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#ZIEL
4861Obertribunal (1772) ist das 1703 als Oberappellationsgericht preußischer Landesteile geschaffene, im 19. Jh. zum höchsten Gericht Preußens aufsteigende Gericht, das 1877/1879 weitgehend im Reichsgericht aufgeht. Lit.: Sonnenschmidt, F., Geschichte des königlichen Obertribunals zu Berlin, 1879; Schubert, W., Die Aufhebung des Berliner Obertribunals im Juni 1879, (in) Wege europäischer Rechtsgeschichte, hg. v. Köbler, G., 1987, 419
4862Oberverwaltungsgericht (OVG) ist das Obergericht der Verwaltungsgerichtsbarkeit seit der zweiten Hälfte des 19. Jh.s, das später teilweise auch Verwaltungsgerichtshof genannt wird. Lit.: Pauly, S., Organisation, Geschichte und Praxis der Gesetzesauslegung des königlich preußischen Ober-verwaltungsgerichts 1875-1933, 1987; Festschrift zum 100-jährigen Jubiläum des sächsischen Oberverwaltungsgerichts, hg. v. Reich, S., 2002; Ackermann, C., Die Bedeutung der Rechtsprechung des preußischen Oberverwaltungsgerichts, 2012
4863Obervormundschaft ist die aufsichtliche Stellung der Obrigkeit bzw. Kirche über den →Vormund, wie sie sich seit der karolingischen Zeit entwickelt und im Vormundschaftsgericht endet. Lit.: Kraut, T., Die Vormundschaft, Bd. 1 1835; Coing, H., Europäisches Privatrecht, Bd. 1f. 1985ff.
4864oblatio (lat. [F.]) Gabe, Opfer, Spende (z. B. auch von Kindern in ein Kloster) Lit.: Kaser § 37 II 1; Seidl, J., Die Götterverlobung von Kindern, 1872; Laske, W., Das Problem der Mönchung, 1973
4865Obligatio (lat. [F.]) ist seit dem altrömischen Recht die schuldrechtliche Verpflichtung zwischen zwei Beteiligten (bzw. das Schuldverhältnis) mit den Inhalten (lat.) dare (geben), facere (tun einschließlich unterlassen) oder praestare (einstehen). Die o. geht vermutlich auf den Ausgleich von Unrechtserfolgen (später sog. [lat.] delicta [N.Pl.]) zurück. Das bei ihnen zunächst regelmäßig bestehende Racherecht des Verletzten oder seiner Verwandtschaft wird im Interesse der Allgemeinheit allmählich eingeschränkt und durch die Hingabe von Vermögensgegenständen (Sühneleistung) ein-verständlich abgelöst. Sobald eine Leistung durch den Verursacher, seine Verwandten oder Gentilen üblich und im Rahmen eines vielleicht nach griechischem Vorbild erstellten festen Katalogs von Vergleichssätzen (fester Me-tallwert oder vielfacher Sachwert) verbindlich wird, dient der Zugriff auf die Person des Verursachers nicht mehr der unmittelbaren Vergeltung, sondern wohl der mittelbaren Erzwingung der Leistung. Seine Zulässigkeit entfällt mit der Leistung, zu welcher der Verursacher aber anfangs nicht verpflichtet ist. Später tritt die Befreiung von der Haftung durch Leistung immer stärker in den Vordergrund, so dass allmählich eine Verpflichtung zur Leistung entsteht, welche die ursprüngliche Haftung mehr und mehr in den Hintergrund drängt. Vermutlich früh ist außerdem ein Geschäft möglich, durch das jemand sich zur Haftung verpflichtet, wobei die Leistung bald wichtiger wird als die Haftung. Im weiteren Verlauf werden zahlreiche verschiedene Obligationen entwickelt (Kontrakt, Quasikontrakt, Delikt, Quasidelikt). Lit.: Kaser §§ 4 I 2, 32 I, 33 I, 38 IV, 56 I, 61, 84; Kroeschell, DRG 3; Köbler, DRG 26, 42, 62; Kuntze, J., Die Obligation, 1856; Levy, E., Weströmisches Vulgarrecht, 1956; Watson, A., The Law of Obligations, 1965; Hochstein, R., Obligationes quasi ex delicto, 1971; Zimmermann, R., The Law of Obligations, 1992; Hartung, G., Die Naturrechtsdebatte, 2. A. 1999
4866obligatio alternativa (lat. [F.]) Wahlöschuld
4867Obligatio (F.) civilis (lat.) ist im römischen Recht die auf (lat.) ius (N.) civile gegründete, mit (lat.) actio (F.) civilis (Zivilklaganspruch) ausgestattete →obligatio. Lit.: Kaser § 33 II; Zimmermann, R., The Law of Obligations, 1992
4868obligatio (F.) ex contractu (lat.) Verbindlichkeit aus Vertrag Lit.: Kaser § 38 I
4869obligatio (F.) ex delicto (lat.) Verbindlichkeit aus Delikt Lit.: Kaser §§ 38 I, 50 I
4870obligatio (F.) ex variis causarum figuris (lat.) Verbindlichkeit aus verschiedenen Gründen Lit.: Kaser § 38 I 2; Köbler, DRG 62
4871Obligatio (F.) honoraria (lat.) ist im römischen Recht die erst vom Prätor oder Ädil klagbar gemachte Verbindlichkeit. Lit.: Kaser § 33 I
4872Obligation (1300) ist die aus der in Rom als unkörperliche (lat.) res (Gegenstand, Sache) verstandenen, römischen (lat.) →obligatio (F.) entwickelte Verbindlichkeit (Schuld, Schuldverhältnis). Sie wird im Spätmittelalter mit dem römischen Recht aufgenommen und mit den einheimischen Schuldverhältnissen verbunden. Seit dem 19. Jh. wird das Lehn-wort O. verdrängt. Lit.: Kaser §§ 33, 38, 56; Kuntze, J., Die Obligation, 1856; Roussier, J., Le fondement de l’obligation, Thèse Paris 1933; Coing, H., Europäisches Privatrecht, Bd. 1 1985, 393; Hartung, G., Die Naturrechtsdebatte, 1998, 2. A. 1999; Köbler, U., Werden, Wandel und Wesen des deutschen Privatrechtswortschatzes, 2010
4873Obligationenrecht (Wort 1807) ist das im 19. Jh. innerhalb der (lat.) res ([F. Pl.) Gegenstände bzw. Sachen) zunehmend als besonderes Rechtsgebiet erkannte Schuldrecht (z. B. Savigny 1851ff.). 1866 scheitert innerhalb des Deutschen Bundes der Versuch seiner einheitlichen gesetzlichen Gestaltung (Dresdener Entwurf) am Zerbrechen des Bundes auf Grund politischer Gegensätze zwischen Österreich und Preußen. In der →Schweiz ist (nach dem Scheidern des Dresdener Entwurfs) das O. mit Einschluss der Gesellschaften und der Wertpapiere in einem besonderen Gesetz vom 14. 6. 1881 (Inkrafttreten am 1. 1. 1883) bzw. nach Neufassung vom 30. 3. 1911 (Inkrafttreten am 1. 1. 1912), das den fünften Teil des Zivilgesetzbuchs bildet, geregelt. In Sachsen (1863) und im Deutschen Reich (1896/1900) ist das Schuldrecht eines der fünf Bücher des Bürgerlichen Gesetzbuchs. Lit.: Kaser §§ 32ff.; Köbler, DRG 182, 184, 229, 255; Savigny, F., Das Obligationenrecht, Bd. 1f. 1851ff.; Hundert Jahre Schweizerisches Obligationenrecht, hg. v. Peter, H. u. a., 1982; Das Obligationenrecht 1883-1983, hg. v. Caroni, P., 1984; Anhäuser, V., Das internationale Obligationenrecht in der höchstrichterlichen Rechtsprechung des 19. Jahrhunderts, 1986; Handels- und obligationenrechtliche Materialien, hg. v. Fasel, U., 2000; Ranieri, F., Europäisches Obligationenrecht, 2. A. 2004, 3. A. 2009; Köbler, U., Werden, Wandel und Wesen des deutschen Privatrechtswortschatzes, 2010; The Law of Obligations in Europe, hg. v. Schulze, R. u. a., 2013
4874obligatio (F.) quasi ex contractu (lat.) Verbindlichkeit aus vertragsähnlichem Tatbestand Lit.: Kaser § 38 I 2; Köbler DRG, 62
4875obligatio (F.) quasi ex delicto (lat.) Verbindlichkeit aus deliktsähnlichem Tatbestand Lit.: Kaser § 38 I 2; Köbler DRG 62
4876Obligatio (F.) re, verbis, litteris, consensu contracta (lat.) ist die römische Bezeichnung für eine Verbindlichkeit aus Realvertrag, Verbalvertrag, Litteralvertrag oder Konsensualvertrag, wobei das beurkundete Darlehen im nachklassischen römischen Recht als (lat.) obligatio (F.) re et verbis aufgefasst wird. Lit.: Kaser §§ 38 I, 39 I 2
4877obligatorisch (Adj.) verpflichtend
4878Obrigkeit ist die vom 15. bis zum 17. Jh. bestimmende Bezeichnung für den Träger von Herrschaftsrechten. Ihr entspricht die Untertänigkeit. Der O. steht das Recht zu, durch Gebote die gute →Polizei bzw. →Ordnung zu sichern. Lit.: Naujoks, E., Ordnungsgedanke, Zunftverfassung und Reformation, 1958; Willoweit, D., Gebot und Verbot im Spätmittelalter, Hess. Jb. f. LG. 30 (1980), 94; Willoweit, D., Gesetzgebung und Recht, (in) Zum römischen und neuzeitlichen Gesetzesbegriff, hg. v. Behrends, O. u. a., 1987, 123; Friedeburg, R. v., Ländliche Gesellschaft und Obrigkeit, 1997
4879obsequium (lat. [N.]) Nachgiebigkeit, Gehorsam Lit.: Kroeschell, DRG 1
4880Observanz ist das örtlich oder persönlich (z. B. Orden) begrenzte Gewohnheitsrecht. Lit.: Petersen, R., Die Observanz, Diss. jur. Leipzig 1848; Köbler, G., Zur Frührezeption der consuetudo, Hist. Jb. 89 (1969), 337
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