5001 | Osteuropa ist die Gesamtheit der im Osten gelegenen Staaten Europas (z. B. Polen, Russland, Weißrussland, Ukraine, Bulgarien, Rumänien). Lit.: Schubart-Fikentscher, G., Die Verbreitung der deutschen Stadtrechte in Osteuropa, 1942; Simek, E., Velka Germanie Klaudia Ptolemaia, 1953 (deutsche Zusammenfassung); Ludat, H., Vorstufen und Entstehung des Städtwesens in Osteuropa, 1955; Klocke, F. v., Westfalen und Nordosteuropa, 1964; Dralle, L., Die Deutschen in Ostmittel- und Osteuropa, 1991; Boockmann, H., Deutsche Geschichte im Osten Europas, 1992; Conze, W., Ostmitteleuropa, 2. A. 1993; Geyer, D., Osteuropäische Geschichte und das Ende der kommunistischen Zeit, 1996; Der Riese erwacht, hg. v. Olt, R., 1996; Neue Regierungssysteme in Osteuropa und der GUS, hg. v. Luchterhandt, O., 1996; Normdurchsetzung in osteuropäischen Nachkriegsgesellschaften, hg. v. Mohnhaupt, H. u. a., 1997; Der Osten Europas im Prozess der Differenzierung, hg. v. Bundesinstitut für ostwis-senschaftliche und internationale Studien, 1997; Suppan, A., Deutsche Geschichte im Osten Europas, 1998; Entwicklung des Zivilrechts in Osteuropa, hg. v. d. juristischen Fakultät der Universität Dresden, 1998; Studienhandbuch östliches Europa, hg. v. Roth, H., 1999; Grenzen in Ostmitteleuropa, hg. v. Lemberg, H., 2000; Minderheiten, Regionalbewusstsein und Zentralismus in Ostmitteleuropa, hg. v. Löwe, H., 2000; Transformation und historisches Erbe in den Staaten des europäischen Ostens, hg. v. Goehrke, C. u. a., 2000; Giaro, T., Westen im Osten. Modernisierung osteuropäischer Rechte bis zum zweiten Weltkrieg, Rechtsgeschichte 2 (2003); Lübke, C., Das östliche Europa, 2004; Schorkowitz, D., Clio und Natio im östlichen Europa, HZ 279 (2004), 1; Der EU-Beitritt der Länder Ostmitteleuropas, hg. v. Hess, A. u. a., 2004; Küpper, H., Einführung in die Rechtsgeschichte Osteuropas, 2005; Mühle, E., Für Volk und deutschen Osten – Der Historiker Hermann Aubin, 2005; Gewohnheitsrecht – Rechtsprinzipien – Rechtsbewusstsein, hg. v. Krawietz, W. u. a., 2005; Modernisierung durch Transfer im 19. und frühen 20. Jahrhundert, hg. v. Giaro, T., 2006; Osteuropa in den Revolutionen von 1848, hg. v. Lambrecht, L., 2006; Städte im östlichen Europa, hg. v. Goehrke, C. u. a., 2006; Modernisierung durch Transfer zwischen den Weltkriegen, hg. v. Giaro, T., 2007; Wippermann, W., Die Deutschen und der Osten, 2007; Juristenausbildung in Osteuropa bis zum ersten Weltkrieg, hg. v. Pokrovac, Z., 2007; Zwangsumsiedlung und neue Gesellschaft in Ostmitteleuropa nach 1945, hg. v. Arburg, A. v. u. a., 2008; Font, M., Im Spannungsfeld der christlichen Großmächte, 2008; Puttkamer, J. v., Ostmitteleuropa im 19. und 20. Jahrhundert, 2009; Rechtswissenschaft in Osteuropa, hg. v. Pokrovac, Z., 2010; Aufbruch und Krise, hg. v. Störtkuhl, N. u. a., 2010; Puttkammer, J. v., Ostmitteleuropa im 19. und 20. Jahrhundert, 2010; Aufbruch und Krise, hg. v. Störtkuhl, B. u. a., 2010; Die Entwicklung des Zivilprozessrechts in Mittel- und Südeuropa seit 1918, hg. v. Rechberger, W., 2011; Bewusstes Erinnern und bewusstes Vergessen, hg. v. Nußberger, A. u. a., 2011; 50 Jahre Institut für osteuropäisches Recht der Christian-Albrechts-Universität zu KIel, 2011; Rechtskulturen des modernen Osteuropa. Traditionen und Transfers/Rechtsprechung un Osteuropa. Studien zum 19. und frühen 20. Jahrhhundert, 2012 |
5002 | Ostfalen ist im Mittelalter (im Gegensatz zu Westfalen und Engern) der östliche Teil des Siedlungsgebiets der Sachsen (im 11. Jh. die Gegend um Hildesheim bis Magdeburg). Ihm entstammt der →Sachsenspiegel. Lit.: Rosenstock, E., Ostfalens Rechtsliteratur, 1912; Meister, E., Ostfälische Gerichtsverfassung im Mittelalter, 1912; Ostfalen, hg. v. Stellmacher, D., 2005 |
5003 | Ostfriesland Lit.: His, R., Untersuchungen zu den älteren Rechtsquellen Ostfrieslands, ZRG GA 57 (1937), 58; Agena, G., Grundbesitz, Beispruch und Anerbenrecht in Ostfriesland, 1938; Engelberg, G., Ständerechte im Verfassungsstaat, 1979; Wiemann, H., Materialien zur Geschichte der ostfriesischen Landschaft, 1982; Kappelhoff, A., Die Münzen Ostfrieslands, 1982; Kappelhoff, B., Absolutistisches Regiment oder Ständeherrschaft ?, 1982; Haefs, H., Ostfriesland, 2013 (Ortsnamen) |
5004 | Ostgalizien →Galizien |
5005 | Ostgötalagh ist das Rechtsbuch des spätmittelalterlichen Rechtes der schwedischen Landschaft Östergötaland und angrenzender Gebiete (u. a. Öland). Es ist in zwei vollständigen Handschriften (1350, um 1600), einem Druck und verschiedenen Bruchstücken überliefert. Vielleicht wird es zwischen 1286 und 1303 aufgezeichnet. Es beginnt mit dem Christenrecht, dem Landfriedensrecht, Eherecht, Erbrecht, Verkehrsrecht, Verfahrensrecht und Dorfrecht folgen. Die Gesetzgebungstätigkeit des Königs ist jeweils unter Namensnennung verzeichnet. In der Mitte des 14. Jh.s wird das O. in →Magnus Erikssons Landrecht (1347) verwertet. Lit.: Westman, K., De svenska rättskällornas historia, 1912; Strauch, D., Das Ostgötenrecht, 1971 |
5006 | Ostgote ist der Angehörige eines Teiles des an der Völkerwanderung beteiligten germanischen Volkes der →Goten. Vermutlich überliefert das (lat.) vielleicht nach König Theoderich dem Großen (493-526) benannte →Edictum (N.) Theoderici (um 500) Recht der Ostgoten und Römer. Im Kampf um Rom (551) werden die O. bis 555 vom oströmischen Kaiser Justinian (527-565) weitgehend aufgerieben. Lit.: Köbler, DRG 80, 87; Pflugk-Harttung, J., Die Thronfolge im Reiche der Ostgoten, ZRG GA 10 (1889), 203; Amira, K./Eckhardt, K., Germanisches Recht, Bd. 1 4. A. 1960; Vismara, G., Edictum Theoderici, 1967, (in) Ius Romanum medici aevi I 2 b aa; Nehlsen, H., Sklavenrecht, 1972; Köbler, G., Gotisches Wörterbuch, 1989; Stüven, A., Rechtliche Ausprägungen der civilitas im Ostgotenreich, 1995; Vitiello, M., Momenti di Roma ostrogota, 2005 |
5007 | Ostgötenrecht →Ostgötalagh |
5008 | Ostkolonisation →Ostsiedlung |
5009 | Ostmark ist zu verschiedenen Zeiten eine Bezeichnung für ein Grenzgebiet der Deutschen im Osten. Lit.: Baltl/Kocher; Pfeifer, H., Die Ostmark, 1941 |
5010 | Ostpreußen ist das nach den baltischen Pruzzen (um 965 Brus) bezeichnete Gebiet zwischen Weichselmündung und Memelmündung und Ostsee. Über den die Ostsiedlung betreibenden →Deutschen Orden gelangt es 1618 in Personalunion an Brandenburg. 1701 wird es als einziges voll souveränes Land der Kurfürsten von →Brandenburg zur Keimzelle des Königreichs →Preußen, indem der Kurfürst sich selbst zum König in Preußen krönt. Seit dem späten 18. Jh. wird das Gebiet zur Abgrenzung vom von Polen erlangten Westpreußen als O. benannt. 1945 bzw. 1990 kommt O. im Norden an die Sowjetunion, im Süden an Polen. Lit.: Köbler, Historisches Lexikon; Merinlit, W., Die fridericianische Verwaltung in Ostpreußen, 1956; Henning, F., Herrschaft und Bauernuntertänigkeit, 1964; Ost- und Westpreußen, bearb. v. Stüttgen, D., 1975; Ambrassat, A., Die Provinz Ostpreußen, 1988; Groeben, K. v. d., Das Land Ostpreußen, 1993; Kibelka, R., Ostpreußens Schicksalsjahre 1944-1948, 2000; Kossert, A., Ostpreußen, 2005 |
5011 | Ostrakismus (M.) oder Scherbengericht ist die (vor allem) in Athen seit dem 5. vorchristlichen Jh. (ca. 486 v. Chr.) nachweisbare Abstimmung der Bürger auf Tonscherben über die zehnjährige Verbannung eines die politische Ordnung gefährdenden Bürgers (durch einfache Mehrheit bei mindestens 6000 Beteiligten). Lit.: Ostrakismos-Testimonien I, hg. v. Siewert, P. u. a., 2002 |
5012 | Ostrom ist die Bezeichung für die östliche Hälfte des römischen Reiches (293/395) mit der Hauptstadt Konstantinopel (330) bzw. →Byzanz. 1453 wird das stetig verkleinerte oströmische Reich von den Türken (→Osmanen) erobert und als im osmanischen Reich aufgegangen betrachtet, wobei der Sultan erst 1606 zur Anerkennung des westlichen Kaisertums und nur unter dem Vorbehalt des Vorrangs Byzanzs bereit ist. Lit.: Köbler, DRG 50, 76, 95; Regesten der Kaiserurkunden des oströmischen Reiches von 565-1453, bearb. v. Dölger, F., Teil 1f. 1924 f.; Thorau, P., Von Karl dem Großen zum Frieden von Zsitva Torok, HZ 279 (2004), 289; Identität und Zugehörigkeit im Osten der griechisch-römischen Welt, hg. v. Coşkun, A. u. a., 2009 |
5013 | Ostrowski, Teodor (1750-1802) wird nach dem Studium der Theologie in Warschau Geschichts- und Naturrechtsdozent am dortigen Adelskolleg. Er veröffentlicht 1784 ein eigenes Zivilrecht oder Sonderrecht der polnischen Nation, legt 1786 eine Übersetzung der strafrechtlichen Teile von →Blackstones Commentaries on the Law of England vor und beteiligt sich an den Vorbereitungen zu einem Gesetzbuch →Polens. Lit.: Zdrójkowski, Z., Teodor Ostrowski, 1956 |
5014 | Ostsee ist das zwischen Deutschland, Polen, Russland, den baltischen Staaten und den skandinavischen Staaten liegende, im Mittelalter vor allem von der Hanse beherrschte Meer. Lit.: Mare Balticum, hg. v. Paravicini, W., 1992; Geschichte und Perspektiven des Rechts im Ostseeraum, hg. v. Eckert, J. u. a., 2002; Witt, J., Die Ostsee, 2009 |
5015 | Ostsiedlung oder Ostkolonisation ist die hochmittelalterliche Siedlungsbewegung der Deutschen zwischen Elbe und Weichsel. Sie beginnt im 12. Jh. und führt etwa 400000 Menschen in die nach der Völkerwanderung von Slawen besetzten Gebiete. Mit nach Osten genommen wird das deutsche (sächsische, lübische, magdeburgische) Recht. Eine wirtschaftliche Folge der O. ist die Entstehung der →Gutsherrschaft. Lit.: Kroeschell, DRG 1; Köbler, DRG 93; Kaindl, R., Zur Geschichte des deutschen Rechtes im Osten, ZRG GA 40 (1919), 275; Kötzschke, R./Ebert, W., Geschichte der ostdeutschen Kolonisation, 1937; Aubin, H., Zur Erforschung der deutschen Ostbewegung, 1939; Ost, H., Die zweite deutsche Ostsiedlung im Drage- und Klüddowgebiet, 1939; Krannhals, D., Die Weichsel, 1942; Conrad, H., Die mittelalterliche Besiedlung des deutschen Ostens und das deutsche Recht, (1955); Urkunden und Quellen zur deutschen Ostsiedlung im Mittelalter, hg. v. Helbig, H. u. a., Bd. 1f. 1968ff.; Die Ostsiedlung des Mittelalters als Problem der europäischen Geschichte, hg. v. Schlesinger, W., 1975; Higounet, C., Die deutsche Ostsiedlung, 1986; Dralle, L., Die Deutschen in Ostmittel- und Osteuropa, 1991; Schulze, H., Siedlung, Wirtschaft und Verfassung im Mittelalter, 2003; Ludwig, C., Die nationalpolitische Bedeutung der Ostsiedlung in der Weimarer Republik, 2004; Die bäuerliche Ostsiedlung des Mittelalters in Nordostdeutschland, hg. v. Biermann, F. u. a., 2005; Ostsiedlung und Landesausbau in Sachsen, hg. v. Bünz, E., 2008 |
5016 | Ostverträge sind die seit 1970 von der sozialliberalen Regierung der Bundesrepublik Deutschland mit osteuropäischen Staaten abgeschlossenen, dem Ausgleich dienenden Verträge (12. 8. 1970/23. 5. 1972 Moskauer Vertrag mit der →Sowjetunion, 7. 12. 1970 Warschauer Vertrag mit →Polen, 21. 12. 1972/6. 6. 1973 Grundlagenvertrag mit der →Deutschen Demokratischen Republik, 1974 Vertrag mit der →Tschechoslowakei, 9. 10. 1975/12. 3. 1976 Rentenvereinbarung mit →Polen). Lit.: Kroeschell, 20. Jh.; Köbler, DRG 246 |
5017 | Öttingen (Grafschaft) Lit.: Das älteste Lehenbuch der Grafschaft Öttingen, Einleitung v. Grünenwald, E., 1975; Das älsteste Lehenbuch der Grafschaft Öttingen, hg. v. Grünenwald, E., 1976 (76 Vasallenfamilien); Die ländlichen Rechtsquellen der Grafschaft Oettingen, hg. v. Kiessling, R. u. a., 2005 |
5018 | Otto I. →Ottone |
5019 | Otto Papiensis ist ein in der zweiten Hälfte des 13. Jh.s in Bologna als Schüler des Placentinus und Lehrer des Karolus de Tocco wirkender Glossator (Glossen, Dis-tinktionen, vielleicht Brocardica, Olim quidam edebatur). Lit.: Lange, H., Römisches Recht im Mittelalter, Bd. 1 1997, 238 |
5020 | Otto IV. Lit.: Otto IV. Traum vom welfischen Kaisertum, hg. v. Hucker, B. u. a., 2009 |