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Kaiser- und Königsurkunden der Staufer (1138-1268), hg. v. Koch, Walter/Friedl, Christian (= Digitale Urkundenbilder aus dem Marburger Lichtbilderarchiv älterer Originalurkunden 4 - deutsche Ausgabe). Eudora, Leipzig 2010. Mappe mit 10 S. und 35 Taf. Besprochen von Hiram Kümper.

Kaiser- und Königsurkunden der Staufer (1138-1268), hg. v. Koch, Walter/Friedl, Christian (= Digitale Urkundenbilder aus dem Marburger Lichtbilderarchiv älterer Originalurkunden 4 - deutsche Ausgabe). Eudora, Leipzig 2010. Mappe mit 10 S. und 35 Taf. Besprochen von Hiram Kümper.

 

Tafelwerke sind unerlässlich für die paläographische und diplomatische Ausbildung des mediävistischen Nachwuchses; das wird wohl niemand bestreiten. Eine neue Reihe solcher Werke wird nun vom Leipziger Eudora-Verlag gemeinsam mit dem Marburger Lichtbildarchiv angeboten. Der Titelzusatz „digital“ mag dabei irreführen – zumal er nirgends erklärt wird; vermutlich ist damit das Reproduktions- oder Nachbearbeitungsverfahren gemeint, denn viele der Marburger Fotografien weisen ja schon ein stolzes Alter auf. Jedenfalls liegen die reproduzierten Urkundenbilder durchaus nicht auf CD-ROM oder online, sondern in hochwertigen s/w-Reproduktionen im A3-Format vor. Damit kann man gut arbeiten. Der besondere Vorteil dieser neuen Reihe aber ist ein ganz unmittelbar pragmatischer: sie wird nämlich vom Verlag neben einer in solidem Leinen ausgelieferten Bibliotheks- auch in einer preiswerten Studienausgabe in Einlegemappe angeboten. Das ist ein guter Gedanke, denn der hauptsächliche Nutzungsort solcher Tafelwerke wird weiterhin der paläographische respektive diplomatische Unterricht an der Hochschule sein – und die muss sich einen größeren Satz solcher Werke erst einmal leisten können. Das ist nun erheblich einfacher geworden. Was den hier vorliegenden, konkreten Band der Reihe, eine Auswahl von 35 Kaiser- und Königsurkunden der Staufer nämlich angeht, so findet sich ein ziemlich repräsentativer Schnitt durch die Urkundentätigkeit zwischen Konrad II. und Konradin: repräsentativ nicht so sehr mit Blick auf den Inhalt oder die Aussteller (hier überwiegen mit gutem Grund die beiden Friedriche), sondern – viel wichtiger – im Hinblick auf typisch paläographisch-diplomatische Aspekte (Schriftbild, Formteile, Kanzlei- und Gelegenheits­schreiber, Beglaubigung etc.). Neben Marburger Aufnahmen sind diesmal auch drei bislang nicht dort abgelichtete Urkunden hinzugenommen worden. Das zeigt sehr schön, wie ernst es die Herausgeber mit der Auswahl nehmen. Begleitet werden die Tafeln von einem kurzen Einführungsheft (8 Seiten), in dem Walter Koch konzise, aber sichtlich und mit gutem Erfolg um Verständlichkeit auch für die noch Lernenden bemüht in die Erforschung der staufischen Urkundentätigkeit einführt. Auch die reproduzierten Urkunden werden hier besprochen und in die Darstellung eingebunden.

 

Bielefeld                                                                                             Hiram Kümper