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4341Marokko Lit.: Dakkak, Abdellatif, Der Kaufvertrag im marokkanischen und im deutschen Recht, 2011
4342Marschall ist der Träger des im Frühmittelalter für das Verkehrswesen zuständigen Hofamts (lat. comes M. stabuli). Seit dem 15. Jh. wird der besondere Feldmarschall Oberbefehlshaber der landesherrlichen Streitkraft. Sein Amtszeichen ist ein Stab. →marescalcus Lit.: Kroeschell, DRG 1, 2; Köbler, DRG 83, 112; Köbler, WAS; Strobl, E., Das Obersthofmarschallamt, 1908; Holtzmann, R., Der Kaiser als Marschall des Papstes, 1928; Rösener, W., Hofämter, DA 45 (1989), 485
4343Marshall-Plan ist der am 5. 6. 1947 von George C. Marshall als Außenminister der Vereinigten Staaten von Amerika verkündete Plan für den Wiederaufabu Europas, nach dem 16 europäische Staaten am 16. 4. 1948 die Organization for Euroopean Cooperation (OEEC) gründen, die 1960 in die Organization for Economic Cooperation and Development (OECD) umgewandelt wird. Lit.: Bischof, G., Der Marshall-Plan, 1997
4344Marsilius von Padua (Padua um 1290?-München 1342/1343), Sohn des Universitätsnotars Bonmatteo dei Mainardini, wird nach dem Studium der freien Künste 1313 kurzzeitig Rektor der Universität Paris und danach höfischer Ratgeber. 1324 verfasst er den (lat.) →Defensor (M.) pacis. Darin spricht er sich in der Nachfolge des Aristoteles für einen mit weitreichender Gewalt ausgestatteten Staat aus, der mit Hilfe einer rationalen Gesetzgebung das Wohl seiner Angehörigen erreichen soll. Der Kaiser wird auch der Kirche übergeordnet, als deren höchstes Organ M. v. P. im Übrigen nicht den Papst, sondern das →Konzil (Konziliarismus) ansieht. Lit.: Köbler, DRG 107, 109; Stieglitz, L., Die Staatstheorie des Marsilius von Padua, 1914; Battaglia, F., Marsilio da Padova, 1928; Marsilio da Padova, hg. v. Checchini, A. u. a., 1942; Segall, H., Der „Defensor Pacis“ des Marsilius von Padua, 1959; Gagnér, S., Studien zur Ideengeschichte der Gesetzgebung, 1960, 121; Löffelberger, M., Marsilius von Padua, 1992; The World of Marsilius of Padua, hg. v. Moreno-Riaño, 2006; Lee, H., Political Representation in the Later Middle Ages, 2008
4345Mars Thingsus (M.) germanischer Kriegsgott und vielleicht auch Dinggott Lit.: See, K. v., Altnordische Rechtswörter, 1964; Höfler, O., „Sakraltheorie“ und „Profantheorie“, FS S. Gutenbrunner, 1972, 71
4346Martens, Georg Friedrich von (Hamburg 22. 2. 1756-Frankfurt am Main 21. 2. 1821) wird nach dem Rechtsstudium in Göttingen (Pütter) 1783 Professor für Staatsrecht, →Völkerrecht und →Handelsrecht. 1808 wird er Verwaltungsjurist im Königreich Westphalen, 1815 in Hannover. 1785 verfasst er (lat.) Primae lineae (F.Pl.) iuris gentium Europaearum practici (Grundlinien eines praktischen europäischen Völkerrechts), deren Gliederung sich von herkömmlichen Vorgaben zu befreien versucht. Seit 1797 sammelt er die wichtigsten völkerrechtlichen Verträge. Gleichzeitig legt er einen Grundriss des →Handelsrechts vor, das sich damit von Handlungswissenschaft einerseits und deutschem Privatrecht andererseits löst. Lit.: Figge, R., Georg Friedrich von Martens, Diss. jur. Breslau 1914; Köbler, G., Die Wissenschaft des gemeinen deutschen Handelsrechts, (in) Wissenschaft und Kodifikation, hg. v. Coing, H. u. a., Bd. 1 1974, 277; Scherner, K., Anfänge einer deutschen Handelsrechtswissenschaft im 18. Jahrhundert, ZHR 136 (1972), 464
4347Martin von Tours (Sabaria 336?-Candes 8. 11. 397), nach dem Mars benannter Sohn eines römischen Militärtribuns, gründet nach der frühen Taufe 361 das erste gallische Kloster Ligugé und wird 371 Bischof von Tours. Er ist der erste Heilige der römischen Kirche mit öffentlicher Verehrung, vor allem im fränkischen Reich (Gedenktag am 11. 11.). Lit.: Nigg, W./Loose, H., Martin von Tours, 1977; Thull, M., Martin von Tours, 1985
4348Martini (zu Wasserburg), Karl Anton (1779) Freiherr (Revo/Südtrol 15. 8. 1726-Wien 7. 8. 1800), Hofratssohn, wird nach dem Rechtsstudium in Innsbruck (Riegger) und Wien 1753 Professor in Wien für →Naturrecht (erster Lehrstuhl Österreichs für Naturrecht), Institutionen und römische Rechtsgeschichte. 1767 verfasst er (lat.) De lege naturali positiones (Lehrsätze über Naturrecht). Seit 1771 wird er mit Vorarbeiten an einem Privatrechtsgesetzbuch betraut. 1782 gibt er die akademische Lehre auf und wird Staatsrat, 1792 zweiter Präsident der obersten Justizstelle. Sein 1793-1795 erar-beiteter Entwurf des Privatgesetzbuchs in drei Teilen (Entwurf M.) tritt 1797 nach dem Gewinn Galiziens aus der dritten polnischen Teilung als →Westgalizisches Gesetzbuch in Kraft. Lit.: Köbler, DRG 142; Juristen in Österreich, hg. v. Brauneder, W., 1987, 77; Hebeis, M., Karl Anton von Martini, 1996; Karl Anton von Martini, hg. v. Barta, H. u. a., 2007; Lässer, G., Martinis Rechtsphilosophie, 2008
4349Martinus Gosia (Bologna um 1100-1158/1166) ist einer der vier Doktoren, die 1158 auf dem Reichstag von →Roncaglia auftreten. Er vertritt Gedanken der Billigkeit (lat. F. aequitas). Anscheinend stammen von ihm Glossenapparate zu Digesten, Codex und Institutionen und Schriften wie Materia institutionum, Interesse quandoque, De computatione graduum, De iure dotium und De adquirenda et retinenda possessione. Lit.: Köbler, DRG 105; Wieacker, F., Privatrechtsgeschichte der Neuzeit, 1952, 2. A. 1967; Dolezalek, G., Repertorium manuscriptorum veterum Codicis Iustiniani, 1985; Lange, H., Römisches Recht im Mittelalter, Bd. 1 1997, 170
4350Marx, Karl (Trier 5. 5. 1818-London 14. 3. 1883), Sohn eines zwischen 1819 und 1821 vom Judentum zum Protestantismus übergetretenen Rechtsanwalts, 1824 vom wenig gelebten Judentum zum Protestantismus übergetreten, wird nach dem Studium von Recht und Philosophie in Bonn (1835) und Berlin (Savigny, Gans) Redakteur mit anfangs durchaus wechselnden, der Steigerung des eigenen Ansehens dienenden Sichtweisen. Am 12. 6. 1843 geht er nach Paris, 1845 nach Brüssel und 1849 nach London. Im Auftrag des Londoner Bundes der Kommunisten veröffentlicht er mit Friedrich Engels 1848 das →Kommunistische Manifest. Dem folgen 1859 „Zur Kritik der politischen Ökonomie“ und 1867 „Das Kapital“, mit denen er den →Marxismus begründet. Lit.: Köbler, DRG 178f., 189, 253; Vysinskij, A., Fragen des Rechts und des Staates bei Marx, 1938; Bloch, E., Karl Marx und die Menschlichkeit, 1969; Euchner, W., Karl Marx, 1983; Schefold, C., Die Rechtsphilosophie des jungen Marx von 1842, 1970; Landau, P., Karl Marx und die Rechtsgeschichte, TRG 41 (1973), 361; Cerroni, U., Marx und das moderne Recht, 1974; Magnis, F. v., Normative Voraussetzungen im Denken des jungen Marx, 1975; Szabó, I., Karl Marx und das Recht, 1981; Herferth, W., Sachregister zu den Werken Karl Marx, Friedrich Engels, hg. v. Sandmühler, J., 1983; Marx-Engels-Begriffslexikon, hg. v. Lotter, K., 1984; Schöncke, M., Karl und Heinrich Marx, 1993; Ternes, B., Karl Marx, 2008; Mäder, D., Fortschritt bei Marx, 2010; Sperber, J., Karl Marx - Sein Leben und sein Werk, 2013
4351Marxismus ist die von Karl →Marx (1818-1883) begründete Gesellschaftslehre. Der M. ist historischer Materialismus, dem es darum geht, die Sachverhalte daraufhin zu beurteilen, wie, zu welchen und zu wessen Zwecken sie herbeigeführt werden, und in der Geschichte die Entwicklung von sozialen Verhältnissen zu erkennen. Grundlegend für eine geschichtliche Entwicklungsstufe ist die Art und Weise wie (u. a. mit welchen Produktionsmitteln) die Menschen ihren Lebensunterhalt bewirken. Die Produk-tionsverhältnisse sind die tatsächliche (reale) Basis für einen geistigen (ideologischen) Überbau. Arbeitsteilung und Eigentumsbildung entfremden den Menschen von sich selbst. Die besitzende Klasse hält am jeweiligen Zustand der Produktionsverhältnisse und der zu ihrer Sicherung geschaffenen Rechtssätze fest, während die ausgebeutete Klasse nach seiner Veränderung strebt. Durch Revolution wird die jeweilige Basis und damit auch der Überbau verändert und eine jeweils höherwertige Stufe des sich nach exakten Gesetzen vollziehenden Geschichtsablaufs erreicht. Das Recht als Teil des Überbaus ist im Kapitalismus proletarierfeindlich, aber in der vom Sozialismus unter Führung der Kommunistischen Partei angestrebten klassenlosen Gesellschaft, in der es weder Not noch Unterdrückung gibt, ebenso überflüssig wie der Staat. Die Versuche des 20. Jh.s, die Vorstellungen des M. zu verwirklichen (1917 Sowjetunion, Deutsche Demokratische Republik 1949, Albanien, Kuba, Nordkorea u. a.), erweisen sich bis zum Ende des 20. Jh.s (1990) nicht als erfolgreich. Lit.: Kroeschell, DRG 3; Kroeschell, 20. Jh; Köbler, DRG 178f., 189, 253; Geschichtliche Grundbegriffe, Bd. 3 1982, 937; Paschukanis, E., Allgemeine Rechtslehre und Marxismus, 1924, Neudruck 1966; Adler, M., Die Staatsauffassung des Marxismus, 1922, Neudruck 1973; Reich, N., Sozialismus und Zivilrecht, 1972; Reich, N., Marxistische Rechtstheorie, 1973; Paul, W., Marxistische Rechtstheorie als Kritik des Rechts, 1974; Probleme der marxistischen Rechtstheorie, hg. v. Rottleuthner, H., 1975; Nolte, E., Marxismus und industrielle Revolution, 1983; Fetscher, I., Karl Marx und der Marxismus, 1985; Historisch-kritisches Wörterbuch des Marxismus, hg. v. Haug, W., 1994ff.; Schröder, R., Marxismus und Recht, FS K. Kroeschell, hg. v. Köbler, G. u. a., 1997; Ploenus, M., so wichtig wie das tägliche Brot. Das Jenaer Institut, 2007
4352Märzverfassung ist in →Österreich die vom Kaiser nach dem Sieg über die revolutionäre Bewegung des Jahres 1848 dem Reichstag in Kremsier am 4. 3. 1849 aufoktroyierte Verfassung, die erstmals die nichtdeutschen Gebiete Ungarn und Lombardo-Venetien einschließt. Sie stellt in einem Scheinkonstitutionalismus dem Kaiser den aus Oberhaus und Unterhaus bestehenden →Reichstag gegenüber. Hinzu kommt in einem eigenen Patent ein Grundrechtskatalog. Die gesamte Verfassung tritt allerdings trotz Verkündung nicht in Kraft und wird nach den sie bereits verletzenden Erlässen des Kaisers vom 20. 8. 1851 (Augusterlässe) unter dem Druck von Adel und Verwaltung am 31. 12. 1851 (→Silvesterpatent) (mit dem Grundrechtspatent) als unangemessen und unausführbar aufgehoben. Lit.: Köbler, DRG 193; Baltl/Kocher; Brauneder, W., Österreichische Verfassungsgeschichte, 1976, 10. A. 2005
4353Mascov, Johann Jacob (Danzig 26. 11. 1689-Leipzig 21. 5. 1761), früh verwaister Kaufmannssohn, wird nach dem Studium der freien Künste und des Rechtes in Leipzig und Halle 1719 außerordentlicher Professor in Leipzig. Daneben übt er zahlreiche praktische Aufgaben aus. 1729 veröffentlicht er die häufig aufgelegten, in sieben Bücher gegliederten (lat.) Principia (N.Pl.) iuris publici imperii Romano-Germanici (Grundsätze des öffentlichen Rechtes des römisch-deutschen Reiches). Lit.: Hammerstein, N., Jus und Historie, 1972, 284; Stolleis, M., Geschichte des öffentlichen Rechts in Deutschland, Bd. 1 1988, 307
4354Maß ist die Messeinheit. Das M. findet sich bereits vielfach im Altertum. Ausgangspunkt ist das natürliche, vom menschlichen Körper abgeleitete M. (z. B. Fuß, Elle, Klafter, Schritt). In der Neuzeit wird dieses mehr und mehr vom künstlich-wissenschaftlichen, international vereinbarten M. (z. B. Liter, Meter, Gramm) verdrängt, das M. durch rechtliche Bestimmungen klar festgelegt und gegen Missbrauch geschützt. Lit.: Kroeschell, DRG 1; Köbler, DRG 176; Grimm, J., Deutsche Rechtsaltertümer, 1828, Bd. 1f. 4. A. 1899, Neudruck 1922, 1989, 1994; Mulsow, H., Maß und Gewicht der Stadt Basel, 1910; Alberti, H. v., Maß und Gewicht, 1957; Pfeiffer, E., Die alten Längen- und Flächenmaße, 1986
4355Maßnahme der Sicherung und Besserung ist die auf die strafrechtlichen Reformvorschläge Franz von →Liszts (1882 Marburger Programm) zurückgehende Maßnahme, statt zu strafen zu sichern und zu bessern. Sie wird (im Dritten Reich) durch das Gewohnheitsverbrechergesetz vom 24. 11. 1933 verwirklicht. Danach kann der Richter die Unterbringung eines Täters in einer Heil- und Pflegeanstalt, in einer Trinkerheilanstalt, in einem Arbeitshaus, in der Sicherungsverwahrung oder die Entmannung, die Untersagung der Berufsausübung oder die Reichsverweisung anordnen. Später wird die Besserung der Sicherung vorangestellt. Lit.: Kroeschell, 20. Jh.; Köbler, DRG 237; Jelowik, L., Zur Geschichte der Strafrechtsreform in der Weimarer Republik, 1983; Werle, G., Zur Reform des Strafrechts in der NS-Zeit, NJW 1988, 2865; Elling-Ruhwinkel, E., Sichern und Strafen, 20 05
4356Maßnahmegesetz ist das offen oder verdeckt nur für einen oder wenige Einzelfälle bestimmte Gesetz. Es wird im 20. Jh. problematisch. Lit.: Huber, K., Maßnahmegesetz und Rechtsgesetz, 1963
4357Materialismus ist die geistesgeschichtliche Strömung, die das gesamte Weltgeschehen vom Stofflichen (Materiellen), nicht vom Geistigen (Ideellen), her zu erklären versucht. Eine bedeutsame Form des M. ist der his-torische M. (→Marxismus). Lit.: Köbler, DRG 178; Geschichtliche Grundbegriffe, Bd. 2 1982, 977; Kautsky, K., Die materialistische Geschichtsauffassung, Bd. 1f. 1927; Kägi, P., Genesis des historischen Materialismus, 1965; Bloch, E., Das Materialismusproblem, 1985; Schermaier, M., Materia, 1993; Bund, E., Stoischer Materialismus und Dynamismus, FS K. Kroeschell, hg. v. Köbler, G. u. a., 1997; Wittkau-Horgby, A., Materialismus, 1998
4358materiell (Adj.) gegenständlich, sachlich, inhaltlich, tatsächlich (im Gegensatz zu formell)
4359 Materielles Recht ist das den Gegenstand betreffende Recht (z. B. Privatrecht, Strafrecht) im Gegensatz zum formellen Recht (Verfahrensrecht). Lit.: Simshäuser, W., Zur Entwicklung des Verhältnisses von materiellem Recht und Prozessrecht seit Savigny, 1965; Kollmann, A., Begriffs- und Problemgeschichte, 1996
4360Mater semper certa est, pater quem nuptiae demonstrant (lat.). Die Mutter ist immer gewiss, Vater ist, wen die Ehe ausweist. Lit.: Liebs, D., Lateinische Rechtsregeln, 7. A. 2007 (Paulus, um 160-um 230, Digesten 2, 4, 5)
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