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Gudmundsson, Óskar, Snorri Sturluson - Homer des Nordens. Eine Biographie. Aus dem Isländischen übersetzt v. Jucknies, Regina. Mit einem Vorwort v. Simek, Rudolf. Böhlau, Köln 2011. 447 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

Gudmundsson, Óskar, Snorri Sturluson - Homer des Nordens. Eine Biographie. Aus dem Isländischen übersetzt v. Jucknies, Regina. Mit einem Vorwort v. Simek, Rudolf. Böhlau, Köln 2011. 447 S.

 

Óskar Gudmundsson ist Historiker. Er arbeitet in Reykjavik in Island. Gegenstand des vorliegenden Werkes ist Snorri Sturluson, den der Bonner Germanist ,Rudolf Simek in seinem kurzen Vorwort der deutschen Ausgabe den Giganten der isländischen Literatur nennt, dessen Ruhm denjenigen des isländischen Nobelpreisträgers für Literatur des Jahres 1955 weit überstrahlt.

 

Geboren 1179 in Hvammur und erschlagen am 23. September 1241, machte sich Snorri Sturluson als Dichter, Historiker und Politiker um sein Land in hohem Maße verdient. Zweimal war er während seines zweiundsechzigjährigen Lebens Gesetzessprecher des Allthings. Des Schreibens und Lesens hervorragend mächtig und in Latein, Theologie, Landeskunde und Recht glänzend gebildet, hat er die freilich erst sechzig Jahre nach seinem Tode aufgezeichnete Snorra-Edda als Einführung in die Mythologie, die skaldischen Stilmittel und die Verslehre verfasst. Vermutlich stammt von ihm auch die Heimskringla (Weltkreis) als Geschichte der Könige Norwegens, das er 1218 und 1237 besuchte, und vielleicht auch die Egils saga.

 

Dem einführenden Vorwort folgt die „Biographie“ in drei Teilen. Davon reicht der erste Teil vom 8. Juli 1181 bis 1220, der zweite Teil von 1220 bis 1232 und der dritte Teil von 1233 bis zum Tode am 23. September 1241. Rund 700 Anmerkungen, ein kurzes Glossar, zwei genealogische Übersichten, ein Quellen- und Literaturverzeichnis sowie ein Personenregister runden die eng den verwendeten Quellen und ihren vielfältigen, nicht immer leicht verständlichen Einzelheiten folgende Darstellung vor allem des mittelalterlichen, um Macht ringenden Herrschaftsträgers ab.

 

Innsbruck                                                                                           Gerhard Köbler