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#ZIEL
6261Schuldvertrag ist der eine →Schuld begründende Vertrag (z. B. Kaufvertrag). Lit.: Kroeschell, DRG 2
6262Schule ist die außerhalb der Familie durch spezialisierte Dritte (Lehrer) betriebene allgemeine Einrichtung zur Förderung der geistig-sozialen Entwicklung von Menschen, insbesondere von Kindern. Die S. ist bereits dem Altertum bekannt (griech. schole Muße, Ort der Muße, Lehranstalt). Im Frühmittelalter wird sie zunächst nur von der Kirche und nur für wenige und zwar in Latein eingerichtet. Seit dem 11. Jh. ist ein steigender Bedarf an schriftlichen Lernbehelfen erkennbar. Seit dem Hochmittelalter nimmt das Interesse an der S. in den Städten zu, so dass dort städtische und zwar auch deutsche Schulen entstehen (in Florenz können 1427 fast 70 Prozent der männlichen Haushaltsvorstände eine schriftliche Erklärung abgeben und rund 16 Prozent der weiblichen Haushaltsvorstände). Seit der Mitte des 16. Jh.s wird eine Qualifikation der Lehrer verlangt. Wenig später entwickelt sich der Lehrerberuf zu einer Lebenstätigkeit. Im 17. Jh. wird als Folge der Aufklärung der staatliche Schulzwang verordnet (Österreich 1774 6jährige Schulpflicht). Am Ende des 18. Jh.s wird für den Gymnasialabschluss eine staatliche Prüfung (Abitur, Preußen 1788) vorgeschrieben, die im Deutschen Bund 1834 als Voraussetzung für den Hochschulzugang anerkannt wird. Das 19. Jh. beschäftigt sich wissenschaftlich mit dem Schulwesen und fordert vereinzelt bereits aus sozialen Gründen die Einheitsschule. 1849 können in Preußen 80 Prozent der Menschen schreiben und lesen. 1871 besuchen dort von rund vier Millionen Schülern etwa 60000 (1,5 Prozent) ein Gymnasium. Im 20. Jh. erlangt die Bildung allgemein einen ständig steigenden Wert und verstärkt sich die Verbesserung der Bildung durch längere Schulzeit (Verschwinden der Hauptschule zugunsten des vereinfachten Gymnasiums, 2010 Hochschulreife für 45 Prozent eines Jahrgangs, 2012 in Österreich Beschluss zur Ersetzung der Hauptschule durch eine neue Mittelschule). Lit.: Kroeschell, 20. Jh.; Köbler, DRG 100, 136, 151, 180; Sammlung der Verordnungen und Bekannt-machungen u. s. w., 1835, Neudruck hg. v. Ritsch, K., 1985; Der Volksschuldienst in der Provinz Westfalen, 2. A. 1910, Neudruck hg. v. Kirchhoff, H., 1985; Buchhaas, D., Gesetzgebung im Wiederaufbau, Schulgesetz in Nordrhein-Westfalen und Betriebsverfassungsgesetz, 1985; Schulen und Studium, hg. v. Fried, J., 1986; Mors, A., Die Entwicklung der Schulpflicht, Diss. jur. Tübingen 1986; Handbuch der deutschen Bildungsgeschichte, hg. v. Berg, C. u. a., Bd. 1ff. 1987ff.; Orme, N., Education and Society, 1989; Revolution des Wissens, hg. v. Schmale, W. u. a., 1991; Kames, J., Das Elementarschulwesen in Köln, 1992; Herrlitz, H./Hopf, W./Titze, H., Deutsche Schulgeschichte, 1993; Schiffler, H./Winkeler, R., Tausend Jahre Schule, 4. A. 1994; Kantwill, W., Neuere Geschichte des hamburgischen Schulrechts, 1995; Busch-Geertsema, B., Schule wird Pflicht, 1996; Schule und Schüler im Mittelalter, hg. v. Kintzinger, M. u. a., 1996; Geschichte der Erziehung und der Schule in der Schweiz, hg. v. Badertscher, H. u. a., 1997; Führ, C., Deutsches Bildungswesen seit 1945, 1997; Schulliteratur im späten Mittelalter, hg. v. Grubmüller, K., 2000; Die Volksschule im NS-Staat, hg. v. Apel, H., Neudruck 2000; Schmidt, D., Der pädagogische Staat. Die Geburt der staatlichen Schule aus dem Geist der Aufklärung, 2000; Kistenich, J., Bettelmönche im öffentlichen Schulwesen, 2001, Wachter, A., Dorfschule zwischen Pastor und Schulmeister, 2001; Damesme, N., Öffentliche Schulverwaltung in der Stadt Köln (1794-1814), 2003; Hauer, W., Lokale Schulentwicklung und städtische Lebenswelt, 2003; Kintzinger, M., Wissen wird Macht, 2003; Treml, A., Pädagogische Ideengeschichte, 2003; Schraut, S./Pieri, G., Katholische Schulbildung in der frühen Neuzeit, 2004; Lohbeck, L., Das höhere Schulwesen in Nordrhein-Westfalen, 2004; Elementarbildung und Berufsausbildung 1450-1750, hg. v. Hanschmidt, A. u. a., 2005; Schmidt-Bleker, R., Legislative Defizite im Schulrecht der preußischen konstitutionellen Monarchie, 2005; Watts, E., City and School in Late Antique Athens and Alexandria, 2006; Black, R., Education and Society in Florentine Tuscany, 2007; Konrad, F., Geschichte der Schule, 2007; Moderow, H., Volksschule zwischen Staat und Kirche, 2007; Cordes, A., Juristische Bildung für Kaufmannskinder, Zs. d. Vereins für lübeckische Geschichte 87 (2007), 41; Vondenhoff, M., Die Schule zwischen Staatsanstalt und causa ecclesiastica, 2008; Sheffler, D., Schools and Schooling in LateMedieval Germany, (Regensburg 1250-1500), 2008; Zwischen Schulhumanismus und Frühaufklärung, hg. v. Hellekamps, S. u. a., 2009; Das preußische Kultusministerium als Staatsbehörde, Bd. 1ff. 2009ff.; Meissner, A., Die Nationalisierung der Volksschule, 2009; Baldzuhn, M., Schulbücher im Trivium, 2009; Bölling, R., Kleine Geschichte des Abiturs, 2010; Bispinck, H., Bildungsbürger in Demokratie und Diktatur, 2010; Geißler, G., Schulgeschichte in Deutschland von den Anfängen bis zur Gegenwart, 2011; Stickel, S., Kulturen des Lehrens, 2011; Lehren und Lernen im Zeitalter der Reformation, hg. v. Huber-Rebenich, H., 2012; Joos, K., Schwieriger Aufbau, 2012; Bäcker, J., Die christliche Gemeinschaftsschule in Baden, 2012; Weeber, K., Lernen und Leiden - Schule im alten Rom, 2014
6263Schultheiß ist der als Schuldheischer im 7. Jh. im langobardischen Gebiet Italiens entstehende Amtsträger. Er übernimmt örtlich Aufgaben des Grafen. Als Amtsträger erscheint er für den König oder andere Herren häufig in Städten, aber auch in ländlichen Gebieten. Er sitzt niederen Gerichten vor und ist Ortsvorsteher (Schulze). Lit.: Kroeschell, DRG 1, 2; Köbler, DRG 87; Schröder, R., Der ostfälische Schultheiß und der holländische Overbode, ZRG GA 7 (1886), 1; Eckert, C., Der Fronbote, Diss. jur. Gießen 1897; Moeller, E. v., Der Stadtschultheiß von Bochum, ZRG GA 25 (1904), 63; Wrochem, A. v., Der Schultheiß, 1908; Merz, W., Das Schultheißenbuch des Stadtschreibers Joh. Beat Bodmer von Baden, 1920; Lappe, J., Ein westfälischer Schulzenhof, 1935; Bader, K., Studien zur Rechtsgeschichte des mittelalterlichen Dorfes, Bd. 1ff. 1957ff.; Krug, H., Untersuchungen zum Amt des „centenarius“-Schultheiß, ZRG GA 87 (1970), 1, 88 (1971), 29; Matuszewski, J., Die Ignoranzklausel der Schultheißprivilegien, ZRG GA 93 (1971), 154
6264Schulze →Schultheiß
6265Schumanplan ist der vor allem von Jean Monnet ausgearbeitete, am 9. 5. 1950 verkündete Plan zur Bildung der einer gemeinsamen Kontrolle (Frankreichs, Belgiens, Luxemburgs, der Niederlande, Italiens und Deutschlands) unterstellten Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl des französischen Außenministers Robert Schuman (Luxemburg 29. 6. 1886-Scy-Chazelles 4. 9. 1963). →Montanunion Lit.: Lücker, H./Seitlinger, J., Robert Schuman und die Einigung Europas, 2000
6266schupfen (stoßen) (als Ehrenstrafe)
6267Schupfer, Francesco (Chioggia/Venedig 1833-Rom 8. 9. 1925) wird nach dem Rechtsstudium in Wien, Heidelberg und Göttingen Professor für italienische Rechtsgeschichte in Innsbruck, nach 1866 in Padua, 1878 in Rom. Seine Hauptwerke sind (ital.) Manuale di storia del diritto italiano (1892, Handbuch der italienischen Rechtsgeschichte) und Il diritto privato dei popoli germanici (Bd. 1ff. 1907ff., Das Privatrecht der germanischen Völker). Lit.: Stutz, U., Nachruf auf Schupfer, ZRG GA 47 (1927), 896
6268Schupose (F.), Schuppose, kleineres, vielleicht durch Aufteilung entstandenes, landwirtschaftlich genutztes Gut im Süden (Alemannien) im Mittelalter (seit A. 12. Jh., Name bisher nicht überzeugend erklärt) Lit.: Münger, P., Über die Schupose, 1967
6269Schuschnigg, Kurt (Edler von) (Riva del Garda 14. 12. 1897-Mutters 18. 11. 1977) wird über die christlichsoziale Partei ab 30. 7. 1934 Bundeskanzler →Österreichs. Auf Druck Adolf →Hitlers bestellt er am 12. 2. 1938 den nationalsozialistischen Sympathisanten Seyss-Inquart zum Sicherheitsminister. Am 11. 3. 1938 zwingt ihn Hitler zum Rücktritt. Der neue Bundeskanzler Seyss-Inquart bittet Hitler um Hilfe. Dem →Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich stimmen 99,73 % der Österreicher zu. Nach 1945 sehen sie sich dagegen hauptsächlich als erstes Opfer (Adolf Hitlers). Lit.: Baltl/Kocher; Köbler, DRG 223
6270Schüttung (F.) eigenmächtige Pfändung (fremder Tiere wie z. B. Rinder oder Schafe auf eigenem Grund) Lit.: Hübner § 65; Planitz, H., Die Vermögensvollstreckung, 1912, 342
6271Schutz ist die Fürsorge gegenüber möglichen Gefährdungen (z. B. Staatsschutz, Besitzschutz, Mieterschutz, Kündigungsschutz, Verbraucherschutz, Rechtsschutz, Persönlichkeitsschutz, Mutterschutz, Jugend-schutz, Naturschutz, Namensschutz, Zeichenschutz, Bestandsschutz). S. oder S. und Schirm wird in verschiedensten Gestalten von Stärkeren gegenüber Schwächeren geboten (z. B. Lehen, Grundherrschaft, Gericht, Vogtei, Geleit, Unfreiheit, Versicherung). In der frühen Neuzeit tritt an die Stelle des Schutzes teilweise die →Polizei bzw. die staatliche Hoheitsgewalt. Lit.: Appelt, H., Die Anfänge des päpstlichen Schutzes, MIÖG 62 (1954), 101; Semler, J., Traditio und Königsschutz, ZRG KA 45 (1959), 1; Willoweit, D., Rechtsgrundlagen der Territorialgewalt, 1975; Schöpfer, G., Sozialer Schutz im 16.-18. Jahrhundert, 1976; Weitnauer, H., Der Schutz des Schwächeren im Zivilrecht, 1975; Fried, J., Der päpstliche Schutz für Laienfürsten, 1980; Hippel, E. v., Der Schutz des Schwächeren, 1982
6272Schutzbrief ist die einen →Schutz betreffende besondere →Urkunde.
6273Schutzgebiet ist die Bezeichnung für deutsche →Kolonien (z. B. Deutsch-Südwest-Afrika, Kamerun, Togo, Deutsch-Ostafrika, Deutsch-Neuguinea, Karolinen, Marianen, Palauinseln, Marshallinseln, Deutsch-Samoa, Kiautschou). Lit.: Gründer, H., Geschichte der deutschen Kolonien, 1985, 6. A. 2012
6274Schutzhaft ist die Haft zum Schutz (angeblich) des Verhafteten im Dritten Reich. Lit.: Kroeschell, 20. Jh.; Köbler, DRG 236
6275Schutzjude ist der (gegen Abgaben) unter den →Schutz gestellte →Jude im Heiligen römischen Reich . Auf der Grundlage älterer Schutzmaßnahmen wird nach den Judenverfolgungen der Pestjahre 1347/1349 der Jude in den Kurfürstentümern durch die →Goldene Bulle (1356) in den besonderen Schutz aufgenommen. Im 19. Jh. beseitigt der Liberalismus zugunsten der vollständigen Emanzipation die Einrichtung der Schutzjuden. Lit.: Stobbe, O., Die Juden in Deutschland, 1866, Neudruck 1968; Güde, W., Die rechtliche Stellung der Juden, 1981
6276Schutzpolizei →Polizei Lit.: Weinhauer, K., Zwischen Bürgerkrieg und innerer Sicherheit, 2003
6277Schutzstaffel (SS) ist die 1925 entstandene Schutzeinrichtung hoher Angehöriger der →Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (1929 Heinrich Himmler unterstellt, 1934 Adolf Hitler, 1939 etwa 240000, als Streitmacht Waffen-SS fast eine Million Mitglieder). Lit.: Kroeschell, 20. Jh.; Köbler, DRG 222; Buchheim, H., Die SS, 2. A. 1979; Die SS hg. v. Smelser, R. u. a., 2000; Wegner, B., Hitlers Politische Soldaten – Die Waffen-SS 1933-1945, 7. A. 2006, 8. A. 2008, 9. A. 2010; Schreiber, C., Elite im Verborgenen, 2008; Gentile, C., Wehrmacht und Waffen-SS im Partisanenkrieg, 2012; Westemeier, J., Himmlers Krieger, 2014; Die Waffen-SS, hg. v. Schulte, J. u. a., 2014
6278Schwabe ist der Angehörige des nach den elbgermanischen Sueben benannten Volkes, dessen Name im 9. Jh. am oberen Rhein und oberer Donau neben dem der Alemannen erscheint. Örtlich bleibt Schwaben infolge des Verschwindens eines von diesem Volk der Schwaben abgeleiteten, um 900 entstehenden, 1198 mit der Königswürde verbundenen Herzogtums Schwaben (mit Schwerpunkten im Bodenseeraum und im Hegau, später in Zürich, Breisach, Esslingen, Straßburg, Ulm und Rottweil) im späten 13. Jh. (Rudolf † 1290, Johann Parricida) ein bloßer Gebietsname ohne einheitliche Herrschafts-gewalt. Lit.: Köbler, Historisches Lexikon; Kroeschell, DRG 1; Oberschwäbische Stadtrechte, Bd. 1 f. 1914ff.; Bader, K. u. a., Oberrheiner, 1942; Weller, K., Geschichte des schwäbischen Stammes, 1944; Bader, K., Der deutsche Südwesten, 1950, Neudruck 1978; Maurer, H., Der Herzog von Schwaben, 1978; Hofacker, H., Die schwäbische Herrschaft, Z. f. württemberg. LG. 47 (1988), 71; Schwaben von den Anfängen bis 1268, hg. v. Fried, P., 1988; Zettler, A., Geschichte des Herzogtums Schwaben, 2000; Geschichte Schwabens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts, hg. v. Kraus, A., 2001; Hölz, T., Krummstab und Schwert, 2001; Schwaben und Italien im Hochmittelalter, hg. v. Maurer, H. u. a., 2001; Schwaben vor tausend Jahren, hg. v. Scholkmann, B., 2002; Zettler, A., Geschichte des Herzogtums Schwaben, 2003 Schwaben und Italien, hg. v. Wüst, W. u. a., 2010
6279Schwaben →Schwabe Lit.: Nova Alamanniae, hg. v. Stengel, E., Bd. 1f. 1921ff.; Sapper, N., Die schwäbisch-österreichischen Landstände und Landtage im 16. Jahrhundert, 1965; Fehn, K., Siedlungsgeschichtliche Grundlagen der Herrschafts- und Gesellschaftsentwicklung in Mittelschwaben, 1966; Maurer, H., Das Land zwischen Schwarzwald und Randen im frühen und hohen Mittelalter, 1965; Handbuch der bayerischen Geschichte, hg. v. Spindler, M., Bd. 3 1971; Maurer, H., Der Herzog von Schwaben, 1978; Schwaben von den Anfängen bis 1268, bearb. v. Fried, P. u. a., 1988; Zettler, A., Geschichte des Herzogtums Schwaben, 2003; Das Reich in der Region während des Spätmittelalters und der frühen Neuzeit, hg. v. Kießling, R. u. a., 2005; Die Schwabenkriegschronik des Kapar Frey, bearb. v. Gutmann, A., 2010
6280Schwabenspiegel ist der neuzeitliche Name des durch mehr als 400 bekannte, über ganz Süddeutschland (einschließlich Österreichs und der Schweiz) verbreitete Handschriften überliefertev Rechtsbuchs Kaiserliches Land- und Lehnrechtsbuch (→Kaiserrecht). Der S. übersetzt den mittelniederdeutschen, in Landrecht und Lehnrecht geteilten →Sachsenspiegel Eike von Repgows wie der →Deutschenspiegel in das Mittelhochdeutsche und wird bereits 1276 vom Augsburger Stadtrecht benutzt. Es verwertet fränkische Kapitularien, hochmittelalterliche Landfrieden, die Institutionen Justinians, kanonisches Recht und vielleicht Schriften Davids von Augsburg und Bertholds von Regensburg. Es sind so unterschiedliche Fassungen überliefert, dass die Herstellung einer Urfassung (Urschwabenspiegel) Schwierigkeiten bereitet. Als älteste, vom Deutschenspiegel verschiedene Fassung wird von C. Bertelsmeier-Kierst eine vielleicht in Regensburg zwischen 1268 und 1272 entstandene Fassung (E) angesehen. Eine durchgehend illustrierte Handschrift liegt in Brüssel. Der S. beeinflusst jüngere Rechtsbücher (Freising, Bayern, Österreich, Kleines Kaiserrecht). Der Name S. stammt von Melchior →Goldast (1609). Lit.: Kroeschell, DRG 1, 2; Köbler, DRG 103, 120; Lassberg, F. Frhr. v., Der Schwabenspiegel, 1840, Neudruck 1971; Böhlau, H., Rockingers Resultate über die Entstehungsgeschichte, ZRG GA 4 (1883), 233; Lindner, G., Der Schwabenspiegel bei den Siebenbürger Sachsen, ZRG GA 6 (1885), 86, 141; Knapp, H., Der Beweis im Strafverfahren des Schwabenspiegels, FG J. Kohler, 1919, 25; Stutz, U., Die Witzenhäuser Schwabenspiegel-Hand_schrift, ZRG GA 44 (1924), 315; Voltelini, H. v., Bericht über die Arbeiten an der Ausgabe des Schwabenspiegels, Anzeiger der phil.-hist. Kl. der Ak. d. Wiss. Wien 1924, Nr. 12; Eckhardt, K., Die handschriftliche Grundlage für die Neuausgabe des Schwabenspiegels, ZRG GA 45 (1925), 50; Müller, K., Zwei schwäbische Handschriften des Schwabenspiegels, ZRG GA 47 (1927), 657; Eckhardt, K., Rechtsbücherstudien 1, 1927; Voltelini, H. v., Ottokars österreichische Reimchronik und der Schwabenspiegel, ZRG GA 50 (1930), 385; Klebel, E., Studien zu den Fassungen und Handschriften des Schwabenspiegels, MIÖG 44 (1930), 129; Hübner, A., Vorstudien zur Ausgabe des Buches der Könige, 1932 (SB Göttingen); Thieme, H., Eine unbekannte Schwabenspiegelhandschrift, ZRG GA 54 (1934), 241; Lentze, H., Die Kurzform des Schwabenspiegels, 1938; Torggler, K., Zur Auslegung des Schwabenspiegeleinschubes, ZRG GA 60 (1940), 291; Belling, D., Das Strafrecht des Schwabenspiegels, Diss. jur. Tübingen 1949; Klebel, E., Zu den Quellen des Schwabenspiegels, FS K. Hugelmann, 1959, 273; Schwabenspiegel, Kurzform, mitteldeutsch-niederdeutsche Handschriften, hg. v. Große, R., 1964; Große, R., Die mitteldeutsch-niederdeutschen Handschriften des Schwabenspiegels in seiner Kurzform, 1964; Becker, H., Eine unbekannte Handschrift des Schwaben- und Augsburger Sachsenspiegels, ZRG GA 88 (1971), 190; Schwabenspiegel, Form M, 1972; Schwabenspiegel, Normalform 1972; Schwabenspiegel, Kurzform III, Fassung Kt, hg. v. Eckhardt, K., 1972 (Tambacher Handschrift von 1295); Schwabenspiegel Kurzform, hg. v. Eckhardt, K., 2. A. 1974; Urschwabenspiegel, hg. v. Eckhardt, K., 1975; Oppitz, U., Deutsche Rechtsbücher des Mittelalters, Bd. 1 1990; Derschka, H., Der Schwabenspiegel und die kognitive Entwicklung des Menschen, ZRG GA 118 (2001), 100; Derschka, H, Der Schwabenspiegel, 2002; Bertelsmeier-Kierst, C., Zum volkssprachlichen Verschriftlichungsprozess des Rechts im 13. Jahrhundert, 2008; Schwabenspiegel-Forschung im Donaugebiet, hg. v. Balogh, E., 2013
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