Köbler, Gerhard, Elektronische Indizes (EI) - Wörterverzeichnisse frühmittelalterlicher lateinischer Rechtsquellen. http://www.gerhard.koebler.de

 

Der Mensch vermittelt dem Menschen Wissen hauptsächlich über die Sprache. Ihre Bindung an den Augenblick des Sprechens und Hörens überwindet er durch die Erfindung der Schrift. Deren Verfügbarkeit wird durch Druck und elektronische Datenverarbeitung zum Grenzenlosen hin gesteigert.

Die Geschichte erschließt der Gegenwart und der Zukunft das Wissen der Vergangenheit durch Beschäftigung mit den überlieferten Quellen. Sie bestehen vor allem aus Texten, Sätzen und Wörtern. Ihrer Verfügbarmachung dienen Ausgaben und Verzeichnisse.

Im Mittelpunkt des Interesses der Rechtsgeschichte stehen die Rechtsquellen. Ihre ältesten Vertreter führen uns am weitesten zurück. Deswegen verdienen die frühmittelalterlichen Rechtsquellen besondere Aufmerksamkeit.

Da ihre wissenschaftlichen Ausgaben das von ihnen bewahrte Rechtsgut nicht vollständig in Verzeichnissen aufschlüsseln, habe ich vor 25 Jahren mit herkömmlicher vorelektronischer Technik das Sprachgut besonders wichtiger Texte vollständig erfasst. Dieser Tage bin ich von einem wesentlichen Interessenten nach vermuteten elektronischen Fassungen der Texte gefragt worden. An die wahrheitsgemäß notwendige Verneinung fügt ein überraschender Zufall die Möglichkeit der elektronischen Erfassung wenigstens der Wörterverzeichnisse.

Dabei handelt es sich um folgende, im Arbeiten zur Rechts- und Sprachwissenschaft Verlag, Postfach 110109, D 35346 Gießen an der Lahn erschienene Werke:

Wörterverzeichnis zu den Concilia aevi merovingici, 1977

Wörterverzeichnis zu den Leges Langobardorum, 1977

Wörterverzeichnis zu den Leges Burgundionum, Saxonum, Thuringorum und Frisionum, 1979

Wörterverzeichnis zu den Leges Francorum, 1979

Wörterverzeichnis zu den Leges Alamannorum und Baiwariorum, 1979

Wörterverzeichnis zu den Leges Visigothorum, 1981 – Wörterverzeichnis zum Codex Euricianus – Wörterverzeichnis zur Lex Visigothorum

Wörterverzeichnis zu den Diplomata regum Francorum e stirpe Merovingica, 1983

In Siglen zusammengefasst sind ihre Lemmata bereits im Liber exquisiti xenii, 1999.

Nunmehr werden auch die den Lemmata zugeordneten Belege weltweit zur Verfügung gestellt. Sicherlich wird eines Tages auch die elektronische Erfassung der Texte gelingen, zu deren wissenschaftlicher Erschließung die Wörterverzeichnisse hauptsächlich bestimmt sind.

 

Innsbruck                                                                                           Gerhard Köbler