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The Post-war Restitution of Property Rights in Europe. Comparative Perspectives, hg. v. Veraart, Wouter/Winkel, Laurens. Scientia, Amsterdam 2011. V, 137 S. Besprochen von Gerhard Köbler. IT

The Post-war Restitution of Property Rights in Europe. Comparative Perspectives, hg. v. Veraart, Wouter/Winkel, Laurens. Scientia, Amsterdam 2011. V, 137 S. Besprochen von Gerhard Köbler

 

Zwischen 1933 und 1945 ist weltweit, in erster Linie ausgelöst durch die vielfach menschenrechtswidrige nationalsozialistische Ideologie, unsägliches Unrecht geschehen. Gleichwohl wurde die Frage des Ersatzes der dabei verursachten individuellen Schäden bis 1989 nicht zielführend gestellt. Erst die Feststellung, dass Schweizer Banken noch fünfzig Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs eine beträchtliche Anzahl von Konten jüdischer Opfer der nationalsozialistischen Herrschaft führten, änderte die öffentliche Meinung.

 

Seitdem sind Entschädigungsforderungen in beträchtlichem Umfang gestellt und in einem gewissen Umfang auch befriedigt worden. Eine einfache Übersicht über diese Vorgänge versucht in rechtsvergleichender Betrachtung der vorliegende Band. Er enthält neun einzelne Beiträge, an deren Spitze eine von Wouter Veraart und Laurens Winkel gemeinsam erarbeitete, grundlegende Einführung in die Problematik der Thematik steht..

 

Die folgenden Untersuchungen betreffen etwa Frankreich (Claire Andrieu), die gegensätzlichen Konzepte Frankreichs und der Niederlande (Wouter Veraart), Österreich (Georg Graf), die Rückgabe von Edvard Munchs Alma Mahler-Werfel entzogener und dennoch in Wien an prominenter Stelle öffentlich ausgestellter Sommernacht am Strand (Franz-Stefan Meissel), Westdeutschland (Jürgen Lillteicher), Antwerpen (Veerle Vanden Daelen), den niederländischen Fall Goudstikker (Herman C. F. Schoordijk) und die Gefahren offener Normen (Arend Soeteman). Als roter Faden erscheint dabei der gefährliche Verlauf der Zeit, der unter dem Gesichtspunkt der Unfairnis zu ungewöhnlichen Lösungen drängt. Verschiedene Register schließen die dabei geäußerten Gedanken des schmalen, aber nichtsdestoweniger instruktiven und lesenswerten  Bandes vorteilhaft auf.

 

Innsbruck                                                                   Gerhard Köbler