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#ZIEL
4661Nationalität ist die Zugehörigkeit eines Menschen zu einem Volk bzw. einer Nation.
4662Nationalitätenstaat, N., Vielvölkerstaat (z. B. Österreich-Ungarn mit elf verschiedenen Nationalitäten und entsprechendem Nationalitä-tenproblem ohne wirklich gelungene überzeugende ganzheitliche Lösung, vgl. Ausgleich, kroatischer Ausgleich, mährischer Ausgleich, Wahlrechtsreformen) Lit.: Das Nationalitätenrecht des alten Österreich, hg. v. Hugelmann, K., 1934; Kann, R., Das Nationalitäten-problem der Habsburgermonarchie, 2. A. 1964; Stourzh, G., Die Gleichberechtigung der Nationalitäten in Verfassung und Verwaltung, 1985
4663Nationalkirche ist die das Nationale betonende christliche Kirche. In der frühen Neuzeit versteht sich die Kirche in Frankreich und in England in unterschiedlich starkem Ausmaß als Nationalkirche. Lit.: Feine, H., Kirchliche Rechtsgeschichte, 1950, 5. A. 1972; Staat und Kirche im Wandel der Jahrhunderte, hg. v. Fuchs, W., 1966
4664nationalliberal (national und liberal)
4665Nationalökonomie (F.) Volkswirtschaft Lit.: Söllner, F., Die Geschichte des ökonomischen Denkens, 1999; Hansel, R., Jurisprudenz und Nationalökonomie, 2006
4666Nationalrat ist eine Bezeichnung für eine Volksvertretung (z. B. Österreich 1920, Vorläufer der mit Patent vom 5. 3. 1860 geschaffene, vom 31. 5. 1861-27. 9. 1861 zusammentretende verstärkte Reichsrat, vgl. Art. 24 B-VG, Gesetzgebung zusammen mit dem Bundesrat, der ein Einspruchsrecht hat). Lit.: Köbler, DRG 248; Baltl/Kocher
4667nationalsozial (national und sozial), 1896 als Bezeichnung einer von Friedrich Naumann begründeten Arbeiterpartei auf christlicher Grundlage und monarchischem, nationalem Boden verwendet, wobei sich die Entstehung der nationalistischen deutschen Arbeiterbewegung aus der Verwendung billiger tschechischer Arbeitskräfte im ursprünglich rein deutsch besiedelten Industriegebiet Nordböhmens erklären lässt
4668Nationalsozialismus ist eine vielleicht schon in der fortschrittlichen Ordnung der französischen Revolution von 1789 angelegte, im frühen 20. Jh. (in Böhmen 1903 und) in Deutschland auf der Grundlage von Nationalismus und Sozialismus entstandene, unter Adolf →Hitler von 1933 bis 1945 in →Deutschland die Macht ausübende politische Bewegung (1929 absolute Mehrheit in Coburg). Der N. weist keine eigentliche rechtstheoretische Grundhaltung auf. Er geht lediglich von der Vorstellung aus, dass er die richtige Weltanschauung sei, die mit allen Mitteln, und deshalb auch mit dem Mittel des Rechtes, verwirklicht werden müsse. Das an vorgegebenen konkreten Lebensordnungen des völkischen Gemeinschaftswillens auszurichtende Recht ist ihm nur ein bedeutsames und wirksames, durchaus an manchen Stellen auch ältere Reformvorstellungen fortführendes und insofern modernisierendes Kampfinstrument zur Durchsetzung der vom Führer ohne Kontrolle aus seinem Charisma heraus geschaffenen Weltanschauung in der gesellschaftlichen Wirklichkeit. Da der Positivismus des ausgehenden 19. Jh.s alle außer-juristischen Gehalte ausgesondert hat, sind die während seiner Vorherrschaft entstandenen Gesetze dem N. nicht abträglich. Er braucht lediglich die bestimmten, ursprünglich als selbstverständlich mitgedachten Voraussetzungen, dass der Staat sittlichen Prinzipien folgt und die Macht nicht rechtswidrig anwendet, aufzugeben und die ausgeschiedenen außerjuristischen Inhalte durch sein Gedankengut zu ersetzen. Das Gesetz kann bei dieser Auslegung formal völlig unverändert bleiben. Im äußersten Fall gerät es, weil es „dem gesunden Volksempfinden ins Gesicht schlägt“, außer Anwendung. Bemerkenswert ist dabei, dass insbesondere Fachvertreter des öffentlichen Rechtes und der deutschen Rechtsgeschichte an den Universitäten Schlüsselbegriffe der nationalsozialistischen Weltanschauung übernehmen und geschichtlich zu belegen versuchen. Soweit auf Grund des N. strafgerichtliche Verurteilungen aus politischen, militärischen, rassischen, religiösen oder weltanschaulichen Gründen unter Verstoß gegen Grundgedanken der Gerechtigkeit (Unrechts-urteile) ergangen sind, sind diese durch das Gesetz zur Aufhebung nationalsozialistischer Unrechtsurteile in der Strafrechtspflege vom 25. 8. 1998 aufgehoben. Lit.: Kroeschell, DRG 3; Köbler, DRG 221, 226, 228, 248; Jung, R., Der nationale Sozialismus, 1919; Neurohr, R., Der Mythos vom Dritten Reich, 1957; Nationalsozialismus und die deutsche Universität, 1966; Brodersen, C., Gesetze des NS-Staates, 1968; Justiz und NS-Verbrechen, Bd. 1ff. 1968ff.; Rüthers, B., Die unbegrenzte Auslegung, 1968, 6. A. 2005, 7. A. 2012; Matzerath, H., Nationalsozialismus und kommunale Selbstverwaltung, 1970; Bracher, K., Die deutsche Diktatur, 7. A. 1993; Schulz, Der Aufstieg des Nationalsozialismus, 1975; Bayern in der NS-Zeit, hg. v. Institut für Zeitgeschichte, Bd. 1ff. 1977ff.; NS-Verbrechen vor Gericht, hg. v. Moritz, K., 1978; Anderbrügge, K., Völkisches Rechtsdenken, 1978; Mosse, G., Ein Volk, ein Reich, ein Führer, 1979; Hüttenberger P., Bibliographie zum Nationalsozialismus, 1980; Wassermann, R., Justiz und Nationals-ozialismus, 1983; Recht, Rechtsphilosophie und Nationalsozialismus, hg. v. Rottleuthner, H., 1983; Recht, Verwaltung und Justiz im Nationalsozialismus, hg. v. Hirsch, M. u. a., 2. unv. A. 1997; Recht und Unrecht im Nationalsozialismus, hg. v. Salje, P., 1985; Jasper, G., Justiz und Nationalsozialismus, 1985; Rüping, H., Bibliographie zum Strafrecht im Nationalsozialismus, 1985; Schmuhl, H., Rassenhygiene, Nationalsozialismus und Euthanasie, 1987; Gribbohm, G., Nationalsozialismus und Strafrechtspraxis, NJW 1988, 2842; Rechtsgeschichte im Nationalsozialismus, hg. v. Stolleis, M./Simon, D., 1989; Rüthers, B., Die unbegrenzte Auslegung, 1968, 6. A. 2005; Nationalsozialismus und Recht - Rechtssetzung und Rechtswissenschaft in Österreich unter der Herrschaft des Nationalsozialismus, hg. v. Davy, U. u. a., 1990; M. d. R. Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus, hg. v. Schumacher, M., 1991; Für Führer, Volk und Vaterland. Hamburger Justiz im Nationalsozialismus, hg. v. d. 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Boberach, H. u. a., 1997; Wüllner, F., Die NS-Militärjustiz, 2. A. 1997; Rees, L., Die Nazis, 1997; Nation und Nationalsozialismus in wissenschaftlichen Standardwerken Österreich-Ungarns, hg. v. Kiss, E., 1997; Die westdeutschen Strafverfahren wegen nationalsozialistischer Tötungsverbrechen 1945-1997, hg. v. Rüter, C./Mildt, D. de, 1998; Nationalsozialistische Vernichtungspolitik, hg. v. Herbert, U., 1998; Deutsches Judentum unter dem Nationalsozialismus, Bd. 1ff 1998ff.; Eck, C., Die Wiedergutmachung zwischen 1945 und 1989, 1997; Wessel, M., NS-Justizverbrechen und Nachkriegsrechtsprechung, 1998; Hammerschmidt, P., Die Wohlfahrtsverbände im NS-Staat, 1998; Weißmann, K., Der nationale Sozialismus, 1998; Reiter, R., 30 Jahre Justiz und NS-Verbrechen, 1998; Recht und Nationalsozialismus, hg. v. Düwell, F. u. a., 1998; Meyer-Seitz, C., Die Verfolgung von NS-Straftaten in der sowjetischen Besatzungszone, 1998; Entschädigung für NS-Zwangsarbeit, hg. v. 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Dr. Oetker und der Nationalsozialismus, 2013; Reudenbach, B. u. a., Mittelalterbilder im Nationalsozialismus, 2013; Sennholz, M., Johann von Leers, 2013; Schwarzmeier, L., Der NS-verfolgungsbedingte Entzug von Kunstwerken und deren Restitution, 2013; Strasser-Gackenheimer, C., Die staatsrechtliche Kontinuität des Deutschen Reichs von der „Machtergreifung“ bis zum Tod Hitlers, 2013; Vondung, K., Deutsche Wege tzr Erlösung, 2013; Rechtfertigungen des Unrechts, hg. v. Pauer-Studer, H. u. a., 2013; Frank, N., Bruder Norman!, 2013Otterbeck, A., Das Finanzamt Bonn im Natio; nalsozialismus, 2014; Die Vereinigte Stahlwerke AG im Nationalsozialismus, 2014; Ideologie und Moral im Nationalsozialismus, hg. v. Bialas, W. u. a., 2014; Sachsen und der Nationalsozialismus, hg. v. Heydemann, G. u. a., 2014
4669Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) ist die am 5. 1. 1919 als Deutsche Arbeiterpartei gegründete Partei, die nach dem Eintritt des berufslosen Gefreiten Adolf →Hitler im September 1919 am 24. 2. 1920 in 25 Punkten ihr politisches Programm veröffentlicht. Im Juli 1921 wird Adolf Hitler Vorsitzender. 1922 wird die Partei in einzelnen deutschen Ländern, am 23. 11. 1923 im ganzen deutschen Reich verboten, am 27. 2. 1925 aber wieder zugelassen. Ihre Mitglieder vor 1933 sind vor allem männlich, protestantisch und zwischen 21 und 40 Jahren alt. Die Partei bestimmt, gegliedert in Ortsgruppen (mit ehrenamtlichen Leitern) und Gaue, nach wesentlichen Wahlerfolgen das politische Geschehen im Deutschen Reich von 1933 bis 1945. Am 19. 4. 1933 wird die Aufnahme neuer Parteimitglieder ausge-schlossen (Aufnahmestopp). Dies wird am 20. 4. 1937 stark gelockert und am 10. 5. 1939 aufgehoben. Am 10. 10. 1945 wird die Partei, die bis zu 10 Millionen Mitglieder zählt, durch das Gesetz Nr. 2 des →Alliierten Kontrollrats aufgelöst. →Nationalsozialismus Lit.: Der Aufstieg der NSDAP, hg. v. Deuerlein, E., 1980; Pätzold, K., Geschichte der NSDAP, 1998; Block, N., Die Parteigerichtsbarkeit der NSDAP, 2002; Rösch, Mathias, Die Münchener NSDAP, 2002; Reibel, C., Das Fundament der Diktatur. Die NSDAP-Ortsgruppen 1932-1945, 2002; Madden, P./Mühlberger, D., The Nazi Party, 2007; Beck, H., Konflikte zwischen Deutschnationalen und Nationalsozialisten während der Machtergreifungszeit, HZ 292 (2011), 645; Humann, D., Arbeitsschlacht, 2011; Priamus, H., Meyer. Zwischen Kaisertreue und NS-Täterschaft, 2011; Mobilisierung im Nationalsozialismus, hg. v. Werner, O., 2013; Würz, M., Kampfzeit unter französischen Bajonetten, 2012; Und sie werden nicht mehr frei sein ihr ganzes Leben, hg. v. Becker, S. u. a., 2012; Herwig, M., Die Flakhelfer. Wie aus Hitlers jüngsten Parteimitgliedern Deutschlands führende Demokraten wurden, 2013
4670Nationalsozialistisches Recht ist das vom →Nationalsozialismus geprägte bzw. geschaffene bzw. angewandte Recht. Neu geschaffen wird dabei in erster Linie das Verfassungsrecht, welches das parlamentarische System in eine →Diktatur verwandelt. Durch Verordnungen des Reichspräsidenten vom 4. 2. 1933 und 28. 2. 1933 werden die wichtigsten Grundrechte außer Kraft gesetzt. Durch das →Ermächtigungsgesetz vom 24. 3. 1933 überträgt der Reichstag seine Gesetzgebungsgewalt auf die Reichsre-gierung. Das vorläufige Gesetz zur Gleichschaltung der Länderparlamente mit dem Reich (31. 3. 1933) überlässt den Landesregierungen Gesetzgebungszustän-digkeit und setzt die Länderparlamente entsprechend der Sitzverteilung des Reichstages zusammen. Das unmittelbar anschließende Gesetz zur Gleichschaltung der Länder mit dem Reich (7. 4. 1933) stellt an die Spitze der nichtpreußischen Länder einen Reichsstatthalter, der die Landesregierung ernennt. Seit Mai 1933 werden verschiedene Parteien verboten oder aufgelöst. Mit Gesetz vom 30. 1. 1934 werden die Landesparlamente aufgehoben und die Landesregierungen der Reichsregierung unterstellt. Am 14. 2. 1934 wird der →Reichsrat aufgelöst. Nach dem Tod des Reichspräsidenten (12. 8. 1934) übernimmt Adolf →Hitler dessen Amt. Daneben werden Minderheiten, vor allem die →Juden, entrechtet (Nürnberger Gesetze). Rechtsstaatliche Verfahrensregeln werden eingeschränkt. Rechtsquellen sind Reichstagsgesetze, Reichsregierungsgesetze, Führerverordnungen, Ministerialverordnungen, Führererlässe, Verwaltungsverordnungen und Gewohnheitsrecht. Bedeutendere Einzelgesetze sind im Übrigen selten und führen teilweise auch ältere Ansätze weiter (Ehegesetz, Testamentsgesetz, Reichserbhofgesetz, Deutsche Gemeindeordnung). Der Versuch einer völligen Neugestaltung des bürgerlichen Rechtes in einem →Volksgesetzbuch misslingt. Soweit die älteren Gesetze erhalten bleiben, wird ihre Anwendung durch „unbegrenzte Auslegung“ verändert. Lit.: Kroeschell, 20. Jh.; Köbler, DRG 226ff.; Schmitt, C., Nationalsozialistisches Rechtsdenken, Deutsches Recht 1934, 225; Kogon, E., Der SS-Staat, 1946; Kern, E., Geschichte des Gerichtsverfassungsrechts, 1954; Schorn, H., Der Richter im Dritten Reich, 1959; Schorn, H., Die Gesetzgebung des Nationalsozialismus, 1963; Echthölter, K., Das öffentliche Recht im nationalsozialistischen Staat, 1970; Jäger, H., Verbrechen unter totalitärer Herrschaft, 1967; Justiz und NS-Verbrechen, red. v. Bauer, F. u. a., Bd. 1ff. 1986; Bucheit, G., Richter in roter Robe, 1968; Stolleis, M., Gemeinwohlformeln im nationalsozialistischen Recht, 1974; Anderbrügge, K., Völkisches Rechtsdenken, 1978; Meinck, J., Weimarer Staatsrechtslehre und Nationalsozialismus, 1978; Nationalsozialistisches Recht in historischer Perspektive, hg. v. Hattenhauer, H., 1981; Das Sonderrecht für die Juden im NS-Staat, hg. v. Walk, J., 1981; Stolleis, M., Nationalsozialistisches Recht, HRG, Bd. 3 1981, 873; Fieberg, G., Justiz im nationalsozialistischen Deutschland 1984; Ramm, T., Das nationalsozialistische Familien- und Jugendrecht, 1984; Biesemann, J., Das Ermächtigungsgesetz, 1985; Popp, H., Die nationalsozialistische Sicht, 1986; Majer, D., Die Grundlagen des nationalsozialistischen Rechtssystems, 1987; Brenzina, M., Ehre und Ehrenschutz im nationalsozialistischen Recht, 1987; Werle, G., Zur Reform des Strafrechts in der NS-Zeit, NJW 1988, 2865; Rüthers, B., Recht als Waffe des Unrechts, NJW 1988, 2825; Stolleis, M., Recht im Unrecht, 1994; Reiter, R., Nationalsozialismus und Moral, 1996; Vogl, R., Stückwerk und Verdrängung, 1997; Faupel, R./Eschen, K., Gesetzliches Unrecht, 1998; Dörner, B., „Heimtücke“, 1998; Friedrich, J., Freispruch für die Nazi-Justiz, 1998; Dokumentation des NS-Strafrechts, hg. v. Ostendorf, H. 2000; Spoerer, M., Zwangsarbeit unter dem Hakenkreuz, 2001; Enzyklopädie des Nationalsozialismus (1997) CD-ROM, hg. v. Benz, W. u. a. 2000; Feldman, G., Die Allianz und die deutsche Versicherungswirtschaft, 2001
4671Nationalstaat ist der die Einheit der →Nation und die Abgrenzung gegenüber anderen Nationen besonders betonende Staat seit dem 19. Jh. (z. B. Frankreich), verstärkt seit 1918. Lit.: Köbler, DRG 205; Hugelmann, K., Stämme, Nation und Nationalstaat im deutschen Mittelalter, 1955; Meinecke, F., Weltbürgertum und Nationalstaat, 7. A. 1963; Huber, E., Nationalstaat und Verfassungsstaat, 1965; Schöllgen, G., Determinanten deutscher Identität, Hist. Jb. 105 (1985), 455; Angermeier, H., Deutschland zwischen Reichstradition und Nationalstaat, ZRG GA 107 (1990), 19; Langewiesche, D., Nation, Nationalismus, Nationalstaat, 2000
4672Nationalversammlung ist eine die →Nation vertretende Versammlung von Abgeordneten. In Frankreich ist N. eine Kammer im Parlament. Im Deutschen Bund bereitet die deutsche N. die Verfassung vor. Auf Grund von Wahlen in den Einzelstaaten wird sie am 18. 5. 1848 in der Frankfurter Paulskirche eröffnet und nach dem 28. 4. 1849 infolge Scheiterns der politischen Bewegung aufgelöst. Daneben tagt auch eine preußische N. Am 6. 2. 1919 wird in Weimar eine verfassunggebende N. eröffnet, die den Entwurf einer Reichsverfassung am 31. 7. 1919 verabschiedet. Lit.: Kroeschell, 20. Jh.; Köbler, DRG 171, 221, 256; Aktenstücke und Aufzeichnungen zur Geschichte der Frankfurter Nationalversammlung aus dem Nachlass von Johann Gustav Droysen, hg. v. Hübner, R., 1924; Stenographischer Bericht über die Verhandlungen der deutschen constituierenden Nationalversammlung zu Frankfurt am Main, hg. v. Wigard, F., Bd. 1ff. 1948/9; Schrader, R., Die Fraktionen der preußischen Nationalversammlung von 1848, Diss. phil. Leipzig 1923; Ziegler, W., Die deutsche Nationalversammlung 1919/29, 1932; Mann, B., Das Ende der Nationalversammlung im Jahre 1849, HZ 214 (1972), 265; Siemann, W., Die Frankfurter Nationalversammlung, 1976; Laufs, A., Recht und Gericht im Werk der Paulskirche, 1978; Fiedler, W., Die erste deutsche Nationalversammlung, 1980; Diestelkamp, B., Nationalversammlung, HRG, Bd. 3 1980; Nörr, K., Die Weimar Nationalversammlung und das Privatrecht, Gedächtnisschrift W. Kunkel, 1984, 317; Meinerzhagen, U., Möglichkeiten und Grenzen sozialpolitischen Handelns in der Frankfurter National-versammlung, Diss. jur. Heidelberg 1987; Die Frankfurter Nationalversammlung 1948/49, hg. v. Koch, R., 1989
4673Naturalersatz (Naturalrestitution) ist der Ersatz eines Schadens in Natur. Lit.: Köbler, DRG 166, 217
4674Naturalisation (Einbürgerung) ist die seit dem 19. Jh. gesetzlich genau festgelegte Verleihung der Staatsbürgerschaft. Lit.: Rehm, H., Der Erwerb der Staats- und Gemeindeangehörigkeit, Ann. d. Dt. Reichs-Gesetzgebung 25 (1892), 137; Zenthöfer, E., Zur Geschichte des Begriffs der Staatsangehörigkeit, Diss. jur. Königsberg 1938; Grawert, R., Staat und Staatsangehörigkeit, 1973; Stiller, M., Eine Völkerrechtsgeschichte der Staatenlosigkeit, 2011
4675Naturalis obligatio (lat. [F.], Naturalobligation 1847) ist im römischen Recht die natürliche, unvollkommene →Verbindlichkeit (z. B. Geschäftsschuld eines Sklaven oder Hauskinds). Sie kann freiwillig erfüllt werden, ihre Erfüllung kann aber nicht erzwungen werden. In der Neuzeit gelten Spielschulden und Ehemäklerlohn als nicht erzwingbare Verbindlichkeiten. Lit.: Kaser §§ 15 I 4c, 33 II, 49 II 1a, 60 II 3c; Coing, H., Europäisches Privatrecht, Bd. 1f. 1985ff.; Landolt, P., Naturalis obligatio and bare social duty, 2000; Schulze, G., Die Naturalobligation, 2008
4676Naturalleistung ist die Leistung in Natur. Im spätantiken römischen Recht ist der Inhalt des Leistungsurteils wegen der wirtschaftlichen Verschlechterung grundsätzlich auf N. gerichtet. Geldersatz ist nur zu erbringen, wenn die an sich geschuldete Leistung unmöglich oder ungenügend ist. Im Mittelalter sind Leistungen weitgehend als N. zu bewirken. Seit dem Spätmittelalter wird das römische Recht aufgenommen. Lit.: Köbler, DRG 63, 166, 217; Lamprecht, K., Deutsches Wirtschaftsleben im Mittelalter, Bd. I 2 1886, 944; Haussherr, H., Wirtschaftsgeschichte der Neuzeit, 4. A. 1970, 4, 378
4677Naturalobligation (1847) ist die nicht erzwingbare Obligation, die als (lat. [F.]) →naturalis obligatio bereits dem römischen Recht bekannt ist. Der dennoch leistende Schuldner hat keinen Rückforderungsklaganspruch (lat. [F.] condictio). Lit.: Schulze, G., Die Naturalobligation, 2008; Köbler, U., Werden, Wandel und Wesen des deutschen Privatrechtswortschatzes, 2010
4678Naturalrestitution (Savigny 1841) →Naturalersatz, Natural-leistung, Wiederherstellung in Natur Lit.: Köbler, U., Werden, Wandel und Wesen des deutschen Privatrechtswortschatzes, 2010
4679Naturalwirtschaft ist die geldlose Wirtschaft. Sie findet sich dort, wo Geld völlig fehlt oder keinen wirtschaftlichen Wert hat (z. B. Germanen, Spätantike). Sie ist der Geldwirtschaft an Beweglichkeit unterlegen. Lit.: Köbler, DRG 57, 77; Dopsch, A., Naturalwirtschaft und Geldwirtschaft, 1930
4680Natur der Sache ist das Wesen eines Gegenstands. Unter (lat.) natura (F.) rei verstehen die klassischen römischen Rechtskundigen eine Schranke rechtlicher Gestaltungsmöglichkeit. Demgegenüber wird die N. d. S. in der 2. Hälfte des 18. Jh.s bei →Pütter (1725-1807) und →Runde (1741-1807) als Rechtsquelle (des gesamten →deutschen Privatrechts) verwendet. Mit dem Naturrecht wird dies als nicht überzeugend wieder aufgegeben. Lit.: Kroeschell, DRG 3; Dreier, R., Zum Begriff der Natur der Sache, 1965; Marx, H., Die juristische Methode der Rechtsfindung aus der Natur der Sache, Diss. jur. Göttingen 1967; Dießelhorst, M., Die Natur der Sache, 1968; Neusüß, W., Gesunde Vernunft und Natur der Sache, 1970; Sprenger, G., Naturrecht und Natur der Sache, 1976; Holzhauer, H., Natur als Argument in der Rechtswissenschaft, FS K. Kroeschell, hg. v. Köbler, G. u. a., 1997
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