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5061Papirius, Iustus, ist der römische Jurist der zweiten Hälfte des 2. Jh.s n. Chr., der Entscheidungen, Antworten, Dienstanweisungen und Festsetzungen (Konstitutionen) der Kaiser in 20 Büchern gesammelt haben soll, von denen 18 Bruchstücke in den Digesten aufgenommen werden. Lit.: Köbler, DRG 31; Der Kleine Pauly, hg. v. Ziegler, K. u. a., Bd. 4 1975, 493
5062Papst ist im katholischen Kirchenrecht der Träger der obersten Gewalt der Kirche mit Sitz im Vatikan in Rom (Heiliger Stuhl). Der Titel P. (lat. papa) ist seit der zweiten Hälfte des 4. Jh.s für den Bischof von Rom als den Nachfolger des Apostels Petrus bezeugt. Seit dem 5. Jh. wird er ihm allmählich vorbehalten. 1075 bestimmt P. Gregor VII. im (lat.) →Dictatus (M.) papae, dass der Titel P. nur dem Bischof von Rom zustehe. Als oberster Hirte der Kirche ist der P. Bischof von Rom. Seit dem Ende des 5. Jh.s sieht der P. sich als eine der beiden nebeneinander stehenden Gewalten. 751 verbindet sich der karolingische König mit ihm. Die Kanzlei des Papstes ist der bedeutendste Urkundenaussteller des europäischen Mittelalters (aus der Zeit zwischen 753 und 1197 etwa 25000 Papsturkunden [etwa 50 pro Jahr] überliefert, aus der Zeit zwischen 1197 und 1250 etwa 28000 [etwa 500 pro Jahr]). Zwischen 1046 und 1058 werden vier deutsche Reichsbischöfe und der aus dem deutschen Reichsteil stammende Abt Friedrich von Montecassino nacheinander Papst. 1054 trennt sich der Patriarch von Konstantinopel mit der griechisch-orthodoxen Ostkirche von der Herrschaft des Papstes in Rom. Infolge der ottonisch-salischen Reichskirchenpolitik und kirchlicher Reformüber-legungen kommt es seit 1073/1075 zum →Investiturstreit und weiteren Auseinandersetzungen zwischen Kaiser und P. Der in deren Gefolge vom P. zu Hilfe gerufene König von Frankreich verbringt den P. von 1309 bis 1376 nach Avignon. 1517 löst Martin Luther die Spaltung der Kirche in Katholiken und Protestanten aus, auf die der P. u. a. mit der →Gegenreformation reagiert. Der Abwendung von der Kirche infolge von Aufklärung und Liberalismus stellt der P. 1869/1870 das Unfehlbarkeitsdogma entgegen. Die Aufhebung des Kirchenstaats (am 20. 9. 1870) durch das Königreich →Italien beschneidet seine weltlichen Möglichkeiten. Die Leitungsgewalt des Papstes ist eine Höchstgewalt und eine unmittelbare universale Vollgewalt. Gewählt wird der P. im sog. Konklave von den dazu berechtigten Kardinälen, die das 80. Lebensjahr noch nicht vollendet haben dürfen. Wählbar ist jeder katholische Christ. Erforderlich ist grundsätzlich eine Zweidrittelmehrheit (bis zum 28. Wahlgang). Seit 1389 werden nur Kardinäle gewählt. Der 269. P. (Johannes Paul II.) und der 270. Papst (Benedikt XVI.) sind seit langem die ersten Nicht-italiener. Lit.: Kroeschell, DRG 1, 2; Köbler, DRG 93, 109, 129; Weyl, R., Die Beziehungen des Papsttums zum fränkischen Staats- und Kirchenrecht unter den Karolingern, 1892; Domeier, V., Die Päpste als Richter über die deutschen Könige, 1897, Neudruck 1969; Feine, H., Kirchliche Rechtsgeschichte, 1950, 5. A. 1972; Becker, A., Papst Urban II. (1088-1099), Bd. 1ff. 1964ff.; Päpste und Papsttum, hg. v. Denzler, G., Bd. 1ff. 1971ff.; Fritze, W., Papst und Frankenkönig, 1973; Köck, H., Die völkerrechtliche Stellung des Heiligen Stuhles, 1975; Drabek, A., Die Verträge der fränkischen und deutschen Herrscher mit dem Papsttum, 1976; Fuhrmann, H., Von Petrus zu Johannes Paul II., 2. A. 1984; Zimmermann, H., Das Papsttum im Mittelalter, 1981; Fichtinger, C., Lexikon der Heiligen und Päpste, 1983; Schatz, K., Der päpstliche Primat, 2000; Frenz, T., Papsturkunden, 2. A. 2000; Schimmelpfennig, B., Das Papsttum, 4. A. 1996; Fischer-Wollpert, R., Lexikon der Päpste, 2. A. 1988; Wucher, A., Von Petrus zu Paul, 1997; Zapperi, R., Die vier Frauen des Papstes, 1997; Fuhrmann, H., Die Päpste, 1998; Papstregesten, 1, 2, 5, hg. v. Zimmermann, K., 1998; Duffy, E., Die Päpste, 1999; Papsturkunde und europäisches Urkundenwesen, hg. v. Herde, P. u. a., 1999; Weber, C., Genealogien zur Papstgeschichte, 1999; Miethke, J., De potestate papae, 2000; Hirschmann, S., Die päpstliche Kanzlei und ihre Urkundenproduktion (1141-1159), 2001; Jasper, D./Fuhrmann, H., Papal letters in the Early Middle Ages, 2001; Das Papsttum in der Welt des 12. Jahrhunderts, hg. v. Hehl, E. u. a., 2002; Hundert Jahre Papsturkundenforschung, hg. v. Hiestand, R., 2003; Fuhrmann, H., Die Päpste, 2004; Johrendt, J., Papsttum und Landeskirchen im Spiegel der päpstlichen Urkunden (896-1046), 2004; Schwaiger, G./Heim, M., Kleines Lexikon der Päpste, 2005; Reinhardt, V., Der unheimliche Papst. Alexander VI. Borgia (1431-1503), 2005; Krafft, O., Papsturkunde und Heiligsprechung, 2005; Böhmer, J., Regesta imperii. Papstregesten, 2006ff.; Frühe Papsturkunden (891-1054), hg. v. Fees, I. u. a., 2006; Scholz, S., Politik – Selbstverständnis – Selbstdarstellung. Die Päpste in karolingischer und ottonischer Zeit, 2006; Papsturkunden der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts, hg. v. Fees, I., 2007; Erdmann, J., Quod non est in actis, 2007; Hack, A., Codex Carolinus, 2006f.; Gresser, G., Clemens II., 2007; Eigenbild im Konflikt, hg. v. Matheus, M. u. a., 2008; Hägermann, D., Das Papsttum am Vorabend des Investiturstreits, 2008; Schrör, M., Metropolitangewalt und papstgeschichtliche Wende, 2009; Papsturkunden des frühen und hohen Mittelalters. Äußere Merkmale - Konservierung - Restaurierung, hg. v. Fees, I. u. a., 2009; Goez, E., Papsttum und Kaisertum im Mittelalter, 2009; Mierau, H., Kaiser und Papst, 2010; Frenz, T., Das Papsttum im Mittelalter, 2010; Esch, A., Wahre Geschichten aus dem Mittelalter, 2010; Kerner, M./Herbers, K., Die Päpstin Johanna, 2010; Papsturkunden des 12. Jahrhunderts - Feierliche Privilegien, hg. v. Fees, I. u. a., 2010; Papsturkunden des 12. Jahrhunderts - Einfache Privlegeien und Litterae, hg. v. Fees, I. u. a., 2010; Reinke, S., Kurie - Kammer - Kollektoren, 2011; Papsturkunden des frühen und hohen Mittelalters, hg. v. Fees, I., 2011; Schima, S., Papsttum und Nachfolgerbestellung, 2011; Gegenpäpste, hg. v. Müller, H. u. a., 2012; Ganzer, K., Der päpstliche Primat und das römische Kaiserrecht, 2012; Laudqage, C., Kampf um den Stuhl Petri, 2012
5063Papstwahldekret ist das Dekret Papst Nikolaus’ II. von 1059, nach dem Päpste nur durch Kardinalbischöfe zu wählen sind. Lit.: Schima, S., Papsttum und Nachfolgebeeinflussung, 2011
5064Papyrus ist der aus dem Mark eines Riedgrases (Papyrusstaude) in Ägypten hergestellte beschreibbare Stoff. Die älteste erhaltene Papyrusrolle stammt von etwa 3000 v. Chr. Vom 4. Jh. (332) v. Chr. bis zum 7. Jh. (641) n. Chr. werden in Ägypten zahlreiche, seit dem späten 18. Jh. allmählich in Europa bekannt werdende Papyrusurkunden hergestellt. Seit dem Frühmittelalter wird P. als Beschreibstoff von dem auch bei höherer Luftfeuchtigkeit dauerhaften Pergament und seit dem 11. Jh. n. Chr. von dem billigeren und leichteren Papier verdrängt. Aus dem Mittelalter sind nur wenig mehr als 100 Papyrusurkunden erhalten. Lit.: Tjäder, O., Die nichtliterarischen lateinischen Papyri Italiens, Bd. 1ff. 1955ff.; Seidl, E., Ptolomäische Rechtsgeschichte, 2. A. 1962; Seider, R., Paläographie der griechischen Papyri, Bd. 1ff. 1967ff.; Seider, R., Paläographie der lateinischen Papyri, Bd. 1ff. 1972ff.; Rupprecht, A., Kleine Einführung in die Papyruskunde, 1994; Wesel, U., Geschichte des Rechts, 3. A. 2006; Wolff, H., Vorlesungen über juristische Papyrusurkunde, hg. v. Wolf, J., 1998
5065Paradies ist nach biblischer Ansicht der Lebensraum des Menschen zwischen Schöpfung und Sündenfall, in dem das Recht noch keine tatsächliche Bedeutung hat, weil der Mensch es (zunächst) nicht bricht. Lit.: Krauss, H., Das Paradies, 2004
5066Paragraph (§) ist (das Zeichen für) ein(en) Abschnitt hauptsächlich eines Gesetzes. Die Herkunft des Zeichens ist streitig (aus c bzw. cc für [lat.] capitulum [N.] bzw. capitulum capituli?). Lit.: Köbler, DRG 107, 140; Weidmüller, W., Paragraphzeichen, Börsenbl. f. d. dt. Buchhandel, Frankfurter Ausgabe 22 (1966), 2041; Harder, M., Der Paragraph, (in) Tradition und Fortentwicklung im Recht, hg. v. Slapnicar, K., 1991
5067Parangaria (lat. [F.]) ist eine mittelalterliche Abgabe.
5068Parapherna (lat.) sind im spätrömischen Recht Ausstattungsgegenstände. Lit.: Kaser § 59 IV; Köbler, DRG 58
5069Paraveredus (lat. [M.]) (Postnebenpferd) ist eine frühmittelalterliche Leistungsverpflichtung. Lit.: Kroeschell, DRG 1; Dannenbauer, H., Paraveredus - Pferd, ZRG GA 71 (1954), 55
5070Parentel (1496) ist die von einem Stammelternpaar und deren Abkömmlingen gebildete Familienschaft. Dabei stammt die erste P. (Linie) vom Erblasser, die zweite von seinen Eltern, die dritte von seinen Großeltern u. s. w. Jede vorgehende P. schließt die nachfolgende aus. Innerhalb einer P. entscheidet die Nähe des Verwandtschaftsgrads, doch ist das Eintrittsrecht anerkannt. Nach einer Ansicht ist das Denken in Parentelen germanistischer Herkunft. Dem steht allerdings die Uneinheitlichkeit der Gesamtheit der späteren Quellen gegenüber. Systematisch entwickelt sind die Parentelen 1740 von →Darjes (1717-1791). In Ablehnung anderer erbrechtlicher Vorstellungen (Vierklassensystem Justinians, Dreiliniensystem u. a.) nimmt Joseph II. das Parentelensystem (Linealgradualordnung) mit 6 Parentelen bezüglich des freivererblichen Vermögens in sein Erbfolgepatent von 1786 auf und bewirken Martini und Horten die Aufnahme der P. in das österreichische →Allgemeine Bürgerliche Gesetzbuch von 1811/1812 (1914 Grenze bei Urgroßeltern). Auch das deutsche Bürgerliche Gesetzbuch (18961900) und das Schweizer Zivilgesetzbuch (1907/1911) entscheiden sich für die P. Dem entspricht im Ergebnis auch der amerikanische Uniform Probate Code von 1969/1975. Lit.: Köbler, DRG 123, 162, 210; Darjes, J., Institutiones jurisprudentiae universales, 1740; Majer, J., Germaniens Urverfassung, 1798; Wesener, G., Geschichte des Erbrechts in Österreich, 1957; Mertens, H., Die Entstehung der Vorschriften des BGB über die gesetzliche Erbfolge, 1970, 41; Mertens, H., Überlegungen zur Herkunft des Parentelensystems, ZRG GA 90 (1973), 149; Coing, H., Europäisches Privatrecht, Bd. 1f. 1985ff.; Köbler, U., Werden, Wandel und Wesen des deutschen Privatrechtswortschatzes, 2010
5071Parentelensystem →Parentel
5072Paris an der Seine, 54 v. Chr. als Lutetia erstmals erwähnt, ist der Hauptort der keltischen Parisier, den die merowingischen Herrscher der →Franken übernehmen (u. a. 614 Edikt von P. Chlothars II.). Mit der Durchsetzung der Grafen von P. 987 als Könige des westfränkischen Reichs wird der Grund für P. als Hauptstadt Frankreichs gelegt. 1219 wird das wohl kurz zuvor im frühen 12. Jahrhundert (Ludwig VI. 1108-1137)aufgenommene Studium des Rechtes in P. vom Papst erfolglos untersagt. 1250 wird das Parlament de Paris als Obergericht des Königs sichtbar. Die coutumes von P. erlangen besondere Bedeutung. Mit dem Sturm auf die Bastille in P. beginnt 1789 die französische Revolution. 1814 und 1815 werden nach den Niederlagen Napoleons Friedensverträge von P. geschlossen. 1871 versucht die Pariser Kommune erfolglos die Beseitigung des zentralistischen bürgerlichen Staates. Nach dem ersten Weltkrieg werden in den Vororten von P. 1919 und 1920 Friedensverträge abgeschlossen (Versailles 28. 6. 1919 mit Deutschland, Saint Germain 10. 9. 1919 mit Österreich u. a.). Lit.: Köbler, DRG 100; Bourjon, F., Le droit commun de la France et la coutume de Paris, 1747; Glasson, E., Le parlement de Paris, 1901; Gallion, W., Der Ursprung der Zünfte in Paris, 1911; Martin, O., Histoire de la coutume de la Prévôté et Vicomté de Paris, Bd. 1f. 1922ff.; Martin, O., La coutume de Paris, 1925; Lemercier, P., Les justices seigneuriales de la région Parisienne, 1933; Leff, G., Paris and Oxford, 1968; Hartig, I., Die Pariser Kommune, 1871; Nève, P., Recent work on the superior courts, The Irish Jurist, 23 (1988), 129; Paris, Genèse d’un paysage, 1989; Geschichte der Universitäten in Europa, hg. v. Rüegg, W., Bd. 1 1993; Lange, H., Römisches Recht im Mittelalter, Bd. 1 1997; Sälter, G., Polizei und soziale Ordnung in Paris, 2004; Carbonniéres, L. de, La procédure devant la chambre criminelle du Parlement de Paris au XIVe siècle, 2004; Kouamé, T., Le collège de Dormans-Beauvais, 2005; Sohn, A., Von der Tesidenz zur Hauptstadt, 2012
5073Pariser Edikt ist das unter dem fränkischen König Chlothar II. in Paris am 18. 10. 614 entstandene Kapitular mit 24 Kapiteln verschiedensten Inhaltes. Lit.: Kocher, G., Das Pariser Edikt von 614, 1976
5074Pariser Übereinkunft ist die völkerrechtliche Übereinkunft zum Schutz des gewerblichen Eigentums vom 20. 3. 1883.
5075Parität (F.) Gleichheit (der Konfessionen) Lit.: Weber, L., Die Parität der Konfessionen in der Reichsverfassung, Diss. jur. Bonn 1961; Heckel, M., Parität, ZRG KA 80 (1963), 261; Hafke, H., Zuständigkeit in geistlichen Streitigkeiten, Diss. jur. Frankfurt am Main 1973
5076Parlament ist das dem Besprechen von Angelegenheiten dienende Beratungsgremium, insbesondere die zur Gesetzgebung berufene Volksvertretung. Das P. findet sich in England in Anfängen seit (924 bzw.) 1100, in entwickelter Form seit 1295 (bzw. 1327, parlamentarisch legitimierte Absetzung Edurds II.), in Italien und Spanien seit der Mitte des 12. Jh.s und in Frankreich seit dem 14. Jh. Ihm gehören gewisse →Stände an. Es befasst sich mit Beilegung von Streitigkeiten, Erbringung von Leistungen und Erörterung sonstiger bedeutsamer Fragen. Aus dem ständischen P. wird durch Aufklärung und Revolution oder Evolution seit dem späten 18. Jh. die durch Indemnität, Immunität und Redefreiheit geschützte Vertretung des gesamten Volkes (→Volkssouveränität) zum Zweck der →Gesetzgebung bzw. umfassenden politischen Gestaltung. Besonders bedeutsam ist dabei die Wahlrechtsreform in England von 1832. Die Veranwortlichkeit der Staatsführung gegenüber dem P. wird im frühen 20. Jh. durchgesetzt. Seit dieser Zeit wird auch die Frau über das Wahlrecht in das P. einbezogen. Durch →Ermächtigungsgesetz kann das P. ausgeschaltet werden. Lit.: Köbler, DRG 191, 230; Geschichtliche Grundbegriffe, Bd. 4 1978, 649; Registre des Parlements de Beaune et de Saint-Laurent-lès-Chalon (1357-1380), hg. v. Petot, P., 1927; Marongiu, A., Medieval Parliaments, 1968; Achterberg, N., Grundzüge des Parlamentsrechts, 1971; Gesellschaft, Parlament und Regierung, hg. v. Ritter, G., Teil 1 1974; Die geschichtlichen Grundlagen der modernen Volksvertretung, hg. v. Rausch, H., Bd. 1 1980, Bd. 2 1974; Jekewitz, J., Der Grundsatz der Diskontinuität der Parlamentsarbeit, 1977; Der Reichstag, 1981; Von der Ständeversammlung zum Parlament, 1982; Parlamentsrecht und Parlamentspraxis, 1989; Wirsching, A., Parlament und Volkes Stimme, 1990; Hilgendorf, E., Die Entwicklungsgeschichte der parlamentarischen Redefreiheit, 1991; Loach, J., Parliament under the Tudors, 1991; Schönberger, C., Das Parlament im Anstaltsstaat, 1997; Kirsch, M., Monarch und Parlament im 19. Jahrhundert, 1999; L’istituzione parlamentare nel XIX secolo, hg. v. Manca, A., 2000; Boetticher, C., Parlamentsverwaltung und parlamentarische Kontrolle, 2002; Mergel, T., Parlamentarische Kultur in der Weimarer Republik, 2002; Parlamento e Costituzione nei sistemi costituzionali europei ottocenteschi – Parlament und Verfassung in den konstitutionellen Verfassungs-systemen Europas, hg. v. Manca, A. u. a., 2004; Manca, A., Öffentlichkeit und Organisation der Parlaments-arbeit im konstitutionellen Deutschland, ZNR 2007, 215
5077parlamentarisch, Adj., das Parlament betreffend, z. B. parlamentarische Demokratie (Demokratie mit dem Parlament als politischem Mittelpunkt z. B. Schweiz), parlamentarische Monarchie (Monarchie mit dem Parlament als politischem Mit-telpunkt z. B. Großbritannien)
5078Parlamentarischer Rat in Bonn ist ein von den Landtagen der westlichen Besatzungszonen des →Deutschen Reiches gewähltes Beratungsgremium von 65 Abgeordneten (Konrad Adenauer, Hannsheinz Bauer, Ludwig Bergsträßer, Paul Binder, Adolf Blomeyer, Heinrich von Brentano, Johannes Brockmann, Paul de Chapeaurouge, Thomas Dehler, Georg Diederichs, Fritz Eberhard, Adolf Ehlers, Hermann Fecht, Albert Finck, Andreas Gayk, Otto Heinrich Greve, Rudolf Heiland, Wilhelm Heile, Hubert Hermans, Theodor Heuss, Anton Hilbert, Fritz Hoch, Hermann Höpker Aschoff, Werner Hofmeister, Rudolf Katz, Theophil Kaufmann, Gerhard Kroll, Adolf Kühn, Karl Kuhn, Wilhelm Laforet, Robert Lehr, Lambert Lensing, Fritz Löwenthal, Friedrich Maier, Hermann von Mangoldt, Karl Sigmund Mayr, Walter Menzel, Willibald Mücke, Friederike Nadig, Erich Ollenhauer, Hugo Paul, Anton Pfeiffer, Max Reimann, Heinz Renner, Heinrich Rönneburg, Albert Roßhaupter, Hermann Runge, Hermann Schäfer, Kaspar Gottfried Schlör, Carlo Schmid, Adolph Schönfelder, Josef Schrage, Carl Schröter, Josef Schwalber, Hans-Christoph Seebohm, Kaspar Seibold, Josef Seifried, Elisabeth Selbert, Jean Stock, Walter Strauß, Adolf Süsterhenn, Friedrich Wilhelm Wagner, Felix Walter, Helene Weber, Helene Wessel, Ernst Wirmer, Friedrich Wolff, Hans Wunderlich, Gustav Zimmermann, Georg August Zinn, beratend Jakob Kaiser, Paul Löbe, Hans Reif, Ernst Reuter, Otto Suhr, biographische Daten z. B. bei Feldkamp 2008), das den vom Herrenchiemseer Konvent erarbeiteten Entwurf einer Verfassung der Bundesrepublik Deutschland (→Grundgesetz) seit 1. 9. 1948 unter dem Präsidium von Konrad Adenauer überarbeitet und am 8. 5. 1949 mit 53 zu 12 Stimmen annimmt. Lit.: Kroeschell, 20. Jh.; Köbler, DRG 256; Der Parlamentarische Rat 1948-1949, Bd. 1ff. 1975ff.; Buchner, P., Der Verfassungskonvent auf Herrenchiemsee, Bd. 2 1981; Diestelkamp, B., Die Verfassungsentwicklung in den Westzonen, NJW 1989, 1312; Lange, E., Die Würde des Menschen ist unantastbar, 1993 (mit Überblick über die Mitglieder des parlamentarischen Rates); Feldkamp, M., Der Parlamentarische Rat, 1998; Lange, E., Gestalter des Grundgesetzes, 1999; Der Parlamentarische Rat 1948-1949. Akten und Protokolle hg. v. deutschen Bundestag, Bd. 1ff.; Feldkamp, M., Der Parlamentarische Rat, 2008; Bauer, J., Der Beitrag der FDP-Fraktion im Parlamentarischen Rat, 2013
5079Parlamentarisches System ist die politische Gestaltung, bei der die Regierung vom Vertrauen des →Parlaments abhängt. Das parlamentarische System zeigt sich in England 1834/1835, in Deutschland theoretisch seit 1840 und praktisch am 28. 10. 1918. Lit.: Kroeschell, DRG 3; Bagehot, W., The English Constitution, 1867, Neudruck 1963; Beyme, K. v., Die parlamentarischen Regierungssysteme in Europa, 1970; Parlamentarismus, hg. v. Kluxen, K., 3. A. 1971; Boldt, W., Konstitutionelle Monarchie oder parlamentarische Demokratie, HZ 216 (1973), 553; Gesellschaft, Parlament und Regierung, hg. v. Ritter, G., Bd. 1 1974; Thaysen, J., Parlamentarisches Regierungssystem, 2. A. 1976; Botzenhardt, M., Deutscher Parlamentarismus 1848-1850, 1977; Der moderne Parlamentarismus, hg. v. Bosl, K. u. a., 1977; Parlamentarismus im Norddeutschen Bund, 1985; Parlamentarismus in Tirol, hg. v. Kathrein, I. u. a., 1988; Schumacher, M., Kommission für Geschichte des Parlamentarismus, 1988; Goldt, C., Parlamentarismus im Königreich Sachsen, 1996; Pahlmann, M., Anfänge des städtischen Parlamentarismus, 1997; Zeh, W., Parlamentarismus, 6. A. 1997
5080Parlamentarismus →parlamentarisches System Lit.: Christern, H., Deutscher Ständestaat und englischer Parlamentarismus, 1939; Der moderne Parlamentarismus und seine Grundlagen in der ständischen Repräsentation, hg. v. Bosl, K., 1977; Obenaus, H., Anfänge des Parlamentarismus in Preußen bis 1848, 1984; Pollmann, K., Parlamentarismus im Norddeutschen Bund, 1985; Möller, H., Parlamentarismus in Preußen 1919-1932, 1985; Brandt, H., Parlamentarismus in Würt-temberg 1819-1870, 1987; Otto von Bismarck und die Parteien, hg. v. Gall, L., 2001; Parlamentarismus in Europa, hg. v. Recker, M. u. a., 2004; Braun, M., Der badische Parlamentarismus, 2009
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