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4361Mathildische Güter sind die Güter der Markgräfin Mathilde von Tuszien-Canossa (1046-24. 7. 1117, bezüglich der 139 echte Urkunden, 15 gefälschte Urkunden und 115 verlorene Urkunden nachweisbar sind,) in Reggio, Modena, Mantua, Bologna, Parma, Ferrara, Brescia, Verona u. s. w., die bedeutender sind als alle anderen Güter einer hochadligen Familie in Reichsitalien im Hochmittelalter. Wohl 1080 gibt die Markgräfin ihre Güter an den Papst (1102 bestätigt). Im Frühjahr 1111 sichert sie Heinrich V. die Erbfolge in ihre Güter zu. Zwischen König und Kirche in der Folge umstritten, gelangen die mathildischen Güter im 12./13. Jh. unter die Herrschaft vieler Stadtkommunen. Lit.: Overmann, A., Gräfin Mathilde von Tuszien, 1895; Grimaldi, N., La contessa Matilde, 1928; Studi matildici, 1964; Haverkamp, A., Herrschaftsformen der Frühstaufer in Italien, Bd. 1f. 1970f.; Groß, T., Lothar III. und die Mathildischen Güter, 1990; Golinelli, P., Mathilde und der Gang nach Canossa, 1998; Die Urkunden und Briefe der Markgräfin Mathilde von Tuszien, hg. v. Goez, E. u. a., 1998
4362Matriarchat ist das vom Vorrecht der Frau bzw. der Mutter geprägte Recht im Gegensatz zum Patriarchat. Eine Zeit des Matriarchates ist geschichtlich nicht bezeugt. Sie wird aber von Johann Jakob →Bachofen (1815-87) angenommen (Über das Weiberrecht, 1856). →Mutterrecht Lit.: Wesel, U., Der Mythos vom Matriarchat, 1980; Göttner-Abendroth, H., Das Matriarchat, Bd. 1f. 1988ff., 4. A. 2010
4363Matrikel ist das bereits dem römischen Altertum bekannte Verzeichnis von Umständen, das die Kirche fortführt (→Kirchenbuch). Im Hochmittelalter wird an den Universitäten die Eintragung in eine M. Voraussetzung für die Teilhabe an den Vorrechten der Universitätsangehörigen (z. B. Exemtion vom Stadtgericht). Seit dem Hochmittelalter finden sich auch Listen über die von Fürsten und Städten für die Heereszüge des Königs zu erbringenden Leistungen, aus denen sich 1422 die →Reichsmatrikel entwickelt. Lit.: Sieber, J., Zur Geschichte des Reichsmatrikelwesens, 1910; Falckenheiner, W., Univeritätsmatrikel, 1928; Weißenborn, E., Quellen und Hilfsmittel der Familiengeschichte, 3. A. 1930, 77; Börsting, H., Geschichte der Matrikel, 1959
4364Matrikularbeitrag ist in der frühen Neuzeit der in der Reichsmatrikel des Heiligen römischen Reiches festgelegte Beitrag des einzelnen Reichsstands zum Finanzwesen des Reiches. Auch im zweiten Deutschen Reich bilden die Matrikularbeiträge der Länder eine wichtige Grundlage für die Reichsfinanzverfassung. Dabei ist das Reich Kostgänger der Länder. Lit.: Köbler, DRG 150, 196
4365Matrimonial Causes Act (1965) ist die das Eherecht betreffende Zusammenfassung verstreuter gesetzlicher Vorschriften im englischen Recht. Lit.: Baker, J., An Introduction to English Legal History, 1971, 2. A. 1979, 3. A. 1990, 4. A. 2002
4366Matrimonium (lat. N.) ist bei den Römern die als soziale Tatsache mit rechtlichen Wirkungen angesehene →Ehe (unter Römern). Lit.: Kaser § 58; Köbler, LAW
4367matrimonium (lat. [N.] clandestinum (heimliche Eheschließung durch bloßen Konsens der Beteiligten, seit dem Decretum tametsi 1563 das matrimonium an das zwingende Formerfordernis der Anwesenheit eines Pfarrers und zweier Zeugen geknüpft)
4368Matthaeus (II.), Antonius (Herborn 1601-Utrecht 1654), Rechtsprofessorssohn, wird nach dem Studium des Rechtes in Marburg und Groningen Professor in Harderwijk (1629) und Utrecht (1634). In (lat.) De criminibus (1644, Von Verbrechen) behandelt er die Straftatbestände an Hand der Bücher 47, 48 der Digesten mit Hinweisen auf das zeitgenössische Recht. In einer systematischen Einleitung legt er allgemeine Sätze über übergreifende (allgemeine) Fragen (z. B. Schuld, Vorsatz u. s. w.) dar. Lit.: Schlüter, F., Antonius Mattheus II. aus Herborn, 1929; Zestig Juristen, 1987, 166
4369Maunz, Theodor (Dachau 1. 9. 1901-Gräfelfing 10. 9. 1993) wird nach dem Rechtsstudium in München 1937 ordentlicher Professor in Freiburg im Breisgau und 1952 in München (1943-1945 Wehrdienst, 1948 Mit-glied des Herrenchiemseer Verfassungskonvents, 1957-1964 Kultusminister in Bayern). Wechselnden politischen Bedingungen geschmeidig angepasst verfasst er nach 1949 ein erfolgreiches Lehrbuch des Staatsrechts und begründet einen wichtigen Kommentar zum Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland. Lit.: Juristen im Portrait, 1988, 553; Stolleis, M., Theodor Maunz, Kritische Justiz 1993, 393
4370Maure (Mohr) ist in der Antike (lat. Maurus) der Bewohner Nordwestafrikas (Mauretaniens), im Mittelalter der von dort haupt-sächlich nach Spanien ausgreifende Afrikaner (Araber). Lit.: Hottinger, A., Die Mauren, 2. A. 2005
4371Maurer, Georg Ludwig Ritter von (Erpolzheim 2. 11. 1790-München 9. 5. 1872) wird nach dem Rechtsstudium in Heidelberg Richter in der Rheinpfalz, von 1826 bis 1832 Professor in München, von 1832 bis 1834 Mitglied des Regentschaftsrats Königs Otto von Griechenland (aus dem Hause Wittelsbach) und 1847 Verweser des bayerischen Justizministeriums und Außenministeriums. Er veröffentlicht umfangreiche Darstellungen zur mittelalterlichen Verfassungsgeschichte. Lit.: Maurer, G. v., Geschichte der Markenverfassung in Deutschland, 1856; Dickopf, K., Georg Ludwig von Maurer 1790-1872, 1960
4372Maurer, Konrad von (Frankenthal 29. 4. 1823-München 16. 9. 1902), Sohn des Rechtshistorikers Georg Ludwig von Maurer, wird nach dem Studium des Rechtes und der Geschichte in München, Leipzig und Berlin (Homeyer, Richthofen) 1847 außerordentlicher Professor, 1855 ordentlicher Professor in München. Er veröffentlicht zahlreiche Abhandlungen zur nordischen Rechtsgeschichte. Lit.: Mayer, E., Konrad Maurer, ZRG GA 24 (1903), V; Maurer, K. v., Vorlesungen über altnordische Rechtsgeschichte, Bd. 1ff. 1907ff., Neudruck 1965; Amira, K. v., Konrad von Maurer, SB. d. Akad. d. Wiss. München, 1903
4373Maut ist im südostdeutschen Sprachgebiet der →Zoll.
4374Mautern Lit.: Demelius, H., Aus dem Stadtbuch von Mautern an der Donau (1432 bis 1550), 1972 (SB Wien)
4375Maximilian I. (Wiener Neustadt 22. 3. 1459-Wels 12. 1. 1519) ist der letzte mittelalterliche König („letzter Ritter“) des Heiligen römischen Reiches (1486 König, 1490 Graf von Tirol. 1493 Landesherr in allen österreichischen Erbländern, 1508 erwählter römischer Kaiser). Er fasst, ohne Fürsorge für die Interessen des Reiches, seine habsburgischen Erbländer zusammen, vermehrt sie durch Heirat um →Burgund (1477) und bereitet (1515) den Erwerb →Ungarn-Böhmens (1526) und →Spaniens vor. Auf wohl burgundischem Vorbild beruht seine Verwaltungsreform in Tirol und Österreich. Im Reich entstehen unter seiner Herrschaft (1495) →Reichskammer-gericht, →Reichskreise, →gemeiner Pfennig und ewiger Landfriede. Lit.: Köbler, DRG 95, 129, 150f., 157; Schmidt, E., Die Maximilianischen Halsgerichtsordnungen, 1949; Kaiser Maximilians I. Weißkunig, hg. v. Musper, H. u. a., 1956; Buchner, R., Maximilian I., 2. A. 1970; Ausstellung Maximilian I., hg. v. Kulturreferat des Landes Tirol, 1969; Wiesflecker, H., Kaiser Maximilian I., Bd. 1ff. 1971ff.; Wiesflecker, H., Maximilian I., 1991; Hollegger, M., Maximilian I., 2005; Rapp. F., Maximilien d’Autriche, 2007; Maximilian I. 1459-1519, hg. v. Noflatscher, H. u. a., 2011
4376Maximilianische Verwaltungsreform ist die von König Maximilian I. wohl nach burgundischem Vorbild durchgeführte Verwaltungs-reform. In ihrem Verlauf bestellt Maximilian in →Tirol 1490 ein Kollegium von 12 Statthaltern für Justiz und Verwaltung für die Zeit seiner Abwesenheit. 1491 schafft er für die Verwaltung der Einkünfte eine besondere →Raitkammer (in Innsbruck). Beides findet wenig später auch in Niederösterreich Eingang. Lit.: Köbler, DRG 151; Baltl/Kocher; Walther, A., Die Ursprünge der deutschen Behördenorganisation, 1913; Mayer, T., Die Verwaltungsorganisationen Maximilians I., 1920, Neudruck 1973; Hollegger, M., Maximilian I. und die Entwicklung der Zentralverwaltung, 1983
4377Mayer, Otto (Fürth 29. 3. 1846-Hilpertsau 8. 8. 1924), Abgeordnetensohn, wird nach dem Rechtsstudium u. a. in Berlin (1866/1867) 1872 Rechtsanwalt in Mülhausen, 1882 außerordentlicher Professor und 1887 ordentlicher Professor für französisches Zivilrecht, internationales Privatrecht, allgemeine Staatslehre und Verwaltungsrecht in Straßburg und 1903 Professor in Leipzig. In seinem unter Übertragung der juristischen Methode (→Gerber, →Laband) aus dem Staatsrecht gewonnenen Lehrbuch Deutsches Verwaltungsrecht (1895/1896) bildet er ein nach rechtlichen Gesichtspunkten systematisch gegliedertes →Verwaltungsrecht (vor allem der Eingriffsverwaltung) aus (Vorrang des Gesetzes, Vorbehalt des Gesetzes). Im Mittelpunkt des durch Rechtsvergleichung geschaffenen allgemeinen Teiles des Verwaltungsrechts steht der (dem französischen Verwaltungsrecht nachgeformte) →Verwaltungsakt. Lit.: Köbler, DRG 199; Die Rechtswissenschaft in Selbstdarstellungen, hg. v. Planitz, H., 1924, 153, 175; Dennewitz, B., Die Systeme des Verwaltungsrechts, 1948, 122; Badura, P., Das Verwaltungsrecht des liberalen Rechtsstaates, 1967; Heyen, E., Otto Mayer, 1981; Hueber, A., Otto Mayer, 1982; Schmid-De Caluwe, R., Der Verwaltungsakt in der Lehre Otto Mayers, 1999; Dewitz, R., Der Vertrag in der Lehre Otto Mayers, 2004
4378Mazedonien →Makedonien
4379Mecheln, Mechelen erscheint im 9. Jh. (Malinas 870) und gelangt über das Hochstift Lüttich, Flandern (1357), Burgund (1369) an Habsburg (1477) und von dort über die Niederlande an Belgien (1830). 1490 wird die erste moderne Postverbindung von Innsbruck nach M. eingerichtet. Lit.: Maes, L., Vijf eeuwen stedelijk strafrecht, 1947; De Geschiedenis van Mechelen, hg. v. Uytven, R. van, 1991
4380Mecklenburg ist ein nach der 995 erstmals erwähnten Burg Michelenburg bei Wismar benanntes, dünn besiedeltes, 1701 in Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz geteiltes, zum 1. 1. 1934 wieder zusammengefasstes Land, das 1945 mit Vorpommern verbunden wird und herkömmliche Zustände verhältnismäßig lang bewahrt. Lit.: Kroeschell, DRG 3; Köbler, Historisches Lexikon; Köbler, DRG 176; Neue Sammlung mecklenburgischer Landesgesetze, Bd. 1ff. 1769; Mecklenburger Urkundenbuch, Bd. 1ff. 1863ff.; Böhlau, H., Mecklenburgisches Landrecht, Bd. 1ff. 1871ff.; Buchka, G. v., Landesprivatrecht der Großherzogtümer Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz, 1905; Ihde, R., Amt Schwerin, 1912; Bredt, J., Die mecklenburgische Ständeverfassung und das Reichsrecht, 1914, Neudruck 2013; Krause, H., System der landständischen Verfassung Mecklenburgs, 1927; Hoffmann, K., Die Stadtgründungen Mecklenburg-Schwerins, 1930; Mecklenburgische Bauernlisten des 15. und 16. Jahrhunderts, hg. v. d. Urkundenbuchkommission, Heft 1f. 1937f.; Hamann, M., Das staatliche Werden Mecklenburgs, 1962; Molitor, E., Der Entwurf eines mecklenburgischen Landrechts, ZRG GA 61 (1941), 208; Ballschmieter, H., Andreas Gottlieb von Bernstorff und der mecklenburgische Ständekampf 1680-1720, 1962; Die mecklenburgischen Kaiserbederegister, hg. v. Engel, F., 1968; Hamann, M., Mecklenburgische Geschichte, 1968; Handbuch der Quellen und Literatur der neueren europäischen Privatrechtsgeschichte, hg. v. Coing, H., Bd. 1ff. 1973ff., 3,3,2908; Wieden, H. bei der, Grundriss zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815-1945, B XII (Mecklenburg), 1976; Petersohn, J., Der südliche Ostseeraum, 1979; Stammer, M., Die Anfänge des mecklenburgischen Liberalismus, 1980; Moldenhauer, R., Grenzen und Grenzbeschreibungen in Mecklenburg, ZRG GA 98 (1981), 236; Moldenhauer, R., Terra deserta, ZRG GA 104 (1987), 190; 1000 Jahre Mecklenburg, 1995; Brunner, D., Der Schein der Souveränität, 2006; Die früh- und hochmittelalterliche Siedlungsentwicklung im nördlichen Mecklenburg im Lichte der Ortsnamen, hg. v. Foster, E. u. a., 2007 Kurzer Abriss der mecklenburgischen und vorpommerschen Verfassungsgeschichte, verantw. v. Kuhn, H., 2007; Buddrus, M. u. a., Landesregierung und Minister in Mecklenburg 1871-1952, 2012
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