| 2005-02-14 |
| Nach einer Entscheidung des Bundeskartellamts Deutschlands muss die Deutsche Post AG Rabatte für die Anlieferung vorsortierter Massensendungen in ihren Briefzentren auch gewähren, wenn Wettbewerber die Briefe verschiedener Absender abholen, vorsortieren und gebündelt der Deutschen Post AG übergeben. |
| In allen Mitgliedstaaten der Europäischen Union gelten neue Bestimmungen zur Verbesserung des Zugangs der Öffentlichkeit zu Umweltinformationen (Richtlinie 2003/4/EG statt Richtlinie 1990/313/EWG). |
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| 2005-02-13 |
| Nach einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts Deutschlands ist die Verfassung nicht dadurch verletzt, dass das Verwendungsverbot des § 393 II AO nicht eingreift, wenn der Steuerpflichtige eine allgemeine Straftat (z. B. Urkundenfälschung) offenbart, die er zugleich mit einer Steuerhinterziehung begangen hat (2 BvR 1316/2004 15. Oktober 2004). |
| Nach einer Entscheidung des Bundesgerichtshofs Deutschlands kann der Vorsitzende einem als Beistand eines nebenklageberechtigten Verletzten bestellten Rechtsanwalt einzelne Fragen in der Hauptverhandlung gestatten (1 StR 424/2004 11. November 2004). |
| Nach einer Entscheidung des Bundesgerichtshofs Deutschlands ist bei mehreren Steuerstraftaten die Abgabe jeder einzelnen unrichtigen Steuererklärung grundsätzlich als selbständige Tat zu werten (5 StR 276/2004 28. Oktober 2004). |
| Nach einer Entscheidung des Oberlandesgerichts Braunschweig setzt die Wirksamkeit einer Abmahnung nicht den Nachweis des Zugangs bei dem Adressaten (Verletzer) voraus (2 W 101/2004 13. August 2004). |
| Nach einer Entscheidung des Oberlandesgerichts Frankfurt ist dem Wunsch eines Angeklagten auf Wechsel des Pflichtverteidigers ausnahmsweise zu entsprechen, wenn der bisherige Pflichtverteidiger einverstanden ist und weder eine Verfahrensverzögerung noch eine Mehrkostenbelastung für die Staatskasse verursacht wird (3 Ws 1094/2004 27. Oktober 2004). |
| Nach einer Entscheidung des Oberlandesgerichts Hamm kann aus Spannungen zwischen einem Verteidiger und einem Richter aus einem anderen Verfahren der Angeklagte nicht ohne Weiteres darauf schließen, dass der Vorsitzende eine eventuelle Abneigung gegen den Verteidiger auf ihn überträgt (2 Ss 345/2004 7. Oktober 2004). |
| Nach einer Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts Hamburg besteht für Autoradios in Vorführwagen gewerbsmäßiger Autohändler keine Befreiung von der Rundfunkgebührenpflicht (4 Bf 286/1999 14. April 2004). |
| Nach einer Entscheidung des Landessozialgerichts Niedersachsen-Bremen begründet die Verweigerung der Zahlung der Praxisgebühr durch etwa 25000 Versicherte keine einstweilige Anordnung zu Gunsten einer kassenärztlichen Vereinigung (L 4 KR 193/2004 ER 9. August 2004). |
| Nach einer Entscheidung des Amtsgerichts Berlin-Neukölln ist der der Vermieter verpflichtet, sicherzustellen, dass (wie ursprünglich vereinbart) mit der hauseigenen terrestrischen Dachantenne Signale empfangen werden können und beim Mieter ankommen (20 C 98/2003 29. Oktober 2004). |
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| 2005-02-12 |
| Nach einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts Deutschlands verletzt der Widerruf der Strafaussetzung zur Bewährung aus einem früheren Verfahren vor Aburteilung einer neuen Tat nicht die Unschuldsvermutung, wenn der Betroffene die neue Straftat glaubhaft gestanden hat (2 BvR 2314/2004 9. Dezember 2004). |
| Nach einer Entscheidung des Bundesgerichtshofs Deutschlands ist ein Vollstreckungstitel regelmäßig als hinreichend bestimmt anzusehen, wenn er eine Wertsicherungsklausel enthält, die einen vom Statistischen Bundesamt erstellten Preisindex für Lebenshaltungskosten in Bezug nimmt (IXa ZB 73/2004 10. Dezember 2004). |
| Nach einer Entscheidung des Bundesgerichtshofs Deutschlands ist bei unvollständiger Übermittlung einer Telekopie infolge Papierstaus die Berufungsbegründungsfrist nicht gewahrt, doch ist der betroffenen Partei Wiedereinsetzung in den vorigen Stand zu gewähren (XI ZB 4/2004 23. November 2004). |
| Nach einer Entscheidung des Bundesgerichtshofs Deutschlands sind Beihilfeansprüche nordrhein-westfälischer Beamter für Aufwendungen im Krankheitsfall für Gläubiger unpfändbar, wenn ihre Forderung nicht dem konkreten Beihilfeanspruch zugrundeliegt und dessen Anlassgläubiger noch nicht befriedigt sind (IXa ZB 17/2004 5. November 2004). |
| Nach einer Entscheidung des Bundesgerichtshofs Deutschlands ist ein Vorhalt überdurchschnittlicher Bearbeitungsdauer aus Anlass eines anhängigen Einzelfalls unzulässig, wenn der Richter veranlasst werden soll, ein noch nicht abgeschlossenes Verfahren anderen, gleich bearbeitungsbedürftigen Verfahren vorzuziehen (RiZ [R] 4/2004 3. November 2004). |
| Nach einer Entscheidung des Bundesgerichtshofs Deutschlands berechtigt eine Qualifikation als US Patent Agent nicht zur Aufnahme in die Patentanwaltskammer (PatAnwZ 172003 25. Oktober 2004). |
| Nach einer Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts Deutschlands hat ein Personalrat keine Rechtsgrundlage für die Einführung einer elektronischen Überwachungseinrichtung (6 P 4/2004 29. September 2004). |
| Nach einer Entscheidung des Bundesfinanzhofs Deutschlands hat bei Zahlung einer Abfindung im Zweifel der Arbeitgeber die Auflösung eines Dienstverhältnisses veranlasst (XI R 64/2003 10. November 2004). |
| Nach einer Entscheidung des Bayerischen Obersten Landesgerichts kann ein Mann als Vater in das Geburtenbuch eingetragen werden, obwohl sein Name nicht feststeht (1 Z BR 87/2004 16. November 2004). |
| Nach einer Entscheidung des Oberlandesgerichts Frankfurt am Main ist die durchschnittliche Aufmerksamkeit des Zuschauers von Fernsehwerbung gering (6 U 147/2003 23. September 2004). |
| Weiand, Neil George/Poser, Ulrich, Sponsoringvertrag, 3. A. 2005 |
| Ilzhöfer, Patent-, Marken- und Urheberrecht, 6. A. 2005 |
| Leinemann/Wagner/Worzalla, Handbuch des Fachanwalts Arbeitsrecht, 4. A. 2005 |
| Nebendahl, Mathias, Teilzeitarbeitsvertrag, 3. A. 2005 |
| Gola/Schomerus, Bundesdatenschutzgesetz, 8. A. 2005 |
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| 2005-02-11 |
| Nach einer Entscheidung des internationalen Gerichtshofs der Vereinten Nationen ist das Gericht nicht für Entschädigungsansprüche Liechtensteins gegen Deutschland wegen Vermögensverlusten in Zusammenhang mit den Beneš-Dekreten der Tschechoslowakei zuständig. |
| Nach einer Entscheidung des Bundesgerichtshofs Deutschlands haftet die Bundesrepublik Deutschland aus Staatshaftung einem Krankenhausträger nicht für die Krankenhauskosten eines als medizinischer Notfall behandelten mittellosen Patienten, für den das zuständige Sozialamt die Übernahme der Kosten ablehnt (III ZR 330/2004 10. Februar 2005). |
| Nach einer Entscheidung des Bundesgerichtshofs Deutschlands haftet die Bundesrepublik Deutschland nicht für Schäden (Einnahmeausfälle) eines deutschen Steuerberaters (Volljuristen), der in Italien als revisore contabile (Pflichtprüfer für Rechnungslegungsunterlagen) zugelassen ist, in Deutschland aber zum Wirtschaftsprüfer nur nach Ablegung einer Eignungsprüfung zugelassen wird (III ZR 294/2003 28. Oktober 2004). |
| Nach einer Entscheidung des Oberlandesgerichts Karlsruhe verletzt die Unterbringung zweier Häftlinge in einem neun Quadratmeter großen Raum mit einer räumlich abgetrennten, verschließbaren Nasszelle mit Toilette und Waschbecken nicht die Menschenwürde (1 Ws 279/2004 31. Januar 2005). |
| Nach Entscheidungen des Verwaltungsgerichtshofs Hessen sind Kommunisten in Afghanistan von politischer Verfolgung bedroht, nicht aber Gruppenführer der so genannten Nordallianz und Afghanen, die sich der Einberufung zum Militär unter dem kommunistischen Regime entzogen und gegen die Invasion der Sowjetunion demonstriert haben (8 UE 185/2002.A 10. Februar 2005, 8 UE 216/2002.A 10. Februar 2005, 8 UE 280/2002.A 10. Februar 2005, 8 UE 642/2002.A 10. Februar 2005). |
| Nach einer Entscheidung des Verwaltungsgerichts Kassel darf eine Frau bei drohender Gefahr der Genitalverstümmelung in ihrem Heimatland (z. B. Togo) nicht aus Deutschland abgeschoben werden (2 G 138/2005.A). |
| Nach einer Entscheidung des zuständigen Gerichts Frankreichs müssen die Betreiber von Google wegen Markenpiraterie, unlauteren Wettbewerbs und irreführender Werbung 200000 Euro Strafe bezahlen, weil über kommerzielle Links auf illegale Internetangebote für Taschen Louis Vuittons verwiesen wurde. |
| Das Bundesgesetz Deutschlands zur Anerkennung von Rentenansprüchen für Verfolgte des nationalsozialistischen Regimes hat 2004 zu etwa 1300 Klagen von in osteuropäischen Gettos arbeitenden Juden geführt. |
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| 2005-02-10 |
| Nach einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts Deutschlands darf eine seit vielen (z. B. 23) Jahren bestehende Unterbringung eines Straftäters in einem psychiatrischen Maßregelvollzug nur bei Vorliegen eines zeitnahen, auswärtigen Prognosegutachtens über das Bestehen der Gefahr weiterer Taten fortgeführt werden (2 BvR 983/2004 14. Januar 2005). |
| Nach einer Entscheidung des Bundesgerichtshofs Deutschlands besteht gegen ein in privatrechtlicher Rechtsform betriebenes Versorgungsunternehmen des Staates ein presserechtlicher Auskunftsanspruch (z. B. über die Höhe von Sitzungsgeldern), wenn der Staat maßgeblichen Einfluss auf das Unternehmen ausübt und sich des Unternehmens zur Erfüllung öffentlichrechtlicher Aufgaben (z. B. GmbH in Niedersachsen unter Beteiligung der Bückeburger Bäder GmbH der Stadt Bückeburg) bedient (III ZR 294/2004). |
| Nach einer Entscheidung des Bundesgerichtshofs Deutschlands sind Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung außerhalb des von § 851b ZPO umfassten Bereichs grundsätzlich uneingeschränkt pfändbar (IXa ZB 228/2003 21. Dezember 2004). |
| Nach einer Entscheidung des Bundesgerichtshofs Deutschlands ist das Klingeln an der Wohnungstüre eines ausgewählten Opfers noch kein unmittelbares Ansetzen zum Versuch der Tötung, wenn der Täter nicht auch jedes andere öffnende Familienmitglied töten will (2 StR 281/2004 20. August 2004). |
| Nach einer Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts Deutschlands kann ein an seinem bisherigen Aufenthaltsort (z. B. Syrien) vor Verfolgung sicherer Ausländer (z. B. türkischer Jezide) aus Deutschland abgeschoben werden (1 C 29/2003 8. Februar 2005). |
| Nach einer Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts Deutschlands ist bei Erreichen der für eine Windfarm maßgeblichen Zahl von drei Windkraftanlagen unabhängig von der Zahl der Betreiber ein immissionsschutzrechtliches Genehmigungsverfahren durchzuführen (4 C 9/2003 30. Juni 2004). |
| Nach einer Entscheidung des Bundessozialgerichts Deutschlands unterbricht das Verlassen eines Kraftfahrzeugs auf der Fahrt von oder zu der Arbeitsstätte für eine private Verrichtung den Versicherungsschutz bis zur Fortsetzung der Fahrt (2 U 23/2003 9. Dezember 2003). |
| Nach einer Entscheidung des Bundesfinanzhofs Deutschlands bindet eine tatsächliche Verständigung zwischen einem Steuerpflichtigen und der für seine Besteuerung zuständigen Finanzbehörde über die Übernahme von Steuerschulden Dritter die für die Besteuerung zuständigen, nicht beteiligten Finanzbehörden nicht (X R 24/2003 7. Juli 2004). |
| Nach einer Entscheidung des Bayerischen Obersten Landesgerichts wird der Verlust des Sehvermögens auf einem Auge nicht dadurch beseitigt, dass durch das Tragen einer Kontaktlinse am verletzten Auge und einer Prismenbrille wieder ein Teil des Sehvermögens erreicht wird (2 St RR 965/2003 20. April 2004). |
| Nach einer Entscheidung des Oberlandesgerichts Hamm ist die Übertragung eines Dreiviertelmiteigentumsanteils an einem Hausgrundstück bei Unverkäuflichkeit des verbleibenden Miteigentumsanteils nach § 1365 BGB zustimmungsbedürftig (15 W 9/2003 27. Januar 2004). |
| Nach einer Entscheidung des Oberlandesgerichts Köln darf ein Flugunternehmer die Beförderung eines wertvollen, übergroßen Gepäckstücks als Handgepäck ablehnen und muss bei anschließender Beförderung im Frachtraum für den vollen Wert nur bei vorheriger Offenlegung haften (22 U 137/2004 11. Januar 2004). |
| Nach einer Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofs Hessen kann sich der Allgemeine Studentenausschuss gegenüber den einzelnen Studierenden nicht auf das Grundrecht der Meinungsfreiheit berufen und muss polemische, überzogene oder ausfällige Kritik unterlassen (8 TG 107/2004 19. Juli 2004). |
| Nach einer Entscheidung des Verwaltungsgerichts Mainz kann einem staatlich geprüften Rettungssanitäter auf Grund strafrechtlicher Verurteilungen die Ausübung der Tätigkeit als Sanitäter wegen fehlender Zuverlässigkeit verweigert werden (6 K 727/2004). |
| Nach einer Entscheidung des Verwaltungsgericht Sigmaringen findet auch im Überdenkungsverfahren der ersten juristischen Staatsprüfung eine unabhängige Begutachtung durch die Prüfer statt (8 K 924/2004 2. August 2004). |
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| 2005-02-09 |
| Nach einer Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs ist eine (überwiegend von Frauen ausgeübte) Beschäftigung (und Bezahlung) von Arbeitnehmern nach Arbeitsanfall nicht europarechtswidrig (C-313/2002 12. Oktober 2004). |
| Nach einer Entscheidung des Bundesgerichtshofs Deutschlands gilt das Haftungsprivileg des § 828 II 1 BGB für Kinder nur bei typischen Überforderungssituationen durch die besonderen Gefahren des motorisierten Verkehrs (z. B. nicht bei Beschädigung eines rechtmäßig geparkten Kraftfahrzeugs durch ein Fahrrad fahrendes Kind) (VI ZR 276/2003 21. Dezember 2004). |