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#ZIEL
4881obstagium (lat. [N.]) →Einlager
4882Occupatio (lat. [F.]) ist die schon dem altrömischen Recht bekannte →Aneignung einer von Anfang an oder durch Eigentumsaufgabe herrenlosen Sache (z. B. eines Tieres durch den Jäger). Lit.: Kaser § 26 I; Köbler, DRG 24, 40
4883Ochlokratie (F.) Herrschaft des Pöbels als Entartung der Demokratie
4884Ochsenfurt Lit.: Wenisch, S., Ochsenfurt, 1972
4885Ockham, Wilhelm (von) (Occam/Surrey 1280/1285-München 9./10. April 1347 [Sterbedatum ungewiss]) wird nach dem Studium der Theologie in Oxford der Ketzerei verdächtig und flieht zu Ludwig dem Bayern. Neben vielen Gutachten verfasst er hier wohl um 1340 seinen (lat.) Dialogus (M.) de potestate imperiali et papali (Zwiegespräch über kaiserliche und päpstliche Gewalt) zugunsten des Kaisers. Lit.: Köbler, DRG 107; Heinen, E., Reich und Kirche bei Wilhelm von Ockham, Diss. jur. Bonn 1955; Kölmel, W., Wilhelm Ockham, 1962; Miethke, J., Ockhams Weg zur Sozialphilosophie, 1969; Wilhelm von Ockham, Texte zur politischen Theorie, hg. v. Miethke, J., 1995; Leppin, V., Wilhelm von Ockham, 2003
4886odal (an.) Erbgut, Gut, Heimat Lit.: Behaghel, O., Odal, SB. d. Akad. d. Wiss. München phil.-hist. Abt. 1935, 3; Störmer, W., Früher Adel, 1973, 116, 155; Danielsen, R. u. a., Grunntrekki i norsk historie, 1991, 49
4887Ödenburg (ungar. Sopron) Lit.: Gerichtsbuch 1423-1531, hg. v. Házi, J. u. a., 2005; Gedenkbuch 1492-1543, hg. v. Mollay, K. u. a., 2005
4888Odofredus de Denariis (Bologna um 1200-3. 12. 1265 oder 1264) wird nach dem Rechtsstudium in Bologna (Azo, Jacobus Balduini) wohl 1231 Rechtslehrer in Bologna. Er verfasst Glossen, Summen (z. B. summa feudorum), Quaestiones, Consilia bzw. Gutachten und Monographien. Lit.: Köbler, DRG 107; Tamassia, N., Odofredo, (in) Atti e memorie, 1894; Handbuch der Quellen und Literatur der neueren europäischen Privatrechtsgeschichte, hg. v. Coing, H., Bd. 1 1973; La Pace di Costanza 1183, 1984; Lange, H., Römisches Recht im Mittelalter, Bd. 1 1997, 322
4889Odowakar (um 433-493) ist der germanische (skirische) Söldnerführer, der 476 n. Chr. mit der Absetzung des Romulus Augustulus das weströmische Reich beendet. Lit.: Söllner § 19; Köbler, DRG 50, 67; Chastagnol, A., Le senat romain sous le règne d’Odoacre, 1966; Wes, M., Das Ende des Kaisertums, 1967, 149
4890Oesfeld →Hermann von Oesfeld
4891Oettingen (Grafschaft) s. Öttingen
4892Ofen (Buda) an der Donau ist heute Teil von Budapest. Sein in deutscher Sprache verfasstes, in 3 Handschriften überliefertes Stadtrechts-buch wird vermutlich zwischen 1403 und 1439 (1405-21) von dem Stadtrichter Johannes Siebenlinder verfasst. Es gliedert sich in fünf Teile mit 445 Artikeln (Stadtverfassung, Kaufleuterecht). Es zeigt Beziehungen zum Sachsenspiegel, zum Magdeburger, Iglauer und Wiener Recht. Das Recht von O. wird an zahlreiche Städte in Ungarn verliehen. Lit.: Das Ofener Stadtrecht, hg. v. Mollay, K., 1959; Kubinyi, A., Die Anfänge Ofens, 1972; Rady, M., Medieval Buda, 1985; Gönczi, K., Ungarisches Stadtrecht, 1996; Buda város jogkönyve (Das Rechtsbuch der Stadt Ofen), hg. v. Blazovich, L. u. a., 2001
4893Offene Gesewllschaft s. offene Handelsgesellschaft
4894Offene Handelsgesellschaft ist die Handelsgesellschaft mit unbeschränkter Haftung aller Gesellschafter gegenüber den Gesellschaftsgläubigern. Sie erscheint in der hochmittelalterlichen Stadt und bildet sich in der frühen Neuzeit stärker durch (1861 ADHGB). In Österreich wird die 1990 zusätzlich für nichtvollkaufmännische Zwecke gebildete offene Erwerbsgesellschaft mit der offenen Handelsgesellschaft 2007 zur offenen Gesellschaft (OG) verschmolzen. Lit.: Kroeschell, DRG 2; Köbler, DRG 127, 167, 217; Rehme, P., Geschichte des Handelsrechts, 1913; Lutz, E., Die rechtliche Struktur süddeutscher Handelsgesellschaften, 1976; Hagemann, H., Basler Handelsgesellschaften, FS F. Vischer, 1983, 557; Servos, R., Die Personalhandelsgesellschaften und die stille Gesellschaft, Diss. jur. Köln 1984; Zur Geschichte des Gesellschaftsrechts in Europa, hg. v. Kalss, S. u. a., 2003
4895Offenes Haus ist das einem anderen zur (kriegerischen) Benutzung offenstehende Haus. →Öffnungsrecht Lit.: Pfeiffer, G., Die Offenhäuser der Reichsstadt Nürnberg, Jb. f. fränk. LG. 14 (1954), 153
4896öffentlich (Adj.) offen, offen zugänglich, allgemein, staatlich
4897Öffentlicher Dienst ist seit dem 19. Jh. der Staatsdienst. Lit.: Hattenhauer, H., Geschichte des Beamtentums, 1980; Schneider, O., Rechtsgedanken und Rechtstechniken totalitärer Herrschaft, 1988
4898Öffentlicher Glaube (1884) ist das Vertrauen der Allgemeinheit in ein öffentliches Register (z. B. Grundbuch, Handelsregister). Anfangs gewähren diese Register nur einen Beweisvorteil im Streit um Grundstücksrechte. Seit dem 18. Jh. (Preußen 1783) ermöglichen sie allmählich den gutgläubigen Erwerb vom Nichtberechtigten (um 1870). Lit.: Hedemann, J., Die Fortschritte des Zivilrechts, Bd. II 2, 1935; Schubert, W., Die Entstehung der Vorschriften des BGB über Besitz und Eigentumsübertragung, 1966; Hofmeister, H., Die Grundsätze des Liegenschaftserwerbes, 1977; Buchholz, S., Abstraktionsprinzip und Immobilienrecht, 1978; Köbler, U., Werden, Wandel und Wesen des deutschen Privatrechtswortschatzes, 2010
4899Öffentliches Recht sind alle Rechtssätze, bei denen Berechtigter oder Verpflichteter ausschließlich ein Träger öffentlicher Gewalt (z. B. Staat, Gemeinde) in seiner Eigenschaft als solcher ist. Zum öffentlichen Recht zählen etwa Verfassungsrecht, Verwaltungsrecht, Verfahrensrecht und Strafrecht. Seinen Ausgang nimmt die Aufteilung des Rechtes in privates Recht und öffentliches Recht im römischen Altertum, in dem nach einer →Ulpian zugeschriebenen Wendung ö. R. ist, was die Verhältnisse des römischen Gemeinwesens betrifft (lat. ad statum rei Romanae spectat). Diese Einteilung ist zwar dem Mittelalter bekannt, hat dort aber keine grundsätzliche Bedeutung. Erst um das Jahr 1600 findet sich das öffentliche Recht (lat. ius [N.] publicum) unter starker Beteiligung protestantischer Juristen wie Georg Obrecht, Hermann Vultejus, Matthias Stephani, Joachim Stephani, Tobias Paurmeister von Kochstedt, Arnold Engelbrecht, Dominicus Arumäus und Jacob Lampadius als besonderes Sachfach an der Universität (Staatsrecht). Die ersten bekannten Vertreter des selbständigen Staatsrechts (Reichsstaatsrechts) sind (→Bodin [1530-1596],) →Limnaeus (1592-1663) und →Pufendorf (1632-1694). In Frankreich wird von Ludwig XIV. ein Lehrstuhl für ö. R. am Collège de France eingerichtet, in Besançon im 18. Jh., in Italien 1726 in Pisa und 1742 in Padua. Seit Beginn des 19. Jh.s wird dann eine grundsätzliche dogmatische Trennung von öffentlichem Recht (Machtbereich des souveränen Fürstentums) und privatem Recht (Freiheitsraum des Einzelnen) deutlich. Innerhalb des öffentlichen Rechtes (Verfassungsrecht, Verwaltungsrecht, Verfahrensrecht, Strafrecht) entwickelt sich im 19. Jh. das →Verwaltungsrecht (Otto →Mayer). Lit.: Kaser § 3 II; Söllner § 18; Kroeschell, DRG 3; Köbler, DRG 54, 143, 147, 189; Gerber, C., Über öffentliche Rechte, 1852; Schöne, L., Privatrecht und öffentliches Recht, Diss. jur. Freiburg im Breisgau 1956; Wilhelm, W., Zur juristischen Methodenlehre im 19. Jahrhundert, 1958; Bussi, E., Il diritto pubblico del Sacro Romao impero, Bd. 1f. 1957ff., 2. A. 1970; Müllejans, H., Publicus und privatus im römischen Recht, 1961; Bullinger, M., Öffentliches Recht und Privatrecht, 1968; Echterhölter, R., Das öffentliche Recht im nationalsozialistischen Staat, 1970; Hoke, R., Die Reichsstaatslehre des Johannes Limnaeus, 1968; Grimm, D., Zur politischen Funktion der Trennung, (in) Studien zur europäischen Rechtsgeschichte, 1972, 224; Wyduckel, D., Jus publicum, 1984; Stolleis, M., Geschichte des öffentlichen Rechts in Deutschland, Bd. 1ff. 1988ff., Bd. 1. 2. A. 2012; Pauly, W., Der Methodenwandel im deutschen Spätkonstitutionalismus, 1993; Stolleis, M., Konstitution und Intervention, 2001; Wahl, R., Herausforderungen und Antworten. Das öffentliche Recht der letzten fünf Jahrzehnte, 2006; Leisner, W., Privatisierung des öffentlichen Rechts, 2007; Die Anfänge des öffentlichen Rechts. Gli inizi del diritto pubblico. Gesetzgebung im Zeitaalter Friedrich Barbarossas, hg. v. Dilcher, G. u. a., Bd. 1ff. 2008ff.; Science politique et droit public dans les facultés de droit européennes, hg. v. Krynen, J. u. a., 2008; Zeilner, F., Verfassung, Verfassungsrecht und Lehre des öffentlichen Rechts in Österreich bis 1848, 2008; Strohm, C., Calvinismus und Recht, 2008; Kley, A., Geschichte des öffentlichen Rechts der Schweiz, 2011; La Summa Trium Librorum di Rolando da Lucca (1195-1234), hg. v. Conte, E. u. a., 2012; Stolleis, M., Öffentlichen Recht in Deutschland, 2014
4900Öffentlichkeit ist die Zugänglichkeit eines Vorgangs für einen nach Zahl und Individualität unbestimmten Personenkreis. Die Ö. ist insbesondere im Verfahrensrecht bedeutsam. Hier drängen das Inquisitions-verfahren seit dem Hochmittelalter und der gelehrte Prozess seit dem Spätmittelalter die Ö. zurück. Der Liberalismus erreicht im 19. Jh. die Rückkehr zur grundsätzlichen Ö. des Prozesses (Frankreich 1806/1808, deutsche Bundesstaaten ab 1848). Umgekehrt versucht der Staat eine Überwachung der Ö. im Sinne der Allgemeinheit. Lit.: Kroeschell, DRG 3; Köbler, DRG 201, 202; Geschichtliche Grundbegriffe, Bd. 4 1978, 413; Alber, P., Die Geschichte der Öffentlichkeit im deutschen Strafverfahren, 1971; Fögen, M., Der Kampf um Gerichtsöffentlichkeit, 1974; Becher, U., Politische Gesellschaft, 1978; Haber, G., Strafgerichtliche Öffentlichkeit und öffentlicher Ankläger in der französischen Aufklärung, 1979; Siemann, W., Der „Polizeiverein“ deutscher Staaten, 1983; Körber, E., Öffentlichkeiten der frühen Neuzeit, 1998; Weitzel, J., Gerichtsöffentlichkeit, (in) Information u. a., hg. v. Haverkamp, A., 1998, 71; Das Öffentliche und Private in der Vormoderne, hg. v. Melville, G. u. a., 1998; Zwischen Gotteshaus und Taverne, hg. v. Rau, S. u. a., 2004; Moos, P. v., Öffentlich und privat im Mittelalter, 2004; Liesegang, T., Öffentlichkeit und öffentliche Meinung, 2004; Cancik, P., Verwaltung und Öffentlichkeit in Preußen, 2007; Science politique et droit public dans les facultés de droit européennes, hg. v. Krynen, J. u. a., 2008; Kernbauer, E., Der Platz des Publikums, 2010; Oldenburg, S., Die Öffentlichkeit von Rechtsnormen, 2009
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