Original Ergebnisseite.

Gegen üble Tradition, für revolutionär Neues. Festschrift für Gerhard Oberkofler, hg. v. Mikosch, Hans/Oberkofler, Anja. StudienVerlag, Innsbruck 2012. 268 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

Gegen üble Tradition, für revolutionär Neues. Festschrift für Gerhard Oberkofler, hg. v. Mikosch, Hans/Oberkofler, Anja. StudienVerlag, Innsbruck 2012. 268 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Gerhard Oberkofler wurde nach Ausweis der seiner Festschrift am Ende beigegebenen biographischen Daten in Innsbruck 1941 geboren und legte in Feldkirch 1959 die Matura ab. Nach dem Studium der Geschichte und Kunstgeschichte in Innsbruck wurde er 1964 mit seiner Dissertation über Volks- und Fachschulgeschichte Vorarlbergs von 1869 bis 1964 promoviert. Nach einer zweijährigen Tätigkeit am Institut für österreichische Geschichtsforschung in Wien wurde er 1966 Assistent bei Franz Huter, 1968 wissenschaftlicher Beamter am Universitätsarchiv und habilitierte sich 1978 im Fachgebiet neueste österreichische Geschichte mit besonderer Berücksichtigung der Wissenschaftsgeschichte.

 

Bereits vor seiner zwanzigjährigen, 2002 mit dem formalen Ruhestand endenden Tätigkeit als Universitätsprofessor an seiner Universität begann er neben Dissertation und Habilitationsschrift mit dem Verfassen zahlreicher weiterer Veröffentlichungen, die der Anhang sorgfältig aufführt. Sie reichen ununterbrochen bis in die Gegenwart. Als eigenständiger, einfallsreicher Forscher hat er eine besondere ehrende Auszeichnung seiner Leistungen in hohem Maße verdient.

 

Kollegen, Freunde und Schüler haben dafür insgesamt 14 Beiträge erarbeitet.  Sie betreffen so unterschiedliche Gegenstände wie Albrecht von Haller, geisteswissenschaftliche Berufungen und Habilitationen in Innsbruck zwischen 1938 und 1945, die Militärstrafanstalt Möllersdorf, kategoriale Gegenstandsbestimmung, Geschichte als Einheit objektiver Zyklen und subjektiver Gestaltung am Beispiel der Arbeiten des Geehrten, die österreichische Zentralbibliothek für Physik, Rousseau, die kubanische Revolution, den Wiener Völkerkongress für den Frieden von 1952, Walther Rodes Aufruf zum Widerstand gegen den Nationalsozialismus aus dem Jahre 1934, die Südtiroler Volkspartei und der kalte Krieg, die Bindungskräfte von Massen an das Naziregime, die Johann-August-Malin-Gesellschaft als regionale Historikerinitiative oder die NS-Justiz gegen österreichische Widerstandskämpfer und Widerstandskämpferinnen. Der alles einende Titel des Bandes beschreibt trefflich die lebenslang vorbildliche Haltung, mit der sich Gerhard Oberkofler für Werte innerhalb und außerhalb Österreich ohne Rücksicht auf eigene Vorteile mit großer Entschiedenheit und persönlicher Liebenswürdigkeit eingesetzt und zeitlos verdient gemacht hat.

 

Innsbruck                                                                  Gerhard Köbler