Suchoptionen
Suchart:
Ganzes Wort
Wortanfang
Wortteil
Andere Optionen:
nur zeichengetreue Treffer suchen
nur am Zeilenanfang suchen
Anzahl der Ergebnisse pro Seite:
10
20
50


Anzahl der Suchtreffer: 7773
PDF
#ZIEL
4941Ordal ist die dem vom Altfränkischen beeinflussten Altenglischen entnommene wissenschaftliche Bezeichnung für das früh-mittelalterliche →Gottesurteil seit dem 19. Jh. Lit.: Liebermann, F., Ordalien heißen und kalten Wassers vermengt, ZRG GA 41 (1920), 382; La preuve, Bd. 2 1965; Žontar, J., Ein Kerzenordal aus Kamnik (Stein) in Oberkrain vom Jahre 1398, ZRG GA 92 (1975), 194
4942Orden ist die dem römischen Gesellschaftswesen nachgebildete christliche Menschengemeinschaft und seit dem 17. Jh. das auszeichnende Ehrenzeichen. Von Mönchsorden lässt sich dabei entweder seit dem frühen 9. Jh. (Synode von Aachen 816) oder seit dem 12. Jh. (→Zisterzienser) sprechen. Im 12. Jh. entstehen geistliche Ritterorden (1190 →Deutscher Orden) und weltliche Ritterorden (Kastilien 1158). Nach Gnadenpfennigen des 16. Jh.s erscheinen militärische Verdienstorden in der zweiten Hälfte des 17. Jh.s. Das Recht, O. zu verleihen und zu stiften ist Hoheitsrecht, das seit dem 19. Jh. zunehmende gesetzliche Regelung erfährt. Der Orden pour le mérite für Wissenschaften und Künste stammt von 1842. Lit.: Gritzner, M., Handbuch der Ritter- und Verdienstorden, 1893, Neudruck 1962; Heimbucher, M., Die Orden und Kongregationen der katholischen Kirche, Bd. 1f. 1933f., Neudruck 1965; Gordon, L., British orders and awards, 1959; Heydenreich, B., Ritterorden und Rittergesellschaften, Diss. phil. Würzburg 1961; Höhne, H., Der Orden unter dem Totenkopf, Bd 1f. 1969; Feine, H., Kirchliche Rechtsgeschichte, 1950, 5. A. 1972, 80; Werlech, R., Orders and decorations, 2. A. 1974; Boockmann, H., Der Deutsche Orden, 1981; Orden pour le mérite, 1984; Mönchtum, Orden, Klöster, hg. v. Schwaiger, G., 2. A. 1994; Kulturgeschichte der christlichen Orden, hg. v. Dinzelbacher, P., 1997; Kirchner, H., Deutsche Orden und Ehrenzeichen, 5. A. 1997; Nimmergut, J., Deutsche Orden und Ehrenzeichen, 5. A. 2000, 8. A. 2011, 9. A. 2014; Die Bettelorden im Aufbau, hg. v. Melville, G. u. a., 1999; Ballweg, J., Konziliare oder päpstliche Ordensreform, 2001; Lehmann, F., Der rote Adlerorden (1705-1918), 2002; Schwaiger, G./Heim, M., Orden und Klöster, 2002; Orden und Klöster, hg. v. Jürgensmeier, F. u. a., 2005; Gleba, G., Klöster und Orden im Mittelalter, 2. A. 2006, 3. A. 2010; Scharfenberg, G./Thiede, G., Lexikon der Ordenskunde, 2010; Deutsch, A., Ein Geheimbund zum Töten, 2010; Henning, E. u. a., Orden und Ehrenzeichen, 2010
4943Ordenaçoes Afonsinas ist die nach König Alfons V. von Portugal benannte, 1446 bzw. 1448 bzw. 1454 fertiggestellte Sammlung von Rechtsquellen (königliche Regierung und Verwaltung 62 Titel, Kleriker, Lehen, Mauren und Juden 123 Titel, Zivilverfahren 128 Titel, Privatrecht 112 Titel, Strafe 121 Titel). Lit.: Albuquerque, M. de/Albuquerque, R. de, Historia do Direito Portugues, 1983; Wolf, A., Gesetzgebung in Europa, 2. A. 1996, 195; Domingues, J., As ordenaçoes afonsinas, 2008
4944Ordenaçoes Filipinas ist die Sammlung des portugiesischen Rechtes von 1603.
4945Ordenaçoes Manuelinas ist die Überarbeitung der →Ordenaçoes Afonsinas unter König Manuel I. von 1521. Lit.: Wolf, A., Gesetzgebung in Europa, 2. A. 1996, 196
4946Ordensregel ist die die Verhältnisse in einem →Orden bestimmende, meist vom Ordensstifter stammende Regel. Sie beruht auf der Gesamtheit der Erfahrungen des seit dem 4./5. Jh. entstehenden Mönchtums, die Augustinus und Benedikt von Nursia bereits in Regeln fassen. Von ihnen weichen die Ordensregeln des 12. Jh.s ab, weswegen das Laterankonzil des Jahres 1212 die Zahl der zulässigen Ordensregeln auf die Regeln der heiligen Basilius, Augustinus, Benedikt und Franziskus begrenzt. Lit.: Holste, L., Codex regularum monasticarum et canonicarum, Bd. 1ff. 1661; Balthasar, H. v., Die großen Ordensregeln, 2. A. 1961; Feine, H., Kirchliche Rechtsgeschichte, 1950, 5. A. 1972; Handbuch des katholischen Kirchenrechts, hg. v. Listl, J., 1983, 476
4947Ordensschule ist vor allem seit dem Hochmittelalter die für einen bzw. von einem →Orden geführte →Schule (z. B. der Franziskaner, Dominikaner u. s. w.). Lit.: Kroeschell, DRG 2
4948Orderpapier ist das Wertpapier, das zwar eine bestimmte, namentlich bezeichnete Person als berechtigt benennt, aber den Aussteller auch verpflichtet, an eine vom Benannten durch →Indossament bestimmte Person zu leisten. Orderpapiere finden sich schon seit dem Altertum, werden als besondere Art der Wertpapiere aber erst im 19. Jh. zusammengefasst. Dazu zählen Wechsel, Scheck, die Papiere der §§ 300ff. ADHGB (1861) bzw. 363 HGB (1897/1900), Namensaktie und Reichsbankanteilsschein. Die namengebende Orderklausel erscheint im 12. Jh. und gelangt über Italien und Frankreich im 17. Jh. in das Heilige römische Reich. Lit.: Hübner 597; Mann, Mecklenburgische Rentenbriefe, ZRG GA 7 (1886), 116; Goldschmidt, L., Handbuch des Handelsrechts, 1864, 2. A. 1875, darin Universalgeschichte des Handelsrechts, (Bd. 1 3. A.) 1891, 385ff., Neudruck 1957; Behrend, F., Die unvollkommenen Orderpapiere, Diss. jur. Berlin 1892; Schultze-v. Lasaulx, H., Beiträge zur Geschichte des Wertpapierrechts, 1931; Thieme, H., Zur wertpapierrechtlichen Funktion mittelalterlicher Urkunden, FS H. Eichler, 1977, 645
4949Ordinancie (unde insettinge) ist die Aufzeichnung der von den niederländischen Hafenstädten im Seehandel angewandten Rechtssätze aus dem Ende des 14. Jh.s. Ihr liegt die →Vonnisse von Damme und damit mittelbar die →Rôles d’Oléron zugrunde. Lit.: Landwehr, G., Prinzipien der Risikotragung beim Seefrachtvertrag, FS K. Kroeschell, hg. v. Köbler, G. u. a., 1997
4950Ordinarius (lat. [M.]) ist der ordentliche Universitätsprofessor. Ursprünglich ist der o. anscheinend der Vorsitzende des Spruchkollegiums einer Fakultät. Auch nach Abschaffung dieser Einrichtung (1877/1879) bleibt der Name für den berufenen und zum ordentlichen Professor ernannten Gelehrten erhalten, tritt aber in der zweiten Hälfte des 20. Jh.s im Kampf vieler gegen die Ordinarienuniversität (1968, „Hinter den Talaren steckt der Muff von 1000 Jahren“) zurück und wird im Zuge der Demokratisierung der Universität als amtliche Bezeichnung einschließlich der damit verbundenen Emeritierung (Entpflichtung ohne Entrechtung) mehr und mehr aufgegeben (derzeit noch Bestandsschutz in Österreich). Lit.: Trier, J., De officio ordinarii, 1743; Savigny, F. v., Geschichte des römischen Rechtes im Mittelalter, Bd. 3 2. A. 1834, Neudruck 1961, 262; Kaufmann, G., Geschichte der deutschen Universität, Bd. 2 1896, Neudruck 1958, 210
4951Ordinatio (F.) de inquisitione consuetudinem facienda ist das französische Gesetz von 1270, das königliches Verfahrensrecht auch im örtlichen Gericht anwendbar macht und das mündliche Verfahren teilweise in ein schriftliches Verfahren umwandelt.
4952Ordnung ist der geregelte Zustand oder Ablauf. Von Vorstellungen des Altertums und der Christenheit über regelmäßige Abläufe ausgehend besteht bereits im Frühmittelalter eine O. etwa des Gottesdiensts oder auch der Krönung. Anscheinend seit dem 9. Jh. erörtert, greift im 12. Jh. der Gedanke der O. auf das Verfahren über. Seit dem Spätmittelalter wird die Herstellung der O. ganz allgemein zur Aufgabe des Herrschaftsträgers, der durch ordnende Vorschriften für den guten Zustand (→Polizei) des Gemeinwesens sorgen soll (Polizeiordnung, Landesordnung). Von daher wird die Polizei zur Wahrung von Sicherheit und O. bestimmt. Die im Text streng gefasste Ordnungsvorschrift wird in der Wirklichkeit unterschiedlich angewendet. Dabei besteht ein Bewusstsein, dass das Erlassen von Vorschriften allein noch keine Veränderung bewirkt, sondern auch die Durchsetzung erforderlich ist. In der zweiten Hälfte des 20. Jh.s wird die Verwaltung entpolizeilicht, so dass besondere Ordnungsbehörden entstehen. Lit.: Köbler, DRG 151, 198, 259; Schmidt, E., Die maximilianischen Halsgerichtsordnungen, 1949; Schmelzeisen, G., Polizeiordnung und Privatrecht, 1955; Recktenwald, W., Verbrechen gegen die öffentliche Ordnung, Diss. jur. Bonn 1956; Landes- und Polizeiordnungen, hg. v. Schmelzeisen, G., 1968; Götz, V., Allgemeines Polizei- und Ordnungsrecht, 1971, 13. A. 2001; Bauer, V., Kleiderordnungen in Bayern, 1975; Siemann, W., Deutschlands Ruhe, Sicherheit und Ordnung, 1980; Die Ordnungen des Reichshofrates 1550-1766, hg. v. Sellert, W., Bd. 1 1981; Dick, B., Die Entwicklung des Kameralprozesses, 1981; Ordnung und Aufruhr im Mittelalter, hg. v. Fögen, T., 1995; Köbler, G., Recht, Gesetz, Ordnung, (in) Funktion und Form, hg. v. Kroeschell, K. u. a., 1996, 93; Schröder, J., Wissenschaftliche Ordnungsvorstellungen, Ius commune 24 (1997), 25; Köbler, G., Wie der Streit die Ordnung fand und so die Prozessordnung entstand, (in) Gedächtnisschrift W. Litewski, 2003; Meyer, C., Ordnung durch Ordnen, (in) Ordnungskonfigurationen im hohen Mittelalter, hg. v. Schneidmüller, B. u. a., 2006, 304; Von der Ordnung zur Norm, hg. v. Drossbach, G., 2010; Jansen, N., Methoden, Institutionen, Texte, ZRG GA 128 (2011), 1
4953Ordnungsrecht ist in Deutschland seit der Entpolizeilichung der Verwaltung in der zweiten Hälfte des 20. Jh.s die Gesamtheit der die öffentliche →Ordnung betreffenden Rechtssätze. Lit.: Götz, V., Allgemeines Polizei- und Ordnungsrecht, 1971, 13. A. 2001
4954ordo (lat. [M.]) Reihe, Stand, Reihenfolge, Aufeinanderfolge, Ordnung Lit.: Manz, L., Der Ordogedanke, 1937; Die ordines für die Weihe, hg. v. Elze, R., 1960; Köbler, G., Recht, Gesetz, Ordnung, (in) Funktion und Form, hg. v. Kroeschell, K. u.a, 1996, 93; Schneider, H., ein unbekannter Ordo ad principem consecrandum aus dem süditalienischen Normannenreich, DA 60 (2004), 54
4955Ordo (M.) decurionum ist in der Spätantike der Gemeinderat. Lit.: Köbler, DRG 32, 55, 58
4956ordo (M.) equester (lat.) Ritterstand (der Römer) Lit.: Köbler, DRG 32
4957ordo (M.) iudiciarius (lat.) →ordo (M.) iudicii (lat.)
4958Ordo (M.) iudicii (lat.) ist die seit dem 9. Jh. erörterte und nach ersten Vorläufern des 11. Jh.s (Notum fieri volumus [Pavia?, 1. H. des 11. Jh.s], Imperator Iustinianus omnibus [Pavia?, um 1050], Libellus conventionis [Norditalien?, drittes Viertel des 11. Jh.s], De actionum varietate) seit dem 12. Jh. unter verschiedenen Bezeichnungen erscheinende Gerichtsordnung bzw. Prozessordnung (vgl. noch →Zivilprozessordnung, →Strafprozessordnung). Lit.: Kroeschell, DRG 2; Haubrichs, W., Ordo als Form, 1969; Fowler-Magerl, L., Ordo iudiciorum vel ordo iudiciarius, 1984; Litewski. W., Mündliche Klage und Klageschrift in den ältesten ordines iudiciarii, FS K. Kroeschell, hg. v. Köbler, G. u. a., 1997; Litewski, W., Der römisch-kanonische Zivilprozess nach den älteren ordines iudiciarii, 1999; Köbler, G., Wie der Streit die Ordnung fand und so die Prozessordnung entstand, (in) Gedächtnisschrift W. Litewski, 2003
4959Ordo (M.) iudicii terre Boemie ist die Privatarbeit der Mitte des 14. Jh.s, die in der →Maiestas Carolina (vor 1355) Böhmens Verwendung findet. Lit.: Werunsky, E., Der Ordo iudicii terre Boemie, ZRG GA 10 (1889), 98
4960Ordonnance (lat. [F.] ordinatio) ist das in Frankreich im 12. Jh. erscheinende königliche oder fürstliche Gesetz. Als älteste o. wird das von König Ludwig VII. von Frankreich allein aus königlicher Gewalt erlassene (lat. [N.]) edictum angesehen, in dem 1144 die Verbannung getaufter, aber ins Judentum zurückgefallener Juden angeordnet wird. Im 13. Jh. nimmt die Zahl der ordonnances, die der König allein erlassen kann, mit der starken Vermehrung des Königsguts (Krondomäne) zu. In der Folge ergehen zahlreiche wichtige ordonnances. Nach 1629 sind dabei die Stände im Absolutismus von der Mitwirkung an allen ordonnances ausgeschlossen. Fürstliche ordonnances haben besondere Bedeutung etwa für Normandie, Anjou, Bretagne, Burgund, Brabant, Savoyen oder Flandern. In der Gegenwart ist o. die gesetzesvertretende Verordnung oder der Beschluss Lit.: Recueil général des anciennes lois françaises, hg. v. Isambert, F., 1822ff.; Petiet, R., Du pouvoir législatif en France, 1891; Regnault, H., Les ordonnances civiles, Bd. 1f. 1929ff.; Olivier-Martin, F., Histoire du droit français, 1948, Neudruck 1988, 348; Handbuch der Quellen und Literatur der neueren europäischen Privatrechtsgeschichte, hg. v. Coing, H., 1ff. 1973ff., Bd. 1 639ff., II 3, 187; Köbler, G., Recht, Gesetz, Ordnung, (in) Funktion und Form, hg. v. Kroeschell, K. u. a., 1996, 93
Erste | ... | 247 | 248 | 249 | ... | Letzte