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#ZIEL
5361Präjudiz ist das Vorurteil oder die Vorentscheidung. Insbesondere in einem richterlichen Fallrecht (z. B. England) ist das P. außerordentlich bedeutsam ([lat.] stare decisis, bei Entschiedenem bleiben). In der Rechtswirklichkeit halten sich aber auch sonst Untergerichte regelmäßig an die vorliegenden Entscheidungen von Obergerichten. Lit.: Esser, J., Grundsatz und Norm, 1956, 73ff.; Cross, R., Precedent in English Law, 2. A. 1968; Dawson, J., The Oracles of Law, 1968; Schlüter, W., Das obiter dictum, 1973; Weller, H., Die Bedeutung der Präjudizien, 1979
5362Prälat ist im katholischen Kirchenrecht der hohe kirchliche Amtsträger, der kraft seines Amtes Leitungsgewalt hat oder aus anderen Gründen den Titel P. ehrenhalber führt (z. B. Erzbischof, Bischof, Abt). Der P. zählt im Heiligen Römischen Reich teilweise zu Kurfürsten und Reichsfürsten, in den Ländern zu den Landständen (Äbte, Pröpste, selten Bischöfe). Lit.: Kroeschell, DRG 2; Köbler, DRG 111, 149; Feine, H., Kirchliche Rechtsgeschichte, 1950, 5. A. 1972; Aulinger, R., Das Bild des Reichstages im 16. Jahrhundert, 1980, 106
5363Prälatenbank ist im Heiligen Römischen Reich das Kollegium der nichtfürstlichen Geistlichen im Reichstag und Kreistag und die Gesamtheit der Geistlichkeit im Landtag. Lit.: Das Staatsrecht des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation, hg. v. Wagner, W., 1968
5364Prälegat (N.) Vorausvermächtnis Lit.: Wimmer, M., Das Prälegat, 2004
5365Prämonstratenser ist der Angehörige des von Norbert von Xanten in Prémontré bei Laon 1120 begründeten →Ordens, der 1122 in Cappenberg seine erste deutsche Niederlassung errichtet. Lit.: Winter, F., Die Praemonstratenser, 1865; Grassl, B., Der Praemonstratenserorden, 1934; Horstkötter, L., Der heilige Norbert und die Praemonstratenser, 1974; Gehle, B., Die Praemonstratenser in Köln, 1978; Backmund, N., Geschichte des Prämonstratenserordens, 1986; Penth, S., Prämonstratenser und Staufer, 2003; Studien zum Prämonstratenserorden, hg. v. Crusaius, I. u. a., 2003
5366Pranger ist im Spätmittelalter und in der Frühneuzeit eine Einrichtung (z. B. Halseisen, Schandpfahl), mit deren Hilfe ein Mensch wegen eines Verstoßes öffentlich zur Schau gestellt werden kann (Ehrenstrafe). Der P. ist seit dem 13. Jh. unter verschiedenen Namen und in verschiedenen Formen bezeugt. Vielleicht stammt er aus dem kirchlichen Bereich. Verwendet wird er bei Friedensbruch, (kleinem) Diebstahl, Betrug, Lästerung, Unzucht, Beleidigung, falschem Maß und Gewicht u. s. w. Lit.: Kroeschell, DRG 3; Köbler, DRG 119; Wielandt, F., Pranger und Prangerstrafe in Konstanz, ZRG GA 54 (1934), 253; Bader-Weiß, G./Bader, K., Der Pranger, 1935; Hefele, F., Vom Pranger, Schau-ins-Land 62 (1935), 56; Funk, W., Alte deutsche Rechtsmale, 1940; Horna, R., Pranýř, 1941 (tschechisch); Frölich, K., Stätten mittel-alterlicher Rechtspflege, 1946; Preu, A., Pranger und Halseisen, Diss. jur. Erlangen 1949; Carlen, L., Der Pranger im Wallis, ZRG GA 73 (1956), 396; Horna, R., Der Pranger in der Tschechoslowakei, 1965; Maisel, W., Der Pranger in Posen, ZRG GA 93 (1976), 340; Köbler, G., Bilder aus der deutschen Rechtsgeschichte, 1988
5367Prärogative (F.) Vorrecht (z. B. des Monarchen in der konstitutionellen Monarchie Einberufung des Parlaments, Auflösung des Parlaments, Ernennung eines Ministers, Entlassung eines Ministers, Begnadigung)
5368Präsentationsrecht ist das Recht, einen Kandidaten für ein Amt vorzuschlagen. Lit.: Kroeschell, DRG 2
5369präsidentiell (Adj.) den Präsidenten betreffend (z. B. präsidentielle Demokratie in frn Vereinigten Staaten von Amerika oder in Frankreich)
5370Präsidialsystem ist das politische System, in dem ein Präsident die wesentlichen Entscheidungen trifft, wobei er sich auch eines Präsidialkabinetts oder einer Präsidialregierung bedienen kann. Lit.: Kroeschell, 20. Jh.; Gessner, D., Agrardepression und Präsidialregierung in Deutschland 1930-1933, 1978
5371Pratobevera, Carl Joseph (Bielitz/Schlesien 17. 2. 1769-Wien 6. 12. 1853) wirkt am Strafgesetzbuch Österreichs von 1803 (Revision) und am Allgemeinen Bürgerlichen Gesetzbuch (Endredaktion) mit und gibt von 1815 bis 1824 die Materialien für Gesetzkunde und Rechtspflege heraus. Lit.: Ein österreichischer Jurist im Vormärz, hg. v. Neschwara, C., 2009
5372Prätor →praetor
5373Prävention (F.) Zuvorkommen, Verhütung
5374Precaria (lat. [F.]) ist im Frühmittelalter die Leihe von Grundstücken. Sie gewährt dem Leihenehmer ein Nutzungsrecht und dem Leihegeber eine Gegenleistung (Abgabe, Dienst). Sie kann frei widerruflich, auf Zeit vereinbart oder vererblich sein. Das Leihegut kann vom Leihenehmer stammen (sog. precaria oblata), vom Leihegeber (sog. precaria data) oder zu je einem Teil von beiden (sog. precaria remuneratoria). Ein Zusammenhang mit dem (lat. [N.]) →precarium ist unsicher. Lit.: Hübner 348; Kroeschell, DRG 1; Köbler, DRG 91; Haff, K., Die königlichen Prekarien im Capitulare Ambrosianum, ZRG GA 33 (1912), 453; Levy, E., Vom römischen precarium zur germanischen Landleihe, ZRG RA 66 (1948), 1; Voltelini, H., Precaria und Benefizium, VSWG 16 (1922), 259
5375precaria (F.) data (lat.) gegebene →precaria
5376precaria (F.) oblata (lat.) empfangene →precaria
5377precaria (F.) remuneratoria (lat.) belohnte →precaria
5378precario ([lat.] durch Bittleihe) →Interdikt
5379Precarium (lat. [N.]) ist im römischen Recht die Bittleihe. Das p. betrifft die Leihe einer beweglichen oder unbeweglichen Sache zu Gebrauch oder Nutzung unter der Möglichkeit des jederzeitigen freien Widerrufs des Gebers. Dritten gegenüber ist der Empfänger durch ein Interdikt geschützt. Das p. ist grundsätzlich unentgeltlich. Ein Zusammenhang mit der (lat. [F.]) →precaria ist unsicher. Lit.: Kaser §§ 19 II 2, 19 IV 2, 39 II, 42 II 6; Köbler, DRG 40, 63, 64; Levy, E., Weströmisches Vulgarrecht, 1956, 264; Kaser, M., Zur Geschichte des precarium, ZRG RA 89 (1972), 45
5380Preis (Wort 1160) ist der Gegenwert für die Erlangung einer Leistung, insbesondere für den Verkauf einer Ware, der nach (bereits seit Plato) umstrittener Ansicht auch gerechter P. sein soll. →iustum pretium Lit.: Kaser § 41; Hübner; Kroeschell, DRG 2; Köbler, DRG 240; Crebert, H., Künstliche Preissteigerung durch Für- und Aufkauf, 1916; Trusen, W., Äquivalenzprinzip und gerechter Preis, FS G. Küchenhoff, 1967, 247; Welti, M., Der gerechte Preis, ZRG GA 113 (1996), 424; Gerhard, H./Engel, A., Preisgeschichte der vorindustriellen Zeit, 2006; Köbler, U., Werden, Wandel und Wesen des deutschen Privatrechtswortschatzes, 2010
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