecht am Ende des 18. Jahrhunderts, ZNR 2008, 20; Fulda, B., Press and Politics in the Weimar Republic, 2009 |
5389 | Presserecht ist die Gesamtheit der die →Presse betreffenden Rechtssätze. Dieses P. beginnt in der Kirche bereits seit 1485, im Heiligen römischen Reich mit einem Edikt Karls V. von 1521. Mit dem 18. Jh. verlagert sich das Schwergewicht von den religiösen Schriften auf die politischen Schriften (z. B. 1715). Allerdings ist das P. partikular unterschiedlich. Einheitlich bleibt es aber bis 1848 im Großen und Ganzen bei einem Pressepolizeirecht. Eine freiheitliche Regelung bringt erst das Pressegesetz Badens vom 28. 12. 1831 (bis 5. 7. 1832) und 1. 3. 1848 bzw. 10. 4. 1849, in dem jede Zensur beseitigt ist. Am 17. 5. 1874 schafft das Deutsche Reich ein einheitliches Reichspressgesetz, das seit 1949 durch Landespressegesetze ersetzt wird. Lit.: Mannheim, H., Preßrecht, 1927; Löffler, M./Ricker, R., Handbuch des Presserechts, 1978; Dunkhase, D., Das Pressegeheimnis, 1998; Olechowski, T., Die Entwicklung des Preßrechts in Österreich bis 1918, 2004; Engel, C., Der Schutz von Privatpersonen vor Presseveröffentlichungen, Diss. jur. Bonn 2011 |
5390 | pretium (lat. [N.]) Preis, →iustum p. |
5391 | Preuß, Hugo (Berlin 28. 10. 1860-9. 10. 1925), wohlhabender Kaufmannssohn, wird nach dem Rechtsstudium in Berlin und Heidelberg Privatgelehrter und Politiker, 1906 Professor an der Handelshochschule in Berlin. 1918 beruft ihn der die Geschäfte des Reichskanzlers ausführende Vorsitzende der Sozialdemokratischen Partei (Friedrich Ebert) als Innenminister und beauftragt ihn mit dem Entwurf einer →Verfassung. Im Landtag Preußens vertritt P. die DDP. Lit.: Köbler, DRG 227, 230; Schmoller, G., W. Rathenau und H. Preuß, 1920; Feder, E., Hugo Preuß, 1926; Schmitt, C., Hugo Preuß, 1930; Gillessen, G., Hugo Preuß, 1955, Neudruck 2000; Grassmann, S., Hugo Preuß und die deutsche Selbstverwaltung, 1965; Deutsche Juristen jüdischer Herkunft, hg. v. Heinrichs, H. u. a., 1993, 428; Faatz, A., Hugo Preuß, Diss. jur. Trier 1999; Immel, J., Hugo Preuß und die Weimarer Reichsverfassung, 2002; Preuß, H., Gesammelte Schriften, Bd. 1ff. 2006ff.; Dreyer, M., Hugo Preuß, 2011; Hugo Preuß 1860-1925, hg. v. Lehnert, D., 2011 |
5392 | Preußen ist zunächst das nach den baltischen Pruzzen (um 965 Brus) bezeichnete Gebiet zwischen Weichselmündung und Memelmün-dung. Über den die →Ostsiedlung betreibenden →Deutschen Orden gelangt P., dessen Gewohnheitsrecht (lat. Jura Prutenorum) ein Unbekannter um 1340 auf Deutsch aufzeichnet und das nach Übergang zur Reformation am 8. 4. 1525 zum weltlichen Herzogtum (unter Lehnshoheit Polens [bis 1660]) wird, 1618 in Personalunion an Brandenburg. 1620 erhält es auf Grund eines Entwurfs des Königsberger Professors Levin Buchius’ ein vereinheitlichtes Landrecht. 1701 wird es als einziges voll souveränes Land der Kurfürsten von Brandenburg zur Keimzelle des Königreichs P., in dem der Kurfürst sich selbst zum König in P. krönt (1772 König von P.). Im 18. Jh. wird P. vor allem unter Friedrich dem Großen europäische Großmacht. (1772, 1793, 1795 Gewinne aus den Teilungen Polens). 1785 schließt es mit Sachsen und Hannover einen Fürstenbund gegen Österreich zwecks Erhaltung der gegenwärtigen Verfassung des Reiches, der aber bereits am 27. 7. 1790 gegenstandslos wird. 1794 kodifiziert (dieses vor allem Brandenburg fortsetzende) P. sein Recht im →Allgemeinen Landrecht. 1807 verliert das mit dem Ende des Heiligen römischen Reiches (1806) selbständig werdende P. nach Niederlagen gegen Frankreich im Frieden von Tilsit mehr als die Hälfte seines Gebiets und beginnt daraufhin mit Reformen in zahlreichen Bereichen (Stein-Herdenbergsche Reformen). 1815 wird es im früheren Umfang wiederhergestellt. Im 19. Jh. ringt es (gesellschaftlich reaktionär, aber wirtschaftlich fortschrittlich) mit Österreich im →Deutschen Bund um den Vorrang. Am 5. 12. 1848 wird vom König eine Verfassung oktroyiert. Von 1859 bis 1866 durchläuft P. im Streit um eine Heeresreform einen Verfassungskonflikt umd die Billigung des Haushalts durch das Abgeornetenhaus, in dem sich Otto von Bismarck als Ministerpräsident durchsetzt (1866 Billigung der Indemnitätsvorlage). 1866 siegt Preußen gegen (Österreich und) den Deutschen Bund militärisch. 1867 gründet es nach dem dadurch herbeigeführten Ende des Deutschen Bundes (1866) und einigen Annexionen gegnerischer Staaten den →Norddeutschen Bund, dem 1871 nach dem Sieg über Frankreich das zweite →Deutsche Reich folgt. In ihm hat P. eine beherrschende Stellung (rund zwei Drittel des Staatsgebiets und etwa drei Fünftel der Bevölkerung). 1920 wird es Freistaat. Am 20. 7. 1932 setzt die Regierung des Deutschen Reiches die Regierung Preußens ab (Preußenschlag) und stellt P. unter kommissarische Verwaltung. Mit Gesetz Nr. 46 des Alliierten Kontrollrates vom 25. 2. 1947 wird es wegen seiner durch die beiden Weltkriege bezeugten Gefährlichkeit unter Aufteilung seiner Gebiete auf zum Teil neue Länder (z. B. Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen) als Staat aufgelöst. Lit.: Köbler, Historisches Lexikon; Kroeschell, DRG 3; Köbler, DRG 93, 131, 132, 140, 149, 155, 169, 170, 171, 172, 186, 193, 206, 211, 232, 245, 256; Voigt, J., Geschichte Preußens, 1827ff., Neudruck 1968; Codex diplomaticus Prussicus, Bd. 1ff. 1826ff.; Ranke, L. v., Zwölf Bücher preußischer Geschichte, 2. A. 1874ff.; Neues preußisches Urkundenbuch, 1882ff.; Bornhak, C., Preußische Staats- und Rechtsgeschichte, 1903, Neudruck 1979; Die preußischen Landeskulturgesetze, hg. v. Nobiling, 1901; Löwenthal, F., Der preußische Verfassungsstreit 1882-1866, 1914 Neudruck 2013; Tümpel, L., Die Entstehung des brandenburgisch-preußischen Einheitsstaates, 1915; Hintze, O., Die Hohenzollern und ihr Werk, 1915, Neudruck 1980; Giese, F., Preußische Rechtsgeschichte, 1920; Koch, W., Hof- und Regierungsverfassung König Friedrichs I. von Preußen (1697-1710), 1926; Schmidt, E., Rechtsentwicklung in Preußen, 2. A. 1929, Neudruck 1961; Die Reorganisation des preußischen Staates unter Stein und Hardenberg, Teil 1, hg. v. Winter, G., 1931; Kahlstorf, E., Rechtsgeschichte der Marienburger Werder, Diss. jur. Würzburg 1935; Ruppel-Kuhfuß, E., Das Generaldirektorium unter der Regierung Friedrich Wilhelms II., 1937; Mortensen, H./Mortensen, G., Die Besiedlung des nordöstlichen Ostpreußens, Bd. 1f. 1937f.; Weise, E., Die Staatsverträge des deutschen Ordens in Preußen im 15. Jahrhundert, Bd. 1 1939; Kaminski, K., Verfassung und Verfassungskonflikt in Preußen 1862-1866, 1938; Hintze, O., Regierung und Verwaltung, 1943, 2. A. 1967; Preradovich, N. v., Die Führungsschichten in Österreich und Preußen (1804-1918), 1955; Bussenius, C., Die preußische Verwaltung in Süd- und Neuostpreußen, 1960; Urkunden und Akten zur Geschichte der preußischen Verwaltung in Südpreußen und Neuostpreußen 1793-1806, hg. v. Hubatsch, W., 1961; Matuszewski, J., Jura Prutenorum, 1963; Koselleck, R., Preußen zwischen Reform und Revolution, 1967; Schoeps, H., Preußen, 8. A. 1968; Historisch-gographischer Atlas des Preußenlandes, hg. v. Mortensen, H. u. a., Lieferung 1ff. 1968ff.; Eimers, E., Das Verhältnis von Preußen und Reich in den ersten Jahren der Weimarer Republik, 1969; Der Verfassungskonflikt in Preußen 1862-1866, hg. v. Schlumbohm, J., 1970; Hülle, W., Das Auditoriat in Brandenburg-Preußen, 1971; Hubatsch, W., Friedrich der Große und die preußische Verwaltung, 1973; Handbuch der Quellen und Literatur der neueren europäischen Privatrechtsgeschichte, hg. v. Coing, H., Bd. 1ff. 1973ff., 3,2,1491,2645, 3,3,2880,3687; Die Denkwürdigkeiten des Burggrafen und Grafen Christoph zu Dohna (1665-1733), 1974; Grundriss der deutschen Verwaltungsgeschichte, hg. v. Hubatsch, W., 1975ff.; Hubatsch, W., Die stein-hardenbergischen Reformen, 1977; Schulze, R., Die Polizeigesetzgebung, 1978; Schubert, W., Preußens Pläne zur Vereinheitlichung des Zivilrechts nach der Reichsgründung, ZRG GA 96 (1979), 243; Krimpenfort, W., Der Grundbesitz der Landstädte des Herzogtums Preußen, 1979; Vetter, Klaus, Kurmärkischer Adel und preußische Reformen, 1979; Schmidt, E., Beiträge zur Geschichte des preußischen Rechtsstaates, hg. v. Merten, D. u. a., 1980; Stump, U., Preußische Verwaltungsgerichtsbarkeit 1875-1914, 1980; Thadden, R. v., Fragen an Preußen, 1981; Litewski, W., Landrecht des Herzogtums Preußen von 1620, Bd. 1ff. 1980ff.; Quellen zur preußischen Gesetzgebung des 19. Jahrhunderts, hg. v. Schubert, W./Regge, J., Bd. 1ff. 1981ff.; Hubatsch, W., Grundlinien preußischer Geschichte, 1983; Grünert, E., Die preußische Bau- und Finanzdirektion in Berlin, 1983; Paukert, H., Preußische Verwaltung und katholische Hierarchie in den Rheinprovinzen zur Zeit der Restauration, 1983; Peter von Dusburg, Chronik des Preußenlandes, übersetzt und erläutert v. Scholz, K. u. a., 1984; Jamin, R., Aufbau, Tätigkeit und Verfahren der Auseinandersetzungsbehörden bei der Durchführung der preußischen Agrarreformen, 1985; Die preußischen Oberpräsidenten 1815-1945, hg. v. Schwabe, K., 1985; Rosenau, K., Hegemonie und Dualismus, 1986; Landwehr, G., Staatszweck und Staatstätigkeit in Preußen, (in) Wege europäischer Rechtsgeschichte, hg. v. Köbler, G., 1987, 249; Schubert, W., Preußen und die Zivilehe in der Nachmärzzeit, ZRG GA 104 (1987), 216; Salmonowicz, S., Preußen aus polnischer Sicht, 1987; Süle, T., Preußische Bürokratietradition, 1988; Biographisches Handbuch für das preußische Abgeordnetenhaus 1867-1918, bearb. v. Mann, B., 1988; Anderson, M., Windthorst, 1988; Aschoff, H., Rechtsstaatlichkeit und Emanzipation, 1988; Das nachfriderizianische Preußen 1786-1806, hg. v. Hattenhauer, H. u. a., 1988; Willoweit, D. War das Königreich Preußen ein Rechtsstaat?, (in) Staat, Kirche, Wissenschaft in einer politischen Gesellschaft, 1989; Paravicini, W., Die Preußenreisen des europäischen Adels, 1989; Real, W., Karl Friedrich von Savigny 1814-1875, 1990; Die Mittwochs-Gesellschaft im Kaiserreich, hg. v. Besier, G., 1990; Sellert, W., Ludwig Windthorst als Jurist, 1991; Bayer, H., Der Staatsrat des Freistaates Preußen, 1992; Boockmann, H., Deutsche Geschichte im Osten Europas, 1992; Kühne, T., Handbuch der Wahlen, 1994; Jelowik, L., … verlange ich von seiner Majestät dem König, ZRG GA 111 (1994), 422, Haunfelder, B., Biographisches Handbuch für das preußische Abgeordnetenhaus 1849-1867, 1994 (1917 Abgeordnete); Beck, C., The Origins of the Authoritarian Welfare State in Prussia, 1996; Maiwald, K., Die Herstellung von Recht, 1997; Preußen und das Reichsgericht, hg. v. Schubert, W. u. a., 1998; Ebel, F., „Der papierne Wisch“, 1998; Schade, J., Die Anfrage bei der Gesetzkommission, Diss. jur. Bochum 1998; Stribrny, W., Die Könige von Preußen als Fürsten von Neuenburg-Neuchâtel (1707-1848), 1998; Schubert, W., Preußen im Vormärz, 1999; Die Protokolle des preußischen Staatsministeriums 1817-1934/1938, Bd. 1ff. 1999ff.; Ohlff, H., Preußens Könige, 1999; Preußens Herrscher, hg. v. Kroll, F., 2000; Kroll, F., Das geistige Preußen, 2000; Preußen, hg. v. Schoeps, J., 2000; Preisendörfer, B., Staatsbildung als Königskunst, 2000; Bahl, P., Der Hof des großen Kurfürsten, 2000; Krockow, C. Graf v., Preußen, 2001; Straub, E., Eine kleine Geschichte Preußens, 2001; Kroll, F., Das geistige Preußen, 2001; Vondenhoff, C., Hegemonie und Gleichgewicht im Bundesstaat, 2001; Preußens Weg in die politische Moderne, hg. v. Holtz, B. u. a., 2001; Preußische Stile, hg. v. Bahners, P., 2001; Bringmann, W., Preußen unter Friedrich Wilhelm II., 2001; Neugebauer, W., Geschichte Preußens, 2002; Kunisch, J., Friedrich der Große und die preußische Königskrönung von 1701, 2002; Die preußische Rangerhöhung und Königskrönung 1701, hg. v. Barmeyer, H., 2002; Päsler, R., Deutschsprachige Sachliteratur im Preußenland bis 1500, 2003; Dierk, W., Preußische Heeresreformen 1807-1870, 2003; Kittstein, L., Politik im Zeitalter der Revolution, 2003; Wiedemann, A., Preußische Justizreformen, 2003; Kotulla, M., Das konstitutionelle Verfassungswerk Preußens, 2003; Preußen in Ostmitteleuropa, hg. v. Weber, M., 2003; Neugebauer, W., Geschichte Preußens, 2004; Vom Kurfürstentum zum Königreich der Landstriche, hg. v. Lottes, G., 2004; Kulturgeschichte Preußens königlich polnischen Anteils, hg. v. Beckmann, S. u. a., 2005; Haas, S., Die Kultur der Verwaltung, 2005; Wagner, P., Bauern, Junker und Beamte, 2005; Preußens Herrscher, hg. v. Kroll, F., 2006; Das Thema Preußen in Wissenschaft und Wissenschaftspolitik des 19. und 20. Jahrhunderts, hg. v. Neugebauer, W., 2006; Schleyer, B., Friedrich Wilhelm Bornemann (1798-1864), 2006; Gärtner, F., Joachim Georg Darjes und die preußische Gesetzesreform, 2007; Manten, G., Das Notbischofsrecht der preußischen Könige und die preußische Landeskirche, 2007; Gerhardt, J., Der erste vereinigte Landtag in Preußen, 2007; Cancik, P., Verwaltung und Öffentlichkeit in Preußen, 2007; Ein Staatsstreich?, red. Weiduschat, G., 2007; Ribhegge, W., Preußen im Westen, 2008; Stalmann, V., Linksliberalismus in Preußen, 2008; Krise, Reformen - und Finanzen, hg. v. Kloosterhuis, J. u. a., 2008; Grypa, D., Der diplomatische Dienst des Königreichs Preußen (1815-1866), 2008; Mittelalterliche Kultur und Literatur im Deutschordensstaat in Preußen, hg. v. Wenta, H. u. a., 2008; Das preußische Kultusministerium, Bd. 1f. 2009; Straubel, R., Biographisches Handbuch der preußischen Verwaltungs- und Justizbeamten 1740-1806/15, 2009; Baumgart, P., Brandenburg-Preußen unter dem Ancien régime, hg. v. Kroll, F., 2009; Bödecker, E., Preußen, 2010; Kulturstaat und Bürgergesellschaft, hg. v. Neugebauer, W. u. a., 2010; Krise, Reformen - und Kultur, hg. v. Holtz, B., 2010; Schmitz, C., Die Vorschläge und Entwürrfe zur Realisierung des preußischen Verfassungsversprechens. 2010; Epkenhans, M. u. a., Preußen, 2011; Clark, C., Preußenbilder im Wandel, HZ 293 (2011), 307; Heimann, S., Der preußische Landtag 1899-1947, 2011; DIe Testamente der Kurfürsten von Branenburg und der beiden ersten Könige von Preußen, hg. v. Caemmerer, H. v., 2014 |
5393 | Priester ist allgemein der mit der Vornahme kultischer Handlungen besonders betraute Mensch. →Presbyter Lit.: Kroeschell, DRG 1; Köbler, DRG 14; Schröder, R., Gesetzessprecheramt und Priestertum bei den Germanen, ZRG GA 4 (1883), 215; Feine, H., Kirchliche Rechtsgeschichte, 1950, 5. A. 1972; Wieacker, F., Römische Rechtsgeschichte, Bd. 1 1988; Groenbech, W., Kultur und Religion der Germanen, Bd. 1f. 9. A. 1980; Köbler, G., Ewart. Ein Beitrag zur Lehre vom altgermanischen Priesteramt, ZRG KA 89 (1972), 306; Zollitsch, R., Amt und Funktion des Priesters, 1974; Godding, R., Prêtres en Gaule mérovingienne, 2001; Stepper, R., Augustus et sacerdos, 2003; Rüpke, J., Römische Priester in der Antike, 2007; Gußmann, O., Das Priesterverständnis des Flavius Josephus, 2008 |
5394 | Priesterweihe ist im katholischen Kirchenrecht das Sakrament, in dem in einer rituellen Handlung der Bischof einem Menschen den Heiligen Geist und die Befähigung zur Vornahme heiliger Handlungen (amtliche Verkündigung des Wortes Gottes, Spendung von Sakramenten, unterstützende Leitung des Volk Gottes) vermittelt. Die P. kann nur einem Mann gespendet werden, der dafür geeignet, befähigt und vorgebildet ist, vorher die Diakonatsweihe erhalten hat und sich zu einem ehelosen Leben verpflichtet. Die P. unterscheidet den Amtsträger wesentlich vom einfachen Gläubigen. Lit.: Kroeschell, DRG 1; Hinschius, P., System des katholischen Kirchenrechts, Bd. 1 1869, 1; Müller, H., Zum Verhältnis zwischen Episkopat und Presbyterat, 1971; Erler, A., Kirchenrecht, 5. A. 1983 |
5395 | Primas (Oberbischof) ist der hervorragende Bischof (z. B. Karthago 4. Jh., Thessaloniki, Arles 5. Jh., Toledo, Pisa, Canterbury, York, St. Andrews, Armagh, Reims, Rouen, Lyon, Narbonne, Bourges, Vienne, Lund, Gnesen, Gran, Prag, Mainz, Trier, Köln, Hamburg, Bremen, Magdeburg, Salzburg, Tarragona, Mecheln, Warschau 19. Jh.), seit 1971 nur noch der Papst. Lit.: Feine, H., Kirchliche Rechtsgeschichte, 1950, 5. A. 1972 |
5396 | Primogenitur (F.) (Erstgeburt, Erstgeburtsrecht) (Ansätze in Flandern, Brabant, Savoyen 1252, Henneberg 1310, Hessen 1311, Katzenelnbogen 1331, Bayern 1341, Holland 1347, Braunschweig 1351, Goldene Bulle für Kurfürstentümer 1356, Württemberg 1361, Lippe 1368, Hanau 1375, Baden 1380) Lit.: Schulze, H., Das Recht der Erstgeburt, 1851; Der dynastische Fürstenstaat, hg. v. Kunisch, J., 1982 |
5397 | Princeps (lat. [M.]) ist im klassischen römischen Recht der von Augustus (63 v. Chr.-14 n. Chr.) angenommene Titel und im germanisch-deutschen Bereich der Erste, Große oder Fürst. Lit.: Söllner § 14; Köbler, DRG 29, 30, 69, 71, 83, 311; Kelly, J., Princeps iudex, 1957; Koller, H., Die Bedeutung des Titels „princeps“ in der Reichskanzlei, MIÖG 68 (1960), 75; Bleicken, J., Prinzipat und Dominat, 1978 |
5398 | Princeps legibus solutus est (lat.) ist die lateinische Formulierung des Satzes, dass der Fürst nicht an die Gesetze gebunden ist. In Rom gibt es eine Freistellung von Gesetzen bereits in vorchristlicher Zeit. In Digesten 1. 3. 31 wird die auf Ulpian zurückgeführte Formel princeps legibus solutus (der Prinzeps selbst ist nicht an die [von ihm als Augustus geschaffene] Ehegesetzgebung gebunden) aus dem Sachzusammenhang gelöst von Justinian übernommen. Kaiser Friedrich II. greift hierauf 1245 wieder zurück. Dem folgen Rudolf von Habsburg 1282 oder der König von Frankreich, so dass →Baldus den König im Königreich dem Kaiser gleichstellen kann. In der frühen Neuzeit ist die Bedeutung umstritten. Teils hält man im Anschluss an Jean →Bodin (1576) an der Formel fest, teils schwächt sich ihre Geltungskraft unter dem Einfluss von Jacques Cujas und danach der Aufklärung ab. Im 19. Jh. wird der Herrscher an die Gesetze gebunden (Bayern 1818, Württemberg 1819, Preußen 1850). Lit.: Kroeschell, DRG 3; Wyduckel, D., Princeps legibus solutus, 1979; Liebs, D., Lateinische Rechtsregeln, 7. A. 2007 (Vespasian, 69-79, Ulpian, um 170-223, Digesten 1, 3, 31) |
5399 | Prinz (M.) Fürstensohn, Prinz, Fürst |
5400 | Prinzeps →princeps, Prinzipat |