Köbler, Gerhard, Altgriechisches Abkunfts- und Wirkungswörterbuch, 2. A. 2010

A) Geschichte

Für die spätestens im Laufe des zweiten vorchristlichen Jahrtausends von Norden her in den nordöstlichen Mittelmeerraum einwandernden, sich von den anderen Indogermanen (z. B. durch die Einschränkung des konsonantischen Wortauslauts auf s, n und r) sprachlich unterscheidenden und sich unter Übernahme zahlreicher nichtindogermanischer Wörter mit den dort vor ihnen ansässigen Karern, Lelegern und Pelasgern vermischenden Ionier, Äolier, Achäer sowie (späteren) Dorer halten seit dem 8. Jahrhundert v. Chr. Dichter wie etwa Homer Geschehen in hexametrischen Epen (Ilias, Odysee) fest, die in einer um die Zeitenwende zum letzten vorchristlichen Jahrtausend (9. Jh. v. Chr.?) von den semitischen Phönikern/Phöniziern übernommenen, auf 24 (bzw. 25) Buchstaben (Alpha, Beta, Gamma, Delta, Epsilon, Zeta, Eta, Theta, Jota, Kappa, Lambda, My, Ni, Xi, Omikron, Pi, Ro, Sigma, Tau, Ypsilon, Phi, Chi, Psi, Omega, Schlusssigma) eingeschränkten, im Gegensatz zu den semitischen Vorläufern auch Vokale graphisch kennzeichnenden Großbuchstabenschrift (Alphabet) aufgeschrieben wurden. Bedeutend werden bei diesen Hellenen Stadtstaaten, Gesetze und Philosophie. 197 v. Chr. fielen die griechischen Gebiete mit Makedonien an die Römer, unter denen Griechenland seine politische Bedeutung verlor.

B) Sprache

Das Griechische ist eine indogermanische, viele indogermanische Sprachstruk­turen (morphologisches und lexikalisches System) über mehr als dreitau­send Jahre (dokumentiert über rund dreitausend) Jahre im Wesentlichen bewahrende, aber ein Drittel ihres Wortschatzes aus (einer) vorindogermani­schen, altägäischen Sprache(n) übernehmende Sprache. 403/402 v. Chr. wurden in Athen das ionische Alphabet (Milets) mit 24 Buchstaben und die Schriftrichtung von links nach rechts eingeführt. Die dialektale Verschiedenheit (ionisch [Homer], attisch [Attika mit Athen], äolisch, thessalisch, arkadisch, kyprisch, dorisch, kretisch) wurde im 4. Jahrhundert v. Chr. weitgehend überwunden.

Um 200 v. Chr. wurden von Grammatikern in Alexandria (Aristophanes von Byzanz 260-180 v. Chr.) Hilfszeichen eingeführt, die sich seit dem 3. Jh. n. Chr. durchsetzten und im 9. Jh. n. Chr. bindend wurden (Spiritus asper für h vor Vokalen und r, Spiritus lenis für fehlendes h vor Vokalen, Akut für Hochton, Gravis für Tiefton, Zirkumflex für Steigton und Fallton, Apostroph und Trema). Vom 2. Jh. v. Chr. an kam neben der älteren Schrift in Groß­buchstaben (Majuskeln) für den alltäglichen Gebrauch eine Kursivschrift für diese Zeichen auf, die im 8. Jh. n. Chr. zu einer Schrift mit Kleinbuchstaben (Minuskeln) führte. Altgriechisch (einschließlich des Frühgriechischen [17.-12. Jh. v. Chr.] und des archaischen Griechischen [11.-9. Jh. v. Chr.]) ist das in den Anfängen in Silbenschriften (in Knossos auf Kreta und) in Pylos in der Peloponnes überlieferte Griechische bis (300 v. Chr. bzw.) zum 5. Jh. n. Chr. Umgeschrieben in lateinischen Buchstaben wird das Altgriechische üblicherweise folgender­maßen: α (alpha) = a, β (beta) = b, γ (gamma) = g, δ (delta) = d, ε (epsilon) = (kurzes) e, ζ (zeta) = z, η (eta) = (langes) e, θ (theta) = th, ι (jota) = i, κ (kappa) = k, λ (lambda) = l, μ (my) = m, ν (ny) = n, ξ (xi) = x, ο (omikron, kleines bzw. kurzes o) = o, π (pi) = p, ρ (ro) = r, σ, ς (sigma) = s, τ (tau) = t, υ (ypsilon) = y, φ (phi) = ph, χ (chi) = ch, ψ (psi) = ps, ω (omega, großes bzw. langes) o.

C) Einfaches etymologisches Wörterbuch des Altgriechischen, 2. Auflage

Die große Bedeutung des Altgriechischen für die gesamte Welt rechtfertigt in Parallele zu germanistischen Wörterbüchern und einem lateinischen Abkunfts- und Wirkungswörterbuch ein besonderes altgriechisches Wörterbuch, welches das Altgriechische mit dem Indogermanischen einerseits und (seinen Wirkungen in) dem Deutschen andererseits verknüpft. In seiner ersten Fassung hat es Veronika Schönegger im Umfang von rund 10000 altgriechischen Ansätzen erarbeitet. Die zweite Auflage verdreifacht das Werk und legt zusätzlichen Grund für einen weiteren Ausbau.

 

Erlangen, 8. Oktober 2010                        Gerhard Köbler

 

Altgriechisches Abkunfts- und Wirkungswörterbuch 2. Auflage 2010       Abkürzungsverzeichnis

 

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