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#ZIEL
4401Meierordnung ist das partikulare Gesetz des 18. Jh.s über das →Meierrecht (z. B. Paderborn 1765, Calenberg 1772, Entwurf Lüneburg 1799ff., Osnabrückische Eigentumsordnung 1722).
4402Meierrecht ist ein gewohnheitsrechtlich entstandenes bäuerliches Besitzrecht in Nordwestdeutschland (Niedersachsen, Westfalen). Es ist ein (tatsächlich erbliches,) dingliches Recht zur Bewirtschaftung eines fremden Gutes gegen Abgaben (Meierzins) und zwar eine Form der Pacht. →Abmeiern Lit.: Gesenius, C., Das Meyerrecht, Bd. 1f. 1801ff.; Pfeiffer, W., Das deutsche Meierrecht, 1848; Niemeyer, F., Das Meierrecht in der Grafschaft Hoya, 1862; Turner, G., Das Calenberger Meierrecht, 1960; Illemann, H., Bäuerliche Besitzrechte im Bistum Hildesheim, 1969
4403Meiji-Verfassung (1889) →Japan Lit.: Kroeschell, DRG 3
4404Meineid ist das vorsätzliche falsche Schwören des Täters vor Gericht oder einer anderen zur Abnahme von Eiden zuständigen Stelle. Im römischen Recht wird, von bestimmten Sonderfällen (z. B. lat. →falsum N., stellionatus M. oder →crimen N. laesae maiestatis) abgesehen, der M. nicht rechtlich verfolgt. Ob die Germanen eine Strafe für M. kennen, ist zweifelhaft. Im Frühmittelalter folgt dem falschen Schwören überwiegend eine →Buße oder das →Wergeld. Die (lat.) Lex (F.) Saxonum sieht für den M. in der Kirche den Tod vor. In Kapitularien wird Handverlust angedroht. Dem folgt der Sachsenspiegel (1221-1224). Die Constitutio Criminalis Carolina (1532) schreibt für den M. vor Gericht den Verlust der beiden Schwurfinger vor. In der zweiten Hälfte des 18. Jh.s werden christliche Aspekte zurückgedrängt und danach durch den Schutz der Allgemeinheit ersetzt. Das 19. Jh. schränkt den M. auf den gerichtlichen vorsätzlichen Falscheid ein. Lit.: Kroeschell, DRG 1, 2; Hirzel, R., Der Eid, 1902, Neudruck 1966; His, R., Das Strafrecht des deutschen Mittelalters, Bd. 2 1935, 9; Scheyhing, R., Eide, Amtsgewalt und Bannleihe, 1960; Vormbaum, T., Eid, Meineid und Falschaussage, 1990; Ries, G., Zur Strafbarkeit des Meineids, FS D. Medicus, 1999, 457
4405Meinhardiner ist der Angehörige der nach ihrem Leitnamen Meinhard bezeichneten Familie der Grafen von Görz (1077-1500), die zeitweilig auch in Tirol (bis 1363), Kärnten (1286-1335), Krain und Böhmen (1307-1310) herrscht und bei ihrem Aussterben (1363/1374/1500) ihre Güter an die Familie der Habsburger vererbt.
4406Meinung (Ansicht) →herrschende Meinung
4407Meinungsfreiheit ist die Freiheit jedes Menschen, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Sie wird von der Aufklärung des 18. Jh.s (→Kant) gefordert und im 19. Jh. als →Grundrecht durchgesetzt. Lit.: Wilke, J., Die Entdeckung von Meinungs- und Pressefreiheit als Menschenrechte im Deutschland des späten 18. Jahrhunderts (in) Naturrecht – Spätaufklärung – Revolution, hg. v. Dann, O. u. a., 1995, 121; Meinungsfreiheit, hg. v. Schwartländer, J. u. a., 1986
4408Meißen Lit.: Urkunden der Markgrafen von Meißen und Landgrafen von Thüringen 1196-1234, 1898ff.;Schieckel, H., Herrschaftsbereich und Ministerialität der Markgrafen von Meißen, 1956; Pannach, H., Das Amt Meißen, 1960; Ludwig, T., Die Urkunden der Bischöfe von Meißen, 2005
4409Meißener Rechtsbuch ist das zwischen 1357 und 1387 von einem unbekannten Verfasser (in Zwickau?) für Städte sächsischen und Magdeburger Rechtes in der Markgrafschaft Meißen (mit Osterland, Pleißnerland und Vogtland), Sachsen, Thüringen, Westfalen, Brandenburg, Polen und Böhmen geschaffene, in 76 vollständigen und 21 teilweise erhaltenen Handschriften überlieferte Rechtsbuch (eyn buch dez rechten in wichbilde in sechsisszer art), das in der Literatur auch als Rechtsbuch nach Distinktionen, schlesisches Landrecht oder vermehrter Sachsenspiegel benannt wird. Es gliedert sich in 5 bis 8 Bücher, Kapitel und Distinktionen. Erfasst sind Privatrecht, Gerichtsverfassung, Strafrecht, Stadtverfassung, Stadtrecht und Reichsrecht. Quellen sind →Sachsenspiegel Landrecht, Magdeburger Weichbildrecht, Gos-larer Stadtrecht und Zwickauer Rechtsbuch. Lit.: Kroeschell, DRG 1; Köbler, DRG 104; Ortloff, F., Das Rechtsbuch nach Distinktionen, 1836; Voltelini, H. v., Ein Bruchstück des Rechtsbuchs nach Distinktionen im Landesarchiv in Klagenfurt, ZRG GA 44 (1924), 316; Weizsäcker, W., Zur Geschichte des Meißner Rechtsbuchs in Böhmen und Mähren, ZRG GA 58 (1938), 584; Ullrich, G., Zu den Quellen des Meißener Rechtsbuchs, Deutschrechtl. Archiv 1 (1940), 87; Oppitz, U., Deutsche Rechtsbücher des Mittelalters, Bd. 1 1990, 55; Das Meißner Rechtsbuch, hg. v. Spacil, V. u. a., 2010
4410Meister (zu lat. M. magister) ist allgemein der Könner und Lehrer, im besonderen der die Meisterprüfung in einem →Handwerk bestehende Geselle. Lit.: Gilden und Zünfte, hg. v. Schwineköper, B., 1985
4411Mejora (F.) ist der im Frühmittelalter ausgebildete, zugunsten der ehelichen Abkömmlinge frei verfügbare Vermögensteil des spanischen Rechtes. Lit.: Elfgen, A., Die Mejora, 1962
4412Melanchthon (Schwarzerd), Philipp (Bretten 16. 2. 1497-Wittenberg 19. 4. 1560) wird 1518 Professor für Griechisch in Wittenberg und entwickelt sich zu einem führenden lutherischen Humanisten. Er steht zwischen naturrechtlichen Vorstellungen des Mittelalters und dem Vernunftrecht der frühen Neuzeit und betont die relativ gute Verwirklichung natürlicher Rechtssätze im römischen Recht. Bei M. ist die →lotharische Legende belegt. Lit.: Mayer, H., Die Strafrechtstheorie bei Luther und Melanchthon, FG J. Binder, 1930, 77; Bauer, C., Melanchthons Naturrechtslehre, 1951; Kisch, G., Melanchthons Rechts- und Soziallehre, 1967; Deflers, I., Lex und ordo, 2005; Kuropka, N., Melanchthon, 2010
4413Melderecht ist die Gesamtheit der die Meldung bzw. Anmeldung und Abmeldung eines Menschen an einem Ort bei der staatlichen Verwaltung betreffenden Rechtssätze (z. B. Preußen 1842).
4414Melfi in Süditalien ist ein bevorzugter Ort der Staufer, in dem 1231 Kaiser Friedrich II. die →Konstitutionen von M. verkündet. Lit.: Kamp, N., Kirche und Monarchie, 1975
4415melior (lat. M.) der Bessere
4416Meliorat (N.) aus den (lat.) meliores (M.Pl., Besseren) gebildete Bevölkerungsgruppe Lit.: Planitz, H., Zur Geschichte des städtischen Meliorats, ZRG GA 67 (1950), 141
4417Melo Freire dos Reis, Pasco al José de (1738-1798) wird nach dem Rechtsstudium in Coimbra (1757) Lehrer des Rechtes (seit 1772 des vaterländischen Rechtes portug. direito pátrio). Er verfasst das erste System des portugiesischen Rechtes (lat. Historia F. iuris civilis lusitani, Geschichte des portugiesischen bürgerlichen Rechtes, 1788, Institutiones F.Pl. iuris civilis lusitani tam publici quam privati, Einrichtungen des portugiesischen öffentlichen und privaten Rechtes, 1789, Institutiones iuris criminalis lusitani, Einrichtungen des portugiesischen Strafrechts, 1789). 1805 werden seine wichtigsten Schriften Pflichtgegenstand der selbständigen portugiesischen Rechtsausbildung. Lit.: Handbuch der Quellen und Literatur der neueren europäischen Privatrechtsgeschichte, hg. v. Coing, H., Bd. 1ff. 1973ff., 3,1,713, 3,2,2466
4418Memmingen Lit.: Blickle, P., Memmingen, 1967
4419Memoria (lat. [F.]) Erinnerung, Gedächtnis Lit.: Iwanami, A., Memoria et oblivio, 2004; Memoria, hg. v. Borgolte, M. u. a., 2005
4420Menger (von Wolfensgrün), Anton (Maniow 12. 9. 1841-Rom 6. 2. 1906) wird nach dem Rechtsstudium in Krakau (1858) und in Wien (1860) Advokat und 1875 außerordentlicher Professor, 1877 ordentlicher Professor für Zivilprozesrecht in Wien. Bekannt wird er durch seine Kritik am ersten Entwurf des deutschen →Bürgerlichen Gesetzbuchs (Das bürgeriche Recht und die besitzlosen Volksklassen, 1889/1890). Eine gewisse tatsächliche Wirkung des bedeutenden Kathedersozialisten (Juristensozialisten) erfolgt über Franz →Klein (24. 4. 1854-6. 4. 1926) auf das österreichische Zivilprozessrecht. Lit.: Köbler, DRG 183; Kästner, K., Anton Menger, 1974; Müller, E., Anton Mengers Rechts- und Gesellschaftssystem, 1975; Hörner, H., Anton Menger, 1977; Männer um die österreichische Zivilprozess-ordnung 1895, 1990, 11
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