Suchoptionen
Suchart:
Ganzes Wort
Wortanfang
Wortteil
Andere Optionen:
nur zeichengetreue Treffer suchen
nur am Zeilenanfang suchen
Anzahl der Ergebnisse pro Seite:
10
20
50


Anzahl der Suchtreffer: 7773
PDF
#ZIEL
5961Rhetorik ist die im Altertum entwickelte Redekunst (z. B. [Rhetor] Marcus Fabius Quintilianus 35-100 n. Chr.). Sie befasst sich auch besonders mit der Rede vor Gericht, so dass der Redner vielfach rechtliche Kenntnisse benötigt und hat. Vermutlich von dort aus beginnt in Oberitalien seit dem 11. Jh. die Wiederbeschäftigung mit dem →römischen Recht. Lit.: Söllner §§ 9, 11; Köbler, DRG 16, 106; Quintilianus, Marcus Fabius, Ausbildung des Redners, hg. v. Rahn, H., 3. A. 2006; Wesel, U., Rhetorische Statuslehre, 1967; Köbler, G., Stadtrecht und Bürgereinung bei Notker von St. Gallen, 1974; Dronke, P., Mittelalterliche Rhetorik, 1982; Köbler, G., Vorstufen der Rechtswissenschaft, ZRG GA 100 (1983), 75; Köbler, G., Burgreht und diotreht, FS Schmidt-Wiegand, R., 1987; Classen, C., Recht, Rhetorik, Politik, 1985; Copeland, R., Rhetoric, 1991; Historisches Wörterbuch der Rhetorik, hg. v. Ueding, G., Bd. 1ff. 1992ff.; Fuhrmann, M., Die antike Rhetorik, 4. A. 1995; Dialektik und Rhetorik, hg. v. Fried, J., 1997; A Handbook of Classical Rhetoric, hg. v. Porter, S., 1997; Stroh, W., Die Macht der Rede, 2009; Knape, J. u. a., Kommentar zu Friedrich Riederers Spiegel der wahren Rhetorik, 2010
5962Rhodos →lex Rhodia Lit.: Wiemer, H., Krieg, Handel und Piraterie, 2003; Loose, M., Die Kreuzritter von Rghodos, 2011
5963Richard von Ely →Dialogus de scaccario
5964Richert, Johan Gabriel (1784-1864) wird nach dem Rechtsstudium in →Lund Richter. In verschiedenen Gesetzgebungskommissio-nen setzt er sich für liberales Recht ein. 1845 erreicht er die Gleichstellung von Söhnen und Töchtern im Erbrecht, 1863 ein modernes Kriminalgesetzbuch. Lit.: Warburg, K., Johan Gabriel Richert, 1905; Den historika skolan och Lund, hg. v. Modéer, K., 1982, 53
5965Richten ohne Urteil ist ein im Mittelalter anscheinend mögliches Entscheidungsverfahren des Richters ohne Zuziehung von Urteilern, für das aber kein feststehender Gesichtspunkt erkennbar ist. Lit.: Planck, W., Das deutsche Gerichtsverfahren, Bd. 2 1879, Neudruck 1973, 403
5966Richter ist das zur Entscheidung von Rechtsstreitigkeiten berufene Organ der Rechtspflege. Im zweigeteilten römischen Verfahren ist dies der vom Magistrat ermittelte, ehrenamtlich tätige (lat. M.) →iudex, im Kognitionsverfahren der öffentliche Amtsträger. Bei den Germanen leiten ein König oder mehrere Vornehme die →Volksversammlung und damit auch die Streitentscheidung. Im fränkischen Frühmittelalter erfüllt diese Aufgabe an Stelle des Königs der (lat.-afrk. M.) →thunginus bzw. später der →Graf. Ihm steht grundsätzlich nicht das den Rachinburgen oder →Schöffen überlassene Urteilen zu. Im Hochmittelalter wird in der Kirche der gelehrte →Jurist als (lat. [M.]) iudex delegatus oder Offizial Einzelrichter und bewirkt die Unzuständigkeit des Richters die Nichtigkeit seines Urteils. Während das Reichshofgericht 1420 die Aufnahme von Doktoren als Urteilern noch ablehnt, sind am königlichen Kammergericht vor allem ab 1471 viele Urteiler gelehrt. In der Reichskammergerichtsordnung von 1495 wird dies festgeschrieben, wobei seit 1521 auch von den adligen Beisitzern Rechtskenntnisse erwartet werden. Von hier aus verdrängt der (gelehrte) R. in der frühen Neuzeit den (ungelehrten) Schöffen aus der Urteilstätigkeit. In Frankreich muss seit 1809 jeder Richter über einen Universitätsabschluss verfügen. Der Liberalismus des 19. Jh.s führt umgekehrt den ehrenamtlichen Laienrichter wieder teilweise in die Gerichtsbarkeit zurück, in welcher der R. allgemein →Unabhängigkeit (Unabsetzbarkeit, Weisungsfreiheit) erlangt. In manchen Staaten kann der R. die Verfassungsmäßigkeit eines von ihm anzuwendenden Gesetzes selbst beur-teilen (Vereinigte Staaten von Amerika, Deutsches Reich von 1925 an), während andernorts dafür besondere Verfassungsgerichte zuständig sind (Bundesrepublik Deutschland, Österreich). Lit.: Kaser §§ 80 II 5, 81 II 2, 82 II 5, 87 I; Kroeschell, DRG 1, 2, 3; Köbler, DRG 84, 86, 114, 115, 197, 124, 201, 202, 228, 234, 235, 262; Köbler, WAS; Heinemann, F., Der Richter und die Rechtspflege, 1900; Lenel, P., Die Scheidung von Richtern und Urteilern, ZRG GA 34 (1913), 440; Plathner, G., Der Kampf um die richterliche Unabhängigkeit, 1935; Kern, E., Geschichte des Gerichtsverfassungsrechts, 1954; Schorn, H., Der Richter im Dritten Reich, 1959; Clavadetscher, O., Die geistlichen Richter des Bistums Chur, 1964; Flume, W., Richter und Recht, 1966; Nörr, K., Zur Stellung des Richters im gelehrten Prozess der Frühzeit, 1967; Küper, W., Die Richteridee der Strafprozessordnung und ihre geschichtlichen Grundlagen, 1967; Köbler, G., Richten, Richter und Gericht, ZRG GA 87 (1970), 57; Schlosser, H., Spätmittelalterlicher Zivilprozess, 1971; Kocher, G., Richter und Stabübergabe im Verfahren der Weistümer, 1971; Conrad, H., Richter und Gesetz im Übergang vom Absolutismus zum Verfassungsstaat, 1971; Kötschau, U., Richterdisziplinierung in der preußischen Reaktionszeit, (Diss. jur. Kiel) 1976; Battenberg, F./Eckhardt, A., Der Richter in eigener Sache, ZRG GA 95 (1978), 79; Hempel, N., Richterleitbilder in der Weimarer Republik, 1978; Olzen, D., Richter und Sachverständige, ZRG GA 97 (1980), 164; Hübner, H., Kodifikation und Entscheidungsfreiheit des Richters, 1980; Drüppel, H., Iudex civitatis, 1981; Schulz, B., Der republikanische Richterbund (1921-1933), 1982, Rechtsbehelfe, Beweis und Stellung des Richters im Spätmittelalter, hg. v. Sellert, W., 1985; Weitzel, J., Dinggenossenschaft und Recht, 1985; Ogorek, R., Richterkönig oder Subsumtionsautomat?, 1986; Hattenhauer, H., Richter und Gesetz, ZRG GA 106 (1989), 46; Ormond, T., Richterwürde und Regierungstreue, 1994; Europäische und amerikanische Richterbilder, hg. v. Gouron, A. u. a., 1996; Le juge et le jugement, hg. v. Jacob, R., 1996; Nörr, K., Der Richter zwischen Gesetz und Wirklichkeit, 1996; Immisch, L., Der sozialistische Richter, 1997; Gritschneder, O., Furchtbare Richter, 1998; Albert, T., Der gemeine Mann vor dem geistlichen Richter, 1998; Höner, M., Die Diskussion um das richterliche Prüfungsrecht und das monarchische Verordnungsrecht, 2001; Nobili, M., Die freie richterliche Überzeugungsbildung, 2001; Lepsius, Susanne, Der Richter und die Zeugen, 2003; Seif, U., Recht und Justizhoheit, 2003; Kißener, M., Zwischen Diktatur und Demokratie, 2003; Ziegler, P., 200 Jahre Friedensrichter, 2003; Jahns, S., Das Reichskammergericht und seine Richter, 2003; Strodthoff, B., Die richterliche Frage- und Erörterungspflicht, 2004; Auer, M., Materialisierung, Flexibilisierung, Richterfreiheit, 2005; Adler, S., Das Verhältnis von Richter und Parteien in der preußischen und deutschen Zivilprozessgesetzgebung, 2006; Auf dem Scheiterhaufen der Paragraphen, hg. v. Scheiber, O., 2007; Hornauer, A., Das Reichsgericht zur Frage des richterlichen Prüfungsrechts, 2009; Vom Diener des Fürsten zum Diener des Rechts, hg. v. Czeguhn, I./Sanchéz Aranda, 2011; Judges and Judging in the History of the Common Law and Civil Law, hg. v. Brand, P. u. a. 2012; Europäisches Privatrecht in Vielfalt geeint - Richterliche Eingriffe in den Vertrag, hg. v. Jung, P., 2013
5967Richterablehnung ist die Zurückweisung eines Richters wegen Befangenheit. Die R. ist bereits dem spätantiken Verfahren bekannt. Sie wird im Mittelalter im gelehrten Verfahren übernommen, doch kennt auch das einheimische Recht Einschränkungen der richterlichen Tätigkeit. Lit.: Planck, J., Das deutsche Gerichtsverfahren, Bd. 1 1879, Neudruck 1973, 111, 119; Wesener, G., Das innerösterreichische Landschrannenverfahren, 1963, 33, 71; Kaser, M., Das römische Zivilpozessrecht, 1966, 424, 440; Dick, B., Die Entwicklung des Kameralprozesses, 1981, 77
5968Richterbrief ist im Dritten Reich das der Lenkung der Tätigkeit des Richters dienende parteipolitisch beeinflusste Rundschreiben. Lit.: Kroeschell, DRG 3; Köbler, DRG 235; Richterbriefe, hg. v. Boberach, H., 1975; Wahl, B., Die Richterbriefe, Diss. jur. Heidelberg 1981
5969Richterrecht ist das von dem im gewaltengeteilten Staat für die Rechtsprechung zuständigen →Richter geschaffene Recht. Seine Zulässigkeit ist streitig. Insbesondere die →freie Rechtsschule befürwortet allgemein R. Tatsächlich setzt es sich vor allem dort durch, wo der Gesetzgeber nicht entscheidungsfähig ist. Lit.: Kroeschell, DRG 2, 3; Kroeschell, 20. Jh.; Köbler, DRG 4, 227, 254; Planck, J., Das deutsche Gerichtsverfahren, Bd. 1 1879, Neudruck 1973; Larenz, K., Richterliche Rechtsfortbildung als methodisches Problem, NJW 1965, 1; Rehbinder, M., Zur Rechtsqualität des Richterspruchs, JuS 1991, 542; Zitscher, H., Elterlicher Status in Richterrecht und Gesetzesrecht, 1996; Ollinger, T., Die Entwicklung des Richtervorbehalts im Verhandlungsrecht, 1997; Richterrecht und Rechtsfortbildung in der europäischen Rechtsgemeinschaft, hg. v. Schulze, R./Seif, U., 2003
5970Richterstuhl ist der Sitz des Richters. Lit.: Fehr, H., Das Recht im Bilde, 1923; Köbler, G., Bilder aus der deutschen Rechtsgeschichte, 1988
5971Richthofen, Karl Otto Johannes Theresius (Damsdorf 30. 5. 1811-6. 3. 1888) wird nach dem Rechtsstudium in Breslau, Berlin (Savigny, Eichhorn) und Göttingen (Jacob Grimm) außerordentlicher Professor in Berlin. 1840 veröffentlicht er die friesischen Rechtsquellen und ein altfriesisches Wörterbuch, 1863 die (lat.) →Lex (F.) Frisionum. Lit.: Brunner, H., Karl von Richthofen, ZRG GA 9 (1888), 247
5972Richtlinie ist der Grundsatz oder die Anweisung für ein bestimmtes Verhalten. Insbesondere kann in der →Europäischen Union der Rat oder die Kommission eine verbindliche R. für den mitgliedstaatlichen Gesetz-geber erlassen, der sie in der jeweils gesetzten Frist in mitgliedstaatliches Recht umsetzen muss. Lit.: Das Sonderrecht für die Juden im NS-Staat, hg. v. Walk, J., 1981
5973Richtschwert ist das Schwert als Vollzugsgerät der →Todesstrafe. Lit.: Kühn, U., Inschriften und Verzierungen auf Richtschwertern, Diss. jur. Erlangen-Nürnberg 1969; Köbler, G., Bilder aus der deutschen Rechtsgeschichte, 1988
5974Richtstätte ist der Ort des Vollzugs der Todesstrafe (z. B. Galgenbühl). Lit.: Grimm, J., Deutsche Rechtsaltertümer, 1828, 4. A. 1899, Neudruck 1922, 1989, 1994; Amira, K. v., Die germanischen Todesstrafen, 1922; Köbler, G., Bilder aus der deutschen Rechtsgeschichte, 1988
5975Richtsteig Landrechts ist das vom märkischen Hofrichter Johann von Buch (1285/1290-nach 1356) verfasste Werk über das Gerichtsverfahren nach dem →Sachsenspiegel. Der R. L. ist vermutlich zwischen 1325 und 1333/1334 entstanden. Er folgt gelehrtem Vorbild (Gerichts-person, Klagearten). Er ist durch 75 Handschriften in fünf vor allem regionalsprachlich verschiedenen Formen überliefert. Lit.: Kroeschell, DRG 2; Köbler, DRG 103, 107; Homeyer, C., Der Richtsteig Landrechts nebst Cautela und Premis, 1857; Oppitz, U., Deutsche Rechtsbücher des Mittelalters, Bd. 1 1990, 64; Odenweiler, K., How to act in court, ZRG GA 130 (2013), 371
5976Richtsteig Lehnrechts ist das vermutlich in der zweiten Hälfte des 14. Jh.s vielleicht von Gerke von Kerkow verfasste Werk über das Verfahren des sächsischen Lehnrechts in anfangs wohl 31 Artikeln, das in 20 Handschriften überliefert ist. Lit.: Homeyer, C., Des Sachsenspiegels zweiter Teil, Bd. 1 1842, 409; Oppitz, U., Deutsche Rechtsbücher des Mittelalters, Bd. 1 1990, 65
5977Riegger, Joseph Anton Stephan von (Innsbruck 1742-Prag 1795), Rechtsprofessorensohn, wird 1764 Privatdozent in Wien und 1765 Professor in Freiburg im Breisgau, 1778 in Prag. In Freiburg im Breisgau hält er als erster deutsche Vorlesungen. Lit.: Wander von Grünwald, J., Biographie der beiden Ritter von Riegger, 1797
5978Riegger, Paul Joseph (Freiburg im Breisgau 1705-Wien 1775) wird nach dem Rechtsstudium in Freiburg im Breisgau 1733 Professor in Innsbruck und 1753 in Wien. Er tritt für den Vorrang des Staates gegenüber der Kirche ein. Lit.: Wander von Grünwald, J., Biographie der beiden Ritter von Riegger, 1797; Seifert, E., Paul Joseph Riegger, 1973
5979Riga an der Düna wird 1201 als Markt deutscher Kaufleute gegründet. 1285 nimmt die Stadt hamburgisches und später auch lübisches Recht auf. Das daraus entwickelte rigische Recht wird an viele umliegende Städte weitergegeben. 1582 kommt R. an Polen, 1621 an Schweden und 1710 an Russland. Von 1918 bis 1940 und seit 1991 ist R. Hauptstadt →Lettlands. Lit.: Kroeschell, DRG 3; Köbler, Historisches Lexikon; Die Quellen des rigischen Stadtrechts, hg. v. Napiersky, J., 1876, Neudruck 1976; Bulmerincq, A. v., Der Ursprung der Stadtverfassung Rigas, 1894, Neudruck 2013; Bulmerincq, A. v., Die Verfassung der Stadt Riga, 2013; Wittram, R., Baltische Geschichte, 1954; Lenz, W. jun., Riga, 1968; Hellmann, M., Livland und das Reich, 1989; Riga, hg. v. Oberländer, E. u. a., 2004; Riga und der Ostseeraum, hg. v. Misns, I. u. a., 2005; Fülberth, A., Riga, 2013
5980Ring ist das kreisförmige Gebilde aus festem Stoff (z. B. Metall, Holz), das als Symbol für ein Recht oder Rechtsverhältnis verwendet wird (z. B. Ehering). Lit.: Grimm, J., Deutsche Rechtsaltertümer, 1828, 4. A. 1899, Neudruck 1922, 1989, 1994; Zallinger, O., Die Ringgaben bei der Heirat, 1931 (SB Wien); Köstler, R., Ringwechsel und Trauung, ZRG KA 22 (1933), 1; Labhart, V., Zur Rechtssymbolik der Bischofsringe, 1963; Chadour, A., Ringe, 1994
Erste | ... | 298 | 299 | 300 | ... | Letzte