ARBEITEN
ZUR RECHTS- UND SPRACHWISSENSCHAFT
30
Gerhard Köbler
Sammlung kleinerer
althochdeutscher Sprachdenkmäler
GIESSEN 1986
ISBN 3-88430-050-4
Arbeiten zur Rechts- und Sprachwissenschaft
Arbeiten
zur Rechts- und Sprachwissenschaft Verlag GmbH
6300 Gießen-Lahn
Sammlung kleinerer althochdeutscher Sprachdenkmäler
II
30
Sammlung kleinerer althochdeutscher Sprachdenkmäler
von
Gerhard Köbler
o. Professor in Gießen
Arbeiten
zur Hechts- und
Sprachwissenschaft Verlag GmbH
G300 Gießen-Lahn
HI
1986
(c) Arbeiten
zur Rechts- und
Sprachwissenschaft Verlag GmbH
6300 Gießen-Lahn
Alle
Rechte vorbehalten
. Printed
in Germany
Herstellung: Λ. Wittchen. Hinter
dem Dorfe 14, 3412
Parensen
ISHN :i 88430-0r,0-4
IV
Vorwort
Das
Althochdeutsche steht wie das Altniederdeutsche (Altsächsische,
Altniederf ränkische)
auf der ersten Sprachstufe des Deutschen. Ihm
geht das Germanische und diesem das Indogermanische voraus, ihm
folgt
das Mittelhochdeutsche und diesem das Neuhochdeutsche.
Zeitlich ist es damit zwischen den Ausgang
des Germanischen in der
Völkerwanderung (375-568) und den Beginn des Mittelhochdeutschen (um
1050) zu setzen. Räumlich liegt es südlich des Altsächsischen
und
Altniederf ränkischen, östlich
des Altfranzösischen bzw. Spätlateini-
schen, nördlich des Altitalienischen bzw.
Spätlateinischen und westlich
des Slawischen. Seine wichtigsten Teile sind Altmittelf ränkisch,
Altrheinfränkisch, Altostfränkisch,Altalemannisch, Altbayerisch, Lango-
bardisch und
Altthüringisch.
Überliefert
ist das Althochdeutsche vor allem aus den Schreiborten
Sankt Gallen, Reichenau, Murbach,
Freising, Tegernsee, Regensburg,
Mondsee, Salzburg, Würzburg, Fulda, Köln,
Trier, Mainz, Lorsch und
Weißenburg. Erhalten sind etwa 125 Handschriften (und andere
Denkmäler) (davon 20 Handschriften
von Einhards Vita Karoli) mit
etwa 70 mehr oder weniger langen ganz oder teilweise
althochdeutschen
Texten, welche jeweils nur in einer oder nur wenigen
Handschriften
(durchschnittlich 1,4 Handschriften
pro Text bei Außerachtlassung der
weitaus überdurchschnittlich gut überlieferten Einhardi Vita Karoli)
erhalten sind, in welchen sie recht oft auch nur als
Nachträge auf
freien Stellen Aufnahme fanden, und etwa 1000 hiervon weitgehend
verschiedene Handschriften mit mehr oder weniger häufigen
volksspra-
chigen, überwiegend althochdeutschen Glossen zu Einzel
Wörtern lateini-
scher Texte.
Die etwa 70 Texte, welchen rund 200000, allerdings vielfach nur
Abschriften bzw. Mehrfachüberlieferungen darstellende
einzelne Glos-
senbelege gegenüberstehen, zerfallen in die umfangreichen,
ganz
überwiegend als Übersetzungen entstandenen Werke Notkers
von Sankt
Gallen (um 980 bis 1022), die auch nach
Abzug der nachträglichen,
vielleicht auf Ekkehart IV. zurückzuführenden
Glossen zu lateinischen
Wörtern Notkers mehr als 150000 volkssprachige, auf mehr als 7000
Stichwörter aufzuteilende Wörter umfassen, Otfrids von Weißenburg
gereimte Evangeliendichtung (863-71) mit etwa 60000
Wörtern und die
um 830 in Fulda entstandene Evangelienharmonieubersetzung Tatian mit
etwa 46000 Wörtern sowie 67 (bzw. 69) kleinere Texte mit insgesamt
rund 35000 Wörtern.
Diese
kleineren Texte sind bisher nicht zu einer Einheit zusammenge-
faßt. Eine solche Zusammenfassung würde aber die wissenschaftliche
Beschäftigung mit dem Althochdeutschen erheblich
erleichtern. Deswegen
ist sie hier erfolgt, wobei aus praktischen Gründen weitgehend auf die
vorliegenden älteren Einzelausgaben zurückgegriffen wurde
und diese
in
alphabetischer Ordnung zusammengestellt wurden.
Möge diese
einfache, erstmals in der deutschen Sprachwissenschaft alle
kleineren althochdeutschen Texte zusammenfassende
Sammlung kleinerer
althochdeutscher Texte, bei deren Erstellung mir Monika Frese, Maria
Zaschke und Heidi Goll wertvolle Hilfe leisteten, den
Schatz des
ältesten Deutschen der Öffentlichkeit noch besser
erschließen. Verfaßt
ist sie in Hochachtung vor all jenen bekannten
Germanisten, auf deren
Arbeiten sie sich gründet. Gewidmet sei sie als 50. meiner Bücher
unter der Nummer 30 der Arbeiten zur
Rechts- und Sprachwissenschaft
meinem am 7.3.1906 in Burgsalach
am Limes als siebtes von vierzehn
Kindern des Bauern und Schmiedes Johann Köbler geborenen
Vater
Wilhelm
Köbler zu seinem
80. Geburtstag.
Gießen, den 7.3.1986 Gerhard Köbler
Inhalts- und Siglenverzeichnis*
AB |
= 41 |
AG |
= 18 |
APs |
= 38 |
Β |
= 36 |
BB |
= 47 |
BG |
= 42 |
BI |
= 85 |
BR |
= 7 |
BS |
= |
C |
= 37 |
Ch |
= 17 |
DH |
= 23 |
E |
= 9 |
EV |
= |
FB |
= 48 |
FF |
= 68 |
FG |
= 11 |
FP |
= 8 |
FT |
= 4 |
G |
= 19 |
GA |
= 26 |
GP |
= 5
GSch = 83
GSp |
= 86 |
GV |
= 82 |
HH |
= 79 |
Hi |
= 1 |
HM |
= 12 |
I |
= |
JB |
= 43 |
KG |
= |
KI |
= |
KT |
|
KV |
= |
L |
= 16 |
LB |
= 46 |
LF |
= 10 |
LN |
= |
LS |
= 77 |
M |
= 14 |
MB |
= 49 |
MF |
- |
8·!
= Altbayerische Beichte (Anfang 9.Jh. ,abay. ,(afrk.)) 1
= Augsburger Gebet (Ende 9.Jh. .arhfrk.) 3
= Altalemannische Psalmenbruchstücke (Anfang 9.Jh.,
Reichenau?,aal.
) 5
= Benediktinerregel (um 800, Sankt Gallen?) 12
= Bruchstück einer Beichte
(Ende 9. Jh.,Oberrhein-
gebiet) 106
= Bayerisches Gebet (Anfang 9.Jh.,Regensburg?,
abay.,(afrk.)) 108
= Binger Inschrift (Ende 10.Jh.,altrheinfränkisch) 111
= Baseler Rezepte (8. Jh.?,aofrk. ,(abay. ,ae.)) 113
= Blutsegen (Ende 10.Jh.?,aal.) 116
= Carmen ad Deum (Mitte 9.Jh.,abay.) 118
= Christus und die Samariterin (aal.,afrk.) 121
= De Heinrico (Ende 10./Anfang ll.Jh.,anrhfrk.,(as.)) 124
= Exhortatio ad plebem christianam
(Anfang 9.Jh.,
abay.) 127
= Einhardi Vita Karoli. Monats- und Windbezeich-
nungen (830, aofrk.) 132
= Fuldaer Beichte ((830?), 10.Jh.,Fulda,aofrk.) 135
= Fuldaer Federprobe (8./9.Jh.,aofrk.?) 138
= Fränkisches Gebet (789-821,arhfrk.,(abay.)) 140
= Freisinger Paternoster (Anfang 9.Jh..Bayern,abay.) 142
= Fränkisches Taufgelöbnis (Ende 8. Jh.?, aofrk.) 147
= Georgslied (Ende 9.Jh. ,aal.,afrk. .(roman.)) 149
= Sankt Gallener Schularbeit
(1.Hälfte ll.Jh..Sankt
Gallen,aal.) 155
= Sankt Gallener Paternoster und Credo (Ende 8.Jh.,
aal.) 157
= Sankt Gallener Schreibervers (2.Hälfte 9.Jh.,Sankt
Gallen,aal.) 159
= Sankt Gallener Sprichwörter (11.Jh.,aal.) 161
= Sankt
Gallener Spottverse (2.Hälfte 9.Jh.(l),9./
10.Jh.(2),10.Jh.(3),aal.) 163
■-■ Hirsch und Hinde (E.10.Jh.?,Sankt
Gallen?,aal.?) 165
= Hildebrandslied ((1.H.8.Jh.?,Oberitalien),8.Jh.
Bayern,abay.?,(as.)) 167
= Hammelburger Markbeschreibung (777), 1.Hälfte
9.Jh., aofrk.) 177
= Isidor (Ende 8.Jh..Lothringen?,asrhfrk.?) 179
= Jüngere Beichte (um 1000, abay.) 231
= Kasseler Gespräche (8.Jh.?,Bayern?,abay.) 234
= Kölner Inschrift (um 860?,Köln,amfrk.) 238
= Kölner Taufgelöbnis (811?,Köln?,amfrk.) 240
= Kicila-Vers (Mitte
11.Jh.?,Reichenau?,arhfrk.?,
aal.?) 242
= Ludwigslied (882?,Niederlothringen,arhfrk.?) 244
= Lorscher Beichte (Ende 9.Jh. .Lorsch,arhfrk.) 248
= Lex-Salica-Bruchstück
(Anfang 9.Jh. .aofrk. /abay.?) 251
= Liebesantrag an
eine Nonne (Anfang
11.Jh.,E. 10.
Jh.?,anrhfrk.?,athür.?) 256
= Lorscher Bienensegen ( 10.Jh..Lorsch,asrhfrk.) 262
= Muspilli (Anfang
9.Jh.?,abay. ) 264
= Mainzer Beichte
(vor 962,arhfrk.) 274
- Mondsee-Wiener-Bruchstücke (Ende 8.Jh.,Lothrin-
gen?, asrhfrk./abay.) 277
Merseburgor
Gebetsbruchstück (Anfang 9.Jh.?,
aofrk.) 347
*\ummern \\<\v.\\ Steiiuneyer.
Sprachdenkmäler, 1916.
E.V.. Die kleineren althochdeutschen
VII
MH |
|
MNPs = |
|
MZ |
62 |
Ν |
|
0 |
|
Ρ |
21 |
PE |
13 |
PfB = |
50 |
PG |
|
PNe = |
67B |
Psb = |
22 |
PT |
|
RB |
51 |
RhC = |
39 |
SF =65( |
,67; |
SG |
20 |
SPs = |
|
StE = |
15 |
Τ |
|
TC |
40 |
TS |
63 |
TSp = |
81 |
Murbacher
Hymnen (810-17,Reichenau?,aal.
) 348
(Alt)Mittel- und (altjniederfränkische Psalmen
(9.Jh.,amfrk.,anfrk..(as.)) 379
Merseburger
Zaubersprüche
(1.Hälfte 8.Jh.?,
athür.?,aofrk.?) 508
Notker (um 980-1022,Sankt Gallen,aal.) 511
Otfrid (863-871 fWeißenburg,asrhfrk.) 514
Petruslied (Mitte 9.Jh.?,abay.) 516
Priestereid (1.Hälfte 9.Jh.,abay.) 518
Pfälzer Beichte (10.Jh.?,Weißenburg?,asrhfrk.) 520
Pariser Gespräche (9.Jh.?,amfrk.?,(anfrk.?)) 522
Pro Nessia (10.Jh.?,abay.?) 528
Psalm 138 (um 930,abay.) 530
Pariser Tatianbruchstücke (830, (Fulda), aofrk.) 534
Reichenauer Beichte (lO.Jh. .arhfrk. ) 538
Rheinfränkische Cantica (um 900?,arhfrk. .amfrk.) 540
=65(,67A)= Segensformeln (Anfang 10. Jh. .Köln, as., amfrk.) 544
Sigiharts Gebete (Anfang 10.Jh.,abay.) 546
Sächsische
Psalmenbruchstücke (10.Jh.,as.,
(arhfrk.)) 548
Straßburger Eide (842,arhfrk.) 561
Tatian (830,Fulda,aofrk. ) 564
Trierer Capitulare (Mitte 10.Jh. .Trier?,amfrk.) 566
Trierer Segen (10.Jh.?,arhfrk.,(as.)) 570
Trierer
Spruch (Anfang? 11.Jh.?,Trier,arhfrk.,
(as.?)) 572
TV = 80 Trierer Verse gegen den Teufel (Ende 9.Jh.?,Trier,
amoselfrk.?,arhfrk.?) 574
W = 2 Wessobrunner Schöpfungsgedicht und Gebet (766-800,
abay.,(as.?,ae.?)) 576
WB =44 = Würzburger Beichte (Mitte 9.Jh.JVürzburg, aofrk.,
(anfrk.?)) 578
WK |
= 6 |
WM |
= 24 |
WS |
= 76 |
WU |
= 87 |
Weißenburger Katechismus (790?,Worms?,asrhfrk.) 581
Würzburger
Markbeschreibungen (8.Jh., Würzburg,
aofrk.) 589
Wiener Hundesegen (1.Hälfte 10.Jh.?,abay. ) 592
Weingartener Buchunterschrift (11.Jh. .Weingarten,
aal.) 594
VIII
Einführung
Im Jahre 1819 führte Jacob Grimm (1785-1863), der bekannte Schöpfer
der germanischen ^germanistischen) Sprachwissenschaft, den
Begriff
althochdeutsch zur Bezeichnung der älteren Zeit des
Hochdeutschen
ein. Dem waren bereits mehr als drei Jahrhunderte
vorausgegangen,
seitdem der Beginn einer gelehrten Beschäftigung mit dem
Mittelalter
auch die sprachgeschichtlichen Quellen des Deutschen seit
dem Ende
des 15. Jahrhunderts allmählich hatte in das sich
verstärkende
allgemeine Bildungsbewußtsein treten lassen. Und fast
ebensoviele
Jahre waren bereits verstrichen, seitdem die ersten
Zeugnisse der
ältesten deutschen Sprachstufe im Druck der
Öffentlichkeit vorgelegt
worden waren.
Seit dieser Zeit
wurden immer mehr alte volkssprachige Texte aufge-
funden und in folgenden zeitlich geordneten Erstdrucken
veröffentlicht:
Nuenarius, Dissertatio de origine et sedibus
priscorum Francorum
praemissa, et Einhardi annalibus subiectis, 1521 (Einhardi Vita
Karoli.
Monats-und Windnamen);
Stumpf, J., Gemeiner loblicher
Eydgnossenschafft stetten, landen
und
völckeren chronikwürdiger
Thaaten
beschreybung, Zürich 1548 (Notker,
Paternoster und
Credo);
Lazius,
W., De gentium aliquot migrationibus, Basel 1557, 81 (Psalm
138);
Otfridi
evangeliorum über hg. nach der Abschrift von Gassar,
Α.Ρ.ν.
Flacius (Illyricus). M., Basel 1571 (Otfrid);
Otfridi evangeliorum liber
hg.
nach
der Abschrift von Gassar, Α.Ρ.ν.
Flacius (Illyricus)
M.,
Basel 1571 (Fuldaer Beichte) (A);
Bodin, J., Les six
livres de la
république, Paris 1576, 1,8,117
(Straßburger
Eide);
Iusti Lipsii
epistolarum selectarum centuria
tertia ad Belgas,
Antwerpen 1602 (Altmittelfränkische und
altniederfränkische Psalmen);
(Goldast, M., Alamannicarum rerum
scriptores, Frankfurt 1606, Bd. 2,1
S. 94 ff. (Benediktinerregel));
Goldast, M., Alamannicarum rerum
scriptores, Frankfurt 1606, Bd. 2,
88 (Sankt Gallener
Schularbeit);
Freher,
M., Orationis dominicae et
symboli apostolici
alamannica
versio vetustissima, o.O.
1609 (Sankt Gallener Paternoster und Credo);
Mylius, A. van der, Lingva
Belgica, Leiden 1612, 152 ff. (Altmittel-
fränkische und altniederfränkische Psalmen);
Annalium
Trevericorum cum proparasceve et metropoli libri
XXIV, Bd.
1, hg. v.
Brower, C, Köln
1626, 35-36
(Trierer Capitulare);
Hottinger, J.H., Historia ecclesiastica novi testamenti
8 1667,
1219-22
(Exhortatio ad
plebem christianam) ;
Lambecius, P., Commentarii de bibliotheca caesarea Vindobonensi,
Bd.
2 1669,
318 (Reichenauer
Beichte);
Lambecius, P., Commentarii de bibliotheca caesarea Vindobonensi,
Bd.
2 1669,
383 f. (Christus und
die Samariterin);
Schilter, J., Epinikion Rhythmo Teutonico Ludovico regi acclamatum,
Straßburg 1696 (Ludwigslied);
Marterìe, E., Tractatus de antiqua ecclesiae
disciplina, 1706, 619 ss.
(650 f.) (Altbayerische Beichte);
Palthen, J.P., Tatiani Alexandrini harmoniae evangelicae antiquissima
versio theotisca ut et
Isidori Hispalensis fragmentum, Greifswald 1706
(mit anderem lateinischen
Text) (Isidor);
Palthen, J.P., Tatiani Alexandrini harmoniae evangelicae
antiquissima
versio theotisca. Greifswald 1706 (Tatian);
Frins, I,., Historie der gewesenen Bischoffen zu Wirtzburg (1544) in:
Mckhart, J.G., Incerti monachi Weissenburgensis catechesis theotisca,
1713 (W(;ißenburg(!r Katechismus);
I.mliîwig, J., Geschichtsschreiber
von dem Bischoffthum Wirtzburg,
Frankfurt 1713, 3.07
(Würzburger
Markbesrhreibungen ) :
IX
Eckhart, J.G., Veterum monumentorum quaternio, Leipzig 1720, 49 (De
Heinrico);
Pez.B., Thesaurus anecdotorum novissimus, 1721 (Wessobrur ""er Schöp-
fungsgedicht und Gebet);
Schannat, J.F., Corpus traditionum Fuldensium... accedit patrimonium
SBonifacii
sive Buchonia vetus, Leipzig 1724, 423 ( Hammelburger
Markbeschreibung) ;
Schilter, J.f Thesaurus antiquitatum Teutonicarum, Bd. 1 Teil 2 Ulm
1726, 13 ff. (Benediktinerregel);
Schilter, J.t Thesaurus antiquitatum Teutonicarum, Bd. 1, Ulm 1726
(Notker!
,'Psalter, Cantica und katechetische Stücke) ;
Eckhart, J.G., Commentarii de rebus
Franciae orientalis, Bd.
1
Wurzburg 1729, 853 (Kasseler
Gespräche);
Eckhart, J.G., Commentarii de rebus Franciae orientalis,
Bd. 1
Würzburg
1729, 884 (Hildebrandslied),·
Eckhart, J.G., Commentarii de rebus Franciae orientalis,
Würzburg
1729, Bd. 2
940 (Würzburger Beichte);
Steiner, J.A., Synodi dioecesis Augustanae, Bd. 1 1776, 2 (Augsburger
Gebet) (fehlerhaft);
Gerbert, M., Monumenta veteris liturgiae alemannicae, Bd. 2 Sankt
Blasien 1779, 31 (Mainzer
Beichte);
Sandvig, B.C., Lectionum theotiscarum specimen, Kopenhagen 1783
(nach einer Abschrift
Friedrich Rostgaards in Rom 1699) (Georgslied);
Docen, B.J.,
Aretins Beyträge zur Geschichte und
Literatur
7 (1806),
292 f. (Auszüge aus Notkers Rhetorik);
Docen, B.J., Miscellaneen zur Geschichte der teutschen Literatur Bd. 1
1807,3 (Petruslied);
Docen, B.J.,
Miscellaneen zur Geschichte der teutschen Literatur,
Bd.
1 1807, 18 f. (Carmen ad Deum);
Docen, B.J., Miscellaneen zur Geschichte der teutschen Literatur, Bd.
2 1807, 288 (Freisinger Paternoster) (A);
Maßmann, H.F., in: Dorows Denkmäler alter Sprache und Kunst, Bd. 1
Heft 2-3
(1824), 261-271 (Segensformeln);
Docen, B.J., Einige Denkmäler der althochdeutschen Literatur, 1825,
Nr. 6 (B) (Bayerisches Gebet);
Docen, B.J., Einige Denkmäler der althochdeutschen Literatur, 1825, 7
(Fränkisches
Gebet);
Arx, J.V., Bemerkungen und Zusätze zu den Geschichten
des Kantons
St. Gallen,
1830, 30 (Sankt Gallener Schreibervers);
Grimm, J., Hymnorum veteris ecclesiae XXVI interpretatio
theodisca,
1830 (Murbacher Hymnen);
Grafs, E.G., Krist, 1831, 446 (Sigiharts Gebete);
Schmeller, J.A., Muspilli, Bruchstück einer alliterierenden Dichtung
vom Ende der Welt (mit Faksimile), Neue Beiträge zur vaterländischen
Geschichte, Geographie und Statistik 1 (1832), 89, (zweiter verselb-
ständigter Abdruck
mit Glossen 1832) (Muspilli);
Endlicher,
S.-Hoffmann von Fallersleben, A.H., Fragmenta theotisca,
1834 (Mondsee-Wiener
Bruchstücke);
Grafs, E.G., Althochdeutscher Sprachschatz, Bd. 1 1834, LXIII (Sankt
Gallener
Sprichwörter);
Hoffmann von Fallersieben, A.H., Vindemia Basileensis, 1834 (Baseler
Rezf:pte);
Kunstmann,
F., Tübinger theologische Quartalschrift 1836, 531 (Prie-
stereid);
Grafs. E.G., Althochdeutsche, dem Anfange des Uten
Jahrhunderts
angehörige, Übertragung und Erläuterung der aristotelischen Abhand-
lungen: Kategoriai und Pori Hermeneias, 1837 (Notker);
Crasi, K.O., Althochdeutsche, dem
Anfange des Uten Jahrhunderts
angehörig«. Übersetzung und Erläuterung der von Martianus Capeila
verfaßten zwei Bücher D« nuptiis Mercurii et Philologien,
1837
(Notker);
Graff, E.G., Althochdeutsche, dem
Anfange des liten Jahrhunderts
angehörige
Übertragung und Erläuterung
der von Boethius
verfassten
fünf Bücher de consolatione
philosophiae, 1837 (Notker);
Maßmann, H.F.,
Die deutschen Abschwörungsformeln, 1839, Nr. 29
(Jüngere Beichte);
Grimm, J., Über zwei entdeckte Gedichte aus der Zeit
des deutschen
Heidentums, Abh.d.Ak.d.Wiss. Berlin 1842, 1 (Merseburger Zaubersprü-
che);
Grimm, J., über zwei entdeckte Gedichte aus der Zeit des
deutschen
Heidentums, Abh.d.Ak.d.Wiss. Berlin 1842, S. 2, 25 (Fränkisches
Taufgelöbnis;
Grimm, J., Abh.d.Ak.d.Wiss. Berlin 1842, 25 (Merseburger Gebetsbruch-
stück);
Hattemer, H., Denkmahle, Bd.
1 1844, 319 f., 409a (Sankt Gallener
Spottverse);
Bethmann, L., Ζ.f.d.Α. 5 (1845), 203 (Hirsch und Hinde);
Mone, F.J., ZGO 1 (1850),
36-41 (Lex Salica-Bruchstück);
Grimm, W., Altdeutsche
Gespräche, Abh.d.Ak.d.Wiss. Berlin
1851, 415
36 und 235-255
(Pariser Gespräche);
Schmeller,
J.A., Gelehrte
Anzeigen hg. v.
Mitgliedern der bay.Ak.d.
Wiss. 32 (1851)
Nr. 80 (Altalemannische
Psalmenbruchstücke);
Wattenbach,
W., Archiv der
Gesellschaft für ältere
deutsche Ge-
schichtskunde 10 (1851), 630 (Bruchstück einer Beichte);
Karajan, T.G., Zwei bisher
unbekannte deutsche Sprachdenkmale aus
heidnischer
Zeit, SB Wien 25 1858, 308 ff. (Wiener Hundesegen);
Pfeiffer, F.,
Forschung und Kritik
auf dem Gebiete
des deutschen
Altertums 2, SB Wien 52 (1866),
3-19 (Lorscher Bienensegen);
Pfeiffer,
F.-Scherer, W.,
Germania 13 (1868),
388 (Pfälzer Beichte);
Jaffé, P., Die Cambridger
Lieder, Z.f.d.A. 14 (1869), 494 (Liebesan-
trag an eine
Nonne);
Müllenhoff,
K.-Scherer, W.,
Denkmäler deutscher Poesie und Prosa aus
dem 8.-12. Jahrhundert, 2. A. 1873,
630 (Lorscher Beichte);
Sievers,
E.,
Z.f.d.A.
17 (1874),
71 ff. (Pariser Tatianbruchstücke);
Catalogus
codicum latinorum Bibliothecae Regiae Monacensis,
Bd. 2, 4
ed. Halm, K.-Meyer,
W., 1881,
7, Nr. 59 (Kölner Taufgelöbnis);
Otfrids
Evangelienbuch, hg.
v. Piper, P., Teil 1 2. A. 1882,
34, 293
(Kicila-Vers);
Huet, G., Bibliothèque de l'École des chartes 46 (1885), 496 ff.
(Rheinfränkische Cantica);
Weiland, L., Althochdeutsche Schreibernotiz, Z.f.d.A. 34 (1890), 80
Zeile 29-41 (Weingartener Buchunterschrift);
Keuffer, M.f Verzeichnis der Trierer Handschriften, Heft 5, 1900, 27
(Trierer
Verse wider den Teufel);
Roth, F. W.E.-Schröder, E., Althochdeutsches
aus Trier, Z.f.d.A. 52
(1910), 169 ff.,
74, 177-180,
396 (Trierer Segen);
Priebsch, R., Ein Ausspruch Gregors
des Großen in althochdeutschen
Reimversen aus S. Maximin zu Trier, PBB 38 (1913), 338 (Trierer
Spruch);
Steinmeyer, E.V., Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler,
1916, Neudrucke 1963,
1971, 403 Zeile 2-4, Nr. 85 (Binger Inschrift);
Steinmeyer, E.V., Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler,
1916, Neudrucke 1963,
1971, 379 Zeile 42 ff. (Blutsegen);
Steinmeyer, E.V., Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler,
1916, Neudrucke 1963,
1971, 405, Nr. 68 (Fuldaer Federprobe);
Steinmeyer, E.V., Die kleineren
althochdeutschen Sprachdenkmäler,
1916, Neudrucke 1963,
1971, 374, Nr. 67 Β (Pro Nessia);
Kleczkowski, Α., Neuentdeckte Psalmenfragmente
aus der Karolinger-
zeit, Krakau 1923 (Sächsische Psalmenbruchstücke);
XI
Frenken, G., Kölnische
Funde und Verluste, Ζ.f.d.Α. 71 (1934), 117
(Kölner Inschrift);
Die
Handschriften, in welchen diese Texte in einer bis zum 19.
Jahrhundert stetig zunehmenden Zahl aufgefunden wurden,
befinden
sich derzeit
in folgenden Bibliotheken:
Augsburg,
Staats und Stadtbibliothek, 2° Gs. Münster 1561
Jüngere
Beichte;
Augsburg s.a. Harburg
Basel,
öffentliche Bibliothek der Universität F III 15a f. 17a Baseler
Rezepte;
Basel,
öffentliche Bibliothek der Universität, Fragmente und Nachbil-
dungen von Hss. I. 19 Notker, Psalm 136,5-137,8; 139,7-140,6; Cantica
(W 1.3.4.W2);
Berlin,
Deutsche Staatsbibliothek Ms. Diez 4° 90 Altmittelfränkische
und altniederfränkische Psalmen (Psalm
53,7-73,9);
Berlin,
Preußische Staatsbibliothek Ms. germ. 4°
504 Otfrid (D)
(Kriegsverlust) ;
Bonn, Universitätsbibliothek S. 499 Otfrid (D);
Brower,
C, Fuldensium antiquitatum libri III, Antwerpen 1612, 158 f.
Fuldaer Beichte
(B) (nach einer verschollenen Handschrift aus Fulda);
Brüssel, Bibliothèque Royale 4495 (6628-6869) f. 96a (17. Jh.) Kölner
Taufgelöbnis;
Brüssel, Bibliothèque Royale 6699 (17349-17360) f. 8a (18. Jh.) Kölner
Taufgelöbnis;
Brüssel, Bibliothèque Royale 8860-67 (Teil 8862) f. 15b Hirsch und
Hinde;
Brüssel, Bibliothèque Royale 10615-10729
f. 58a-60a Notker, Rhetorik;
f. 64a-65b Notker,
De partibus logicae (G);
Cambridge, University Library Ms. Gg. 5. 35 f. 437a-b De Heinrico; f.
438b-439a Liebesantrag
an eine Nonne;
Dillingen, Studienbibliothek Doppelblatt 1.2 Altalemannische
Psalmen-
bruchstücke;
Florenz, Laurent. LXV, 35 Einhardi Vita Karoli. Monats- und
Windbezeichnungen (B2);
Freiburg, Universitätsbibliothek 468 Einhardi
Vita Karoli. Monats- und
Windbezeichnungen (B3b);
Sankt Gallen, Stiftsbibliothek 21 S. 8-575 Notker, Psalter und Cantica
(R);
Sankt Gallen, Stiftsbibliothek 30 S.l Sankt Gallener Spottverse (1);
Sankt
Gallen, Stiftsbibliothek 56 S. 25-342 Tatian;
Sankt Gallen, Stiftsbibliothek 105 S.l Sankt Gallener Spottverse (2); S.
204 Sankt Gallener Spottverse (3a); S. 202 Sankt Gallener Spottverse
(3b);
Sankt Gallen,
Stiftsbibliothek 111 S. 352 Sankt
Gallener Sprichwörter;
Sankt Gallen,
Stiftsbibliothek 242 S. 10-16 Notker, De musica;S.267
f.
Notker, De partibus logicae
(F);
Sankt Gallen. Stiftsbibliothek 556, S. 400 f. Sankt Gallener Schularbeit
(A);
Sankt Gallen,
Stiftsbibliothek 623 S. 209 Sankt Gallener
Schreibervers;
Sankt Gallen,
Stiftsbibliothek 818 S. 3-143 Notker, Categoriae; S.
143-24C Notker,
Peri Hermeneias (Β); ,
Sankt Gallen, Stiftsbibliothek 825 S. 4-271 Notker, Boethius; S. 275-338
Notker, Categoriae
(Λ);
Sankt Gallen, Stiftsbibliothok 872 S. 2-170
Notker, De nuptiis
philologiae (I);
Sankt Gallen, Stiftshibliothiik 911 S. 318-32,
Sankt Gallener Paternoster
unel
Crfiflo;
Sankt Gallen, Stiítsbibliothek Π16 S. 8-150 ßunediktinnrregel;
Göttingf.-n, Nimlfîrsachsischf! Staats- und Universitätsbibliothek Cod.
theol. 231 Fuldacr Uniente (A);
XII
MS I, 20 Mondsee-Wiener |
Hannover, Niedersächsische Landesbibliothek
Bruchstücke;
859 Einhardi Vita |
und Kunst- |
Kunst- Kunst- |
Hannover, Niedersächsische
Landesbibliothek XIII,
Karoli. Monats- und Windbezeichnungen (B3c);
Harburg,
Fürstlich Oettingen-Wallerstein'sche Bibliothek
Sammlung
Ms.
I 3.2° 1 Notker, Psalm
104,30-105,5 (VI);
Harburg, Fürstlich
Oettingen-Wallerstein'sche
Bibliothek und
Sammlung Ms. I 3.4°
15 Notker,
Canticum Sanctae Mariae
V
Fides Sancti Athanasii Episcopi V.l-2, 11-37 (V2);
Harburg,
Fürstlich Oettingen-Wallerstein'sche Bibliothek und
Sammlung Ms. 3.2°
23 Notker,
Psalmen -108,5 (V3);
Heidelberg, Prof. Dr. G. Eis Notker (Eb);
200b-201b |
76b |
Heidelberg,
Universitätsbibliothek
Cod. Pal. lat. 52 f.
Georgslied;
f. 90a Kicila-Vers;
f. la-191b, 200b
Otfrid (P);
Kassel,
Murhardsche und Landesbibliothek 2° Ms. theol. 54 f. la,
Hildebrandslied;
Kassel,
Murhardsche und Landesbibliothek 4° Ms. theol. 24 f. 13b-15a
Exhortatio ad
plebem christianam (A);
f. 15a-17b Kasseler Gespräche;
Köln,
Historisches Archiv, Arnold
Mercator, Stadtplan von
Köln a.
1571, Plankammer 2/5/1-2 Kölner Inschrift;
Kopenhagen, Det
Kongelige Bibliotek Arn. Magn. nr. 831 Einhardi Vita
Karoli.
Monats- und Windbezeichnungen
(B3a);
Leeuwarden,
Provinciale Bibliothek van Friesland
Ms. 4° 149 Altmittel-
fränkische und
altniederfränkische Psalmen
(Psalm 1,1-3,6);
Leiden,
Universitätsbibliothek/Bibliotheek
der Rijksuniversiteit Ms.
Lips. 53 Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
(Wörter-
liste);
Leipzig,
Universitätsbibliothek Ms. 1493 f. 60a-61b Notker, De musica
(L);
Leningrad F IV4 Einhardi Vita Karoli. Monats- und Windbezeichnungen
(A3);
Lipsii, J., Epistolae selectae
centuria tertia ad Beigas, Antwerpen
1602, Cent. III, Ep. XLIV,
S. 43-54 Altmittelfränkische und
altniederfränkische
Psalmen (Wörterliste);
London,
British Museum Ms. Add. 10940 f. 5b Trierer Spruch;
London, British Museum Ms. Add. 21109 Einhardi Vita Karoli. Monats-
und Windbezeichnungen (C4);
Karoli. |
London,
British Museum Cotton. Tiberius CXI Einhardi
Vita
Monats-
und Windbezeichnungen (A5);
Vita Karoli. |
Mainz,
Mittelrheinisches Landesmuseum S. 3089 Binger Inschrift;
Merseburg, Domstiftsbibliothek
Ms. Nr. 136 f. 16a Fränkisches
Taufgelöbnis (A); f. 53a
Merseburger Gebetsbruchstücke;
f. 85a (84a)
Merseburger
Zaubersprüche;
Montpellier, Bibliothèque
Universitaire 360 Einhardi
Monats- und Windbezeichnungen (Bl);
München,
Bayerische
Staatsbibliothek Cgm 14 Otfrid
Sigiharts Gebete;
München,
Bayerische Staatsbibliothek Cgm 188 f. la-lb Notker, Psalm
10,4-18 (Ul);
München,
Bayerische Staatsbibliothek Cgm 5248, 1 Altalemannische
Psalmenbruchstücke;
München,
Bayerische Staatsbibliothek Clm 3630 f. 70b-71a Freisinger
Paternoster
(A);
München |
München, Bayerische
Staatsbibliothek Clm 3851 f. la Augsburger Gebet;
Bayerische
Staatsbibliothek Clm 4621 f. 47a-75a
Notker,
f. 75a-75b Notker, Teil von De partibus logicae (H);
Bayerische Staatsbibliothek Clm 6241 f. 100b Priestereid (A);
ad (»Icbfitii christianam (B); |
Bayerisch« Staatsbibliothek Clm 6244 f. 144b-146a Exhortatio
MM
München, Bayerische Staatsbibliothek Clm 6260 f. 158b Petruslied; 14098 f. 61a, 119b, 120a, |
f. 117a Bayerisches |
München,
Bayerische Staatsbibliothek Clm
120b, 121a, 121b
Muspilli;
München,
Bayerische Staatsbibliothek Clm
14345
Gebet (B);
Clm 14468 f. 110a Fränkisches |
14510 f. 78a-79a Freisinger |
München,
Bayerische Staatsbibliothek
Gebet;
München,
Bayerische Staatsbibliothek Clm
Paternoster (B);
München,
Bayerische Staatsbibliothek Clm 18524,2 f. 203b
Pro Nessia;
München,
Bayerische Staatsbibliothek
Clm 18937 f. 295b-297a Notker,
De
musica (K);
München,
Bayerische Staatsbibliothek Clm 19410 S.39-41 Carmen ad
Deum;
München,
Bayerische Staatsbibliothek Clm 21568 f. 79a Kölner
Taufgelöbnis (Β);
München,
Bayerische Staatsbibliothek Clm 22053 f. 65b-66a
Wessobrun-
ner Schöpfungsgedicht und Gebet;
München,
Bayerische Staatsbibliothek
Clm 27246 f. 91b Priestereid (Β);
München,
Bayerische Staatsbibliothek Clm 27300 f. 75a-75b Notker,
De
musica (M);
München,
Bayerische Staatsbibliothek 2° L.impr.c.n.mss. 58 Bd. 2, 174
Fränkisches Taufgelöbnis (Β);
München,
Universitätsbibliothek 4° Cod. Ms. 910 f. la, b Notker,
Psalm 21,19-22,3 (U2);
München,
Bayerisches Hauptstaatsarchiv
Urkunde 1201 Würzburg
Hammelburger Markbeschreibung;
München s.a. Harburg
Mylius,
Α.,
van
der,
Lingua Belgica,
Leiden
1612, S. 152-155
Altmittelfränkische
und altniederfränkische Psalmen (Psalm
18);
Orléans, Bibliothèque Municipale Ms. 184
(161) S. 328 Altbayerische
Beichte;
Oxford, Bodleian
Library
Jun. 25 f. 118 ff. (Isidor), Mondsee-Wiener
Bruchstücke; f. 116a-117b,
122b-129b Murbacher Hymnen;
Paris, Bibliothèque Nationale lat. 2326 f. la-22a
Isidor;
Paris, Bibliothèque Nationale lat.
4628 A Einhardi Vita Karoli.
Monats- und Windbezeichnungen (Cla);
Paris,
Bibliothèque Nationale lat. 5927 Einhardi Vita Karoli (A3a);
Paris, Bibliothèque Nationale lat.
6187 Einhardi Vita Karoli. Monats-
und Windbezeichnungen (nach C3);
Paris, Bibliothèque Nationale lat. 7641 f. la, 2b, 3a, 7b, 16a Pariser
Gespräche; f. 4b, 5a, 6b, 7b, 8a, 9b, 10a, lib, 12a, 13b, 14a, 15b,
16a Pariser Tatianbruchstücke;
10758
Einhardi Vita
Karoli. Monats- |
Paris,
Bibliothèque Nationale lat. 9768 f. 13a-13b Straßburger Eide;
Paris. Bibliothèque Nationale lat
und Windbezeichnungen (Cl);
Paris, Bibliothèque Nationale lat
and Windbf;/.f:ir;hnungfin (C3);
Paris, Bibl iothèque Nationale Ms. Fonds néerlandais 107
Hheinfränki-
schn Cantica;
Prag, Statni Knihovna
Ms. Toplá Còd. Ib9 S.
182-186 Bayerisches
Ci-.bnl
(A);
Horn,
Biblioteca Vaticana
Pal. lat. 220 f. 58a
Lorscher Bienensegen;
τι. BibliothfÌca Vaticana Pal.lat. 243 Einhardi Vita Karoli. Monats-
Hr
1 Windbe/.eichriungeri (C2); |
f. 2b-3b Lorschor Beichte; 33Π Einhardi Vita Karoli. |
Hr
XIV
Rom, Biblioteca Vaticana Reg.lat. 566 f. 50b Pariser Gespräche;
Rom, Biblioteca Vaticana Reg.lat. 1143 f. la Fuldaer Federprobe;
Rom, Biblioteca Vaticana Vat.lat. 3548 f. 34b-35a Fuldaer Beichte (C);
Steinmeyer, E.-Sievers,
E., Die althochdeutschen Glossen,
Bd. 4 1898,
Neudruck Zürich
1969, 685-686
Altmittelfränkische und altniederfränki-
sche Psalmen (Glossen
zu Psalm 55);
Stockholm,
Königliche Bibliothek, Köln
Nr.
149-155
Kölner Inschrift;
Straßburg, Bibliothèque
Nationale et Universitaire Ms. 2540 Bruchstück
einer
Beichte;
Stuttgart, Württembergische Landesbibliothek HB VII 32 f. 177a
Weingartener
Buchunterschrift;
Trier, Stadtbibliothek 10/98 und 10/97 2° Annalium
Trevericorum cum
proparasceve et metropoli libri XXIV hg. ν. Brower, L., Köln 1626,
35-36 Trierer Capitulare;
Trier,
Stadtbibliothek 40/1018
f.
36b-37b Trierer Segen;
Trier, Stadtbibliothek 564/806 f. 75b Trierer Verse wider den Teufel;
Trier, Stadtbibliothek 1286 Einhardi
Vita Karoli. Monats-
und
Windbezeichnungen (A4);
Trier,
Stadtbibliothek 1362a/110a
4° f. 33b-34a Trierer Capitulare;
Trier, Stadtbibliothek (Althochdeutsche und mittelhochdeutsche Frag-
mente Mappe Nr.
4) Mappe X Nr. 1 Lex Salica-Bruchstück;
Troppau, früher
Dr. Lundwall, Fragment Notker
(Lb);
Valenciennes, Bibliothèque Municipale Ms. 150 f. 141-143a Ludwigslied;
Warschau, Nationalbibliothek, aus dem
Privatbesitz von Dr. Zalewski
Sächsische Psalmenfragmente;
Wien,
Österreichische Nationalbibliothek Cod. 275 f. 92a,b Notker, De
partibus
logicae (E);
Wien,
Österreichische Nationalbibliothek Cod. 473 Einhardi Vita Karoli.
Monats- und Windbezeichnungen
(Bl*);
Wien,
Österreichische Nationalbibliothek Cod. 510 prof. 654 Einhardi
Vita
Karoli.
Monats- und Windbezeichnungen
(Al*);
Wien,
Österreichische Nationalbibliothek Cod. 515, Blatt 4b-5a Christus
und die Samariterin;
Wien,
Österreichische Nationalbibliothek Cod. 529 Einhardi Vita Karoli.
Monats- und Windbezeichnungen
(Al);
Wien, Österreichische Nationalbibliothek Cod. 751 f. 118b Segensfor-
meln |
Österreichische Nationalbibliothek Cod. 1609 f. 69a-69b Psalm
Nationalbibliothek Cod. 1815 f. 13b-14a Reiche-
Nationalbibliothek Cod. 1888 f. 33a-34a Mainzer |
Österreichische
nauer Beichte;
Wien,
Österreichische
Beichte;
Wien,
Österreichische Nationalbibliothek Cod. 2687 Otfrid (V);
Wien,
Österreichische Nationalbibliothek
Cod. 3093 (Isidor)=Mondsee-
Wiener Bruchstücke;
Wolfenbüttel,
Herzog August Bibliothek
Cod. Guelf. 72 Gudianus
latinus
f. 48b Notker,
De musica (N);
Wolfenbüttel, Herzog
August Bibliothek Cod.
Guelf. 75 Weißenburg
Kölner
Taufgelöbnis (A);
Wolfenbüttel, Herzog
August Bibliothek Cod.
Guelf. 91 Weißenburg f.
149b-150b,
152b-154b Weißenburger Katechismus;
Wolfenbüttel, Herzog
August Bibliothek Cod.
Guelf. 131.1 Extrav. Otfrid
(D);
Würzburg, Universitätsbibliothek M.p.th.f.
24 f. la-lb
Würzburger
Beichte;
Würzburg, Universitätsbibliothek M.p.th.f.
68 f. la-lb,
208b Würzbur-
ger
Markbeschreibungen;
XV
Zürich, Zentralbibliothek Ms. C121 f. 28a-49a Notker, De Syllogismus;
f. 49b-51b Notker, Boethius; f. 51b-54b Notker, De partibus logicae; f.
59a-71b Notker, Rhetorik (D);
Zürich, Zentralbibliothek Ms. C 129, (453) f. 96b Sankt Gallener
Schularbeit (B);
Zürich, Zentralbibliothek Ms. Rh. 51 f. 23b Blutsegen;
Verlorene Handschrift des Walahfrid Strabo Einhardi Vita Karoli.
Monats- und Windbezeichnungen (B3).
Die in diesen rund 120, vor allem aus München (22), Sankt Gallen
(12), Wien (10), Paris (9), Rom (7) und Trier stammenden
Handschriften (und einigen anderen Denkmälern) aufgefundenen (72)
Texte wurden unter anderem mit folgenden alphabetisch geordneten,
aber nicht systematisch aufeinander und auf ihren Inhalt abgestimmten
Bezeichnungen versehen:
Altalemannische Psalmenbruchstücke (APs)
Altbayerische Beichte (AB)
Augsburger Gebet (AG)
Baseler Rezepte (BR)
Bayerisches Gebet (BG)
Benediktinerregel (Β)
Binger Inschrift (BI)
Blutsegen (BS)
Bruchstück einer Beichte (BB)
Carmen ad Deum (C)
Christus und die Samariterin (CH)
De Heinrico (DH)
Einhardi Vita Karoli. Monats- und Windbezeichnungen (EV)
Exhortatio ad plebem christianam (E)
Fuldaer Beichte (FB)
Fuldaer Federprobe (FF)
Fränkisches Gebet (FG)
Fränkisches Taufgelöbnis (FT)
Freisinger Paternoster (FP)
Sankt Gallener Paternoster und Credo (GP)
Sankt Gallener Schreibervers (GSch)
Sankt Gallener Schularbeit (GA)
Sankt Gallener Spottverse (GV)
Sankt Gallener Sprichwörter (GSp)
Georgslied (G)
Hammelburger Markbeschreibung (HM)
Hildebrandslied (Hi)
Hirsch und Hinde (HH)
Isidor (I)
Jüngere Beichte (JB)
Kasseler Gespräche (KG)
Kicila-Vers (KV)
Kölner Inschrift (KI)
Kölner Taufgelöbnis (KT)
Lex Salica-Bruchstück (LF)
Lißbesantrag an eine Nonne (LN)
Lorscher Boichte (LB)
l.orscher Bienensegen (LS)
Ludwigslied (L)
Mainzer Beichte (MB)
Merseburgfjr Gebotsbruchstück (MG)
Merseburger Zauberspruch (MZ)
(Alt)Mittel- und (alt)nif:ilorsränkiss;he Psalmen (MNPs)
Mondsee-Wifiniir-Hruchstück« (MF)
XV!
Murbacher Hymnen (ΜΗ)
Muspilli
(M)
Notker (Ν)
Otfrid (0)
Pariser Gespräche (PG)
Pariser Tatianbruchstücke (PT)
Petruslied (P)
Pfälzer Beichte (PfB)
Priestereid (PE)
Pro Nessia (PNe)
Psalm 138 (Psb)
Reichenauer
Beichte (RB)
Rheinfränkische
Cantica (RhC)
Sächsische Psalmenbruchstücke (SPs)
Segensformeln (SF)
Sigiharts Gebete (SG)
Straßburger Eide (StE)
Tatian (T)
Trierer Capitulare
(TC)
Trierer
Segen (TS)
Trierer
Spruch (TSp)
Trierer Verse
(TV)
Weingartener
Buchunterschrift (WU)
Weißenburger Katechismus
(WK)
Wessobrunner
Schöpfungsgedicht und Gebet
(W)
Wiener Hundesegen
(WS)
Würzburger Beichte
(WB)
Würzburger Markbeschreibungen (WM)
Nachdem unter Verwendung der bis dahin bekannten dieser Texte
bereits seit 1834 Eberhard Gottlieb Grafs die sechs Bände seines bis
heute nicht ersetzten Althochdeutschen
Sprachschatzes oder Wörterbu-
ches der althochdeutschen Sprache publiziert
hatte, veröffentlichten im
Jahre 1863 K.
Müllenhoff und W. Scherer
eine Sammlung solcher Texte
unter dem Titel: Denkmäler deutscher Poesie und
Prosa aus dem 8.-12.
Jahrhundert,
welche aber nicht nur
auch volkssprachige Texte des
Mittelhochdeutschen, sondern auch solche mittellateinischen Texte
enthielt, welche nach Form oder Stoff sich mit
deutscher Poesie
berührten. Sie erschien in zweiter Auflage 1873 und in dritter, von
Elias Steinmeyer betreuter
Auflage 1892. Nachdem dann Wilhelm Braune
bereits 1874 die erste Auflage eines bis zur Gegenwart
immer wieder
neu aufgelegten althochdeutschen Lesebuches im Druck
vorgelegt hatte,
veröffentlichte Elias von Steinmeyer
1916 unter dem Titel: Die
kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler eine neue,
eigene Samm-
lung, welche in der Folge die wichtigste Grundlage der
wissenschaftli-
chen Beschäftigung mit den kleineren Texten des ältesten Deutschen
bildete. Sie enthält
folgende Texte:
1. Hildebrandslied = MSD. II 1
2. Wessobrunner Gebet
= MSD. I 16
3.
Sächsisches Taufgelöbnis = MSD. LI 20
4. Fränkisches Taufgelöbnis = MSD. LII 23
5. Sangaller Paternoster und
Credo = MSD. LVII 27
6. Weissenburger
Katechismus - MSD. LVI 29
7.
Basler Rezepte
= MSD. LXII 39
8. Altbayrisches (Freisinger) Paternoster = MSD. LV 43
9. Exhortatio ad plebem
christianam = MSD. LIV 49
in. Bruchstück der Lex Salica = MSD. LXV 55
11. Fränkisches Gebet
=' MSD. LVI II 60
12.
Hammolbiirger Markbeschreibung = MSD. LXIII 62
XVII
13. Priestereid
= MSD.
LXVIII 64
14.
Muspilli = MSD. III 66
15. Strassburger
Eide = MSD. LXVII 82
16. Ludwigslied = MSD. XI 85
17. Christus
und die Samariterin
=
MSD. X 89
18. Rheinfränkisches (Augsburger)
Gebet = MSD. XIV 92
19.
Georgslied = MSD. XVII 94
20.
Sigiharts Gebete = MSD. XV 102
21.
Bittgesang an Sanct Peter = MSD. IX 103
22.
Psalm CXXXVIII = MSD. XIII 105
23. De Heinrico = MSD. XVIII HO
24.
Würzburger Markbeschreibungen = MSD.
LXIV 105
25.
De definitione (Bruchstück
einer Logik) = MSD. LXXXI 118
26.
Sangaller Schularbeit = MSD. LXXX 121
27. Physiologus = MSD. LXXXII 124
28.-33. Aus dem Wiener
Notker und seiner Sippe
28. Bamberger und erster
Wessobrunner Glauben und Beichte
= MSD. XCI und XC 135
29. Himmel und Hölle = MSD. XXX 153
30. Predigtsammlung A
=
MSD.
LXXXVIA 156
31. Geistliche Ratschläge
=
MSD.
LXXXV 164
32. Predigtsammlung Β = MSD. LXXXVIB 168
33.
Predigtsammlung C = MSD. LXXXVIC 173
34. Klosterneuburger
Gebet = MSD. LXXXIV " 181
35. Otlohs
Gebet = MSD. LXXXIII 182
Interlinearversionen
36.
Benediktinerregel
37. Carmen ad Deum = MSD. LXI 190
38.
Altalemannische Psalmenübersetzung 293
39. Rheinfränkische
Psalmenübersetzung 301
40.
Aus einem Capitulare =
MSD.
LXVI 305
Beichten
41.
Altbayrische Beichte = MSD. LXXVIIIA 309
42.
Altbayrisches (Sanct Emmeramer)
Gebet = MSD. LXXVIIIB 310
43. Jüngere
bayrische Beichte = MSD. LXXVII 314
44. Würzburger
Beichte = MSD. LXXVI 316
45.
Sächsische Beichte = MSD. LXXII 318
46.
Lorscher Beichte
= MSD. LXXIIb 323
47. Bruchstück einer Beichte
=
MSD.
LXXIIc 326
48.
Fuldaer Beichte = MSD. LXXIII 327
49. Mainzer
Beichte = MSD. LXXIVa 329
50.
Pfälzer Beichte
=
MSD.
LXXIVb 331
51. Reichenauer Beichte
= MSD. LXXV 332
52. Benediktbeurer
Glauben und Beichte II = MSD. XCIV 336
53.
Benediktbeurer Glauben
und Beichte I
= MSD. LXXXVII 338
54.
Sangaller Glauben
und Beichte I
= MSD. LXXXVIII 340
55.
Sangaller Glauben
und Beichte II = MSD. LXXXIX 341
56. Süddeutscher (Münchner)
Glauben und Beichte = MSD. XCVII 345
57.
Alemannischer Glauben
und Beichte = MSD. XCIII 350
58.
Sangaller Glauben
und Beichte III = MSD. XCII 353
59.
Wessobrunner Glauben
und Beichte II = MSD. XCV 354
60. Benediktbeurer Glauben
und Beichte III = MSD. XCVI 357
61.
Niederdeutscher Glauben
= MSD. XCVIII 362
Beschwörungen und Segen
62. Merseburger Sprüche
= MSD. IV, 1.2 365
63. Trierer Spruch 367
64. Pferdesegen - MSD. 2.304 370
65. De hör:
qvod
spvrihalz diovnt - MSI). IV,4 372
«6. Gegen
IMerdesteifheit und
Würmer
- MSD. 2,302. 303.
305. 281 372
XVI I !
67. Gegen Nessia = MSD. IV,5 374
68. Strassburger Blutsegen = MSD. IV,6 375
69. Bamberger Blutsegen 377
70. Gegen Fallsucht
= MSD. 2,300-02 380
71. Contra malum
malannum = MSD. IV,7 383
72. Gegen Gicht 384
73. Augensegen 386
74. Gegen
Halsentzündung 387
75. Hausbesegnung = MSD. 2,305 389
76. Wiener Hundesegen = MSD. IV,3 394
77. Lorscher Bienensegen = MSD. XVI 396
78. Weingartner Reisesegen = MSD. IV,8 397
Reimereien
und andere Kleinigkeiten
79. Hirsch und
Hinde = MSD. VI 399
80. Wider den Teufel 399
81. Reimspruch 400
82. Spottverse = MSD. XXVIIIb 401
83. Schreibervers = MSD. XVb 402
84. Gebetbruchstück = MSD. 2,42 402
85. Rheinfränkische
Grabschrift 403
86. Sprichwörter = MSD. XXVII, 1,9b. 10b.
12 403
87. Buchunterschrift 404
88. Federprobe 405
Seit
dieser Zeit war
allerdings der Inhalt
des Begriffes althochdeutsch
zunehmend klarer
umrissen worden. Insbesondere die
grundlegende
Geschichte
der deutschen Literatur
bis zum Ausgang
des Mittelalters,
welche Gustav
Ehrismann seit 1918 vorlegte, hatte die
Texte von der
Mitte des achten
Jahrhunderts bis zur
Mitte des elften
Jahrhunderts
dadurch als
klare Einheit abgegrenzt,
daß sie diese
in einem ersten
1932 in zweiter
Auflage erschienen Teil
zusammenfaßte, wobei sie
die
Denkmäler in poetische
Denkmäler und prosaische
Denkmäler und die
poetischen
Denkmäler in Stabreimdichtung (Zaubersprüche und
Segens-
formeln, Hildebrandslied, Wessobrunner
Gebet, Muspilli, (Heliand
und
altsächsische Genesis)) und
Reimdichtung (Otfrid, Petruslied, Christus
und die Samariterin, Psalm 138,
gereimte
Gebete, Georgslied,
Ludwigslied,
De Heinrico, Liebesantrag, Hirsch
und Hinde, Liebesgruß,
St. Galler Rhetorik und
St. Galler Spottvers) schied.
Während Stefan Sonderegger
demgegenüber wieder etwas weiter ausgriff
und als spätalthochdeutsch
die Zeit von 950 bis 1070 bezeichnete,
zog
schließlich Rudolf Schützeichel in seinem Althochdeutschen Wörterbuch
(erste Auflage 1969, zweite Auflage 1974, dritte Auflage 1981) und in
seiner Studie "Grenzen des Althochdeutschen" in:
Festschrift für
Ingeborg Sch'röbler, 1973, 23 ff. wieder
engere Grenzen, in welche er
aber den Blutsegen, De
Heinrico, Hirsch und Hinde, Kicila-Vers und
Liebesantrag an eine Nonne im Gegensatz zu früheren
Überlegungen
neu aufnahm. Danach endet - jedenfalls bei
den Texten - das
Althochdeutsche mit Notker von Sankt Gallen ( + 1022), während sein
Beginn mit dem Anfang der deutschen Überlieferung in der
Mitte des 8.
Jahrhunderts zusammenfällt. Räumlich liegt der
Schwerpunkt trotz
vieler Schwierigkeiten in Einzelfragen
im wesentlichen im Bereich der
neuzeitlichen Ränder des Hochdeutschen. Vom Germanischen
trennt das
Althochdeutsche dio sog. zweite Lautverschiebung (t zu zz, ζ bzw. tz;
ρ zu ff, f bzw. pf; k zu eh bzw. kh), vom Mittelhochdeutschen
unterscheiden es die vollen Nebensilben und das differenzierte
Formensystem. In sich selbst ist das Althochdeutsche in
Zeit und Raum
recht unterschiedlich, wird aber wissenschaftlich meist
auf den
Normallautstarid des althochdeutschen (altostfränkischen)
Tatian (um
830, Fulda) vereinheitlicht.
In den genannten
Grenzen faßt Schützeichels Wörterbuch
70 althoch-
\!X
deutsche
Texte zusammen. Sieht man mit Steinmeyer die
althochdeutsche
Benediktinerregel noch als kleineres althochdeutsches Sprachdenkmal
an, so sind nur Notker, Otfrid und Tatian größere
althochdeutsche
Sprachdenkmäler. Dementsprechend erwartet man bei
Anerkennung der
Grenzlinien Schützeichels in einer Sammlung der kleineren
althochdeut-
schen Sprachdenkmäler 67 althochdeutsche
Texte. Im Gegensatz hierzu
sind
von Steinmeyers 88 Texten 33 nicht althochdeutsch und fehlen 13
althochdeutsche Texte.
Dies hat zu
der Überlegung geführt, eine neue Sammlung der kleineren
althochdeutschen Texte vorzulegen, welche aus einer
ganzen Reihe von
praktischen Gründen die ältesten Editionen samt deren
jeweils am
oberen Rand angegebenen Seitenzahlen zugrundelegt, diese
aber an den
neuesten wissenschaftlichen Forschungsstand anpaßt. Sie
faßt alle
bekannten (kleineren) althochdeutschen Sprachdenkmäler (69 ein-
schließlich derjenigen, welche nur einzelne
althochdeutsche Wörter in
nichtalthochdeutscher (altsächsischer, altniederfränkischer) Umgebung
umfassen,) zusammen und sondert alle nicht
althochdeutschen (alt-
sächsischen, mittelhochdeutschen) Texte aus, auch wenn sie einzelne
althochdeutsche Schreibspuren
enthalten. Aus praktischen Überlegungen
ordnet sie nicht systematisch (wie z. B. Steinmeyer, der nach 35 nicht
besonders zusammengefaßten Stücken 5 Interlinearversionen, 21 Beich-
ten, 17 Beschwörungen und Segen sowie 10 Reimereien und andere
Kleinigkeiten zusammenstellt,) sondern trotz gewisser
damit verbunde-
ner Probleme streng alphabetisch nach den hier zugrundegelegten
Namen der Denkmäler. Jedem Text geht eine
kurze, in die Abschnitte
Überlieferung, Inhalt, Ausgabe (Erstausgabe, Faksimileausgabe, letzte
wissenschaftliche Neuausgabe, Berichtigungen bzw.
Ergänzungen) und
Literatur gegliederte Einführung voraus, die aus übergeordneten
Überlegungen auch für Notker, Otfrid und Tatian
aufgenommen wurde.
Neuere Lesungen sind meist in zusätzlichen Anmerkungen
oder in einem
Nachtrag aufgeführt. Altsächsische
Wörter in althochdeutscher Umge-
bung sind durch , altniederfränkische Wörter in althochdeut-
scher Umgebung durch Γ7.... und althochdeutsche Wörter in nichtalt-
hochdeutscher
(altsächsischer, altniederfränkischer Umgebung) durch
^^^^ gekennzeichnet.
XX
AB=41 = Altbayerische Beichte
Altbayerische Beichte (AB)
Überlieferung: Orleans,
Bibliothèque Municipale Ms.
184 (161) S. 328.
Die Handschrift stammt aus der Abtei Fleury und wurde vermutlich
spätestens
gegen 820 in
einem nicht sicher zu bestimmenden Schreibort
des oberösterreichisch - salzburgischen Raumes
geschrieben.
Sie enthält
vor allem Schriften Isidors von Sevilla und ab Seite 240
verschiedene Gebete. Darunter befindet sich auf Seite 328 unter der
roten Überschrift
Confessio pura auf 14 Zeilen die altbayerische
Beichte. Nach umstrittener Ansicht bestehen Bezüge zu Regensburg.
Inhalt: Der etwas mehr als 100 Wörter umfassende Text ist
altbay-
erisch (p im Inlaut). Schreibweisen und Wortschatz sind altertümlich
(au statt ou, j, anlautendes hr) und in manchem
isoliert. Umstritten
sind mögliche
Spuren (gi- statt ga-, uo) einer eventuellen altfränki-
schen Vorlage. Gegliedert ist die Beichte in Einleitungs- und Emp-
fängerformel
, das
Sündenbekenntnis
und die Bitte um Gnade und
Verleihung der Bußfertigkeit. Die
altbayerische Beichte ist verhält-
nismäßig
gedrängt
und einfach. Sie findet sich als erster Teil auch
im altbayerischen Gebet (Sankt Emmeramer Gebet). Mit der jüngeren
altbayerischen Beichte besteht trotz gewisser Abweichungen eine
deutliche Übereinstimmung
vor allem in der Einleitung und im Haupt-
teil. Streitig ist, ob es
sich bei der Beichte um ein für die
Beichte
der Gemeindeglieder geschaffenes Formular oder um ein vor oder
während der
Messe still zu
betendes Gebet handelt.
Ausgaben:
Martène, E., Tractatus de
antiqua ecclesiae disciplina,
1706, 619 ff. (650 f.); Steinmeyer, E.V., Die
kleineren althochdeut-
schen
Sprachdenkmäler, 1916, Neudrucke 1963, 1971, 309, Nr. 41.
Literatur: Baesecke, G., Die altdeutschen Beichten, PBB 49 (1925), 268
ff.; Ehrismann, G., Geschichte der deutschen Literatur, Teil 1 2. A.
1932, Neudruck
1966, 321; Eggers, H.,
Gotisches in der altbairischen
Beichte, Z. f. Mundartforschung 22 (1954), 129 ff.; Bischoff, B.,
Paläographische
Fragen deutscher Denkmäler
der Karolingerzeit,
Frühmittelalterliche
Studien 5 (1971), 125; Masser,
Α., Altbairische
Beichte, Verfasserlexikon
2. Α. Bd. 1 1978, 273.
=4l = Altbayerische Beichte
309
XLl. ALTBAYRISCHE BEICHTE
Truhtin,1 dir2 uuirdu ih pigihtik alierò minero suntiono enti missa-
tatio, alles des ih io missasprah3 eddo
missateta eddo missadahta,
uuorto enti uuercho enti kidancho, des ih kihukkiu
eddo nigahukkiu,
des ih uuizzanto kiteta eddo unuuizzanto, notak eddo
unnotak, slaf-
5 fanti eddo
uuachenti: meinsuartio enti lugino, kiridono enti .unrehteru
fizusheiti, huorono so uuie so ih sio kiteta, enti unrehtero
firinlustio
in muose, in tranche enti in unrechtem© slafe: daz tu mir,4
truhtin,
kinist enti kinada kauuerdos fargepan, daz ih fora dinem5 augom
unskamenti si enti daz ih in deseru uueralti minero missatatio
hriuun
10 enti harmskara
hapen muozzi, solihho so dino miltida sin, alles uual-
tantio truhtin.
J Truhtin] Τ rot l dir 3 missaeparh 4 dáz tu mir 5 dine
AG=18=Augsburger Gebet
Augsburger
Gebet (AG)
Überlieferung:
München, Bayerische Staatsbibliothek Clm
3851 f. la.
Die aus dem Domstift Augsburg kommende Handschrift enthält 74 Blätter
im Format 23,6 χ 21
cm. Da sie die Grundlage der in Augsburg
geschriebenen Handschrift München, Bayerische Staatsbibliothek Clm
3853 bildet,
war sie jedenfalls im 10.
Jahrhundert in Augsburg. Der
Schriftcharakter scheint auf Entstehung im späten 9. Jahrhundert in
Lothringen zu weisen.
Inhalt: Die Handschrift enthält von Blatt 2a bis 73a
oben eine Samm-
lung von Bußordnungen
und kanonistischen Schriften. Auf Blatt la
steht von einer besonderen, durch die Gestalt des g und die Häufig-
keit des unzialen Ν individualisierten Hand in zwei und drei
Zeilen
ein lateinisches Gebet, das zu den der Allerheiligenlitanei
zugeord-
neten Orationen gehört
und zum Text des Sacramentarium Gregorianum
stimmt, und dessen in vier anspruchslosen Reimpaaren mit insgesamt
nicht einmal 30 Wörtern nach der Art Otfrids
von Weißenburg gefaßte
möglichst
getreue Übertragung
in das Althochdeutsche, mit welcher
Gottes Gnade um Vergebung der Sünden erfleht wird.
Der Dialekt ist altrheinfränkisch (th, ld, nd, g ist h im Auslaut,
auslautendes h ist
abgefallen). Das Gebet dürfte
am Ende des 9.
Jahrhunderts entstanden und (nachträglich von einem Franken in
Augsburg?) in die Handschrift eingetragen worden sein.
Ausgaben: Steiner, J.A., Synodi dioecesis
Augustanae, Bd. 1 1776, 2
(fehlerhaft); Petzet, E.-Glauning, 0., Deutsche Schrifttafeln, Bd. 1
1910, Tafel
X (Faksimile); Steinmeyer, E.V., Die
kleineren althoch-
deutschen Sprachdenkmäler,
1916, Neudrucke
1963, 1971, 92, Nr.
18.
Literatur: Ehrismann, G., Geschichte der deutschen Literatur, Teil 1
2. A. 1932, Neudruck 1966, 215; Bischoff, B., Paläographische Fragen
deutscher Denkmäler
der Karolingerzeit, Frühmittelalterliche Studien 5
(1971), 117; Köbler, G., Verzeichnis der Übersetzungsgleichungen der
kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, 1971; Masser, Α., Augs-
burger Gebet, Verfasserlexikon, 2. Α. 1978,
519.
AG=18=Augsburger Gebet
qo
XVJI1. RHEINFRÄNKISCHES [AUGSBURGER] GEBET
Deus, cui proprium est misereri semper et parcere, suscipe
doprecationem
nostram, Vt, quos catena delictorum constringit, mise-
ratio tuae pietatis
absoluat. per [dominum nostrum].
(îot,
thir eigenhaf ist, thaz io genathih bist,
Intfaa gebet1 unsar (thes bethurfun uuir
sar),
thaz uns thio2 ketinun bindent thero sundun,3
thinero mildo genad intbinde haldo.
g - obwohl schon Müllenhofj angemerkt hatte, daß uns doppelt zu
nehmen
sei. sowohl als Objekt zu intbinde wie relatirisch zu bindent. wird
MLN.
27 (1012), 17y/. törichterweise
thio in thia verändert 3 ich halte nach dem
Latein, im Einklang mit Kögel und JFranck, Altfränkische (¡ramm. (l'J09)
§ 138. sundun für einen Plur.
A Ps=38= Alt alemannische Psalmenbruchstücke
Altalemannische Psalmenbruchstücke (APs)
Überlieferung:
Dillingen, Studienbibliothek (früher Lyzealbibliothek)
Doppelblatt 1.2;
München, Bayerische Staatsbibliothek Cgm 5248,
1.
Bei dem Dillinger Doppelblatt handelt es
sich um den Anfang und
Schluß
eines Quaternio. Er diente als Deckelschutz der
1587 in
Freiburg im Üchtland gedruckten, 1601 von dem Wessinger Pfarrer F.
Lindlmayer den Dillinger Jesuiten geschenkten Histori vom Leben und
Sterben SMeinrads und wurde 1848 von A. Steichele abgelöst. Die
Blätter
waren unbeschnitten vermutlich etwa 25 χ 22
cm groß. Die
beiden Münchener
Blätter
(3,4) sind zwei Einzelblätter, zwischen
denen zwei weitere verloren gingen. Beide wurden unabhängig
voneinander aus Bucheinbänden
des 16. Jahrhunderts
abgelöst.
Jede der insgesamt acht Seiten der vier Blätter enthält 26
vorgeritzte
Zeilen, von denen 13 auf den weitgehend zur Vulgata stimmenden
lateinischen Psalmentext und 13 auf die mit Mennig ihm überge-
schriebene althochdeutsche Interlinearversion
treffen. Die Schrifthei-
mat ist alemannisch, ohne daß eine engere Eingrenzung
(etwa
Murbacher Abschrift eines Reichenauer
Originals) möglich
wäre.
Der
lateinische Text wie die in roter Schrift dünner eingetragene
althochdeutsche Interlinearversion ist
in das mittlere Drittel des 9.
Jahrhunderts zu setzen. Zwischen dem Dillinger Blatt 2 und dem
Münchener
Blatt 3 fehlen
mindestens zwei Lagen und zwei Blätter.
Inhalt: Die etwa 500
althochdeutsche Wörter
umfassenden Fragmente
entstammen einer umfangreicheren, nicht ganz fehlerfreien altale-
mannischen Prosainterlinearversion der
Psalmen aus der althochdeut-
schen Frühzeit,
wobei die Form-für-Form-Übertragung vereinzelt durch
Artikelsetzung erweitert ist. Erhalten sind im
Dillinger Doppelblatt
Psalm 107,
7-14; 108, 2-5; 113, 12-18; 114, 1-8; im Münchener Blatt 1
123, 2-8; 124, 1-5 (vollständig); im Münchener Blatt 2 128, 7-8; 129,
1-8 (vollständig); 130, l-(2).
Gegen die früher überwiegend
angenommene Herkunft von der Reichenau könnte das dortige Fehlen
althochdeutscher Psalmenglossen sprechen.
Die altalemannische Spra-
che wurde in die zwei ersten Jahrzehnte des 9. Jahrhunderts gesetzt
(ei, aber au, 6 ua gegen 8 uo, 6 auslautende m gegen 10 n,
anlautendes h vor 1, n, r,
w fehlt).
Ausgaben: Schmeller, J. Α., Gelehrte
Anzeigen hg. v. Mitgliedern der
bay. Ak. d. Wiss. 32 (1851) Nr. 80; Steinmeyer, E.V., Die kleineren
althochdeutschen Sprachdenkmäler, 1916, Neudrucke 1963, 1971,
293-298, Nr. 38;
Baesecke, G., Der deutsche Abrogans, 1930, Tafel
VI-VII
(Faksimile vom Doppelblatt Dillingen, von cgm 5248,1 nur von
Blatt 2b); Drei Reichenauer Denkmäler der altalemannischen Frühzeit
hg. v. Daab,
U., 1963, 78-92.
Literatur: Stewart, CT., Grammatical Treatise on the fragments of
an Alemannic translation of the
psalms, Bezzenbergers Beiträge zur
Kunde der indogermanischen Sprachen, 28, 161 ff.; Ehrismann, G.,
Geschichte der deutschen Literatur, Teil 1 2. Α., 1932, Neudruck
1966, 270; Daab,
U., Zur Datierung der altalemannischen Psalmen-
übersetzung, PBB 83 (1961/2), 281; Bischoff,
B., Paläographische
Fragen deutscher Denkmäler
der Karolingerzeit, Frühmittelalterliche
Studien 5 (1971), 119; Köbler, G., Verzeichnis der Übersetzungsglei-
chungen der kleineren
althochdeutschen Sprachdenkmäler, 1971;
Sonderegger, S., Altaleni
annische Psalmenübersetzung,
Verfasserlexi-
kon,
2. Α. Bd. 1 1978, 273.
APs=38=Altalemannische Psalmenbruchstücke
293
XXXVIII. ALTALEMANNISCHE Ρ SALMEN ÜBER SETZUNG
GVI1.
(Ia) 7. Saluum fac dextera tua et
exaudí1 me | 8. deus locutus est
in sancto suo. |
Exultabo -r- et diuidam sicimam.
et conuallem | tabernaculorum di-
metiar! |
9. Meus est galaad. et meus est
manoseen et ephraim* | susceptio
c&pitis mei |
luda rex meus! 10. moab lebes
spei meae |
In idumeam extendam calcia-
menlum meum J mihi alienigenae
amici factt sunt \
11.
Quis deducet me
in ciui-
tatem munitam quis |
deducet me.
usque in idumeam3 |
12.
Nonne tu deus qui
reppu-
Jisti* nos5 et non exibis deus J
in uirtutibus nostris. |
(lb) 13. Da nobis auxilium de
fribulatione !β | quia nana salus
hominis. J
14. In deo faciemus wtrtutem!7
et ipse ad nihilum | deducet
inì-
wicos8 nostros. I
7. kahaltana tua cesuun
dina inti
. .
. | 8. cot sprehhanter ist
in uuihemo sinemo1
|
froon inti
ceteilo euuilendi.2
5. .
. | selidono mizzu |
9. miner ist galaad. inti3 miner
ist manaeses4 | antfanc des
houbites ... |
lOiudas chuninc
miner. 10. moab
uueref6 dee . . . |
in
idumea kidennu kescuoi6
. | mir helidiota
friunt7 uuortana
.. . |
1511. uuer kileittit mih in
buruc
. j kileittit mih.
uncin in idumea |
12. inu ni du cot
du fartribi
unsih. in/i8 . . |
20in creftin unseren. ¡
13. .
arabeiti9 | .
des mannes |
14. . . . craft.10
25inti11 er seibo ce niuuuihti | . . .
fiants,12 unsera |
1 exaudí] von χ Reste, 2 et ephra-
ini kann, wenn ta stand, nur den
Schluß dieser Z. gebildet haben, denn
die Vorderhälfte der nächsten lat. und
deutschen Z. war von Anfang an
leer s idumeam] vom letzten m
Reste * reppulisti]
das erste ρ über'
geschrieben * nos] vom s Reste
• ¿ribulatione] von r ein Rest T «tr-
tutem] von r eine Spur · inimicos]
von c ein Rest
1 sinemo] vom o nur der Anfang
erhalten * Anlaß zu dieser
Über-
setzung gab Gen. 37,
12/. cumque fra-
tres illius in pascendis gregibus patrie
morarentur in Sichern, dixit ad eum
Israel: fratrea tui pasciint oves in
Sichimis 3
inti] t gestürzt
* manaeeee]
vom zweiten a nur ein
Rest 6 l. uuer. Der Fehler kann
durch ein mißverstandenes es von lebes,
das in der Vorlage zwischenzeilig nach-
getragen war, entstanden sein
* kescuoi] ka oder ki unmöglich
7 friunt] t gestürzt 8 infi] von in
Reste
· arabeiti] von r ein Rest
10 craft] von r ein Rest u inti] t
erloschen.
Keinesfalls stand inter
11 fianta.] Rest des letzten a
APs=38= Altalemannische Psalmenbruchstücke
294 INTERLINE AR VERSION
CVIII. Psalmus. Dauid. |
2. Deus laudem me&m
ne tacueris. 2. .
. . minaz nisuuiges.1
quia os peccatone. | et os
dolosi danta mund des suntigen ¡ . . .
super
me apertum est.
| mih2 intlohhan3 ist |
3. Loculi sunt aduersum me lingua 53.
. . . «wider4 mih zunga
dolosa. | et sermonibus odii! cir- seriu | .
. . /iantscaffi.5 umbi-
cumdederunt me. | et expugna- seliton
mih |
.
uerunt me gratis. | mih arauuingu6 |
4. Pro eo ut me diligerent.1 de- 4. . . . minnoün. pi-
trahebanf
mihi! | ego autem ora- lOsprahhun mih | ... . !7
barn |
5. Et posuerunt aduersum me mala
5. . . .
mih ubili
pro bonis! | pi guoton |
CXIII.
(2a) 12. Benedixit domui2 israhel 12. uuihta hiuuiski israhelo.8
benedixit domui aaron | 15 uuihta hiuuiski aroneä |
13.
Benedixit3
omnibus qui ti- 13. uuihta alle dia
furih-
ment dominum.
pussillis | cum tant truhtinan.9
luzcile | mit
maioribus | meron10 |
14.
Adiciat
dominus super 14. zuo auhhe truhtin9uber hiu-
uos. super
uos. et super 20uuih über hiuuuih.
inti über
filios uestros. | suni (khind)11
euuueriu |
15.
Benedict!
uos domino4
qui 15. kiuuihta ier12 truhtine9 der
fecit caelum5 et terram | teta himil inti erda |
16.
Caelum caeli domino terram 16. himil himilo truhtine9 erda
autem dédit filiis
hominum6 j 25auur kap
barn manno |
17.
Non mortui laudabunt
te 17. nales tote
lobont dih
domine Neque omnes | qui
des- truhtin. noh alle | dia13 nidar-
eendunt in
infornum. j stigant in hellu14 |
1 diliyerent] von r ein liest l suuigesj s nur zur obern Hälfte,
2 Benedixit domui] beide d teilweise, erhalten 2 mihj liest von m
υ gänzlich, in zur vordem Hälfte durch 3 intlohhan] vom
I nur Spuren
Loch zerstört 3 Benedixit] t nicht % MUider] nur
die zweite Hälfte des
mehr zu sehen * a domino Vulg., d erhalten °
//antscaffi) das zweite
domino Versio antigua bei Sabatier u sicher, nicht ν. β erloschen ist da·
8 caelum] a
nicht,
mehr sichtbar hinter nichts, es bleibt deshalb zwei fei-
6 hominum]
tun kann ich nicht mehr haft, ob zu araiutinguii ergänzt werden
erkennen darf 7 von
dieser Z. nur der rote
Schlußpunkt erhalten 8 isrlo
9 trhnan,
trlitin, trhne 10 meron]
o sicher ll .suni] 3 nicht sicher; über
dew Worte steht khind u ier] von
r nur
obere Spur |:| dia wahr-
scheinlicher als dhea; wan ala erster
Strich des
h erscheint, kann in
der
Pergam oil ¡alte rom d abgedrückt
^sin
11 hellu] 11 sicher
APs=38= Altaleni annische Psalmenbruchstücke
XXXViri. ALTALEMANNISCHE PSALMENÜBERSETZUNG 295
18. Sed nos qui uiuimus benedici- 18. uzzan1 uuer2 der lebemes
mus domino ex hoc nunc |
et uuolaquedemes truhtine.8 fona
usque in1 saeculum. | nu | inti uncin in uuerolt. |
Fsalmus1 Dauid. CXIIII» |
1. Oilexi1 quoniam exaudiet do- 61. minnota pidiu kehorta
truh-
minus. uocem orationis meae | tin.3 stimma des kebetes mines |
2. Quia inclinauit
aurem suam 2. danta
kineicta ora sinaz
mihi. et in diebus
meis |
(2b) mir.
inti in
tagon minen. |
inuocabo te.2
| kinemmu dih |
3. Circumdederunt me dolores 103. umbiseliton mih
seher des
mortis pericula3 | inferni inuene- todes
zaala j dera hella4 funtun
runt me.
| mih j
Tribulationem et dolorem in- arabeit inti seher fand.
ueni. 4. et nomen domini | in- 4. inti namon5 truhtines |
uocaui. | lökinamta |
O domine libera animam meam! uuolago truhtin6 erlosi sela mina.
5. misericors dominus et iustus | 5. kenadiger truhtin inti renter |
et deus noster miseretur. | inti got unser kenadit |
G. Custodiens paruulos dominus! 6. kehaltanti luzcila truhtin. ke-
humiliatus sum | et liberauit me.| 20diomuoter7 pim | inti arlosta mih|
7. Conuertere anima
mea in 7. uuerbi sela mina in
requiem tuam.
| quia dominus
resti dina
| danta
truhtin
benefecit tibi; | uuolateta dir |
8. Quia eripuit animam meam
de 8. danta erlosta sela mina fona
morte, oculos meos | a lacrimisi 25tode. ougun miniu j fona zaharim.
pede> îneos a
lapsu. | fuozzi8 mine fona slippe.
|
CXXIII.
(31) 2. Nisi quia dominus erat in 2. uzzan daz truhtin uuas in
nob i s | uns |
Cum exsurgorent hoinines in nos. denne arstantant man in unsih
3. forte uiuos | déglutissent4 303. odouuila lebente | farslintant
nos. | unsih |
Cum irasceretur furor eorum in denne arbolgan ist heizmuoti iro
nos | 4. forsitan5 aqua absor- in unsih | 4. odouuila uuazzer
buisset nos | pisaufta unsih |
1 usque in, salm ion Psalmus und l uzzan] das erste z sehr zweifelhaft
ilexi von Dilexi
nebst
den überge· 2 uuer] r nicht mehr
erkennbar
schriebenen deutschen Worten
durch 3 trtine, trhtin * helle] h überge·
die aufgepinselte Signatur unleserlich schrieben 5 namon] o aus ? u korr.
gemacht 2 te fehlt Vulg., Sabotier β trhn "
kediomuoter]
i. nicht θ
3 et pericula
Vidg., nur pericula 9 fuozzi] i skhert
Sabater und
Trierer Interlinearver·
sion bei Grafs 542
· déglutissent]
glu nur
schwach sichtbar 5
forsitan]
f und r unsicher
8
A Ps=38= Altalemannische Psalmenbruchstücke
296 INTERLINEARVERSION
5. Torrentem
pertransiuit anima 5. leuuinnun duruhfuor sela
nostra /orsitan |
pertransisset unseriu odouuila |
duruhfuar
anima nostra
aquam intolera- sela unseriu uuazzer unfardra-
bilem j ganlih j
6. Benedictus
dominus1 qui non 56. kiuuihter truhtin der ni-
dedit nos in captionem2 | denti- kap1 unsih in gefangida | cenim
bus eorum | iro |
7. Anima nostra sicut passer erep- 7. sela unseriu. soso sparo kecrif-
ta est | de laqueo uenantium. | tiu ist | fona seide uueidenontero |
Laqueus
contritus est! et nos 10seid farmulitaz
ist. inti uuer
liberati sumus; | erlosta pirumes |
8. Adiutorium nostrum in nomine 8. zuohelpha unseriu in namin2
domini. | (3b)
qui /ecit caelum truhtines.
| . . teta, himil
et terram | inti herda |
CXXI1II. Canticum graduum. |
1. Qui confidunt in domino, sic-161. dia ketruhent in truhtine soso
ut nions sion. | non
commoue- berac sion
j nist eruuegit
in
bitur in aeternum | qui habitat euuun | der buit
2. in hierusalem | 2. in hierusalem |
jysontes in circuitu eius. et do- 20beraga umbinciric
sin. inti truh-
minus. in circuitu
populi sui | tin
umbinciric folkes sines3 |
ex hoc nunc et usque in saeculum. j
fona demo nu inti unzan in uuerolt |
3. Quia non dimisit* uirgam
pec- 3. danta nifarliez kerta
catorum super4
|sortem iustorum.8
suntigero4 über | loz rehtero.
ut non extendant
iusti. | ad ini- 25daz nikidennen rehte
| ce hun-
quitatem manus suas | rehte henti sino |
4. jBenefac domine bonis et ree- 4. uuolatua truhtin.
cuatem inti
tis corde. | rehtem herzin |
5. Declinantes autem in obliga- 5. cÄerante auur in
bin-
tiones. adducet dominus cum 130tanne.5 zuakeleite truhtin8 |
operantibuB* iniquitatem.
pax uuurchantem.''
unreht fridu
super israhel ! j über israhel.8 |
CXXVIII.
(4a) 7. et sinum suum qui mani- 7. inti puasum sinan der garba
pulos collìget7
\ samanot9 |
1 due] die untere Hälfte dee d durch * kap] ρ unsicher 2 namin] das
Loch zerstört * captione oder cap· zweite η übergeschrieben 3 sine«] e
tionë 3 dimisit Versio anticua, re- zum Teil abgeschnitten * suntigero
linquet dominus Vulg. * euperl sicher s auê dem an
flektierten In·
s durch Loch zerstört * iustoruml finitiven
sehr reichen Glossar Rb. ver-
iusto nicht sicher * operanttbus] gleicht sich das akkusativisch
verwen-
vom b nur
ein Rest 7 colligit Vulg., dele prennanne concremacionem Ahd.
Sabotier GU. 2, 314, 6
· trhtin
7 für ein
dem cum entsprechendes mit scheint
der Raum zu fehlen · isrl ·
nur
die obern Hälften
der Worte der—sa-
manot sind erhalten
APs=38=Alta1emannische Psalmenbruchstücke
XXXVIII. ALTALEMANNISCHE PSALMENÜBERSETZUNG 297
8. Et1 non dixemnt qui preterí- 8. inti niquatun die suris uorun
bant benedictio domini | super uuihi truhtines1 | über
uos benediximus uobis in nomine euuuih uuihtomes euuuihinnamin
domini. | truhtines |
Canticum graduum. CXXVIIII. |
1. De profundis clamaui ad te 61. fona tiuffem hereta2 ce dih
domine! | 2. domine
exaudí uo- truhtin8 | 2. truhtin kehori
cem meam. | stimma mina |
Fiant aurea tuae intendentes in sin orun diniu anauuartontiu in
uocem { deprecationis meae.
| lOstimma | des kebetes
mines
|
3.
Si iniquitates obeeruabis2 do- 3. ubi unreht haltis*
truhtin.
mine, domine qui3 sustinebit; | truhtin uuer kestat imo5 |
4.
Quia apud te propitiatio est! 4. danta mit tih
kenada6 ist.
propter4
legem | tuam sustinui duruh uuizzud j
tinan fardolata
te domine; | 15dih truhtin |
Sustinuit anima mea in uerbo fardolata sela miniu in uuorte
eius! | 5. sperauit anima mea in sinemo | 5. uuanta sela miniu in
domino; | truhtine. |
(4b) 6. A custodia matutina
us- 6. ... Jfcihaltidu7 morganlihera
que6 ad noctem | speret israhel 20uncin ce naht j uuane israhel8
in domino. | in truhtine |
7. Quia apud dominum
misericor- 7. danta mit
truhtinan kenada
dia! et* copiosa | apud eum re- inti kenuhtsamiu |
mit inan er-
demptio! | losida |
8. Et ipse redimet
israhel! ex 258. inti her erlosit israhelan fona
omnibus iniquitatibus |
eius; allen unrehtun9 |
sinen |
CXXX. Canticum graduum. |
1. Domine, non est exaltatum 1. truhtin. nist erhabanaz
cor meum ! | Neque elati sunt herza minaz | noh ni erkeilidiu sint
oculi mei; | 30ougun miniu |
1 Et] t durch
Loch zerstört * ob-
l truhtines] vom s nur ein Rest
eervabis eecundum Hebrneoe, obser- 2 zu der
umgelauteten Form vgl.
vaveris Vulg. 3
quia aile * da-
RHeinzel, Wiener Sitzungsberichte 80
vor et Vulg., fehlt Sabotier 5 usque]
(1875), 742 und EOchs, Beitr. 40, 470
us durchlöchert · et durchlöchert 3 trihtin
* zwischen unreht und
haltis hat niemals etwas
gestanden
5 imo] vom m ist der zweite Strich
nur teilweise, der dritte nicht mehr er-
halten, imo {reflexiv)
scheint mir richti-
ger als das von SchmeUer ergänzte im
• kenad&
7 auf Grund der Buch-
stabenspur vor dem ersten i scheint es
mir richtiger, kihaltidu, nicht mit
SchmeUer pihaltidu, zu schreiben. Vgl.
auch CXIIII, 6 Custodiens kehaltanti
8 isrl · unrehtun] das zweite "
nicht sicher
10
APs=38=
Altalemannische
Psalmenbruchstücke
298 INTERLINE AR VERSION
Ñeque ambulaui in magnis. Ne- noh nikienc in mihilem. noh
que in mirabilibus | super me. [ in uuunteron | über mih |
2. Si1 non hîimiliter2
sentiebam! 2. ubi ni in1 deohmuati"2
far-
sed exaltaui | animavo.
3 meam; | stuanti. uzzan arhuobi |... mina |
Sicut aWactatum4 super matre 5. . . ¿niwuenitaz3 über muoter
sua! | «nero |
1 Si] vom roten S schwacher Rest l die Worte, namentlich ni in, sind
• humiliter] vom h zerstörter Rest unsicher * auffällig ist das at von
3 ant warn] nur der letzte Strich des -muât, a mit gestürztem t, hinter dem
zweiten m erhalten * ablactatum ein weiterer Buchstabe sich nicht wahr-
Versio antigua bei Sabotier, ablacta· nehmen läßt 3 iniuuenitaz] da
tue eecundum Hebraeos. ablactatus vom zweiten u nur eine geringe Spur
est Vvlg. vorhanden ist, kann aucJi intspenitaz
gestanden haben
11
B=36=Benediktinerregel
Benediktinerregel (B)
Überlieferung:
Sankt Gallen, Stiftsbibliothek 916 (früher S. n. 249) S.
8-150 (2-159). Eine
zweite Sankt Gallener Handschrift, welche eine
Abschrift der Handschrift 916 war und von M. Goldast, Ale-
mannicarum rerum scriptores, 1606 (II, 94-112) benutzt und in Form
einer lateinisch-althoch deutsche η Wortliste (Auszüge) veröffentlicht
wurde, ist seit dem Ende des 17.
Jahrhunderts verschollen. Eine dritte
Sankt Gallener Handschrift, in welcher nur der Prolog der Benedikti-
nerregel althochdeutsch
glossiert war, welche jedoch weitere althoch-
deutsche Übersetzungen
katechetischer Stücke enthielt, verbrannte 1768
im Kloster Sankt Blasien im Schwarzwald, wohin
sie 1760 entliehen
worden war.
Die insgesamt 172 Seiten umfassende
Handschrift im Format 19,5
χ 12,5
cm enthält
als Hauptinhalt auf den Seiten 2 bis 159 den lateinischen
Text der in zahllosen Handschriften überlieferten Regula Benedicti,
welche Bendedikt von Nursia bei Spoleto (um 480-547?, 550?, 553?,
560?), der
Gründer
einer in Subiaco begonnenen, um 530
auf den Monte
Cassino geführten Mönchsgemeinschaft in Zusammenhang mit der Grün-
dung und dem Aufbau des Mutterklosters verfaßte. Von einer guten,
896 verbrannten
Abschrift des von Benedikt selbst geschriebenen Origi-
nals dieser Regel ließ
Karl der Große 787 in Montecassino eine inzwi-
schen verlorene Abschrift anfertigen, welche ihrerseits im Jahre 817
auf der Reichenau abgeschrieben wurde (Sankt Gallen, Stiftsbibliothek
914).
Der althochdeutsche Text ist
von mehreren Schreibern auf den Seiten 8
bis 150 in
feiner steiler Kursive geschrieben. Sowohl der lateinische
interpolierte Text als auch der althochdeutsche Text wurde um 800
oder kurz danach in Sankt Gallen aufgezeichnet. Die für Entstehung
des althochdeutschen Textes in Sankt Gallen sprechenden Umstände der
bedeutenden Stellung Sankt Gallens in der Überlieferung sowohl der
lateinischen
als auch der althochdeutschen Benediktinerregel und
der
Übereinstimmungen
der ältesten
Sankt Gallener Glossen und der
althochdeutschen Benediktinerregel dürften den Umstand überwiegen,
daß die
Reichenau eine herausgehobene Position im Rahmen der
frühalthochdeutschen Übersetzungen einnahm und
deshalb auch die
althochdeutsche Benediktinerregel dort
entstanden sein müßte.
Vermut-
lich ist der althochdeutsche Text in Sankt Gallen auch entstanden
(Str.).
Die Wörter des lateinischen
Textes sind oft abgekürzt.
Auch gängige
althochdeutsche Wörter
sind durch ihre Endungen abgekürzt.
Im
übrigen
ist hier erstmals grundsätzlich
der lange Vokal durch Dop-
pelschreibung bezeichnet.
Inhalt: Die Benediktinerregel ordnet in 73 Kapiteln die Verfassung und
die Disziplin und damit das gesamte klösterliche Leben der Benedikti-
nermönche,
das den Hauptgelübden Armut, Keuschheit
und Gehorsam
unterworfen ist. Der althochdeutsche, vielleicht insgesamt rund 9000
Wörter
umfassende Text ist eine über
dem lateinischen Text stehende,
mechanisch genaue, aber oft fehlerhafte (Adjektiv statt Adverb,
Kasusfehler) Übersetzung (Interlinearversion).
Diese ist anfangs
vollständig,
von Kapitel 15 an,
ausgenommen Kapitel 31,
lückenhaft,
gibt von der Mitte des Kapitels 65 nur noch einzelne lateinische Wörter
wieder und hört in
der Mitte von Kapitel 67
ganz auf. Etwas freier
sind die eingestreuten Bibelzitate wiedergegeben. Vielleicht ist der
althochdeutsche Text Abschrift, doch ist eine etwaige Vorstufe oder
althochdeutsche Vorlage nicht sicher faßbar. Für das Verhältnis zum
lateinischen Text ist davon auszugehen, daß der althochdeutsche Text
von ihm nicht völlig
getrennt werden kann, aber offenbar zusätzlich
auf einem anderen Text derselben westlichen, in Gallien beheimateten
interpolierten Textklasse beruht.
Die Sprache ist altalemannisch.
Ai ist meist zu
ei
geworden, au noch
12
B=36= Benedi kti nerregel
erhalten. A ist noch einige Male unumgelautet.
Im Auslaut ist m meist
schon n, im Anlaut kommt h vor
l,n,r und w noch häufiger
vor.
Der insgesamt etwa 1700
Stichwörter
umfassende Wortschatz ist stark
vom Lateinischen beeinflußt.
Von den 200 den
religiösen
Wortschatz
bildenden Wörtern
weisen 121 (60 %) Lehnbedeutungen auf. 36 (18 %)
sind Lehnübersetzungen,
18 (9 %) Lehnübertragungen und 23 (etwa 11
%) Lehnwörter. Innerhalb des
nichtreligiösen
Wortschatzes lassen sich
weitere 224 Lehnbildungen erkennen.
Ausgaben: Goldast, M., Alemannicarum rerum scriptores, Frankfurt
1606, Bd. 2, 1 S. 94 ff.; Schilter, Thesaurus antiquitatum teutonica-
rum, Ulm 1726, Bd. 1 Teil 2 S. 13 ff.; Steinmeyer, E.V., Die
kleine-
ren althochdeutschen Sprachdenkmäler, 1916, Neudrucke 1963, 1971,
190-281, Nr. 36; Daab, U., Die
althochdeutsche Benediktinerregel des
Cod. Sang.
916,
1959.
Literatur: Ehrismann,
G., Geschichte der deutschen Literatur, Teil 1
2. A. 1932, Neudruck 1966, 266; Betz, W.,
Deutsch und lateinisch. Die
Lehnbildungen der althochdeutschen Benediktinerregel, 1949, 2. Α.
1965; Neuhold, Η., Die
althochdeutsche Interlinear version
der Benedik-
tinerregel und
ihre lateinische Vorlage, Diss. phii. Wien 1956
(masch.schr.); Ibach, H., Zu Wortschatz und
Begriffswelt der
althochdeutschen Benediktinerregel, PBB (Halle) 78 (1956), 1 ff., 79
(1957), 106 ff., 80 (1958), 190 ff., 81 (1959), 123 ff., 82 (1960/1) 371
ff.; Daab, U., Die Schreiber der althochdeutschen Benediktinerregel im
Cod. Sang. 916, PBB 80 (1958), 379; Köbler, G., Verzeichnis der
Übersetzungsgleichungen der althochdeutschen Benediktinerregel, 1970;
Sonderegger, S., Althochdeutsch in St. Gallen, 1970; Bischoff, B.,
Paläographische
Fragen deutscher Denkmäler
der Karolingerzeit,
Frühmittelalterliche
Studien 5 (1971), 108; Sonderegger, S., Althoch-
deutsches auf der Reichenau, in: Die Abtei Reichenau, 1974, 71 f.;
Ruh, K.-Sonderegger, S.-Wolf, N.R., Benediktinerregel, Verfasserlexi-
kon 2. Α. Bd. 1 1978,
702.
13
B=36=Benediktinerrege I
190
INTERLINE ARVER SION
XXXVI. BENEDÏKTINERREGEL
(8) Ergo preparanda sunt
corjda nostra et corpora! sanc-
tae ¡ preceptorum. oboedien-
tiae mili ¡tanda; Et quod minus
habet {in nos natura possibile ! ro-
gemus dominimi ut gratiae
siiae | adibeat1
nobis adiutorium
omnis terre;2 j
Et sic3 fugientes géhenne
poe-
nas! ! ad uitam uolumus perue-
nire perpeituam; Dum
adhuc
uacat et in | hoc corpore su-
mus! et haec omjnia
per
haue lucís uitam
uacat | im-
plere! currendum et agendum j
modo est!4 quod in perpetuimi
nobis j expédiât; |
Constituenda est ergo a no-
bis do|minici scola seruitii!
in qua j institutione ! nihil as-
perum!5 j (9) nihil graue nos
constitu turos
speramus; »Sed et
si quid paujlolum
restrictius !
dictante aejquitatis6
ratione
propter emen'dationem
uiti-
orum! uel conuersa
cionem7 ca-
ritatis processerit! Non | ilico
pan ore perterritus
fugias uiam j
saluti«, quae non est ! nisi angusto
itejnere8 incipienda; Processu
1 am Rand von 3. Hand ivbeat
2 unter oñitre
und über poeiias steht
»on 3. Hand ministra (— ministrare)
3 sic] c ausradiert * ν hier unter-
punktiert
und nach agenda von Λ.
Hand zugesetzt 5 nihil asperum noch
ein zweites Mal und dann vom Über-
setzer
durchstrichen 6 aequitatis]
das zweite i über
ausradiertem e vom
Schreiber 7 conuersacionC;] u aus s
korr.
8 itenere Unterpunkt
ieri, am
rechten Rand inicio von 3. Hand
14
(8) keuuisso zekarauuenne sint
herjzun vnseriv indi lihhamun
dero vvihono | piboto dera hor-
samii ze chamfanjne indi daz
5min hebit j in uns chnuat samftesj
pittames trvhtinan daz dera
ensti sinera | zuatue vns1 heisa
eocouuelihera2 erda ¡
indi so fliohente dera hella
lOvvizzi
| ze libe uuellemes duruh-
qhuueman |
euuikemv denne nu
jioh muazzot indi in | desemv
lihhamin
pirumes indi desiu
alliu duruh desan leoht lib muaz-
15 zo eruullan ze hlauffanne indi
ze tuenne ! nu ist daz in cuuin
vns | piderbit; |
ze kesezzenne ist keuuisso. fona
uns ! dera truhtinlihhun. scuala.
20dera deonosti.
in dem \ kesezzidu
neovveht sarfes3
¡ (9) neouueht
suuarre4 vns kesezzente j uuan-
nemes uzzan ioh auh.
ibu huuaz
luzziles keduunganordictentemv5
25des rehtes
rediun duruh puazza
achustio edeo des
libes ; minna
framkange6
nalles | sár erflaucter7
forahtun fleolies uuec dera heilii
daz nist uzzan
enkemv | sinde
30/.e pekinnanne framkano8 kr-
1 danach das Vcrweisungszeiche.iv.·.
vermutlich
von der Hand des Textes
- cocnuuelihera'; das
erste o ans n
korr..
'■'
dahinter noch neouueht über
dem zweiten, ausgestrichenen nihil
4 Beitr. 1, 444.
471 Anm. nehmen
einen
¡Schreibfehler statt suuarres oh
5 ursprünglich stand wohl diettomv.
dann wurde e und der erste
¿strich
eines η eingetragen,
während die vordere
Rundung des zweiten t den zireiten
η-Strich abgab * fräknnge " es
stand forahtun, nrahtun
wurde radiert
und durch lauctcr ersetzt,
dann er
vorn hinzugefügt " frükanc.
B=36=Benediktinerregel
XXXVI BENEDIKTINERKEGEL
191
uero conjuersationis et fidei1 di-
latuto corde
inenarrabili dilec-
tionis dnlcidinè2
curritur man-
datorum dei! ut ab |
ipsius
notitiam3 magisterio discen-
tes4 | in
eius5 doctrina
usque ad
mortem in mojnasterio perseue-
rantes passionibus
christi | per
patientiam participemus;6
ut
reg|ni eius mereamur esse
con-
sortes; amen j
Qui leni iugo christi colla
submitte|(10)re cupis
regulae
sponte! da men]tem dulcís, ut
capias mella; Hic | testamenti
ueteris! nouique cunc|ta doc-
trina; Hic ordo diuinus; j Hic
castissima uita! hocque bejne-
dictus pater constituit sa|crum
uolumen; Hçcque mandauit!
| su-
is seruare alumnis;
Simplicius j
christique minister magistri la-
tens j opus propagauit in omnes ;
Una j tarnen mercis utroque
ma-
net in | aeternum; amen|7
Ausculta! ó fili precepta ma-
gistri ! | et inclina aurem cor-
dis tui! et ad|monitionem
j)ii
patris! libenter exlcipe!
ot
efficaciter compie; Ut ad |
eum per oboedientiae8 laborem
rede|(ll)as! a quo per in-
oboedientiç desi|diam reces-
seras; Ad te ergo nunc j mihi
sermo diregitur! quisquís | abre-
uuisso | des libes indi dera kilauba.
kepreittemv herzin j
unerrahhot-
lihhera minna dera svazzi
j si
kehlaufan kepoto cotes
daz fona |
5siin selbes chundidv meistartuam
lirnente | in sineru leru
unzin
ze tode in | munistre
duruh-
uuonente dolungono
christes i
duruh kedult teil
nemem daz
lOrihhes j sine kearneem vuesan
ebanlozzon . . . |
du demu slehtin. iohhe cristes.
halsa. untarleccan|(10)
kerosreh-
tungu selpuuillin kib
muât | suaz-
15zan daz nemes honec hiar | dera
altun euua ioh dera niuun
\
alliu lera hiar antreitii cotchun-
div | hiar hreinisto lib indi den ¡
keuuihter fater kesazta | uuiho
20puah indi desv kepot | sinem
haltan chindum . . .
¡ indi chris-
tes ambaht des
meistartuames. 1j
midanti. vverach.
framerhlot2
in alle einaz | duuidaro loon ioh
25pedero3 uuonet j in euuin . . . ¡
hlose4 uuelago chind pibot des
meistres | indi kehneigi oora5
des herzin dines indi ¡ ze manungu
des eerhaftin fateres cernlihho |
30 int sah indi huiíaslihho erfulli
daz | ze inan duruh
horsamii ara-
beit huua|(ll)rabes fona
demv.
duruh unhorsamii slaffii , keliti
ze dih kewMMSo nu \ mir
uuort
35ist kerihtit so hmier so I farsah-
1 es steht
si dei - dulcidme]
das erste i von jüngerer
Hand mit
einer e-Schleife versehen 3 notitiä
durch Punkte getilgt; von 3. Hand
steht nïïquiï über dem
deutschen lirnen-
te « dazu am rechten Rand mit
Verweisung den oder
vielleicht nur
de, also Korr. von 3. Hand zu dis-
cedentes 5 eius] der erste Strich des
u aus s radiert β participemus]
über s ein τ von jüngerer Hand
" darauf eine Zeile Spallimi 8 es
steht deutlich oboedientae
1 meistartuames] das
zweite a karr,
aus Ansatz
von m; magistri wurde
mißverstanden ah
mapisterii 2 der
Übersetzer
nahm prupapauit reflexiv
3 übersetzt als stände litrorurnque
* h ist nicht
anradiert, ine Piper be-
hauptet
5 oora] das erste
o korr.
ans Ansatz von a
15
B=36=Benediktinerregel
192
INTERLINEARVERSION
nuntians probriis uolunta|ti-
bu3 domino Christo
uero regi
militajturus
oboedientiae for-
tissima
j atque preclara arma
adsumis ; j Inprimis ut quic-
quid agen dum inchoas bo-
num
ab1 eo per
jfici! in-
stantissima oratione Î deposcas;
Ut qui nos iam in filiorum
dignatus
est numero compu-
tare! non débet ali quando
de malis actibus nostris con-
tristan;8
Ita enim ei omni
temjpore de bonis suis in
nobis pajrendum est; Ut
non solum iratus [ pater
suos' non aliquando
fili-:
(12)os exheredet! sed neo ut
metuendus dominus
inritatus
a malis nostris! ut
nequissi-
mos seruos perpetuam
tradat |
ad poenani. qui eum sequi
nolu-
erint ad gloriam; Exsurgamus
ergo tandem aliquando
exci-
tnnte nos scrip tura ac3 di-
cci ite; Hora est iam j nos
<le sonino surgere; Et
apertis
'»< ulis nostris
ad deificum
lui'KMi adtonitis auribus au-
(liasnus diuina cot tidie da-
mans, quid nos ammo.net
uox
dicons; Hodie si
uocem
1 abj davor Rasur von h 2 con-
stristari ° ac' davor h radiert
hanti eikaneem uuillom11 truh-
tine críete waremv chuninge
cham|fanter dera
horsamii star-
chistun j indi ioh foraperahtida2
5 was s an zuanimis | az erist
daz
so huuaz so ze tuanne | pikin-
nes cuates fona imv. | duruh-
tan anastantantlihostin
kepete j
pittes daz der unsih
giv in
lOchinjdo keuuerdonter ist ruaua3
ke zellan niscal
eddesuuenne | fona
ubilem tatim unserem ke|un-
freuuit uuesan. so ì&euuisso imv
eocouueliheru j citi fona cuatum
15sinem* in uns
ze | karauuenne5
ist.
daz nalles einin erpolganer
fater6 siniv
nalles eonaldre chind-;
(12) er vrerebe
uzzan .
. . daz
forahtanter | truhtin kecremiter
20fona ubilum7 unsereem so | uuir-
siston scalcha euuic
selle ¡ ze uuiz-
ze die inan folgen niuuolton j ze
tiuridu erstantames keuuisso j
. . . eddesuuenne eruuechenteru
25 unsih kescrifti8 ioh qhue-
denteru ciit ist giv ! uns fona
slaffe ze stanne indi intlohha-
neem augomunserem9 ze cotchun-
demu leohte
zualuusitrenteem
30oorom
horrames cotchundida
tagalihhin qhuuedenti
huuaz un-
sih zuamainoot stimma qhueden-
1 der Oberschaft
des zweiten 1 íes
zusammengeflossen
mit dem Unterschaft
vom zweiteii q des darüber befindlichen
quisquía 2 diese
sonderbare Wieder-
gabe des Adjektivs durch ein Substan-
tiv auf -ida
wiederholt sich S. 12
diuina
cotchundida und S. 141
concors eban-
keherzida; ebenso Rb. GH. 2, 307, 61
concors kahirzida. Über das Wort
handelte FJunius in seinem Kodex
116 D, s.
Ahd. Gli. 4, 591, 26
3 ruaua
1 das
zweite a aus o korr. (vgl.
numero) ♦ cuatïï sine 6
paren-
dum als parandum
gefaßt · fat
7
ubilü 8 kescrifti] fti mit dunkle
rer Tinte
nachgezogen auf ausgewisch
unsere |
tem pti
16
B=36= Benedi kti nerregel
XXXVI. BENEDIKTINERREGEL 193
eins j audieritis! nolite obdu- ti hiutv ibu1 stimma2 sina rare cor | da uestra; Et ite- reet ir nichvnit furihertan rum! Qui habet | auree au- iuueriv indi auur der eigi diendi audiat! quid | spiritus horendo hoorre huuaz |
hoor-
herza
oorun
keist
dicat ecclesiis; Et quid di- öqhuede
samanungu indi huuaz
cit! | uenite filii audite me ti- qhuidit3 | qhuemat
suni hoorrat
morem | domini docebo uos; mih forahtun | truhtines leru
Curate dum lu|(13)men uitç iuuih hlauffat denne | (13) leoht
habetis! ne tenebre mor|tis des libes eigiit ir min finstrii
uos conprehendat;1
Et que-10 des todes | euuih pisane indi
rens | dominus in
multitudine suahhanti | truhtin in managii liu-
populi! cui | hec clamet ope- teohuuemv | deisu haret uuerach-
rarium suum! Iterum j dicit; man sinan auur | qhuidit hvuer4
Quis est homo qui uult uitam !| ist man der uuili lib j indi ke-
et cupit uidere dies bonos; 15root sehan taga cuate daz | ibu
Quod | si tu audiens respondeas; du hoorres antuurti Ih | qhuui-
Ego! | Dicit tibi
deus; Si uis dit dir cot ibu uuili haben na·
Labere ueram ¡ et perpetuam ran5 | indi euuigan liib piuueri
uitam; Proibe lingujam
tuam a zungun j dineru fona
ubile in-
maio! et labia tua | ne loquan- 20 di lessa dina | min sprehhen seer
tur dolum; Diuerte | a
maio et kihuuerebi | fona vbile6 indi
sac bonum! inquire pa|cem et tua cuat suahhi fridv |
indi
persequere earn; Et cum hçc fece-j kefolge den indi denne desiv j
ritis! oculi mei semper super tueet ir augun miniu simblum7
uos! et au|res meç ad preces 25ubar8
iuuih indi ooron | miniu
uestras! et ante|quam me
ze kepetum iuuereem indi er |
inuocetis! Dicam uobis!
j denne mih kenemmeet qhuidu
Ecce adsum; Quid
dulcius iu | se azpim huuaz suazzira
nobis ¡ ab2 hac uoce do- vns fona deseru stimmv9
truh-
mini inuitantis nos fratres | 30 tines10 keladontes11 vnsih prua-
(14) karissimi! Ecce piotate dra j (14) tiuristun see dera
sua demonstrat. | nobis
dominus gnada sua keaugit ; vns truh-
uiam uity; Succiuctis
erigo fi- tin vvec des libes picurte j ke-
de.3 nel obseruantia bono- uuisso dera kilauba12 edo ki-
rura j actuum lumbis
nostris! 35lialtidv cuatero ! tatio lanchom
et calcia! tis in
preparatane vnsereem indi kescu|ahte in
euangelii pa|cis!
pedibus4 per- garauuidu des
cuatchun-
1 conphendarit
deutlich,
korr. von l ibu] ib auf aasgewischtem 7 st
alter Hand - età verwischt oder
aus- - stima 3
qhuidit] t undeutlich,
radiert 3 fide, aus fidei! radiert weil teilweise von modernem Papier
* eine Hand saec. XI. hat &—
prc-
(demFalzstreifen von S. 13. 14) über-
paratione und pacis! pedibus unter- klebt * hvuer 6 weran
strichen und
an den Hand
γ dv- u vbile| e aus Korr. 7 simblü
cat um gesetzt ö üb] der
erste Zug des u aus Korr.
9 stïmv v) truhtinea aus
Plate'
mangel untergeschrieben ll kela-
dontes] o aus Korr., sicher nicht a
12 kUauba1 k aus Ansatz von l korr.
17
B=36=Benediktinerregel
194
INTERLINE ARVER SION
gamus itinera eius! ut ¡ me-
reamur eum qui nos uocauit
in j regno suo uidere; In cu-
ius1 regni tabernáculo si uolu-
inus habitare! nijsi2 illuc bonis
actibus curratur
mi|nime perue-
jiietur ! Sed interrogemus cum j
propheta dominum
dicentes ei;
Domine quis ha'bitabit in taber-
náculo tuo! aut quis | requiescit3
in monte sancto tuo; Post
hanc ι interrogationem fratres au-
diamus | dominum respondent em
et ostendentem nobis i uiam ipsius
tabernaculi dicens; Qui j ingre-
ditur sine macula et opérâtur (15)
iustitiam ! qui loquitur ueritatem
in j corde suo. qui non egit do-
lum in lingua sua! qui
non
fecit proximo suo malum! qui
ob proprium non accepit aduersus
proximum suum! qui
malignum
diabolum cum4 aliqua | sua-
dente sibi cum ipsa suasione
*ua a conjspectibus
cordis sui
respuens deduxit | ad
nihilum !
et paruulus5
cogitatus eius
tenuit! et adlisit ad
christum;
Qui timenjtes dominum
de
bona obseruantia sua! |
non
>e reddunt elatos! sed ipsa
in se bona! non a se
posse!
sed a domino fieri
existi-
1 cuius mit Rasur zu cuis korr.
- über ni von nisi schein', ein z
radiert 3 rpquiescit] das letzte i in
β korr. ι·οη
3. Hand * cti aus-
radiert 5 paruulus] das letzte
u in
ν· korr. von 3.
Hand
din11 fridoo fuazzum kangames2
sinda3 sine daz j kearneem inan der
unsih ladoot4
| in rihhe sinemv se-
han in des rihhes | huse
ibu uuel-
ölemes puan.'j uzzan dará cuateem
tatim si kehlauffan | min duruh-
qhueman uzzan
frahemees mit j
forasakvn5
truhtinan qhuedeñ-
tes6 imv truhtin
huuer J puit in se-
lOlidun dineru edo huuer |
kerestit
in perege uuihemu
dinemu. after
deserv j antfrahidu7
pruadra hoor-
remees j truhtinan
antlengantan
indi augantan \Tns vvec des
15 seibin huses qhuedanti der ] in-
kaat ano8 pismiz indi uurchit, (15)
reht der sprihhit vvarhafti ;
in herzin sinemv der niteta
seer9 in
zungun sineru j der
20niteta nahistin sinemv vbil
der ; itvviz nientfianc
uuidar10
nahistin | sinemv der farfluahha-
nan diubil mit eddesvvelihha !
kespanst11
imu12 mit dia selbun
25kespanst sina fona | kesihtim
herzin sines
farspienti keleitta j
ze neovvehti indi luzzileer kidanc
sin | kihebita indi zuakechnu-
sita. ze christe.
dia surah tante
30truhtinan. fona cuateem kihalti-
dom iro ! nalles sih kebant keile
uzzan diu selbA-n.
in sih | cuati ν
nalles. fona sih magan. uzzan.
I mir scheint übersetzt
als stände
exiangelicae 2 kangames] k avs c
korr.
3 sindn] d aus Ansatz
vori
a korr. * ladoot] davor
einer oder
zwei
Buchstaben ( ? ke) ausgewischt
5 /. forasakin 6 /. rjliuedente: den
Fehler veranlaßte
wohl das lat. dicentes
7 antfrahidu] r aus Ansatz von a
8 vor ano ein Buchstabe, vielleicht
s {vgl. pine), ausgewischt 9 dolus
mit dolor verwechselt;
ebenso S. 13.
30
10 uuidar] a aus Ansatz von e korr.
II übersetzt als stände suasione
12 imul der
letzte Strich des m aus dem
obern Strich eines t korr. (vgl. das fol·
gende mit)
18
B=36=Benediktinerre gel
XXXVI. BENEDIKTINERREGEL 195
mant;1 Operantem2 in se do- fona truhtine vvesan | vvannant
minum mag|nificant illud cum vverchontan in sih truhtinan j
propheta dicentes; j Non nobis mihhilont daz mit forasegin
domine non nobis ! sed no- qhuedente |
nalles vns truhtin . . .
mini3 | tuo da gloriam. Sicut övzzan
nemin | dinemv kib tiu-
nec paulus | apostolus de predi- rida soso noh . . . | poto fona
catione sua! si|bi aliquid inpu- digii1 sineru imv I eddesvvaz
tauit dicens; Gra|(16)tia dei kizelita qhuedenti anst | (16) co-
sum! id quod sum;
Et iterum tes pim daz daz pim indi
auur.
ipse | dicit! Qui gloriatur! in lOer
seibo | qhuidit der cuat-
domino glorie¡tur; Unde et domi- liheet in truhtine cuatlihhee j da-
nus in euangelio ait! | Qui audit nan ioh truhtin . . . qhuad j
uerba mea hec et faciat4 ea! | der hoorit vvort miniv desiv
similabo eum uiro sapienti! qui indi tuat
dei | kelihhison*
edi|ficauit domum suam super pe-15inan commane3 spahemv
der
tram ; Ue|nerunt ilumina flaue- ke|zimbrota hus sinaz oba steine j
runt uenti et | impegerunt5 in qhuamun aha platoon vvinti in-
domum illam! et non ceci-| di ¡ erloso tatun4 in hus daz
dit quia
fundata erat super indi. . . fiai j danta kestudit
petram; | Hçc complens do- 20was oba steine j deisti erfüllend
minus, expectat nos | cottidie truhtin peitoot vnsih j taga-
his suis sanctis6 monitis fac-| lihhin desem vviheem sineem.
tis nos responderé debere;7 manungum5 | tatim vnsih an-
Ideo | nobis
proptor emen- lengan
scolan pidiv I vnsih du-
dationem malorum. | huius uite 25ruh puazza
ubilero | desses libes
dies ad inducías relax|antur; taga ze antlazza sint ¡ kelen-
Dicente apostolo; An nes|cis git qhuedentemv potin edo j
quia pacientia dei ad poeni- nivveist danta kidult cotes ze
ten|tiam te adducit;8 Nam
pi- hrivvvn | dih
zualeitit keuuisso
us
dominus dijcit! Nolo
mor-30erhafter .
. . | qhuidit niuuillu tod
tem peccaioris! sed ut | (17) des suntigin uzzan daz | (17)
conuertatur et uiuat; Cum ergo kehuueraue indi lebee demie
inter|rogassemus dominum fra- keuuisso l intfrahetonws truhti-
tres de9 habi'tore taberna- nan fratres fona | puarre6 des
1 eMstimant) das erste i aus e korr. 1 predicatio verwechselt mit precatio
2 Oparentem vom Übersetzer
in 2 kelihhison] nach dem ersten h ein
Operantem korr. 3 nomini] das 1 radiert oder ausgewischt 3 cornane
zweite i vom Schreiber
aus e korr. * der Übersetzer nahm impigerunt
4 faciat] der
erste Strich des zweiten a für impie egerunt 5 manungü
mit Rasur aus t korr. 5
impege- 6
puarre] a aus e radiert
runt] das erste e vom
Übersetzer aus
i korr. β suia seis auf
Rasur von
3. Hand; iirsprünglich wird sels suis
gestandeil
haben 7 debere] b mit
Rasur aus ρ vom Schreiber
korr.
8 adducit]
t vom Übersetzer auf alter
Interjmnklion hinzugefügt " nach
de größere Rasur, auf der auch das h
von habitore (l.
habitatore) steht: über
hab i scheint pu ausgewischt
19
5=36=Benediktinerregel
196
INTERLINEAR VERSION
culi1 ems audiuiinus ' habi-
tandi preceptum;2
Sed si con-
pleajmus habitatoris!
officium
erimus3 hejredes regni celorum
amen.
J
/. De generibus monachorum,4 |
Monachorum quattuor esse
ge|nera!
manifestumest; Primumj
coenobitarum ! hoc est monas-
teriale ¡ militane sub regula!
uel abbate; Deinde
secundum
genus est. anajchoritarum!5 id
est heremitarum; Ho.rum
qui
non conuersationis feruore ¡ noui-
tiç! sed monasterii probazione j
diuturna qui didicerunt contra
dijabolum multorum
solatio iam
docti pugnare et bene instruct!
fraterno8 | (18) examine7 ad
singularem pugnam8
' heremi
securi iam sine consolatio ne alte-
rius sola manu! uel brajchio
contra uitia carni s ! uel cogita-
tionum! deo auxiliante suffici,unt
pugnare; Tercium uero mona-
chorum deterrimum genus est
sara'baitarum ! qui nulla regula
adprobati experientia
magistrì.
sicut aurum ; fornacis! sed in
plumbi9
natura! molliti adhuc
operibus
seruientes seculo! j
1 tabernaculi] i aus a vom Schreiber
korr. 2 das Komma des Semikolons
acheint gestrichen " darunter Rasur
* Überschrift vom Übersetzer
auf
freigelassener Zeile s
anachorita-
rum] über i ein e von 3. Hand
• fraterno] no vom Übersetzer zuge-
fügt 7 darüber eie (dh. acie) von
3. Hand 8 pungnä]
die Korr. viel-
leicht vom Übersetzer 9 plumbi]
i
aus o vom
Schreiber korr.
huses sines kehortomees |
des puentin1 kipot uzzan. ibv
erfulilemees2 des puentin am-
bahti pirumes j eribun hiinil-
örihhes... !
fona chunnum3 municho4 !
municho fioreo vvesan ; chun-
ni chund ist erista | samanun-
gono daz ist munistrilih ¡ chamf-
10 fanti untar regulu edo demv
fatere | danaan andraz5 chunni
ist j einchoranero daz ist vvald-
lihhero dero | die nalles des libes
vvalme | dera niuvvii6 vzzan des
15munistre3 chorungu | lancsameru
die lirneton vvidar | diubil mana-
gero helfu
givjkileerte fehtan indi
uuela kileerte pruaderlihhera7 i
(18) ursuahhidv ze einluzlihheru
20fehtvn [
des vvaldes sihhure.
giv ano heisa j andres einera
henti
edo ! ararne vvidar achusti des
fleiskes. edo j kidancha8 cote
helfantemv
kenuhtjsamont feh-
25 tan dritta keuuisso muni[cho
vvirsista chunni ist | lihhisarro
die
noh dera rehtungu | kechorote9
pifindungu des meistres soso coldj
des ouanes uzzan in plivves chnua-
30ti kevveihhete. nu noh vver-
chum10deononte vveralti | kelaubv
1 puentin statt puennes wohl ver-
anlaßt durch puentin der näcJisten
Zeile 2 unter ful von erful neben
plea von dem
Übersetzer ein mir
unverständiges vu 3 chunnü
4 municho] c über i ·' andraz] r
aus Ansatz von a korr. 6
nouitii
acheint ebenso wie propria S. 41 und
diuino S. 46 als
Genetiv eines Sub-
stantivs gefaßt; vgl. auch memorie
dera kihueti S.
55. utile dera pidarbun
S.
83, peculiare suntrielichii S. 122
" pruader übergeschrieben,
lihhera
untergeschrieben s entweder wurde
cogitationes übersetzt oder es ist ki-
dancho zu lesen "
kechorote] k aus
c korr. l0 werchü
20
B=36=Benediktinerregel
XXXVI. BENEDIKTINERREGEL
197
liugant1
cote duruh «curt 10(19) uuannant
nalles erlaubpan 15 edo | feoriskeem tagum
duruh 20bantlihheem7
deononte indi du- 25farlazzanem10
| ze samanungu sta- |
fide mentili1 deo. per tunsuram
noscunjtur; Qui bini aut
terni
aut certe | singuli sine pastore!
non dominicis! | sed suis in-
clusi ouilibus; Pro lege ! eis
est desideriorum
uoluptas; Cum
quic|quid putauerint ! uel
elegerint! hoc | dicunt sanc-
tum; Et quod noluerint! hoc |
(19) putant non licere; Quartum
uero ¡ genus est monachorum
quod nominajtur ! gyrouagum !
Qui totam uitam suam j
per
diuersas prouincias ternis aut !
quaternis diebus per
diuer-
öorum cel|las hospitantur! sem-
per uagi! et numquam ! sta-
biles! et proprii s uoluntati-
bus! et guie inlecebris2
semi-
entes! et per omnia dete-¡
riores sarabaitis; De
quorum
omnium horum | miserrima3
conuersatione, Melius |
est
silire!4 quam
loqui; His ergo
omissis j ad
coenobitarum for-
tissimum ge'nus
disponendum!
adiuuante domino |
ueniamus!
amen;
II. Qualis debeat esse abbas5 |
Abba! qui preesse dignus est 30 .. .derforavvesan. vvirdigerist.
monaste|rio! semper meminere munistres | simblum12 kehiickan13
1 mentirij das zweite i vom ScJireiber
aus e korr. 2 inleceribris, das erste
ri durch
Punkt darüber und darunter
getilgt,
am zweiten unten radiert
3 miserrima] das erste τ aus ri radiert
* silire] das
zweite i von späterer
Hand durch Ansatz einer Schleife zu
e korr. 5 Überschrift
auf freige-
bliebenem Raum vom Übersetzer
I l. liugan ? (nt ist ligiert) - ke-
vvizzan] das erste ζ siclicr nicht
aus
i, eher
aus Ansatz von a korr.
3 kenemmin 4
lantscnffij danacii
Ansatz von η ausgewischt 5 missi-
lihho statt missilihhero wohl hervor-
gerufen durch das tileicha Wort der vor-
angehenden
Z. fi
siinblii " in-
lecebris wie C!U. 1. l!)t;, '¿O. 2. 34:'. :>1
mit illieitis verwechselt " tluruli] d
auf ausgewischtem ru " «Ηοπι
10 farlazzanom]
das ersl·· / nus Korr.
II kesezznmoos .statt z«· kesozzanne
scheint durch das folgende i\h\v*i\wii\ces
beeinflußt 12 sihlii " k«»hun-
kan
B=36=Benediktinerregel
198 IXTERLINEARVERSIOX
débet! quod dijcitur; Et noineii seal daz1 ist] keqhuetan indi iie-
maioris factis implore; christi minmeririntatimerfullan|cristes
enim agere uices in monasterio! keuuisso tuan vvehsal inmunistre|
(20) creditur quando ipsius uoca- (20) ist kelaubit demie er seibo2 ist
tur prono!mine, Dicente apostulo; ökenemmit3 ¡ pinemin qhueden-
Accepistis spiritum adoptionis temv potin entfiangut | atum4
filiorum in quo clajmamus abba ze uunske chindo in demv |
pater; Ideoque abba!1 ¡ niliil haremees faterlih5 fater enti pi-
extra preceptura domini! quod div . . . j neovveht uzzana pibote
absit de;bet!
aut docere! aut lOtruhtines daz ser sii j sculi edo
constituere! uel ! iubere: Sed Ierran edo kesezzan edo j kepeo-
iussio eius uel doctrina ser- tan uzzan kipot sinaz edo lera j
mentum diuine iustitiae! in dis- deismin des cotehundin rentes
cipulorum
mentibus consparga- in dis cono muatum6 si kespren-
tur; Memor sit2 semper abba^ 15git ! kehuctie sii simblum7 . . . daz
quia doctrijnae sue! uel di-ci- dera sinera lera edo discono hor-
pulorum oboedienjeiae utrarum- samii indi peidero rachono in
que reruin in tremendo iudicio dera foraht'lihhun. suanu cotes
dei facionda crit
discussio; ze tuonne
ist kesuahhida | indi
Sciatque abbas culpy
pastoris in- 20uuizzi . . . sunta hirtes
anajhli-
cumbere! quicquid in ouibus pa- nenti8 so huuaz .so in scaffum
ter familias utilitatis eius minus fater9 hi uuiskes piderbii sinera
poterit in'ueniri; Tantum3 ite- min megi findan so auur ist
rum erit! ut si inquieto! uel in- daz ibu
unstillemv edo vn-
oboedienti grogi
pastoris (21) 25horsamonti chortar hirtes (21)
fuerit4 Omnis diligentia adtri- ist eocouuelih kernii zuakitaniv j
buta I et morbidi«5 earum actibus indi suhtigeem iro tatim alliv I ist
uniuersa fueritc cura oxhibita ruahcha zuakitan hirti iro ' in
pastor earum : in iudicio domini suanu truhtinesinpuntaneerqhue-
absolutus7
Dieat cum pro ρ lieta 30 de10 mit
vvizzagin. t ruht ine
domino; lusticiam tuam non ab- relit dinaz nikiparac in herzin
scon di in sorde meo! neri tat em minemv vvarhafti dina indi ;
tuam et salutare tuum dixi; heilantii diin ijhuad sie keuuìs-so
Ip5*i autem contemnen'tes. spre- farina
nenti j farhocton mili indi
uerunt me;
Et tune demum 35denne az
iungist ¡ vnhorsamen
inoboedientibus cure sue ouibus dera ruahcha sinera scaffum |
poe na sit eis preualens ipsa vvizi si im furimakanti seibo tod
mors; Ergo j cum aliquis suscepit keuuisso ' denne eddesuueliher
nomen abbatis! ! duplici débet int salii t iiamun . . . ! zuuifalda
1 abba, dann auf der Interpunktion l daz] es 1st sehr zweifelhaft, ob
von H.fHand ein s nachgetragen am ζ korr. wurde - übersetzt ali
2 sit! am t radiert 3 nach Tantum stände ipso 3 kem>init 4 atü
ist ώ· mit Einschaltepunkt von 3. Hand "· fatlili (i inuatü 7 simbM
übergeschrieben 4 danach Rasur s übersetzt als $ΜηΊβ incumben-
eines Strichpunkts ' danach Rasur H fat lü qhuedej d aus Atisntz »or*
vont e 6 danach Rasur. ìvahrschein- "Ì m korr.
licli
von c
' danach Rasur eines
Strichpunkts
12
B=36=Benediktinerreqel
XXXVI. BENEDIKTINERREGEL 199
doctrina suis preeese | discipulis; seal lera einem foravvesan j dis-
Id est omnia bona et sancta { comdazistallivcuativindivvihivj
factis amplius quam
uerbis tatim meer denne vvortum1
ostenjdat; Et capacibus dis- keaucjke indi farstantanteem
cipulis man|data domini uer- ödiscoom | pibot truhtines vvor-
bis proponere; Duris cor|de turn1 furikisezzan herteem | her-
uero et simplicioribus factis zin keuuisso indi einfaltlihhero2
suis ] diuina precepta demon- tatim sinem3 |
cotchundiv4 pi-
strare;1! (22) Omnia uero quae bot keauckan
| (22) alliu ke-
discipulis2
docujerit eese con- louuisso dei discoom lerit | vvesan
traria! in suis factis injdicet vvidaruuartiv5 in
sineem tatim ,
non agenda, Ne aliis predi- chundit6 nalles ze
tuenne ni
cans! J ipse reprobus
inueni- andreem forasagenti7 | er far-
atur; Ne quan|do illi dicat de- choraneer si
fundan min huuen-
us peccanti; Quare tu ; enarras 15ne imv qhuede cot suntontemv
iusticias meas! et adsujmis tes- huuanta. dv. | errahhos reht
tamentum mourn per ós
tuum; miniv indi zuajnimis euua mina
Tu3 uejro odisti disciplinam me- duruh mund diñan, du j keuuisso
am! et proiecisti sermones meos fietos egii mina indi | faruurfi
post te. Et I qui in fratrie tui 20wort miniu after dih indi | du in
oculo festucam4
uide|bas! in pruader dines augin halm kesahi
tuo trabem non uidisti;
Non5 !
in dinemv kepret
nikisahi nal-
ab eo persona in monasterio dis- les j fona imv heit in munistre
si
cerjnatur; Non unus plus ametur kiskeidan nalles einer meer si
quam | alius! nisi
quem6 in 25 keminnoot. ! denne andrer, uzzan8
bonis actibus! aut oboejdientia7
den. in cuateem tatim edo j hor-
inuenerit meliorem; Non pro-| samii finde pezzirun9
nalles ; furi
ponatur ingenuus ex
seruitio con- si kesezzit friger er deonosti
uerjtenti! nisi alia
rationabilis kehuuarbantemv vzzan andriu
causa | existât ; Quodsi itaiustitia 30redihaftiv rahha j si daz ibu so
dictante j (23) abbati uisum sue- reht dictontemv (23) . . . ke-
rit! et de cuiuslibet ordine! duht ist indi fona so uuelihhes
id faceré potest; Alii uero pro- kesezzidv daz tuan mac10 andre
pria i teneant loca; Quia, siue keuuisso eigono |
eigin steti danta
senius! siue
liiber! omnes in 35 edo scalch edo ! frier alle in uui-
1 demonstrare mit Rasur von 3. l vvortü - MLN. 27, 178/. wird
Hand zu demonstrat korr. - dis- einfaltlihhero ver mutet, mit Sesiwàchung
cipulis] \xaus o radiert 3 Tu]
Taus des o zu θ wie S. 89 in kenuhtsamera
Ansatz con O korr. * festuca] e aus 3 sim· * nach cotchundiv keine
i korr. 5 Ñ und daran ein E an- Rasur, sondern nur dünne Pergament-
gelehnt β es stand
q und vielleicht stdle 5
vvidaruuartivj das erste i
noch etwas oben rechts: dies und der auf Rasur, vielleicht
von Ansatz ei-
Strich ist ausradiert und uem von
3. nes a <
chundit | c korr. aus An-
Hand übergeschrieben ~ oboedien- satz emes
andern Buchstaben
tia] über a Rasur
eines Striches 7 praedicans mit praedicens verwech-
selt 8 uzzan]
das erste ζ aus η korr.
9 pezzirun] pe auf ausgewischtem
10 man (veranlaßt durch
das voran-
gehende tuan)
23
B=36= Benediktinerregel
200 INTERLINEARVERSION
christ o unum sumus et sub uno hemv. ein pirumes indi vntar
domino | aequalem
seruitutis einemv truhfine1 j ebanlihho2 des
militiam1
baiojlamus! quia non deonostes chamfheit tragames |
ost apud2 deum
personarum | danta
nist mit cotan heiteo j ant-
acceptio ; Solummodo in hac par- 5 fangida einu mezzv in desemv
te | aput ipsum
d'scernimus ! si teile |
mit imu pirumes kiskeidan
melio|res ab aliis m operibus ibv pezzirun | fona andreem
bonis et humi|les inueniamur; in uuerchum3
cuateem indi dio-j
Ergo çqualis sit ab eo omnibus muate pirum4 funtan keuuisso
caritas! una pre;beatur inlOeban sii | fona
imu alleem minna
omnibus secunjdum
merita einiu | si kekeban in alleem
disciplinç ; | In doctrina sua nam-| after ¡ keuurahti dera ekii ¡ in
que abbas aposto licam débet lerv sineru ¡ keuuisso... potoliha |
semper iljlam formam
seruare | seal simblum5
| daz pilidi hai-
in qua dicit; | (24) Argue! Ob-15tan ¡ in demv qhuidit | (24)
-ecra! Increpa! Id est mis-| dreuui pisuueri res si daz ist | mis-
oens temporibus! témpora, ter- kenti citum citi ekisom | slehtiu
roribus
blan¡dimenta ; Dirum crimmii des meistres erhaftii.6
magistri3
pium patris | ostendat fateres | keaucke minna daz ist
affectum; Id est indisci;plinatos 20vneki¡hafteem indi
vnstilleem
et inquietos débet durius argu- seal hartor i drauuen horsamem
ere; Oboedientes autem et
mi- keuuisso indi mitivvareem ... !
tes et pa|cientes. ut melius pro- dultigeem daz in pezzira framkan-
ficiant4
obse|crare; Neglegentes. geen7 pisuuerran ruahchalose
et contempnen|tes ut
increpet! et 25indi farmanente | so resse indi ke-
corripiat
admone'mus; Ñeque duuinge zuamanomees indi nial-
dissimulet peccata delijquen- tinoe sunta missituantero uzzan
tium! sed mox ut ceperint i saar so pikinneen8 i vfqhueman
oriri5
radicitus ea ut preualet vurzhaftor. daz. so furist megi
amputet; Memor i periculi hely 30abasnide kehucke dera zaala
sacerdo|tis de silo; Et hones-! . . . des euuartiii fona silo indi
tiores quidem atque j
intelli- eervvirjdigoron keuuisso indi |
gibiles anijmos! prima!
uel se- farstantantlihhe | muatu eristun®
oun;(25)da
admonitione" uerbis edo an(25)drera10 zuamanungu
corripiat; \ Inprobos7
autem et 35vuortumn keduuinge12 i vnki-
duros ac suporbos. uel ' inoboe- uuareem13 keuuisso
indi herteem
1 milititiâ - nach apu ein d » trulìnn = übersetzt als stände
eingekratzt :1 magristri * prosi-
aequaliter Λ uuerchü * piro
ciantrarfter/awsproficiscant û oriri| 5 símblü
s> crimmii und erhaftii
Rasur von r vor
dem ersten ri β ad- schließen schon affectum ein, so daß
monitione] über e ein Strich radiert dessen schielende Wiedergabe
durch
' Inprobos] p, avs h ro aus ri radiert minna besser unterblieben wäre ' fra-
kangeen ausradiert
8 pikirneen, das
zweite e nachgezogen · eristun] e
aus Anfang von ρ korr. {vgl. prima)
10 andrera] das zweite r aus a korr.
11 vuertum 12 kehuuinge
n vnkiunareem] i aus Ansatz von
u korr.
24
B=36=Benediktinerregel
XXXVI. BENEDIKTINERREGEL 201
dientes uerberimi!
uel corpo-I indi ubarmuate. edo , vnhorsame.
ris castigatione in ipso
initio filloom edo des lihhajmin raf-
pec|cati coerceat; Sciens scrip- sungu in demu selbin. anakin ,
turn; Stul|tus uerbis non cor- dera sunta keduuinge vvizzanti
regitur; Et iterum; ¡ Percute ôkescriban
νnfrua;ter vuortum
filium tuum uirga et libera- nist kerihtit indi auur I slah chind
bis J animam eius a
morte; Me- dinaz kertu indi erloosis j sela
mine|re débet, semper abbas! sina fona tode kehuckan j seal
quod est meminere1 quod |
dici- simblum1. . . daz ist kehuckenti2
tur; Et scire quia cui plus com-| 10daz | ist keqhuuetan3 indi uuiz-
mittitur plus ab eo exigitur; Sci- zan. daz demv meer | ist pifo-
atque | quam dificilem
et ardu- lahan meer fona imv. uuirdit er-
am rem sus|cepit. regere ani- svahhit. indi uuizzi j huueo vn-
mas et multorum ser|uire mori- semfta
indi uuidarpirkiga. racha j
bus; Et alium quidem
blandi- löintfianc ze
kerihtanne sela indi
mentis! alium uero increpationi- manakero¡deonoon4sitimindiein-
bus! I alium suasionibus; Et lihhan keuuisso slehtidoom ; ein-
secundum uni|uscuiusque quali- lihhan keuuisso rafsungoom j
ein-
tatem uel intellegenti|am! ita lihhan5 kespenstim6 indi after |
se omnibus conformet et
ap- 20eocouuelihhes huuialihhii edo far-
tet; | (26) Et non solum detri- stantida so sili allei m kepilide
mentum gregis sibi J
commissi indi kemahhoe | (26) indi nalles
non patiatur; Uerum
etiam | in einin unfroma7des chortres imvj
augmentatione boni gregis gau-| pifolahanes
nisi kedoleet vuar ke-
deat; Ante omnia ne
dissimu- 2buuisso | in auhhungu des cuatin
ians. | aut paruipendens
salutem chortres | mende fora allu min al-
anima|rum sibi
commissarum; tinonti
| edo luzzil mezzinti heilii
Non plus gejrat sollicitudinem selono | imv pifolahancro nalles
de rebus transi|toriis
et terrenis meer !
tue soragun fona
ralihoom |
atque caducis! sed | semper co-30zefarantlihheem. indi erdlihhoom
gitet quia animas suscepit | re- indi
zerisenteem vzzan simblum8
gendas, De quibus rationem red- denche daz selo intfianejze9 rih-
diturus2 est.
Et ne3 causetur tenne fona diein redimi | erke-
de minore | forte substantia; banter ist indi min ehlagoe fona
Meminerit scripltum;
Primum 35minnirun | odhuuila ehti kehucke
querite regnum dei et
iusti-| ke|scriban az erist suahhat
ciam eius. et haec omnia adi- rihhi10 cotes . . . reht | sinaz . .
.
cien|tur uobis; Et
iterum; Ni- desiu alliv sint keauh|hot in indi
hil deest
timen|tibus eum; auurnoouueht
vvan ist |fnraht;m-
1 meminere samt seiner deutschen ' simhlu 2 ¿·. Xote zum hit. Text
Übersetzung, deren Partizipialforni auf- ·' kcqlmu&a · deonoon) d nus
lallt, am Rand mit Verweisung vom Ansatz von a Icon·.
5 <>iul * ke-
Übereetzer nachgetragen * redditi!- spenstini] das zweite e <ws Ansatz
rus] ru über redditus eingekratzt eines
andern Buchstaben karr. " im-
3 nee froma] r an.* Ansatz ron <> kvrr.
·"
simblii '' davor ze iv('f) ausyeirlxcht
10 rihliij r
an/ ausgewischtem Hucli-
staben
25
B=36=Benediktinerregel
202
INTERLINEAR VERSION
»Sciatque quia
qui suscepit |
animas regencias! parit se ad
ra¡tionom reddendam in die iu-
dicii; | (27) Et quantum sub'cura
sua fratrum se sci|erit
ha-
bere numerum agnoscat
pro|
certo quia in die
iudicii ipsa-
rum | omnium atiimarum erit
redditujrus rationem.
sino du-
bio addita ot | sue anime; Et
ita semper timons futulram1
discussionem pastoris de
cre-
ditis | ouibus cum de alienis
ratiociniis cajuet
redditus de
sui« sollicitus; Et | cum de
monitionibus sui>
emendajcio-
nem! aliis subministrat.
ipse
ef|ficitur a nitiis2
emenda-
tus; I
teem1 inan indi uuizzi danta der
hits ianc | selo ze rihtanne karauue
sih ze | rediun ze arkebanne in
taga2derasuana J (27) indi so filu
5so vntar ruahha pruadro sinero.
sih | vvizzi habeen
ruaua er-
ehonne | ano zuuiual daz
hi tage
dera suana doro selbono |
alierò
selono ist erkebanteer | rediun ano
10 zii i fai keauhhoti3 indi | dera sinera
sola indi so simblum*
forahtanti j
zuauuarta kcsuahhida des hurtes
fona pifolahaneem | scaffum denne
fona fromideem redinoom
pora-|
15kee erkibit5 fona sineem
pihuc-
tigeer . . . | denne fona manun-
goom sineem puazza | andresβ
vntarambahte er | ist ketaan.
fona achustim kepuazteer |
///. I)o adhibendis3
ad Consilium 20
fratribus4 I
fona tuenne ze keratte
dero I
prua-
Quoties5
aliqua precipua agen-|
da sunt in monasterio! con-
uocet ab|bas omnem eongre-
gationem! et dicat | ipse undo
agitili·; Et audiens conlsilium
fratrum! tractes a pud se j
(28) et quod utiliiis iudicauerit!
faciat;6 |
Ideo autem omnes ad
Consilium
uocari dixi|nius, Quia
sepius7
iuniori domimi» reuelat
quod melius est; Sic autem dent
fratres conjsiliuni!
cum omni
1 futura - iiitii^) zustachen beiden
i Rasur von s ' ¡idlibendis. keine
Spur eines eingekratzten H hl sicht-
bar » Überschrift, vom
Übersetzer
auf freiyeìassenem limivi 5 Quo-
tiens, n radiert '' facial] tier erste
Strich îles zweite», offenen η mis An-
satz ron t korr. 7
scpiiis mit lin-
sur zu sepe von X Hand korr.
so osto so eddoslihhiu diu mei-
st un ze tuen|ne sint in munistre
wisse | ... eocouuelihheru sama-
äiinungu .
. . qhuuede | er huuanan
ist ketaan indi hoorrenti | ki-
rati pruadero trahtoe mit sih j
(28) indi daz
piderborin suanit
tue | pidiu keuuisso alle ze kerate
30vvissan
j qhuedamees danta
osto7
iungirin /r?/7<tin |
intrihit8 daz
pezzira ist so keuuisso kebeen ...
kerati mit eocouuelihera deo-
1 oder forahlaiitccm 2lagawoA/
tlnrrh die, schließenden a der beideii
nächsten Worte hervorgerufen 3 es
kaun für den Abf. absofiitxis sowohl
komihhot. (das schließende i wäre dann
durch das folgende indi hervorgerufen),
i'tfl. S. 95 soniiitn
kohaltan, als ke-
¡luhhotiu. riß. S. f»7 (|im porlecta diu
(limihlcrauiv. 12!) fact.·» ketaniv, beab-
sichtigt gewesen sein 4 simblii
' redditus ist für reddit genommen
'· aliis scheint mit alius verwechselt
'· sepius osto auch »S. 144. 150
8 iutrihhit
26
tì=36= Benediktinerregel
XXXVI. BENEDIKTINERREGEL
203
humilitatis sub|iectione ut non
présumant procaciter | defendere !
quod eis uisum fuerit ! et majgis
in abbatis pendat arbitrio ; Ut |
quod salubrius esse iudicauerit
ei | cuncti oboediant ; Sed sicut
discipujlis1 conuenit oboedire
magistro! | ita et ipsum prouide
et iuste concedei2 | cuneta dis-
ponere ; In omnibus igi|tur omnes
magistram sequantur re|gulam!
neque ab eaitenere3 declinetur| a
quoquam; Nullus in monasterio
pro|prii sequatur cordis uolun-
tatem; | Neque présumât quis-
quam cum abbate suo j (29) pro-
terue infra, aut foras monas-|
terio4 contendere; Quod si pre-
sumpserit | regulari disciplina6
subiaceat; Ipjse tarnen abba·
cum timore dei et ob|seruatione7
regule omnia faciat; | Sciens se
proeul dubio de omnibus | iudieiis
suis equissimo iudici deo j rationem
redditurum ; Si qua ue|ro minora
agenda sunt in monas|terio 8 utili-
tatibus seniorum! tantum utajtur
consilio; Sicut scriptum est; Om-|
nia sac cum consilio et post
fac-
tiim I non penítoberis;
IV. Quo sunt instrument η
1>ο-
norum operum.11
|
Inprimis dominum deiuu dile-
1 discipulis] is radiert and dafür os
'■on 3. Hand 2 eonced&] über dem
zweiten ν. von Ά. Hand ein d :l mit
Bastir zu temere korr. von Ά. Hand
4 monasterio]
das
letzte o radiert,
dafür i ron 3. Hand 5 disciplinai
η ausradiert, dafür c von 3. Hand
β abba| s von
'-Ì. Hand zugefügt
7 obsenmtione| zwischen
r und \i nicht,
une Piper behauptet, Rasur von a; es
scheint
nur das si von sibi der
Z. 5
ron »V. .HU durch
H monasterio; das
letzte o zu i von 3.
Hand radiert
8 Überschrift vom
Übersetzer auf frei-
gelassenem
Baum
heit
vntarjuuorfanii daz nalles
erpaldeen vvelihho11 skirmeen daz
im keduht ist... | meer ... han-
geet selbsauna2 so | daz heillih-
öhoor vvesan suanit imu | alle
hoorreen uzzan so discoom | keri-
sit hoorreen3 demu meistre | so ioh
imu f orakesehantlihho. indi rehto
kelimfit | alliu
kesezzan in al-
lOleem | auur alle dero meistrun4
sin kefolgeet | rehtungu indi noh
fona iru sinde si kehneigit | fona
einigeru5 niheiner in munistre | ei-
kanes si kefolgeet herzin
uuillin |
15 indi noh erpaldee
einiic mit abbate
sinemv | (29) frafallihho innana6
edo uzzaan I munistrea flizzan
daz ibv erpaldeet | deru rehtlih-
hun ekii vntarlicke er | duuidaro
20. .. mit forahtun cotes . . . j pi-
haltidu rehtungu alh'u tue | vviz-
zanti sih ano zuifal fona al-
leem | suanoom sineem demu eba-
nostin suanarre cote | rediun ke-
25bantanibv
huuelihhiv | keuuisso"1
minnirun ze tuanne sint in | mu-
Tiistre piderbidoom hérostono so
pruhhe | kerattes so kescriban8'
ist | alliu tua· mit
kiratkla indi
30after tatiin ! nihrivoes !
az erist . . . ze miunonne
' /. (h)vvellihlio (¡raff. vgl. Rb. (Hl.
1. 542. "» l .«elbsaima| der
erste
Strich drs it ist etwas stärker als sonst
ausgefallen : so kam Piper zu
seinem
sinnlosen solbsazina. /. selbsuana
3 horreen statt Itorniti durch horreen
der
vorangehenden Z. veranlaßt
4 ineistrun| η aus m radiert 5 /.
einigemu 6
innann setzt nicht un-
bedingt das richtige intra voraus, denn
auch 6'. 4M wird inferiorem mit inna-
rornn
übersetzt: ebenso Rb.
GH. 2,
30*?, '2ÌÌ
inferiores
innanorun 7 k
auf
Rasur von hu 8 kescribanj s
übergeschrirbfii
?7
B=36= Be nedi kti nerregel
204
INTERLINEARVERSION
gère ex toto | corde ! tota anima! ... | ... | dañan nahist un
tota uirtujte; Deinde proximum soso sih | selban danan nislah j
tamquam se ip|suxn; Deinde non (30) nihuaro nitua diufa | nike-
occidere; Non | (30) adulterare! roes nalles lucki | urchundii
Non faceré furtum; | Non conçu- öqhuuedan eeren alle | man . ..
piscere, Non falsum tes|timonium daz imu huuelih uuesan1 ni-
dicere; Honorare omnes ho|mi- uuelle. .. | nitue farsahhan sih
nes! et quod sibi quis fieri non selban imu | daz si kefolgeet. . .
uult! alio | nonfaciat; Abnegare1 lihhamun hreinnan2 |
vvelun
semet ipsum sibi ut | sequatur lOnalles kihalsit vvesan fastun3 |
christum; Corpus casticare; | Di- minnoon ararne erqhuichan nah-
licias2 non amplecti; Ieiunium hutan | wattan unmahtigan
ama're; Pauperes recreare; Nu- uuison totan pijcraban in
dum uesjtire;
Infirmum ui sitare arabeiti helf an | serazzantan4
Mortuum sepe|lire; In
tribulatio- löketrostan
dera uuerolt
tati
nesubuenire; Dojlentem consola- sih | tuan andran neouueht
ri ; Seculi3 actibus se fascere4 alie- minnu . . . furi|sezzan aa-
num; Nihil amori5 christi prepo-| bulkii nalles duruhtuan. dera
nere; Iram.nonperficere; Iracun- abulkii | ciit
nalles haltan
dietemjpus! nonseruare;6
Dolum 20seer in herzin nijhabeen fridv
in corde! non ¡tenere; Pacemfal- luckan nikeban | minna nifarlaz-
sam! non dare; Cajritatem non de- zan nisuuerran | min odhuuila!
relinquere; Non iurajre! ne forte faruuerde uuarhafti. er | herzin
perierit;7 Ueritatem ex corjde et indi munde frampringan5 ubil
oreproferre; Mala pro maio | (31) 25fora ubile | (31) nikeltan vvidar-
non reddere; Iniuriam! non fa- muati nituan | uzzan kitanaz ke-
cere;| Sed facta pacientersufferre; dultlihho ketragan | fiant min-
Ini|micos dilegere; Maledicentes noon fluahhonte sih nalles
se non | remaledicere ! sed magis vvidarfluahhan
vzzan meer vvi-
benedijcere;
Persequutionem8 pro 30 han | aahtunga pi reht |
doleen
iustitiam | sustinere; Non esse nalles vvesan ubarmuatan nalles |
superbum ; Non uilnolentum ; Non vvintrunchal nalles filuezzalan
multum edacem; Non | somno- nalles8 | slaaffagan nalles tra-
lentum,9 Non pigrum; Non mur-! gan7. . . | murmulontan . . . pi-
1 Pipers Behauptung, A sei korr»
aus O.
ist falsch: Majuskel-A von
die-
ser Gestalt kommen öfters vor 2 Di-
licias] das erste i
von 3. Hand in e
korr. 3 davor a nachgetragen
• am Rand
dazu mit Verweisung von
3. Hand faciat 5 amori] i aus e
vom Schreiber korr. β davor re von
3. Hand
zugefügt 7 am Rand mit
Verweisung von 3. Hand piuret
8 ßsequutionf"] ein ZeAchen über quu
verweist auf das von 3.
Hand am Rand
eingetragene cu * sönolentum] no
auf Rasur von îlen
28
1 uuesan] sa auf ausgewischtem
2
castigare mit castus zusammenge-
bracht 3 fastun] s auf ausgewisch-
tem
* serazzantan] das
letzte a
aus e kotr. 5
fräpringan 6 nall
7 ni tragran {der Fehler durch das
r von pigruin veranlaßt)
B=36=Benediktinerregel
XXXVl. BENEDIKTIXERREGEL 205
moriosum; *■ Non detractorein; sprehhon wan |sinan coto pífela-
Spem I suam deo committere ; han cuat oddeswaz | in sili demie
Bonum aliquid | in se cum uide- kisehe cote zuapifalde nalles ! imv
rit! deo adplicet. non j sibi; vbil keuuisso simblura1 fona sih
Malum uero semper a se factum 5kitanaz vvizzi | indi imv kezelle
sciat! | et sibi reputet; Diem tac dera suana furihtan | heila
iudicii timere; | Gehennam expa- erforahtan lib ouuigan | eocowe-
uiscere; Uitam aeter|nam omni lihhera lùrida dera aatumlih-
concupiscentia
spiritali de side- hvn2
| keroon tod takalihhin fora \
rare; Mortem cottidie ante | ocu-
lOaugoom3 sorachaftan habeen ki
los suspectam habere ; Actus ui|te taat | libes sines eocouuelihliera
sue omni hora custodire; In2 omni citi haltan in eocovvelihheru
locodeumserespicerepro (32)cer- steti cotan sih sehan | (32) ano
to scire ; Cogitationes malas |
cor- zuuifal vvizzan kedancha vbile j
di suo aduenientes mox ad chris- löherzin
sinemv zuaqhuuemente
turn | allidere et seniori spiritali saar ze christe4 | chnussan indi
patejf acere; Os suum a malo heririn5 atumlihhemv of fan |
nel prauo | eloquio custodire; tuan mvnd sinan fona vbileru
Multum
loqui | non amare; edo abaheru | sprahhu haltan filu
Uerba uaná aut risui | abta3 non 20sprehhan i niminnoon wort italiv
loqui; Risum multum aut | ex- edo hlahtre j kimahhiv nispreh-
cussum! non amare; Lectio- han hlahtar filu edo | kescutitaz
nes | sanctas libenter audire; niminnoon lectiun | wiho kern-
Orationi frejquenter
incumbere; lihho horran kipete | osto ana
3Iala sua preferita cum la-
25hlineen vbiliv6 siniv
| kclitaniv
crimis uel gemitu cotijdiç in mit zaharim edo uuaffe | tagalih-
oratione deo confiten ; De hin in kepcte cote gehan fona:
ip|sis malis de cetero emendare; diem selbon vbilum frammert7
Dejsideria carnis!
non efficere; puazzan |
kirida floiskes nalles
Uojluntatem propriam! odire; 30tuan | willon eikinan fien pibo-
Preceptis | abbatis in omnibus turn | ... in alleem horran | so
oboedire; Bti|am si ipse aliter sama ibv er andarvvis daz fer
quod absit agat; | Memor4 illud si tue | kehucke daz truhtinlihlm
dominicumpreceptum;| (33) Que pibot | (33) dei qhuuedant
tuai
dicunt facite!
que autem fa-|
35dei keuuisso \ tuant tvati
ni
chint faceré nolite; Non uelle churit nallos . . . kiqhiuvtan
di¡ci sanctum antequam sit! sed uuesan wihaz. er demie si
prius esse | quod uerius dicatur; uzzan or wcsau | daz warlihliov
1 lnurmoriosü] das erste m auf ' sinibliï 2 aatiìlihhvu ' au-
Raeur von p; ob auch das zweite τη ans goom] da* zweite o vielleicht aus Ansatz
Rasur stand, ist ganz unsicher von m korr. ' eh te 5 horirin;
- omni hora custodire; In nebst
ihrer am zweiten i keine Spur einer
Rasw
deutschen
Glosse stehen am
untern · vbiliv statt vbil
wohl a strahiert
Rand mit Verweisung vom Übersetzer durch siniv kelituniv 7 vbilu frä-
3 die drei von
Piper notierten Striche inert
nach aut, risui,
abta sind modern und
dienen der Worttrennung * zu Me-
mores von 3.
Hand korr.
B=36= Benediktinerregel
206 |
INTERLINEARVERSION
Precepta dei J factis cottidie
.studeat
adimpleire ; Castitatem
amare1 Nullum odire; Zelum et
inuidiam! | non habere Conten-
tionem non ama|re; Elationem2
fugüre;
Seniores uenerare; Iuni-
ores
di|legere; In christi amore
pro inimicie | orare; . Cum dis-
cordante ante3 solis occajsum
in pace redire; Et de dei mi-
serijcordia numquam
disperare;
Ecce | hçc sunt instrumenta
artis spiritallis! que cum íuerint
a nobis die noctu|que
incessa-
bili ter adimpleta! et ih
| die
iudicii reconsignata ; Illa mérites
nobis a domino
reconpensabi-
tur | (34) quam ipse promisit,
Qnod oculus non | uidit!
nec
àuris audiuit. nec in | cor h orni-
nis ascendit quç prepajrauit deus
his qui diligimi, eum; Ofjficina
uero ubi hoc omnia
diligen|ter
operemur! Claustra sunt in4
mo'nasterio5
et stabilii as in con-
gregazione;
V. De oboedicntia.6 j
keqhuuetan pibot cotes | tatim
tagalihhin zilee erfüllen | hreinii
minnoon neomannan fien anton
indi abanst | nihabeen fliiz ni-
5 minnoon | preitida fleohan | he-
roston ereen iungiron1
j min-
noon in christes2
minnu pi fianta j
petoon mit vngaherzamv er dera
sunnuun | sedalkange.3 in fridu
lOhuuarban4 indi fona cotes aimi-|
herzidv neonaldre
farvvannan
inv j deisv sint leera
dera listi
atumlihhvn | dei denne
sint fona
vns tages indi
nahtes | vnbilin-
lónanlihhaz zuaerfultiv indi in | ta-
ge dera suana
auurkezeihhantiv
daz loon5 |
vns fona truh/?'neG
ist vvidarmezzan | (34) daz er
seibo forakihiaz daz auga
ni-j
20kisah noh oora hoorta noh
in | herza mannes7 vfsteic dei
karata | cot diem die minnoont
inan | ambahti8
kevvisso dar
deìsv alliu
kernjlihho pirum9
2ókiuurchit pilohhir sint in |
monas-
tre indi statigli in
samanungu |
lona horsamii ¡
Primus itaque humilitatis gra- erista10 invnv11 dera deoheiti
flus | est;
Oboedientia sine mo- stiagil | ist hoorsamii ano tunala
ra; Hçc | conuenit his qui nihil 30deisv | kerisit diem die neovΛ·eht
sibi a christo | carius aliquid ini. fona christe12 | tiurorin
exestimant propter | seruitium eouueht vvannant duruh I deo-
sanctum quod professi sunt | nost vvihaz13 daz kegehane sint J
seu propter metum géhenne, edo duruh14 forahtun dera helia
1 Castitatem amare nebst seiner
deutschen Gì. mii Verweisung unten
am
Hand vom Übersetzer nachgetragen
~ danach 2 Worte radiert, deren
erstem fleohan schemi übergeschrieben
getreuen zu sein, und deren zweites mit
a schloß; HPlcnkers glaubte nel
iaetantiam zu sehen 3 ante
und
darüber er στ« Hand mit Verweis-
zeichen vom Übersetzer nachgetragen
* in vom Übersetzer zwischcngescJtrie-
be>i 5 monasterii. über dem letzten
i eia o eingekratzt 6 Überschrift vom
fxbcr,setzer auf freigelassenem
Kaum
m g iron |
3 s-edol- |
2 eh tes
kanpe] 1 mil Rasur
korr. aus n
* huiiabban
5 loot * tmîine
7 zwischen herza und mannes ein feiner
¡Strich,
wohl Ansatz eines Buchstaben
h officina scheint mit officia ver-
wechselt.
Graffs Zitat (3.
20) officina?
ampaht Ec. ist falsch : OU. 2.
1503. <¡'.
steht ampnhtsteti " pini 10 /. eris-
to n
h vor invnv ausgeitischt
12 eh te 1:| vvihazl
vor h eiv Ii
ausgewischt u duruh] d aus r korr.
30
B=36=Benediktinerrege]
XXXVI. BENEDIKTINERREGEL 207
nel glojriam
uitç aeternç; Mox edo j tiurida des euuigin libee
ut aliquid | imperatum a ma- saar so eovveht | kipotan fona
iore suerit ! hacsi | diuinitus meririn ist samaso | cotchundlih-
imperetur moram pati | ne- ho si kepotan tuuala kedoleet |
sciant in faciendo; De qui- övvesan. niuuizzin ze tuenne fona
bus | (35) dominus ait; Obau- diem | (35) truhtin qhuidit1 ka-
ditu auris oboedi|uit
mihi; ganhoridu des oorin kaganjhoor-
Et iterimi dicit doctoribus; | ta mir . . . auur qhuuidit le-
Qui uos audiuit me audi- rarum2 | der iu horit mih horit
uit; Erjgo1
hii taies relin-1 ο keuuisso I dese solihhe farlazzante
quentes statini | quae sua sunt ! saar | dei irò sint. .. vvilloom
et uoluntatem propriam |
dese- eiganeem | farlaazzante saar . . .
rentes! mox ex occupatis
ma-| pihafteem | hantum... daz tuant
nibus ! et quod agebant in- vnduruhtaan | farlaazzante nahe-
perfectum | relinquentes uicino lömuderahoorsamii
| fuazzekepio-
oboedientiae | pede iubentis uo- tantes
stimma tatim si kefolget ¡
cem factis sequan|tur;
Et ueluti indi sosama eineru stunthuuilu ...
uno momento et predicjta ma- forajkeqhuuetaniv. des meis-
gistri iussio et perfecta dis|cipuli tres, kipot. . . duruhtaniv ¡ dis-
opera in uelocitate timofris dei 20 kin uuerach in
sniumidv forah-
ambe2 res communitor citius | tun | cotes pedo racha kimein-
explicantur! quibus ad uitam samlihho snivmor | siin kefai-
aeterlnam gradiendi amor in- dan diem ze übe euuigemv | ze
cumbit; Ideo | angustam uiam faranne minna
anahlineet pidiv |
arripiunt; Unde | dominus dicit; 25engan
uuec kecriiffant da-
Angusta uia est quç du|cit ad riaan|íru/¿tin qhuidìt enger3 vvec
uitam; Ut non suo arbitrio | ist der leitit ¡ ze libo daz nalles
(36) uiuentcs! uel desidcriis3 iro selbsuana | (36) lebente edo
suis et uoluntajtibus oboedient es! kiridon4 irò indi vvilloom | hoor-
sed ambulantes ajlieno iudicio 30samonte
vzan kangante | fremi-
et imperio. In cenobiis degentes deru suanu indi kepote in sama-
abbatem sibi preesse desiderant4 nungu. lebente . . . imv5 fora-
Sinedubio | hii taies
illam domini vvesan keroonf ana zuifal | dese
imitantur senjtenciam5 in qua solihhe die truh/nies6
sint keleisi-
dicit; Non ueni | faceré uolunta-3">nit | kcqhuuit in deru qhuuidit
tem meara! sed eins qui | me niqhuuam ¡ tuan vvillun minan,
misit patris; Sed hçc ipsa oboe-| uzzan des des7 | mih santa
dientia tune accept abilis erit fat ores vzzan din seiba | hoorsa-
deolet dulcis hominibus; »Si quod mii demie
antfanclih ist cote |
1 Ergoj Er auf Jíasur - timbe] l
qhuidïtj über q Jlusitr oder
der erste /Strich des offenen a nus Schmutzfleck, an q selbst nicht radiert
Korr. :| desideris 4 In cenobiis '-' lerarü ;l davor ei ausgewischt
— desidtTant nebst der deutschen * edo kiridon ausradiert 5 es
(Jlossierutvj mit Verweisung unten am sollte im stehen β trlines 7 ich
Rand vom Übersetzer 6 senten- bemerke gegen lieitr. 1, 472, daß trotz
eiara] das zweite η auf Rasur von li- S. 44 das attrahierte des nicht ge-
niertem nt ändert
zu werden braucht
B=36=Benediktinerregel
208 ÍNTERLINEARVERSION
iubetur! | non trepide! non indi suazzi mannum1 ibv hvvaz8
tepide! non tarde! | aut cum ist kepotan | nalles stozzonto3
murmorio! uel cum respon- nalles uualo nalles trago |edo mit
so | nolentis efficiatur;1 Quia murmulode edo mit antuurtu | dee
oboedijentia que, maioribus pre- öniuuellentin ist kitan danta
betur. deo exijbitur; Ipse enim hoorsajmii diu meriroom ist
dixit; Qui uos audit! | me au- kekeban cote | ist ketaan er
dit; Et cum bono animo a2 dis- keuuisso qhuad der iuih hoorit |
ci|pulis
prebere oportet;
Quia mih hoorit indi mit cuatu muatu
hilarem | datorem diligit deus; 10 fona I discoom keban kerieit danta
Nam cum malo anijmo si clatajmuatan kebon minnoot. ..
oboedit discipulus. et non keuuisso mit ubilo muatu | ibv
so|(37)lum ore! sed etiam in hoorit disco indi nalles | (37)
corde, Si murmo(rauerit etiam einin munde uzzan sosama
in
si
impleat iussionem! | tarnen 15 herzin ibu murmoloot | auh ibu
acceptum iam non erit deo ; erfullit kipot | duuidaro antfangi-
qui cor eius respicit murmo- gaz giv nist cote | der herza sinaz
rantem!3 | et pro tali facto! kisihit murmolontaz | indi fora*
nullam
consequitur | grati- solihheru tati nohheineru ist ke-
am. Immo
poenam murmo- 20folgeet j anst noh meer vvizzi mur-
ranjcium incurrit! si non cum molontero5janahlauffit ibvnalle»
satisfactione | emendauerit : mit kenuhtsameru tati | puazzit |
VI. De taciturnitate.4 |
Faciamus quod ait propheta;
tuamees daz6 qhuad vvizzago
Dixi! | custodiam
uias meas! 25qhuad ih | kehalte vveka mine
ut non delinjquam in lingua daz nalles
missitue | in zungun
mea; Posui ori meo | custodi- mineru sazta munde minemv ¡
am! Obmutui et humilialtus
kehaltida ertumbeta indi kedeo-
sum et silui a bonis; Hic os- muatit|pirn indi suuiketafona cua-
tendit | propheta si a bonis 30 teem, liiar keaugit | uuizzago ibu
eloquiis interdum |
prop ter · ta- fona cuateem sprahhom osto | du-
citurnitatem débet taceri; ; ruh suuigalii sculi suuigeen j huueo
Quanto magis a malis uerbis meer fona
vbileem wortum7
propter | poenam peccati
débet duruh | wizzi dera sunta sculi
cessari; Ergo quam|uis
de bo-35pilinnan keuuisso dohdoh | fona
nis et sanctis et edificationum
cuateem indi uuiheem indi zim-
elo|(38)quiis;
perfectis discipulis birrono | (38) sprahhoom duruh-
propter tacijturnitatis
grauita- nohteem. discoom duruh | suui-
tem rara
loquen|di concedatur gilii
fruatii seltkaluaffo j ze
1 efficiatur] das zweite i aus aradiert l mannü 2 hvvaz] vv auf aus-
2 a vom Übersetzer nachgetragen gewischtem daz 3 verwechselte der
3 murmorantem] e vielleicht
auf Basur Übersetzer trepide mit
einem andern
* Überschrift
vom Übersetzer, tacitur-
Adverb ? 4 fona 6
murmolon-
nitate] τ auf Rasur
von η teru 6 daz] d aus
q radiert
1 vvortu
32
B=36=Benediktinerregel
XXXVI. BENEDIKTINERREGEL
209
licentia; Quia scriptum | est;
In multiloquio non
effugis pec-|
catum; Et alibi dicitur;
Mors
et uita j in manibus linguae;
Nam loqui et | docere magi-
strum condecet! tacere |
et
audire discipulum
conuenit; Et
ideo | si qua requirenda sunt a
priore cum1 sum|ma reueren-
tia!2 ne
uideatur plus | loqui
quam expedit ! Scurilitatis
uero. et uerba otiosa.
et
risum mouentia! | aeterna
clau-
sura in omnibus locis I dam-
namus; Et a3 talia eloquia|
discipulum. aperire os
non per-
mitti|mus;
VII. De humilitate41
Clamât nobis scriptura diuina5
fratres J dicens; Omnis
qui se
exaltât | (39) humiliabitur ! et
qui se humiliât | exaltabitur;
Cum haec ergo dicit! | ostendit
nobis omnem exaltacionem
| gè*
nus esse superbie, Quod se ca-
uere | propheta indicat
dicens;
Domine non est I exaltatum cor
meum! neque elati sunt |
oculi
mei; Neque ambulaui in
mag[nis!
neque in mirabilibus
super me;6
Si | non humiliter
sentiebam!
sed7 exal|taui animam meam;
Sicut ablactum | est8
super ma-
1 es aland con; o ist
unterpunktiert,
ν darüber
geschrieben, η zu m korr.,
alles vom Obersetzer * am Rand
von 3.
Hand mit Verweisung requiran-
tur zugesetzt * korr. zu ad (d auf
Rasur) von 3. Hand * Überschrift
vom Übersetzer 8 diuina
nebst seiner
Gl. mit Verweisung am untern Rand
vom Übersetzer · rechts am Rand
mit Verweisung von 3. Hand sed qd
7 sed von 3. Hand mit Ramtr %n
si korr. 8
ablactum, darüber ta
von 3. Hand,
die zugleich est aus-
radierte
sprehhanne
farkeban1 ist vrlaubii
danta kescrílban ist in filusprah-
hu2 nierfliuhis | sunta indi an-
dreru steti qhuuidit tod3... liib j
5 in hantum dera zungun keuuisso
sprehhan... | leerran
meistre ke-
risit suuigeen | indi horran
diskin4 kelimfit. . . pidiu | ibu
huuelihhiv ze suahhanne eint fo-
10 na heririn mit dera | furistun er-
uuirdii min si keduht meer | spreh-
han
denne piderbit skem ( keuuie-
so ... wort vppigiv . . . hlahtar
vveckentiv | euuigiv piloh6 in al-
löleem stetim | nidarremees indi
fona solihheru sprahhv | discun
intluhhan mund nifarlazzalmees
I
hareet vns
kescrift cotchun-
20div... | qhuedanti
eocouuelih*
der sih erheuit | (39) uuirdit ke-
deonoot indi der sih kedeomuatit |
ist erhaban denne desiv keuuisso
qhuidit | keaugit vns eocouuelihha
25 erhabaniijchunni vvesandera ubar-
muatii daz sih piporageen | uuiz-
zago kechundit qhuedenti7 truh-
tin nist |
erhaban herza minaz
noh ni keiliv sint8 | augun miniu
30noh
nikeanc ih in mihhüii | noh in
uuntrum ubar mih ibu | ni deo-
lihho9 . . . vzzan erhuab | sela
mina soso intspenitaz10
| ist ubar
1 farkeban] das erste a aus Korr.
2 vielleicht verschrieben
statt filu-
sprahhii, vgl. S. 49 3 tod] d aus
Korr. * diskin J nach s Rasur,
auf
der auch noch k sich
befindet s ae-
terna clausura ist als
Neutr. Plur.
(aeterna claustra) gefaßt
* eoco-
uuelih] der obere Schaft dee h toeiet
einen halben Strich nach rechte auf,
ebenso das erste h in deolihho (Z. 31/.)
7 qh ti 8 sint] i aus Ansatz von a
9 deolihho] d aus Ansatz eines an-
dern Buchstaben
10 intspenitaz] e
aus r korr.
B=36= Benediktinerregel
210
INTERLINEARVERSION
trem (suamí1 ita retributio2
j
in anima mea; Unde fratres si
summe
| humilitatis
uolumus
culmen ad|t ingère! et ad e*xal-
tationem
illam | eelestem. ad
quam
per prçsentis uite | humüi-
tatem
ascenditur uolumus | ue-
locitor
peruenire actibus nos-
tris |
ascendentibus scala illa
erigenj(40)da
est que in somno
iacob apparuit; | Per
quam illi
descendentes et ascendentes3
an|geli monstrabantnr;
Non
aliud | sine dubio discensus
il le et ascensus | a
nobis in-
tellegitur! nisi exaltajcione
descendere! et
humilitate as-|
condere; Scala neri) ipsa
rec-
te4 nostra est
uita in scculo;
Quç humiliât5 | corde ut6 a
domino erigatur ad
celum; |
Latera enim eiusdem7 scale
dicimus! j nostrum esse cor-
pus et animam: In quae8
I
latera diuersos
grados hu-
militaltis uel
discipline! euo-
catio diuina j
ascendendo?; in-
sérait; |
Primus itaque humilitatis gra-
dus | est;9 Si
timorem dei sibi
ante oculos | semper ponens!
obliuionem omni[no
fugiat, et
semper sit memor | (4Í) omnia10
quç precepit deus!11 qualiter |
muater1 sina so2 itloon j in
sela
mina danaan . . . ibu dera furis-
tun | deoheiti
vvellemees obo-
noontikii | zuakereihhan
indi ze
5dem erhabanii dia |
himiliscun
ze dem duruh des antuurtan3
libes ¡ deoheit ist uferhaban
vvellemees | snivmo
duruhqhue-
man tatim vnsereem |
vfstigan-
lOteem hleitar selbiv4 |
(40) ze ke-
rihtenne ist div in träume . . .
keaugit ward | duruh dia imv
nidarstigante . . . vfstigante | . . .
keaugit uurtun nalles
andar \ aano
lòzuifal nidarstic5 der indi vfstic
fonii uns ist farstandan nzzaii
erhabanii l nidarstigan
indi deo-
heit | vistigan
hleitar kevvisso
scibili rehto | unseer ist lib in
20vveralti der deomuatit | herzin
daz fona. truJtfine. si
crrihtit ze
himile | hleitarpaum kevvisso
de-
ra selbun hleitra qhuuedamees I
unsoran uuesan
lihhamun indi
25sela in diem j hleitarpaumum6 mis-
silihhe stiagila
dera deoheiti
edo ekii ladungu7
cotchundiv ¡ vf-
stiganteem anakesezzit |
eristo inumi dera deoheiti stia-
30gilsj)rozzo ! ist ibu forahtun cotes
imu fora augom | simblum8
sez-
zenti akezzalii alles | fleohe indi
simblum8 si
kehuctic | (41) alliu
dei kipoot cot huueo | farmanen-
1 zu matre sun von 3. Haml
ra-
<\iert 2 retributio] tio radiert,
da-
für es von 3. Hand 3 ascenden-
tes] den vom Übersetzer übergeschrieben
* recto in erecta! von 3.
Hand korr.
*
zu humiliato von 3. Hand korr.
6 ut von 3. Hand durchstrichen
7 eiußdem] dem von 3. Hand durch-
strichen 8 quae] e vom
Übersetzer
nachgetragen 8 was Piper als nach
est radiertes o ansah, ist das von der
Vorderseite 39 durcJisciieinende
m von
uolumue (Z. 7) 10 omnia] über a
run 3. Hand Π η
darauf ut mit
darüberstehendem daz ausradiert
1 muât '* darauf in ausgewischt
3 nntuurtan]
der erste Strich des
zweiten, offenen a aus i korr.; aber
antuurtin wäre richtiger * selbiv
ν η ter geschrieben, weil oben das Perga-
ment zu dünn uxtr 5 nidnrstic] da-
vor etwas ausgewischt · hleitar-
pauinïï 7 /. ladunga. Ein alter
Nominativ auf -u. dei> JiKögel, Anz.
li>(1893). 242 annimmt, ¡st ganz un-
wahrscheinlich 8 siniblü
34
B=36=Benediktinerregel
XXXVI. BENEDIKTDŒRREGEL
211
contempnentes deiim in gehen-
nam de1
pe'ocatis incedunt;2
Ipsa quoque3 in4
uitam | a eter-
na m qui5 timentibus deum pre-
parala est animo suo semper
reuoluat!G et
j custodiens se
omni hora a peccatis7 | et uitiis;
Id est cogitationum! lingue!
oculorum! m annum! pedum!
uel uorunjtatis proprie, Sed et
desideria carnis; amputare festi-
net;8
Aestimet | se homo de
celi s a deo semper respicere9 |
omni hora! et facta sua in10
omni loco ab aspeetu diuinitatis
uideri! | et ab angelis omni ora
renuntiari; Demonstrans11
nobis
hoc propheta cum in cogitationi-
bus nostris ita | deum semper
presentem ostendit
dicens; j
Scrutans corda et renes deus;
Et iterum | (42) Dominus nouit
cogitationes hominum, |
et ite-
rimi12 dicit Intellexisti cogita-
tiones meas a longe! et quia co-
gitatio hominis confitebitur tibi:
Nam | ut sollicitus sit circa cogi-
tationes | suas peruersas dicat
semper! utilis
frafter in corde
suo; Tune inmacula [tus ero co-
ram eo; Si
obseruauero me13 |
ab iniquitate mea; "Uoluntatem
ue¡ro propriam ita faceré prohi-
bimur;14 j Cum
dicit script lira
1 tl«· ausradiert, dai über \>
von 3.
Hand 5 incedimi} ν in i von 3.
Hand korr. a Jp.<-n (oder Tpsi) qnoq.
nebst der 67. darüber atisradiert
" vor in von 3. Hand k 5 qni aus
que vom Übersetzer korr. · π-iiol-
uat] re ausradiert 7 peccati*! ca
*'om
Übersetzer übergeschrieben
" amputare festinet mit ihrer deut-
schen Gl. ausradiert · respicere m it
Rasur in respici kerr. von 3. Hand
30 in ausradiert n mit Rasur
zu
Demonstrot
korr. von 3. Hand
12 & it«.rum zu it·· von 3. Hand radiert
13 me]
e auf Rasur J< prohibi-
imir] das zweite i von S.Hand zu e korr.
te cotan in hella fona |
suntoom
anakant1 sie sosaina in libe2 j
euuigan der forahtanter3 cotan
kekaralter ist muate sinemu sim-
öbhim4 imi aide indi | kehaltanti
sih eocouuelihera citi fona sun-
tu ; indi achusti daz ist kedancha6
dera zungun | aiigono henteo
fuazzioedo
uuilleono j dera eikinii
lOuzzan ioh auh kirida des fleiskes |
abasnidan iille wanne | sih man
fona himilum6 fona cote sim-
blum4sehan | eocohuelihhera citi
. . . tati sino in eocoweliheru ι
lösteti fona kisihti cotchundii se-
han | indi fona . . . eocouueli-
hera citi kechundan | keauckenti
vns daz | wizzago
denne in ke-
danchum7 vnsereem. so |
cotan
20simblum4 antuurtan
keaugit
qhuedenti | scauuonti
herzun in-
di lenti cot indi auur | (42) truh-
tin uueiz kedancha manno | indi
auur qhuidit
farst nanti kedan-
25cha | mine fona rumana indi
danta kedancha8
| mannes gihit
dir kevuifso | so pihuctigeer si
vmbi kidancha | sine abahe
qhuede simblum4
piderbeer . . .
30Ín herzin sinemu denne9
unbi-
uuamter | pim fora10 imu ibu
pihaltu mih | fona unrehte mi-
nomn uuillon | Vemiisso
eiga-
nan so11 tnan pirum12
piuuerit
1 anakanc 2 danach kleine Ra-
f>vr. 1. lib 3 /. forahtantem (dan vor-
angehende der veranlaßte den
Fehler)
* simbln 5 /. kedancho (a durch
livra hervorgerufen ) ? 6 liiniilii
7 kedanchü 8
der I'lur. durch das
am Schluß der vorangehenden und
übernächsten Z. befindliche kedancha,
kidancha veranlaßt β danach r aus-
gewischt 10 fona. Den Fehler veran-
laßte das fona da nächsten Zeile
pirn |
o aux Kon.
35
B=36= Benediktinerregel
212 INTERLINEARVERSION
nobis; Et a uolun|tatibus tu- denne qhuidit kescrib vns indi
is auerte;1 Et iterum.2 Roga-| fona |
vvilloom dineem erhuua-
mus
deum in oratione! ut rabi1
. .. auur pittajmees cotan
fiat illius | uoluntas in nobis; in kepete daz si eiin | uuillo in
Docemur er|go merito nostram 5vns pirum2 kelerit | keuuisso
non faceré uoluntatem, Cum pi uuruhti vnsereem8nalles tuan|
cauemus
illud quod | dicit vvillon denne piporakemes daz
sancta3
scriptura; Sunt uie. que daz | qhuidit uuihiv kescrift
uidenjtur4
ab hominibus rectç. sint uueka dea sint kejduht
quarum
| (43) finis usque ad lOfona mannum* rehte dero | (43)
profundum
inferni dejmergit ; enti unzi ze
abcrunte dera hella j
Et5 cum item cauemus6
illud | pisuuffit indi denne so pipora-
quod de negligentibus7 dictum kemees daz | daz fona ruahha-
est; |
Corrupti sunt et abhomi-
losonteem keqhuetan ist ¡ zeproh-
nabiles
| facti sunt in uolun- löhan
sint indi leidsame | vvortane
tatibus8 suis ; In | desideriis sint in uuilloom iro in | kiridoom
uero carnis ita nobis
| deum keuuisso des fleiskes so vns | co-
credamus semper
esse presen- tan
kelaubpamees simblum5 vve-
tem;
| Cum dicit propheta do- san kekakanuuartan6
| denne
mino; Ante te est | omne de- 20qhuidit vvizzago truhtine fora
siderium
meum; Cauendum dih ist |
eocouuelih kirida miniv
est | ergo ideo malum
deside- ze piporgenne ist | keuuisso pi-
rium quia | mors secus intro- diu ubila kirida danta | tod
itum
delectationis | posita est;
pii inkange dera lustida | kesaz-
Unde scriptura prçcejpit9 di- 25ter
ist dañan kescrift
kepiutit |
cens; Post concupiscentias } qhvedenti after kiridoom | dineera
tuas! non eas; Ergo si oculi
nikangees keuuisso ibu auga
domini | speculantur bonos et truhtines | scauuont cuatiu indi
malos! et dominus | de cçlo vbiliv
. .. j fona himile simblum5
semper respicit super filios ho- 30sihit ubar parn
| manno daz sehe
miinum ut uideat si est intelle- ibu ist farstantanti. edo | suah-
gens aut | requirens deum, Et hanti cotan indi ibu fona en-
si ab angelis no (44)bis depu-
gilum7 vns | (44) kezeliteem ta-
tatis
cottidie. die noctu|que
galihhin tages indi nahjtes truh-
domino factori
nostro opera 35ime tuantemu unseremu vveracli
1 nach Tilgung de»
Interpunktions' * erhuuarabi] über dem
zweiten r
Zeichens von 3. Hand zu auertere
ge- der
Schaß eines b radiert 2 pirü]
ändert * darüber von 3. Hand
ite r auf
ausgewischtem 1
3 der Ur-
3 scä nebet feiner 01. mit Verweisung sprung' dieses Fehlers statt vnseran
am
untern Rand vom Übersetzer ist
nicht klar, es
müßte denn pi
4 que uidentur]
ue uiden auf Rasur uuruhtl
vnsereem gemeint gewesen sein
von 3. Hand; ursprünglich scheint · mannü
6 simblü · verschrie-
putan gestanden zu haben ß
Et] E
ben unter Einfluß von kelaubpamees
von 3. Hand zu V radiert
β caue-
statt kakanuuartan 7
engilü
mus] c zu ρ von 3. Hand korr.
7 negligentibus] dan erste i zu e von
3. Hand korr.
8 uoluntatibus] η
zu ρ von 3. Hand korr. * procepit]
e ζ« i
von 3. Hand korr.
36
B=36=Benediktinerregel
XXXVI. BENEDIKTJNERREGEL 213
nostra | nuntiantur; Gauendum unseriv | sint kechundit
ze por-
est ergo om|ni hora fratres sicut geenne ist keuuisso | eocouue-
dicit in psalmo
pro|pheta; Ne lihera citi... J so1 qhuidit in
nos declinantes in mallo1 et salmin | uuizago min vnsih ke-
inutiles factos aliqm* hora | 6 hneickentein ubile j indi vnbiderbe
aspiciat
deus! et parcendo
nobis wortane eddeshuuelihhera citi |
in hoc | tempore. Quia pms est kesehecotindilippantivnsindese-
deus expectat ! nos cottidiç con- ru | citi danta erhafter ist... pei-
uerti in melius! | Ne
dicat toot|vnsihtagalihhinkehuueraban
nobis in futuro! hec
fecisti J et lOinpezzira J min qhuede vns in zua-
tacui; | uuarti deisu tati (indi ihsuuigetaj
Secundus humilitatis
gradus andar dera deomuati stiagil-
est! | Si propriam quis
non sprozzoistlibueigananhuuelihni-
amans uoluntajtem;
Desideria minnoot vvillon | kirida sina nist
sua non delecte|tur
implere, Sed 15kelustidoot|erfullan uzzan2
stim-
uocem illam domini
facjtis imi- ma dia . . . ] tatim si keleisinit
tetur dicentis; Non ueni fa|cere qhuedentes niqhuuam | tuan
uoluntatem2
meam ! sed eius qui vvillon minan uzzan des der
me | misit; Item dicit scriptum; mih | santa auur qhuidit kescrift
Uoluni(45)tas3
habet poenam! et 20(45) vvillo hebit vvizzi indi not-
necessitas | parit
coronam; | duruft3 | karauuit4 era |
Tertius humilitatis
gradus est ! | dritto dera deoheiti stiagil ist j
Ut quis pro dei amore omni so
huuelih fora cotes minnv eoco-
oboe|dientia se subdat
ma- uuelihhera | hoorsamii sih vntar-
iori;4 Imitane
| domihum! de 25tuat merorin leisanonti | truhti-
quo dicit apostolus;
Fac|tus5 nan fona demu qhuidit poto
oboediens patri6
usque ad mor-, vvortajneer horsamoonti fatere
tem; | vnzi ze tode |
Quartus" humilitatis gradus
fiordo ... | ibi... deru selbvn
est! | Si in ipsa
oboedientia7 düris 30 hoorsamii
herteem . . . | widar-
et | contrariis rebus uel
etiam uuarteem rahhom edo sosama
quibusjlibet inrogatis
iniuriis;4 diem | lnstim.5 anaprunganeem
Tacita | conscientia
patientiam vvidarmuatum dera suuigentun |
amplectatur9
et sus|tinens! non inhucti... pihalsit6 si
indi | far-
lasiscat.9
uel discedat; | Di-35dolenti7
nalles muadee edo keli-
cente scriptura; Qui
perseue- de | qhuedenteru ... der durah-
1 maio] über o von 3. Hand
ν * so] s auf
ausgewischtem Buch·
2 uoluntatë] η aus ρ vom Schreiber stoben 2 uzzan] das erste ζ aus
radiert 3 Uoluntas] über η ein ρ Korr, 3 notduruft] das erste t auf
von 3. Hand * das Semikolon ra~ verwischtem, hochgehendem Buchstaben,
ditti und durch ! ersetzt δ Factus] wahrscheinlich einem d * parit mit
F aus h korr. 6 patii und seine parat verwechselt 6 l. lustit: die
deutsche Glossierung ausradiert Dative der Umgebung veranlaßten den
7 danach ein moderner Strich 8 con- Fehler · vor pihalsit 3 Buchstaben
soientia patientiä] a patientiä auf Ra· radiert, deren letzter hoch ging 7 far-
sur
von 3. Hand, das ä von äplec- dolenti] r aus b radiert
tatur übergeschrieben. Das
Kotmna
nach äplectatur jünger
· lasiscat]
i von 3. Hand in e korr.
37
B=36-Benediktinerregel
214
INTERLINEAR VERSION
raluerit usque in finem! hic
saluus erit; | Item;
Confortetur
cor tuum1 et sus|tine dominum;
Et ostendens fidelem | pro do-
mino uniuersa etiam contra-
ria | (46) sustinere debere, Di-
cit ex persona
sufjferentium,
Propter te morte adfi|cimur
tota die exaestimati2 sumus
j
ut oues occisionis; Et
securi
de spe | retributionis diuinç3 sub-
secuntur | gaudentes et dicen-
tes; Sed in his omnibus supe-
ramus. propter eum qui dilexit |
nos; Et item alio loco scrip-
tura dilcit;4
Probasti nos deus5
igne nos exalminasti! sicut ig-
ne6 examinatur | argentum; In-
duxisti nos in laqueum! | posu-
isti tribulationes in
dorso nos-|
tro, Et ut ostendat sub pri-
ore dejbere nos esse! subsequi-
tur dicens! | Inposuisti
homi-
nes super capita | nostra;
Sed et preceptum domini in
aduerjsis5 et
iniuriis per pacien-
tiam adimplenjtes ;5 Qui per-
cussi7 in8
maxillam9 | (47) pre-
bent et aliam; Auferenti
toni-
cam!10 |
dimittunt et palleum ;u
Angarizanti12j miliario13 uadunt!
et duo; Et14 cum pau|lo apostolo,
Falsos fratres sustijnent. et per-
vvisit | vnzi in enti deseer ke-
haltaneer ist | so si kestarachit
herza dinaz .. . J inthabee .. . ke-
auckenti kelaubigan |
fora truhti-
5 ne alliu sosama widaruuarti1
|
(46) fardoleen scolan qhuidit fo-
ra1 heitio |
fartragantero duruh
dih tode . . . | tagalüihin vvanente
pirumees | so seas dera slahta
10 indi sihhure fona wane | des
itloones dera cotchundi
vntiri sin
kefolget | mendente. . . qhueden-
te vzzan in diem | alleem
ubar-
vvinnamees duruh inan der ke-
15min|nota2 unsih... so andrem
steti3 ... | kesuahtoos vnsih . . .
fuire vnsih | ersuahtos soso fuire
ist ersuahhit | silbar
analeittos
vnsih in seid | saztoos4
arabeit
20in hrucki | unseremv ... so
keaucke vntar heririn |
sco-
lan vnsih wesan vntari ist kef ol-
geet... | anasaztos man ubar
haubit |
vnseriu .
. . ioh auh
25kipot . . .in uuidar|war-
teem ... in uuidarmuatim . . . |
die kislagane in
chinnibah-
hon | (47) kebeen ioh andran
erfirtero tunihhu5 |
farlaazzeen
30auh lahhan kenoottanteru | niil-
lu kangant
ioh zuuo indi mit
paulv6 |
potin lucke pruader far
dojleent indi aahtunga
fardo-
1
der Stridi nach tuQ jung
2 ex-
aestimati] ex auf Rasur, ivahrschein-
lieh von & 3 danach
ein Strich
* dicit ausradiert 5 der
darauf fol-
gende Strich modern 6 igne und
darüber fuire ausradiert 7 peussi,
dann t radiert 8 in und sein gleich-
lautendes deutsches Äquivalent aus-
radiert · darauf prebent
ausradiert;
untergeschrieben keben 10 tonica]
«6er o ein ν von 3. Hand ll pal-
leum] e in i korr.
von 3. Hand
12 radiert zu Angariuti von 3. Hand
13 miliario] «6er o von 3. Hand v
14 Et auf Rasur
1 l. vvidaruuartiv
und fona ?
2 keminnota] no aus m korr.
3 stA'
4 saztoos] ζ a us Ansatz von t korr.
5 nach tunihhu ist abgeschnitten.
Ì. tunihlnin 6 panlv] aulv auf Rasur
38
B=36= Benedi kti nerregel
XXXVI. BENEDIKTINERREGEL 215
secutioiiem sustinent1 et male- leent indi ubilo spreb hante1 sili
dicentes se benedicunt; | vvelaqhuedant |
Quintushumilitatisgradusest!| finito... | ibu alle kidancha
Si omnes cogitationes malas cor; di ubile herzin j sinemv zuaqhue-
suo aduenientes! uel mala a 5 mante odo ubile2 fona sih ke-|
se ab|sconse commissa; Per hu- poraganiv3 ketaniv duruh deo-
milem confes|sionem abbati2 non muatlihha | pigiht. . . nifarheie
celauerit suo;3 Orjtans nos de sinemv | spananti vnsih fona
hac re scriptura dicens ; | Re- deseru rachv kescrift qhue-
uela domino uiam tuam et spera io den ti | intrih truhtine wec di-
in eum; | Et item dicit; Con- nan indi ν vani in inan | . . . a-
fitemini domino quoniam | bonus uur . . . gehat truhtine pidiv |
quoniam in seculum misericordia cuater pidiv in uuerolti armi-
eius; | Et item propheta; Delie- herzida siniv | ... auur . . .
tum meum cognitum | tibi feci! lömissitaat mina chund j dir te-
et iniusticias meas non ope|rui; ta ... vnreht miniv ... pi-
Dixi! Pronuntiabo aduersum j dachta | qhuad ih forakechundv4
me iniustjcias meas domino! et vvidar | mih vnreht minaz truh-
tu re!(48)misisti impietatem pec- tine... du | (48) farliazzi6 erlo-
cati mei4 | 20sida aera sunto· mineru |
Sextus humilitatis gradus est! sehsto . . . J
Si | omni umili tate5 uel extro- ibv eocouueliheru7 smahlihhii. ..
mitate | contentus sit mona- uzorosti | kehabenter ... rnunih8
chus! et ad omjnia que6 sibi . . . ze aZlu J dei imu
iniunguntur !7 uelut ope|ra- 25 anakimahchot samaso uuerahjman
riunì8 malum se9 iudicet et hubilan aih suannet
indigjnum; Dicens sibi cum pro- unuuirjdigan qhuedenti imu mit
pheta; Ad nihilum | redactus uuizzagjn zo neouuiehti | keprau-
sum et nesciui; Ut iumen- hoter pim . . . niuuissa so noz >
tum ¡ factus sum apud te! et ego 30uuortaner pim mit di\\ . . . ih
semper tecum; | simblum9 mit dih !
Septimus humilitatis gradus sibunto . |
est ! | Si omnibus se inferiorem ibu allem sih innarorun inti smah-
et uiliorem | non solum sua lingua lihorun | nalles10 einin sinera. zun-
1
&—sustinent nebst Glossierung un· l ubilo sprehhante]
ubilo sp auf
ten am Rand mit Verweisung vom Rasur von aahtunga 2 ubile statt
Übersetzer 2 abbati] i in «i von 3. ubil vielleicht durch ubile der voran-
Hand korr. 3 suo] über o ist vra gehenden Zeile hervorgerufen 3 ke-
von 3. Hand übergeschrieben * pec- poraganiv] g aus Ansatz eines andern
cati mei nebst der Gl. radiert, dafür Buchstaben ( ?n) korr.: das iv der
cordis mei von 3. Hand 6 umili- Endung durch ketaniv verursacht
tate] umi durch Punkte darüber und * forakechundv] k aus Ansatz eines
darunter getilgt, ui übergeschrieben von andern Buchstaben karr. s far-
3. Hand · ursprüngliches q von Iiazzi] far auf Rasur * für dera
3. Hand in que korr. ' die Inter- reicht der Raum nicht, es wird dr
punktion radiert * darauf 3β von gestanden haben, sunto wahrschein·
3. Hand · nebst dem deutschen h licher als sunta 7 eocouueliheru]
ausradiert das erste o auf Rasur 8 h steht
über
sit, nicht
über monachus
* nach lîî Rasur von 1 l0 ni
39
B=36=Benediktinerregel
216 INTEBLINEARVERSION
pronuntiet! sed | etiam intimo gun forakichunde1 uz|zan sosama
cordis credat affecjtu; Humi- derainuuartunAerzinkelaubemin-
lians se et dicens cum propheta; | na | theononte sih . . . qhuedenti
Ego1 autem sum uennis et non mit lauzzagin | ih keimwao pirn
homo! obprojbrium hominum 5|uurum . . . nalles2 man it|uuiz
et abiectio plebis! Exal|tatus manno . . . auueraf deota er-|
sum2 et humiliatus sum3 et hapener3 . .. kedeonoter ... ke-
confu|sus; Et item! Bonum scan|ter . . . auar cuat mir . ..
mini quod4 humilias|(49)ti me! kedeonotos | (49) with daz lirnem
ut discam mandata tua; |
ìokepot diniu |
Octauushumilitatis gradue est !! ahtodo . . | ibu
Si nihil agat monachus! nisi neouueh* tue . . . uzzan daz |
quod | communis monasteri! re- derakameinsamun5deswmnwtres
gula! uel | maiorum cohortantur rehlungu edo | merorono
sint
exempla; | lökespanan piladi
j
Nonus humilitatis gradus est ! j . ,
Si linguam ad loquendum pro- ibu zungun ze sprehhanne6
hibeat | monachus! et taciturni- piuuerie | suuigali !
tatem hajbens usque ad inter- habenti unzi zanfra-
rogationem! non | loquatur; 20hidu ni|sprehhe
Dicente5 scriptura! quia | in qhuedenteru kescrifti danta | in
multiloquio non effugitur6 pec- filusprahhi nist erflohan sunta !
catum! | Et quia uir linguosus . . . danta, comman zunkaler
non diregi|tur7 super terrain; | nist kerihtit | über erda. |
Decimus humilitatis gradus est! | 26 zehanto . j
Sinonsitfacilis hacprumptus8]in ibu nisi samfter enti7 funser J in
risu! Quia scriptum est; Stultus | lahtere8 atonte kescriban ist unfrua-
in risu exaltât uocem suam; | ter | in lahtere heuit stimma sina
Undecimus humilitatis gradus . . |
est! J (50) Si cum loquitur mo- 30(50)
. . . sprihhit .
nachus leniter! j et sine9 risu sieh to | . ano hlahtar
humiliter; cum grauitate! J uel theomuatliho mit fruati | . . .
pauca uerba et rationabilia | foiv uuort enti redohaftiu |
loquatur;
Et non sit clamosus sprehhe enti nisi
hlutreister
injuoce; Sicut scriptum est; Sa- 35in J stimmu so kiscriban ist spa-
piens uer|bis innotescit paucis; | her uuortum9 | kechundit foem i
1 Ego] E auf Rasur 2 su] 0 * forakichunde] β aus Korr. und da-
auf Rasur. Vielleicht fiat ursprünglich nach kleine Rasur * ni 3 danach
aü gestanden 3 sum und darüber ein langer Strich ( ? b)f durch die Rasur
zwtx bis drei Buchstaben, deren letzter am lat. eü größtenteils geschwunden
vteuetcht s war, ausradiert « quod * danach Rasur eines langen Striches
j **asur 6 Dicente durchstrichen, * kameinsanum · sprehhanne]
darfter. monstrante i-on 3. Hand am letzten e Ansatz von ligiertem i
effugitur] e nach i von 3. Hand 7 enter (gestürztes t), veranlaßt
übergeschrieben » korr. von 3. Hand durch die benachbarten starken Ad-
m dingitur * prumptusl das erste jektivformen, stand ursprünglich und
u m o korr. von 3. ( ?) Hand · das wurde dann zu enti radiert · lah-
Komma danach jünger und nur der tere] r aus Korr. 9 uuortü
Worttrennung dienend
40
B=36=Benediktinerregel
XXXVI. BENEDIKTINERREGEL
217
Duodecimus humilitatis gra-
dus1 | est! Si non solum2 corde
monachus! | sed etiam ipso cor-
pore3 humilita¡tem uidentibus se
semper indicet ; Id est | in opere !4
in oratorio! in
monaste|rio! in
orto! in uia! in agro! uel | ubi-
cumque pedens ! ambulane ! uel |
stans ; IncUnato sit semper capite
dejfixis in terram
aspectibus re-
um se omni hora5 peccatis
suis6
estimane ! iam se71 tremendo iudi-
cio representan8 | estimet; Di-
cens sibi in corde, semper | illud
quod publicanus ille
euan-|(51)
gelicus! fixis in
terram oculis
dixit; | Domine non sum
dignus ego peccatori | leuare
oculos meos ad cçlum; Et j
item cum propheta;
Incuruatus
sum | et humiliatus sum
usquequaque Ergo | his
omnibus
humilitatis gradibus j
ascensis
monachus! mox ad
carita|tem
dei perueniet illam! quç9 per-
fecta I foras mittit timorem; Per
quam uni|uersa que prius non
sine formidine |
obseruabat ! abs-
que Tillo labore uelut najtura-
liter10 ex
consuetudine incipiat11
1 gradue] der erste Strich des u aus
s radiert * das sodann von Piper
als radiert angegebene a ist nur ein
von S. 49
durchscheinender Buchstabe
* corpore] das zweite o auf Rasur
von ?p * darauf dì von 3. Hand
übergeschrieben 5 alsdann
de von
3. Hand
übergeschrieben · hier ?se
ausradiert * omni — se nebst
seiner
Gloasierung am untern Rand mit Ver-
weisung von dem Schreiber nachge-
tragen, der bis S. 47 die deutsche
Version aufzeichnete * darauf Ra-
sur von exi · illam ! que auf
Rasur
von 3.
Hand; auch das Deutsche darüber
ausradiert 10 lut naturaliter]
ut na
auf Rasur von 3. Hand für na
11 ex—incipiat nebst seiner deutschen
Glossierung am
untern Rand mit Ver-
weisung von dem Schreiber, der bis
S. 47 die
deutsche Version aufzeichnete,
nachgetragen
zuuelifto ... | ... ibv nalles1
einin herzin . . . | uzzan sosama
demu seibin lihamin theoheit | se-
hantem2 sih. simblum3 chundit
daz
Bist i... uuerahche ... | in cartin in
uueke in achre edo | so uuar
so sizanti kanganti edo | stan-
tanti kehneictemu si sinbulum4
haubite ke|stactem in erda ka-
lOsihtim
scultikan sih eocohuuelih-
hera citi fona sunton sinem5
wananti giv sih | dera foraht-
lihun suano auur kakanuuarti6!
uuane7 qAwedenfemu8 imu
in
15herzin simblma | daz daz
achi-
uuizfirinari der | (51) cuatchun-
dento kistactem9 in erda au-
gom quad | . . . nipim uuir-
diker ih suntigo | heffan awgun
20miniu ze
himile10 enti | auur mit
uuizzagin. kepoganerupimj enti ke-
deonoter pim eogouueri keuuÌ8so\
desem allem dera deoheiti stia-
gilim12 | ufkistikanem . . . saar
25ze minnö | cotes pichveme13 . .
.
diu duruhnohto | uzsentit forah-
tun duruh dia alliu | dei er nallesl
ano forahtun | piheialt anoo14
einikeru arbeiti sama15 '. so chnuat-
30licho fona kevvonaheit pikinne
1 nl 2 seh han tem: über
diese
Form s. RKögel, Ergänzungsheft
zur
Ltg. (1895)
16 3
In « sinbulñ
ssama |
s sins' · davor ke ausradiert, l.
auur
kekakanuuartit: den Fehler ver·
ursacfUe das schließende i von represen-
tan 7 uuane]
danacJi ligiertes i ra-
diert 8 q<i mu · kistactem] a
aus r korr. l0 himile] am e Ansatz
von ligiertem i n keproganer
15 stiagilî t3 picln-eme]
ν blaß
übergeschrieben H das
erste o war
in den oberen Schaft den b von
absq;
geraten: deshalb wurde
das zweite
zugesetzt
B=36=Benediktinerregel
218
INTERLINEAR VERSION
custodire; Non iam ti|more ge-
hennae! sed amore1 christi!
et | consuetudine ipsa
bona et
dilecta1
cione2
uirtutum! 'quç
dominus iam in o|perarium
suum
mundum a uitiis et pec|catis! spi-
ritu sancto
dignabitur demon-
strare ;
kehaltan1
nallas giù | forahtun-
dera hella uzzan minnu ... enti I
uuonaheite dei selbun
cuatiu . . .
dero lustida | hcreftio
dei truh-
5tin giù in uue|racman «inan3
hreinan4 fona
hachustim . . . |
suntom atume uuihemv
keuuer-
donter ist kehauc|ken |
Vili. De officiis diuinis noctur-
nisd I
(52) Hiemis tempore! id est a
kalendis nouembris4
| usque in
pascha! iuxta considera)cionem
rationis! octaua hora noc|tis
surgendum est! ut modice am-|
plius5 de media noctc paujsetur!
etiam degesti· surgant; | Quod
uero restât post uigilias | a fratri-
bus qui psalterii uel lec|cionum
aliquid indigent! medita|cione7
inseruiantur;8
A pascha autem |
usque ad supradictas9 kalendas
nouembres!10 sic | temperetur ora
ut11 uigiliarum ajgenda. paruis-
simo12
interuallo j quo fratres ad
necessaria13 nature J exeant;14
Mox matutini qui
inoi|piente luce
agendi sunt subsequantur;
|
10
(52) vvintarciti ... | ... after
scauunku | dem redina ahtodun
uvilu dera | naht5 ze erstane ist
so luzilo
mer ¡ fona mittilodi
16 naht kijrestit si
sosama kidevvite
erstanten
| daz keuuisso za
leibu
ist after6 wahtun | fona prua-
drum7 dea salmsanges8 . . . lec-|
zono eouueht
duruftigont ze
20lirnene | anadeonoen. iona . . . ke-
uuisso | ... za obana kaqhue-
tanem9 ... so si | katemprot cit
daz uuahtono ze | tuane
dera skem-
mistun untarstuntu |
dero pruadev
25 za notdurfti dera cnuati | uz-
kanken10
sareo mcrganlob dem ν
pikinnantemu leohte ze
tuanne
sint untar sin kafolget
|
I timore] nach o Rasur 2 dilec-
tacione] das erete i in e von 3. Hand
korr.
3 Überschrift
rol * kl no-
uembris] darüber von 2 ivrschiedenen
Jüngern Händen
dis und 1 brib,
5 amplius zweimal,
das ztveite-
mal ausgestrichen, vielleicht vom Über-
setzer · degesti] das ernte e von
3. Hand in i korr. 7 meditaeione]
das letzte e von 3. Hand in i
korr.
8 inseruiantur
mit Rasur von 3.
Hand korr. zu inseruiatur 9 supra-
dictas] das erste s auf Rasur
10 noü, darüber von 3. Hand bre3
II ut voti 3. Hand ausgestrichen
12 davor ut von 3. Hand übergeschrie-
ben 13 necesceeaaria u daneben
am Rand mit Verweisung von 3. Hand
custodito
1 kehaltan auf Rasur von fona
ki-
uuonaheit - danach Rasur eines
falsch gesetzten Verweiszeichens ti
3 davor ein weiteres nan ausgewischt
4 heinan 5 nah β aft 7 dril
8 salmsanges] m übergeschrieben
s
kaqhuetanû 10 uzkanken] das
zweite k aus Korr. {ron ? η)
B=36= Benedi kti nerregel
XXXVI. BENEDIKTINERREGEL
219
IX. Quanti psalmi dicendi sunt
nocturnis horis1
|
' Hiemis tempore suprascrip-
tum!2 | (53) Inprimis uersum;3
Dens in adiuto|rium meum inten-
de!4 In
secun|do! dicendum!5
Domine labia mea | aperies! et os
meume
adnuntiabit | laudem
tuam; Cui subiungendum7 | est
tercius psalmus et gloria! | Post
hunc psalmum
nonagesimum |
quartum;8
Uenite exultemus do-
mino!9 |
cum antepona10
aut11
certe decantanjdum;12 Inde sub-
sequatur ambrosia¡num ym-
num;13 Deinde sex psalmi cum J
antephonis ;14 Quibus dictis ! dic-
to | uersö
benedicit15 abbas! Et
sedenti|bus omnibus
in scamnis!
legan¡tur uicissim a fratribus in
codice | super anolegio16 tres
j . . · obana kascriban
|
(53) az erist uere.
5.
. . | . .
in andremv
| za qhuedane1
. zvachundit | .
demv za untarmahonne
ist |
lOdritto salmo2 J
after3 desemvsalminnivnzogostinj
feordin . |
antiphonxm edo
keuuisso za sinkanne | danan untar
15si kifolget . .|
. . . fona diu sex salmon . . . j
. . . dem kichvetanem* ka-
chvetanemv | μβΓββ uuihe . . .
sizzantem | allem in scrannom
20sin kaleran | hertom . .. pruadmn
in puache | ubar lecture
drio
1
Überschrift rot auf Rasur einer
Roischrift 2 suprascriptum mit Ra-
sur von 3. Hand
in
suprascripto
korr., darunter premisso nachgetragen.
Dasselbe pmisso steht von anderer
Hand oben auf
S. 53 3 uersum] ra
unterpunktiert, dann aueradiert
* darauf düe vom Schreiber ausge
strichen 5 neben secundo am Rand
tercio von 3. Hand, dgl. über
dicen-
dum · nach meïi kleine Rasur
7 subiungendü] ïï mit Rasur in
us korr.
von 3. Hand 8 psalmü
nonagesimü quartum in psalmüs nona·
gesimus quartus mit Rasur korr. von
3. Hand · Uenite—dnö durch-
strichen vom ^Schreiber 10 antepona]
e ¿η i
von 3. Hand korr. n radiert
aus sicut 12
decantandum] m durch-
strichen, darüber s von 3. Hand
13 ambrosianum
ymnïi] m ymnü durch
Punkte darüber und darunter ge-
tilgt, yranü auch durchstrichen, nach
ambrosiani! mit
Einschaltezeichen s
zugesetzt, alles von 3.
Hand 14 ante-
phonis] e zu i korr. von H. Hand
16 benedicit] das zweite i in a korr.
von
3. Hand le anolegio
wn 3. Hand
zu analogia korr.
1
qhuedane, danach mv ausradiert
(vgl. andremv) * sal, darauf min
ausradiert (der Fehler war durch das
darunterstehende ealmin veranlaßt)
3 aft
* kichvetanem]
η aus m
gewischt
B=36=Benediktinerregel
220
INTERLINEARVERSION
lectiones; inter
| quas et·1
trea2
responsuria;3 Post
| tereiam uero
lectionem4 qui cantat!
) (54)
dicat
gloriam; Quam dum* in-
cipit can|tor dicere! inox omnes
de sedilia sua5
| surgant ob
honorem, et reuerentiam | sanctç
trinitatis; Codices autem legan-
tur ) in uigiliis! tam neteris
testamenti! | quam noui
diuine
auctoritatis ; sed | et expositiones
eorum! quç a nomi|natis docto-
rum6 orthodoxie! ca)tholicis pa-
tribus s acte sunt ; Post | has uero
tres lectiones cum respon|suria
sua!7
sequantur reliqui sex
}
psalmi cum alleluia canendi;
Post | os lectio apostoli sequatur
ex corfde8
recitanda, et uersus
et supplijcatio letaniç id est kiri-
eleisón! et | sic finiantur uigilie
nocturne: |
X. Qualiter estatis tempore aga-
tur | nocturna laus9
|
(55) A sancto10 paschae11 au-
tem. usque ad kalendas12 no-}
uembris13
omnis ut supra dic-
tum I est! psalmodie quantitas
teneatur, | Excepto autem14 lec-
tiones in codice15 propter |
breui-
tatem noctium minime le|gantur;
1 & von 3.
Hand ausgestrichen
* trea] β »η i korr. von ? 3. Hand
3 danach von 3. Hand cantentur
übergeschrieben * danach schwer-
lich Rasur b korr. zu sedilibus suif»
von späterer Hand β doctorumaus-
gestrichen und &, von 3.
Hand über-
geschrieben 7 responsnria sua vom
Übersetzer korr. zu responsuriis suis
ê ex corde auf Rostir von 3.
Hand
• Überschrift
rot 2» scö ausradiert,
darüber
noch eine Buchstabenspur
sichtbar » paschaej e ausradiert
19 kl, darüber von 3. Hand das
13 nouembrisl
i von 3.
Hand in e korr.
14 au durchstrichen, darüber qd von
3. Hand "
dahinter ein moderner
Strich
leczun untar | dem . . . drii
. after1 | dritun keuuisso
. der sinkit | (54)
qhuede iiwrida dea denne pi-
5kinnitsan|gari qhueaan. sareoa/lc
fona sedalum2 iro | erstanten kagan
ero . . . eruuirdi | dem uuihun
drinissu puah kewwisso sint kale-
san | in uuahtom so dera alt un
lOeuua |
sosama dera niuun cot-
chundun ortfrumu. . . . sosama |
kirechida irò deo fona kinam-
tem | lerarum rehtculichon-
tem ... | faiarun
kitaniu sint
15 after1 | desem keuuisso
drim
\eczeom ... | responsum. iro sin3
kifolget andree sex | «aimun . . .
zi singanne after4
j desem lei-
za des potin si kifolget kihuct-l
20lihcho ze
redinone . . . deolihas |
kipet. . . truhtin kinade
uns . . . j
so kientot sin
uuahta dera naht
keit uisso . . . | |
25 |(55) iona .
so |
eocouuelih5
kichuetan6 ist
si |
sanges uueamihili
uzzan
. .
. Zeczeom in
30puache duruh |skemmi nahto min
sin kejleran uzzan fora diem drimj
aft
2 sedal u 4 |
3 sin] η «6er-
geschrieben * aft 5 eocouuelih]
das erste e aus Ansatz
eines andern
Buchstaben 6 kichuetan] k viel-
leicht aus c korr.
B=36=Benediktinerregel
XXXVI. BENEDIKTINERREGEL
221
Sed pro ipsis tribus lectio|nibus
una de ueteri testamento
| me-
morie1 legatur2 quam breuis3
responjsurius4
subsequatur; Et
reliqua om|nia ut dictuir. est im-
pleantur;
Id J est ut numquam
minus, a duodecim
| psalmorum
quantitate!
ad uigilias | noc-
turnas dicantur! Exceptis ter|cio
et5 nonagisimo6
quarto psalmo;|
leczeon einiu fona deru al-
tun. euu
| dera kihucti si kaleran
dea skammer | ... si untar-
folget . . . frammert alliu j so
ökachuetan ist erfullit sin daz |
ist daz
neonaldre min tona
zuelifin.
| salmono uueomichilil
zi uuahtom | . . . sin
kachue-
tan
uzzan dritjto .
. . niunzo-
lOgosto2
feordo salmo \
XJ. Qualiter
dominicis diebus
uigilie agantur;7 |
Dominicis8 diebus9 tempori-
bus10 surga|tur ad uigilias; In
quibus uigiliis | teneatur mensura !
Id est modola|(56)tis ut supra
disposuimus sex
psalmis | et
uerso!11
Resedentibus12 cunctis
dispo|site. et per ordinem in sub-
selliis ; legantur | in codice ut supra
diximus quatuor | lectiones cum
responsuriis suis; Ubi tan|tum
in quarto responsurio
dicatur|13a
cantante14 gloria Quam dum15 in-
cipit! | mox omnes cum reueren-
tia surgant; Post |
quibus16 lec-
| truhtinlihem tagum citim er-
stanfte3 ze
uuahtom in dem
15 uuahtom |
si kihabet mez daz
ist zi sinkanne4
| (56) so obana
kasezamez ... | ... auar si-
zantem allem kisaz|te . . . duruh
antreitida in
scamelum.5 sin
20 kaleran | . . . puache so obana
qhuatumes /eor | leczun
mit res-
Txmsum6 irò dar | doh in feordin
response si kachua^tan. | fona
singantemv. . . . doá denne pi-
25kinnit J sario alle mit eruurti
erstanten7 after8 | diem . . . sin
1 memorie von 3. Hand
zu meinori-
ter korr. 2
legatur zu Dicatur von
3. Hand korr. 3
breuis zu breue
von 3. Hand mit Rasur korr. * re-
.sponsurius zu responsoriuin
von 3.
Hand korr. 5 nach tercio ein jün-
gerer Strich, über & etwas ausgewischt
• nonagisimo] das erste i von 3.
Hand zu e korr. 7 Überschrift rot
8 Dominicis] is ausradiert, dafür o
von 3.
Hand ·
diebus] bus aus-
radiert 1Q temporibus mit Rasur
von 3.
Hand zu temperius korr.;
dasselbe erius war schon vorher von
anderer
Hand übergeschrieben
11 uerso] über o von 3. Hand ν
12 Resedentibus] das zweite β von 3.
Hand zu i
korr. 13
dicatur] «6er
a ein η ausgewischt u cantate
'·*
Quä dum korr.
mit Rasur vom
Übersetzer aus Quantum 1β quibus
ton 3. Hand zu Quas radiert
1 uueomichili] o aus e korr.
- uiunzogosto]
g aus Korr. ?
Λ es
wurde surgat übersetzt 4 Übersetzt
als stände niodolandis 6 scamelü
6 sü 7 erstantem 8 aft
B=36=Benediktinerre gel
222 INTERLINEARVERSION
tionibus1 sequantur ex
or|dine kifolget fona ant|reitidu
alii sex psalmi ! cum antephonis | andree
. . . | soso dea for-
sicut anteriores, et uersum: Post droron . . . after1 dem2 | auur
quibus2 |
iterimi dicantur.3 aliç si keqhuetan . . . dri3 j . . .
Quatuor4 | phetarum quas in- 5dea kisezit . . . dea | canticun
stituerit abbas; Que | cantica cum . . . sint kasungan kichue|ta-
alleluia psailantur;
Dic|to etiam nemv kewuieso . . . uuihantemv
uerso et benedicente
abbate! | ... | sin kaleran andre feorì
legantur alie quatuor lectiones /wzun fona ) niuuenx euu. ant-
de nojuo testamento
ordine quo lOreitidu. deru obana after1 |
supra; Post | quartum autem re- jeoraìn . . . pikinne . . . |
sponsurium incipiat
abbas | (57) (57) lob . . . demv duruhlchue-
ymnum! te deum laudamus; tawemv lese . . . leczxm iona \
Quo per (dicto legat abbas lectio- cuatchundidu. mit heru . . . fo-
nem de | euangelia. cum honore 15rahtun | stantem allem
diu du-
et tremore J stantibus omnibus ruhleraniv ) antlenken alle so si
qua perlecta | respondeant
omnes ... si unter|folget4
sar . . .J
amen; Et subjsequatur mox
ab dih kirisit
lob . . . kakebaneiu
abbate5
ymnum! J te decetlaus; uuihi | pikinnen
morkanlob. div
Et data benedictio|ne incipient 20antreitida | uuahtono
eocouut-
matutinos; Qui ordo j uigiliarum licheru citi sama des surnames
omni tempore tarn aes |tatis. quam sama des uuintareß ebano in /age)
hiemis
aequaliter in die | dominico tnihlinlihhemu
si kihabet uzzan
teneatur; Nisi forte quod jabsit odouuila | daz fer si. spat or er-
tardius surgant
aliquid de | lee- 25stanten edesuuaz iona
\ lectiom
tionibus breuiandum est aut | ze skemmanne ist edo | ioiia rt-
de responsuriis ! quod tarnen odi- sponswn daz duuuidaro alles m
nino ca|ueatur ne
proueniat. ki|porket daz pichueme daz ibu
Quod si contigejrit digne inde sa- kipurit | uuirdigo danan kinuht-
tisfaciat deo in orajtorio pro cuius 30 samo5 tue cote in chiri|chun du-
euenerit neglegentia; | ruh den6 chuimit ruachalosi: |
XII. Quomodo matutinorum so-
lemnitas agatur;6 |
(58) In matutinis dominico die! '(58) In morkanlobun7 truhtinli-
inprimis |
dicatur sexagisimus 35chemv tage iz erist | si kichuetan
Bextus psalmus | sine antephona sexzngosto sexto . . . | ano anti-
1 lectionibus fon 3. Hand zv lectio- ' aft - nur vocii de sichtbar,
der
nee mit Rasur korr.; dabei scheint Jìeet durch die Jianir des darunter
tiuch eine übergeschriebene, deutsche befindlichen lat. Wertes verdorben
Wortendung fortgefallen zu sein Λ am Ende der Z. stellt fast völlig aus-
2 quibus in quos radiert von 3. Hand radiert ciin: dh. canticun * unt
3 dicantur mit Bastir von 3. Hand folg* 5 kinulit saino] o aus Ar<-
~u legantur korr. * alie Quatuor satz von a * den] am η noch ein
auf Rasur von 3. Hand: ursprünglich Yetbindungsstrich zum m. Obersetzt
stand u-ohl trea (t noch sichtbar) tan- ist als stünde per quem uenerit
tica de
projphetarum 6 abbate] te T niorkanlobun] lo aus b korr.
onradiert · Überschrift rot
46
B=36= Be nedi kti nerregel XXXVI. BENEDIKTINERREGEL |
in directum; Post | quern dicatur
quinquagisimuscum
alleluia ;| Post
quem dicatur.
centisimus septi-
mus j decimus et sexagisimus. II.
Inde benedic|eiones et laudes. Lec-
tiones de apojcalipsin ! una memo-
riter; Et responjsurium ambrosia-
num;1 Uersum. et canti'cum de
euangelia. letanía et conjpletum
est;
XIII. Priuatis diebus
qualiter
agantur j matutini2 |
Diebus autem priuatis matu-
tinorum | solemnitas ita agatur.
Id est. LXVI j psalmus. dicatur
sine antephona |
subtrahendo
modice sicut domenica ut omnes
occurrant ad
quinquagisimum
qui cum antephona dicatur | (59)
Post quem alii duo
psalmi dican-
tur | secundum
consuetudinem ;
Id est secun|da feria Vtus et XXX
sus. tercia fefria. XL s Ils et
L.S. VI.s.3 Quarta feria.4
J
LXXXs Vils5
etLXXX5 VIIIIs.
Sexta feria | LXXs. Ils.6 et
XCI7 et
canticuni deutcrono-
mii8 J qui
diuidatur in duas glo-
rias; J Ñam ceteris diebus canti-
cum unumquemjque9
die suo
ex prophetis sicut
psallit | eccle-
1 ambrosiana] Strich über υ radiert
2 Überschrift rot, inatutini in
der
Z. darüber
hinter est 3
mit Ver-
weisung von 3. Hand am untern Band,
nachgetragen LXIIÏ & LXII1I saba-
to aïï cetesiinus quadragesim' II
4 daneben quartn.s ron
jüngerer Hand,
durchstrichen 5 V und die beiden
letzten X auf Rasur β Us. in Vs.
mit Rasur von 3. Hand korr.
7 & XCI nebst der deutschen Über-
setzung niunzogo ¡ rechts am Rand mit
Verweisung: neben XCI noch ein e
mit dem Rest eines folgenden Buch-
staben (n oder
r) * deuteronomii]
no aus m korr. 9 unüqueque] da-
neben
von 3. Hand cjiî
223
diu
phonun in kirihti. after1
si kichuetan
finfzugosto . . . |
after1 div . . . zehanzugosto si-
bunto | zehanto . . . sehzu-
ögosto2 andre3 dañan uuihii| . . .
lob leczun fona . . . | einiu ki-
huctlihho .
. I
erfullit
10 ist
tagum keuuisso suntrigom mor-
ganlobo | tult so si ze tuanne daz
löist .
. . sexto | βαΖηιο si kìc/iuetnn
ano ... | untarzeohanto luzic soso
dera truhtinlihjhun r/az
alle ka-
kanlaufen za
finfzugostin | der
. . . antiphonuìì . . . | (5Í)) after1
20demv andre zuene "rt/nuin
sin
kichuetan | after1
kiuuonalieito. . .
anderes | tages fin j'to4 . . . dri-
zugosto drittin tages j feorzugosto
andarci· . . . finjzuqosio sexto des
25feordin tages | ahtozogosto
sibun-
to . . . ahtozogosto. munto, schs-
tin tages | sibunzogosto andrer.
. . . niunzogo«/o . . . | der si zitoilit
in ziio ... | Veiiuisso
andrem
30/crgun . . . einan eocouuelihhan |
tage sinemv iova uuizagom soso
1 aft 2 sohzugostit] li aus Ansatz
con χ korr. n L andrer 4 f to]
ganz
spät uns dazwischen geschrieben
47
}=36= Benediktinerregel
224 INTERLINEARVERSION
sia romana dicantur; Post | hçc sinkit | samanunga rumiskiu
sequuntur laudes ; Deinde lectio | sin kaqhuetan after1 ] disu sin
una apostoli memoriter recitan- j kafolget lob dañan lectza | einiu
da responsurium. ambrosianum des potin kihuctlicho ze er-
uerjso1 canticum de euangelia öchennenne2 | . . . | . . . j . . .
letanía. | et conpletum est; Piane kiuuisso za tuan©3 mor|kanlob
agendum2 ma|tutina uel uesper- . . . abantlob nifurifare | eo-
tina. non transeat | aliquando naldre uzan in iungastin . . .
nisi in ultimo, et ordi|ne oratio antreijtidu
kepet Xruhtinlih-
dominica omnibus
audi-|(60) lOAemv4 aHem | (60) kehorran-
entibus dicatur a priore propter tem si kiqhuet&n fona herorin
scan|dalorum spinas quin oriri duruh5 zuruua|ridono domo8
soient. | Ut conuerti per ipsius dea ufqhueman kiuuonent | daz
orationis spon|sione qua dicunt; kiuuerbit uuesan duruh des sel-
Dimitte nobis. J sicut et
nos di-15 bin petes pigihti | demu qhuedant
mittimus; Purgent J se ab hu- s arlaz uns | soso auh uuir farlazza·
iuscemodi uitio; Ceteris uejro mes reinen j sih fona suslihcheru
agendis ultima pars eius ora|cionis achusti. andrem | keuuisso za
dicatur; Ut
ab omnibus res-| tuanne
iungista teil... ke¡petes si
pondeatur; Sed
libera nos a 20 kiqhuet&n daz fona allem | si kiant -
malo ; | lenkit uzzan losi unsih fona ubile. |
XIV. In nataliciis sanctorum
I
gualiter | agantur |
wigilie;3 |
In festiuitatibus uero
sancto- in tuldim keuuisso uuihero
rum uel om|nibus solemnitati-25. . . aîlem j tuldim7 soso qhua-
bus. sicut diximus.
do|minico tûmes | truhtinlihJiemv . . . ze9
die agendum, ita agatur; Ex-| tuanne so si katan J uzan daz
cepto quod psalmi. autantephone| salmon
edo antiphonxxn \ . . .
uel lectiones ad ipsum diem per- Zeczun za demv seibin tage si ke-
tiinentes* dicantur; Modus autem 30kan|kan9 si keqhuetan mez . . .
suprajscriptus teneatur;
| obana | kascribanas si kehabet |
XV. Alleluia quibus temporibus
dicatur5 )
A sancto pasche, usque
ad | iona . . . ostrom . . |
pentecosten | (61) sine intermis- 35(61) ano untarlaz si ... |
1 ambrosiano uerso ieorr. von 3. 1 aft 2 den
Grund dieser sonder-
Hand zu ambroeianus uersvs baren Übersetzung weiß ich nicht
* agenda] üoer u von
3. Hand a ge- a tuane] vor
t ist ζ ausgewischt
setzt 3 Überschrift
rot am vorn be- « vielleicht
nahm der Übersetzer do-
schnittenen linken Rand, weil im Text
minica als dominica die
* duruh]
eine Zeile nicht freigelassen war h aus 3 korr.
· 1. dorna (Einfluß
* pmentimente3]
das erste men aus- des schließenden o von
zuruuaridono)
zuradieren versucht, das zweite min η 7 tundim
8 ze] ζ aus Ansatz
radiert '* Überschrift rot von t korr. * dies ei scheint
fälsch-
lich vorausgenommen; gemeint war wohl
kekankante, vgl. Gli. 2, 144, 35 per-
tinuisse kekanka und unten S. 141 per*
tinet kekat
B=36= Benediktinerregel
XXXVI. BENEDIKTINERREGEL 225
eione dìcatur alleluia | tam in psal- sosama . . . salmin
mis quam in responsuriis | A pen- sosama . . . responsum | . . .
tecosten autem usque in capud j unzin in haubit1 |
quadraginsime omnibus noeti- dem fastun aflem2 nahtum
bus1 j cum sex posterioribus psal- 5| mit sehsim afttrorom salmon
mis tanltumadnocturnisdieatur; [ doh . . . nahtlobum kiqhuet&n
Om|ni uero dominica extra qua- eocouudihheivP | keuuisso truhiin-
dra|ginsimam ! cantica matutinas ! lihherxi* uzana fastun | . . .
prijma. tercia.2 sexta,
nona. |
Uespera
| uero iam antephona; 1O[
Responsuria | uero numquam3 j . neonaldre
dicantur cum alleluia! ni|si a si kiqhuet&n6 . . |
pascha usque ad4 pentecosten. | . |
XVI. qualiter diuina opera per
diemagatur;51 15
Ut ait propheta. Septies in | so qhuad uuizzago sibun-
diem laujdem dixie tibi; Qui stunt . . . | qhuidu dir diu
septenarius. | sacratus numerus sibunfalta J kiuuihtiu . .
a nobis sic imple|bitur; Si matu- so erfullit { so morganlobo
tino ! prime, tercie, j sexte ! none 20. . |
uespere ! conpletturii ! | (62) quo ' folnissi j (62) deru citi
tempore nostre seruitutis officia | des unseres theonostes ambaht |
persoluamus ; Quia de his horis j duruhanpintames danta, fona dem
dixit;
Septies in diem
laudem uuilom
| qhuad
dìxi8 | tibi; Nam de nocturnis25| .
. . keuuisso fona naht-
uigiliis | idem ipse9 propheta ait; lobum6 | er seibo .
Media nocjte surgebam ad con- |
fitendum tijbi; Ergo in his tern- [keuuisso in desem citum7
poribus refe|ramus laudes crea- jrahhomes
tori nostro super | iudicia iustitiç 30 sees fantin8 unsarenvi ubar | suana
sue; Id est matu|tinis! prima! des rentes sines . [
tercia! sexta! nona! J uespera! . . |
conpleturio. et nocte sur|gamus . . . | .
ad confitendum ei; za gehane9 imv j
XVII. quod psalmi | per easdem 35
boras | canendi sunt10
|
Iam de nocturnis uel de matu- giu iona nahtlobum . . . |
1 noctih;] c vom Übersetzer überge- ' habit - vor lem eine Rasur:
schrieben 2 tercia] eia auf Rasur ob von al, ist zweifelhaft 3 es steht
3 niîquain] G auf Rasur * ac eöc ru * truh ru 5 tam
5 Überschrift rot 6 dixit 7 quo] · nahtlobü ' citü 8 sees fantin]
über o von 3. Hand e 8 dix 9 dar- e aus Ansatz von f Icorr, · hohane
ans keine Rasur von h 10 Über'
Schrift in 3 Teilen, da keine Zeile frei-
gelassen xvar, rot: q«l psalmi hinter con-
fitemlum ei, die beiden andei~n Zeilen
am linken vorn beschnittenen Rand
B=36=Benediktinerregel
226
INTERLINEARVERSION
.santa «int in |
kirihti |
in herist3 . . . tagalihhin 1 -einem] i
übergeschrieben 2 aft herist zu lesen sein; η entstand unter Einfluß des lat. In |
kisaztomes
antreitida des salm- | . . after2 folnissu J drio sal- lOmono si kileran ! ... indi santa | . . . dera selbun
j antreitida ßi löselbono ... I drii |
20. |
sin kimarchot after2 diem 25| . . sane fona cuatehundidu. j (64) . . . I folnissi . . | si | khan
dea |
tinis | digessimus ordinem psal-
modie nunc | de sequentibus
boris uideamus; Pri|ma hora di-
cantur psalmi tres! sin|gillatim et
non sub una gloria ymnum
| eius-
dem hore post uersiim; Deus in
ad|(63)iutorium meum
intende!
antequam | psalmi
incipiantur;
Vost exple|tionem trium
psal-
morum. reciltetur1
lectio una
de apostulo uerjsum et kirielei-
són et missas; Terjcia uero! sexta
et nona! idem or|dine
oelebretur;
Oratio idem2 | uersum ymnum3
earundem orarum | temos psal-
mos lectione4
et uei|so kirielei-
són et misse sunt; »Si maior J
congregatio fuerit.
cumantepho-j
i\as ; Si uero minor in directum j
psallantur; Uespertina
autem sin-
ax|is quatuor psalmi cum ante-
pho|nas terminentur; Post qui-
bus5 | psalmis
lectio récit anda
est; I Inde responsurium ymnum
ambrosi| anum uersum.
canticum
de euangelio | (64) letama, et
oratione dominica | et fiunt misse ;
Completurius autem |
trium psal-
morum dictione
ter|minetur qui
psalmi directanii J sine antepliona
incendi6
sunt;7 | Post
quos yni-
num eiusdem ore |
lectione8 una
uerso kirieleisón | bencdictione
et misse fiant; |
XVIJL Quo ordine ipsi psalmi 35
dicendi sunt9 \
Inprimis semper
diurnis10 ho-
1 retit&ur 2
idem] der erste
Strich des m ausradiert 3 yrnnü]
îi in i radiert * lectione] ne durch
untergesetzte Punkte von 3. Hand ge-
tilgt b daneben am Rand quos
von 3. Hand · dicendi] nach η ein
weiteres η ausradiert 7 darauf quo
ausradiert 8 lectione] ne ausradiert
9 Überschrift rot " diurnis] der
uveite Strich des η
infolge eines Troches
verschwunden
50
B=36=Benediktinerre gel
XXXVI. BENEDIKTINERREGEL 227
ris I dicatur uersum; Deus in . I
adiuto|rium meum intende do- . . I
mine ad adiuuan|dum me festina;
Gloria. Inde | ymnum uniuscu- danan | ciñera
jusque hore; Dejinde prima hora öeocouuelihera citi |
die dominica1 | dicenda quattuor . . . truhtinlihhera | za qhuedanne
capitula | psalmi C1 XVIIP; Re- . . . leczun | des salmin . . .
liquis uero | horis id est tercia! andrem . |
sexta! uel nona! | (65) terna . . | (65) drio
capitula suprascripti psaljmi lOlecziun obakascribanes | salmin
O* XVIII1 dicantur; A prima
. . |
autem | secunde feriae dicantur andrem tagum1
ein kiqhuet&n
tres | psalmi. id est primus secun- ... | ...
dus et | sextus ; Et ita per singu- | ... so dumb einluze
los dies ad | prima usque3 ad lbtaga . . . |
dominicain dican|tur per ordì- . . |
nem terni psalmi. us|que nonum . . . unzi j za niuntazehantin
decimum psalmum; Ita
sajne ut4 salmin so kauuisso |
nonus psalmus! et
XVII.mus | . . . niunto salmo . . . j
diuidantur in binas glorias; | Et 20sin ziteilit2 in zua tiurida | . . .
sic fiat ut ad uigilias
domijnica so si daz zi nahtuuahchom
semper a uicissimo incipiatur, | truhtinlihhiti3
) . . . iona zuein-
Ad terciam uero sextam
uel no- zicozstin sin kifangan | . . .
nam | secunde feriae nouem capi- | andres tages niun lecziun |
tuie J que residue sunt. de C° 25deo za leibu sint
XVIIII05
psal|mo ipsa terna per | dea dri dwruh4
easdem horas | dicantur; Expen- dea selbun citi | sin kiqhuet&n
so ergo psalmo | C°
XVIIIIοδ kispentotemv ... | ...
duobus diebus! id est do-1(66) zuim tagum5 . . . | (66)
minieo et secunda feria; Tercia } 30- . |
feria,
iam ad terciam sextam uel
nonam | psallantur terni
psalmi. |
aC°XÍVIII°. usque ad CXra XM | ■ .
VIIm. psalmi no Juem
quiqut psal- | .
. . dea salmun
mi semper usque | ad dominicam. 35. . . unzan | za truhiinïichun.
per easdem horas idem | repetan- dwruh6 dea selbun citi
auur | sin
tur. Ymnorum nihilominus
| lec- kiuangan .
. . neouuiht min |
tionum uel uersuum6
dispositio- . . . kasezzidu7 |
1
dominica] a vom Schreiber aus o l der
Fehler statt andres tages ist
korr. 2 C1] C auf
Basur 3 usque] schwer
begreiflich - darüber par-
über sq ist un ausgewischt
* sa- ciantur von 3. Hand 3 trh
ne ut] e ut auf
Rasur von 3. Hand * d ruh 5 tagü · geschrieben
6 C°XVIT1I°] der
letzte Strich von thu chun. »1 ruh 7 kasezzidu] das
XVIIII radiert · uersü zweite
ζ aus c korr. RKögel, Anz. 19
il893), 242 sieht in
der Form einen
aus altem Nominativ auf -u über·
tragenen Acc. Entweder liegt Genetiv
vor, durch die vorangehenden Genetive
veranlaßt, oder l. kasezzida
}=36=Benediktinerregel
228 INTEULINEARVERSION
nom.l I uniformom cunetis diebus oinos pilados allem1 tagum
serua|t am; Et ita soil ¡cot semper kihaltan { . . . so kinuisso . . .
dominilca. aO° XVIlI°ineipiatur; | . . .si pigunnan
lTcspore | atitom cottidio quattuor . . · I ·
psalmo|rum modulai ione, cana- 5| sauge si kisungan
tur. I qui psalmi incipiantur. a | dea salmun
C° ViliIo. | usque (-um 2 XL"1 j .
\THm. exceptis iiis qui in | uzzan dem. dea
diuersis lu..is ex eis seques- mis|silihchem citimi iona im sint
tran|tiir; Id ost a C° XVIIo 10kisuntrot | .
usque ad. eenti|simo. XX mo | .
Vll0.ott<0XX0XIll0otC0XL°3 . . . |
11° | (07) Reliqui oinnes in ues- (G7) andre ... in abantlobum2
pera dieendi sunt ; | Et quia minus za qhuedanne sint | . . . danta
ueniunt. tres psal|mi! ideo 15min qhuemant . . . | pidiu
diuidendi sunt qui in numejro za teilanne sint dea in ruabu j
suprascriptus4 fortunes inue-| . . . kascribane starehinin sint
niuntur; Id est C"m" XXX."as fun|tan .
yjjmns e^ fiinai_ X L mue. HIIimi8.5 | . J
centisimus uero. XIll1"0*.6 quia 20. . . danta
paruus | est. cum eentisimo. luziler | ist
XVo. coniungatur; | Piiesto ergo si
kimahchot | kisaztero
ordino psalmorum
| uespertino- . . . | abantlihchero
rum; Roliqua id est leeti|onem andrò3 . . . |
responsum. ymnum. uorsum |25. . |
uel canticum siout supra taxa-
nimus | impleatur; Ad completu- | si erfullit za folnisse
rium uero j idem psalmi
repe- . . . | dea selbun . . . auur
tantur cottidi|e
id est IIII et
kifangan . . .
|
XCmu·. et Cmui. XXXmne. IIImas. 30.
dis| posit e ordine psalmodie diurjne kisaztero . . . des salmsanges
reliqui omnes psalmi. qui super-] tagalihjchen . . J
sunt equaliter diuidantur sepjti- . . . ebano si zitoilit | sibun
noctium in uigilias.
pareiendo | nahtuuahtono libanto4 |
(68) scilicet qui inter eos7
pro- 35(08) keuirisso dea untar im lengi-
lixiores sunt8
psaljmi. et XII per run sint . . . | . . . d?mih5
unamquamque9 constituí ens eina eocouuolicha kasezanti
|
noctem! hoc precipue, cornino-1 naht daz alierò meist manonte j
nentes si cu* forte, heedistributio j ibu
uueliohemv. oduuila. desiv
psalmorum!
displicuerit ordine |40zateilo6 | salmon oj)ilihchet7 . . . |
1 dispositioneiπ | ν vmì tier erste, Zug 'allo - nbnntlohû
3 Jas o der
des m aus o korr. - ( '»»< j m nicht voll- Entlumj wohl beeinflußt ron dem vorher-
ständig ausgeführt :i LX" * scrip- ¡/ehenden Wort x parciendo mit
tl das zweite s anrmìieri 5 IIII mu» purcendo verwechselt 5d ruh
Vll»>™ radiert 6 XIU™»* ans 6 l. za tei Im ino? "· dieselbe negierende
χωαβ radiert 7 ms vom Ober- Kraft besitzt ahd. pi auch in piteüan
setzer
übergeschrieben 8 sunt viel-
leicht aus sum korr. 9 unutiKjuaq;
52
B=36=Benediktinerregel
XXXVI. BENEDIKTINERREGEL·
229
si
melius aliter iudìcauerit agat. )
Duna omnimodis
adtendatur. ut |
omne1 ebdomada psalterium ex
intejgro numero C. L.
psalmorum
psaljlatur2 et dominico die semper
a capi |te reprehendatur
ad uigi-
lias quia J nimis inerti
deuotionis
suç seruitio ) ostendunt monachi
qui minus. J a psalterio! cum
canticis
consuetu|dinariis per
septemane circulum ) psallunt;
Dum quando legamus | sanctos
patres nostros uno die hoc | strinue.
implesse! noe uero ut
una | (69)
septimana integra
persoluamus; |
ibu paz andaruuis1
suanit tuç |
denne eocouuelichu mezzu zua si
kiuuartet daz|eocouuelichera uueh-
chun saltavi alonger | ruaba ... si
6ki|sungan... trxMinlihherav2 fake
.. . fona haubite | auur si kifangan
za uuahton danta | drato unhort3
dera kernnissa sinera.
deonostes |
kaaugant... dea min ) fona salta-
lOre... kiuuonahei|tim dwruh4 uueh-
chun umbincirh | singant
denne
uuenne lésâmes
|uuihe fatare5 un-
tare einemv. toge. daz | radalihcho
erfüllen uuir... so eina | (69) mieli -
16cha anolkiu* dwruhinpintames4 |
XVIIII. De disciplina psal-
lendi;8 |
Ubique credimus diuinam esse | eocouuerikilaubamescotchuiì-
presenj ciam et oculos
domini spe- di ... antuuarta7 | . .
culari4
bo|nos et malos et maxi- 20|
me tarnen | hoc sine aliqua dupi- j
. . .
zuiualunga
tatione5 |
credamus cum ad opus j
diuinum ) adsistimus; Ideo sem- cotchundaz
| .
per mémoires simus quod ait pro- | .
pheta; Semite {dominoin timore! 251
et iterum psallite |
sapienter; Et j .
in conspectu angejlorum psallam j
tibí. Ergo si conside|remus qua- j .
liter oporteat in conjspectu eli- j
uinitatis ! et angelorum J eius esse. 30|
et sic stemus ad
psallen|dum ut j
mens nostra concordet uoei nos- . . . Uahirze
tre; | ... I
. uualtantem 1 danach siki radiert ■ ' truti mv |
XX. De reuerentia orationis;6 |
Si cum hominibus potentibus35
uolu|(70)mus aliqua
suggerere!
1 omne] e in i karr., aber wieder
ausradiert * psalJantur s Über-
schrift rot. Daneben schwarz die Zahl
Χλ7ΙΠΐ
* speculari, dann ein s zum
Teil ausradiert * dupitntione] ρ
durch vier untergesetzte Punkte getilgt
und in b ron
3. Hand korr. · Über-
schrift rot, die Zatd rechts am Hand
schwarz
53
B=36=Benediktinerre gel
230
INTERLINE ARVERSION
non presumimus! | nisi cum hu-
militate ot reuerentia; Quan|to . . . uueo
magis domino1 deo uniuersor urn | nier
cum omni humilitate. et purl- . . . luttri
tatis 1 deuotione supplicandum ökernnissu za pittanne
est; Et2 non | multiloquio! sed ist
in puntate cor|dis et conpunctio-
ne lacrimarum | nos exaudiré
Bciamus; Et ideo brejuis débet esse . . . scamjmas
et pura oratio! nisi forjte ex lOluttras . . . | iona
affectu inspirationis diuine | gra- minnu des anaplasannes dera cot-
tiae protendatur; In conuentu | chunjdiun ensti fora1 si kidenit
tam omnino breuiter oretur; Et in zumfti | . . . scamlihcho . . . |
facjto signo! a priore omnes
pariter sur|gant; 15 ebano ... !
XXI. De deoanis monasterii;3 |
Si maior fuerit congregatio eie-1 . . . aruue-|
gantur deipsis fratribus
boni tes-j lit si ... dera cuatun |
timonii! et sanctç conuersationis kiuuiszida . . .
des libes . . . j
et conjstituantur decani;
Qui 20. .
. zehanninga2 .
sollicitudi|(71)nem gerat super pihuctida | (71)
decanis in omnibus | secundum
|
mandatum dei. et precepta4 | . . |
abbati sui; Qui decani tales ele-
gan|tur in quibus abbas securus 25| . . sihchurer
parjceat onera sua; Et non
elegan- libjbe3
tur per |
ordinem. secundum |
uitç meritum et sa|pientiae doc- j
trinam; Quique decani | si ex eis inti dea . . | .
aliquis5 forte quis inflatus | su-30edeslihcher . .
. kaplater |
perbie repertus fuerit
reprehen- . . . lastarlihher
sibilis! | correctus semel! et ite-
| kariliter
rum adque ter|cio; Si emendare |
noluerit deicijatur. et alter in j . .
loco eius qui dignus ] est succe- 35 j . . . anagat
dat; Et de prepósito, eadem | . . daz seiba |
constituimus; | . |
XXII. Quomodo dormiunt mo-
|einluzze. //«ruh einluziun . . . | 1 fora] a aus e mit
Rasur korr. 3 wiederum partiri mit parcere ver- |
nachi;6 |
Singuli per singula lecta dor- 40
1 dnö] zwischen
d und η Rasur von
Ansatz zu o 2 Et] über t ein wage- s
rechter Strich 3 Überschrift rot. die
Zahl links schwarz l pcepta] a
mît Rasur aus ïï korr.
& aliquis] s
anradiert · Überschrift
rot, Zahl
rechts am
Rand schwarz
54
B=36=Benediktinerregel
XXXVI. BENEDIKTINERREGEL 231
miant; | Lectisternia1 pro modo kastreuuitiu. fora meze
conuersatio|nis secundum dis- des libes1 | . spen-
pensationem abbatis | (72) acci- tungu . . | (72)
piant; Si potest fieri omnes in . |
uno j loco dormiant; Si autem 5.
multitudo | non sinet deni aut | nilazze2
uigeni cum senijoribus qui super [
eos solliciti sintpau|sent; Candela resten | leoht
iugiter in eadem | cella ardeat . . |
usque mane; Uestiti | dormiant 10. . . kiuuatote | .
et cincti cingulis
aut fu|nibus picurte ourtilom edo
zaum|inum
ut cultellos suos ad latus | suum2
non habeant dum dormiunt! j ne
fort« per somnum
uulneret. dor-
mien |tem; Et ut parati sint mo-15.
ñachi J semper facto signo abs-
que mora surjgentes festinent se
inuicem preuenire | ad opus dei! za uuerchse cotes
cum omni tarnen grauitate j et . . fruati | .
modestia;
Adhuliscentiores fra- 20 mezhaft ii3
tres I iuxta se non habeant
lectos.
sed I permixti cum senioribus; dwruhmiste4 mit herirom
Surgentes j uero ad opus dei . . · I ·
inuicem se modera](73)tae co- mezhaftiu5 | (73)
hortentur propter somnolento- 25. . slafalero J
rum | excusationes; J
XXIII. De
excommunicatiolne
culparum ;3 )
Si
quis frater contumax aut
: ... cinstriter
.
inobejdiens4
aut superbus! aut 30unhor|samer6
muimorans! | aut in
aliquo con- I
trario consistens | sanctç regule! uuidariiuarti ebanstantanti7 j
aut precepta seniorum
suorum ¡ herirono
... ;
contemptor repertus fuerit; Hic s armano
secunjdum domini nostri precep- 35Ì
turn ammoneatur | semel ; Et ite· |
rum secreto a senioribus
| suis; | ·
Si non emendauerit obiurgejtur · · .si ki.sahchan |
publiée corani omnibus; Si ue|ro oft'anlihclio . . |
1 Lectisternì 2 über suO ist ei- * libbes - ni] n aus Ansatz chía
was ausgewischt 3 Überschrift rot; andern
Buchslaben ( ?e) karr,
die Zahl schwarz am rechten Rand 3 mezhaftiu · Λ ruh
miste 5 ι nez-
* inobediens]
vor d am
Zeilenan· haftiu] am a korr. i · unhorsanicr|
fang η oder en radiert h aus η korr. 7 ebanstantanti] der
erste Strich des letzten (offenen) ¡ι ati-i
i korr.
55
B=36=Benediktinerregel
232 INTERLINEARVERSION
ñeque sic correxerit si intellegit ! | . . |
qualis poena sit excommunicatio-j . . . armeinsami |
ni subiaceat; Sin aiitem inprobns . . . unkauuarer
est uin|dicta corporali subdatur; j ...)... lihchamlihera . . . J
XXIIII. qualis dobct esse modus 5
excommvnicationis;1
|
Secundum modum culbc ox- ¡
commu|(74)nicationis nel dis- | (74)
ciplinç débet | extendí mensura; | kadeni1 mez
Quod culparum J modus in abba- 10. . |
tis pendit iudi|cio; Si quis tarnen . . j
frater in le|uioribus eulpis inue- . . .in ringi|rom .
nitur! a men|se participatione | . . teilnumft
priuetur; Pri|uati autem a mense piteilit si piteil |te . . · .
consortio! ista | erit ratio aut lökinozsceffi desiv | ist redina
in oraturio psal|mum aut ante- . . |
phonam non inponat | neque niheffe2 |
lectionem recitet ! usque ad | redinoe
satisfactionem ; Refectionem au- za ganuct|sameru tati imbiz . . .
temcy|bi2postfratrnmrectionem3 20des3 | muases
solus ac|cipiat; Ut si nerbi4 j . daz . . . pilad4
gratia fratres rejficiunt sexta ho- qhuedan . . |
ra. ille nona; Si | fratres nona. . . . |
ille uespera.5 Usque dum | satis- . . . za ca|nuhtsamera
factione congrua ueniam | conse- 25tati kalimflihchan5 |
quatur; J
XXV. De grauioribus eulpis;6 |
Is autem frater qui grauiori- deser
bus cul|(75)pe noxa tenetur dera J (75) sunta sculdi . . .
suspendatur a | mensa simili et 30si kispentot6 ... | ... ioh auh
ab oraturio nuljlus ei frater in . . . | imv
nullo iniuiigatur j consortio! ne- | .
que in conloquio; | Solus sit ad |
opus sibi iniunctum! | persistens | duruhuuesanti
in penitentiae luctum;
Sci|ens7.35. .
. uuaft . . .
|
1 Überschrift rot. die Zahl .svhmirz l I. kndenit (¿raff (vielleicht wirkte
am rechten Jfand - cyhi] y .scheint das i des lat. Wortes e>n) 2 davor
aus i korr. 3 rectionê] nach o in ausyewischt 3 dez ' /· piladi.
kleine Rasur * nerbi, dann s aus- vyl. Λ'. Uli) ° d» wurde verlesen als
radiert. Am Rand von Λ. Hawi nisi ad, conjrrna als c-ungriiüiii 6 susnen-
forte 5 liosperoa, das
letzte o vom datur ixnvevhsell mil dispendatur
¿Schreiber
unter punktiert 6 Über-
schrift rot, die Zahl schürtrz am linken
Rand,
uanz verblaßt 7 Scions] c
a us t korr.
56
B=36=Benediktinerregel
XXXVI. BENEDIKTINERREGEL 233
ülaxn terribilem apostoli senten-J . . . ekislihhun . . . kiqhuit |
ciamdicentis; Traditum est modi1 . . . suslichan
hojminem
in interitum camis! . . . | in fariuirti . . .
nt
epiritus ealjuus sit
in diem do- | heiler si ...
mini; Cybi autem
perceptio|nem 5| . , antfankida1
solus percipiat mensura, uel ho-
ra | qua preuiderit abbas ei con- | . . kalimfan2 |
petire; JNe a quoquam
benedica- min fona einiga3
tur! tranjseunte! nee cybiim . . . tu rifaran] tern ν
quod ei tatur; | 10. .
. |
XXVI. De his qui sine iussione
iunguntur |
excommunicatis;2 |
Si quis frater presumpserit sine j
iusjsione abbatis fratri3 excommu- | .
ni|(76)catio quolibet modo se iun- ΐδ| (76) ... so uuelichu niezu . . .
gere aut | loqui cum eo uel manda- kamahchon . . . | .
tum ei diregere ; [ Similis sortiatur karihtan \ kalihchera si erlozzan
excommunicalcionis4 uindicte; ... | . . . dew rihti. |
XXVII.
qualiter debeat abbas |
eoflicitus esse | circa excomlmu- 20
nicatos;5 |
Omnisollicitudinecuramabbasl .
. . macinili . .
. |
gerat circa delinquentes fratres
quija non est opus sanis me- | duruff
dicus! sed male | habentibus; 25j
Humilietur pro insirmi| tate non j
extollatur pro misericordia | et j
ita omnia membra erunt in pajee; . . j
Et ideo
uti débet omni
modo . . . pruhchan . . . eocouuelichu
ut j sapiens medicus inmittere 30mezzu ... ¡ ... anasontan
quasi | occultos
consolatores sen- |
pectas. | id est seniores, Sapientes
j
fratres qui
qua]si secreto con-
j
solentur fratrem
luc|tuantem et j
prouocent ad humilitajtis satis- 35framkiuuisen..................... kannctisa-
factionem, Consolentur J eum ne mera
tati . .
. | . .
.
habundantiore6
tristicia ab-|(77) kanuetsamun . | (77)
1 est modi aus eiusmodi verderbt ì steht über peippceptione
2 Überschrift rot, die Zahl schwarz 2 knlimfam 2 yeìneint vini sein
am rechten Band 3 fratri] das erste einigainu
r auf
Rasur * exeommunicacionis]
das erste ni auf Rasur von ca
6 Überschrift rot, und zwar ron .soil i-
eituR an am linken, vorn besefm¡tienen
Rand in 3 Zeilen. Die
Zahl darunter
schwarz * darauf s radiert
57
B=36=Benediktinerregel
234 INTERLTNEARVERSION
sorbeatur; Sed sicut ait aposto-1 pisaufit si ... J
lus; Confirmetur in eo caritas
et ojretur pro eo ab omnibus; | ... pi imv . . .
Magjnopere enira débet soliici- alierò | meist
tudinem | gerere abbas! et omni 5| .
sagacitate | et industria curare huuassi | . . . horski . . .
ne aliquam j de quibus sibi ere- min einikas |
ditis perdat; No|uerit enim se pifolahenem |
infirmarum curam susce|pisse . . j
animarum ! non super sanas 110 - · . alliu1 |
tyrannidem adsumat! sed metu-j rihehida . . )
at prophète comminationem su- . . . drouua .
per quern | dicit deus; Quod |
crassum uidebatis | adsumebatis ! feiztas . . | ir zuanamut
et quod debile erat | proiciebatis. 15. . . uuanheilaz . |
et pastoris boni1 pijum imitetur . . . des cuatin er|hafta2
exemplum; Qui relicJtis nona- keleisanit . . )
ginta nouem ouibus in | monti- . . . |
bus! habiit unam ouem que| . . . |
errauerat querere; Ouius ins ir-j 20. . . |
(78)mitate in tantum conpassus (78) ... so tilu ebandolenti
est j ut earn in sacris umeris ... | ... ahaalom
suis digna|retur inponere! et sic sinein2 kauuerd|onti3 aualeckan...
reportare j ad gregem; so uuidaret tragan | za chortare |
XXVIII. De his qui sepius cor-j 25
repti2 emendare noluerint;3 |
Si quis frater frequenter4 cor- |
. .
. emezzico
karafster* |
repltus pro qualibet culpa! si
pi so uuelicha
so .
etiam excomjmunicatus non e- ar|meinsamoter
mendauerit agrior ei j accédât cor- 30uuassira
... |
rectio; Id est ut uerberum |uindic- kirihtida
. .
. fillono kertu |
tarn in eum procédant; Quod | . .
. framkangen5 . . . |
si neo ita correxerit aut5 forte quod
abjsit in superbiam elatus etiam | . .
de|fendere uoluerit opera
sua: 35|
Tune | abbas faciat
quod sapiens j .
mejdicus si exhibeat fomenta;6 |
Si unjguenta adortationum. si ibu J salbun
kispansteo ibu
medical mina diuinarum scriptu- lahchida | cotchundera . . .
rarum; J Siadultimum
. . . onem7 401 * . . .
az iungist
. .
.
1 boni] b aus unterpunktiertem ρ vom
l auch S. 87 wird sana mit alliu
Übersetzer korr. 2 corrppti 3 Über- wiedergegeben 2 sinn 3 l. kauuer-
Bchrift rot, die Zahl schwarz am linken dot: ? * karafst 5
fräkangen
Rand * frequentar * ait · dar-
über medicamenta von
jüngerer Hand
7 tor onem mehrere
Buchstaben und
über dem Wort eine Gl. total radiert:
vermutlicii stand ustionem
58
B=36=Benediktiner re gel
XXXVI. BENEDIKTINERREGEL
235
exconil (79)municationis uel pia- | (79)
garum | uirge! etiam si uiderit! | kertu
nihil suam | prseualere industriam | furimagan horskii
adhibeat | etiam quod maius est zuatue |
suam! et omnium frajtrum pro 5|
eo orationem ut dominus qui j . |
omnipotens est operetur salutem
circa | infirmum fratrem; Quod |
si nec isto [ modo sanatus fuerit ! desv j mezzv
tune i am | utatur1 abbas ferro 10| si pruhhanti . . . isarne
abscisionis; j Ut ait apostolus; des abasnidannes |
Auferte malum ex uo|bis; Et ite- |
rum. infidelis. si disoidit dis|ce- ungilaubiger1 ibv kelidit2 ke-j
dat ! ne una ouis morbida omnem| lide . . . suhtigaz . . J
gregem contagiet. 15. . . pismizze |
XXVIIII. Si
debeant iterum |
recipi fratres
exeuntes de monas-
terio;2 ι
Frater qui proprio uitio egredi-
tur |3 de monasterio! Si reuer-1
ti uoluerit spondeat
prius om-
nem | emendationem4 pro quo
egressus | (80) est; Sic5 in ultimo
gradu recipiatur | ut ex
hoc
eius humilitas
conprobetur; |
Quod si denuo exierit usque ter-
cio! j ita recipiatur; Iam postea
sci|ens sibi omnem
reuersionis
aditum | denegali;
20| ... ibv kihuuorjban
uuesan
.
. . keheizze . . .
I
I (80) ... so in deru iungistun
steti si entfangan j daz
er div
25siniv theomuati si
kechoroot |
daz ibu anderastunt .
| ... giv after div
I vvizzanti3
imv eocouuolihan
. . . zuakanc I farcikan uuesan I
XXX. Pe pueris6 minore7
eta|te30
qualiter corripiantur; 8
|
Omnis aetas uel intellectus |
eocouuelihazaitar...farnufst*
proprias | débet habere mensuras ; eikaniv | seal habeen iriez
Ideoque | quotiens
pueri uel adu- inti pidiv
) .
1 ututur 2 Überschrift rot, die
Zahl (XXVI und darunter III)
schtearz am rechten Rand 3 am
Zeilenanfmis] Rasur von 8 Buchslaben:
höchst wahrscheinlich stand ant picit'
4 danach scheint uitii ausradiert
5 Davor & ron 3* Hand nachgetragen
6 pueris] sschivarzziigesetztvom
Über-
setzer "· minore] e schwarz aus i
korr. vom Übersetzer 8 Überschrift
rot, die Zahl schivarz am linken Rand
59
1 ungilaubiger] a scheint aus o korr.
2 kelidit] das zweite i aus e radiert
:| vvizzanti] a aus Korr. l i:<jl.
JFranck. Zs. 40 (1902). 3:»7
B=36=Benediktinerre gel
230 INTERLINEARVERSION .
liscentiores | aetate aut qui minus | . . .
intellegcre | possimi ({nauta poe- |
nas sit excomlmnnicationis; Ilii |
tales (him delm|quunt aut ieiunì- j .
is nimis1 adfli|gantur agris2 uor- 5sin | keneizzit sarfcem fillooni
boribus coorci |tantur3 ut sancii- siin kc|dilungali . . . |
tur;
XXXI. De cellarario monasterio
|
qualis sit;4 |
Cellararius5 manasterii
elo-J 10 J . . . | (81) si eruuelit fona
(8l)gatur de congregai
ione sa- samanungu spaheer
| riiffer sit ini
piens | maturis6
moribus. su- chvskeer nalles filu|ezzaleer nalles
brius.7 non
multimi | edax non preiteer nalles truabaleer nalles J
elatus non turbolentus
non in-) uuidarmiiater. nalles trager,
iuriosusnon tardus non
prodicus!8 15 nalles1
spildanter. uzzan )
to-
sed ti|mensdeum qui
onmicongre- rahtanti cot an der alleni saina-
gati|oni sit. sicul pater. Curam limigli |si soso fater2 ruahhvn tue
gerat de | omnibus! sino Missione fona| alleemanokipotdesabbates J
abbati« | nihil faciat ! que iuben- neovueht tuo dei kepotan sin j
tur cus|todiat; f rat res non con-20kchaltc . . . nikeunfrauue ibv
tristet; Si quis9 | hab eo
forte huuelih |fonaimv. odlmuilaeddes-
aliqua inrationabijliter postulat! lihhiv vnrcdihaft|lihhiupititnalles
non spernendo10 con| tristet ! sod farmanento J keunfreuue uzzan
rationabiliter cum huini|lítate redihaftlihho mit
deomuati|vbilo3
male petenti11
deneget ani|mam 25pittantemv farzihe | sela sina
suam custodiat; Mcmor |
sem})er kehalte4 kehucke ¡ simblum5 daz
illud apostolicum quia
qui | bene potolihha danta der | vvela ani·
ministrauerit12
gradimi bonum | bahtit stiagil cuataii" | imv zua-
sibi adquerit;13
Infirinorum in- kesuahhit vnmahtigero chindo |
faii|tuni.
hospitum pauperumque 30kcstco ititi
annero mit eoco-
1 niini.sj nach ilrut zinilen i ron ' ii;i)l - fat :1 vbrl«»] o ans i
3. Hand i ühergeschrivbcn 2 »ip-is| kan·. ·
k«'hnlte] 1 ans 1,'ttttnr van l>
β mit Hoftür ¡η
c ron .'J. Ham! ¡/läwlrrl :· >iml>lii 6 ciiataii] ώι* zweite a
Λ foercitniiturj i ron
'Λ. limiti zu ans ti k'nr.
e korr.. daim das irxh·. i a us nul ieri
4 Überschrift rol («piulis
sit in der
Zeile hinter snnciitiir). die Zidd am
linken
Jtand schwarz ° (VJIora-
riu.s] us ans Rasur 6 inatiiris. nm
3. Hand zu ¡maturi*
t/nünderf und r»n
anderer ein η überi/eschrirhcn
'· su-
brius] das ernte ii rt/n .'}. Hattd ¡n o
korr. * |kIkmik] c ron ¡Ì. Hand in
μ korr. 9 danach frnirr
ron '■). Hund
nachf/etmi/en "' danach cii ron
Λ.
Hand
ìl
pententi '- nnni^tra-
ucrit ) nach a Raum· roìi
':
t I;| a<l-
i] t· mu 3. Hauti ¡n i korr.
60
B=36=Benediktinerregel
XXXVI. BENEDIKTINERREGEL
237
cum omni sol|(82)licitudine
curam
gerat. Sciens si|ne dubio
quia
pro his omnibus in die | iuditii1
rationem redditurus est; | Om-
nia uasa2
cunctamque substan-|
ciam acsi altaris
uasa sacrata |
conspiciat; Nihil
ducat negle|gen-
dum !3
neque prodicus4 sit stir-
pal tur.5 substantie
monasterii;
Sed6 I omnia mensúrate faciat
et secundum | iussionem abbatis,
humilitatem | ante
omnia habeat;
Et cui sub|stantia non
est quod7
tribuatur ser|mo
responsionis
porrigatur bo|nus; Ut
scriptum
est; Sermo bonus | super
datum
obtimum; Omnia quç ei8
| iniun-
xerit abba9
ipsa habeat | sub
cura sua; A quibus eum10
prohi-
buerit | non présumât; Fratribus
constitutam J (83) annonam sine
aliquo tyfo11
uel mo|ra offerat ut
non scandalizentur; j
Memor di-
uini eloquiiquod12 mereajtur. qui
scandalizauerit unum | de
pu-
sillis; Si congregatio
ma|ior fue-
rit solatia ei dentur a [ quibus ad-
iutus et ipse aequo
ani|mo imple-
at officium sibi
com|missum;
Horis conpetentibus et |
dentur
que tanda13
sunt et petantur | qu§
petenda sunt et nemo perturbe-1
1 iuditii, die Korr. vorn Schreiber
2 am Rand von 3. Hand
mit Verwei-
sung monasterii
3 am linken Rand
mit Verweisung von 3. Hand neque
auaricia studeat * pdicus] c
in g
von 3. Hand
korr. s stirpatur] u
von 3. Hand in
o korr.,
vor dem Wort
von derselben & übergeschrieben
1 monasterii; Se auf Rasur vom
Schreiber 7 qd ron 3. Hand in qui;
radiert ' Omnia qc
aus Oniniaq;
korr. · abba] β von 3. Hand nach-
getragen 10 eii] i übergeschrieben
von ?
jüngerer Hand u tyfo] f
mit Rasur
wahrscheinlich aus b korr.
12 qd zu (|d radiert l3 tanda]
t
zu d mit Rasur von 3.
Hand korr.
uuelihheru|
(82)pihuctiruahhatue
vvizzanti1 | ana zuifal danta pi
deseem allem in tage j dera sua-
na. rediun erkebaneer2 ist | alii ν
6faz inti alla eht | inti so altarres
faz keuuihtiv J pisehe neovveht
leitte farsuumj mando noh spil-
danter si vrriutto | eht des monas-
tres vzzan | alliv mezhaftiv tue
10 indi after | kipote des abbat es
theoheit | fora allu eigi3 in-
di demv | eht4 nist daz
kebe5
wort | des antuurtes si kereh-
hit | cuataz
so kescriban ist
löwort cuataz | ubar keba pez-
zistuun indi alliv dei imu |
anakimahhoot abbas selbun ha-
bee | untar ruahhun sineru
fona diem imu piuuerit | nier-
20paldeee pruadrum kesazta |
(83) liibleita ana
einikemu lih-
hisode edo | tuuala pringe daz ni7
... | kehucke dera cotchundvvn
sprahha daz si kear| neet. . . | ...
25ibu samanunga8 mera | vHsit
heisa imu si kekeban fona | diem
keholfaneer indi er seibo eba-
nemu | muate erfülle ambahti
imu pisolai hanaz citim
kelim-
30fanteem9 indi ke|keban sin dei
ze kebanne sint indi kepetanιυ |
dei ze pittanne sint indi
neoman
1 vvizzanti] das erste ζ aus Ansatz
von h korr. · l. erkebanteor wie
S. 2ϋϊ a davor
ein langer Stridi
ausgetauscht
* eht] h auf ligiertem i
5 mir tribuat ¿sí übersetzt · er-
paldee] a aus
Korr. 7 darauf ze
ausgewischt 8 samanunga] das letzte
a aus o korr. 8
kelimfautecm] das
erste m aus h korr. lu
kt>p\'uii] über
ρ Ansatz
von b
fil
B=36=Benediktinerregel
238
INTERLINEARVERSION
tur neque contristetur in domo
dei; J
XXXII. De ferramentis uel re-
bus monasterii;1 |
Substantia monasterii in ferj ra-
mentis2 uel
uestibus seu quibus-j
libet rebus prouideat abbas fratres
de quo|rum uite3 moribus securus
sit et eis | singula ut utile iudi-
cauerit conj(84)signet4 consti-
tuenda. adque recoljligenda;
Ex quibus abbas breuem [ teneat !
ut dum sibi in ipsa
adsigna|ta
fratres uicibus5 succedunt!6
sciati
quid dat et quid recepit;7 Si
quis autem J sordide aut negligen-
ter res mo|nasterio8 tractauerit
corripi|atur; Si non
emendauerit
disciplijne regulari
subiaceat;
noh keunfreuuit |
durub |truabit
in huse cotes
5 | . . .in isarn-|
azzasum . . . keuuatim edo so
huuejlihemv1
so rahhom . .
. |
sitim
... | einluzziv ..
. dera pidarbun
lOsuanit |
(84) kizeichanne
. .
. indi
auur zi kile|sanne
I
. . . in
dem
selbon kazai-
chantiv |. . . uuehsalum anakaant
15. . .
1 . . . I
unsubro . . .
ruahchaloso
. | ... trahtot
si kiduun|gan .
. . |
dera rehtlihchun2
untarlicke J
eikan kauuisso |
puah |
XXXIII. si quid debeat | mona- 20
chus I
proprium habere9 |
alierò meist dea ahchust uurz- |
Precipue, hoc uitium radicitus10
amlputandum11 est de monasterio
ne quis | présumât
aliquid dare
ut12 accipere | sine iussione
abba- 25|
lis!
neque aliquid | habere pro- {
prium nullam omnino rem;
| Ne- neouuiht
que codicem neque tabulas, ne-
que grafjfium! sed
nihil13 quippe |
1 Überschrift rot,
die Zahl schwarz
am rechten Rand 2 fer ramentis] r
nach fe vom
Übersetzer zugefügt
3 darauf & von 3. Hand
übergeschrieben
* consign&l g aus η korr. vom
Schreiber » uicibus] bus ausradiert,
dafür ssim ton 3. Hand «
danach
ut von 3.
Hand übergeschrieben
7 recepit in recipit von 3. Hand ge-
ändert · mojnanasterio, das
letzte
o in i
korr. mit Rasur » Überschrift
rot, von monachus ab
am linken Rand,
wo zugleich die schwarze Zahl 10 ra-
dicitus] der zweite Strich des u aus s ra-
diert » ajputandü 12 ut zu aut
von 3. Hand geändert 13 davjach
omnino
von 3. Hand übergeschrieben
62
1 /. huuelihem 2 rehtlihchun] das
zweite h übergeschrieben
B=3b=Benediktinerregel
XXXVI. BENEDIKTINERREGEL
239
sin |
lihchajmon irò 5. . . eouuit arlaube |
edo farleazzi | . . . cameinsamon 1 eouuit1 I |
quibus nee corlpora1 sua nee
uoluntates
licet halbere in pro-
pria uoluntate ! Omnia | (85) uero
necessaria2 a
patre sperare )
mo-
nasterii! nec quicquam8 liceat |
habere qùod abbas non4
dederit j
aut penniserit, Omniaque
omni-
bus j sint communia; Ut sicut | . .
scriptum est! J Erant
illis omnia j
communia!5 nec quisjquam su- 10min
um aliquid dicat uel prçsumat ; |
eouuiht
Quodsi quisquam huic nequissi-
daz ibu einic
desemv
mo uijcio deprehensus fuerit de-
achusti | kirafster2
lectari am|monetur
semel, et kilustidot
iterum; Si
non j emendauerit 15.
. j
legitima disciplina6 | subiaceat; deru rehtlichun . . .
ΧΧΧΙΙΠ. Si omnes çqualiter
debejant necessaria accipere.7 |
Sicut scriptum est; Diuidebatur j
singulis prout cuique
opus erat; \
Ubi non dicimus ut personarum
quod ab|sit acceptio sit! sed in-
firmitatis |
consideratio ;
Ut qui
minus indi|(86)get! agat deo
gratias et non |
contristetur;8
Qui uero plus indijget exhibea-
tur9 ei;
Humilietur | pro infirmi-
tate ! non extollatur | pro miseri-
cordia! et ita omnia |
membra
erunt in pace; Ante
om|nia ne
murmorationis malum | pro qua-
lecumque causa in aliquo
| quali-
| . .si ziteilit |
'iOeinluzlihchein ¿oso eocouuolihche-
mv . . . | . . . daz heiteo
. . . | ... antfenkida si
| scauunka .
si |
durufttigot | (86) tue . .
.
25 anst . . . |
kitan ..
.. .si kitheonot |
.
nalles3 si
erhaban j
. . . alle |
lidi
30. . . in fridiu |
| pi so
uuelicha
so racha in einikemv | so mieli·
1 der senkrechte Strich über a von
corpora ist ein
verfrühter Ansatz des
folgenden irò 2
necessaria] e aus
Anfang von s korr. 3
quicquam] c
auf Rasur, aber nicht von d, eher
von s * danach mehrere Buchstaben
( ?aut) radiert
5 Erant — cö-
munia ausradiert 6 legitima disci-
plina ausradiert,
dafür correptioni
von 3. Hand
geschrieben und durch
Zeichen
hinter subiaceat venciesen
7 Überschrift
rot, Zahl schwarz am
rechten
Rand 8
constrist&iir
• exhibeatur anradiert und
durch
Punkte zu
tilgen versuciU
1 übersetzt
ist quiequam z hier
und im folgenden Kapitel 240,2 ist
deprehensus mit reprehensus verwech-
selt
3 nl
B=36=Benediktinerregel
240
INTERLINEAR VERSION
uzkikanganer . hreinida tue suuerben der
kekanganer |
chemv so ... zaichanungu | |
cumque uerbo aut significa]
cione
appareat; Quod si deprç|hensus
fuerit districtiori
disciplijna sub-
datur;
XXXV. de
septimanariis co- δ
quine;1 |
| si entrachot ambahte | . siuhchi 10... | suuarriu deru bidarbi uuelih pihafter1 J wisit ... er diu mera loon | ist kesuahhit . . . minna vnchreftigem J (87) fora si kekaumit helf a... | mezze .
. . si entrahhoot . . |
20. |
lahhan |
25. |
Fratres sic2 sibi
inuicem serui-
ant! ut nul] lus excusetur a co· j
quinç officio ! | nisi3 aut egritudo !4
aut in causa | grauis
utilitatis quis
occupatus | fuerit quia exinde ma-
ior mercis51
adqueritur et caritas ;β
Inbicillibus7
| (87) autem pro-
curentur solatia !8 secundum ( mo-
dum congregationis!
aut pojsici-
onem loci; Si maior congrega]ciò
fuerit ! cellarius excusetur a | quo-
quina! uel si qui ut diximus ma-|
ioribus utilitatibus
occupantur |
ceteri sibi inuicem sub cantate
eer| uiant ;9
Egressurus de séptima-1
na sabbato munditias faciat;10
|
lintea cum quibus
sibi fratres
manus | autu
pedes tergent12
la-
uet ; Pe |des uero tarn ipse qui egre-
ditur | quam ille qui intraturus
est omjnibuslauent; Uasaminis-
terii | sui egrediens.13 munda et
1 Überschrift
rot, die Zahl schwarz l pinaster] has auf Rasur l
am linken Rand
2 sie anradiert manungu] das erste α aus Korr.
und durch
untergesetzte zwei Striche 3 piheftim
getilgt 3 danach ein weiteres
nisi
von 3. Hand
übergeschrieben * egri·
tudo] o getilgt
durch Striche, ine von
3. Hand
übergeschrieben 5
mercis]
iwn 3. Hand zu e korr. β & ca-
ritas durch Striche
vor adqueritur
verwiesen » Inbicillib;] das erste i
in e von 3. Hand korr. * am obern
Rand mit Verweisung von 3. Hand
ut ñ cü tristitia hoc faciant sed ha-
beant
oiñ solatia · durch Zeichen zu
sub caritate inuicem Ββτυάβχϊί umgestellt
10 faciant, η unterpunktiert vom
Schreiber «
aut unterpunktiert, ac
von 3. Hand
übergeschrieben " ter-
gent] über dem zweiten, unlerpunk·
tierten e von 3. Hand u " egre-
diens durchstrichen vom ? Übersetzer
64
B=36=Benediktinerregel
XXXVI. BEXEDIKTINERREGEL
241
s,ana cellario reconsignet :l Qui alliu ... f ... kezeihhanne
cellarius | iterum2 intranti con- . . . | ... ingangantemu ke·
signet ut sciât quid | dat aut zeihhanne . . . | .
vuehharre | . murmulodii |
quid recepit; Septimana-1(88) . . . vuehharre | (88)
rii autem ante imam horam re- 5. . . einera citi dea
fectionis3 | accipiant4 super sta-
einluzziv |
tutam annonam ) singulos5 sibie
biberis7 et panem ut ho|ra re-
fectionie sine murmoratio|ne et ...
graui labore seruiant fratri|bus lOsuuarrera |
suis; In diebus tarnen sollemni-| |
bus usque ad missa sustineant; . . . inthabeen
Intran|tes et exeuntes8 ebdoma- ... | ... vvehharre
darii in o|ratorio mox matutinis . . (
finitis do|minica omnium genibus lökeentoteem | . . . ohneutn
prouolu|antur postulantes pro fora si pifaldan |
se ora] re;9 Egredions autem |
deseptimana jdicathuncuersum; j
Benedictus | es domine deus me- [
us10 qui adiuuasti me |et consola- 20du hulfi mih ¡ . . . ketrostan-
tus es me; Quo dicto ter|cio! acci- te^pistmihdemvkeqhuetalnemu1
piat11 benedictionem egrejdiens; . . |
Subsequens12 Ingrediens Jdicat;13 vntarfolkenti |
Deus in adiutorium meum inten-1 |
(89)de; domine ad adiuuandum 26(89)
me sesti |na; Et hoc idem tercio |
repetatur | ab omnibus et accepta si kesuahbit | . · . intfangaueru
benedic|tione ingrediatur;14 ... | ... |
1 übersetzt als stände bibere, η·>* |
I reconsign&]
re vom Obersetzer
durchstrichen 2 iterum von jüngerer
Hand zu ite geändert 3
recfec-
tionis, das erste c ausradiert * ac-
cipiant]
zwischen dem
zweiten a und
η kleine
Rasur: es scheinen drei c statt
der zwei des offenen a geschrieben ge-
wesen zu sein
* singulos]
o unter
punktiert, darüber a von 3. Hand
• sibi] gib unterstrichen ' biberis,
das zweite i zu e korr. von 3. Hand
8 exeuntes] dieZedille, welche Piper
dem zweiten e zugesetzt
glaubt, ist nur
ein Fleck, der auch auf die entsprechende
Z. der S. 89
abgedrückt hat * orare]
i über e von 3. Hand geschrieben
10 ms fon 3. Hand unterstrichen
11 accipiat in accepta korr. von 3. Hand
II Subsequens]
Sub auf
großer Ra-
sur; ens unterstrichen
und darüber at'
von S. Hand l3 davor
&, von 3. Hand
14 ingrediatur] a vom Schreiber über·
geschrieben
65
B=36=Benediktinerregel
242 INTERLINEARVERSION
XXXVI. de infirmis íratribus;1 |
Infirmorum cura ante omnia . . . ruacha .
et super j omnia adhibenda est; | . . zua zi tuenne
Ut sicut | reuera christi!2 ita ... | forahtun1 . .
eis seruiatur; Quia| ipse dixit ; In- 5|
firmus fui et uisitasti | me; Et |
quod
fecistis
uni de his mi-j
nimis meis!3 mihi fecistis; Sed | . . |
ipsi J infirmi considèrent in honore · . . kescauuoen2
dei I sibi seruire ! et non super-101 . . nalles ubarfluatida
fluitate sua | contristent; Fratres iro ¡ .
suos seruientes J sibi ! Qui tarnen deononte | im .
pacienter por|tandi sunt; Quia kedultlihho . . j
de talibus conpo|sitior4 mercis . . . kenuht|samera loon
adqueritur; Ergo | cura maxima lozuakeauahhit ... | ... alierò
sit abbati ne ali|qua negligentia meist . . . einigiu | .
paciantur; | (90) Quibus fratri- si kedoltet | (90)
bus infirmis sit cella j se deputata | . . kesaztiu
et seruitor timens | deum. et ... deonoostman . |
diligens ac sollicitus ; Bal|nearium5 20. . . pado j
usus infirmis quotiens J expedit piderbi ... ¡ ...
offeratur; Sanis autem et max|i- si prungan3 . | alierò
me iuuenibus tardius concedatur ;j meist iungem tragoor si
Sed et carnium esus infirmis farkeban | . . . fleisko ezzan . . .
omnino | debilibus pro repatione 25| uuanaheileem fora itniuuuiv4
concedatur: | At ubi meliorati · . . | . . . kepezzirote
fuerint a carnibus; | More6 solito . . . fonafleiskum J sitiv keuuona-
omnes absteneant; Curam | au- nemv . . . kehabeen5 ... | ...
tern maximam habeat abbas ne m eistun
a I cellararius aut seruitoribus ne-1 30| . . . deonostun6 sin | ke-
glegantur infirmi. Ad ipsum re- ruahhalosoot . . . ze inan | sihit
spi|cit quicquid a discipulis de- so huuaz so fona discoom
linqui|tur; farlaazjzan ist J
1 Überschrift rot, am rechten Hand 1 reuera wurde für reuerentia an-
schwärze Zahl. Dies und das folgende gesehen (Beitr. 1, 464) 2 kescauuo-
Kapitel ist neuerdings nach der Hs. en] en awe m korr. 3 prungan |
von KSudhoff, Mitteilungen zur Gesch. das erste η aus langem
Strich ( ? h)
der Medizin und der Natvrwissen- korr. * l. itniuuuii ? s kehabeem
schuften 14 (1915), 4/. nicht ohne β deonostun] nach dem
letzten η
Fehler abgedruckt, angeblich weil die noch Ansatz eines dritten Striches,
deutschen Gli. vielfach Bezeichnungen l.
deonostmarmun?
von
ärztlichen Dingen enthielten
* χρϊ von 3. Hand in xpö korr.
3 meis von
3. Hand unterstrichen
• conpositior] das
zweite i ausradiert
8 Balneari um] an i radiert β Mo-
re] o auf liasur eines i vom Über-
setzer
66
B=36=Benediktinerregel
XXXVI. BENEDIKTINERREGEL· 243
XXXVII. De senibus nel infan-
tibus;1 |
Licet ipsa natura humana tra- J ... div1 seiba- chmiat3 mannas-
hatur ad misericordiam in his kiu | . .in dem
aeta|tibus semini uidelicet et 5J altrum altero4
infantum | (91) tarnen et re- j (91) . . . rih-
gule auctoritas eis pro| pitiatur ; tungu ortfroma5 . . . | fora si
Consideretur semper in eis | in- kesehan ¡ vii·
bicilitas. et nullatinus eis dis-| chreftigii... nohheinu* mezzu . . .|
trictio regule teneatur in alimen-| 10. . . in liblcitom j
tis. sed sit in eis pia consideratio j . . . erhaftiu j
et preueniant2 horas canónicas: | ... iurichuueinan citi )ditlihliiuTj
XXXVIII. De ebdomadario lec-
tore;3 j
Mensa fratrum edencium lectioj lo | mias8 . . . ezzantero . .
. |
deesse non débet ne fortuitu ca-j vvan vuelan . . . min
odhmiila |
sv4 quis arripuerit5
codicem le- unkiuuaru . .
. kcchriffe }>uah
ge|re ibi se; Lecturus ergo6 tota lesan | . . . imv lesant er .
. .
ebdo|macla dominica ingrediatur;|
| ... | ...
Qui
Ingrediens post
missas et 20. .
. sautoni
com|munionem petat
ab omni- |
kemeinsamii
bus
| pro se orare!7 ut auertat |
. .
. daz er pi'»vvnr-
ab ipso | deus spiritimi elationis et be ... | ... preitii
dicat hunc | uersum in oraturio . . . desan ( ... in chirihlnm
tercio cum | omnibus ipso
tarnen 2δ. . . | . .
imu
.
incipiente | (92) Domine labia pikinnantemu | ((|-) .
mea apenes, et os meum |
ad- |
nuntiabit laudem tuam; Et sic | . . I
accepta benedictione ingrediha-| entianganeni |
tur ad legendum; Et summum 30. . · furiata
fiat | silentium ad
mensam ut nul- . . . ¡ Miuikilii
. . . <laz m>h-
lius. mu|sitatio uel uox nisi solius heinor9 ...!...
iegentis | ibi audiatur;8
Que uero | . . .
necessari|a sunt comedentibus. et notdiinifti. ! ...
bibentibus sic | sibi uitibus
mini-35| . . -
uuclisalum .
1 Überschrift rot, Zahl schwarz mu Λ tliv) ν auf an.stjnci.scftt, „> lu»-
Unktn Rand 2 preueniant·] re «/e/- <wu> Strìvu · s-vlbsi} 1 aus l> korr.
leicht auf Rasur 3 Überschrift rot. ' cinuint] η ans ν korr. * «Itero]
Zahl schwarz am rechten Rarsl o aus u korr. 5 ortinunsi | <ius erste
4 casv mit Rasur ans causa vom l ber· r auf ausgewischten' Imchijrhrmlnn
■'■ttzer geändert 5 arripuerit] e ans Strich · nohheinu] '/</* erste h nus
¡iasur von it * ob der Strich unter μ korr. ' rt'hlihbiu s mi¡is¡ ^
ergo eine Beden tu η <j hat, i st zweifei- <iuf ausgewischtem ζ " inillms (//.·.·
haft ' orare]
a aus e korr. niillus nrlrstn oder I. nohluim-s
* audiatvir| das rrxte
a lerschwierl
durch Fleck, der auch S. ί»3 Ζ. Γ, ah.
yedrückt hat
67
B=36=Benediktinerregel
244
INTERLIXEARVERSION
strent fratres ut nul|lus indigeat1
petire aliquid; Si |
quid tarnen
opus fuerit sonitu
cujiuscumque
signi potius petatur quam uo|ce;
Nee présumât2 ibi aliquis de
ipsa | lectione aut
aliunde quic-
quam | querere non detur occa-
sio: Nisi | forte
prior pro edifi-
cai ione uoluerit J aliquid breuiter
dicere; Frater | autem ebdoma-
darius accipiat
mix|(93)tum
priiiiquam incipiat legere j prop-
ter communionem
sanctam. et
ne I
forte graue sit ei ieiunium
sustine|re; Postea autem cum
quoquine
ebda|madariis3 et serui-
toribus reficiat: J
Fratres autem
non per ordinem legant. aut can-1
tent, sed qui edificent audien-
tes;4 I
nohhei|ner duruftigohe
pittan eouueht . . . |
. . . calme | enti uueliches 30
zeichanes. mer. . . . stimi ni v
5. . . einiger edesuuaz.1 iona
aera sel] bun . . . allasuuanan
eouueht | suahchan min si kike·
ban frist ... | ... heroro. fora
zimberre ... | edesuuaz skemlicho
10. . . ¡ uuehchari
merod2 | (93)
I
uuihan
. . . I ... suuar . . .
lödoleen [ mit deru
chuhchinun uuehjeharum . . .
deonostmannum . . . | . . .
antreiti . . |
. . . dea zimberre η . . . |
20
XXXVIM. De mensura cibi;5 |
»Sufficere credimus6 ad refec- | . .za imbizze
tionem | cotidianum tarn sexte. | tagalihchin
quam
none | omnibus
mensis | . . measum
cocta duo
pulmen|taria propter 25kasotaniu
zuei muas3 |
diuersorum infirmi|tatibus;7 ut ... missilichero ummahtim |
forte qui ex uno8 non po|tuerit. ... er eineniv . . . ¡ ...
edere ex alio reficiaturjj Ergo duo ezzan er andremv si inbizzan |
pulmentaiia9 cocta | fratribus . . . |
1 indigeat] e und die Vorderhälfte
des offenen a aus & radiert * psu-
mat] p keineswegs auf alter Rasur;
vielmehr haben die beiden 11 des S. 93
Z. 13 für uno mit Rasur eingesetzten
ilio hier
abgedrückt, deren untere Bogen
man deutlich
erkennt 3 obdania-
darius
* Fratres — audientes von
ganz junger Hand
unterstrichen
' Überschrift rot,
Zahl schwarz am
rechten Rand β danach
keine Ra-
sur, sondern
ei7i Loch, das von
der
Ra»ur auf der gleichen Zeile der S. 94
{zwischen expedi und at) herrührt
"'
infirmitatibus zu infirmitates mit
Rasur
von 3. Hand korr.
8 uno
zu ilio mit
Rasur von 3. Hand
korr.
' pulmentataria, das zweite ta unser-
punktiert
1 übersetzt als stände aliquia
ali-
quid 2 mixtum merod. {verschrie·
ben meron) Gli. 2,
50, 35 3 muaz
68
B=36=Benediktinerregel
XXXVT. BEXEDIKTINERREGEL 245
omnibus sufficiant; Et | si fuerit . . . kenuhtsamoen . . . j
aut1 poma aut nescentia2 | legu- . . ¡ smalasat zua1
minum addatur.8 et tercius.* | si kikeban . . . drittivn stunt2 ¡
(94) Pañis libra una propensa (94) des protes funt einas . . .
sufficijat in die. siue una sit re- ój . . einaz si imbiz ocio
ífcctiosiuel prandii et caenç ; Quod j dero3 cauma . . . abantcaur.ia
si cenatu|ri sunt de eadem libra ... j . . . iona demv selbin . . .
tercia pars | cellarario reseruetur5 dritta teil | . . .si kihaltan
redden|dae cenandis.7 Quod si ze erkebanjue abandmuasontem
labor | forte factus fuerit maiorlO. . . arbeit j . mera
in | arbitrio et potestate. ab- | in selbsvanv . . . kiuualtidu . . .
batis | erit si expédiât8 aliquid | . . . piderbe eouuit.
augejre. remota pre omnibus auchon | erchertiv .
crapujla.9 ut numquam
subri- ubarazalii | daz neonaldre untar-
piat monajcho indigeries. Quia löslihchf
. .
. | unfardeuiiiti .
. .
nihil sic | contrarium est omni |
christiano; Quo|modo crapula;10 christanemv soso j ubarazzalii
Sicut ait | dominus noster. Uidete . . | . . se h at
ne grauentur | corda uestra era- min sin kasuuarit | Aerzun iuueriu
pula; Pueris uero | minore etate 20ubarazzalii
chindum kcuuisso \
non eadem seruetur | quantitas. minnirin aldre nalles4 div seiba m
sed minor quam maiori|(95)bus kihaltan | mihhilii . . . ininnira
semata in omnibus parci|tate; denne merom | (95) kehalt an in
Carnium11 quadrupedium j ora- allem libanti (fleiscco feorfuazze«»;
nino12 ab omnibus
abstinejatur 25allem5 iona allem si farporan
|
commestio13 prêter omnino de-| ezza ano allem5 imana'
biles et egrotos; heilem . . . siuehem J
XL. De mensura potus;14 |
Unusquisque proprium habet einer eocoiiuelieher eikana hc-
do|num ex deo. alius sic
alius 30bit keba | so/ία roto
surner so smuri-
uero sic; | Et ideo cum aliqua keuuisso so ¡ ... pi<lii:
1 aut ausradiert, darüber vnde von 1 zua] ζ ansyr.wischt -' übt-rsetzt
3. Hand 2 nescentia] das erste e tercio 3 dero stati »leni rrmnhtf.it
ausradiert, darüber und darunter durch edn * ni s ¡illom fur alies
& von 3.
Hand 3 addatur] zwischen vermutlich 'hirch das rarom/f7/o<//<
allem
beiden d Rasur von a * tercius voη und das folfjewlf·. alieni />:«»·.
mi;ni;i-
3. Hand mit Rasur zu tercio korr.
-
heilem reranlafU
I reseruetur] re ausradiert · red-
denda] an re scheint
radiert 7 ce-
nandis] an ausradiert, dafür at uri s ron
3. Hand, di unterpunktiert "ex-
pédiât] nach i größere
Rasur
* danach & von 3. Hand überge-
schrieben l0 danach Rasur
II am Rand mit
Verweisung ron
3. Hand uero 12 am Rand
mit
Verweisung von 3. Hand omni modo
13 cömestio ausradiert,
am Rand
comeetio von 3. Hand 14 Überschrift
rot,
Zahl schwarz am rechten
Rand
69
B=36=Benediktinerre gel
246
IXTERLINEARVERSION
eddeslihchemv fristeo1 | . .. mez |
scrupolosità} te1 a nobis mensura |
eiganas |
fartraganii3 furiburti |
A/*h habenti
Ion j
notduruft
aut6 | labor aut ardor etatis'lO. . . | . . . prunst des sumares
ampli |us poposcerit in arbitrio mer | peitit in selbsuanv
prioris | (96) consistât considerans des berostin | (96) kestante . . .
omnibus8 | nec
subrepta9 sacietas | min untarslihhanera fullii
aut ebri|etas prepediat;10
Licet edo ubar|trunchanii kemarre*
legamus uilnummonachorum
om-15doh lésâmes |
nino11 non | esse; Sed quia
nostris | . . daz unserem
temporibus | id monachis persu- citim | daz . . . duruhspanan
aderì non po|test saltim
nel hoc uuesan | nimac5 doh edo daz
consentiamus | ut non usque ad kehenkames | daz nalles unzi ze
sacietatem biba|mus sed parcius 20setii . . . | uzzan sparalihhor
quia uinum | apostatare12 facit | freidige tuat
etiainsapienltesjUbiautemneces- sosaina
spähe
|
sitas loci exposjcit ut nec supra-
peitit | daz
min
obana8
scripta mensura13 | inueniri pos- kescribana
mez |
sit. sed multo mijnus14 aut ex toto 25mihhilu
min |
nihil benedicant |
deum qui hibi | . .
habitant et non mur|morent;15 | . .
Hoc ante omnia ad|monentes ut daz er allu zua|manonteT daz
absquemurmora|tionibussint
mo- ano murmulodin | sin municha j
nachi.16 I 30
1 .«crupolositate] das erste o an-
radiert, darüber ν con ? 3. Hand
2 jetzt ausradierten cogitantes scheint
gestanden zu haben; am Band contu^nte
von 3. Hand 3 inbeleillitatt·
* himiniï ι·οη Η. Hand korr. in emina
5 sieut ron 3. Hand mit Rasur zu si
ant korr.
6 aut ausradiert, darüber
1 ton 3. Hand
' cVatis] & vielleicht
oben anradiert s davor in von 3.
Hand
übergeschrieben 9 con 3. Hand
zu subrepat radiert 10 prepediat
größtenteils ausradiert u rnona-
chorum
oinnino durcit Zeichen von 3.
Hand umgestellt r- apostatare] s
au* r radiert 13 insiira] der .Strich
über m vom Übersetzer u
miaus]
iib".r nus ist ineer ausgewischt
15 inurmorent]
über o von 3.
Hand
ein ν 16 monachi mit der deutsrhet;
01. municha misradiprt
1 diese Verdeutschung ist mir un-
verständlich - denchente bis
auf den
Anfang ausradiert 3 Pipers fartra
ganti ist falsch; der StricJi über dem a
von tollerantiä hat dem ersten i wn
fartraganii den Scliein eines t ver-
liehen. Das Richtige las schon Hattemer
4 kemarre] ma radiert s mac] c aus
Korr. 6 obana] o aus u korr.
' zuamanonte] u aus e korr.. te auf
ausgewischtem
B=36=Benediktinerregel
XXXVI BENEDIKTINERREGEL
247
(97)XLI. quibus horis oportet refi-
cere fratres;1 |
| (97) fona uuiheru oostrun .. . 5. . .
I . . . ze naht abandmuasen | unmezzigii des sumeres . in achrum
eigin | | (98) unzi in haubit dera fastun I I fona fastun I . ze abande 25. .. | dem3 selbon . . . aband so 30. .. | des inbizzes ... so si 1 ketruabpej r wahrscheinlich aus |
A sancto
paschae2 usque ad
pentecosften
ad sextam reficiant
fratres
| et ad seram
cenent; a
pentecosten3
J autem tota çstate
si labores agro] rum non habent
monachi, aut | nimietas
aestatis
non perturbât. | IIII. et VI. feria
ieiunent usque ad no|nam; Re-
liquis diebus ad sextam |
prande-
ant; Quam4
prandii sex|ta. si
opera in agris5
habuerint | aut
aestatis feruor nimius
fue|rit. con-
tinuenda erit et in abbaftis sit
prouidentia et sic omnia
tem|pe-
ret atque disponat
qualiter j ani-
me saluentur et qüod faci|unt
fratres absque
murmorati|one6
faciant; Ab idus7 autem septem-|
(98)bris8 usque in9 capud quadra-
gin|sime.10 ad nònam semper re-
ficiant ; | a11 quadraginsima12 uero
usque j in pascha ad uesperam re-
sici |ant ; Ipsa autem13 uespera sic
agatur J ut lumen lucerne non in-
digeant | res icientes ; Sed luce ad-
huc diei { omnia consummentur;14
Sed et om|ni tempore siue caçne
sine refeci tionis15 hora sic tempe-
retur ut | cum16 luce fiant omnia; |
1 Überschrift
rot. Zahl schimrz am
rechten
Rand - paschae] e aus-
radiert
3 pentecosten] das letzte η
radiert
* Quam zu Que voti 3. Hand
korr.
5 agris] i aus o Korr. vom.
Übersetzer β am Hand von 3. Hand
steht ixta 7 idus von 3. Hand korr.
zu idibus 8 mit Rasur zu septem-
brib, von 3. Hand korr. · über dem
durchstrichenen in von 3. Hand ad
10 quadraginsime
in quadragesime mit
Rasur korr. von 3. Hand n a aus-
radiert,
dafür in von 3. Hand
12 quadraginsima]
η ausradiert 13 au
ausradiert, am Rand von 3. Hand mit
Verweisung tarnen u
consilmontur]
der Strich
über u vom Übersetzer
15 recfectionis 16 cii durchstrichen
und ausradiert
71
B=36=Benediktiner re gel
248 IXTERLINEARVERSIOlí
XLII. Ut post completurium ne-
mo loquatur;1 |
Omni tempore silentium
debent | eocouueliheru citi stilli sculun
8tu|dire monachi maxime2
noc-rf. | eilen . . . alierò meist
turjnis horis; Et ideo
omni tem- 6naht|lihbem citim1 . . . eo-
pore | siue ieiunii siue
prandii; couuelihheru citi | . . . edo
Si tem| pus fuerit
prandii tam3 dera cauma ibv | cit ... so
mox sur|rexerint a cena4
sede- saar | erstant fona abandmuase
ant omnes in | (99) uno5 loco6 . . . J
(99)
et legat unus conlationes | uel 10. . . |
uitas patrum; Aut certe aliud | . . andraz2 j
quod aedificet audientes. Ρ . . . j daz zimbroe hórrente . . . j
. .. 7 autem aut
regum quia in- .
firjmis intellectibus non erit utile8 | . . nist piderbi
il|la hora hanc scripturam audire 115 j dera citi desa3 kescrip . . . |
aliis uero horis
legantur; Si au- andrem
tem | ieiunii dies fuerint dicta | dera fastun tagee vvisit ke-
uespe|ra paruo interuallo
mox qhvetanemv abande J luzzileru
acce|dant ad lectionem
conlatio- vntarstuntu saar zua|kangen .. .
num | ut diximus et
lectis quattu- 20| so qhvuedames . . . keleranem
or | aut quinqué foliis uel quan- feorim J . . . fimfim pletirun . . .
rum hora | permittit omnibus in so filu so cit J farlazzit allem
unum occur|rentibus9 per hanc in ein kakanjhlauffantem duruh
moram lectio |nis acsi.10 forte desa tuuala dera lectiun
| . . .
quis11 in adsignajto sibi commisso
25in kezeihhantemv | imv pifolaha-
fuerit12occupatUB; | Omnisergoin
nemu4 . . . pihafter | . . .
unum positi
comjpleantur;13 Et14 kesazte sin j erfullit indi
exeuntes a
completu|(100)riis15 uzkankantem fona folnissv | (100)
nulla sit licentia denuo cui|quam nohheinaz ... urlaubii zuuiror... |
loqui aliquid; Quod si injuentus 30... kesprohhan uuesar ... dazibu
1 Überschrift rot, am linken Rand l ei tit; ob nach ti etwas radiert ist,
schwarze Zahl 2 am Rand von 3. bleibt zweifelhaft 2 andraz]
das
Hand mit Verweisung tarn 3 Rasur zweite a aus Korr. 3 desa, dann
η
von ti wahrscheinlicher
als von ut aufgewischt * pifolahanemu] o au»
•
cena] über a scheint ein Strich ra-
u, ne nun m korr.
diert; diese Rasur hat auch die Buch-
staben aban des
deutschen abandmua-
se geschädigt * uno] über o von
3. Hand ν · loco ausradiert
" ν................. ausradiert
(es hat viel-
leicht Pentatejuchü gestanden), dafür
am Rand von 3. Hand ή aïï eptaticü
* utille, das erste 1 radiert · occur-
rentibus] oc radiert,
am Rand von b.
Hand mit Verweisung con l0 acsi]
ac radiert, darauf oui von 3. Hand
übergeschrieben
" quis ausradiert
12 fuerit] eri ausradiert 13 compie-
antur] \ir ausradiert u Et aus-
radiert 1S cöpleturiis] u zu o con
i. Hand /korr.
72
B=36=Benediktinerregel
XXXVI. BENEDIKTINERREGEL
249
fuerit quisquam hanc1
prevari-
care2
taciturnitatis regu|lam
grani uindicta subiaceat; | Ex-
cepto si nécessitas hospitum | su-
peruenerit aut
forte abbas ali|cui
aliquid iusserit ;
Quod tarnen | et
ipsut cum summa
grauitate | et
moratione onestissime3 fiat; |
|
fundaner ist einic desan | ubar-
tuan dera suuikalii
rehtungu |
dera suuarrun kerihti
untarlivke j
uzzan ibu notduruft
kesteo j
öubarqhuimit ... eddes|lihhemu
eddeshuuaz . .. daz duuidaro | ioh
auh daz seiba mit dera furistun
fruatii I... mezhaftii erhaftost .si I
XLIII. De his qui ad .opus
dei
t»el mensam. I tarde occurrunt;4 110
Ad horam diuini officii mox
ut au|ditum fuerit
signum relictis|
omnibus quelibet fuerint
in ma-|
nibus summa cum festinatione
cur|ratur cum grauitate tarnen ut
non | scurilitatis5
inueniat fomi-
tem | (101) Ergo nihil operi dei
preponatur. quod | si quis6 noc-
turnis uigiliÌF7
post | gloriam psal-
mi. XCIIIT. uenite |
exultemus
domino;8 Quem
propter hoc |
omnino subtrahendo9 et morese
uo|lumus dici non10
occurrerit
non stet | in ordine suo in choro
sed ultimus | omnium stet aut
in loco quem tali|bus
negligen-
tibus11
seorsum con|stituerit ab-
bas ut uideantur12 ab | ipso, uel
ab omnibus usque dum completo |
1 hanc ausradiert * tìuaricare] e
in i von 3.
Hand koir. Darauf hanc
ausgewischt und am Rand von 3.
Hand mit Verweisung nachgetragen
3 onestissime] über dem letzten
e
vo» 3. Hand a. verwischt
* Über-
schrift rot. Zahl schwarz am linken
Rand 5 scurilitatis] ti radiert
* keine ¡Spur einer Rasur von p: unter
dem ad der 3. Hand; vielleicht stand
ursprünglich ex 7 nocturnis uigi-
liis von 3. Hand in nocturnas uigilas
mit Rasur korr. 8 uenite (nicht
\icniat) — dnö ausradiert
· subtra-
hendo] sub radiert, dafür u von 3. Hand
10 η {nicht si; man sieht
den waqt-
rrvhten Strich noch yanz deutlich)
radiert ll negJigentibus] das erste i
von 3. Hand zu e korr. 12 uiel*·-
antur] η radiert
| ze citi des cotchundin1 anbah-
tes2 sario so | kihortaz uuirdit
zeili-
han farlazzanem | allem dei doh
sint in | hantum mit dera furistun
lßilungu j si kehlauffan3 mit fruati
duuidaro daz nalles | desskernes4
skernfindezuntrun|(101)keî/?/mo
neouueht demu uuerche cotes,
furisikesezzit... |... nahtlihhem5
20vvahtom ... ¡... | ... den duruh
daz | ... vntarzeohanto . . .
sitilihho | vvellemes keqhuetan
vvesan. nalles kakanlavfit. . . . |
in antreitidv sineru
. . . vzzan
25iungisto | allem stante ... in
steti div6 | solihhem ruahhalo-
sontem suntrigo | kesezzit . . .
daz si kesehan fona | imv ioh
fona allem . . . kefultemu |
1 cotchundin) f1
aus i korr. - an-
bahtes] das erste
a aus Korr.
3 kehlaffan * skernes] das
enste s
aus Ansatz von k 5 vor nahtlihh<
in
ein a und Rasur
zureitr Buchstaben
« l.
dia ?
73
B=36=Benediktinerregel
250
INTERLINEARVERSION
opere dei puplica satisfactione j
peniteat; Ideo autem eos in ul-
timo lojco1
aut seorsum iudicaui-
mus debejre stare ut uisi
ab om-
nibus uel pro | ipsa uerecundia
sua emendent2
| Nam si foras3
oraturio4
remane |ant. erit forte
talis qui se aut | (102) collocet5 et
dormiat aut certe |
seditesibi foras7
uel fabulis uacat81
et datur occa-
sio. maligno; Sed | ingrediantur
intus 9 et nec totum |
perdant et de
reliquo emendent; | Diurnis autem
horis qui ad opus | dei post
uersum et gloriam primi
j psalmi10
post uersum dicitur non | occur-
rerit; Lege quae supra
cüxi|mus
in ultimo stet11 nec présumât11 |
sociari choro psallentium usque |
ad satisf actionem ; Nisi fortej
abbas licentiam dederit
permissi-j
one12 sua13 et14
simul omnes di-
cant J uersum. et orent.
et sub
uno omjnes accédant ad men-
sam;16 Ut
si | quis . . .1β
1 loco ausradiert
2 emendent
mit
Rasur ivn jüngerer Hand zu emen·
dentur korr.; ein eä stand
dahinter
schwerlich 3 foras] a radiert, dafür
i von 3. Hand * oraturio mit Ra-
sur zu oraturiü korr. 5 vor collocar
von 3. Hand re zugesetzt ' sedit]
über i von 3. Hand ea 7 foras] a in
i von 3. Hand korr. 8 mit
Rasur zu
uacet korr.
von 3. Hand · intus
(nicht omnes) radiert und von 3. Hand
intro darüber
geschrieben 10 darauf
qui von 3. Hand nachgetragen
11 über st& und psumat von
3. Hand
η übergeschrieben n pmissione mit
Rasur in remissione von 3. Hand korr.
13 dazu am untern Rand mit Ver-
weisung von 3. Hand ita taiñ vt
satis-
fac'at reus ex hoo (sie) li et
(schwerlich Pipers aut)] e von 3. Haiti
mit Rasur in ν
korr. 15 mit Ver-
weisung von 3. Hand steht am untern
Rand: Ad flisiï
ail qui ante uersum ñ
occurrerit qui ρ neglegentiâ suam (an
diesem Wort radiert) 1β Ut si quis
und ein sehr zweifelhaften au radiert,
dafür von 3.
tland aut
kehlavffit3 |
. offanlihhera dera ke-
nuhtsamun tati |
hriuuoe .
. .
in iunkistun steti
| .
. . |
scolan stan daz kesehane fona
5 allem . .
pi | deru selb un
scamv iro puazzen
| keuuiseo
ibv1 uzzana chirihhun piliben |
... | (102) kestatot . .
.
slaffit . . . keuuisso \ sizzit
imu
lOuzzana . . . rahhom caugrot2 | . . .
ist kekeban frist demu farfluah-
hanin ... | inkekangane innana
indi min al J farleosant. . . fram-
mert puazzen ] tagalihhem . . .
löcitim die ze vverche | cotes . . . |
.
. nalles |
deru
obana |
euu
kemahhon4 carte j
20. .. dera kenuhtsamun tati . . . j
. . . vrlaubii . . . dera sinera j
tarlazzani
| ... vntar
einemu . . . | zuakangen . . .
25 daz ibu | huueliher
1 ibv] ση b korr.
2 dieselbe Ver-
wechslung von uacare mit uagari wie
hier, S. 111. 118
aucfi in Rb. Gil. 1,
374, 30 3
kehforffit * I. kemah-
hot sc. uuesan ?
74
B=36=Benediktinerregel
XXXI. BENEDIKTINERREGEL 251
uitio1 non occurrerit us|que ad er achusti . . . | ze demu
secundam uicem pro id2 corri-1 andremu vuehsale pi daz j
(103)piatur; Si denuo non emen- (103) si kirefsit ibu andrastunt
daue|rit non permittatur ad nipuazzit | nisi farlazzan
mense com|munis participatio- 5. . . | . . . ze teilnufti
nem sed ques|tratus a consortio ... | keskeidaner fona kinoz-
omnium | reficiat solus; Sublata skaffi . . . ¡ ... eino kenoma-
ei por|cionem suam3 a4 nino nemv imv | teil
usque ad j satisfactionem et |
emendati|onem; Similiter autem lOze puazzu | sosama .
patiatur j qui ad5 ilium uersum si
kedultit | den
non fuerit | presens
qui post . .
. |
antuurti . .
. after
cybum dici tur; ) Nee quis presu- muase keqhuuetaner J .
mat ante statutam | horam post- kesazteru | . . . after diu
ea7
quicquam cybi | aut potus 15eouueht muases | . . . tranche»
presumere; Sed et cui | offertur
erpalden vzzan1 ioh auh dem ν |
aliquid a priore et ac|cipere ren- ist prungan eouueht ... ! ...
nuit;8 Hora qua desi|derauerit hoc vvidarot citi deru kerot j daz
quod prius recusa|uit aliud9
daz er vvidarota | andraz
omnino nihil accipi|at usque ad 20. . .
! . .
. ze
emendationem congruam; | pvazzv kelimflihera |
(104) XLIIII. De his qui ex-
communicantur. | quomodo satis-
faciant;10 |
Qui pro grauibus culpis ab 25 | (104) dea pi suuarrem sun-
orato|rio et a mensa excommuni- tom . . . | . . . sint | armein-
cantur J hora qua opus dei in samot2 | . . . | ist duruhtuldit
oratorio | percçlebratur ante so- fora turim aera chirihehun3 |
ris oraturii | prostrati!* iaceat et forakistrahter4 licke . . . neo-
nihil dicens | nisi tantum pósito 30uueht qhuedante
| uzan so filo
in terra capijte stratus pronus kesaztemv . . . capite | ke-
omnium de oratu|rio exeuntium strahter5 framhalde . . . | uz-
pédibus prouuluatur. | et hoc kankantero fuazzum fora si bi-
tam diu faciat usque dum abbas | saldan | ... so lango ... ! ...
iudicauerit satisfactum
esse; ) 35kanuhet.sam.
katan iiuesan | ·/.;·
Qui dum iussus ab abbate uene-| demie kapotaner . . . | forapi-
1 uitio m uitiv ron 3. Hand korr. l vzzan] Jan erate ζ ami Austin·/ ron
2 id radiert, dafür hoc von 3. Hand a korr. - armeinsarnont (wohl durch
3 porcionera siiam] beide m radiert sint hervorgerufen) Λ clürihchiiii]
* über a steht de von 3. Hand das erste eh auf ausfjewitcJitc.ni Iiuc.fi·
5 vor ad ist von 3. Hand & überye- staben * kistraht - kcstmht
schrieben β dgl. vor Ne 7 davor
vel von 3. Hand übergeschrieben
8 rennuit von 3. Hand zu rennuerit
korr. · davor aut ιό« 3. Hand über'
geschrieben 10 Überschrift rot. Zahl
schwarz am linken Rand
75
B=36=Benediktinerre gel
252
INTERLINEAR VER SION!
fona • I I deru |
antreitidu |
| ze |
ualde sih des selbin . |
andres
| uuas
nierpaldee1 I lOdenne ist duruhfullit j . . . deru kanuetsami tati | . . . 15 pi rinkirom . | |
rit prouoluat se ipsius abbatis de-1
inde omnium uestigiis ut horent j
pro
ipso ; Et tune si iusserit
abbas j
recipiatur in choro uel ordine | quo
abbas decreuerit ita plane | (105) 5.
ut psalmum uel lectionem
aut
aliud | quid non présumât in
oraturio inpo|nere nisi iterum ab-
bas iubeat; | et omnibus
horis
dum perconpletur | opus
dei proi-
ciat se in terra in loco | quo stat et
sic satisfaciat usque | dum ei
iubeat abbas et quiescat
| iam ab
hanc1
eatisfactionem ; | Qui uero
pro leuibus culpis excomjmuni-
cantur tantum a mensa |
in ora-
turio2
satisfaciant usque | ad
iussionem abbatis. hoc
persici-1 kepote .
ant usque dum benedicat et dicat ¡
sufficit; 20kenuakit
XLV. de his qui
falluntur in
oratorio;3 |
ibu uuelih denne2 forakichun- |
25. . . | . . . liukanter 30uzkelite5
merun kirihti j untar- |
Si quis dum pronuntiat psal-
mum. resfponsurium ant ante- dit
phonam uel lec|cionem
fallitus
fuerit nisi satisfacjcione ibi coram
omnibus humili|(106)atus
fuerit
et asenioribusproexcesjsum4 sue
castigatus non se
recognoue|rit
excessisse maiori
uindicta | subia-
ceat; Quippe qui noluit
hu|mili-
tate6 emendare quod neglejgentia
deliquid; Infantes pro ta|li culpa
uabulent; I
XLVI. de his qui in
aliquibus 35
rebus delinquunt.6
|
¡Si quis dum in labore quouis
in cojquina in cellario in monaste-1 |
. so uuelihcheru so
1 hanc] η vielleicht auf Rasur von c
* oraturio] i
auf Rasur von o
3 Überschrift rot, Zahl schwarz am
rechten Rand * excessum] m von
junger Hand durchgestrichen 5 hu·
mitate · Überschrift rot.
Zahl
tchuarz am linken Rand
1 mer paldee 2
dene 3 ka-
theonot * Kontamination von fora
uzlite sinemv und pi uzlit sinan ?
6 übersetzt als stände excesserit, ver-
anlaßt durch recognouerit β untar -
Jicce] cc korr. aus Ansatz von et
7 f.
B=36=Benediktinerregel
XXXVI. BENEDIKTINERREGEL 253
rio in pistrino in horto in ar|te . .in listi |
aliqua dum laborat uel in | quo- edeslihheru |
cumque loco aliquid deliquerit | . . misait uà t |
aut fregerit quippiam aut per- . . . farprihchit eouueht . . .
dide|rit uel aut quid
excesserit 5farlivsit edo ioh uuaz uzkelidit
ubi et
non | uenies
continuo . . |
ante abbatem | uel congrega- fora ... | ... kasamanungu
tionem ipse ultor |
satisfecerit et er1 seibo rehchari2 | kanuhtsani
prodiderit delictum | (107) suum tuat3 . . . meldet . . . J (107)
dum per alium cognitum
fueritlO. . . chund uuirdit
majiori subiaceat
emendatione mejrun untarlicke puazu j
ani|me ueniam; Peccati
causa si selom | antlaz dera sunta rahclia
fujerit latens tantum.
abbati aut ibu ist } midanti so filu . . .
spi|ritalibus senioribus
patefa- atum|lihchem herorom ot'tan
ciant | qui sciant curare et sua löfaciant | dea uuiszun .
et aliojrum uulnera non
detegere andrero | tole nalles4 intdecciutn
et pub|licare; . . . offajnon |
XLVII.
de significanda hora
opens dei;1 |
Xuntianda hora operis dei die | 20 zo chundandecitdesuuerahches
noctuque sub cura
abbatis autj ...
toges | ioh nachtes .. . ruachun
ipse nuntiare aut tali sollicito | ... ¡ ... edo so uuelicheniv5
fratri iniungat hanc
curam ut pihuctikemv | kepruader kamah-
om|nia horis
conpetentibus com- choe desa ruachun daz alliv j
plejantur; Psalmos autem
uel25citi6 kalimfantem kafullit ) sin
antepho|nas post abbatem ordine
. .
. | . antreitidu
suo qui ¡bus iussum fuerit inpo- irò
... ¡ ... inkinnen
nant; Can ¡tare autem et legere
. . |
non premant2 nisi | qui possunt . . · i ·
ipsum officium implere | (108) ut 30daz seiba allibanti erfüllen | (108)
edificenturaudientes;
Quodcumj daz sin kizimbrit . . . |
hiimilitate et grauitate
et tremore | theoheit . . . fruati . . . bibun j
fiat et cui iusserit
abbas; | ... demv kipiutit . . . |
XLVIII. De opera manuum cot-
tidianum;3 | 35
Otiositas inimioa est animç; | uppigi fiantiii ist dera selu
Et ideo | certis
temporibus occu- . . . | kauuissem citim keummua-
1 Überschrift rot, Zahl echwarz am l er] t· korr. ans Ansatz von i (vgL
rechten Rand 2 fehlerhaft statt pre- ipse) * rehchari] ri mehr bcab-
sumant 3 Überschrift rot, Zahl
eichtigt als ausgeführt, aber auch kein η
schwarz am linken Rand 3 tuat] a aus Korr.
* nl 5 edo
so
uuelichemv zweimal, das erstemal,
weil fälschlich über ant ipso mintiure
gesetzt, ausradiert; das schließende ν
des zweiten Ansatzes auf Rasur. Man
erwartet edo solichemv β Λ riti
B=36=Benediktinerregel
254
INTERLINEAR VERSION
bari debent | fratres in labore
manuum; Certis | iterum
horis
in lectione diuina;
Ideojque ac1
dispositione credimus utraque |
témpora ordinare;2 Id est ut a
pas|cha usque ad kalendas3 octu-
bris4 a6
mane exe|untes a prima
hora usque pene quar|tam labo-
rent quod6
necessarium fuerit; |
Ab hora autem quarta usque ad
horam | quasi sextam
agentem
lectione7
uacent; | Post sextam
autem surgentes a mensa
pau|sent
in lecta sua8 cum omni silentio; j
aut fort« qui uoluerit legere
sibi sic | (109) legat ut alterum
non inquiétât; | Agatur9 nona
temperius10
mediante | octaua
hora; Et ideo11 quod faci|endum
est operentur usque ad uespe| ram ;
Si autem nécessitas loci aut12 |
paupertas exigent13 ut ad fruges j
colligendas14 per se occupentur
non con|tristentur; quia15
tune
ueri monachi | sunt si
labore
manuum suarum uijuunt
sicut et
patres nostri et apos|toli; Omnia
tarnen mensúrate | fiant propter
pusillanimes; A kalendis16 autemJ
1 acj e aus d
radiert 3 ordinarci
e zn i von 3. Hand
korr. 3 kl. ιό«
3. Hand as zugesetzt A octubris
zu octobres von 3. Hand
korr.
5 a ausradiert · an qd nichte
radiert;
was Piper ala Spur
einer Rasur ansah,
ist der Abdruck der Korrektur von in
zu ad S. 109 Z.
13 7 lectione] das
zweite e zu i korr. von 3. Hand
8 lecta sua mit
Rasur zu lectulis suis
ron 3. Hand korr.
* davor & von
3. Hand 1β temperius] das zweite
e aus o radiert
" ideo mit Rasur
tu iterum ton
3. Hand
korr.
12 danach Rasur (von ?si) 13 exi-
gerit] das
erste i zu e von 3. Hand
korr. u vor
colligendas ist re
fou 3. Hand zugesetzt ls quia
bis apo(stoli)
ix>n späterer Hand
unterstrichen 1β kl, dazu
dis von
3. Hand
zon sculun
kalaubames pedo |
citi
öantreitidom1
| ... unzan inkangum . . .
iona morkane uz|
kante iona
eriston citi unzi nah feor|dun
uuerchoen
daz duruft ist
|
10. . . |
sosama sextun. tuant an
. muazzoen. J .
fona miase resten j
in pettum irò mit eocouuelihheru.
15stilli I edo oduuila huuaz uuili
... | (10ÍJ) .
. . daz andarán
ni
kiunstille | si kitan .
citlihhor mittilodontera | ahtodun
citi . . .
I
.
20sin kiuurchit ... za abánele |
armida suachit...
ze uuacharum j
za samanonne . . . sin
piheftit.
nisin ke|unfreuuit
25| . . . I
doh
duuidaro mezhaftiv |sin duruh
lutcilmvate . I
1 hier
Hegt ein Fehler vor, den ich
nicht mit Sicherheit beheben kann
78
B=36=Benediktinerregel
XXXVI. BENEDIKTINERREGEL
255
octobris1 usque in2 capud
quadra-J
ginsimae usque ad oram
secun-
dam | plenam lectioni
uacent;
Hora se|cunda agatur tercia et
usque ad3 |
nonam omnes in
opus suum labo|rent
quod eis
iniungitur; Facto
autem pri-|
(110)mo signo höre none dis-
iungant { ab opere4 suo5 singuli
et sint parati | duin secundum
signum pulsauerit;
moxe j ut
audi-
tum fuerit signum
relictis om-|
nibus quelibet summa cum festi-
natio|ne curràtur; Post refectio-
nem autem | uacent lectionibus
suis aut psal|mis; In quadra-
ginsime uero diebus | a mane
usque ad terciana plenam. | ua-
cent lectionibus suis; et usque ad7
de|cimam. plenam8 operentur
quod eis | iniungitur; In quibus
di-
ebus quadrajginsimç9 accipiant
omnes singulos
cojdices de biblio-
theca quos per ordinem
| ex inte-
gro legant; Qui codices in ca|pud
quadraginsime dandi sunt | ante
omnia sane
deputentur. unus |
aut duo seniores qui circumeant
mo|(lll)nasterium
horis quibus
uacant | fratres
lectioni et uide-
ant ne forte | inueniatur frater
acediosus10
qui | uacat ocio aut
fabulis et non est inten ¡tus11
lectioni
et non solum sibi in-
utijlis est12 etiam
alios ex-
ìn
hauipit fastun |
citi andrem, j
foUa .
. . muazzoen.
citi | andrete si
kitan arista .
. .
bunz |
niuntun
afle in
uuerah irò
arbei|tan daz im
ana ist. kamahchot. .. . eristin |
(110) zaichane citi
niuntun in-
mahchoen ( iona uuerche iro einluze
10. .. sin1 caruue |donne andras
zeichan clohhot sar |
so kehorit
uuirdit zeichan
farlazzanem2 | al-
lem, so uuelihhem so mit dera
furistun ilungu J si
kilaufan after3
15 imbizze . . . | muazzoen leczom
iro ... salmsan|gum . . . /astun
tagum4 |
. .
. folia |
• I
20zehantun .
. . uuerchoen
daz im | ist anakimachot in dem
togum . . . |
. .
. intfahen
aile einZwze | puah
dea duruh antreitida J er alongi
25lesan dei puah in | /¿awpit
za kebanne sint | fora
allu . . . sin kizelit einer j
edo zuene heroston dea umbi-
cangen . . . J (111) · . · citim dem
30muazzoen | . .
. sehen
min odouuila j si fundan .
. .
slaffer5 . . . | gaugrot upigi
nist anauuar-j |
. . . sprahchon . .
tenter leczun . .
35imv umbiderjbei·
1
octobris mit
Rasur zu octobrib;
korr. von 3. Hand
2 in zu ad von
3. Hand korr.
3 ad durchstrichen
* opere] das zweite e von
3. Hand in
a korr. s suo] o von 3. Hand
in
a korr. β niox—
curratur (ciiratur
He.) durchstrichen 7 ad durch-
strichen β davor horä von 3. Hand
übergeschrieben · quadraginsimi·
korr. von 3. Hand in quadragesim^
10 acediosux] ced mit Rasur anschei-
nend aus dio korr. ll
intentile] das
erste t radiert aus n 12 am
Rand mit
Verweisung
von 3. Hand sed
1
sin, danadi Strich ausgewischt
- farlazzanê 3 aft
* gü
5 slaffer] I mit Rasur aus c korr.
6 nl
B=36=Benediktinerregel
256
INTERLINEAR VERSION
andre, erheuit1 der soliheher21 soso lOambahtim
kezelite5 sint |... huue· 15(112)...
unmahtiken . .. smecha-| 20 zi piscauuuone ist | |doh
eocouuelihcheru citi
lib des | 25haben duuidaro danta, foero | aWeru lutri h'p sinon kihaltan j 30ruachalo|si
desem togum .
. . 1 erheuit von 3. Hand ausgestrichen c aus dem Schaft eines k
oder h mit |
tollit;1 Hic ta[ lis.2 quod absit re-
pertuB fuerit
corri|piatur semel et
secundo ; Si non emen jdauerit cor-
rectioni regularssubliaceat. taliter
ut ceteri timeant; |
Neque frater
ad fratrem iungatur |
horis incon-
petentibus; Dominico j item die
lectioni uacent omnes excep-
to3 | his qui uariis officiis deputati
sunt; | Si quis uero ita negligens.
aut desi|diosus fuerit!
ut non
uellet4 aut
non posjsit meditan
aut legere iniungaftur ei opus quod
faciat ut non uacet ; | (112) Fratri-
bus5 infirmie aut diliga |tise talie
opera aut ars in|
iungatur. ut noe
otiosi sint nee |
uiolentia laboris
oppremant7
J aut effugentur; quo-
rum inbeciljlitas abbate8 conside-
randa est; |
XhVIIII. de quadraginsiine ob-
seruatione;· |
Licet omni tempore uita mona-|
chi quadraginsime débet obser-j
uationem habere tarnen quia pau-j
corum est ita uirtus ideo suade-
mus | istis diebus
quadraginsime
ora|ni puntate uitam suam cus-
todire ; | Omnes pariter sordes et10
negliJgentias his diebus sanctis11
diluere, Quod | tune digne13 fit
1 extollit] ex ausgestrichen,
darüber
dis von 3. Hand l darüber
si von
3. Hand 3 excepto von 3. Hand
in except is korr. * uell& von 3.
Hand zu uelit mit Rasur korr.
6 Fratribus] F größerer
Initialbuch-
stabe, uñe sonst nur
beiKapitelanfängen
• diligatis
zu delicatis von 3. Hand
mit Rasur korr. 7 oppmant
durch-
strichen, darüber von 3. Hand oppri-
mantur auf Rasur · davor ab von
3. Hand · Überschrift rot, von der
schwarzen Zahl nur noch XL zu
er-
kennen 10 darauf Rasur n sanc-
tis am linken Rand mit Einschalte-
zeichen vom Übersetzer n digne' g
aus Ansatz von η
80
B=36=Benediktinerregel
XXXVI. BENEDIKTINERREGEL
257
si ab omnibus ui|ciis temperemus; |
ibu iona aüem | achustim pirum1
kitemprot kipete mit J uuafum
leccium2 ... stuncnissi | (113) des
Aerzin ioh furipurti uwerah J
3
mus; ergo his diebus augeamus | 5kebames... desem3togumauhcho-
nobis aliquid solito pinso3 ser- |
mes | uns edesuuas demv kiuuonin
. . . theonostes | unbares kapet
suntriclihchiv j mvaso . . . tranh
furipurt das einer | eocouuelicher
mensuram
sibi uin|dicet4 aliquid lOubar mez imv kirih |che edesvvaz
propria uoluntate | cum
gaudio eikenes iwittin j
mit mendi
sancti spiritus offerat
deo; ld| . . . prinke cote . . . |
est subtrahat se5
corpori suo de j ... untraat4
seh5 lihhamin sine-
cybo de potu de somno. de
lo- mv iona | mvase iona tranche iona
qua|citate. De scurilitate ! Et loslasse iona
sprahchv | iona scerne
cum spiri |talis desiderii gaudio . . . mit deru atumlih |chvn6 kiri-
sanctum | pascha
expectet; Hoc du mendii7 dera vvihun | ostrun
ipsut6 tarnen j quod unusquis- pite daz seiba ... | daz einer eoco-
que quod offeret7
deo. ab|bati uuelicher . . . prinkit cote | . ..
suo. suggérât, et cum eius fiat 120sakee . . . mit sinv si |
oratione et uoluntate
quia quod | kipete . . . iiuilHii danta . . .
sine, patris8
spiritalis fit pre- ano des | fateres. des atumlihchin8
sumpjcione9
deputabitur et uane si fora urtursti | ist kizelit . . .
glo|(114)riae non
mercidis,10 irai ruam. | (114) nalles9 Ion
Ergo cum uolunta|te abbatis 2bkeuuisso mit
vvillin | .
omnia agenda sunt; |n alliv za tuanne sint |
[LUI. de ospitibus suscipiendis:]
(117)... Pauperem et peregrino-
(117)
armero
ganga-
I Oratione zu Orationi korr. von
'Λ. Hand
2 conpunctione zu con-
punctioni korr. von 3.
Hand 3 pinso
zu penso korr. von 3. Hand 4 uindic&·
zii indicta mit Rasur voji 3. Hand korr.
5 se durchstrichen · ipsut mm Über-
setzer zu ipsïï korr. 7 offeret | da*
zweite e ans i korr. vom '*ihreiber
8 ^missione von 3. Hand übergeschrie-
})p.n * korr. zu p.sumpcioni row
3. Hand l0 mercidis] s getilgt
und
durch Semikolon von 3. Hand ersetzt
II die folgenden Kapitel L—LII und
die Vorderhälfte des Kapitels
LII Γ
entbehren der deutschen
Übersetzung
und bleiben hier fort. Die zu Beginn
des
letztgenannten Kapitels ¿>.
llü
über domesticis befindliche
Gl. gesuua-
son rültrt
von ganz anderer Hand her
1 pini 2 /. lecchiti 3 desi»
* untarat. r ausradiert und vor dem
ersten a übergeschrieben. Es scfieint
also Mischung ron untar(zeohe) utvd
(subtrah)at vorzuliei/en, die dann ver-
schlimmbessert wurde 5 Kontami-
nation von se und sili β utulihchvn)
η aus m. dessen letzter Strich ausge-
wischt wurde 7 indii β atülih-
cliin · nl
B=36=Benediktinerregel
258 INTEKLINEARVERSION
I susceptione2 cura solli- raro | antfankida ruacha pihuct-
cite exhibeatur; | Quìa
in ipsis licho .
. . | danta, in dem
magis christus
suscipitur; | Nam mer . . . ist intfankan | . . .
diuitum terror ipse sibi exigit otakero ekiso er seibo imv er-
hono|rem; Coquina abbatis et hos- Ôsuachit era1 | . . kes-
pitum super | (118) se sit et3 in- teo ... | (118) suntrigo ... in
certis horis
superueniens4 | hos- unchundem . . |
pitesquinumquamdesuntmonas-l . . . neonaldre uuan sint . . . j
terio non
inquietentur fratres; . . . kiunstillen
In quam | coquinam ad annum 10. . | . . iar
ingrediantur
| duo fratres
qui .
. . !
.
ipsum officium bene impleJant;
daz seiba ambahti |
Quibus ut indigent solacia | minis- ... so durfttigoen helffa |
sin ki-
trentur5 ute
absque murmura |ci- ambahtit . . . murmolodi |
one7
seruiant; Et iterum quan-15.
do oc|cupationem minorem ha- |
pifahit2 minnirom3 .
bent exiant8 | ubi eis imperatur | . . ¡si kipotan
in opere;9 Et non solum Jab10ip- . . | fona im
sis sed in omnibus officiis mo-| . . . ambahtim . |
nasterii ista sit consideratio ut 20. · . disu . . . soauuunka
quanjdo indigent solacia adcom- . . . j . . . .-sint farlihan4
medentur11 | eis; Et iterum. quan- |
do uacant obedi|ant imperanti-
gaugront horsa[moen kapeo-
bus;12 Idem13
et cellam hos|pitum tantem . . . sosama chamara |
habeat adsignatam fratre
j cuius 25. .
. kazeichanta . J
animam timor dei possedit;14 | . . habet j
Ubi sint lecti strati sufficientur | . . . ki>treuuitiv kinuhtlicho j
(119) et domus dei a sapientibus (liiJ) .
et sapienter j administretur ; Hos- j zua si kiambahtit
pitibus autem | cui non
precipitur 30. . . | vvemv . . . ist kipotan
nullatenus soci|etur
neque con- nohheinv mezzu ai khnah Jchot...
loquatur; Sed si | obuiauerit aut eban5 si kisprohchan6
. . . | ka-
1 am Rand maxime fon 3. Hand ì eru - es scheint gedankenlos
2 korr.
von 3. Hand in susceptionis ; nur occupât übersetzt 3 /. minniron
is über
der Zeile ausgewischt *
farlihan] über τ Ansatz
von 1
3 darüber vt von 3. Hand * korr. 5 aban β kisprohchan] spro auf
von 3. Hand zu supuenientes Rasur
5 minietrentur] am von 3. Hand
vorgesetzt, aber wieder ausgestrichen
6 ut] vor t
Rasur eines hochgehenden
Striches 7
murmuracione] das
zweite u vielleicht mit
Rasur aus o
korr., e schwerlich aus Rasur von a
8 exiant] i von 3. Hand zu e korr.
9 opere] das zweite e von 3. Hand
zu a korr. l0 ab durchstrichen
11
adcomedent']dö9 erste e von 3. Hand
zu o
korr. 12 imperantib;] b; aus-
gestrichen "
Idë mit Rasur ?u Ite
von 3. Hand
korr. " possedit korr.
zu possidet von 3. Hand
82
B=36=Benediktinerregel
XXXVI. BENEDTKTINERREGEL
259
uiderit | salutatis humiliter ut ganne . . . | chuuettan1 deolihcho dixjimus et petita benedictio| ne so eh va |t υ mes .. . kepetanerauui- pertranseat dicens; Ibi1 non | hi ) furifare . . . ibv2 ni|erlauben licere conloqui2 cum hospite; kaspohchan3 vve.san. mit kastu | LIIII. Si debeat monachus litte- 5 |
| nohheinv mezzv
erlaubit . . . (
noh fona catalingun . . . noli iona
einigan4
j . . . noh im
inuicem litteras. |
aut euglogias 10untar im. puaii ¡ . . . runstaba
uel quelibet
munus|cula accipere ... so uuelicha so mana licit i |
aut dare sine
preceptum | ab- . . |
batis;5 Si etiam a parentibus ei
quiclquam6 directum fuerit non
eouueht | kirihtaz isi .
présumât | suscipere illud! nisi 151 .
prius indicatimi | (120) fuerit.7 kachundit | (120)
non présumât suscipere illud! | . . |
nisi prius indicat urn fuerit abbati. 8j . . |
Quodsi iusserit suscipi in abbatis | . . . intiangan vvesan . . . |
sit potestate cu9
illud iubeat | 20... kavvaltidv vvemv5daz kepeo-
dare10 et non contristetur fra|ter.
tan | si kigeban6 ...!...
cui
forte directum fuerat11 J ut vvemv . . J
non detur occasio diabu|lo; Qui . . . frist . . |
autem alter12 presumpserit dis-) . . . dei« relit-j
cipline13 regulare14 subiaceat; | 25lichvn eki . . |
LV. De uestiario.
et
calciano
fratrum;15 |
J kivvati . 1 formell
kann chuuettan
nur In- Kor e ein e ausradiert '"· rx m-heinen |
Uestiraenta fratribus secun-
1 clacor s von 3. Hand -
conlo-
qui] con von
3. Hand durchstrichen
3, Überschrift rot, Zahl schwarz am
rechten Rand; suscipere eine Zeile
höher nach hospite * lic&] at von
jüngerer Hand zugesetzt 5 dann q«l
ron 'S. Hand
übergeschrieben
"' nicht Pipers quiequid; die Korrektur
possidet S. 118 hat auf das m von
tjuicquam abgedrückt 7 abbati von
3. Hand übergeschrieben 8 u psu-
mat—abbati, weil doppelt geschrieben,
durchstrichen; oben am Rand von
3. Hand Quodsi · cu] i von 3. Hand
nachgetragen 10 dare zu dari von
3. Hand korr. n fuerat] a an i vom
Schreiber angehängt 12 alt zu alit
korr.
von 3. Hand 13
psüpserit
discipline] t und d auf Rasur
14 regulare in regulari von 3. Hand korr.
15 Überschrift rot, & ausgestrichen,
darüber Ì von 3. Hand schwarz. Zahl
schwarz am linken Rand
83
B=36=Benediktinerregel
260
INTERLINEARVERSION
fcteteo |
| vvealihnisáim . |
scauuunc . . |
dum locorum | qualitatibus1 ubi
habitant. uel ae|rum tempori
edentur2 quia in fri|gidis regioni-
bus amplius indigi|tur in
calidis
nero minus; Hec ergo | considera-
tio.3 abbate est; Nos tarnen|
mediocribus loéis, sufficore credi-1
mus monachis per singulos4 cö-
cuUam J (121) in hieme uello- | (121) in wintre rvha
sam; ]naestatepu|ramaut uetus-loin sumere dunna | . alta
tarn et scapulare propter | opera; . . |
Indumenta peduni pedules et | ... kauuati fuazzeo sweif . . . j
caligas; De quarum rerum omni- kaliziun ima dero rachono . . . j
um | colore, aut grossitudine5 non farauuii .
. . grozzii nisi η
causen|tur monachi; Sed quales lökiehlajgot .
in|ueniree possunt in prouintia | . . lautsceffi
qua | habitant7 aut quod uilius | deru pvant . . . smahlichor2
conpara|re8 possunt;9 Abbas au- ehaufan |
tem de
mensujra prouideat ut fona mezze j forakisehe
non sint curta ipsa ues|timenta 20... scurciv dei selbun | kawati
utentibus eas10 sed mensurata; | analeckentem . . . mezhaftiv |
accipientes noua, uetera semper iiittahant3 nivwiv altiv .
reddant | non11 presenti, repo- kebant | in antwarti ze kelec-
. kanvakit . i I . | ubar ist ubarfleozzida . abasnidan | (122) . . . was . . .1 altiv |
peres; Sufficit enim monacho | 25 I qualitatibus zu qualitatc von 3. II n ausgestrichen, dafür in
von Λ. |
nenda in uestiario propter | pau- kanne in wathvse |
so
1 i. metainunscnftim draff, vgl.
S. 133 * smahlichot
» intfa-
hant stall intfahante wohl durch ke-
l>ant beeinflußt
B=36=Benediktinerregel
XXXVI. BENEDIKTINERREGEL
261
reddant dum accipiunt no|uum;
Femoralia
hii1 qui in uia dirigun-J
tur de uestiario accipiant; Qui2
re|uertentes lota ibi restituant.3
Coculjlse et tonice4 sint aliquan-
to a so|lito quas habent
quas ha-|
bent a5 modice meliores; Quas
ex|euntes in uia
accipiant de ues-
tiario. | et reuertentes6 de uia7
restituant; | Stramenta8
autera
lectorum sufficiat9
matjta saga10
et lena et capitale; Que11 ta-|
men lecta11
frequenter12 ab abbate)
ßcrutanda13
sunt. propter opus
peculiare ne inueniatus;14 Et si
cui inuen|tus15
fuerit quod ab ab-
bate non acci|perit.16 grauissime
discipline | subiaceat;
Et ut hoc
uitium pecu|(123)liaris
radici-
tus amputetur; den|tur17
ab18 ab-
bate omnia que sunt necessaria;
Id est coculla tunica j pedules
caligas19
bracile cultel|lo graffio20
ac21 mabbula22 tabulas;23 | Om-
ni«24 auferatur necessitati* ex-
1 hii] das zweite i ausradiert
2 Qui] i in e von 3. Hand korr.
3 alsdann & von 3. Hand überge-
schrieben * tonice in tonici«
von
3. Hand korr. 5 a ausgestrichen
" reuerentí's ' de uia ausgestrichen
8 Stranita · sufficiat von 3.
Hand in sufficient korr. 10 saga
■in sag« von 3. Hand korr. u Que
und lecta zu Qui und looti von
3. Hand mit Rasur korr. Λ- fre-
quenter ausgestrichen 13 scrutnnda
mit Rasur zu scrutandi geändert
14 inueniatus]
s von 3.
/* 'nd zu r
korr. 1S inuentus von 3. Hand zu
inuentü korr. lt aeeiperifc
von 3.
Hand zu aeeepit korr.
" dentur]
r aus s radiert l9
darauf Rasur
von b 1β caligasi s von 3. Hand zu
o korr. 20 cultello graffio von 3.
Hand korr. zu cultellvs graffiv 21
ac
von 3. Hand zu acus korr. 22 inab-
bulazu mappula von 3. Hand mit Rasur
korr. 23 tabula» zu tabuli« von
3. Hand mit Rasur korr. ** davor
ut von 3.
Hand. Olii] von 3. Hand
nis übergeschrieben
prvah dea dea . . . sint kirihjtit
. vvathvse intfahen die
vvarjbente kauuaskano .
5| . . edesmihil
iona demv | kivuonin1 dei eigun
... | ... iona luzilemv pezzirun
dei uzkanganjti .
I
101 kastrevvi .
kan vage filz alii | digunt
recinun2
. . . zuzsa . . . polstar . .
. |
I
zarsuahclianne sint duruh3
löduruft suntric|lichii .
vvemv fun|tan .
| ... dem svvaristun
... | untarlicke ... so dea
achvst des4 suntric|(123)lihchii
20uurzhaftor aba si farsnitan . . . |
. doi sint not|duruft
. i . . . caliziun5
pruahhac . . . ¡ .
duuahila . J eocouuelih
25si ervirrit . . . ant|rahcha
1 kivuonin] das
zweite η auf aus-
gewischtem Buchstaben 2 recinun
ist Glosse zu filz, durch lai. alii dicunt
eingeleitet; filz gibt saga wieder, nicht,
wie MHeyne, Hautaltertümer 3 (1H03),
1(10 Antn. 287 glaubt, matta, das v;el~
mehr unübersetzl blieb 3 duruh] h
auf ausgewischtem f 4 vielleicht ist
des Schreibfeitler ntntl άτ — dera
5 caliziun] über
c aufgewischter Sirich
einet
1
B=36=Benediktinerregel
262
INTERLINE AR VERSION
cu)satio; a quo tarnen
ab1 abbate
semper con|sideretur illa sententia
actuiim | apostulorum
quia da-
batur singu|lis prout cuique opus
eat;2 Ita ergo et | abbas con-
sidérât3 infinnitajtis4 indigenti-
um. non mala uolun|tate5 inui-
dentium; In omnibus tarnen |
iudiciis suis, dei retribucionem
cogitet; |
iona demv .
si ke|scauuuot
tateo | .
kikeban einluzze11
5. .
. | . .
... | ...
... ubilemv . .
svanono2 .
10. . . |
div kaqhuit
. das vvarun
soso eocouuemv
. piscauuuohe
durufttigontero
. | abanstikero
. itlon.3
LVI. de mensa | abbatis;6 |
Mensa abbatis cum peregrinis | . kankararura. |
et hospitibus.7 sit semper; Quoti- . . .so osto
ens8 J tarnen minus sunt hospites. so ! ... min . . . kesti
quos uult | de fratribus uocare 15... . · . . . pruadaruin4 kauuisan
in ipsius sit | (124) potestatem;9 in sin selbes .. . ¡ (124) kauual-
Seniorem10 tarnen unum | ant tidu5 herorun |
duos, semper cum fratribus dimit-' . . .zi fir|lazanne
tendum propter disciplinam; . . . !
LVII. de artificibus monasteriin | 20 Artes
ices12 si
sunt in monasterio, |
listarra .
| eocouuelicheru deoheiti . . .
dea selbun | listi . ; . farlazzit . . .
ibv | einic er dem ist arhaban
pro scientia | artis sue. eo quod 25 fora kivvizidv |
derv sinerv listi
uideatur aliquid |
conferre13 mo- pidiv ist
kadvht edesvvas | eban-
1 ab durchgestrichen 2 eat zu
erat von
3. Hand
korr. :i considé-
rât von 3. Hand mit Rasur zu con·
sideret korr. * infirmitatis zu
infirmitates von 3. Hand korr.
5 mala uoluntate korr. von 3. Hand
zu nialä uoluntate 6 Überschrift
rot
rechts am Rand, darunter die Zahl
schwarz 7 korr. von 3. Hand zu cü
hospitibus & peregrinis 8 QuotiensJ
aehr zweifelhaft, ob en aus ni korr. ist
9 potestatem] ni ausgestrichen
10 Senior»·
in Seniores mit Rasur von
3. Hand
korr. " Überschrift
rot,
monasterii am linken Rand, darunter
die schwarze Zahl 12 korr.
von 'S.
Hand zu Artifices
ls conferre
durchstrichen, doch ist der Strich wieder
ausgewiseilt; ebenso am Rand erigat'
(von 3. Hand)
ausgewischt; die Til-
gung hatte dem ouellatur der folgenden
Zeile gegolten
86
1 übersetzt als stände dabantur
sin-
guli * svanono
unter Einfluß von
abanstikero 3 it lot * pruada-
rum] die Endung um ist mit einem
Strich durch die Verlängerung dea r
angezeigt 5 kauualtidu] danach
noch Ansatz eines Buchstaben ( ? n)
B=36=Benediktinerre gel
XXXVI. BENEDIKTINERREGEL
263
prinke1... deser solihcher |si erloh- vveli|chero . . . ze faranne3 . . . in lihhamin | (125) fardoleton |
. enliga J si kedolet in dem | smahlichor . uuerultllihchem . si kitivrit |
den dese I · . 15selbon
¡ |
20. |
nasterio. Hic talis | euellatur1 ab
ipsa arte, et denuo |
per eam non
transeat. nisi forte humi|liato ei.
iterum abbas iubeat; Si
| quid
uero ex operibus
artificum ue-|
nundandum est ; Uideant ipsi per
quo|rum manus transigenda2
sit.3
ne | in4 aliqua fraude5 présumant;
Me|morentur semper anime,6 et
saffire | ne forte mortem quam illi
in corpore | (125)
pertulerunt.
hanc isti uel7
omnes8 qui aliquamj
fraudem de rebus
monasterii
fèce|rint in anima
paciantur; In
ipsis | autem precipiis9
non sub-
ripiat10
auari|cie malum. sed
semper aliquantulum ui|lius den-
tur11 quam ab
aliis seculari|bus12
datur13 . . . omnibus glorifiée14
deus; ¡
LVIII.
de disciplina suscipien-
dorum fratrum;15
|
Nouiter ueniens quis ad
conuer-1 | nivviqhuemanemv 5... za libe |
sionem16 non
ei facilis tribuatur | samfter6
si kikeban j
ingressus; Sed sicut ait aposto-125inganc . . |
lus; Probate spiritus si ex deo . . . chorot atvme .
1 euellatur durchstrichen,
dafür am
Band von 3.
Hand erigatur. aber
wieder ausgestrichen - transigenda]
d aus Ansatz von s s sit durch-
strichen, dafür sunt von 3. Hand
4 in durchstrichen 5 aliqua fraude
von 3. Hand zu
aliquä fraudé ge-
ändert β animi» durchstrichen, dar-
über von 3. Hand ananit· 7 ul
radiert, darüber von 3. Hand \
8 om. darüber nes von 3. Hand
* pcipiis]
pi radiert 10
subripiat]
vor t Rasur von η ll den tur] n
radiert und durchstrichen 12 se-
oularibus] ri am Zeüenschluß nach-
getragen von ? 3. Hand u datur]
tur und
weitere Buchstaben ausradiert;
von 3.
Hand steht jetzt
ή potMt ut
14 am Rand von 3. Hand mit Ver-
weisung tur 1S Überschrift
rot, Zahl
schwarz am rechten Rand u con-
uersionë von 3. Hand zu conuersacionë
korr.
1 ebanprinke
statt -kan wohl
unter
Einfluß des schließenden e von conferre
2 1. andera 3 transigenda
gefaßt
wie in Hildemars Auslegung
der Regel
(S. 530 Schmidt):
transienda
sunt i. e.
traneierunt 4 davor du ausgewischt.
Graffe Konjektur
notnumft wird durch
Hymnen 3,
5, 4 bestätigt 5 qhue-
manemv] der erste Strich des
offenen
a aus
Ansatz von η * sai aft
37
B=36=Benediktinerre gel
264
INTERLINEARVERSION
sunt ; Ergo
j si ueiiiens perseuera-
uerit pulsans | et inlatas sibi
iniurias et dificul.tatura
ingressus!
post quattuor | aut quinqué dies
uisus fuerit pa|cienter portare et
persistere petizioni sue adnuatur
ei ingressus | (lati) et sit in cella
hospitum paueis | diebus. postea1
autem sit in cella noui|torum2
ubi raeditet3 et manducet
| et
dormiat et senior eis talis de|pu-
tatus4 quia5 apt us sit ad lucran-1
das animas qui super eos6
om-
nino | curiose intendat et solli-
citus sit | si re7 uera
deum querit.
si sollicituR est ad | opus dei8
ad
oboedientiam ad obprobrija, Pre-
dicantur9 ei omnia dura |
et as-
pera10 que itur ad deum; Si pro-
nai |serit de stabilitatis sue perse-
ueran|cia post duorum mensuum
circulum | legatur ei; Hçc regu-
la per ordinem | et dicatur ei;
Ecce lex11 sub qua militai re uis
ni potes obseruare ingrede|re. si
uero non potes liber discede;
Si | adhuc steterit tune ducatur
in superj(127)dictam12
cellam
nouiorum.13 et ite|rum probet ur
in omni patient ia; | Et post sex
mensuum circuitu14 lega|tur
ei
1 darauf Rasur; zweifelhaft, ob von a
2 korr. von 3. Hand zu nouitioruni
3 korr. von 3. Hand zu medit&ur
* députas korr. von 3. Hand zu
deputetur 5 quia] a durchstrichen
6 über qui sup eos Rasuren.
Spitzen
von b und d noch
sichtbar: «bar dea Î
7 re und ein
danach radierter Buch-
stabe vom Übersetzer
übergeschrieben
8 über din — sollicitus Punkte, si— dì
durchstrichen 9 Predieantur] a mit
Rasur zu
e von 3. Hand korr.
10 darauf ρ von 3.
Hand übergeuchrie-
sten n lex vom Schreiber überge-
schrieben I2 sup] Strich rad ieri,'τά
von 3. Hand
untergeschrieben i:i korr.
ron 3. Hand zu nouitioruni u korr.
mit Ra»ur zu mensü circuitü von
3. Hand
| . . . dvrvhvvisit
chlochonti | . . . anaprunkano . . .
uuidarmvati . . . unsamftido
| . . .
I
ökedvht ... kadvltjlicho tracan ...
dumhstantan dera | sinera dikii
ziMzkipaiihnit imv . . . | (126). . .
in selidvn1 kesteo fouuem | . . .
nivvi Iquuemanero
10 dar lirnee . |
. . . herosto . . . solili si ki|zelit
... kimahcher... ze arvvinnanne |
| rvahlicho anavvartee . .. pihuc-
lötiger ... | ibv rachv vuareru . . .
|
horsami . . . itvvizze j
. . . berti ν J . arandiv
daz kigangan .
20| ... statiki einem duruhuuesanti
| . . . zueio .
umbicane | si kileran... disiv reht-
tunga . . . antreiti J . . .
evva untar derv chem|fan vvili
25. . . mac2 kihaltan . . . |
. frier
kalid3
¡ demie îioh
.
ubiriki(jl)7/e/a«rt4 | (127) .
| . . .si kichorot5
30. . |
limbieange auar | si kileran6
1 selidvn] s aus d korr. 2 potos
für potest genommen ? nicht ka
lidi; was als zweites i erschien, ist nur
ein Punkt * ubirikiqh * ki
kehorot, das zweite k aiisgeivischt
β kileran] leran auf Rasur. Die 01.
gehörte ivohl ursprünglich drei Zeilen
später über iteríl legas
B=36=Benediktinerregel
XXXVI. BENEDIKTINERREGEL 265
regula ut sciât ad quod in|gredi- . . . I
tur; Et si adhuc stat. post j quat- . . . I
tuor mensis!1 iterum legatur2 | . . . |
ei3
regula; Et si habitare cum4
de|liberatione
promiserit se om- 5|
nia | custodire et cuneta sibi im-1 | . . kepota|niv
perata seruare tune suscipi|atur . . |
in congregatione; Sci|ens se e5 . . vvizanti | sih er
lege regulae
constitujtum quod euu . . . kisezzit | .
ei ex illa die non liceat egre|di de lOdereru . . . nierlaube
uzkakan-|
monasterio nec collum excujtere gan vvesan .
. . erscut|tan
de sub iugo regulç; Quia6 sub| . . . untar iohche . . . untar |
tam morosam
deliberationem7 j so situlieha íona frihalse1 |
licuit ei8
excusare aut suscipe|re; erlaupta . . . entrahhon ... | ...
Suscipiendus autem in | (128) löintfankaner . . . J (128)
oraturio coram omnibus promit-1 . . . kiheize
|
tat de stabilitate sua et con|uer- fona statigi . . . libe |
satione9 morum siiorum et oboe-1 siteo . . . hor|sami
dientia coram deo et sanctis eius; . . . vvihem
Ut | si aliquando aliter fecerit a 20. . . | eonaldre andarvvis . . .
deo10 | se
damnandum sciat |
. kanidartan .
quem inridet; | De qua11 promis- pismerot | iona der« pigihti
sione sua faciat peti|cionem ad . . digi | za
i íomen sanctorum quorum rei ¡quiç nemin vvihero . . .
vvi|hida
ibi sunt
et abbate presente;12 25. . ·
antuuartemv2
quam | peticionem13 manu sua . . I
seribat aut J corte si non seit lit- | puahstaba3
teras alter ab eo J rogatus seribat ; . . . | kapetaner4
et ille nouius14 sig|num
faciat. . . . nivukhvemo5 zei|nhan
et manu sua eam super al|tarc30. . |
ponat; <|uia15 duni posuerit16 | lecce die demie |
1 ineneis] i von 3. Hand in e korr. » morosain mil míos (wie S. 101)
- korr. von 3. Hand zu relegat' zusammengebracht, de liberationem ge-
3 darauf eadê von 3.
Hand übenje- trennt genommen - antuuantemv
•schrieben * mit Rasur korr.
in :l es steht pialistaba;
vor i int ein
habita secíi
vom 3. Hand kleines
Häkchen angebracht * ka-
5 e von 3. Hand zu & korr.
β Quia p&ataner 5
nivuchveino
■mit Rasur zu Qu»· von 3. Hand korr.
7 morosa deliberatione] die Striche
ausradiert 8 ei durchstrichen,
aut
vom 3. Hand
übergeschrieben · coii-
uersatione] at ausradiert l0 a dö
durchstrichen, darüber von 3. Hand
abbeo u qua] q aus u
korr.
12 korr. zu abbatis psentis von 3. Hand
13 qua p&icionë] die Striche ν iel-
le ich t von jüngerer Hand '* korr.
zu iiouitiiis von
3. Hand I5 quia
zu qua mit Rasur von 3. Hand korr.
1fi korr. von 3. Hand iu imposuerit
89
B=36=Benediktinerregel
266
INTERLINEARVERSION
incipia1 Ule nouius2 hunc uersum ; |
Suscipe me3
et seoundum elo-
quium 1 tuum et uiuam. et non4
confundas | me ab expectatione
mea; | (129) Quern uersum om-
nis congrega |tio tercio respon-
deant6
adiungenjtes gloriam6
patii; Tune ille frater \ nouicius
prosternatur singulorum | pedi-
bus Ut oreent7 pro eo; et iam. ex
ilia8 | die9 in congregatone repu-
tetur; | Res si quas habet, aut ro-
get10 prius. | pauperibus. aut
facta
solemniter11 f donatione. con-
ferat monastejrio. nihil sibi reser-
uans ex om|nibua; Quippe12
ex
ilio die nee pro|prii corporis potes-
tatem se habere13 |sciat;14
Mox
ergo in oratorio exua|tur rebus
proprihis15 quibus
uestitus | est.
et
induatur rebus
monasterii; ] Ilia
autem uestimenta
quibus exu-
tus est. | reponantur in uestiario
conser|uanda. ut si aliquando
sua|(130)denteie
diabuln con-
senserit ut j egrediatur de monas-
terio quod | absit; Tune exutus
rebus monas|terii
proiciatur; II-
lam tarnen petitio|nem eius quam
I korr. von 3. Hand zu incipiat
8 korr. von 3. Hand zu nouitius.
Darauf mox von 3. Hand
vberge-
schrieben 3 darauf dñe von
3. Hand
übergeschrieben
und & durchstrichen
•
mit Rasur vom Schreiber zu ne
horr. s respondeant) das zweite η
durchstrichen · glonam] m durch-
strichen 7
oreent] das zweite e aus-
radiert · daneben hora von 3. Hand
•
die durchstrichen " roget] da-
vor e Übergeschrieben
vom ? Schreiber
II solemnit] er von jüngerer Hand
zugesetzt "
darauf q1 von 3. Hand
Übergeschrieben 1S habere mit
Ra-
sur in habiturü
korr. von 3. Hand
14 sciat mit Rasur von 3. Hand zu
seit korr. « pprihis]
his ausge-
strichen,
davor is von 3. Hand
18 suadente] das
hlzte e in i von
3. Hand
korr.
. desan .
6J (129) . . .
eocovvelih
. .
. | . . . drittivn stunf
. zvaauhchonte |
| niwichuemaner,
fora si kistrehchit... | fvazzum1
10. .
. pi imv . .
. iona
demv |
toge . .. ·
.si kizelit
| rahcha ibu vvelicho hebit ...
kebe . . . | .
. . ketaniv
tultlihchiv2 |
kivvaltidv3 eban-
löprinke ... | ... kehaltanti
er allem | kiwisso .
.
des
heikinin | lihhamin
I
. si int|vvatot .
20eikenem . . . keuuàtoter | . . .
si kikarvvit* )
. . . kauuati . . . intvvatoter
. . . J si kilegit in
wathvse5
ze kehal|tanne6 . . . eonäldre
2öj (130) kespanentemv ... kihenkit
I
. | ... entvvatoter7
rachom . . . | forakhrvorfan8
. digi
| ... dea
1 fvazzum] m aus Korr. 2 tult-
lihchiv] der zweite Stridi des u und
das 1 auf Rasur
von Ì st 3 der
Übersetzer verwechselte donatione
mit
dominatione * kikarvvit]
das zweite
ν aus
Korr. * es steht
wahhvfe, a
scheint nachgetragen ·
kehaltanne]
al
vielleicht
aus u korr. 7 ent-
watot 8 forakivvorfaD·
90
B=36=Benediktinerregel
XXXVI. BENEDIKTINERREGEL
desuper altare | abbas tullerat1 iona obana .
non recipiat ) sed in monasterio
reseruetur; | si keporkan |
267
LVIIII. De filiis nobilium | uel
pauperum2 |
¡Si quis forte de nobilibus offert |
filium suum deo in monasterio, j
si ipse3 puer minore4 etate5 pa-
ren |tes eius faciant petitionem
quam | supra diximus. et cum
oblatione J ipsa6
petitionem. et
manu7 pueri j inuoluat8 in
palla
altaris | et sic eum
offerat;9
De rebus autem su|is aut
in pre-
senti per10
petitionem11 ) (131)
promittat12 sub iureiurando. qui |a
numquam13 per subiectam14 per-
sonam15 | quolibet16 modo ei ali-
quando | aliquid dant.
aut tri-
biumt oc Jcasionem17
habendi ; uel
certe | si hoc faceré noluerint. et
ali|quid off erre uoluerint in e-|
lymosinam18 monasterio pro
merjcede
sua19 ex rebus
quas
1 tullerat ausgestrichen,
tulit von
3. Hand
übergeschrieben 2 Über-
schrift schwarz von der Hand der
Kapitelzahlen; uel durchstrichen
und
von der 3.
Hand dahinter aut gesetzt;
diese Hand hat auch hinter pauperum
hinzugefügt: q' offeruntur 3 ipse]
e ave i
korr. * minore] e in i von
3. Hand korr. 5 danach est von
3. Hand übergeschrieben * korr. van
3. Hand zu ipsä 7 korr.
von 3. Hand
zu manu 8
inuoluat zu inuoluant
ton 3. Hand
korr. · offerat zn
offerant von 3. Hand korr. 10 ρ aus-
radiert u
petition«'] Strich radiert
18 pmittat
zu pmittant von 3. Hand
korr., welche
darauf se hinzugesetzt
hat
13 darauf
ρ se von 3. Hand über-
geschrieben " subiectam mit Rasur
zu suffcctam
von 3. Hand
korr.
13 nüquam von 3. Hand am Band mit
Verweisung vor ρ suffectam zugesetzt
16 davor nee am Rand
von 3. Hand
zugesetzt
17 occasionem] nach a Ra-
sur eines Buchstaben 18
elymosinä]
der Strich schwerlich all ιβ darauf
faciant übergeschrieben ton 3. Hand
91
| ... iona adelem prinkit |
chind sinas1
. |
... daz selba2chinddemvminnirin:}
altere
kati|linga .
lOdea | obana .
| dea selbun dikii
.
des chin|des pivvinte in lachane
! kebo
. . . j . . .in antvvartidv
15. . . digi | (131)
kiheize vntar
rehtteru eidsvver-
tiv4 | daz neonaldre duruh untar-
uvorfanan5 heit so uuelichv niez ν
so
... oonaldre6 J eovveht kebant
20. .. j frist7 za Iiabenne . . .
!
edesjvvas pringan j
fora | lone . . . er rahehom dea
1 vor nas ein hochgehender Strich (s)
ausgewischt 2 sebba 3 minnirin]
der erste Strich des in aun Korr.
4 eidsvvertiv] d aus Ansatz ron t
s untaruvorfananl f aus Ansatz
eines andern Buchstaben 6 tiueor
Rasur von f oder s '· frit
B=36= Benediktiner re gel
268
INTERLINEARVERSION
dare | uolunt monasterio datio- keban |
. . . keporkanemv
. nvtzi vvachar .
que° ] ita omnia obseraantur. '
¡ . .
.sin kihaltan .
ut nul |la suspitio remaneat puero
5noh|heiniv vntruida1 pilibe chinde
per | quam deceptus
perire possit | ... ¡ ... pisvvichaner farvverdan
Quod absit! quod experimento j .
. findungu
dedi|cimus;8 Similiter autem et lirne| tomes
sosama .
pauperi |ores faciant;
qui uero ex armirun |
toto9 | (132) habet.10 simpliciter 1O| (132) . .
. einmvatlicho
petitionem faciat;11 | Et cum ob- . . |
]ationem12offerat13 f ilium suum | . . . j
coram testibus; . . . urchundom2 |
LX. De sacerdotibus qui in mo-
nasterio | habitare
voluerint14 115
antreitidv
evvarto3 |
Si quis de ordine sacerdotum
in | monasterio se suscipi roga-
uerit. | non quidem ei citius ad-
sentiatur; I tarnen si omnino
kihenkit j
persteterit
in hanc | supplì- 20dvruhstat . . . deze j
deolichae4
cationem.15
sciatseomnemrelgu- . . .
reht|lichvn
lç discipline,16
seruaturum ne17 ekii
ze haltanne .
ali ¡quid ei relaxabitur.
ut sit sic- |
eovvit ... si farlazan .
. .
ut | scriptum est; Amice,
ad quod j . . friunt zivviv5
uenisti ? I Concedatur ei tarnen 26. . .1 si farkeban .
1 dationê, a zu o radiert, na von
3. Hand
übergeschrieben 2 faciant
durchgestrichen * davor si von 3.
Hand übergeschrieben * usum] m
durchgestrichen 6 fructum ausge-
strichen; am Rand von 3. Hand
fructuario · Atq; radiert aus Autq;
7 obseruantur mit Rasur zu ob-
struantur korr. 8 dedicimus von
3. Hand zu didicimus korr. 9 dar-
auf nihil von
3. Hand 10 hab&]
η über & von 3. Hand n faciat in
faciant von 3. Hand korr. li ob-
lationê] der Strich radiert l3 offe-
rat in offerant von 3. Hand korr.
u Überschrift schwarz von der Hand
der Kapitelzahlen;
voluerint ausge-
strichen, dafür forte uoluerint nach
qui von 3. Hand übergeschrieben
15 hanc supplicatone
mit Rasur
korr. zu hac supplicatone
1# dis-
cipline mit Rasur in disciplina von
3. Hand korr. ï7 ne in nee von
3. Hand korr.
1 l. vrtruida (vgl. S. 143 suspitiosus
vrtriuuer) 2 urchndom 3 er-
vvarto * kipet nach
S. 54 zu sup-
plieren 5 ζ zivviv
B=36=Benediktinerregel
XXXVI. BEXEDIKTIXERREGEL
269
post abbatem | stare, autl bene-
dicere. aut missas | tenere, si
tarnen iusserit ei abbas; | Sin
aliquid2
nullatenus aliquam |
présumât; Sciens se regule3 sub-
di |tum. et magis humifôtatis exem-
pla| (133) omnibus det. Et si
forte ordina Jcionis aut alicuius
rei causa fu|erit in monasterio,
ilium locum |
adtendat quando
ingressus est |in monasterio.4 non
ilium qui ei
re|uerentia sacerdo-
tii concessus | est; Cleeorum5 au-
tem si quis eodem | desiderio
mo-
nasterio sociare6 | uoluerint.7
locum8 mediocri conio|centur; Et
ipsi tarnen si promittunt | de
obseruatione9
regulç uel pro|pria
stabilitate; |
stan
. vvihan
| haben1
. | ibv das andar
nohheinv mezzv eovveht |
5erbaldee vvizanti sih . .. vntar-|
deonotan .. . mer deomvati piladi
I (133) .
kesezzida |. . . . edezlichera
racha ... | ...
lOstat | zvavvartee demie
ingaganganer ist | . . . nallea2
dea div imv | pi ervvirdü des
evvarttvames
farkebaniv | .
. .
chliricho . . . derv selbvn3 J kimiv
15. . . kimachon | .
derv metamvnsceffi.
sinki|statoL
. . . dea selbvn . . . kiheizant |
. . . pihaltidv ... ! eikinera
statiki. I
LXI. De
monachis peregrinis 20
qualiter suscipiantur10
|
piligriin
Si quis monachus peregrinus. |
de longinquis prouinciis superne-1 fona rumen lantscafiim
nerit. si pro hospite uoluerit ha-1 . . .
fvri cast .
bitare in monasterio et conten-j 25.
tus11 consuetudine loci quem12 . . .
kavvonaheiti
inue|(134)nerit. et ne13 forte14
I (134)
ubarfleozida
. | kitrvabit |
supers Ilútate sua. | perturbât mo-
nasterium. et15
simplicijter con-
1 danach
t ausgewischt
2 nl |
I aut durchgestrichen, dafür
von
3. Hand & übergeschrieben * ali-
quid in alias von 3. Hand karr.
3
regule ausgestrichen, dafür am Unken
Rand von 3.
Hand discipline regulan
4 monasterio] über dem letzten o
fon 3. Hand ν 5 decorum von
3. Hand zu Clericorum korr. ' · so-
ciarel e in i
von 3. Hand korr.
7 uoluerint] η ausradiert * loca mii
Rasur in loco von 3. Hand korr.
9 obseruatione] ua auf Rasur
10 Überschrift schwarz von der
Hand
der Kapitelzahlen, die Worte
qualit
suscipiantur am Rand von 3. Hand
II danach f; von
3. Hand lz qu»*
mit Rasur zu quä korr. von 3. Hand
13 ne in n mit
Rasur von 3. Hand
korr. u forte]
o aus e korr.
15 & zu s& von 3. Hand
korr.
B=36=Benediktinerre gel
270
INTERLINEARVERSION
tentus.1 quod imienerit sus|ci-
piatur quanto tempore
cupit; j
Si qua sane
rationabiliter et hu-1
militate caritatis
reprehendit aut |
ostendit; Tractet abbas prüden-1
ter ne forte pro hoc2 ipso eum
dominus direxit. J Si
uero postea
uoluerit stabilita! tem
suam fir-
mare non rennuatur taf lis uolun-
tas et maxime quia3
tem|pore
hospitalitatis4 potuit eius | uita
dinosci; Quod si supersluus | aut
uitiosus inuentus fuerit5 hos-J
pitalitatis6
non solum non débet
so|ciari corpore7 monasterii ue-
rum J etiam ducatur* ei honeste
ut dis|cedat; Non9
eius miseria
etiam alii | (135) uitientur; Quod
non fuerit talis | qui
mereatur
proici non solum sibi10 peti|erit
suscipiatur congregatio|ni so-
ciandus uerum etiam suadetur11!
ut instet12 ut eius exemplo
alii
erujdiantur; Et quia in omni
loco ) uni domino seruitur uni
regi miliatur13
| Quem14 etiam
talem prespexerit esse15 ab|bas.
liceat16 in
superiore17 aliquantjo-
I darauf *■ von 3. Hand
überge-
schrieben 3 am
Rand von 3. Hand
ad hoe, aber durchgestrichen
3 quia
durchstrichen, i auf
Rasur, am Rand mit
Verweisung töpore, aber
ausgewischt
4 hospitalitatis] itatis auf Rasur
5 darauf tepore l'on 3. Hand überge-
schrieben β hospitalitatis
scheint aus-
gestrichen 7
corpore in corpori ron
3. Hand leorr. β ducatiir]
das erste
u in i radiert ' Non] on durch-
strichen, darüber e von 3. Hand
10 sibi] bi durchstrichen von 3. Hand
II suad&'] &'
in eatur wn 3. Hand
korr.
« inst&]
in durcJtstrichen
13 miliat' von 3. Hand mit Rasur
zu militatur korr. u Que ausge-
strichen, darüber qd von 3. Hand
11 pspexerit (mit Rasur von ? 3. Hand
korr. in pspexerit)
esse durch Zeichen
umgestellt le darauf eü von
3. Hand
übergeschrieben 1J superiore in su-
periori von 3. Hand korr.
. si int|fangan
so manakera citi kerot | ibv
vvelichiv. kewis80. redihaftlicho
. . . J deoheiti minna kirefsit .. . |
5keaukit trahtohee . .. claulicho ¡
. pi daz seiba
. . . kirihtilda.1 . . . after2 div
. . . statiki | ... festinon
. si kevvidarot so |lih
10. . . alierò meist daz . . .
derv cast|luamii . . . | . . .
kichvndit . . . ubarfleozanter3!
. . . achvstiger fvntaner . . . käst-1
lvamii.
15ka|machon4 lihhamin .
| sosama . . . erlihho
. . . ka|lide min siniv vvenekii
... | (135) sin keachusteot . . .
| . . .si kiarnet
20farvvorfan . . . dikit ¡
i
ze kemahone ... si kespanan j
. . . stante . . . pilade
andre
| sin kelerit5 .
2ö\ einemv truhtine . . . einemv
chvninge ist kichemfit. !
...
solichan forakisiit ... ¡ ...
erlavbe in oparorun edesmihil |
1 hier scheint in der Tat, wie Beiir.
1, 457 angenommen wird, eine Ver-
wechslung mit directionem vorzuliegen:
d. h. es wurde fälschlich kirihti
statt
kirihta geschrieben und nun aw Anfang
der nächsten Zeile vor der Kolumne
rfasda zugesetzt 2 aft :| uhfleo-
zant * l. kamachot
(Einfluß des
folgenden lihhamin) ? 5
kelekit
94
B=36=Benediktinerregel
XXXVI. BENEDIKTINERREGEL
271
piporgee . |
za pvaniic
¡ |
vvesan |
iniuhilv | mei |
si erkezzan 2 stabilire mit stare |
iona obana kascribanem1 | östantan2 . .in mervn | sin kegangan steti |
eonaldro |
lum1 constituera
locum;2 Non kesezen
eolum | autem
monachum sed
etiam de superscripts
gradi-
bus sacerdotum uel clerico |rum
stabilire potest abbas in3 ma-|
iore4 quam
ingrediuntur locum5
denne in
si eo|rum talem
prespexerit6 ui- . .
. |
tarn esse. | Caueat autem abbas7
10. |
(136) |
15. |
ne ali|quando de alio noto monas-
terio
monachum ad habitan-
(136)dum suscipiat sine consensi!,
abbatis eius aut
litteris comjmen-
datitias!8 quia scriptum est.
Quod tibi non uis fieri alteri9
non10
feceris;
LXII. De sacerdotibus
monas-
terii.11 |
.. kesezan pitit iona |
25vvizanti . |
Si quis abbas sibi presbiterum12
diaco|nem ordinare13 petierit. de
suis | elegat14 qui dignus sit sa-
cerdo|tum15 fungi; Ordinatus au-
tem caue|at elationem
aut super-
biam nec quic |quam
présumât ni-
si quod ei abbajte16
precipitur;
Sciens se multo J magis disciplinç
regularis17
sub|ditum18 nec occa-
sionem sacerdotii; |
Obliuiscatur
1 kascriban« |
1 aliquantolum von 3. Hand zu ali-
ci uantü korr.
2 locü zu loco mil
Rasur korr.
von 3. Hand 3 in
durchstrichen * maiore zu inaiori
von 3. Hand
korr. 5 Iocü zu loco
mit Rasur von 3. Hand
korr.
• pspexerit in pspexerit von 3. Hand
mit Rasur korr. 7 davor
ab ra-
diert 8 commendatitias] das letzte
a in i korr. von 3. Hand 9 alteri
durchstrichen, darüber alii von 3. Hand
10 non durchstrichen,
darüber ne von
3. Hand n Überschrift
schwarz vom
Schreiber
der Kapitelzahlen 12 dar-
über Ì von 3. Hand 13 ordinare in
ordinari von 3. Hand
korr. ll ele-
gat in eligat von 3. Hand korr.
'* eacerdotü
in sacerdotio von 3.
Hand
korr. le ab von 3. Hand überge-
schrieben 17 regularía] s durchstrichen
18 subditü von 3. Hand zu sub-
dendü korr.
B=36=Benediktinerregel
272
INTERLINEARVERSION
horeamii |
ekii . . | . pi libes arnvngv...
foraervvechan |
J |
. skinentem vntardeonot |
si I |
svnteom |
orren rehiwngv ni ν velie |
regule et1 obedi|entie2 disci-
plinam; Seda
| magis ac magis
in deum | proficiat; Locum uero
ilium semper | (137) adtendat
quod4
ingressus est in | monas-
teri vm5 propter6
officium | al-
taris; Et si forte
electio con-|
gregationis et uoluntas abbajtis
pro uite merito eum promouere
uo|luerit7 qui
taïnen regulam a8
de| cam's uel prepositis se9 con-
stitutam10 |
seruare sciât; Quod
si aliter pre]sumpserit
non sacer-
dos sed rebellio | iudicetur; Et
sepe admonitus. si | non correxe-
rit. etiam episcopus
adhibea-
tur | in testimonium;
Quod
si nec sic emen|dauerit
claris-
centibus11 culpis J proiciatur de
monasterio: Si tajmen talis fu-
erit eius contumacia | ut subdi
aut oboedire regule
nollit; I
LXIII.
De ordine
congrega-
tionis12 |
Ordines suos
in monasterio. 25 ( antreitidom7 iro .
ita | (138) conseruent. ut con- | (138) kehalten daz dera
kihuuor-
uersionis tem|pus13
inuenit14 aut uannissa | cit .
uite meritum
disjcernit utque des libes arnunc | keskeidit so deia
abbas constituent; J Qui abbas
. .
. kesezze J der .
non turbet gregem
sibi |
com-30nallesketruabpechortar...(pisola-
1 & durchstrichen 2 obedientie
in obedientiâ & von 3. Hand korr.
3 danach etwas
ausgewischt, weil der
Raum
eines Loches halber für
ein
vollständiges Wort zu
klein war
* quod] d von 3. Hand durchstrichen
" monasterio · propter von 3.
Hand zu pter korr. * uoluerit
zu
uoluerint von 3. Hand korr. 8 a von
3. Hand durchstrichen * se durch-
strichen^ am Rand sibi von
3. Hand
10 conatituam n clariscentibus]
das erste i zu e von 3. Hand korr.
12 Überschrift schwarz vom Schreiber
der Kapüelzahlen. Die Zahl ausradiert,
aber XIII noch
deutlich zu sehen
13 temjpus] vor pus etwas ausgewischt,
vielleicht ρ u inuenit durchstrichen
1 fradihe * ana] das zweite a an-
scheinend aus Korr. 3 zehaningarö
4 forakisaztem] nach ζ ein
weiteres
ζ ausgewischt 5 ardar
wie · nt
7 der Dativ vielleicht durch ein De
ordines der Überschrift in der Vorlage
veranlaßt |
que für quae gt·
96
B=36=Benediktinerregel
XXXVI. BENEDIKTINERREGEL
273
hanaz . . . sosama frilihha pruh- . rediun . . . I . antreitim deo ! ... eiguu |
niissum; Nee quasi liberam ut ens |
potestatem1 iniuste disponat·.
a|liquid; Sed cogitet semper quia
de I omnibus iudiciis et operibus j .
suis | redditurus est deo rationem; 5| erkebanter
Ergo | secundum ordines quis2 j
constituent | uel quos habuerint
ipsi fratres sic ) accédant3 ad
pacem ad communio! nem ad psal-
| ze stantanne |
mum inponendum in cho|ro stan- lOze heffanne
in allem alles stoti2 . suantou . vzzana |
desa dio3 |
altar |
so sin kehuuerbit4 ... i |
dum. et in omnibus
omnino locis. |
aetas
non discernatur4 ordines
nee preiu|dicet. quia Samuel et
daniel pueri
| bresbiteros iudi- chind
cauerunt; Ergo
excepjtis his quos 15.
ut diximus
altiori con-|(139)
silio abbas pretullerit uel
de-|
gradauerit certis ex
causis | reli-
qui omnes ut conuertuntur ita
sint; Ut uerbi gratia qui secun-J 20.
andrera | citi tages so huuelihes so des al tres . . . dera |
da hora diei uenerit in monastejrio
iuniorem se nouerit illius esse
qui prima
hora uenit diei.
Cuiuslibet etatis
aut dignitatis
selbun . . . namaliuftn |
sit; Pueris per omnia ab omni- 25uuirdigi | ... chindum duruh aliiv
bus I disciplina conseruata; Ieiu- . . . | eikii kehaltaniv iungirun |
ni |ores5
igitur priores suos
hono- inunu herirom6
iro .
.
rent; | Priores minores6 suos dui- |
gant; In j ipsam autem7 appel- in deru
lationem nominum I
nulli liceat 30namono
alium puro nomine
| apellare;
andran. hlutremv.
nemin | neni-
Sed priores iuniores j
suos fra- man7
. . |
trum nomine; Iuniores | autem . . I
priores suos nonnosuocent8 quod) . . · nemmen da/, j
intellegitur paterna reuerentia | 35istfarstantanfaterlihhivoniuirdii|
(140)
dor8 uuohsal |
tuat |
(140) Abbas autem quia
uices
christi | agit9 dominus et abbas
1 kemeinsamii] k aus
Korr. 2 l. |
1 potestatem] m durchstrichen
2 quis] i von 3. Hand zu o karr.
3 accédant] ligiertes nt aus t korr.
vom Schreiber * discernes, das Ab-
kürzungszeichen von 3. Hand gestrichen
s Ieiuniorea] Ie
durchstrichen vom
Übersetzer · minores] min durch-
strichen, iuni von
3. Hand^ über-
geschrieben 7 ipsam au] m au durch-
strichen " uacent
· agit zu
agere von 3. Hand korr.,
dazu am Rand
creditur
97
B=36=Benediktinerregel
274
INTERLINEAR VERSION
uocetur J non sua adsumptione
sed honore | et amore christi;
Ipse autem cogitet | et sic se ex-
hibeat ut dignus sit tali | honore ;
Ubicumque autem sibi
obuiant |
fratres iunior a priore benedic-j
rione1 petant2
transeunte maio|re
minor surgat; Et3 det ei locum |
sedendi nee présumât iunior con-
se|dere nisi ei4
precipiat senior
suus ut | fiat quod scriptum est ;
Honore inuicem J preuenientes ;
Pueri
parui uel adu|lescentes in
oratorio uel ad mensas J cum dis-
ciplina ordines suos consequent;5
Foras autem uel ubi et® ubi custo-1
diam habeant et
disciplinam us-
que | dum ad intellegibilem. ae-
tatem | (141) perueniant;
kinemmit |nalles sinerainthabanii
. eru ] . minnu
. J . kecaruuve1
. . . vvirdiger . . . solihhera | era
5 so huuar so ... imv kagannant |
. . . iungiro2 fona herorin vvihii |
dicke furikangantemv merorin }
minniro erstante j
ze sizzenne . . . ebankesiz |zan
10. . . kepiote heriro
siner . . . | si .
eru vntar iv3 | furiqhuuemante
| chindiske
. ze muase | .
löantreitida irò kehal|ten
vzzana . . . edo dar edo dar |
kihaltida eigin . . . vnzi
| denne ze
furistantlihhaz aitar
| (141) piqhuuemen;4 |
LXI1II. De ordinando abbate7 I 20
In abbatis ordinatone illa |
semper consideretur
ratio ut hic |
constituatur quem sibi omnis j
concors congregatio secundum ti-J
morem dei. siue8 pars quamuis
pania ¡congregationis saniore9 con-
sili |o elegerit; Uite
autem merito
et sapi|entiç et10
doctrine elega-
tur11 qui orjdinandus est etiam si
ulti|mus fuerit in ordine omnis12
con|gregationis; Quodsi etiam |
omnis congregatio
uitiis suis j
in des abbates kesezzidv diu |
... si kescavuuot redina . . . der j
si kesezzit den ini
eocohuuelih |
ebankeherzida samanunc . .
. |
25/oraÄtun .
. . teil dohdoh liizzi-
laz J dera samanunga
heilicorin5
kerate | eruuelit des libes . . .
arnunc . . . dera j spahii . . . dera
lerv si eruuelit.
. . ze | kesezzanne
30... iungisto |istinantreitidv . . . }
samanunc6 . j
. achustim sinem7 J
1 a gestrichen,
priore zu priore und
benediccione zu benediccionë von
3. Hand
karr. 2 p&ant] n gestrichen
3 nach Et Rasur * ei von 3. Hand
durchstrichen 5 conseruent
von
3. Hand korr. zu consequantur · &
durchstrichen
7 Überschrift schwarz
iH>m Schreiber der Kapitelzahlen
8 danach
&iä von 3. Hand überge-
schrieben, wodurch das t der deutschen
(il. teilweise
verdeckt wurde · sani-
ore zu seniori von 3. Hand korr.
10
& durchstrichen n elegatur zu
eJigatur von 3. Hand korr.
12 om
ausgestrichen
1 kecaruuve 2 iungiro] an
gi ist
gewischt 3 .i. ν * piqhuuemen}
das letzte e aus a korr. 5 entweder
wurde saniore als sanctiore gefaßt oder
es war heillihhorin gemeint · sa-
manunc gehört wohl eine Zeile tiefer
über congregatio 7 sin«·
98
B=36=Benediktinerregel
XXXVI. BENEDIKTINERREGEL
275
quod quidein absit consentien- . . . keuuisso . . . kehenkantan |
tem | personam pari consili o ele- heit ebanemv keratte eruuellant
gerint.1 et ui|cia ipsa aliquatinus . . . | achusti selbun eddesmihhil
in notitiam j episcopi ad cuius in chundida | . . . ze des
diocesim esse pertinet2 locus I ipse öfarru uuesan kekat stat | diu
selba] |
christanum ke- |
uel abbatis;3 aut christianis4 ui-
cinis |i (142) claruerit5 prohibe-
abanero furijmagan kehenaida |
ant prauorum preua|lere consen-
sum; Sed domus6 dei dignum |
spentari . . ¡ intfahente . minnv ... | . . . soso vvidar diu |
constituât dispensatorem ; Sci-110.
entes pro hoc se reeepturos merce-
dem | bonam. si illud caste et |
zelo dei | fiat7 sicut e8 diuerso
peccatum si neglejgant; Ordina-
tus autem 9 cogitet semper | quale 15. . . denchc . . . | huuelihha
onus suseepit et cui redditu|rus purdi . . . erkeban|ter
est rationem uilicationis sue; | . . . rediun ambahtes5 sines
Sciatque sibi oportere10 pro-j
desse magis quam preesse; O-j
portet ergo esse eum11 doctum j 20kerisit . . . kelertan
lege diuina ut sciat ut sit | unde . . . cotehundera . . . vvizzi . . .
proférât noua et uetera; J Castum . . . frampringe niuuiiiv . . . alt in
subrium12 misericordem et sem- hreinnan chuscan .
per J superexaltet misericordia13 J heffe .
iudicio | ut item14 ipse con- 25|
sequatur; Oderit J uitia diligat |
fratres; In ipsamls autem | (143) . | (143)
eorreptionem prudenter agat ! et j . . tue . . |
ne quid nimis ne dum nimis cupit | min huuaz unmez min donne . . .
eradere eruginem frangatur uas; |30kerot | skorran rosomon6 si ko-
1 elegerint] η von 3. Hand gestriclten
2 e«1 durchstrichen; über
diocesi
und ptin& Umstellunqszeichen
3 abbatis] s durchstrichen * xy~
anis] das zweite i aus u radiert
5 claruerit zu claruerint
von 3. Hand
korr, · domus zu domui von
'Λ. Hand korr. 7 fiat durchstrichen,
dafür am Rand von 3. Hand faciant
8 e auf Rasur · dazu mit Ver-
weifiung am Rand von 3. Hand apbaa
10 darüber kerisit ausgewischt, weil
es zwei Zeilen später an der richtigen
/Stelle steht n esse en mit Um-
Stellungszeichen 12 subrifi] das erste
u in o korr. von ? 3. Hand
J3 misericordia] über a Sirich von
3. Hand li item] t zu d kurr. »όπ
3. Hand J5 ipsä] Strich getilgt
1 seiba] 1 aus b korr. " cliris-
tanü kep\irü :l piuuerigein * rua-
chalosom & äbahtes] li ans 1> i/c-
wischt · ro.^onion] am
obern Teil
des s gewischt
B=36= Benediktinerregel
276
INTERLINEARVERSION
Suaque
fragilitatem1 semper sus-
pec|tus
sit; Memineritque cala-
miim
| quassatum non conteren-
dum; In quijbus non dicimus ut
permittat
nujtrire2 uitia sed pru-
denter
et cum | caritate ea
ampu-
tet.
Ut uiderit | unicuique3
expetire4
sicut6 diximus et stu-|
deat plus amari quam timeri;
Non sit I turbolentus bolentus6
et anxius; Non sit | nimius.7
abstinatus;8
Non sit zelotijuus9
et nimis suspitiosus! quia num-
quam | requies!10
et11 in ipsis
imperils suis sit12 | prouidus et
tonsideratus; Et siue secundum |
sic13 secundum
seculum sit ! ope-
ra quam14
| iniungit discernât et
temperet;
| (144) Cogitane discre-
tionem sancti iacobi151 dicentes.1β
Si greges meos17in
ambu|lando fe-
cero laborare moriun|tur18
cvncti
vna19 die.
Hec ergo aliaque |
una20
testimonia discretionis |
niatris uirtutum sumens sicut21
prohhan faz | inti sina prodii . . .
sorchafter | si inti
kehucke ror-
riun | kescutita
nalles farmulita
öfarlazze | zeohan achusti
. . . | niinnv . . . abasnide
. . . | einemu eocouuelihemv
piderban
. . . zilee |
. . . keminnot vuesan . . . |
lOtruabaler .
angustonter . j dratter
einstriter . . . einsneller |
. . . unmez vrtriuuer . . . neonal-
tre1 | resti ... in dem
selbon
15kipotum ... |
forakifehaner
.
skauuonter . |
| anakimahhot kiskeide
. . . kemezlihhee | (144) denchenti
20urteilida . |
.. . ibu chortar miniv in kankan-j
ne tuam arabeittan erster |bant
alliv einemu tage dei . . . enti
andrem2 J eina keuuizzida dera
25urteilida I dera muater chrefteo
1 fragilitatem] m durchstrichen
- nutrire zu nutriri von 3. Hand korr.
3 unicuiq;] uni ausgestrichen
4 expetire zu expediré von 3. Hand
korr.
5 darauf iä
von 3. Hand über-
geschrieben β bolentus gestrichen
7 darauf & von 3. Hand überge-
schrieben · abstinatus] über
dem
ersten a von 3. Hand o · zelotiuus]
das erste u von 3. Hand zu ρ korr.
10 requies]
cit von 3.
Hand über-
geschrieben u & durchstrichen von
3. Hand l2 sit durchstrichen
13 sie] c ausradiert
" quä in quse
korr. von 3. Hand 15 iacobi] das
zweite i durchstrichen 1β dicentes]
das zweite
e in i von 3.
Hand korr.
17 danach plus von 3. Hand über-
geschrieben, so daß sein s das i des
deutschen in völlig
verdeckt t8 mo-
nun tur] das erste u von 3. Hand zu e
korr. lB cvncti vna ist radiert und
korr. aus cont.. a, scheint aber schon
der Übersetzung zugrunde zu liegen
10 una durchstrichen 2l sie] Strich
getilgt von 3. Hand
1 neonaltre] das
erste e aus Ansatz
von i korr. 2 andreru] das erste r
aus Ansatz von a. Das Latein ist miß
verstanden
ino
B=36=Benediktinerregel
XXXVI. BENEDIKTINERREGEL
277
om|nia temperet et1 ut2 fortes nemanti ... |... komezlihheo1 . ..
sint3 quod J cupiant et in- daz starche . . . daz | keront . . .
firmi non réfugiant; | Et pre- nierfleohen | . . . alien) moist
cipue et4 presentem regulam in ... antuuartun .
omjnibusconseruet; Utdumbene 51
minis|trauerit audiat a domino | ambahtit horre .
quod seruus J bonus qui erogauit5 j . . . kaj.
triticum. ser)uis6 suis in tem- huueizzi j
pore suo. amen dico | uobis ait . . |
super omnia bona sua | constiti!- io. . . ¡
it7 eum; | . . . !
LXV. De prepósito.8 |
Saepius quidem contigit9
ut
per ordinal cionem prepositi scan-
dala10grauia" | (145)monasterii12
oriantur ; Dum sit13 ali |qui maligno
spiriti! superbi14
innati. | et ex-
aestimantes se15
secundos ab| bates
esse;16
adsumentes sibi tyranni-|
dis17 scandala nutriunt et dissen-j
siom's18 in
congregationem19 faci-
unt | et maxime in Ulis locis ubi
ab eojdem sacerdote nel ab his20
1 & gestrichen * darauf & ron
■i. Hand übergeschrieben 3 über ut
und sint (nausgestrichen)
Umstellungs-
zeichen, so daß in sit et fortes gelesen
werden sollte * darüber ν
von 3.
Hand; dies ν hat Piper
fälschlich zum
deutschen meist gezogen und meist ν
gelesen
5 eroaauitj o aus s radiert
8 zu cseruis ron 3. Hand korr.
' constituit] das zire.ite i 21/ e korr.
8 Überschrift schwarz
vom Schreiber
uer Kapitelzahlen β contigit] über
¿ ron
3. Hand übergeschrieben η
10 prepositis cándala: das zweite s
gestrichen, vor cúndala von 3. Hand s
hinzugefügt :i darauf in von dritter
Hand zugesetzt 12 monasterii] am
Schluß s von 'S. Hand zugesetzt
13 sit in sint korr. von 3. Hand " su-
perbi] r zugesetzt von 3. Hand I5 se
aus sec radiert 16 abbatesesse<7//rc/i
Zeichen umgestellt 17 tyrannidis in
îv rannide von 3. Hand korr.
1B dissensioni^ zu distensiones ron
3. Hand korr. IV congregations]
Strich getilgt -" his in ei< con
3. Hand korr.
I otto keuuisso kepurit da/
dumb kesez|zida dos forakisaziin
lözuruuarida su narro | ( 14 Γι ) .
. .
sint ufkekangan ... eddos|lihh(^ 01-
fluahlianemv . . - keplatc | . . .
vvannente sih andere | . . .
uuesaii zuanemanto im rihhi-
20dom
I unrelit riohisod zuruuarid;i
zeohant . . vnstillida | . . .
I . . .in dem stet im dar
fona demv ) seibin .
1 keinezlihlu-e] I aim Anml: <·«« ζ
B=36=Benediktinerregel
278 INTERLINEARVERSION
abbatibus | qui abbatem ordinant
ab ipsis | etiam et
prepositus
ordinatur; | Quod quamuis1 ab-
surdum | facile
aduertitur | qui2
ab ipso initio | ordinationis ma-|
teria ei datur super
|biendi; Dum
ei suggeritur a cogita
|cionibus
suis, exutum eum esse a po| tes-
tate abbatis suis, quia ab ipsis |
(146) est ordinatur3 a quibus
et
abbas; | Hinc suscitantur in-
uidie rixç | ac4 detractiones5
emulationes |
discensionem6 ani-
mas7
pereclita|ri;8 Et in9 his10
qui sub ipsis sunt qui11
| ado-
lantur12 partibus eunt in per|dic-
tionem;13
Cuius periculi malum |
illos respicit. in capite quia14
ta|libus15 in
ordinatione16 se fe-
cerint17 | auctores. Ideo nos
preiudicajmus18 expetire19 prop-
ter pacis | caritatisque custodiam |
in abbatis pendere | arbitrio or-
di na|cionem monasterii sui; | Et
si pot est fieri per decanis20 ordine-1
1 quâuisj uis gestrichen, am Rand
von 3. Hand sit mit Verweisung
2 qui zu quia
von 3. Hand korr.
;i ordinatur in
ordinatili von 3.
Hand
korr.
*
ac ausgestrichen 5 de-
tractiones] das zweite
e aus i korr.
6 discension·· ivn 3. Hand korr. zu
dissensiones " mit Verweisung
am
Rand von 3. Hand das
übersprungene:
L'KOTc(dann freier Rauni)i&tiones. ut
du ctraria sibi. abbas prepositusq :
sentiunt. & ipsorü necesse est sub
hat· dissensione 8 pereclitari zu
periclitan von 3. Hand korr.
5 in durchstrichen lu liis] s durch-
strichen ll qui durchstrichen und
von 3. Hand durch du ersetzt
12 adolnntur] über o von 3.
Hand ν
J" {.»dietioni·] c ausgestrichen 14 quia]
6 ausgestrichen 15 talibus] bu durch-
strichen 16 in ordinatione
von 3.
Hand
korr. zu inordinaHonis
17 fecerint] über \ von 3. Hand v
18 jtiudicamus von 3. Hand korr. zu
puifk-rnus 19
t-xp&ire] d überge-
schrieben von 3. Hand über &
-° de-
i *2U o korr. ιόη 3. Η α tul
I . . sezzant
. | ioh auh furikisazter
ist kesezzit | daz dohdoh vnga-
limflih1 | samfto ist farstantan |
6. . . fona demu selbin anakinjne
kesezzida kezimbri. frist | kezivc %
ist kekeban3 | ze ubarmuatonne
. ist kespanan . |
. . . intuuatotan . . .fona ke-j
lOuualtidv ... | 146) . . . kesazter
... | danan sint eruuehchit4
abansti secho j . . . pisprahho
ellinodes5 | fiantskeffi .
kefreisot uuesan | .
15 dea untar . . . denne | sint ke-
flehit6 . . . kant in | florinii
. zala ... |
. sihit . . . danta
solih|hem in kesezzidv
201 . . . ortfromon .
f orakisuan |nemes piderban
. I . . . kihaltida |
. hangen | selpsuanu
. | . . . |
25. . . zehaningarro ' . . . |
1 dazu unten
eingezäunt von der
Hand des Übersetzers: absurdü und
darüber
vngilih
unreht ungiristlih
2 kezivc korr.
aus kezimbri a ke-
keban] das zweite
k aus c korr.
4 eruuehchit]
das zweite e aus Korr.
5 elli di nodes, di ausgewischt. Das
-es der Endung durch emulationes her-
vorgerufen β ke fre flehit. fre aus-
gewischt ' I. zehaningarra 1
102
=36= Benediktinerregel
XXXVL BENEDIKTINERREGEL
279
tur ut ante disposuimus
omnes1 |
utilitatis2monasterii prout abbasj
(147) disposuerit. ut dum pluri-
bus commit |titur unus3 super-
biat. quod si aut locus | expetit,
aut
congregatio petierit | rationa-
biliter
cum humilitate | et abbas
iudicauerit
expetire4 | quemcum-
que elegerit abbas cum con| silio
fratrum
timentium deum ordi-
net |
ipse sibi prepositum. qui
tarnen preposi |tus illa agat cum
reuereiitia quse5 | abbate suo ei
iniuncta
fuerint; | Nihil contra
abbatis
uoluntatem | aut ordi-
nationem
faciens | quia quantum
prelatus6 ceteris. | ita eum
opor-
tet sollicite7 obseruare ; precepta
regule; Qui prepositus.
si re-|
pertus
fuerit uitiosus. aut ola-
tio|ne8
deceptus superbiç9 aut
con|temptor sánete regule10 fu-
erit
| (148) conprobatus admone-
atur
uer|bis usque quater; Si non
emendauerit | adhibeatur11 dis-
cipline regula |ris; Quod si ñeque
si12 correxerit tune | deiciatiir de
ordine prepositure | et aliud qui
digims est in loco eius | subro-
getur; Quod si et postea in con-1
gregationem13
quietus et oboe-
diens (non fuerit etiam
de monas-
terio expel|latur:14 Cogitet tarnen
1 omnesj e zn i korr. von 3.
Hand
1 utilitati.s zu utilità? von 3.
Hand
korr. 3 darauf ñ ιό« 3. Hand zu-
gesetzt
4 exp¿ire] ú
über Λ' von
3. HatuI 5
ab ron 3. Hand
nebenyeschrieben β <· von 3.
Hand
zuijesetzl ' sollicite] te
/lurch-
atrichen, am Rand mit
Verweisung
von 3. Hand tins 8 elatione]
der
erste Strich des a auf Rasur * sup-
bi»·] über ■· von 3. Hand r übergeschrie-
ben l0 regule) das erste e auf Ra-
sur des Ansatzes von g ll am Rand
mit Verweisung von 3. Hand vi cor-
reptio '*- ergänzt zu sie ron 3. Hand
13 conirregatiütif]
Strich getilgt
u ».'xpellatur] ex durchstrichen
103
. kisaztomes |
piderbi . . |
(147) kisezzit . . . managem1
ist pifojlahan . . . ubarmuateo2
5. . . | suahhit
. | redihaftlihho
. | .
piderban | so
liuuelihhan
I
10. .
. forahtero3 . . . kisezze
| . . forakisaztan
| dei tue
|
anakimahhot ... | ... vvidar
15. . . |
. Ì .
. .so filu
so forakipreitter * .
. . |
. kihvctlihho5 kihaltan |
. I
20- . · ulmrmvatii0 |
| f armano7
j (148)
kechoroter
kemanot
. | .
. . feorstunt
25. ·
. I si ketan .
I ·
kerihtit ... | si faruuorfau fona
kisezzidu . . . |
. | vntar si ketan
30. · -I
. stiller .
I ·
si farj tribali
1 MinuagemJ g aus Ansatz
von m
- /. ubarmuatoe (iraff :i vielleicht
i?t
mit Beitr. 1, 472 ein Fehler fui
forahtantero anzunefonen ' eben-
so mechanisch wird in lib. Oll. 2. 308,
3
übersetzt 5 l. pihvctlihho (vgl. S. 42.
117). der Fehler durch
-die ki- der I'm
gebung
veranlaßt β ufim'ati«
7 farm an u
B=36=Benediktinerregel
280
INTERLINEARVERSION
abbas se de | omnibus iudiciie suis |
deo reddere ratio |nem ne forte1 |
zeli aut inuidiç2 | flamme3 urat des antin
animam. I . I
. | lauga prenne
kesezzit |
(149) antuuartan |
LXVI. De ostiariis monasterii4 | 5
. keban |
eddeslih liera 3 chlocchot * |
. .
. vvalme j seal | kesezzit |
Ad
portam monasterii ponatur |
sefnex. sapiens qui sciât accipere
res|ponsum et reddere;
Cuius5 | | antuurti
maturitas eum non sinat |
(149) riiffii .
uacare* qui portarius
cel|lam de- lOcaugrot2
bet7 habere iuxta por|tam
ut
uenientes semper presentem in-
ue|niant a quo responsum8 acci-
piant. Et | mox ut aliquis pul- |
.
guérit aut pauper | clamauerit 15.
deo gratias res Ipondeat9 aut bene-
dicat.10 cum omni
| mansuetu-
dine timoris dei reddat | respon- mitiuuarii
sum festinan ter cum seniore ca-| ... illantlihho
ritatis; Qui pertarius11 si indiget 20.
sola|cium12
iuniorem fratrem ac- | helf a
iungirun
oipiat; Mo|nasterium autem
si j
possit fieri ita débet conjstitui13 . * .
ut omnia necessaria; Id est
|
aqua molendino pistrino.14 orto15
25.
nel I artes diuersas16 in17
manas- | listi missilihho
1
darauf aut mit Einschallezeichen
linter geschrieben
von 3. Hand 2 zeli
und inuidio durch Zeichen umgestellt
3 flame] e von 3. Hand zu a korr.
* Überschrift schwarz vom
Schreiber
der Kapitelzahlen 6
davor & ixm
3. Hand β uacare]
e zu i von
3. Hand
korr. " deb&
in debebit
von 3. Hand
korr. 8 responsü] η
aus Ansatz von s korr. * respon-
deat] de auf Rasur 10 benedicat von
ό. Hand zu benedic&
korr. n pta-
rius] j) durchgestrichen, por von 3.Hand
ubergescJirieben 12 solaciü
zu sola-
cio mn 3. Hand korr. 13
constituit,
dan letzte t vom Übersetzer gestrichen
14
molendino pistrino
korr. von
3. Hand
zu molendinv
pistrinv
11 orto zu ortvs von
3. Hand
korr.
u diuersas
zu diuersa·; korr.
von
3. Hand 17 in zu
intra' ton 3. Hand
korr.
1 nilazzit untergeschrieben,
weil das
Pergament über ü sinat zu dünn war
2 /. caugron oder kecaugrot sc. uue-
san 3 l. eddeslihher? * chloc-
chot] 1 aus
Ansatz wn o korr.
104
B=36=Benediktinerre gel
XXXVI. BENEDIimNERREGEL 281
terio1 exer|ceantur ut non sit sin kefru|mit .
nécessitas monachis | uacandi j kecaugrot vvesan
foras quia omnino non ex|pe- vzze . . . | piderbit
dit animabus eorum ; Hanc autem . · .
re|(150)gulam sepius uolumue2 | 5| (150) . . . osto . |
in congregatione legi ne j quis fra- . . . samanunga . j
trum se de ignorantia | excusit;3 . . . vnuuizzidv | intrahhoe |
LXVII. De fratribus in uiam di4 j
Dirigendi fratres in uia omni |um ze sent enne . . . j
fratrum uel abbati5 se orazioni io. . . kepete j
commendent; Et semper ad ora- pifelahen . . . ze kepete j
ti|onem ultimam operis.6 com- iungistin . . . kehucti |
memoratio | omnium absentium . . . abuuartero
fiat; Keuertentes7 |
autem de ... huuerbente \ . .
uia fratres
ipso die8 redeunt |
lshuuerbant |
1 manasterio] das erste a mit
Rasur
zu o karr., über o von 3. Hand ν
2 uolumus] o aus Korr. 3
excusit]
i zu e von 3.
Hand karr. * Über-
schrift, schnurz
vom Schreiber der Ka-
pitelzahlen ; daneben mit Verweiszeichen
wn 3. Hand direct is s abbati
zu
abbatis ron 3. Hand korr. · dar·
auf di von 3. Hand übergeschrieben
7 Reuertentes aus Reuerentes korr.
¡xmi Übersetzer 8 darauf cjuo von
3. Hand übergeschrieben
IO1
BB=47=Bruchstück
einer Beichte
Bruchstück einer
Beichte (BB)
Überlieferung: Straßburg, Bibliothèque Nationale et Universitaire Ms.
2540 (früher L.germ.
515 4°).
Es handelt sich um
den von M. Pangerl abgelösten
und über
E. Martin
an die Universitätsbibliothek
Straßburg gelangten, zerstückelten Rest
eines Do ρ pel blattes,
welcher früher
dem Deckel der Vorauer Handschrift
267 des 13. Jahrhunderts aufgeklebt
war, weshalb die Beichte auch als
Vorauer Beichte bezeichnet wird. Erhalten ist von der einen Hälfte ein
an drei Seiten beschnittenes, 16,5 χ 20,5
cm großes
Blatt, dessen
Spalten je 19 Zeilen
aufweisen und ursprünglich
28 Zeilen
aufgewiesen
haben dürften.
Die zweite mit der ersten zusammenhängende Hälfte ist
nur 3 cm
breit und enthält
nur Anfangsbuchstaben und Endbuchstaben,
welche auf einen lateinischen Hymnus deuten. Die althochdeutsche
Beichte beginnt mit der Zeile 14 der zweiten Spalte der Vorderseite
hinter dem lateinischen Gebet eines Priesters, von dem sie ein
dreizeiliger Zwischenraum trennt. Ihr Text hat so stark gelitten, daß
er vielfach nur mit Hilfe der Lorscher Beichte wiederhergestellt werden
kann. Beschrieben wurde das Blatt wohl am Ende des 9. Jahrhunderts
im Oberrheingebiet.
Inhalt: Der knapp 250 Wörter umfassende Beichttext
ist verwandt mit
der Lorscher Beichte. Er läßt die
anaphorischen ih gihu aus. Er
beginnt in den Zeilen 1 bis 3 mit den um die Frage wegen
der
Trinität
erweiterten Glaubensfragen. Die eigentliche Beichte enthält in
Zeile 4 eine
Einleitungsformel und nach einer Lücke in den Zeilen 5
bis 22 das Sündenbekenntnis mit einer
abschließenden
Universalformel.
Er endet mit
dem Rest der
Empfängerformel.
Die Sprache weist
altbayerische Merkmale auf (p im Inlaut). Es
zeigen
sich aber auch altsüdrheinfränkische Spuren (muater,
siohero, chind).
Vermutlich geht der Text deshalb auf eine altsüdrheinfränkische
Vorlage zurück.
Er dürfte
am Ende des 9. Jahrhunderts
entstanden
sein.
Ausgaben: Wattenbach, W.,
Archiv der Gesellschaft für ältere deutsche
Geschichtskunde 10 (1851), 630; Martin, E., Z.f.d.A. 21 (1877), 273;
Steinmeyer, E.V., Die
kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler,
1916, Neudrucke 1963, 1971, 326,
Zeile 1-21,
Nr. 47.
Literatur: Ehrismann,
G., Geschichte der deutschen Literatur, Teil 1
2. A. 1932, Neudruck 1966, 315; Bischoff, B., Paläographische Fragen
deutscher Denkmäler
der Karolingerzeit, Frühmittelalterliche Studien 5
(1971), 113 Anm. 66.
lOsi
BB=47=Bruchstück einer Beichte
ΧΙΛΊΓ. BRUCHSTÜCK EINER BEICHTE 326
A'iloupistu in got later alnmhtigan ?l enti in sinan sun, den halten-
tun Christ ? enti in den uuihun2 at um ? Kiloupistu, daz die drî einer
got almahtig ist. der seno/ himil enti erda?
Quid3 im: Ih1 gihu gote almahtigin faterò enti allen si neu
*
5 enti5 mina muater so neereta so ili scolta, enti6 mina nahistun
>ó neminnota so i fi scolta, enti min uuip7 enti miniu chind enti
mina iungirun so nimiimota so ih scolta enti nilêrta so ih scolta.
Daz ih die uuihiin
sunnuntaga enti dea heiligun mtssa so niereta so
ih scolta ... a ... sro/ta. Daz ih stai enti farstolan uehota. Daz
10 ih siohero niuuisota,8
seragon nigifrosta. Daz ih sachana nisuonta, die
ih gisvonan mohta.
Daz ih mer giuuar enti unsipj)ev\\n gisageta mer
dan ih scolti. Daz ih giloupta daz ih giloupan niscolta . . . gisihto. un-
rehteru . . . unrehtero stadio, unrehfero . . . Daz ih minin
*
i)azIJ ih j)iscopha enti priestra enti goles man so neminnota >o ih
15 scolta. Daz ih mer sprah enti mer suigeta dan ih scolti. Daz ih mih
selbun mit lustin enti mit argen uuillon enti mit argen gidanchon pí-
uual enti unsuprita mer dan ih scolti. Des alles enti anderes maneges,
des ih uuidar gotes uuillun gifrumita enti uuidar minemo rehte. so ih
es gihukke so nigihukke, so ih iz slafanti gitati so uuachanti, so ih iz
20 in tac tati so in naht, so ih iz mit uuillon tati so ana uuillun... so uiiaz10
so ih des alles uuidar gotes uuillun tati, so ... enti dir . . .
1 iLOVPISTV (Initiale nicht ausyemalt)
IX CJOT FATEK ALMAH:
rfö?
fernerhin kursiv yeilntckte am Zeilensclduß bzw. Zeilenanfang
abi/e.tchnitlen
- uuihun ·' kein
Absatz * ih s Rückoeite Spalte
1 enti 8 Enti
7 uuip * ûuisota · Jiückseite Spalte 2 Daz l0 uuas
107
BG=42=Bayerisches Gebet
Bayerisches Gebet
(BG)
Überlieferung: (B) München, Bayerische
Staatsbibliothek Clm 14345
117a; (A) Prag, Statni Knihovna Ms. Teplá cod. lb 9 S. 182-186.
Die 224 Seiten
umfassende Prager Handschrift stammt aus dem ehemali-
gen, 1197 gegründeten Pràmonstratenserstift Tepl bei Marienbad in
Böhmen
und ist dorthin aus dem um 1100
(1104) neu gegründeten
Oberaltaich (Besitzvermerke auf S. 1, 224) und dorthin aus dem
Regensburger Umkreis (Sankt Emmeram ?) gekommen. Sie besteht aus
einem Pönitentiale
(1 - 88 bzw.
96) und
einer Sammlung von Gebeten,
Segensformeln und Beschwörungsformeln,
unter denen auch das
altbayerische Gebet enthalten ist. Sie wurde, wie aus der Nennung
Ludwigs des Deutschen zu erschließen ist, zwischen 828 und 876, das
altbayerische Gebet nicht vor der Jahrhundertmitte, geschrieben.
Die Münchener
Handschrift mit 117 Blättern stammt aus Sankt
Emmeram
in Regensburg. Sie enthält die Briefe des Apostels Paulus mit alt-
hochdeutschen Glossen und wurde im zweiten Viertel
des 9. Jahrhun-
derts im mittelrheinischen Gebiet geschrieben. Später kam sie
nach
Regensburg, wo vielleicht in einem Frauenkloster bald
nach 90D auf
der Vorderseite des letzten Blattes auf verbliebenem Raum von einem
Schreiber das altbayerische und ein lateinisches Gebet eingefügt
wurde.
Inhalt: Das in der Prager
Handschrift knapp 250 und in der Münche-
ner Handschrift etwas mehr als 200
Wörter
enthaltende Stück
besteht
aus einer Beichte bzw. einem allgemeinen Sündenbekenntnis (Altbaye-
rische Beichte in wohl ursprünglicher Fassung)
sowie aus auf
lateinischen Formeln beruhenden Bitten, in denen Gott um Sündenverge-
bung, Gnade und
Rettung angefleht wird.
Die Sprache ist
altbayerisch (δ, ka-) und jünger ah dir· der
altbayerischen Beichte, wobei wiederum die Formen von Β jünger sind
als die von A. Beide Teile scheinen altfränkische Sprach- und
Schreibspuren aufzuweisen und sind
aufeinander bezogen, mögen
;>n>
auch letztlich unterschiedlichen Ursprungs sein. Verschiedentlich
überliefert
das einfachere Β die
ursprünglichere
Fassung. Entstanden
ist die Zusammenstellung vielleicht
um 830.
Ausgaben: Docen,
B. J., Einige
Denkmäler
der althochdeutschen
Literatur, 1825, Nr.6 (B);
Pfeiffer, F., Forschung und Kritik auf
.>in
Gebiete des deutschen Alterthums 2, Sitzungsberichte Wien 52,
18f.G, ?!>
f. (A); Steinmeyer, E.V., Die kleineren
althochdeutschen Sprach-
denkmäler,
1916, Neudrucke
1963, 1971, 310 - 311, Nr. 42.
Literatur: Baesecke, G., Die altdeutschen Beichten, PBB 49 (I9?v,
268; Ehrismann, G.,
Geschichte der deutschen Literatur, Teil 1 .'·'. Λ.
1932, Neudruck
1966, 337; Eggers, Η., Gotisches in der ait.hain.r he η
Beichte, Ζ. f.
Mundartforschung 22 (1954), 129 ff.; Bischoff, !■;.,
Paläographische
Fragen deutscher Denkmäler
der Karolingor/pit,
Frühmittelalterliche
Studien 5 (1971), 123 f.; Masser, Α., Altbairisc.hos
Gebet, Verfasserlexikon 2. Λ. Bd.l 1978, 275.
¡n;>,
BG=42=Bayerisches Gebet
310
XLII. ALTBAYRISCHES (SANGT EMMERAMERj GEBET
Trohtin, dir uiiirdu ili pigihtik
alierò minero suntono enti
missatateo, alles deih eo
missasprach edo missateta sedo
missadahta, uuorto enti uuercho
enti kadanccho, des ih kyhukkiu
redo nikihukku, des ih imizzanto
* aedo unuuizzanto,
notac
sedo unnotac, slaffanto sedo uua-
hento: meinsuuarteo enti lukino,
kyridono1 enti unrehtero fizus-
heito. Jmorono so ime so ih ho
kiteta, enti unrehtero firinlusteo
in muose enti in tranche enti in
imrehtemo slaffe;2 daz du mir,
trohtin. kanist enti kanada
farkip, enti daz ih fora diñen angón
iinscamanti si. enti
daz ih in derni uiieroltti minero
suntono riunii enti harmscara
hapan mozi, soliho so
dino milti-
da sin. alles uualtenteo trohtin,3
kot almahtigOjkauuerdomir helfan
enti kauuerdo
mir farkepan ka-
nist enti kanada in
dinemo rihe.
Kot4 almahtigo,
kauuerdo mir
helfan enti kauuizzida mir ia fu-
ristentida ia gaotan
uuillun sa-
man mit rehten galaiipon mir
iargepaii za5
dhiemo deonoste.6
trohtin, du in desa uueralt quami
suntige7 za
ganeriemie, kauuerdo
mih cahaltan enti
kanerien.
Christ, cotes8
sun, luiiho trohtin,
Β
Trohtin, dir uuirdu ih pigihtig
alierò minero suntono enti mi-
nero missatateo, alles des ih eo
missasprahhi oda
missatati oda
5missadahti, uuorto enti
uuercho
enti gadancho, des ih kihugku
oda nigihugku, des ih uuizzanto
get età oda unuuizzanto, notag
oda unnotag, slaffanto
oda uuah-
lOhento: meinsuerto enti lugino,
kiridono enti unrehtero
uizus-
heito, hurono so ime so
ih1 sio
giteta, enti unrehtero
firinlusto
in musa enti in trancha enti in
löunrehtemo slaffa; daz du mir,2
trohtin, kenist3 enti ginada
farkip, daz ih fora dinen
ougun
unscamanti mozzi uuesan,
enti
daz ih in desaro uueralti minero
20missatato riuun enti harmscara
hapan mozzi, soliho4
so dino milta-
da sin. alles uualtanto trohtin,
got almahtigo, kauuerdomirhelfan
enti gauuerdo mir
fargeban ke-
25
uuizzida enti furistentida, cutan
uuillun mit rehtan galoupon za
30dinemo deonosta.
trohtin, du in desa uuerolt quami
suntiga za generienna,
kauuerdo
mih gahaltan enti
ganerien.
Christ, cotas sun, trohtin,
1 <¿>. 183 enti * sla«fe
3 troh-
tin, danach kot ausradiert. (S. 184) kot
4 Kot] K rot 5 Zá aus früherem
za ° mir—dionoste von etims
späterer
Hand aufgefrischt; ursprüng-
lich stand aber deonoste 7 quami
suntige scheint ebenfalls aufgefrischt
» .9. 185 sun
1 hi 2 daz du mir dem Anschein
nach auf Rasur 3 kenis * da-
vor ein Wort ausradiert: es scheirU
folilio oder feliho gestanden zu
haben
109
BG=42=Bayerisches Gebet
XLII. ALTBAYRISCHES [SANCT EMMERAMER] GEBET 3ll
soso du uuelles enti dino canada
sin, tuo pi mih suntigun
enti
unuuirdigun scalh dinan.
uuiho
truhtin, kanadigo got, kauuerdo
mir helfan suntikemo enti1 far-
tanemo dinemo scalhe, uuanen-
temo dinero kanadono.
enstigo
enti milteo trohtin, du eino
uueist
uueo mino duriti sint: in2
dino
kanada enti in dino
miltida,3
uuiho truhtin, pifilhu
min herza
ia minan cadane ia minan uuillun
ia minan mot ia minan lip ia miniu
uuort ia miniu uuerh. leisti,
uuiho truhtin, dino kanada in
mir suntigin enti unuuirdigin
scalhe dinemo. kauuerdo
mih
canerien fona
alleino upile.
soso du uuelles enti soso dir gezeh
si, tua pi mih
scalh dinan.
trohtin, ganadigo kot, keuuerdo
5 mir helfan
dinemo scalhe.
du eino
uuest, trohtin,
uue mino1 durs ti sint. in
dino
lOgenada,
trohtin, pifilhu min herza,
mina gadancha, minan uuillun,
minan mot, minan lip, miniu
uuort, miniu
uuerh. leisti,
15 trohtin, dino
ganada uper
mih suntigan
dinan scalh. kaneri mih, trohtin,
fonna allemo upila.
1 Enti, E roí
überstrichen - In,
I rol
überstrichen 3 S. 18(> uuiho
1 uuemo, cerderbt aus uue m,no
in
BI=85=Binger
Inschrift
Binger Inschrift (BI)
Überlieferung: Mainz, Mittelrheinisches Landesmuseum S. 3089.
Es handelt sich um drei Bruchstücke eines 1900 beim Abbruch der
Domkellerei Bingen neben Kirche und Friedhof Sankt Martin entdeckten,
ursprünglich
ungefähr 64 χ 93
cm großen,
aus Sandstein hergestellten
Grabsteines. Der Grabstein zerfiel in fünf mit Bogen überspannte Fel-
der, auf deren mittelstem eine bärtige männliche Figur mit dem Namen
Diederich zu sehen ist und auf deren beiden äußersten eine bildliche
Darstellung seines Vaters und seiner Mutter vermutet wird. Unterhalb
der Figuren ziehen sich über
den ganzen Stein zwei Zeilen einer nur
bruchstückweise
erhaltenen Inschrift hin.
Inhalt:
Es handelt
sich um
die älteste erhaltene althochdeutsche Stein-
inschrift. Das Denkmal
ist einem Mann namens
Diederich gewidmet. Er
wird als
Sohn einer Drulinda
und eines Go... bezeichnet.
Der Stein
fordert in
vielleicht neun Wörtern zum Gedenken
an ihn auf.
Die Sprache ist altrheinfränkisch.
Ausgaben:
Steinmeyer, E.V., Die
kleineren althochdeutschen Sprach-
denkmäler,
1916, Neudrucke
1963, 1971, 403 Zeile
2-4, Nr. 85;
Tiefenbach, Η., Zur Binger Inschrift, Rheinische
Vierteljahresblätter
41 (1977),
124.
Literatur: Ehrismann,
G., Geschichte der deutschen Literatur, Teil 1
2. A. 1932, Neudruck 1966, 363; Tiefenbach,
Η., Zur
Binger Inschrift,
Rheinische Vierteljahres blätter
41 (1977),
124.
111
BI=85=Binger Inschrift
403
LXXX\'. KHEINFUÄNKLSCHE GKABfSCHKIFÏ
t Die. de. rih.
Cîehvgil J Moderihos. Go . . .¿
inde Drvlinda. soneó.3
1 Imperativ,
nicht, wie rit'rienberi/cr liofile. SuhtsUintn·. s. .Ifihrexht richt 1902, H3
- kann soutìhl zu Godofridcs wie zum (¡nietîv ich* mit C!nt komponierten
Männenuimens en/änzl werden ¿ sont·*] rout <·
noch ein
Heal sichtbar
Nach Tiefenbach lautet der Text:
Gehugi Diederihes Go(zzolfes) inde Drulinda son(es imo hi)If got.
11?
BR=7=Base1er
Rezepte
Baseler Rezepte (BR)
Überlieferung: Basel, Öffentliche Bibliothek der
Universität F III 15 a
f. 17a.
Die Handschrift hat
das Format Quart und umfaßt 32 Blätter. Sie
wurde in insularer Handschrift des ausgehenden achten Jahrhunderts
in Fulda geschrieben. Sie enthält
Isidors von Sevilla De natura
rerum
(De ordine creaturarum) von scriptum est XV, 2 bis XXII,2. Auf Blatt
17a wurde freier Raum von drei verschiedenen, aber gleichzeitigen
insularen Händen
benutzt, um ein lateinisches Rezept, dessen er-
weiterte althochdeutsche Übersetzung
und ein weiteres halb alteng-
lisches, halb althochdeutsches Rezept einzutragen. Die ersten beiden
sind zweispaltig hintereinander, das dritte langzeilig darunter, aber
wohl vor dem zweiten, dessen Schreiber zuletzt tätig wurde, geschrie-
ben. Auf den Blättern
17b-18b folgen der älteste
Fuldaer Bibliotheks-
katalog
und
lateinische Blutsegen.
Inhalt: Die etwa 160 und 70 volkssprachige Wörter umfassenden Teile
der Rezepte sind die ältesten
Denkmäler
deutscher medizinischer Prosa
und vielleicht die ältesten
zusammenhängenden
deutschen Texte über-
haupt. Das erste, lateinische Rezept und dessen auf den doppelten Um-
fang erweiterte althochdeutsche Nachbildung enthalten ein Rezept gegen
Fieber (str.), das dritte Rezept ein Mittel gegen Hautgeschwüre (von
Pferden(?)), welche mit einer Mischung aus gebranntem Salz, Seife und
Austernschalen bis zum Bluten berieben
werden sollen.
Sprachlich ist das zweite Rezept (das
erste althochdeutsche) altost-
fränkisch
mit altbayerischem Einschlag. Das dritte ist altbayerisch mit
altenglischen Elementen, wobei der angelsächsische Schreiber wahr-
scheinlich eine ältere
deutsche Vorlage wiedergibt (str.), da das Alt-
englische hraene nicht, kennt. Ihr könnte noch eine lateinische Vorla-
ge zugrundeliegen.
Insgesamt lassen die
Rezepte wohl erkennen, daß im
bayerisch-ober-
deutschen Raum schon bald nach 700 die Übersetzung vorsalernita-
nisch-heilkundlichen Fachschrifttums begann. Allerdings ist nicht für
alle
Textstellen volles Verständnis
zu erzielen.
Ausgaben: Hoffmann
von Fallersleben,A. H., Vindemia Basileensis, 1834;
Enneccerus, M., Die ältesten
deutschen Sprachdenkmäler,
1897, Tafel
17 (Faksimile); Steinmeyer, E.V., Die
kleineren althochdeutschen
Sprachdenkmäler 1916, Neudrucke 1963, 1971, 39-40, Nr. 7; Heffner, R.
M.S., The third Basel recipe, JEGP 46 (1947), 248 ff.
Literatur: Ehrismann, G., Geschichte der deutschen Literatur, Teil 1
2. A. 1932, Neudruck 1966, 362; Eis, G., Studien zur
altdeutschen
Fachprosa, 1951, 11 ff.;
Bischoff, B., Paläographische
Fragen
deutscher Denkmäler
der Karolingerzeit, Frühmittelalterliche Studien 5
(1971), 112; Geuenich, D., Die Personennamen der Klostergemeinschaft
von Fulda im früheren
Mittelalter, 1976, 268; Steinhoff, H.H.,
Basler
Rezepte, Verfasserlexikon, 2. Α. Bd. 1 1978, 628; Keil, G., Basler
Rezepte, Lexikon des
Mittelalters Bd. 1 1980, 1543.
113
BR=7=Baseler Rezepte
39
VII. BASLER REZEPTE
1.
II putdiglas,
III, si plus
necessarium est. murra, sulffor, piperus,
plantagines tuos, sabina, incensum tuos, fenuglus, pipaoz, absintia,
antor. II
stauppoinuno die. XL dies ieiunet, quod nullus, quod in
eadem die adquesitum
sit, non manducai ñeque bibat, non panem,
5 non aqua, non leguminum, non carnem. non oculos lauet. in eadem
die adquesitum
cullentrum non manducat. Ill nocte1 stet.
murra, seuina, uuiroh daz rota, peffur,2 uuiroh daz uuizza,3
uuera-
mote, antar, suebal,4 fenuhal, pipoz,
uuegabreita, uuegarih, heimuurz,5
zua flasgun uuines, deo uurzi ana zi ribanne,6 eogiuuelihha suntringun.
10 enti danne geoze zisamane enti laze drio naht7 gigesen8 enti danne
trincen, stauf9
einan in10 morgan, danne in iz sahe, andran in naht,
danne he en petti gange, feorzuc nahto uuarte he e tages getanes,
daz he ni protes ni lides ni neouuihtes,u des e tages gitan si, ni des
uuazares12 nenpize, des man des tages13
gisohe, ni in demo niduuahe14
15 ni in demo ñipado, ni15
cullantres niinpiize ni des eies,
des in demo
tage gilegit si. ni eino nisi, ni in tag ni in naht,16 eino nislaffe, ni
neouuiht niuuirce, nipuz
de gisehe, de17 imo daz träne gebe enti sim-
plum piuuartan habe, erist do18
man es einaflasgun, unzinderagiuuere ;
ipu iz noh danne sahe, danne diu nah gitruncansi, danne gigare19 man
20 de antra flasgun folla.
2.
uuidhar cancur. braenni salz endi saiffun endi rhoz
aostorscala.20
al zesamene gemiscç. mid aldu uuaiffu aer J>u hivne.21 rip anan daz
simple, unz dçz iz
blode. filu oft analçgi, simblç |mi ana, od i1ç22 itzs
1 noctes schrieb Scherer 2 peffur] davor ein Buchstabe (h?) ausradiert
3 uuizza Maßmann] uueihha. Liegt Kontamination von uuizza und bleihhn
vor ?
« suebal] danach Rasur eines Buchstaben (1 ?)
6 hei"'uurz
6 tip. 2 eogiuuelihha 7 naht] h über radiertem
Buchstaben (n ?)
8 gi-
srtson] das zweite g von anderer Hand
übergeschrieben · stauf von
anderer
Hand am
Hand mit Vervmsung u- in auf Rasur? u
neouuihtes] nach
h ein weiteres h ausradiert 12 uuaza res] das zweite a von
anderer Hand zu-
gefügt
13 tages] ta hoch über
Rasur l* du" alio 1S vor ni (η sieht une
πι aus) Rasur
1β «ant 17 nach gisfhn am Zeilcnschluβ und vor de am
Zeilenaitfung größere Rasvr IH
doj nach <l Rasur, von der auch die vordere
Hälfte des o betroffen vrurde '* μι'μΐίΓοΙ μ.ι ans Rasur von anderer Hand. Mit
(Jrnjf zu gnrwcn, nicht
mit J\ögel zu nerian zu zivhvn
-u aostor scalala
11
hnniì " od«!··
114
BR=7 = Baseler Rezepte
40 VII. BASLER REZEPTE
arinne lot fiçt1 al aba arinnç. ende nelaz iz naezen2 nesmeruen3
25 hrinan daemo2 dolge. thanne iz al ob siae rhaeno,4 do zçsamone
aegero dçz uuizsae aende hounog rhene: lachina5 mid din daez dolg.
1 der Anfang der drei letzten Zeilen des Bezepts ist so stark abgegriffen,
daß
er sich nicht mehr mit Sicherheit entziffern
läßt. Das von den ersten Herausgebern
gelesene lot faßte Scherer als 1 ot = vel ôil; iver dieser aus graphischen (¡runden
nicht gerade leichten Änderung zustimmt, muß
die folgenden Worte bis arinne
nicht sowohl für ein Glossem ah für eine Selbstkorrektur
des Schreibers ansehen
2 das ae von naezen und daemo ist
offenes a mit einer an den zweiten Schenkel
gehängten o-Schlinge 3 Scherers Konjektur besmeruen
ist mir nicht verstand'
licher
als das überlieferte, das auch Kvgel kaum richtig gedeutet haben
wird;
Wackernagel scheint, nach Andeutungen in seinem Wörterbuch zu schlicflen, er
klärt zu haben 'lass
es nicht tiass werden noch lass schmieren
der Wunde zu Teil
werden'
*
Kögel nahm ob siae = aba sîh 'trockne aV;
ich übersetze 'wenn
es alles oben (= oba) rein
ist' 6 lachina Scherer, lachani oder lachnae Pongs]
laclmai
15
BS=Blutsegen
Blutsegen (BS)
Überlieferung:
Zürich, Zentralbibliothek Ms. Rh. 51 f. 23b.
Die im 10.
Jahrhundert geschriebene Handschrift aus Rheinau enthält
lateinische Predigten, welche von einem
Ruadpertus aufgezeichnet wur-
den. Auf den Blättern 22b, 23a stehen zwei lateinische Fiebersegen.
Dem folgt auf Blatt 23b ein ziemlich
unverständlicher lateinischer
Blutsegen mit einigen wenigen althochdeutschen Wörtern. Danach kommt
auf Blatt 24a von
anderer
Hand Matthäus 9,20-22.
Inhalt: Es handelt sich um einen
auf den Juden Longinus bezogenen
Blutsegen. In
den Longinussegen wird die im Mittelalter
dem Ritter
(miles) Longinus
zugeschriebene, in Johannes 19,34
erwähnte
Seiten-
wunde Christi berufen, um eine blutende Wunde zu stillen.
Ausgabe: Steinmeyer, E.V., Die
kleineren althochdeutschen Sprachdenk-
mäler, 1916, Neudrucke 1963, 1971, 379 Zeile
42 ff.
Literatur:
Ohrt, F., Die ältesten Segen über Christi Taufe und Tod,
Kopenhagen 1938, 45 ff.;
Hampp, I., Beschwörung, Segen, Gebet, 1961,
201 ff.;
Schützeichel,
R., Grenzen des Althochdeutschen, FS Schröbler,
I., PBB 95 (1973), 23 ff., 36; Steinhoff, H.H.,
Abdinghofer Blutsegen,
Verfasserlexikon, 2. Α. Bd. 1 1978, 6.
16
BS=Blutsegen
379
Longiiius miles, lango zile.
cristes thegaii ast astes.
Adiuro ¡ sanguis ρ patre &
filisi. & spin ycm vt ñ fluas. plus qua ior-
danis aha | . . . nelo ( ?) xpë (l. quando xpc). In ea baptizatus c & a
. . . a (I. alleluia ?) .III. uicib; pat nr. cfi già1
1 g i
lo ut) a i1
17
C=37=Carmen
ad De um
Carmen
ad Deum (C)
Überlieferung: München, Bayerische
Staatsbibliothek Clm 19410
S. 39-
41.
Die in der Mitte des 9. Jahrhunderts sehr wahrscheinlich in Tegernsee
geschriebene Handschrift im Format Oktav besteht aus zwei selbständi-
gen Teilen. Der erste Teil umfaßt die von einer Hand geschriebenen
Seiten 1 bis 60 und beginnt
auf den Seiten 1-23 mit
Fragen und
Antworten. Dem folgen Seite 24 althochdeutsche Glossen,
dann bis Sei-
te 36 Auszüge aus Bibel und Kirchenvätern mit vereinzelten
Glossen,
36-38 wieder
Glossen, dann Due sunt
civitates in mundo und S. 39 ein
kurzes Glaubensbekenntnis. Daran schließt sich das Carmen ad Deum
in der Weise an, daß auf eine lateinische
Langzeile, seltener auf eine
Halbzeile, durch Punkte getrennt,
eine althochdeutsche Übertragung
folgt. Nach zwei anderen lateinischen Sätzen folgen bis Seite 51 sieben
Brief- und Urkundenformulare aus der Zeit vor 842 und Passauer
Herkunft, dann bis Seite 57 verschiedene Verse, Seite 58, 59 einige
Auszüge
und das lateinische und griechische Alphabet sowie das
Runenalphabet und schließlich verschiedene Glossen.
Die Handschrift
ist bezüglich
des althochdeutschen Teiles vermutlich nur Abschrift.
Inhalt: Der lateinische Hymnus Sánete sator suffragator ist ein in
acht Handschriften, von denen 5
aus dem 9. Jahrhundert
stammen,
überliefertes
lateinisches Reimgebet, das vermutlich von einem Iren im
8. Jahrhundert
verfaßt
wurde, in dunklen ausgefallenen Wendungen
Gott und Christus um Schutz bittet und auf Grund seiner kaum
urspünglichen
Überschrift
in der Cambridger Liederhandschrift den
Titel Carmen ad Deum (Lied an Gott) erhalten hat. Er
besteht aus 28
trochäischen
Achtsilbern, deren jeder in zwei Halbzeilen zerfällt,
welche untereinander zweisilbig reimen bzw. assonieren und fast
durchweg auch alliterieren. Die in der vermutlich zum Schulunterricht
bestimmten Tegernseer Handschrift eingetragene althochdeutsche Über-
setzung ist wörtlich
wie eine Interlinearversion. Sie stellt,
in
Anbetracht der Schwierigkeit der lateinischen Vorlage, trotz einiger
Mißverständnisse (caeli arce, arceflostra, sanus) eine
anerkennenswer-
te Leistung dar. Sie war vermutlich urspünglich interlinear und deckt
sich nicht völlig
mit dem in der überlieferten
Handschrift beigegebe-
nen lateinischen Text (ferunt, costis). Sie enthält etwa 130 althoch-
deutsche Wörter.
Die Sprache ist
altbayerisch. Die ursprüngliche
Fassung könnte
am
Anfang des 9. Jahrhunderts
entstanden sein (eo, o, Doppelschreibung
langer Vokale, ka-, ga-, h vor Konsonanten ist abgefallen). Nicht
ausgeschlossen werden Bezüge
zur Reichenau.
Ausgaben: Docen, B.J., Miscellaneen zur Geschichte
der teutschen
Literatur, Bd. 1 1807, 18f. ; Petzet, E. ,-Glauning, 0., Deutsche
Schrifttafeln, Bd. 1 1910, Tafel V (Faksimile); Steinmeyer, E.V.,
Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, 1916, Neudrucke
1963, 1971,
290, Nr. 37.
Literatur: Ehrismann, G.,
Geschichte der deutschen Literatur, Teil 1
2. Α., 1932, Neudruck 1966, 269; Bischoff, B., Paläographische Fragen
deutscher Denkmäler
der Karolingerzeit,- Frühmittelalterliche Studien 5
(1971), 125; Köbler,
G., Verzeichnis der Übersetzungsgleichungen der
kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, 1971; Sonderegger, S.,
Althochdeutsche Sprache und Literatur, 1974; Rädle, F., Carmen ad
Deum, Verfasserlexikon, 2. Α. Bd. 1 1978, 1174.
118
C=37=Carmen ad Detim
290 INTERLINEARVERSTOX
XXXVII. CARMEN AD DEUM
(39) Sánete sator. uuiho fater. | suffragato!, helfari. legum lator.
eono | sprehho.
largus dator. milter kepo. lure | pollens, pi
rehte1
uuasanti.2 es qui potens. | du pist der
mahtigo. nunc in cthra firma |
petra. nu in himile
fester stein. A quo creta | cuneta fréta, fana
5 demo kamahhot sint alle ] uuagi. quae aplaustra ferunt3 flostra. |
de sana skeffe forrent
plomun. quando ce|lox currit uelox. demie cheol
laufit sni|umo. cuius numen creuit lumen, des maht ka|scof leoht.4
simul solum supra celum. saman orda | opa himile.5
prece poseo prout
nosco.5 petono6
pittiu soso ih chan.7 | (40) Caeliarche Christe * parce.
10 himiles nolle | Christ 9 porge irido 1
spare.10 et
piada | dira iacla. enti
meintati ungahiure
scozila.111 Trude tetra tua cetra, skurgi de suuar-
zun | mit dinu skiltu. quae capesso et
facesso. | dei fornimu. enti ga-
tom. in hoc sexu car|nis nexu. in desemo licite fleise kapuntan. 12|
Christi13 umbo meo lumbo. Christes14 rantbouc. j minera lancila, sit
15 ut atro cedat latro. | si daz15 der suarzo kilide murdreo. |
pater parma
procul arma, fater skilt
rumo J uuaffan. arce hostis uti costis.16
nolle
fian|tes. pruuhhan
rippeo.17 Iramo corde sine | sorde, noli mer her-
ein, ano unsupari. J Tune deinceps. dennr frammort. Trux et |
anceps. catapulta cedat multa. ungahi|uri.
enti zuifoli. allaz sper
20 snidit managiu. | Alma tutrix atque nutrix. uuihu
skirmaii. | enti
fotareidi. fulci manusme
ut sanus.171 stiuri haut daz mih heilan. corde
reo | prout queo.
sciildigemo herzin soso ih mac. | (41) Christo18
theo
qui est leo. Christe19 cote der ist | leo. Dicam deo. grates geo. ih
qiiidu. | cote
dancha. toon. Sicque ab co. me | ab co.
so sana imo.
2fj mih sana imo. j
1 relite] das zweite v aus
o korr. 2 ich bin nicht
sicher, ob mit den früheren
Herausgebern zu uualisanti geändert werden muß. Allerdings steht Uli. 1, 229,
34. 37 poliere uuahsan, doch ist an der zweiten Stelle h aus s korr.,κ ml Uli. 2. 308,
f>2 findet sich pollennt uuasen 3
uerrunt * leot 5 nach hiüiili« und
nosco kein Punkt 6 p&ono "
tiu soeo ili rlmn unter der letzten Z. der
S. nachgetragen 8 xpe. e vielleicht aus i korr. *
clrist t0 fridu 1 spar»* (H.
zu porge n kein Punkt n kapu"tan 13 xj>i ll
ehrLsus l- daz]
ζ aun t ¡erb. 16
rolli«! 1T kein Punkt ls Xpo 18 xjm·
C=37=Carmen ad Deum
Rekonstruierter lateinischer Text:
292
Sánete sator, suffragato!·,
Legum lator, largus dator,
lure pollens, es qui potens,
Nunc in aethra firma petra;
5 A quo creta cuneta fréta,
Quae aplustra ferunt,
flustra,
Quando celox currit velox;
Cuius numen crevit lumen,
Simul solum, supra polum.
10 Prece poseo, prout nosco,
Caeliarce Christe, parce
Et piada, dira iacla,
Trude taetra tua cetra.
Quae capesso et facesso
15 In hoc sexu sarci nexu,
Christe, umbo meo lumbo
Sis, ut atro cedat latro
Mox sugmento fraudulento.
Pater,
parma procul arma
20 Arce hostis, liti costis,
Immo corde sine sorde.
Tune deineeps trux et anceps
Catapulta cadat multa.
Alma tutrix at que nutrì χ,
25 Fulci. manus, me. ut «ums
Corde reo, prout queo.
Christo theo, qiii est leo,
Dicam 'deo grates cheo'.
Sicque beo me ab eo.
i/o
Ch=17=Christus und
die Samariterin
Christus und die Samariterin (Ch)
Überlieferung: Wien, Österreichische Nationalbibliothek Cod.
515 (frü-
her Hist. prof.
646)
Blatt 4b-5a.
Die im Format 16,5 χ 23,5
cm gehaltene Handschrift umfaßt 8 Blätter,
darunter die Do ρ pel blatter 4,5 und 6,7. Blatt 1 bis Blatt 5a oben
enthalten in meist 27
Zeilen die Lorscher Annalen der
Jahre 794-803,
geschrieben von zwei verschiedenen südwestdeutschen Händen des
frühen 9. Jahrhunderts. Danach folgt
in der Endzeile der Annalen be-
ginnend mit anderer Tinte von zwei verschiedenen Händen des 10.
Jahrhunderts in mehreren Absätzen ohne Strophen- oder Versabteilung
geschrieben das althochdeutsche Gedicht Christus und die Samariterin,
das am Seitenschluß unvollständig abbricht, obwohl auf der Seite 5b
in jedem Fall genügend
Platz gewesen wäre.
Dort stehen drei zum Teil
neumierte, vielleicht später
eingetragene Responsorien. Die vermutlich
einst selbständigen
Blätter 6-8 enthalten eine
Musterpredigt. Das Ge-
dicht ist wohl nicht vom Verfasser selbst, sondern von einem Ab-
schreiber aufgezeichnet, der verschiedentlich Korrekturen und Rasuren
vornahm. Die Handschrift der Lorscher Annalen
befand sich um 835
auf
der Reichenau, wo im 10.
Jahrhundert eine Abschrift von ihr bestand.
Inhalt: Das althochdeutsche,
vermutlich zum mündlichen
Vortrag
bestimmte Reimgedicht, von dem 31 Reimpaare mit etwas mehr als
200
Wörtern
erhalten sind, beruht auf der Erzählung von Christus und der
Samariterin in Johannes 4,6-19, welche auch Otfrid von Weißenburg in
seinem Evangelienbuch (11,14) benutzte. Die Übersetzung folgt der
Vulgata Schritt
für
Schritt und fügt
nur weniges hinzu, um den Stoff
in die Form von Reimpaaren zu vier Hebungen zu bringen. Bei dem
Gedicht handelt es sich um ein christliches episches Lied, in dem Rede
und Gegenrede im Vordergrund stehen. Streitig ist, ob die metrische
Form nur den Otfridschen Reim paar vers
fortsetzt, zumal Otfrid im
Predigtstil schreibt und auch nur wenige Berührungen zu Otfrids
Kapitel über
die Sameriterin vorhanden sind (brunno/puzzi, bita).
Dagegen besteht ein gewisser innerer Zusammenhang zur nach-
folgenden Musterpredigt.
Sprachlich stehen altalemannische Merkmale (tu, buzza, ki-, kecprun-
nen, -on, habis,
hebist, sagant usw.)
neben altfränkischen
(th, b, k,
qu). Diese Mischung wurde sowohl als altalemannische
Einfärbung
eines altfränkischen
Originals als auch als altfränkische
Einfärbung
eines altalemannischen Originals
erklärt.
Dementsprechend wurde Ent-
stehung in Reichenau, Lorsch oder im altalemannisch-altfränkischen
Grenzgebiet
angenommen.
Hegen der abgeschwächten Endungen der Reime ist
von einer Entste-
hung des Originales nicht vor dem Ende des 9. Jahrhunderts auszu-
gehen.
Ausgaben: Lambecius,
P., Commentarii de bibliotheca caesarea
Vindo-
bonensi, Bd. 2 1669, 383 f.;
Enneccerus, M., Die älteren deutschen
Sprachdenkmäler,
1897, 38 (Faksimile); Steinmeyer, E.V.,
Die kleineren
althochdeutschen Sprachdenkmäler, 1916, Neudrucke 1963, 1971, 89-90,
Nr. 17.
Literatur:
Ehrismann, G., Geschichte der deutschen Literatur, Teil 1
2. A. 1932, Neudruck 1966, 207; Bischoff, B., Paläographische Fragen
deutscher Denkmäler
der Karolingerzeit, Frühmittelalterliche Studien 5
(1971), 115; Köbler, G., Verzeichnis der Übersetzungsgleichungen der
kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, 1971; McLintock, D.R.,
Christus und die Samariterin,
Verfasserlexikon 2. Α. Bd. 1 1978, 1238.
121
Ch=17=Christus und die Samariterin
XVII. CHRISTUS UND DIE SAMARITERIN 89
Lesen uuir,1 thaz fuori ther heilant fartmuodi.2
ze untarne, uuizzun thaz, er zeinen
brunnon3 kisaz.
Quam4 föne Samario ein quena sario
scephan thaz
uuazzer: thanna noli so saz er.
5 Bat er sih kotrencan daz5
uuip, thaz ther thara quam:6
uuurbon sina thegana be sina lipleila.7
'Biuuaz kerost thu, guot man, daz ih thir geba trnkan l
ia neniezant,8 uuizze Christ,9 thie Iudon unsera uuist."
'Uuip,10 obe11 thu uuissis.12 unielih13 gotes gift14 ist,
10 unte den ercantis, mit themo du15 kosotis,
tu batis dir16 unnen sines kecprunnen'.17
'Disiu18 buzza ist so tins, ze doro19 ih heimina20 Huf,21
noh tu nehabis22 kiscirres, daz thu thcs
kiscophes:
uuar mäht thu, guot
man, nenian quecprunnan 7
15 Nebistu23 Huten kelop mer than lacob.
ther gab un« thesan brunnan, tranc er nau24 ioh sina
man :
siniu smalenozzer nuzzon thaz uuazzer.'
'Ther trinkit thiz uuazzer, be demo t hurst it inaii mer,-1
der afar trinehit daz min, thon lazit der durst, sin:26
20 iz ¡sprangot27
imo'n pruston in euuoii mit
luston.'
'Herro, ih thicho ze dir, thaz uuazzer gabist du mir,
1 für uu steht regelmäßig vu, außer 7 Biuuaz, Í) uuip. 20 euuon, 28 uuigit :
5 vip, 23 unneuajrt,
uirt, 2f> uar; sotist ν fur u nur ü vasera, 10 vnte. ¿ÍO vnser
2 fartrnuodi]w¿>er muodi von derselben Hand d
îcZahl DlA'CVl 111. : es vor wold,
gewiesermaßen als Fortsetzung der bis DCCCITI reichenden Anmilenzahlen und
um
einen neuen Abschnitt
zu markirren. ])C'('('IIII gemeint 3 als Dativ
Plur. von OErdmann, ZfdPh. 24 (181)2), 'Mus. gehißt, als'Are. »SV/, von WUntune,
Beitr. 32 (li»07), Uf. Anm. enviesen 4 Qua ·"· daz| d au* t karr.
• qua 7 diese Zeile mit Verweisung auf dew untern Hand der rorangehen-
den S. 4'· nachgetragen ; mi Text steht aber das entsjtrcchrndr. i'erueiszeichcn ^
irrig vor Bat statt
vor Biuuii/. 8 nuizant Wackert.agel] iiczant, veranlaßt
durch das vorangehende no !t xrist 10 uui]> " «»!»·-] l> auf lUisur
12 Leitztnaniis Vorschlag, uuîs sîs zu schreiben, widers/irich! der Cotiserait"
temporwn VJ vuiclih] ν nie auf liasur M p'ft i: du Lachwann in l'rscfi
und timbers Enzj/klofxidie. Abteilung lì lid. 7. 2¡SO Anm. Kleinen· Schriften
1, 45f> Anm.\ do (veranlaßt durch die benachbarten u) l6 dir] d aus Korr..
aber sicherlich nicht von in, wie dies ASchönbach. (i-sterr. Littcraturbl. 7, 12 be-
hauptet, dessen Angaben sich auch sonst schurr mit dem Faksimile, vereinigt η
lassen 17 dahinter statuierte Lachmatni. der zweizeilige Strophen durchfidm ><
wollte, Verlust einer Zeile. lft disiu 1β ·/.<· dem auf Ifasur von dr. .
i0 heimina| ii übergeschrieben
îl liufj I auf Ua.sur "-
n·· übergeschrieben.
habis]
li aus η korr. 23 nebistu -4
rr nun W'ackcrnagel] «-ran
** Isfirliinann
la-t ina μ»;γ; und mehr als »"ηιιι«·ΐ· kann auch
ich nicht sehen.
MSI), bieten '"nmer mit der Xotc: S-oh dem rechten F.nde des
Querstriches übet
im seheint nodi ti tie Linie zu dem zireiten Striche dis m hrndn/ezogrn zu »ein.
lins ist wohl nie/tts unifcres als eine
freilich sondi rbarc Atikurzun·/ fur -um-*
■" diesen Vers nollte Lacfunutm, inn zweirriligr
Strophen herzustellen. zirmnnl
atiesen
wissen '¿~' vi. spraiigot Lachmann:
alle Hitrh.stabcti außer m noch deut-
lich zu sehen
Ch-1 7=Christus und die Sam ariter in
90 XVII. CHRISTUS UND DIE SAMARITERIN
daz ih mer ubar tac neliufi hera durstac'.
'Uuib,1 tu dih2 anneuuert·,3 hole hera4 dinen uuirt'.
siu quat, su? libiti, commen nehebiti.
25 'Uueiz5 ih, daz du uuar6 segist, daz du commen7 nehebist.
du hebitos er8 finse dir zi9 uolliste.
des mahttu sichure10 sin: nun hebist enin12 der nis din.'13
'Herró, in thir uuigit14 sein, daz thu mäht forasago sin.15
sor uns er giborana
betoton hiar in berega.
30 L'user18 altmaga17 suohton hia genada:
thoh ir satani kieorana thia bita18 in Hior
1 vuib 2 tudih auf und unter Iìasur 3 sinne
usert. Ich möchte nicht mit
WWackervagcl. Wörterbuch 1861. 12'\ Müllenhof j und Leitzmann anneuuert
local — 'fors fassen. Denn
dies Adirrb hat bei Xotker immer 7iur den tempo-
ralen Sinn von 'fernerhin', auch an der
Boethiusstelle 11.
G, die Leitzmann,
wenn er auf sie. besonderen Xachdruck legt, wohl nicht richtig verstanden
hat:
uuAren miauuert übersetzt nicht abstulerant,
sondern der Beariff auferre liegt in
Ix.-suérben des Relativsätze*. Meines Dafürhaltens ist anneuuert Adjektiv; ich
wurde die Phrase freilich nicht nv't Köge! durch 'entschließe dich1, sondern der
ursprünglichen Bedeutung 'an etwas hin y wendet' näher durch 'mac/te dich be-
reit', 'beeile dich' icifidcraebrn l
lura Lachmann] horra 5 vueiz
6 duuar auf
Rasur ' Uncommon] due auf Iìasur, vielleicht von com
8 er Lachmann]
her ( veranlaßt ylcieh Ικ-nin Γ. 27 durch den Anlaut des voran-
gehenden Wortes: Anz. 'l'i, lüO) '·' zi auf Iìasur von vol Io d«?z mattn
sicl!ure ll im] η auf Rasur 12 hrnin. li ausgekratzt
n dernisdin] bis
auf das letzte, η auf Rasur n dus federi lehrte schützte >;Rgsn Müllenh^ffs Ände-
rung uuiçjie (der
FKuufhnann, Phil. Studien f. Sievers 133 hei pflichtet) OErd-
mann, ZfdPh. 24. Mit» " '"■ -rgünzl von Hoffmann: der Schreiber sprang am
Zeilenanfang von fora auf U>r über '" vnsor 17 al'mslsa ls WBraum.
fieifr. 32. 1T>3/. l'' die X letzten Buch-ifabcn nicht mehr sichtbar
DH=23=De Heinrico
De Heinrico (DH)
Überlieferung: Cambridge, University Library Ms. Gg. 5.35 f.
437a-b.
Die Handschrift
vom Format 22 χ 15
cm hatte im 15. Jahrhundert, in
welchem sie bereits unvollständig war, 454 Blätter, von welchen noch
442 vorhanden
sind. Sie enthält
auf den Blättern
432a bis 441b
zweispaltig zu je 40
Zeilen eine Sammlung von 47 lateinischen
Gedichten, unter denen De Heinrico die Stelle 19 einnimmt. Ihr geht
auf den Blättern
425b bis 431b ein Teil eines medizinischen Traktats
voran, der auf den Blättern
425b bis 454b seine Fortsetzung findet,
so daß die
Liedersammlung dem urspUnglichen Bestand anzugehören
scheint. Geschrieben ist die Liedersammlung von einem Schreiber des
11. Jahrhunderts,
dessen Schrift angelsächsische
Züge
enthält.
Vermut-
lich trug sie ein angelsächsischer
Schreiber nach einer althoch-
deutschen Vorlage in die Handschrift ein.
Inhalt: Der
Zeit nach fallen die Lieder zwischen die Jahre 968 und
1039. Abgefaßt sind sie von
verschiedenen Dichtern. Manche Gedichte
sind nur Auszüge
aus klassischen Autoren. Auf Grund verschiedener
Spuren ist eine Entstehung der Sammlung am Rhein zu vermuten. In-
haltlich finden sich Preisgedichte und
Totenklagen auf Fürsten und
Geistliche, religiöse
und didaktische Gedichte, Erzählungen,
Schwanke,
Naturlieder und Stimmungslieder.
Das etwas mehr als 100 althochdeutsche Wörter umfassende Lied De
Heinrico (von Heinrich) ist in der Art in lateinisch-althochdeut-
scher Mischsprache geschrieben, daß grundsätzlich je die erste
Halbzeile lateinisch, die zweite althochdeutsch ist (lateinischer
Anvers, althochdeutscher
Ab vers). Das formal mit dem in
der gleichen
Sammlung der Carmina
Cantabrigensia überlieferten
Liebesantrag an
eine Nonne vergleichbare Lied erzählt nach einem hymnusartigen
Eingang von dem ehrenvollen Empfang eines Bayernherzogs
namens
Heinrich durch einen Kaiser Otto, ihrem gemeinsamen Kirchgang und
dem weisen Verhalten
Heinrichs im Rat.
Streitig ist, ob damit Heinrich
1. von Bayern
und Otto der
Große oder
Heinrich II. von Bayern
und
Otto III. gemeint
sind.
Der Dichter war ein
Geistlicher, der lateinische Verse verfassen konn-
te. Seine Ausdrucksweise ist
einfach und schmucklos und damit zum
Sprechvortrag geeignet. Die Verse sind wenig sorgfältig behandelt, die
Reimwörter
wenig ausgeprägt.
Die Strophen haben teils drei, teils vier
Zeilen.
Sprachlich scheint das als
einziges der politisch-historischen Gattung
zuzurechnende Lied im altnordrheinfränkischen Gebiet beheimatet. Ein-
zelne altsächsische Wörter gelten als vom Dichter
zur Kennzeichnung
der kaiserlichen Sprechweise bewußt gewählte Saxonismen.
Ausgaben: Eckhart,J.G., Veterum
monumentorum quaternio, Leipzig
1720, 49; Breul,
K., The Cambridge Songs, Cambridge 1915,
48 (Faksi-
mile); Strecker, K., Die Cambridger Lieder, 1926, Neudruck 1955, 3.
A. 1966, 57, 138 (Faksimile);
Steinmeyer, E.V., Die
kleineren alt-
hochdeutschen Sprachdenkmäler, 1916, Neudrucke 1963, 1971, 110-111,
Nr. 23.
Literatur: Ehrismann, G.,
Geschichte der deutschen
Literatur, Teil 1
2. A. 1932, Neudruck 1966,
236; Uhiirz, M.,
Der Modus De
Heinrico und sein geschichtlicher Inhalt,
Dt. Vjschr. 26 (1952), 153;
Dittrich, M.L., De
Heinrico, Z.f.d.A. 84 (1952/3), 174;
Christensen,
H., Das althochdeutsche Gedicht
De Heinrico, Kopenhagener Beiträge
zur german. Linguistik
10 (1978),
18; Schützeichel, R.,
Grenzen des
Althochdeutschen, FS Schröbler,
I. - PBB 95 (1973), 23; McLintock,
D.R., De Heinrico,
Verfasserlexikon, 2. A. Bd. 3
1981, 928.
124
DH=23=De Heinrico
110
XXIII. DE HEINRICO
1. Xunc1 almns thero euuigun2 assis thiernun filius3
benignus fautor mihi, thaz ig iz4 cosan5 muozi
de quodam duce, themo heron6 Heinriche,
qui cum dignitate thero Beiaro riche beuuarode.7
2. Intrans nempc nuntius then kei^ar8 namoda9 her 5
thus10
'cur
sedes'.11
ins it12
Otdo, ther unsar13
keisar14 guodo ?
hie15
adest Heinrich, bringit her hera16 kuniglich.
dignum tibi17 fore thir
seluemo ze sine/18
3. Tune surrexit Otdo, ther unsar keisar19 guodo,
perrexit20
illi obuiam21 inde22 uilo manig man 10
et excepit ilium23 mid24 mihilon25
eron.26
Í. Primitus quoque27 dixit "uuillicumo Heinrich.28
ambo uos29
equiuoci, bethiu goda endi30 mi,
nee non et sotii, uuillicumo sid _gi mi'.31
."). Dato responso fane32 Heinriche so scono33 15
coniunxere mamis. her leida ina in thaz godes hus:
1 um·, der
Initialbuchstabe steht zwei Zellen höher - euuigun Wackernage!
1«»9J euuigero (veranlaßt durch das vorangehende thero) :i
Nunc almus assis
íilius thero ouuigero thiernun Wackernagel 1830. filius assis thiernun Wacker-
nagel ISTjíí. assis filius
thiernun Seelmann. Ob mit Scherer Beeinflussung durch
den Weihnachtshymnus Xune assis nobis spiritus omnipotentis caelit\is bei Mom
1. «ill angenommen
werden darf, steht dahin: er Int nur in
einer einzigen Hs. erst
des 1"). Jh.
erhalten 4 in oder in Seelmann, in auch Joseph 5
coson Wacker-
nagel 1830
β herin
Wackernagel ISSU "
beuuarode] das letzte e nicht mein
deutlich,
bewaroda Waekcrnagcl 1830 * kuning hier.
l> und Í» Seelmann
9 inanoda Lach mattn und
alle Herausgebet· bis auf Jh'ctcrich, der mit Hecht zui
Überlieferung zurückkehrte: 'er redete mit
Xainen «»' wie Pltysiologiis Z. 4
10 thus ll sede-s] com ersten
e ab etwas verwischt '- inquit Wackernagel
1830 13 nach unsar Jiasur von o
14 ob hinter keisar
ebenfalls o
radiert
uurde. läßt sich nicht erkennen i:> hie enim Wackernagel 1830
ιβ ljiuother
seit Eccard alle Herausgeber bis zu M SU.3, wo bringit von mir konj
¡ziert wurde.
Priebsch
und Meyer bestätigten, daß tu
der Hs. bringt
her steht, brunt her
hero Wackernagel ÍS30. 18Γ>ί), brotlier. liori Seclmann. l)ringit
ther. liero Dieterich.
bringit heran kuniling\ FHolthansen.
ZfdJ'h. 35 (1004). 8!) lT tibi] ibi etwas
verblaßt ls fare thit selve mare Wackernagel
1830 auf U rund von Eccard s
fore Thit srive
more, dignnm tibi sine
thie selve nioze sine Wackernagel
lHi)9. Das handschriftliche seine mo7c
trennte zuerst Schade
richtig, thu
selvo niotie.s in»· Scelmann. digmini tibi . . . fore tliir seluenio ze sine Steh)·
meye.r, Braune, foret thar. nachher zu hir
berichtigt Holthausen ZfdVh. 3f> (1004).
Sí». 3fi (1!ΌΓ)), 483. di^nuni trisore Dielerieh, sino faßten ah sehene Heinzel.
Köge! und jetzt auch vL'nwcrth, als siimi Ehrismann; sonst wird es = wesennr
genommen 19 keisar] nach der Photoyraphic
scheint mir k aus
Korrektur
entstanden zo j.nx 21 o)>uiä — h'l. 4."ΐ7'·1 -Λ illnm Schade
'* darauf dasselbe mid md'urt -s inih.'lon. Wackernage! 1830 schrieb
michilon 2e crini Seelmann -' cjuoij: "-" Heinrielie Wackernagel
1831) 2B nos Seemüller 3o inde Wackernagel 1830 31 uu.'llieuino
sidigiiiii, verb, von Wackernagel 1830 3: bono Wackernagel 1830
33 scone, verb, von Wackernagel 1830
DH=23=De Heinrico
XXIII. DE HEINRICO 111
petierunt ambo1 thero godes genatheno.2
P«. Oramine
facto intfieg ina3 auer Otdo,
duxit4 in
concilium5 mit michelon eron6
et omisit7 illi so uuaz so her thar8 hafode,9 20
prêter quod10 regale, thes thir Heinnh nigerade.11
7.
Tune stetit al thin sprakha12 sub firmo Heinriche.13
quicquid Otdo fecit,14 al geried iz Heinrih;
quicquid15
ac omisit,16 ouch geried
iz Heiniihc.
8.
Hic non fuit uUus — thes hafon ig giioda fulJeist'7 25
nobilibus18
ac liboris,19 thaz thid20
alia-/.21 uuar is —
cui non22 fecisret Heinrich alierò rthto gilich.
1 petier ά bo 2_genathono Wackernagel 1830 3 intsiegina] intfieng enu
Lachmann * ducx 5 conciliu] concilium Schade β ermi Seelmann
7 amisit, verb, von Lachmann, commisit Wackernagel 1830. Wackernagels
Konjektur mußte Lachmann
kennen. Wenn er sie trotzdem nicht annahm,
sondern
wie V. 24 omisit setzte,
so verfuhr er keineswegs 'schnell)'ertig\ wie Joseph 204
ihm imputiert. Die lat. Worte des Gedichts
sind deutsch gedacht: das erweist V. 17;
omitto aber gibt Gli. 1, 220. 7. 4, 9, 61 firlazan wieder, und dies
bedeutet sowohl
überlassen als auch unterlassen 8 J>ar β hafede Wackernagel
1830, has odi
Schade 10 pt cj] praeterquam die Herausgeber bis zu
MSD.Z n gerode
Wackernagel 1830 12 spracha Wackernagel
1830 13 lieinricho, verb, von
Wackernagei 1830, Heinricha Joseph. Tune stotit firma al thiu spraka Schade
14 fee 15 qoquid 1β amisit, verb, vori Lachmann, rommisit Docen und
Wackernagel 1830 17 fullust Schade 18 nobilis,
verb, von Lachmann, no-
vellis Wackernagei 1830 1!! lihis] litteris Wackernagel 1830, libris Schade,
Jiberalis Dieterich 20 tic! 21 allns Seelmann *2 Π
E=9=Exhortatio ad
plebem christianam
Exhortatio ad
plebem christianam (E)
Überlieferung: (A) Kassel, Murhardsche und Landesbibliothek 4° Ms.
theol. 24 f. 13b-15a; (Β) München, Bayerische Staatsbibliothek Clm
6244 f. 144b-146a.
Die Kasseler Handschrift stammt aus Fulda, wo sie
die Signatur XXXI
or. 24, später VIII,1.12 führte. Sie wurde im ersten
Viertel des 9.
Jahrhunderts in Bayern (Regensburg?) geschrieben.
Sie umfaßt 59 Blät-
ter im Format 20
χ 14,3
cm in acht unsignierten Lagen. Blatt 1 ent-
hält
Notizen mit zwei althochdeutschen Glossen, die Blätter 2a-13a die
Cañones apostolorum. Auf Blatt 13b
bis 15a steht ohne neue Überschrift
der lateinische Text der Exhortatio mit nebenstehender, durch
nachträgliche
unregelmäßige
(kurvige) Tintenlinien abgetrennter alt-
hochdeutscher Übersetzung
auf jeweils gleicher Zeilenhöhe.
Es folgen
ohne Absatz bis Blatt 17b von zwei anderen Händen althochdeutsche
Glossen und die sog. Kasseler Gespräche (Glossae Casseilanae), dann
die Beschlüsse
des Konzils von Nicäa
mit Glaubensbekenntnis und
weiter Bußordnungen, Liturgisches und ähnliches.
Die Münchener Handschrift stammt
aus Freising, wurde aber kaum
dort, sondern in einem anderen hochstehenden bayerischen Skriptorium
geschrieben und 805
fertiggestellt. Sie enthält 146 bzw. 147 Blätter im
Format 26,6 χ 17,4
cm zu 22 bis 25 Zeilen. Auf Blatt la bis 44a ste-
hen die Cañones conciliorum der
Dionysio-Hadriana mit einer althoch-
deutschen Interlinearglosse, auf
den Blättern
144b, 145b der lateini-
sche, auf den Blättern
145a, 146a jeweils gegenüber
der althochdeut-
sche Text der Exhortatio, auf Blatt 146b die Beschlüsse der bayeri-
schen Provinzialsynode von 805.
Die Niederschrift erfolgte überaus
sorgfältig.
Beide Handschriften sind
Abschriften einer gemeinsamen, nicht fehler-
freien Vorlage, die im lateinischen Text (Zeile 9) qui statt
qua auf-
wies und im althochdeutschen Text (Zeile 15) das fortgelassen hatte,
was in der Vorlage der Kasseler Handschrift verbessert, von ihr selbst
aber mißverstanden wurde.
Inhalt: Die seit der
Ausgabe Stades von 1708 so bezeichnete Exhorta-
tio ad plebem christianam (Ermahnung an das christliche Volk) ist ein
unmittelbarer Reflex der von Karl dem Großen vor allem seit 789 und
besonders um 800
den Priestern in verschiedenen Kapitularien zur
Pflicht gemachten christlichen Unterweisung der Gläubigen. Sie soll
dem Seelsorger zeigen, wie er seine Gemeinde anzusprechen hat. Die
Gemeindeglieder sollen vor allem Glaubensbekenntnis und Vaterunser
erlernen. Daneben sollen die Paten ihre Patenkinder
besonders hierzu
anhalten. Mehrere Sätze
des Eingangs des Textes sind der römischen
Liturgie entnommen. Die rund 250
Wörter
enthaltende Übersetzung
in
das Althochdeutsche ist gut gelungen. Sie folgt zwar möglichst der
lateinischen Vorlage, beachtet aber althochdeutsche Sprachregeln. Ver-
einzelt weist sie zweigliedrige, stilistisch schmückende Formeln auf.
Die Sprache der Übersetzung
ist altbayerisch. Die Übersetzung
dürfte
kurz nach 800 in
Bayern erfolgt sein. Vielleicht wurde sie in Freising
angefertigt.
Ausgaben:
Hottinger, J. H., Historia ecclesiastica
novi testamenti 8
1667, 1219-22;
Enneccerus, M., Die ältesten deutschen
Sprachdenk-
mäler, 1897, Tafel 32, 33 (Faksimile); Steinmeyer, E.V., Die
kleineren
althochdeutschen Sprachdenkmäler, 1916, Neudrucke 1963, 1971, 49-51,
Nr. 9.
Literatur: Grimm, W.,
Exhortatio ad plebem christianam, Abh.d.Ak.d.
Wiss. Berlin, phil.-hist. Kl. 1848,
425; Ehrismann, G., Geschichte der
deutschen Literatur, Teil 1 2. A. 1932,
Neudruck 1966, 301; Bischoff,
B., Paläographische
Fragen deutscher Denkmäler
der Karolingerzeit,
Frühmittelalterliche
Studien 5 (1971), 123 f.; Köbler, G., Verzeichnis
der Übersetzungsgleichungen der kleineren
althochdeutschen Sprach-
127
E=9=Exhortatio ad plebem christianam
denkma'ler, 1971; Masser, Α., Exhortatio
ad plebem christianam,
Verfasserlexikon 2. A.
Bd. 2 1980, 666.
128
E=9=Exhortatio ad plebem christianain
49
IX. EXHORTATIO AD PLEBEM CHRISTIAN AM
Hloset ir, chindo liupostun,
rihti dera calaupa,
dera ir in her-
zin cahuctliho hapen
sculut, ir
den christaniun . . .* intfangan
eigut, daz ist chundida iuuerera
chrietanheiti, fona demo truhtine
in man caplasan, fona sin selpes
iungiron2 casezzit. dera calaupa
cauuisso faoiu8 uuort sint, uzan
drato mihiliu caruni dar inné sint
pifangan. uuiho atum4
cauuisso
dem maistron5 dera christ an-
heiti dem uuihom potom
sinem
deisu6
uuort thictota suslihera
churtnassi, daz diu allem chris-
tanem za galauppenne ist ia auh
1 namun fiel
am Zeilenschluß infolge
dea gleichen Auslauts mit christaniun
aus 2 iungirü 3 faoi: daa folgende
uu von uuort verursachte den
Fortfall
dea u * atü 5 maistron, der Strich
über o radiert β El. 14» deisu
Β
Hloset ir,
chindo liupostun,
rihtida thera galaupa, the1 ir in2
herzin
kahuctlicho hapen sculut.
ir den christanun3 namun intfan-
5gan eigut, thaz ist chundida iuue-
rera christanheiti, fona demo tru-
thine in man gaplasan, fona sin
selpes iungiron4 kasezzit. thera
galaupa gauuisso fohiu uuort sint,
10 uzan drato michilu garuni dar
inne sint piuangan. uuiho atum
gauuisso dem meistrun5 thera.. .·
dem uuihom potom sinem theisu
uuort tihtota7 suslihera churt-
lönassi, za diu, daz8 allem chris-
tanem za galaupian9 ist ia auh
1 the: über dem
zweiten Balken des
h ein Punkt, durch welchen in der Rieh·
tung nach rechte oben ein feiner Strich
gezogen ist * in auf Rasur,
viel-
leicht auch noch h von herzin
tanun * iu,Dgiron
5 meistrü: nur
noch in galirnf· Z.
44 begegnet ein Ab-
kürzungsstrich und dieser deutet η an
6 christanheiti
am Zeilenschluß aus-
gelassen
7 tihtota] i aus h radiert
8 daz fehlt · galau¡p,¡an
Audite, filii,l
regulam fidei, quam in corde memoriter
habere debetis,
qui2 chri8tianum nomen
accepistis, quod est uestrç indicium3 christia-
nitatis, a domino inspiratum,4
ab apostolis institutum.5 Cuiusutique
fidei pauca uerba sunt, sed magna in ea concluduntur
mysteria:
sanetus8 etenim spiritus magistris7
ecclesiae sanetis 8 apostolis ista9
dietauit uerba tali breuitate, ut,10 quod omnibus credendum est
christianis semperque profitendum, omnes11 possent
intellegere et
1 mit Unrecht ergänzte hier Scherer carissimi um des deutschen liupostun
willen; nicht minder ist tat. Ζ.
4 nein Vorschlag permagna wegen drato mihiliu
und Z. 12 Eccards
Einschub von ipse, weil noh imo steht, zu
verwerfen: denn
die deutsche Version erweitert und
spezifiziert gern, vgl. Z. 7 sin selpes, Z. 13
sinem, Z. 19/. der man und deisu,
Z. 27 sinera, Z. 45/. za sonatage. Z. 50 unsero
1 quia A s iudiciü Β, doch ist der untere Verbindungsstrich beider
Hälften
dea ersten u ausradiert * inspiratu A 5 institutum] titu auf Rasur von
pira Β · Ses A 7
ministris A _^ sei», c aus ?o radiert
B
* Bl. 14a ita A 10 Ut AB " Oms A
E=9=Exhortatio ad plebem christianam
50 IX. EXHORTATIO AD PLEBEM CHRISTIANAM
fimpltm za pigehanne, daz alle
simplun za pigehan, thaz mathin
farstantan mahtin ia
in hucti ca- alle farstantan ia in gahuhti
hapen. In huueo
quidit »ih der gahapen. In huueo
chuidit sih
man christanan, der deisu foun 20ther man christanan, ther theisu
miort dera calaupa,
dera er cahei- fohun uuort thera galaupa, thera
lit seal sin (ia dera er canesan er gaheilit seal sin (ia
dera er gane-
scal), ia auh dei uuort des frao- san seal), ia auh thei uuort thes
no capetes. dei der truhtin selpo frono gapetes, thei der thrutin sel-
za gapete casazta, uueo mag er 25 pò za pete gasazta, uueo mag er
ehristani sin, der dei limen ni- christani sin, ther dei lirnen ni-
uuili noh in sinera
cahueti hapen ? uuili noh in sinera gahukti hapen ?
odo1 uue mac der furi
andran dera odo uueo mak ther furi andran
calaupa purgeo sin (ado furi an- thera galaupa purgio sin (odo
furi
dran
caheizan), der deo calaupa 30andran gaheizan), ther1 the ga-
noh imo niuueiz ? pidiu sculut ir laupa noh imo niuueiz ? pidiu scu-
miizan, chindili miniu,
uuanta eo lut ir uuizzan, Ghindili miniu,
unzi daz iuuer eogaliher
de sei- uuanta eo unzi daz thaz iuuer
pun calaupa den sinan fillol cale- eogaliher the selpun galaupa sinan
rit za farnemanne, den er ur deru 35fillol kalerit za farnemanne,
ther
taufi intfahit, daz er sculdig ist er ur deru tauffi intfahit, thaz er
uuidar gaotes caheizes, ia der den .sculdig ist uuidar got thes ga-
sinan filleol leren farsumit, za heizes,2ia der
de3 sinan fillol leran
demo sonatagin redia urgepan farsumit, za suonutagin redia ur-
8cal. 40gepan seal.
Nu2 alierò manno calili, der Nu4 alierò manno galih, ther
christani sin uuelle, de galaupa christani sin uuelle, the galaupa
1 Bl. 14»» odo * Bl. 15» Nu » Bl. 146« ther * thesga heizes]
das erste a hineinkorr. * dé (Zeichen
wie oben Z. 2) * nu: kein
Absatz
davor
memoriter retiñere. Quomodo1 enim se christianum
dicit, qui2
pauca uerba fidei, qua3 saluandus est, etiam et
orationis dominicae,
10 quae ipse dominus ad orationem constituit, neque4 discere ñeque uult
in memoria retiñere? Uel5 quomodo pro alio fidei sponsor existât,6
qui hanc fidem nescit ? Ideoque nosse debetis, filioli mei, quia, donee 7
unusquisque uestrum eandem fidem.filiolum
suum ad intellegendum
docuerit,
quem de baptismo exceperit,8 reus9 est fidei
sponsionis.
35 Et qui hanc filiolum suum docere10 neglexerit, in die iudicii rationem
redditurus erit.
Nunc11 igitur omnis, qui christianus esse uoluerit, hanc fidem et
1 quomodo AB * quia A 3 qui AB, verb, von Docen * Neq; A
* BL 14b Uei a · existit A.
Bl. 145»> qui Β 7 quia donec] quando
nee A 8 exciperit AB 9 Reus A l0 docere fehlt A n Bl. 15·
Nunc A
130
E=9=Exhortatio ad plebem christianam
IX. EXHORTATIO AD PLEBEM CHRISTI AX AM 51
iauh daz frono gapet alleru ilungu
ia auh thaz irono gapet alleru zi-
ille calirnen iauh de kaleren, de lungu ille1 galirnen2
ia auh the
er ur tauffi intfahe, daz er za 45 galeran. the er ur tauffi intfahe,
sonatage niuuerde
canaotit radia thaz er za suonutage niuuerde ga-
urgepan, uuanta iz ist cotes capot notit redia urgepan, uuanta iz ist
ia daz ist unser heli
ia unsares kotes kapot ia daz ist unser beili
herrín capot, noh
unir andaruuis ia unseres3 herrín gapot, noli unir
nimagun unsero sunteono antlaz 50 anderuuis nimagun unsero »im·
cauuinnan. tiono antlaz kauuinnan.
1 ille
a galirni'
:1 unseres] das
erste e scheint aus o radiert
«»rationem
dominicam omni festinatione1 studeat didicere2 et eos,
quos8 de fonte exceperit, edocere, ne ante tribunal Christi cogatur
20 rationem
exsoluere, quia 4 dei iussio est et salus nostra 5 et
dominationis6
nostrae mandatum,7
nec8 aliter possumus ueniam consequi delicto-
rum.
sntione Β - ditscere Scherer 3 q<l A J Quia A 5 nrâë B
•
dominationis] inali auf Rasur Β 7 man'datñ] dato cor der Zeile
nachgetragen Β β Xec AB
EV=Einhardi Vita Karoli. Monats-
und Windbezeichnungen
Einhardi Vita Karoli.
Monats-
und
Windbezeichnungen (EV)
Überlieferung:
Von den mehr als 80
bekannten überliefernden
Hand-
schriften sind die wichtigsten:
AI* = Wien, Österreichische Nationalbibliothek Cod. 510 (früher Hist,
prof. 654, vor Mitte 9. Jh.); AI = Wien, Österreichische Nationalbi-
bliothek Cod. 529 (früher Hist. prof. 667, aus Sankt Eucharius
in Trier,E. 9. Jh.);
A2 = Rom, Biblioteca Vaticana Reg.Christ. 339
(aus Sankt Gallen, 10.
Jh.); A3 = Leningrad
F IV 4 (aus
Sankt
Medardus/Soisson.10. Jh.); A3a = Paris, Bibliothèque Nationale lat.
5927 (11. Jh.);
A4 =Trier,
Stadtbibliothek 1286 (aus Prüm, 1084); A5 =
London, British Museum
Cotton. Tiberius CXI (10. Jh.); Bl =
Montpellier Bibliothèque Universitaire 360 (E.
9./A. 10. Jh.);
Bl* =
Wien, Österreichische
Nationalbibliothek Cod. 473 (früher Hist.eccl. 90,
aus Sankt Peter in Worms,
E. 9. Jh.); B2 = Florenz, Laurent. LXV, 35
(früher
P.sign. B2, 11. Jh.);
B3 = Verlorene
Handschrift des Walahfrid
Strabo; B3a = Kopenhagen,
Det Kongelige Bibliotek Arn. Magn. nr. 831
(aus Kirschgarten bei Worms, 15. Jh.); B3b = Freiburg, Universitäts-
bibliothek 468 (1497); B3c = [Hannover, Niedersächsische Landesbiblio-
thek XIII, 859
(aus Wittingen, 15. Jh.); CI = Paris,
Bibliothèque
Nationale lat. 10758
(früher
Suppi. lat. 164 bis, E. 9./A. 10. Jh.);
Cla = Paris, Bibliothèque Nationale lat. 4628A (10. Jh.); C2 = Rom,
Biblioteca Vaticana Pal. lat. 243 (Lorsch, 9.(?)
Jh.); C3 = Paris,
Bibliothèque Nationale lat. 17056 (Nôtre Dame 133, 12. Jh.)î Paris,
Bibliothèque Nationale lat. 6187 (13. Jh., nach C3); C4 = London,
British Museum Add. 21109 (Steinfeld).
Inhalt:
Der um 770
im Maingau als Sohn einer ostfränkischen Adels-
familie geborene Einhard wurde
im Kloster Fulda erzogen, wo er 788
und 791 als Urkundenschreiber auftrat. Danach wurde er an
den
Königshof gesandt, wo er Schüler Alkuins wurde. 796/7 gehörte er zum
engeren Hofkreis des Königs, wurde vermutlich
Nachfolger Alkuins an
der Hofschule und Oberaufseher über die königlichen Bauten in Aa-
chen. Unter Ludwig dem Frommen wie Lothar I. behielt er seine Stel-
lung, blieb aber nach 830
dem Hof fern und starb am 14.3.840 in Se-
ligenstadt.
Von seinen 58 überlieferten Briefen ist der älteste auf 823 zu datie-
ren. Um 830 verfaßte er die Vita Karoli Magni (Lebensbeschreibung
Karls des Großen).
Etwa gleichzeitig entstand wohl auch die Transla-
tio sanctorum Marcellini et
Petri.
Die Lebensbeschreibung Karls
des Großen
war der erste Versuch einer
weltlichen Biographie seit der Antike. Das Vorbild waren Suetons Vitae
Caesarum. Gegliedert ist das Werk in die res gestae (Kapitel 5-11),
die mores et studia (Kapitel 18-25) und die regni administratio et
finis (Kapitel 26-33).
Im letzten Teil schildert
Einhard in Kapitel 29, wie
Karl den zwölf
Monaten
althochdeutsche Namen gegeben habe, nachdem zuvor teils la-
teinische, teils einheimische Namen üblich gewesen seien. Auch
die
Zahl der einheimischen Windnamen habe
er von kaum vier auf zwölf
erhöht.
Sprachlich gehören die 24 großenteils lateinisch beeinflußten Namen
zum Altostfränkischen,
doch gibt es in einzelnen Handschriften auch
Umsetzungen in das Altniederfränkische und Altsächsische.
Ausgaben: Einhardi Vita Caroli, 6. Α. curavit Holder-Egger,
0., 1911,Neudruck
1947 (Scriptores
rerum Germanicarum in usum
scholarum ex
Monumentis Germaniae Historiéis separatim
editi 33/4).
Literatur: Lintzel, M., Die Zeit der Entstehung von Einhards Vita
Karoli, FS Holzmann, R.,
1933, 22; Koch,
A.C.F., Namen von Monaten
und Windrichtungen in einer niederländischen Handschrift des 11.
Jahrhunderts, FS Bach, Α., 1965,
441; Eberl, I.,
Einhard, Verfasser-
lexikon, 2. Α. Bd. 2 1980, 420.
132
EV= Einhardi Vita Karoli. Monats- und Windbezeichnungen
EINHARDI VITA KAßOLI M. 33
29.* Post susceptum imperiale nomen, cum adver-
teret multa legibus populi
sui deesse — nam Franci
δ duas habent leges2, in plurimis locis valdeb diversas —
cogitavit quae deerant
addere et discrepanza unire,
prava quoque ac perperam
prolata corrigere, sed de his
nihil aliud abc
eo factum est, nisi
quod pauca capitula3,
et ea inperfecta, legibus
addidit. Omnium tarnen na-
ìo tionum, quae sub eius domiuatu
erant, iura quae scripta
non erant describere ac
litteris mandari fecit.
Item
barbara4 et
antiquissima carmina, quibus veterum regum
actus et bella
canebantur, scripsit memoriaeque manda-
vit. Inchoavit et grammaticam patrii sermonis.
is **Mensibus etiam iuxta propriamd linguam voca-
bula inposuit, cume ante id temporis apud Francos
partim Latinis, partim
barbaris nominibus pronuntiaren-
turf. ítem ventos duodecim propriis appellationibus^
insignivit, cum prius non
amplius quam vix
quattuor
so ventorum vocabulah
possent inveniri. Et de mensibus
quidem Ianuarium
Wintarmanotli',
Februariumk
Hor-
nung1,
Martium Lentzinmanoth1", Aprilem" Ostarmanoth,
Maium0 Winnemanothp,
Iunium Brachnianotk'1, Iuliumr
Heuuimanoths,
Augustum Aranmanoth*, Septembrem
25 Witumanoth", Octobremv
Windumemanothw, Xovembrem
Herbistmanotn*, Decembrem
Heilagmanothy appellavit.
**) Wal. e. XXXI: Quibus noviter appellationibus meD3e3 an-
nuo3z et ventos duodecim51 insigni verità.
30 a) voci eoe aupencriptum ad A 1; eoe fr. Β 1·. 2. b) valde om. Β 1·. 2.
e) ab eo om. Β 1". 2. U) patriam A 4. e) qui A 3. f) pronuntinbantur A 3.
g) uominibua propriie -4 4. h) poeacat voc. Al. i)
uuiniarcmauoth Ai; uuintar-
nirvnot Β 1, et ita (-not) semel pout ; uuintnrmanudh Β 2 ; umntcrmanoth A 2. 5. k) fe-
broarium A 1· (e corr.). 2. Β 1 ; Febr. — Heuuiinanuth ont. ν i1. ¿. 1) hornug A 1.
35
Cl; hornunçmaiioth Ab. m) leuzinnianoth A ò; leutin.inaao.th A'J. 5; lenzemnanoth
^14. " " "n;* Apr." — Wiun. om. A 3. o)
Maius Λ ι-. p> iuuinncmauuth CI ;
uunnemanoih Ai. ni hracin.
A 2a. 4; brachmenoth
Β \. r) lulium — Araninanuth
om. Al. s) houuirauDOth Α-i; heuni· « cori·. A2; havraanoth Ab; uuimanoth ^11;
uuimanot A 2». t) arnninnnnoth Β 2.
u) «iii(lumanpth A 5; uuitciuauoth A 2;
40 uuintumanoth Λ 2. y) uciembrem CI ; octubrem -4 2. Β 1. w) uuindumanoth Bl.
x) herbistnianoht A 2; heribietmanoth Β 1. 2; heribestmanoth Bl*; herbistimanoth
e con: Al; heruistmanoth ^5. y)
heilngmanot -4 3; heilegemanoth A 4; hellnjj-
manoth ¿1;* heli'cmân'oht Λ 2; hel'agm. A 2* ; · heilmanoth A 5. z) anaos BZ*.
a) duod. om. Β 3&. b) insignauerit M ■ia.
EV=Einhardi Vita Karoli.
Monats-
und Windbezeichnungen
34 EINHARDI VITA KAROLI M.
Ventis veroa hocb modo nomina
inposuit, ut subsolanumc
vocaret ostroniwintd, eurum
ostsundroni0, euroaustrum
sundostronif, austrum sundronig, austroafricumh
sund-
westroni1, africum wèstsundronik, zefyrum1
westroni"1,
chorum westnordroni", circium
nordwestroni0, septen- 6
trionem
nordronip, aquilonem nordostroniq, yulturnum
ostnordronir *1.
a) ergo A 1. b) nom. hoc modo A 2. e)
eolanura Β 1. d) ottroniuuind 2S
A 2; ostronyiinind Ab; ostruniunind
Λ 2*; atroniunt (eorr. — niuunt) A3. e) ostati·
droni À i ; V?1^1.11!'1.1"?".0.11!1'.'1.^
-^ ^* ') «untnuetruni A1 ; aundoatr. nuttrum ont. Β Ι',
■utbostrouoüúind
A 5. g) Bumdrom A 1 ; suthrunouuind A 5. h) austruraafricura
Il'í.'í«*. *3*. * *"i)" suutuupitroni -4 1. 4; eundhiiics'troni'./ti}. 2»; sundu nuestroui B\*',
jiuthuueetronouuiiid Ab. k) westsuadr. — cliorum ont. HI; uust sundront Al"; 30
aûeitsûihrônoiiûjnil AS. 1} tcphyrum A3. 1'. If.; zephyrom Al; zephirum
'JLÌ'. "2"*.' '4;' zêHrûm B2\ cephirum .45. m) auestronouuind A b. u) uueeu
northronouujnd ^15. o) sic Cl; norduuestr. Α 1·.*3.*4". Β1*. i·"; norduuueetroni A 1;
àordnucstrûûi A 2a; nordiuuestroni A2; norduueethront
B2; northiutcetroapuuind Ab.
ρ) iiorthronoumnit Ah. <\) sic Al*. Cl; nordostr. A 2. 3. 4. ¿1. Ï"; nordoRtroni'l Al; 3&
norJostlironi'Jf 2; nordoetruui A 2»; uort'iostrunouuind. A 5. rjm'tCl; oitnordr.
A1.1*. 2. 3. Β 1.1*. 2 ; ornostroni A 4 ; VstooVtbròiiuuùinij
1) (Ventorum haec XH^ nomina Latina ex Isidori Etymol. a
XIII, 11, 2—14. assumjjta esse socius Ericus Caspar monuit). 2) (Ann.
regni Frane, a. S13, p. 138 : evocatum ad se apud
Aquasgrani filium
8uum Hludowicum, Aquitaniae
regem, coronam UH inposuit et im-
perialia nominis sibi consortem ferity.
3) (M. Jsanitius attuiti locum
Mori IIf 26: Χυη
minimum terrons incueait barbarie^. 60
FB=48=Fuldaer Beichte
Fuldaer Beichte (FB)
Überlieferung: (B)
Brower, C, Fuldensium antiquitatum libri
III,
Antwerpen 1612, 158 f., (nach
einer verschollenen Handschrift aus
Fulda);
(A) Göttingen, Niedersächsische Staats- und Universitätsbi-
bliothek Cod. theol. 231;
(C) Rom, Biblioteca
Vaticana Vat. lat. 3548
f. 34b-35a.
Die Göttinger Handschrift umfaßt 256 Blätter
(es fehlen zwei Doppel-
blätter) im Format 34 χ 27
cm. Sie enthält
ein aus Fulda stammendes,
um 975 hergestelltes
Sakramentar (Meßbuch),
das über
die Bibliothek
des M. Flacius nach Helmstedt und von dort in der Zeit des
Königsreiches
Westphalen nach Göttingen kam. Die
althochdeutsche
Beichte steht im Ordo
ad dandum penitentiam more
solito für den
Mittwoch nach Quadragesima unter
der roten Überschrift
Incipit
confessio.
Der von Brower unter der Überschrift Co(n)fessio
peccatorum vernáculo
Theudisco gegebene Abdruck
ist fehlerhaft.
Die Vatikanische Handschrift
umfaßt 183 Blätter im Format 28,9 χ 20,5
cm. Sie enthält
ebenfalls ein Fuldaer Sakramentar, das den althoch-
deutschen Text im Rahmen des gleichen Beichtordo wie die Göttinger
Handschrift wiedergibt. Sie wurde im Anfang des 11. Jahrhunderts
geschrieben und kam durch ein Vermächtnis des 1591 verstorbenen
Kardinals Anton
Carafa an die
Bibliothek.
Inhalt: Die in Einleitungs- und Empfängerformel, Sündenbekenntnis
und Schluß
gegliederte, etwa 250 Wörter umfassende Beichte
beruht mit
der Mainzer Beichte und der Pfälzer Beichte auf einem gemeinsamen,
in Fulda oder Lorsch entstandenen Formular, dessen
Kennzeichen das
offenkundige Bemühen
um schlichte Zweckmäßigkeit
und übersichtliche
Knappheit ist, das aber in der Fuldaer Beichte durch Verderbnisse
und Umstellungen gestört
ist. Dem eigentlichen Beichttext ist in A
und
C die Übersetzung
einer üblichen
Gebetsformel angefügt. Vielleicht
wurde die Beichte für lateinunkundige klösterliche Gläubige verwandt.
Die Sprache aller drei Handschriften ist altostfränkisch. Vermutlich
wurden sie in Fulda geschrieben. Vielleicht ist das Original dort um
830 entstanden
(anlautendes th). Vermutlich ging die Fassung C aus
der Vorlage von A hervor.
Ausgaben: Otfridi
evangeliorum über
hg. nach der Abschrift von
Gassar A.P. v. Flacius (Illyricus) M.,
Basel 1571 (A);
Pfeiffer, F.
(-Scherer, W.),
Germania 13 (1868), 3851 (C); Steinmeyer, E.V., Die
kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, 1916, Neudrucke 1963,
1971, 327-328,
Nr. 48.
Literatur: Baesecke, G., Die
altdeutschen Beichten, PBB 49
(1925), 268
ff.; Ehrismann, G., Geschichte der deutschen Literatur, Teil 1 2. A.
1932, Neudruck
1966, 315; Eggers, Η., Die altdeutschen Beichten, PBB
(Halle) 77 (1955), 89 ff., 80 (1958), 372 ff., 81 (1959), 78 ff.;
Geuenich,
D., Die Personennamen der Klostergemeinschaft von
Fulda im
früheren Mittelalter, 1976, 265; Maser, Α., Fuldaer
Beichte, Verfasser-
lexikon, 2. Α. Bd. 2 1980, 1007.
135
FB=48=Fuldaer Beichte
XLV1IÍ. Fl'LDAEK BEICHTE 327
Ui1
uuirdu gote almahtigen bigilitig enti allen- gotes heilagon3 enti
thir gotes manne4 alierò
minero siintono;5
unrehtero githaneo,·5 iin-
rohtero iniorto, unrehtero iiiierco;7 thes ih unrehtes gisahi.8 unrehtes
gihorti, unrehtes gihancti9 odo10
andran gispuoni;11 so uuaz12 so ih
5 uuidar gotes miillen gitati, meinero eido. ubilero fluocho,13 liogannes,
stelannes. huores, manslahti, unrehtes
girates;14 odo mir iz
thuruli
min15
kindisgi16 gibiiriti odo thuruh ubartrimeani17
odo thuruh min
selbes gispensti odo thuruh
anderes mannes gispensti;
girida,18 abuns-
tes,1!> nides,
bisprachido.20 ubilero Insto;21 thaz ih ci ehirichun ni-
10 quam22 so ih mit rehtu23 scolta, mina24 fastun nibihielt25 so ih mit
rehtu scolta,26 min alamuosan27 nigab so ih mit rehtu scolta, /imene2H
nigisuonta2'' *, sunta nifurliez30 themoih31 mit rehtu scolta; heilaga32
1 in A große
Buchstaben nach jeder Interpunktion außer Ζ. 24
und fast bei jeder
Konjunktion: immer Odo, ebenso Inti außer
Ζ. 16/. enti und Ζ. 24
in der Gebets-
formel inti. Diese
großen Anfangsbuchstaben sind sämtlich, bis auf die drei Int i
Ζ. 21/., nicht schuwrz geschrieben, sondern mit
ziemlich blassem Gold ausgemalt.
Nach Z. 1(5 /. ist
darum enti durchgeführt,
vgl. unten zu Z. 14. C hat
für die großen
Buchstaben, die noch häufiger auftreten als in A, Haunt
freigelassen (hier in
Klammern ergänzt), nur Z. Iti inti. li hat inti. nur Z. '21 into
- alian C
3 Heiligen Β *
inti dir Gotes manne R, fehlt AC 5 sunteno C ' gi-
taneo Β 7 vnrehtero werco B, (I)nti uuerco (', fehlt A 8 gesnhi ed«»
(immer so) Β M edo
vnrehtes biganhti Β 10 (O)de C
immer ll odo
andran gispuoni (anderen gispyoni C) fehlt Β l- war Β u ftuotio li
n Bl. 187'«2 Odo .4 15 min
fehlt C Ιβ kinthisgi
A 17
iibatrunrani C.
vbertruncanheit gihuriti Β 18 (I)h
giho girido G 1β abgunstes
Β 20 bi-
pprachidu Β ¿l Rclusto
A 22 thar ih ni zi kiriliuni quam Β. kirichim C
23 mit rehto C immer 2* mino ziti ni bihielt, mina Β α biheilt A
28 so ih —scolta fehlt
hier und das nächstemal li 27 (M)ina
elimyosun C.
alamuosen B. min
alamuosan nigab
so ih mit rehtu
se«>ltH fehlt A
28 (Z)uuenaC, zuena Β 29 hinter
gisuonta (gisuontii Ii) ist nach der Mainzer
und Pfälzer Formel einzuschalten thie (oder
ho) ih mit rehtu scolta *a
fur-
leiz .4. firliez C,
virliez Β 3l the molli Β 3a
(H)eiliga C, heliga Β
136
FB=48=Fuldaer Beichte
328 beichte:
sunniintaga1
enti2 heilaga3 messa enti4 heilagon5
uuizzod* nierita7
pò ih mit rehtu scolta: ana8 urloub gap,9 ana8 urloub
intphieng,10 un-
15 citin11 ezzenti,12 uneitin trinchanti,13
uncitin slafenti, uncitin uuachan-
ti.u Thes alles enti anderes15
manages, thes ih uuidargot almahtigon1β
sculdig si, thes ih gote alìnahtigen in minero kristanheiti gihiezi17 enti bi
minan uuizziii forliezi.18 so ih es gihuge,19
so nigihuge;20 so ih iz gi-
thahti,21 so ih iz gisprachi.22
so ih iz gitati;23 so mir iz
slafenti24
20 giburiti, so uuahhenti.25 so gangenti, so stantenti, so
sizzenti, so li-
ganti:26 so bin ih es27 alles28
gote almahtigen bigihtig enti allen29
gotes he lagon30 enti thir
gotes manne enti gemo buozziu31
frammort,32
so tram so mir got almahtigo33 mahti enti giuuizzi forgibit.84 [Al-
mahtig truhtin.35 forgib uns36 mahti inti giuuizzi,
thinan uuillon zi37
25 giuuircanne inti3s zi gifremeime,39 so iz thin uuillo si.] Amen.
1 sunnentagaC - JH. 187'ί heilaga-4
3 heiliga C,
heliga Β · missa.
Inti then A ' lioilagan C, belegen Β β wizod Β "' nie rata Β 8 Una
A: der die (¡olilbm-hittabeìi m'ntrug. hat das U eses folgenden Uncitin zu früh einzu-
setzen begonnen, ana urloub gap— uuachanti fehlt Β ·
gab C 10 int-
pheing A n (J )n ìintritiii <-' immer 12 BI. 35a
(I)n uncitin C
13 trincanti C
14 uuah elianti A,
uutu-henti
(' 15 andres Β
1β almahtigen Β
17 gih'ezi A '* enti— fur lie/i fi/Ut Β. forl'ezi .4 )9 hes gehuge Β
:" gehuge fìC -l ih hes gothahti Β -'- ih hes gisprahi Β 23 so—gi-
tati fehlt li 2I shvf|feiiti .4, slafenti BC i5 uuachenti C, wahanti Β
26 ligenti li -' billiges Ji
2H alles nur Β 2β alian C 3C Heli-
¿υη Β 3| buDZii tí. biiozo C :î-
framort A 3:l
almahtige Β 3* for-
gibig A (indem dan foltjendc Alnuihtig vorauswirkte), givvizzi, inti mahti forlihit,
inti forgibit. Amen Β unter Fortìnnnumf des
Folgenden 3S throhtin G
26 UNS] NS ligivrt
Α Λ~ i-i ('
:18 M. 187'>î zi .4
*· cigi freminne C
137
FF=68=Fu1daer Federprobe
Fuldaer Federprobe (FF)
Überlieferung:
Rom, Biblioteca Vaticana Reg.
lat. 1143 f. la.
Die im 8. oder
9. Jahrhundert
verfaßte
Handschrift (olim Petavianus)
umfaßt 202 Blätter. Sie enthält auf den Blättern 2 bis 80b
unvollständig
die Bücher 2 und 3 der Euporista des Theodorus
Priscianus, dann Ergänzungen
von der gleichen und einer anderen
alten Hand, sowie auf den Blättern 86 ff. medica varia
ex
medicinalibus libris coadunata.
Auf der Mitte der Vorderseite des
unten halb abgerissenen, ursprünglich leeren Blattes 1 steht von einer
Hand des 9. Jahrhunderts,
deren Buchstaben einzelne insulare Züge
zeigen, die zum Teil ausradierte, schwer lesbare Federprobe. Auf der
Rückseite
befindet sich unter anderem ein lateinisch-deutsches Pflan-
zennamenglossar.
Inhalt: Es handelt
sich um eine kurze, in dieser Art sonst kaum
bekannte weltliche Eintragung, von der 8 Wörter und zwei Wortfrag-
mente erhalten sind. Sie stammt vermutlich aus Fulda. Die Sprache ist
vermutlich altostfränkisch.
Druck: Steinmeyer, E.V., Die
kleineren althochdeutschen Sprachdenk-
mäler, 1916, Neudrucke 1963, 1971, 405,
Nr. 68.
Literatur: Thoma, H.,
Althochdeutsches aus Vatikanischen und Mün-
chener Handschriften, PBB
(Halle) 85 (1963), 245.
138
FF-68=Fuldaer Federprobe
405
LXXXVIJI. FEDERPROBE
ili santa zi tluiringiiin .II.1 gifengidi2 ! ein pettigìuuaati .... >la3
zncne. h . . .4
1 thuringiun .IL] un yanz xuusicher; nach den liauw Verhältnissen ist II. wahr-
scheinlicher als η
(von ein); amh
fehlt den beiden senkrechten Strichen jeile Ver-
bindung oben - vgl. Otfrida pifang und Gli. 1, 804, 24 amictum piuenguln. Ί.
646, 59 amictu pivengida. Hinter gifengidi ein geschwänztem ζ ähnelndes Zeichen,
das vielleicht der Interpunktion dienen
sollte Λ leider war das wichtine. Wort
trotz jahrelang wiederholten Bemühtingen
nicht festzvatellen. y ach giuuaati zu-
nächst ein erloschener Buchstabe, dann in, wieder ein erloschener Buchstabe, da-
rauf scheint st, unklarer Buchstabe, êoh oder êali 2« stehen, endlich folgt da.s
sichere sin * hinter h noch Spuren mehrerer jetzt
neschwundeiier Buchstaben
139
FG=n = Fränkisches
Gebet
Fränkisches Gebet (FG)
Überlieferung: München, Bayerische Staatsbibliothek Clm 14468 f. 110a.
Die aus dem Regensburger Domstift Sankt
Emmeram stammende, 112
Blätter
umfassende Handschrift, welche gemäß einem eigenhändigen
Vermerk (Blatt la) auf Veranlassung Bischof Baturichs von Regensburg
821 geschrieben
wurde, enthält
hauptsächlich
Materialien zu den
adoptianischen Auseinandersetzungen. Auf Blatt 98a steht das
Kapitular Admonitio generalis (von 789), unmittelbar auf Blatt 110a
sich anschließend
das Gebet (erst althochdeutsch, dann lateinisch),
danach das Kapitular legationis edictum. Das Gebet ist Abschrift.
Inhalt: Das 24 Wörter umfassende Gebet ist
die in der überlieferten
Gestalt nicht irrtumsfreie Übersetzung einer herkömmlichen lateinischen
Formel, die teilweise im Wessobrunner Gebet, im altbayerischen Gebet
und im Schlußgebet
der Fuldaer Beichte wiederkehrt und bei
verschiedenartigen geistlichen Handlungen, besonders am Abschluß
auch des öffentlichen
Gottesdienstes gesprochen wurde. Die ange-
schlossene lateinische Fassung dürfte Rückübersetzung (vgl. mini
adiuva) des Abschreibers sein.
Die Sprache ist altrheinfränkisch (uo, th, p) mit
altbayerischen,
vermutlich vom Schreiber herrührenden Spuren (t, inlautendes p,
Praefixe ga-, for-). Die
Entstehungszeit liegt zwischen 789
und 821.
Ausgaben: Docen, B. J., Einige
Denkmäler
der althochdeutschen
Literatur, 1825, 7; Enneccerus,
M., Die ältesten
deutschen Sprach-
denkmäler,
1897, Tafel
31 (Faksimile);
Steinmeyer, E.V.,
Die kleineren
althochdeutschen Sprachdenkmäler, 1916, Neudrucke 1963, 1971, 60, Nr.
11.
Literatur: Baesecke,
G., St. Emmeramer Studien, PBB 46
(1922), 452
ff.; Ehrismann, G., Geschichte der deutschen Literatur, Teil 1 2. A.
1932, Neudruck
1966, 366; Bischofs,
B., Paläographische
Fragen
deutscher Denkmäler
der Karolingerzeit, Frühmittelalterliche Studien 5
(1971), 109; Masser,
Α., Fränkisches Gebet, Verfasserlexikon, 2.
Α.,
Bd. 2
1980, 820.
140
FG=11 = Fränkisches Gebet
60
XI. FRÄNKISCHES GEBET
Truhtin god,1
thu mir hilp indi forgip
mir gamiitzi indi guodan2
galaupun, thina minna indi rehtan uuilleon,
heili indi gasunti indi
thina guodun huldi.
id est:3 domine deus. tu mihi adiuua et perdona mihi sapientiam
et bonam
credulitatem, tuam dilectionem4 et bonam uoluntatem,
^anitatem et Prosperität ein et
bonam gratiam tuam.5
1 gòd * gvodan 3 die.
von den üblichen nicht abweichendeil Abbrevia·
turen der lat. Übersetzung brauchten nicht angegeben zu werden * creduli-
tatem tuiï. dilectionë ·'' ttiii. ixt mit
blasserer Tinte nachgetragen; der Hori-
zontalstrich des t setzt mit eins?» J'unkt av. vvd der Strich über a geht nach
rechts
schräg hinauf
ΙΊΙ
FP=8=Freisinger Paternoster
Freisinger Paternoster (FP)
Überlieferung:
(A) München,
Bayerische Staatsbibliothek Clm 6330 f.
70b-71a;' (Β) München, Bayerische
Staatsbibliothek Clm 14510
f. 78a-
79a.
Die Handschrift A stammt aus Freising (Fris. CM. 3), wurde aber
wohl in den ersten Jahren des 9.
Jahrhunderts in einem schwer ört-
lich bestimmbaren oberrheinisch-alemannischen
Skriptorium geschrie-
ben. Sie umfaßt 71 bzw. 72 Blätter im Format 19,2 χ 12,3
cm.
Sie enthält
auf den Blättern
l-66a 26 verschiedene
Stücke
von
Predigten und Auszügen
aus Kirchenvätern.
Es folgen auf Blatt 66a
eine Musterpredigt, auf den Blättern 7Ob-71a das Freisinger Paterno-
ster, 71a,b ein lateinisches Glaubensbekenntnis und 71b eine kurze
Beicht- und
Vergebungsformel.
Die Handschrift Β stammt aus dem Regensburger Domstift Sankt
Emrneram (Rat. SEmm. F. 13),
wurde aber in der ersten Hälfte des 9.
Jahrhunderts an einem anderen Schreibort geschrieben.
Sie umfaßt 186,
bzw. 187 Blätter im Format 23 χ 14,3
cm und besteht aus zwei (str.
drei) ursprünglich
selbständigen
Handschriften. Deren zweite enthält
auf den Blättern
(88b bzw.) 80-186b Alkuins Schrift De fide sanctae
trinitatis et incarnatione Christi. Ihr vorgesetzt ist der Binio 76-79,
der zunächst
den fehlenden Widmungsbrief an Karl den Großen und im
verbliebenen Raum der Blätter
78a-79b von anderer ungelenker Hand
das Freisinger Paternoster und
wieder von anderer Hand dasselbe
lateinische Glaubensbekenntnis wie A
aufweist. Die Handschrift kaufte
nach einer aus dem 10.
Jahrhundert stammenden Notiz auf Blatt 186b
Deotpert (um 864-91 nachgewiesen) mit Geld Sankt
Emmerams vom
Priester Wichelm des
Grafen Reginpert (um 903?).
Inhalt: Das
in der Handschrift A etwas
mehr als 300 und
in
der Handschrift Β etwas
weniger als 300 althochdeutsche
Wörter
umfassende Freisinger Paternoster
(Altbayerische Paternoster) bietet,
aufgegliedert in die Anrede und die sieben Bitten des Vaterunsers,
jeweils zunächst
den lateinischen Wortlaut des Gebetes, dann eine
sprachlich gelungene, selbständige Übertragung in die Volkssprache
und anschließend
eine ebenfalls althochdeutsche Erklärung. Vermutlich
wurde zunächst
auf der Grundlage einer schlichten, wenig üblichen
lateinischen Fassung eine Übertragung
hergestellt, in welche später
der überlieferte,
lateinische Text und die katechetischer Methode
entstammende Erklärung
eingefügt
wurden. Diese Fassung wurde dann
von A und Β unabhängig voneinander verarbeitet, wobei die jüngere
Bearbeitung Β mißglückt kürzte, aber vielleicht
vereinzelt ältere
Formen besser wahrte.
Die Sprache beider
Fassungen ist altbayerisch, die Heimat des Denk-
males vielleicht Freising. In A zeigen sich neben älteren Sprachformen
von etwa 810-820 (e,o,m im
Auslaut) jüngere
von etwa 850-870 (uo,
schwache a, η im
Auslaut). Β wurde
am Ende des 9. oder
am Anfang
des 10. Jahrhunderts
abgefaßt.
Ausgaben: Docen,
B.J., Miscellaneen
zur Geschichte der teutschen
Literatur Bd. 2 1807, 288 (A); Docen, B.J., Einige Denkmäler
der althochdeutschen Literatur, 1825, 5 f. (B);
Enneccerus, M., Die
ältesten
deutschen Sprachdenkmäler, 1897, Tafel 29,30 (Faksimile);
Steinmeyer, E.V., Die
kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler
1916, Neudrucke 1963, 1971, 43-45,
Nr. 8.
Literatur: Ehrismann,
G., Geschichte der deutschen Literatur, Teil 1
2. A. 1932, Neudruck 1966, 304; Baesecke, G., Unerledigte
Vorfragen
der althochdeutschen Textkritik und Literaturgeschichte, PBB 69
(1947), 361; Masser,
Α., Die althochdeutschen Übersetzungen des
Vaterunsers, PBB 85
(1963), 35; Bischoff, B., Paläographische Fragen
deutscher Denkmäler
der Karolingerzeit, Frühmittelalterliche Studien 5
(1971), 114,
123; Köbler, G.,
Verzeichnis der Übersetzungsgleichungen
142
FP=8=Freisinger Paternoster
der kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, 1971; Adam, B.,
Katechetische Vaterunserauslegungen, 1976; Sonderegger, S., St. Galler
Paternoster
und Credo,
Verfasserlexikon, 2. A. Bd. 2
1980, 1044.
143
FP=8=Freisinger Paternoster
43
VIII. ALTBAYRISCHES [FREIRINGER] PATERNOSTER
A
Pater noster1 qui es in celis.
fat er2 unser, du pist in himilum.
mihhil gotlich ist,3 daz der man
den almahtigun
truhtin sinan
fater2
uuesanquidit. karisit demie,
daz alierò manno uuelih sih selpan
des uuirdican gatoe,4
cotes sun5
ze uuesan.
Sanctificetur nomen tuum.6
kauuihit7
si namo din. Nist uns
des duruft, daz uuir des dikkem,8
daz der sin namo kauuihit
uuerda,
der9 eo uuas uuih enti eo ist:
uzzan des dikkames, daz der sin
namo in uns kauuihit uuerda,
enti de uuihnassi, de uuir in deru
taufi fona imo intfengun, daz uiiir
de10 ze11 demu suonotakin furi
inan kahaltana pringan muozin.
Adueniat regnum tuum.12
pi-
qhueme rihhi din.
sin richi uuas
eo enti eo ist : uzzan des dikkames,
daz daz sin richi uns piqhueme
enti er in uns richisoia, nalles der
tiuual, enti sin uuillo in uns uual-
te, nalles des tiuuales kaspanst.13
1 Pat nf 2 fat 3 gotlichist
(so in fier Hs. zusammengeschrieben)
wird mit Scherer MSD. 2, 317 als
Sandhierscheinung — dem guotlihi ist
von li anzusehen sein * gote: von
den liesserungsvorschlägen (gatuoe
Grafs, getô Roth, gatôe Braune, tôge
Scherer,
uuirdicââ gote Wackernagel
1835; später nahm er
eine Lücke vor
gote an) erscheintmirderjenige Braunes
als der ivahrscheinlichste: das folgende
cotes veranlaßte den Fehler 6 sunt
6 Sclfic&2
nom tun: hier und später
beim Anfang einer neuen Bitte kein
Absatz 7 kauuisit 8 dikkti B
der]
r auf Rasur 10 de fehlt, ergänzt,
aus
Β mit Scherer und Braune n
ze] o
aus dem zweiten Strich eines offenen a
korr., der erste Strich durch überge-
setzten
Punkt getilgt " regnü tun
13 kaspanst] das erste sübcrgescJirieben
Β
Pater noster qui es in celis.
fater unser, der1 ist in himiloin.1
mihil guotlihi ist, daz2 der man
den3 almahtigun truhtin sinan
5fater uuesan quidit.4
Sanctificetur5 nomen tuum.6
lOk.Tiiuihit uuerde din7 namo. nist
uns des durft,
daz uuir des pittem,
daz
sin namo kaeuuihit 8 uuer-
de, uzzen daz uuir des »lie-
kem, daz er
in uns keuuihit9
15 uuerde, daz uuir de uuine^si
k Schaltern, de unir dar fona imo
in deru touffi infiengun, daz
uuir die ku'haltana in demo so-
nategin furi inaii pringanmuozzin.
20 Adueniat regnum10 tuum. pi-
queme rihi din. sin rihi
eino uuas
eo: uzzan uuir
sculundespitten11
den almahtigun truhtin,12 daz er
in uns rihiso, nalles des tiuules
25kespanst.
I nach der und vor himiloin Rasur
eines Striches ( ? i) * daz | daz. JSee-
müller, Anz. 42 (1913), 234 tritt, mir
wenig wahrscheinlich, für Beibehaltung
beider daz ein 3
den] η aus Korr.
* am Schluß der einzelnen Bitten kein
Absatz, sondern eiji einem Semikolon
ähnliches Zeichen: ein analoges in A
nur nach der 5. Bitte 5 Scificetur
0 tuii 7 danach Rasur, wahr-
scheinlich von na 8 kaeuuihit] k
anscheinend aus Korr. * k.uuihit]
h mit Rasur aus η korr. 10 rrgnü
II pi.'ten 12 trunhtiu
FP=8-Freisiri'ier Paternoster
44 VIII. ALTBAYRISCHES [FREISINGER] PATERNOSTER
[Fiat uoluntas
tua sicut in celo Fiat uoluntas tua sicut in cçlo
et in terra.]1
uuesa din uuillo, et in terra, uuesse uuillo din,
samasoin himileest,
samajinerdu, sama
ist in himile, enti in erdu,
daz nu so unpilipono
enti so er- 30 daz so unscripulo enti so uuerdliho
licho soso de engila in demu hi- so de dine engila1
den2
diñan
mile2 diñan uuillun3
arfullant, uuillun in himile œruullent, daz
des mezzes uuir
inan arfullan uuir inan3 des mezzes in
erdu4
muozzin. œruullen muozzin.
Panem nostrum cotidianum4 35 Panem
nostrum cotidianum5
da nobis5
hodie. Pilipi unsraz
da nobis hodie. pilipi unsaraz
emizzigaz kip uns eogauuanna.
kip uns emizicaz.6 des sculu uuir
In desem uuortuni6 sint
alio uns- pitten den halmahtigun truhtin
ro licmiscun
durufti pifankan. den sinan lihamun enti daz7 sin
Nu auar, euuigo,7 forkip uns, truh- 40pluot, daz
uuir dar fona demo
tin, den
diñan lichamun8 enti «altare infahemes,
daz iz uns8 mera
din pluot, daz uiiir fona demu ze euuigeru heli piqueme demie ze
altare intfahames, daz iz uns za uuizze.
euuigera heili enti za9 euuikemo
lipc piqhueme, nalles za uuizze : 45
enti din anst enti diño minila in
uns follicho kahalt.
Et dimitte nobis10 debita
no- Et dimitte nobis debita9 no-
stra, sicut11
et nos dimittimus de- stia, sicut et nos dimittimus10 de-
bitoribus nostris.12
enti fläz uns óObitoribus nostris.11
enti ulaz uns
unsro sculdi, sama so uuir fläz- unser osculdi, sama so uuir flaz-
zames13 unsrem seolom. makan-
zemes unserem seolom. alierò
notdiiruft alierò
inaiino nudili- mannoliih seal sili pidenchen in
homo, sili selpan desem
uuortum desem uuortom,12 daz alierò man-
za j)idenchennas daz
alloro inaiino 55
no mieli h sinemo pruoder enti si-
uuelih sinemu kanoz enti
sineinu nemo gnoz sino sculdi flazze, daz
proder14 er alleimi hugiu enti her- uns der lialmahtigo
truhtin deo
ein sino missitati flazze, daz iinu unsero flazze. so uuer so sinemo
der truhtin sama (leo sino fla/.e. gnoz sino ulazzit,
denne13 pittit
danna er demu sinemu kanozze GOer, daz14 imo der truhtin deo sino
1 das Eingeklammerte, fehlt; (htjürnm 1 engila] si aus Korr. 2 de den
Hand von späterer Ilmul fiat noi 3 inaii] i nachträglich vorgesetzt
2 himile vor der Zeile nachgetragen * IH. 78'» «»mullen * nostril coti-
3 uuillûn 4 l'an (über η ein Wurm- dimisi β einiziznz: vtjl. A 7 uuir-
ìoch. so daß der Abkürzungsstrich jetzt dienn 7 duz] Itasur zwischen a und ζ
fehlt) nrni cot idi;»ή 5 nos» β iiuortù 8
uu»s, η mit dunklerer Tinte über-
7 ich fasse euuigo mit (¡raff als Yo- tjeschriehen Q nobis debita] bis d
kaiiv; Mesurer nahm es für ein Ad rei- auf liasur lü dimintimus u nrïs
bium sfiiritaliter * Jiì. 71·' enti >" ,l,.St· tmorto I3 dene u daz]
9 za] u aus e korr. I0 nob M uni nach n kleine fíasur {vgl. oben Anni. 7)
sie I2
dimití im' debitorii); uns
13 flaz/.iunes u j>der
FP=8=Freisinger Paternoster
VIII. ALTBAYRISCHES [FREISINGER] PATERNOSTER 45
flazan
niuuili, danna *x er qhuidit ulazze, denne quidit 'fläz mir sa-
'flaz uns sama so uuir flazames'. ma so ih andermo flazzu'.
Et ne nos inducas in tempta- Et ne nos inducas in temta-
tionem.2 enti niprinc3 unsih in4
tionem, set libera nos a malo,
chorunka. niflaz
unsic, truhtin, 65
enti niuerleiti unsih in die cho-
den tiuual so fram gachoron, soso runga, uzzan œrlosi unsih fona
sin5 uuillo
si, uzzan soso uuir allem í-untom.
des sculu uuir den
mit dinera anst enti mit dinem truhtin1 pitten, daz unsih ni-
ganadon· ubaruuehan mekin. ulazze den tiuual so
urani ka*cho-
70ron, so2 siner3 upiler uuillo ist,
uzzan so uilu so uuir mit·4 dineru
ensti upserqhueman mcgin.
Sed libera nos a
malo, uzzan
kaneri unsih fona allem7
sunton,
kalitanem8 enti antuuartem9 enti 75
cumftichem.
Amen.10
1 Scherer ergänzte diese von der
Ha. 1
truhtin] u aus liasur 2
so mit
nicht
angedeutete Lücke niflazzit imu Einschaltepunkt
übergeschrieben
sama der
truhtin, danna; dem
Sinne s Bl. 79a upiler * mit] t aus liasur
nach angemessen, doch stört das drei-
fache danna und das
wiederholte der
truhtin * temptationë 3 ni fehlt
* in , in δ sin übergeschrieben
β ganadon] o scheint aus i korr.
7 allö
8 kalitanê " antuuartö
io Am
FT=4=Fränkisches
Taufgelöbnis
Fränkisches Taufgelöbnis (FT)
Überlieferung: (A) Merseburg, Domstiftsbibliothek Ms. Nr. 136 (früher
58) f.
16a; (Β) München, Bayerische
Staatsbibliothek 2° L.impr.c.n.
mss. 58 (früher Germ.g. 37) Bd. 2, 174 (Eintrag des Aachener
Dr. jur. Dionysius Campius in ein zur Ostermesse 1607 von seinem
Bruder Dr. jur. Jacobus Campius
(1591 Protonotarius
in Mainz, 1603
Offizial und Protonotarius in Mainz) erworbenes Exemplar von Goldast,
Μ. Η., Alemannicarum rerum scriptores, 1606 unter der Überschrift
Interrogatio fidei habet, Spire in
Bibliotheca Cathedr. in Scamno 8°
aus einer inzwischen verlorenen Handschrift des Speyerer Domstifts).
Die Merseburger Handschrift, welche auch die Merseburger
Zaubersprü-
che enthält,
umfaßt 93 bzw. 94 gezählte Blätter vom Format 27 χ 17
cm und besteht aus den Überresten
von sechs ursprünglich
selb-
ständigen
Handschriften. Der erste Teil reicht von Blatt lb bis 21b
und enthält
auf den Blättern
2a bis 15b eine Auslegung der Messe,
auf den Blättern
16a bis 19b unter der Überschrift
Interrogatio
sacerdotis das altfränkische
Taufgelöbnis an der Spitze eines
vollständigen,
im übrigen
lateinischen Taufrituals, dessen ,Gebete
sich
fast sämtlich
im Fuldaer Sakramentar nachweisen lassen, sowie auf
den folgenden Blättern
ein kleines lateinisches, ebenfalls mit der
Taufe zusammenhängendes
Stück
(Oratio quasi oris ratio). Die
sorg-
fältige,
leicht starr wirkende angelsächsische
Minuskelschrift stammt
vermutlich aus Fulda und den ersten Jahrzehnten (zweites oder drittes
Jahrzehnt) des 9. Jahrhunderts.
Auf Blatt 48 der Handschrift steht
oberhalb eines Missalefragmentes
der Name des Priesters Hadebraht. Dieser ist auch in zwei
Eintra-
gungen der Annales necrologici
des Fuldaer Gesamtnamenmaterials ent-
halten, wo er mit dem Sterbejahr 964 verbunden ist. Die Identität des
in die Handschrift eingetragenen Priesters mit dem Priestermönch der
Totenannalenüberlieferungen ist wohl sicher.
Die 1607 oder später erfolgte Eintragung
durch Campius ist fehlerhaft.
Sie gibt aber in der dritten Abschwörungsformel den Text vollständi-
ger wieder. Auch in ihr folgt ein Stück aus dem lateinischen Tauf-
ritual. Ihre Vorlage stammte
vermutlich aus Rheinfranken.
Inhalt: Das knapp 100 Wörter umfassende Taufgelöbnis verbindet auf
der Grundlage eines lateinischen Formulars das Bekenntnis des
christlichen Glaubens mit der gleichzeitigen eindeutigen Absage an
die bis dahin verehrten Götter
in insgesamt zehn Fragen mit ganz
kurzen Antworten. Beide Fassungen dürften Abkömmlinge einer gemein-
samen Vorstufe sein, die ihrerseits als erweiternde, auf Angleichung
an den sich herausbildenden ordo Romanus bedachte
Bearbeitung
zu denken ist, wobei vielleicht am Anfang eine Übersetzung eines in
den Tagen des Bonisatius
gebräuchlichen
Formulars in Mainz gestanden
hat. Gegenüber
dem altsächsischen Taufgelöbnis fallen
vier zusätzliche
Glaubensfragen auf.
Der Dialekt der Merseburger
Handschrift entspricht dem Lautstand der
Personennamen in Fulda bis in die dreißiger Jahre des neunten
Jahrhunderts, wobei das inlautende postkonsonantische
d neben t auf
eine Vorlage aus aitrheinfränkischem Sprachgebiet deutet, der Dialekt
der Speyerer Handschrift altfränkischem Dentalstand
mit 6 altalemanni-
schen Merkmalen (ga-, za-, -uà-).
Ausgaben: Grimm, J., Über zwei entdeckte Gedichte aus der Zeit des
deutschen Heidentums, Abh.d. Ak.d.Wiss.
Berlin 1842, S. 2, 25;
Sievers, t., Das Hildebrandslied,
1872, 116 (Faksimile
von A); Stein-
meyer, E.V., Die
kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, 1916,
Neudrucke 1963,
1971, 23,Nr. 4.
Literatur: Ehrismann, G.,
Geschichte der deutschen Literatur, Teil 1
2. A. 1932, Neudruck 1966, 298; Baesecke, G.,
Die altdeutschen
147
FT=4=Fränkisches Taufgelöbnis
Taufgelöbnisse,
FuF 21/23 (1947), 266 ff.; Foerste, W., Untersu-
chungen zur westfälischen Sprache des 9. Jahrhunderts,
1950,
90 ff. ; Bischoff, B., Paläographische
Fragen deutscher Denkmäler der
Karolingerzeit, Frühmittelalterliche Studien 5 (1971), 111; Geuenich,
D.,
Die Personennamen der Klostergemeinschaft von Fulda im frühen
Mittelalter, 1976,
263; Tiefenbach, H., Althochdeutsche
Aratorglossen,
1977, 46 f.; Masser, Α., Fränkisches
Taufgelöbnis, Verfasserlexikon,
2. A.
Bd. 2 1980, 822.
IV. FRÄNKISCHES TAUFGELÖBNIS 23
IV. FRÄNKISCHES TAUFGELÖBNIS
Forsahhistu1
unholdun? Ih fursahu.2
Forsahhistu
unholdun uuerc3 indi uuillon? Ih fursahhu.
Forsahhistu
allem them4
bluostrum5 indi, den gelton indi den
gotum, thie im6 heidene7 man zi bluostrum
indi8 zigeldom9
enti zi
δ gotum10 habent ? Ih fursahhu.
Gilaubistu11 in got fater almahtigan? Ih gilaubu.
Gilaubistu in Christ gotes sun nerienton? Ih gilaubu.
Gilaubistu12 in13 heilagan14
geist ? Ih gilaubu.15
Gilaubistu einan got almahtigan16 in thrinisse inti in einisse?17
10 Ih gilaubu.
Gilaubistu heilaga gotes chirichun?18 Ih gilaubu.
Gilaubistu thuruh taufunga sunteono forlaznessi ?19 Ih gilaubu.
Gilaubistu20 lib after tode? Ih gilaubu.
1 Antworten
und Initialbuchstaben der Fragen rot; in jenen daher fur- gegen
sonstiges for-
Α. Forsachistu Β immer a Ih f. Β immer 3 unholdun
uuerc fehlt Β * allen dem Β 5 bluostrü A, bluostrom Β 6 indi den
gelton — im] then Β 7 heidine Β 8 zi bluostrum
indi fehlt A, hym za
bluastrom indi Β ·
zageldon Β 10 enti — gotum fehlt
Β u dieser
Absatz und der nächste .fehlen Β I2 Galaubistu Β immer außer galaubiethu
(das erste a korr. aus
1) Z. 12 w in fehlt Β u heiligan Β "
Ih gilaub nun-
mehr stets A, außer Ih gil Ζ. 11,
ihg. Β immer 1β heinan
gott almachtigon Β
17 Thrinissi in din emnissi Β 18 godes chirigvn
(g aus Korr.) chon Β
19 thuruch taufunga suntheno farlaznissi Β 20 diese Zeile fehlt B; es folgt
nach Absatz: Deinde exsufflas in faoiom (dann ipsius ausgestrichen)
eiustem
& dices. Exi ab eo
aps immunde, | & rodde
honorem dö viuo & vero Λ dices
tribus vifiibus
148
G=19=Georgslied
Georgslied (G)
Überlieferung:
Heidelberg, Universitätsbibliothek Cod. Pal. lat. 52 f.
2OOb-2O1b.
Es handelt sich um die Handschrift Ρ der Evangelienharmonie
Otfrids
von Weißenburg. Sie umfaßt 221 Blätter im Format 23 χ 20,5
cm. Sie
wurde im dritten Drittel des 9. Jahrhunderts in Weißenburg
geschrie-
ben.
Sie enthält auf Blatt la die Widmung an Ludwig, auf den Blättern
2a-6a die Praefatio an Liutbert, auf den Blättern 6b-7b die Widmung
an Salomo, auf
den Blättern
8a-191b den Text des Evangelienbuches
und nach den leeren Papierblättern
192-199 auf
Blatt 200a,b die Wid-
mung an Hartmuat und Werinbreht sowie nach einzeiligem Zwischen-
raum auf den Blättern
200b-201b in 13, 26 und 12 Zeilen und
unfester Schrift des 10.
Jahrhunderts in nicht abgesetzten Versen
(ca. 57) den
Text des Georgsliedes, der Seite 201b mit
den Worten
nequeo Vuisolf (ich kann nicht, Wisolf) abbricht, obgleich noch Raum
vorhanden war. Blatt 202a,b ist leer bis auf einige Federproben und
ein Spendenverzeichnis, die Blätter 203 bis 205 wie auch die Blätter
l*-4, A-Ε und G-M sind im wesentlichen leer. Der Text
auf Blatt 201a
und besonders auf Blatt 201b ist wegen Schwärzung und Ausbleichung
schwer zu lesen.
Inhalt:
Das etwa 600
Wörter
umfassende Georgslied ist der einzige
erhaltene Heiligenhymnus in
althochdeutscher Sprache. Er berichtet
vom Bekennermut und der Glaubensfestigkeit des heiligen Georg auf
der Reichsversammlung des heidnischen Königs Tacianus (Dadianus),
von der Verurteilung und Haft, den Speise- und Heilungswundern
während
der Gefangenschaft, der Erweckung Verstorbener, der Be-
kehrung der Königin
Elossandria (Alexandria) und dem Sturz des
Götzen Abollin
(Apollo).
Vorlage des Georgsliedes war die älteste Fassung der
lateinischen
Legende des heiligen Georg, welche am Anfang des 6. Jahrhunderts
im Decretum Gelasianum als apokryph verworfen wurde, aber in der
volkssprachigen Überlieferung
Bedeutung behielt. Der historische Kern
ist der Märtyrertod
Georgs von Kappadokien (361
n. Chr.) in Alexan-
dria. Eine
konkrete lateinische Vorlage ist bisher nicht gefunden.
Zwei Handschriften einer älteren
lateinischen Bearbeitung der grie-
chischen Vita des 5. Jahrhunderts stammen aus
dem 9. Jahrhundert.
Eine von ihnen sowie Bruchstücke einer weiteren befinden sich in der
Stiftsbibliothek von Sankt Gallen.
Der Stoff der Legende ist
frei gestaltet. Der Stil ist einfach und dem
Erzählstil
der mündlichen
Rede verwandt. Der Dichter folgte dem
Vorbild des ambrosianischen Hymnengesangs.
Der epische Bericht ist
von untergeordneter Bedeutung und hat allein die Aufgabe, in dem
heiligen Georg Gottes Kraft und Wirksamkeit sichtbar werden zu las-
sen.
Vielleicht wurde das Georgslied von einem Geistlichen verfaßt und auf
mündlichem
Weg verbreitet, ehe es aufgezeichnet wurde. Entstanden
ist es wohl am Ende des 9.
Jahrhunderts. Als Entstehungsort wurden
Weißenburg, Sankt Gallen, Reichenau, wo 888 eine Georgskirche
gegründet
wurde, und Prüm
vorgeschlagen.
Sprachlich sind altalemannische (k, t)
und altfränkische
Merkmale
miteinander verbunden. Eigentümlichkeiten (Verschiebung anlautenden
h-s in das Wortinnere, dh-Schreibung für d) stimmen mit dem
Schreibgebrauch der Reichenau oder des althochdeutschen Isidor
überein. Anderes (k für hh, eh, vokalischer Anlaut) deutet auf ein
Gebiet, das romanisch-deutsche Interferenzen
begünstigte.
Höchst
seltsam und beispiellos ist die Schreibweise (z.B.
Verschie-
bung des anlautenden h). Sie ist zudem fehlerhaft. Dementsprechend
weicht eine korrigierende Fassung deutlich von der buchstabengetreu-
en Wiedergabe, wie
sie unter dem
Strich gegeben wird,
ab.
149
G=19=Georgslied
Ausgaben:
Sandvig, B.C., Lectionum
theotiscarum specimen, Kopen-
hagen
1783 (nach einer Abschrift Friedrich Rostgaards in Rom 1699);
(Passio sancti Georgii (Gallicanus), hg. ν. Arndt,
W., Ber. d.
Sachs. Ges. d. Wiss., phil.-hist. Kl. 26 1874, 43); Enneccerus, M.,
Die ältesten deutschen Sprachdenkmäler, 1897, Tafel 37;
Steinmeyer,
E.V., Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, 1916, Neu-
drucke 1963, 1971,
94-97, Nr. 19.
Literatur: Ehrismann,
G., Geschichte
der deutschen Literatur, Teil
1
2. Α. 1932,
Neudruck 1966, 220; Haubrichs, W., Georgslied und
Georgslegende im frühen Mittelalter,
1979; Schmidt-Wiegand, R., Ge-
orgslied,
Verfasserlexikon, 2. A. Bd. 2 1980, 1213 ff.; Schiitzeichel,
R., Codex
Pal. lat. 52, 1982, 59 ff.
icn
G- 19-beorgslied
94
XIX. GEORGSLIED
Georio suor ze malo mit mikilemo herigo,
fone dero marko mit mikilemo folko.
Fuor er ze demo ringe, ze heuigemo dinge.
daz thinc uuas marista, kote liebosta.
5 Ferliez er1 uuereltrike,
keuuan er himilrike.
daz keteta seibo der mare crabo Georio.
Do sbuonen inen alla kuninga so manega.
uuolton si inen erkeren, neuuolta ern2 es hören.
Hcrte nuas daz Georiger muot,3 nehort er in es, segih
guet,4
1U nub er al kefrumeti, des er ce kote digeti.
daz keteta seibo sánete5 Gorio.
Do teilton6 si7 inen saie ze demo karekare.
dar8 met imo do fuoren engila de skonen.
Dar fand er9
ceuiiei uuib, kenerit er daz ire lib:
15 do uuorht er so skono daz10 imbiz in frono.
1 zu dem handschriftlichen ferlíezcer vgl. 47 hiezcen 2 WSchcrer, Zs.
'-■í (1880), 439 hielt neuuolta er in aus metrischen Gründen für
wahrscheinlicher
3 muot verb, von Hoff mann 4 darauf
statuierte Hof mann, um sechszeilige
Strophen herzustellen, Ausfall einer Langzeile 5 davor
ergänzten nach V. 57
herro Hoffmann, hero Kögel β erteilton Hofmann, Kögel " si ergänzte
Haupt 8 dhare Kögel β fnnt er Hoffmann,
swullen Haupt 10 scono
daz von Hoff marni ergänzt
georio suor ze malo* mit mikilemo ehrigo' 200'·
föne1 | dero makrko'2
mit mikilemo fholko*
suor er ze demo j rinlie* ze heuihemo dinge
daz3 thin
uuas marista·
gkoto liebo'ta4
5 ferliezcer uuerelt rhike keuuan
er ■ ihmilrhike*
daz keteta seibo der mare ciabo*
georio' |
•dho' gb"onen* inen allo kuningha so mane hâ
uuolton si inen5 j ehrkeren ne
uuolta ernes ohron*
ehrte uuas d az | georigen munt ne ohrter ines sht gib guot
10 η über | al kefrumeti des er ce kote digeti·
daz keteta6 seibo see gorio
•do teilton* inen sarò ze demo karekare
dbarme* imo j do fuorren ehngila· de* skonen
dhar fa::: le:7
ceuuei uuib | k encrier daz ire litb
l.î dho uuorV9 er so :::::9 ::z imbizs | in frono*
1 darüber fô 2 makrko] das erste k aus h korr. 3 nach daz scheinen
zwei Buchstaben radiert * lieboetal übet e Rasur von s 8 inen] der
zweite
Zug des
letzten η von Papierresten bedeckt β keteta] das
zweite e korr. aus o
7 fu::: le:] f sicher, l kann
auch Rest eines d sein Siemers; die drei Punkte
bezeichnen ein Loch im Pergament 8
uuor»>e·] e aus o korr. » so :::::]
die Punkte bezeichnen ein Loch im Pergament
IM
G=19=Georgslied
XIX. GEORGSLTED 95
daz ceiken υ nor ht a dare Georio1 ce uuare.
Georio do digita, inan druhtin al geuuereta.
inan druhtin al geuuereta,2 des Gorío zimo digita.
Den tumben sprekenten, den toiiben horenten,
20 den punten det er sehenten, den halcen
gangenten.8
Ein sul stuont er4 manic5 iar* uz spranc der8 loub sar.
daz zeiken uuorhta dare Gorio ze uuare.
Begont ez der rike man file harte zurenan:
Tacianus
uuuoto7 zurent ez8
uunterdrato.
25 Er quat, Goiio uuari ein
koukelari.
liiez er Goriien iahen, hiez en uzziehen,
hiez en slahen harto mit uunteruuaseo suereto.
Daz uueiz ik, daz ist aleuuar, uf erstuont sik Goriio dar,
uf
erstuont sik Goriio dar, wola
prediiot er dar.9
30 die heidenen man kescante10
Gorio drate11 fram.
Begont ez der rike man filo harto zurnan.
do hiez er Goriion hinten, anen12 rad uuinten:
1 dare Georio las
noch Mostyaard 2 das wiederholte inan druhtin al geuuereta
ergänzt von Haupt 3 V. 19. 20 stellte Lachmann aus metrischen
Gründen
un> und entfernte hinter tumben das dhe'er. gangenten Haupt, ganten Hoffmann
1
er Hoff mann, Kögel, ter bzw. dar Haupt,
Hof mann, Zarncke 5 manigiu
Hoffmann c dir Hoffmann 7 Haupt und
Zarncke faßten, nach Auweia
ihrer Interpunktion, uuuoto als Verbum 8 zürnte des Hoffmann °
sar
Haupt und Hofmann in
kesanteHawpf, Braune,kescanteHoffmann,Hofmann,
Steinmeyer, Kögel, giscanta Zarncke n dar harte Hoffmann,
file Hofmann
12 nn ein Hof mann. Zarncke
daz · ceiken· uiiorta' dh : : : : : ; :io'1 ce uuare*
georio do digita ina" DRuhtin al geuuereta 201a
des gorio· j zimo digita
den tumben* dhefer sprekenten* den tohuben* j ohrenten*
20 den pilnten* deter*
sehenten· den halcen* gähn* enten·
c h
ehin suhl stuonetehr magihe ihar uhus* psanr dher lob* shar'
daz· zehiken* uuorheta* dhare* gorio ze uuare* j
beghontez2 dher rike man file ahrte zurenen*
tacianus* : uuuoto3 zuhrentzes* uunter dhrato
25 ehr quaht gorio4 | uuari· chin* ckoukelarr
ihez ehr* goriien fhaen ihezen j huuszieen·
ihezen* shlahen* ahrto* roituunter* uuassho*
j shuereto*
dhaz uueiz* ihk' dhaz ist aleuuar' uhff herstuont | sihk goriio dhar
uuola* prediio her dhar
30 dhie ehnidenen
man* j keshante gorio* dharte frham*
beghontez der rhike man | filo ahrto zunrnen*
do ihez er goriion* hinten ahnen* rad* uuinten |
1 dh : : : : : : :io] die Punkte
bezeichnen ein Loch im Pergament * beghontez]
das erste e aus o korr.
* uuuoto] drei u
* danach drei bis vier Buchstaben ausradiert
G=19=Georgs lied
96 XIX. GEORGSLIED
ce miare sagen ik ez iu, sie praken inen en ceniu.l
Daz uueiz ik, daz ist aleuuar, uf erstuont sik Gorio dar,
35 uf erstuont sik Gorio
dar, uuola . . . dar.2
die heidenen man kescante3 Gorio file fram.4
Do hiez er Gorion sahen, hiez en harto filien,
man gelnez en
muillen, ze puluer al uerprennen.
man uuarf en in den prunnen:5 ............ β
40 Poloton si der ubere steine mikil menige.7
begonton si nen umbekan, hiezen Gorien uf erstan.8
mikil teta Georio dar,9 so10 er io tuot in war.11
Daz uueiz ik, daz ist aleuuar, uf erstuont sik Gorio dar,
uf erstuont sik Gorio dar, uz spranc der12 uuac13
sar.u
45 die heidenen
man kescante15 Gorio file fram.
Gorio einen toten16 man uf hiez er stantan,
er liiez en dare cimo kan, hiez en sar sprekan.
1 tmzuei Hoffmann 2 s. die vorige Seite Note 9 3 s. die vorige
Seite Sote 10 * darauf wiederholt Hofmann die Z. begont ez der rike
mon filo harto zurnan 6 brunnun bzw. prunnun alle Herausgeber
6 er was saliger (saliker Haupt und Hofmann)
sun Hoffmann,
er uuas
*alig herasun Kögel 7 menige H off
mann, dem alle Herausgeber bis auf
Haupt
folgten 8 diese Z. netzte Zarncke hinter 33 " Georio dar ergänzt
von Hoffmann 10 sos WScherer, Zs. 24 (1880), 439, um den
Hiatus zu be-
seitigen, Kögel n in war vermutete Siemers 12
er, der Hoffmann 13 uuac
Ste.inmeyer, waho bzw. vvahe die Herausgeber l4
Zarncke hat erkannt, daß
diese Z., welche dem V. 45
in der Hs. folgt, die Worte uhffheratuont sihk
QUO t :
CoRio dar· pr::::::::::r korrigieren soll,
welche dem V. 45 in der Hs. voran·
gehen lä vgl. Varr. zu V. 30. 36 1β ergänzt von Seemüller.
Gorion den
imoten man Hoffmann, Haupt, Hofmann, Micken
nahmen an Zarncke, Kögel
ce uuare· shagehn* ihkzes ihuu* shie praken inen encenuui j
daz· uuez* ihk*
daz* ist* aleuuar uhffher* stuont· sihk* gorio'dar |
35 uhffher*
stuont· sihk· gorio· dar* uuola dar
dhit ehidenen ¡ man keshante GoRio· file frhnnr
do1 ihez er GoRio11· fhaen | ihezen* harto filien*
man goihezen muillen* ze puluer· j al uerpernnen*
man uar shan* in den purnnen· ·. r uuas | saligker
sun*
40 poloton· si derubere* steine* mihkil· meGine* |
beGonton· si nen* umbekan* iehzen*
GoRien" uhffher* stan· |
mihkil· tata Ge : : : : : : r so her io tuomV uuar
daz uuez· ihk* | daz uuez· ih : : : : : : :2 leuuar uhffherstuont
dhk I GoRio dar
nao::
45 pr: : : : : : : : : :r dhio
ehidenen man* kesahnte* | GoRio file farm*
44 :::::::::::: sink* Gorio dar uuhs psanr | der
uuaehe' sha:
:::::::::::: ten man*
uhf" ihezer stallten* |
er3 hiezeen dare cimo kkaen* hiezoir
shar sprecken* | 201b
1 do scheint sicher 2 hier und an den punktierten Stellen der
nächsten drei Zeilen ist ein Stück Pergament
ausgerissen 3 diese
htzte Seit,
hat stark
durch Reagenzien gelitten,
153
ü=iy=beorgsiied
XIX. GEORGSLIED 97
Do segita.......... ........ l
quuat, si uuarin florena,2 demo8 tiufele al petrogena.
50 daz cunt una* seibo sandte5
Gorio.
Do gienc6 er zt dero kamero ze doro chuninginno,
pegont er sie leren, begonta si mes hören.
Elossandria, si uuas dogelika,
si ilta ear uuole tuon, den irò soaz7
spenton.
55 Si spentota iro triso dar: daz
hilfet sa8 manee iar.
son euuon uncen euuon so .... en gnadon.·
daz erdigita seibo hero sánete Gorio.
Gorio huob dia hant t us: erbibinota Abollin.10
gebot er uper den hellehunt : do suor er sar en abcnint.n
1 do segita er kobet
heiz... geloubet oz Haupt, do segit er gibet heiz, ih
betamo güoubet iz Zarncke, Kögel, do segita er: lobet Jesus Krist, ih beto cimo,
geloubet is Hofmann, do segita er
'geloubet iz, ih bet an den heilegen
Crist
MRoediger, Zs. 33, 417 * si uuarin Hoffmann, florena Haupt, Zarncke,
Hofmann 3 föne demo Hoffmann,
Hofmann * gunne uns Hoffmann,
kunta in Hofmann 6 herro (hero Kögel) sánete Hoffmann β gienc her-
gestellt von Hoffmann 7 scaz hergestellt von Hoffmann 8
sô Kögel
• so sien
gnadon Ho ff
mann, so ist se in den genadon Haupt, Hof mann, Zarncke,
so ist se en ginadhon Kögel
in um dee Reimes willen setzte Kögel Abollinus
ein und vertauschte MRoediger, Zs. 33 (1889), 417 uf mit sin «' Haupt stellte
V. 58. 59 vor 51 und schrieb nach Lachmanns Vorschlag: Gorjo huob dia hant
ûf : gebot er uper den hellehunt. erbibinota Apollîn: dô fuer er sâr en aberunti
în. Dagegen Zarncke 12
Do seGita ::::
fcobet* ibz* ih betamo· Geloubet ehz*
quuat | so uua ::: serZoreno demo tiufele
al petroGencr
50 daz cunt uns seibo see gorio.·. |
do Git' er ze dero kamero ze dero chuninginno |
peGon her shie* lehren· beGonta· shimes* ohren*
elossandria [ si uuas dogrelika
shiihlta ear uuoletun den ihro* shanc spent:: |
55 "Si spentota iro triso dar- daz* ihlft sa* manee iahr*
fö euuon' uncen*1 euuon* sAose en gnadhon
daz er di Gita seibo | ehro See Gorio*
GoRio uhob dhia* ahnt uhf erbibinota abollin !
Grebot2 er uhper den ehtle unht* do fuer er sar enabeurnt
ihn nequeo Vuisolf
1 uncen wahrscheinlicher als uncin 3 Gebot] b aus ρ radiert Siemers
154
GA=26=Sankt Gallener Schularbeit
Sankt Gallener Schularbeit (GA)
Überlieferung: (A) Sankt
Gallen, Stiftsbibliothek 556,
S. 400 f.; (B)
auf einen Satz verkürzt
in Zürich,
Zentralbibliothek Ms. C 129, (453)
f. 96b.
Die Sankt Gallener Sammelhandschrift
des 9. bis 13. Jahrhunderts
enthält 417 Seiten im Format Quart. Der
letzte Teil reicht von S. 370
bis 417 und
ist im Format erheblich kleiner als die vorangehenden.
Auf den Seiten 370
bis 394 enthält er die Vita Cassiani, 394 bis 395
von anderer Hand einen Brief über einen Klosterraub
(unter Abt
Purchard II.?,
+1022), 396 bis 399 von wieder anderer Hand des
11./12. Jahrhunderts
fünf
Briefmuster sowie den Anfang eines sechsten
(H. karissime nepti Rvdp.), worauf eine weitere Hand mit Mitto tibi
usw. fortfährt
und auf S. 400 f.
die Sankt Gallener Schularbeit an-
reiht, die am Ende der Lage mitten im Satz abbricht. Auf den Seiten
402 ff.
folgen Miracula SCassiani bis zum 15.
Kapitel.
Die dem 9. Jahrhundert
angehörige
Züricher
Handschrift in Quart
stammt urspünglich
aus Sankt Gallen. Sie umfaßt 106 Blätter. Die
Blätter
1 bis 94 enthalten ein Glossar zum
Alten und Neuen Testament
mit einer althochdeutschen Glosse. Blatt 95a ist leer. Blatt 95b ent-
hält
eine Genealogie des Kaisers Karl. Auf Blatt 96b steht nach
einzeiligem Zwischenraum und nach Rasur von Fides est
speranda sub
von anderer, späterer
Hand ein Satz der Schularbeit. Der Rest der
Seite ist leer. Es folgt der apokryphe Briefwechsel zwischen Paulus
und Seneca und anderes.
Inhalt: Der
bis 1887 nach
dem in Brief 6 genannten
Ruodpert als
Brief Ruodperts benannte, etwas mehr als 100 Wörter umfassende Text
ist ein lateinisch-althoch deutsches Übungsstück zum Verständnis ver-
schiedener Sätze
aus der klösterlichen
Schullektüre, wobei einige
Stellen oder Begriffe aus den Werken Notkers des Deutschen (Martia-
nus Capella Zeile 1-3,
Boethius Zeile 4,5
und 6-8) entnommen
sind.
Daneben erscheinen zwei Bibelzitate (Hebr. 12,6, Joh. 9,31; Apostel-
gesch. 8,33), ein
Sprichwort, ein Satz in Anlehnung an Beda, Liber
de officiis und einige
grammatische Fachausdrücke
meist aus Donats
Ars minor (pronomen,
participium, interiectio, genus). Damit ist das
deutlich unter dem Einfluß des
großen Klosterlehrers Notker stehende
Stück
die erste althochdeutsche Arbeit zur Schulpädagogik
und
Grammatik. Neben dem Schluß des Stückes fehlt wahrscheinlich auch
sein Anfang. Die Übersetzung
ist nicht besonders gelungen.
Sprachlich ist der Text altalemannisch. Er
gehört in
die erste Hälfte
des 11. Jahrhunderts.
Ausgaben: Goldast, M., Alamannicarum
rerum scriptores, Frankfurt
1606, Bd. 2 88; Die Schriften Notkers und
seiner Schule, hg. v.
Piper, P., Bd. 1 1882, 861-862; Steinmeyer, E.V., Die kleineren alt-
hochdeutschen Sprachdenkmäler, 1916, Neudrucke 1966, 1971, 121, Nr.
26.
Literatur: Ehrismann,
G., Geschichte der deutschen Literatur, Teil 1
2. A. 1932, 451; Bruckner, W., Scriptoria medii
aevi Helvetica III,
St. Gallen II, Genf 1938, 108, 127; Ising, E., Wolfgang Ratkes
Schriften zur deutschen Grammatik (1612-1630), Teil 1 1959, 88 ff.;
Sonderegger, S., St. Galler Schularbeit,
Verfasserlexikon, 2.
A. Bd. 21980,
1049.
155
GA=26=Sankt Gallener Schularbeit
121
XXVI. SANGALLER SCHULARBEIT
Quia uirtus
constillationis in ictii
pungentis est. Uuánda des ke-
etímis chráft fergât únde uirlóufit in sô lángero uiríste, sô man eínin
stúpf ketûon mág.
Informis materia. Taz chít skáffelosa zímber.
5 Intemperies. Intrérteda.
Fides est sperandarum substantia
rerum, argumentum
non appa-
rentium.1
Tiu gelóuba ist ter hábit únde daz fánt téro dingo quç
sperantur,2
taz chíd3 tero man gedíngit, únde4 geuuíshéit tero5
nóh
úróugon.6
10
Quem deus diligit, hune
exaudit. Cui deus placabilis, huic exora-
bilis. Temo die heiligen hólt sint, ter mág hórsko gebétôn.
In humilitate iudicium eivs sublatum est. Taz ín níoman ze réhte
nelíez, taz uuárt
ze léibe úmbe sîna déumûoti.7
In pasca annotino .i.paschale8 festum9 prioris anni .i. tér férnerigo
16 ostertág.10
Ypapanti .i. conuentus omnium etatum.
Nomen námo.
Pronomen sure dáz nomen. Verbum uuórt. Aduer-
bium zûoze démo uerbo. Participium téilnémunga. Coniunctio
ge-
uûgeda. Preposicio fúresézeda. Interiectio
úndéruuerf.
20 Nomini quot11 accidunt ? uui mánegiu uólgent tèmo nomini ?n VI.
Quç ? qualità** te uuilichi. quç ? subauditur ubiz eigen13 sì aide ge-
meine, ter substantiç aide dés
accidentis. Comparado te
uuíder-
mezúnga. cuius? tis comparatiui aide dis superlatiui zûo
démo po-
sitiuo. Genus tíz chúnne.
cuius? sîn aide
1 apparento A 2
Tiu — sperantur fehlt A 3 Taz
chít .4 * téro
— únde fehlt A 5 kúishéit tere A β urôugôn .4 7 déunvoti A
8 pasccele A * S. 401 prioris A l0 dazu
steht von anderer Hand unten auf
S. 400 Alit pascha ë {mit Einschaltezeichen übergeschrieben) Annotinv.
Con-
ütus copatrinorv
ad missas eiuemodi! ρ oiTis octanos sabt) sei. .i. baptismi
(.i.baptismi übergeschrieben) ρ annv. & ρ ordine, cuiuscüq, cîi cçteris cuiuiü.
Quod iiidim'
hoc testan». Prbr sybolü sup infante
die. & ñis« participât.
AquS
sap. und oben
auf S. 401 Pascha
prioris anni rememori, neq, ìidei e A n
qd
A, verb, von Wackernagel u Punkt A 13 eigen] das
zweite e aus i korr. A
156
GP=5=Sankt
Gallener Paternoster und Credo
Sankt Gallener Paternoster
und Credo (GP)
Überlieferung: Sankt Gallen, Stiftsbibliothek 911.
Die Handschrift umfaßt 323 Seiten und besteht aus zwei
selbständigen
Teilen. Nach drei leeren Seiten befindet sich auf den Seiten 4 bis 299
(290 leer)
die Handschrift Κ des
Glossars Abrogans. Die Blätter
im
Format 16,8-17 χ 10,5-11
cm sind von verschiedenen Händen zu 21 bis
25 Zeilen
beschrieben. Auf den Seiten 292
bis 319 (bzw.
(wegen des
Überspringens
der Zahl 302) tatsächlich 318) (291, 323 leer, 302
übersprungen)
im Format 16,5 χ 11
cm steht Gennadius (Priester in
Marseille, +492/505), Liber ecclesiasticorum dogmatum (de
ecclesiasti-
cis dogmatibus Kapitel 1-17)
und 320 (bzw.
tatsächlich
319)-322
(tatsächlich
321) die
althochdeutsche Übersetzung
von Paternoster
(320 bzw. 319) und Credo (321-322 bzw. 320-321) ohne den
entsprechenden lateinischen Text, wobei das Paternoster S. 319
(tatsächlich
318) unten
mit einem Kreuz und den abgekürzten
lateinischen Wörtern
pat(er) n(os)t(e)r eingeleitet wird,
wahrschein-
lich das Glaubensbekenntnis Seite 321 (bzw. 320) oben mit credo in
deum überschrieben
ist. Die Handschrift ist am Ende des 8.
Jahrhunderts im Südwesten
des deutschsprachigen Raumes geschrieben
und wenig später
an den ersten Teil, der ebenfalls am Ende des 8.
Jahrhunderts im Südwesten
des deutschsprachigen Raumes geschrieben
wurde, angebunden worden. Die Handschrift gelangte in dieser
Zusammensetzung vermutlich in der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts
nach Sankt Gallen, wo sie nach 850 unter die glosarum volumina VIII
eingereiht zu sein scheint. Ob es sich um eine Abschrift handelt, ist
nicht festzustellen.
Inhalt: Es handelt
sich um die älteste
althochdeutsche Übersetzung
des Vaterunsers und des Glaubensbekenntnisses. Sie könnte durch die
Admonitio generalis Karls des Großen vom 23.3.789 ausgelöst worden
sein. Die genaue lateinische Vorlage ist unbekannt, doch steht fest,
daß der Übersetzungs Vorgang in der
Art einer Interlinearversion
erfolgte (wihi namun dinan für sanctificetur
nomen tuum, kiscat
himiles enti erde
für
creatorem caeli et terrae).
Die
Sprache ist altalemannisch. Nach dem
Sprachstand gehört der
Text in die
letzten Jahre des 8. Jahrhunderts. Wirkliches
Sinnver-
ständnis ermöglicht die
einfache, etwa 130 Wörter umfassende
althoch-
deutsche
Übertragung noch
nicht.
Druck:
Freher, M., Orationis dominicae et symboli apostolici ala-
mannica versio vetustissima, o.O.
1609; Enneccerus,
M., Die ältesten
deutschen Sprachdenkmäler, 1897, Tafel 18-26; Steinmeyer,
E.V., Die
kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, 1916, Neudrucke 1963,
1971, 27, Nr. 5; Bischoff, B.-Duft,
J.-Sonderegger, S., Das älteste
deutsche Buch, Sankt Gallen
1977, 306.
Literatur: Ehrismann,
G., Geschichte der deutschen Literatur, Teil 1
2. A. 1932, Neudruck 1966, 306; Baesecke, G., Unerledigte
Vorfragen
der althochdeutschen Textkritik und Literaturgeschichte. I. Die Va-
terunser vor Notker, PBB (Halle) 69
(1947), 361; Betz, W., Zum St.
Galler Credo, FS Starck, T., Den Haag 1964, 102 ff.; Betz, W., Zum
St. Galler Paternoster, PBB
(Halle) 82 (1961), 153; Sonderegger, S.,
Althochdeutsch in St. Gallen, 1970, 57; Bischoff, B., Paläographische
Fragen deutscher Denkmäler
der Karolingerzeit, Frühmittelalterliche
Studien 5 (1971),
119; Köbler,
G., Verzeichnis der Über-
setzungsgleichungen der
kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler,
1971; Must, G., Das
St. Galler Paternoster, in: Akten des V. Inter-
nationalen Germanistischen Kongresses Cambridge 1975, H.f. internat.
Germanistik, Reihe A, Kongreßberichte, Bd. 2 1976, 396; Must,
G.,
Das St. Galler Credo, Frühmittelalterliche Studien 15 (1981/2), 371;
Sonderegger, S., St. Galler
Paternoster und Credo, Verfasserlexikon,
2. A. Bd. 2 1980,
1044.
157
GP=5=Sankt Gallener Paternoster und Credo
27
V. SANGALLER PATERNOSTER UND CREDO
Pater noster.1
Fater2 unseer, thu pist in himile. uuihi namun dinan. qhueme
rihhi din. uuerde uuillo diin3 so in himile sosa in erdu. prooth unseer
emezzihic4 kip uns hiutu. oblaz uns sculdi unsero,5 so uuir oblazem
5 uns sculdikem. enti ni unsih firleiti in khorunka. uzzer Iosi unsih
fona ubile.
Credo6 in deo.
Kilaubu in kot fater almahticun,
kiscaft7 himiles enti erda. enti
in Ihesum8
Christ, sun sinan ainacun, unseran truhtin, der inphangan
10 ist fona uuihemu keiste,
kiporan fona Mariun macadi
euuikeru,
kimartrot in kiuualtiu
Pilâtes,9 in10 cruce pislacan, tot enti picrapan,
stehic in uuizzi, in
drittiii take erstoont fona
totem,11 stehic
in himil,
sizit az zesuun cotes fateres almahtikin, dhana chuumftic12 ist sonen
qhuekhe enti tote,
kilaubu in uuihan keist, in uuiha khirihhun catho-
15 lica, uuihero kemeinitha, urlaz suntikero,
fleiskes urstodali, in Hip
euuikan. Amen.13
1 s Pat NTft unten auf S. 319, darunter
in zwei Zeiten die Zahl XXX mehr-
mals ausgewischt oder ausradiert 2 S. 320 Pat * 3 di'n * emez|zihic, zi
ausgewischt- ob absichtlich ? 5 unseero β S. 321 Credo 7
fat almahti-
cum. kiscat 8 Ihíñ
β pilâtes, tes untergeschrieben
10 S. 322
in
11 tote 12 chuüftic] der zweite
Strich des zweiten u fast gam vom i ver-
deckt:
daher die Lesefehler der Herausgeber von Freher bis auf Piper 13 euui
kan; Ani
Abweichende Lesung nach Sonderegger, S. in: Bischoff, B.-Duft, J.-
Sonderegger, S., Das älteste
deutsche Buch, Sankt Gallen 1977, 306
Z.21:statt deo deum
158
GSch=83=Sankt
Gallener Schreibervers
Sankt Gallener
Schreibervers
(GSch)
Überlieferung:
Sankt Gallen, Stiftsbibliothek 623
S. 209.
Die Handschrift in Folio umfaßt 212 Seiten. Sie wurde in der Mitte
oder der zweiten Hälfte des
9. Jahrhunderts in Sankt Gallen
ge-
schrieben und enthält Justinus, Historiarum libri XLIV. Auf der
letzten beschriebenen Seite 209 steht in langen zittrigen Zügen
vielleicht eines der Schreiber der Handschrift
(str.) der Schreiber-
vers. Sein Anfangs- und Schlußwort
begegnet auch in der Handschrift
Sankt Gallen, Stiftsbibliothek 166, welche Augustinus
in psalmos CI-
CXVIII überliefert, am Rand
von S. 114.
Inhalt: Der
fünf Wörter umfassende Langvers stellt einen erleichtern-
den Stoßseufzer
am Ende einer mühevollen
Arbeit dar (Mühsam habe
ich geschrieben, viel mühsamer
noch (das Ende) erwartet). Er gibt
einen unmittelbaren Einblick in die klösterliche Arbeitswelt. Er
stammt wohl aus der Mitte des 9.
Jahrhunderts. Eine lateinische Par-
allele bietet etwa die Handschrift Sankt Gallen, Stiftsbibliothek 243
aus dem frühen 9. Jahrhundert (Ego
Eadberct hunc librum non sine
corporis labore depingens
opitulante deo usque ad
finem perduxi).
Sprachlich zeigt der Vers deutlich altalemannische
Formen (eh im
Anlaut, p, k).
Ausgaben: Arx,
I.V., Bemerkungen und Zusätze zu den Geschichten
des Kantons St. Gallen, 1830,
30; Maßmann,
H.F., Anzeiger f. Kunde
d.M. Mittelalters 1832,
245 (Faksimile); Steinmeyer, E.V., Die
kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, 1916, Neudrucke 1963,
1971, 402, Nr. 83.
Literatur:
Ehrismann, G., Geschichte der deutschen Literatur, Teil 1
2. A. 1932, Nachdruck 1966, 216; Bruckner, W., Sciptoria medii aevi
Helvetica III, St.
Gallen II, Genf 1938; 77; Duft, J., Mittelalterliche
Schreiber, Bilder, Anekdoten und Sprüche aus der Stiftsbibliothek
St.
Gallen, Sankt Gallen, 2.
A. 1964, 35, 44; Sonderegger, S., St. Galler
Schreibervers, Verfasserlexikon, 2. A. Bd. 2
1980, 1047.
159
GSch=83=Sankt Gallener
Schreibervers
402
LXXXUI. SCHREIBERVERS
Chumo kiscreib, filo ohnmor kipoit.
160
GSp=86=Sankt Gallener Sprichwörter
Sankt Gallener Sprichwörter (GSp)
Überlieferung: Sankt Gallen, Stiftsbibliothek 111 S. 352.
Die Handschrift im Format Quart umfaßt 352
Seiten. Sie stammt aus
dem 9. Jahrhundert
und enthält
Buch 14-18 der
Explanatio SHieronymi
in Jesaiam. Auf Seite 1
steht von verschiedenen Händen
des 11.
Jahrhunderts zweimal ein lateinischer Schweinesegen.
Dieser findet
sich auch auf Seite 352.
Dort schließen
sich (zwei bzw.) drei
althochdeutsche Sprichwörter,
zwischen denen ein bekannter latei-
nischer Hexameter steht und denen ein Tintenrezept
des 15. Jahr-
hunderts folgt, an.
Inhalt: Obwohl
vielfach davon ausgegangen wird, daß die Germanen
einen reichen Schatz an Spruchweisheit besessen hätten, der durch
das Christentum noch vermehrt worden sei, finden sich, abgesehen
von einer Wendung des Hildebrandsliedes (mit geru
seal man
geba
infahan, ort widar orte), althochdeutsche Sprichwörter erst im
ausgehenden 10. oder
beginnenden 11. Jahrhundert.
Notker der Deut-
sche überliefert
in seinem im übrigen
lateinischen Werk De partibus
logicae, das in den Handschriften Zürich, Zentralbibliothek
Ms. C 121
(462) (aus
Sankt Gallen) f. 51b-54b, Brüssel,
Bibliothèque Royale
10664 f.
64b-65b, Wien, Österreichische
Nationalbibliothek Cod. 275 f.
91b (nur Anfang der lateinischen Einleitung) und Sankt
Gallen,
Stiftsbibliothek 242
f. 267 sowie
München,
Bayerische Staatsbibliothek
Clm 4621 f. 75 (Bruchstück aus der Einleitung)
belegt ist, elf
althochdeutsche Sprichwörter.
Hiervon findet sich eines auch in
Notkers Übersetzung
von Boethius1 De consolatione philosophiae (Buch
IV, Kap. 56, Piper 1, 302, 22) und sind zwei, (welche Steinmeyer als
Einheit ansah), mit insgesamt 14 Wörtern auch in der Handschrift
Sankt Gallen, Stiftsbibliothek 111 enthalten, obwohl die
dortige
Federprobe kaum auf Notker zurückgeht. Die Handschrift enthält
darüberhinaus
das bei Notker nicht belegte, 9
Wörter
umfassende
Sprichwort so diz
rehpochchili fliet, so plecchet imo
ter ars. Ihm
liegt der lateinische Satz quando
fugit capreolus, albescit ei eulus
zugrunde, welcher in der Sammlung des Streitgesprächs zwischen
Salomo und
Marcolf enthalten ist, welche Notker einmal zitiert (Piper
2, 522). Einige
weitere Sprichwörter
oder sprichwortähnliche Wendun-
gen finden sich verstreut in den übrigen Werken Notkers. Im
einzelnen ist es dabei kaum zu entscheiden, ob den betreffenden
Sätzen
volkstümliche
Spruchweisheit oder lateinische Sentenz zugrun-
deliegt.
Ausgaben:
Grafs, E.G., Althochdeutscher
Sprachschatz, Bd. 1 1834,
LXIII; Die Schriften Notkers und seiner Schule, hg. v. Piper, P.,
Bd. 1 1882, 591-595 (De
partibus logicae), 302, 22 {Boethius,
De
consolatione
philosophiae) und CLIII; Steinmeyer, E.V., Die kleineren
althochdeutschen Sprachdenkmäler, 1916, Neudrucke 1963, 1971, 403,
Nr. 86.
Literatur: Ehrismann,
G., Geschichte der deutschen Literatur, Teil 1
2. A. 1932, Neudruck 1966, 386; Singer, S., Sprichwörter des Mittel-
alters, Bd. 1 Bern
1944, 55; Sonderegger, S., St. Galler Sprich-
wörter,
Verfasserlexikon, 2. A. Bd. 2
1980, 1053.
161
GSp=86=Sankt Gallener Sprichwörter
Ano
LXXXYI. SPRICHWÖRTER
so iz regenot, so nazscont to boumma.1
so iz uuath, so uuagont te
bomma. so diz rehpochchili2 fliet, so p.lecchct3
imo ter ars.
1 boUnin 2 ret-pochchili 3 plecch&
162
GV=82=Sankt
Gallener Spottverse
Sankt Gallener
Spottverse
(GV)
Überlieferung: (1) Sankt
Gallen, Stiftsbibliothek 30 S. 1; (2) Sankt
Gallen, Stiftsbibliothek 105 S. 1;
(3) Sankt Gallen, Stiftsbibliothek
105 S. 204(3a), 2O2(3b).
Die Handschrift Sankt
Gallen, Stiftsbibliothek 30 in kleinem Quart
umfaßt 103 Seiten (81 ausgelassen). Sie wurde in
der zweiten Hälfte
des 9. Jahrhunderts
geschrieben. Sie enthält
Kommentare zu den
Proverbia Salomonis, Ecclesiastes
und Cantica canticorum (am
Schluß
unvollständig)
der Vulgata. Auf
der urspünglich
leeren Seite 1, auf
Seite 2 und
auch sonst an den Rändern
stehen Federproben und
Einträge
verschiedener Zeilen und Hände,
darunter auf Seite 1 neben
verschiedenen lateinischen Eintragungen und Figurenzeichen eine
althochdeutsche Spottstrophe in
zwei nicht abgeteilten Längszeilen
mit
vier gereimten Versen
(1).
Die Handschrift Sankt
Gallen, Stiftsbibliothek 105 in kleinem Folio
umfaßt 212 Seiten. Sie ist aus zwei
ursprünglich
selbständigen
Handschriften (1-166,
167-212) des 9.
und 10. Jahrhunderts
zusam-
mengesetzt. Sie enthält
Sulpicius Severus, Vita S. Martini (9. Jahr-
hundert), eine medizinische (Cassius Felix) und eine grammatische
Abhandlung. Auf Seite 1
findet sich am Rand von einer Hand des 9.
oder 10. Jahrhunderts
ein kurzer Vers (2). Auf Seite 204 steht am
Rand der medizinischen Abhandlung ein kleiner, aus zwei reimenden
Halbversen zusammengesetzter Langvers (3a),
dessen vordere Hälfte
(3b) sich bereits von gleicher Hand auf Seite 202 findet.
Inhalt: Bei Vers 1 handelt es sich um eine frühe weltliche Endreim-
strophe mit weniger als 20 Wörtern. Die beiden Reimpaare
schildern
zunächst
die Verlobung einer Tochter durch ihren Vater mittels Ver-
lobungstrunks und danach die Rückgabe der Braut durch den Bräuti-
gam. Von daher ist das Stück
als Beispiel sonst kaum erhaltener
Volksdichtung und als volkssprachiges Zeugnis früher Rechtsver-
hältnisse von einiger
Bedeutung.
Der aus 10 Wörtern gebildete Vers 2 ist wohl ein obszöner Liebesvers.
Vers drei, dessen Wortlaut teilweise unsicher ist, stellt
wohl einen
aus 9 Wörtern zusammengesetzten Spottvers auf einen Romanen dar.
Beide sind Gelegenheitsverse.
Sprachlich sind alle drei
Verse altalemannisch. Vers 1 gehört nach
dem sprachlichen Befund in das Ende des 9. Jahrhunderts. Vers 2
entstammt dem 9.
oder 10., Vers 3 dem Ende des 10. Jahrhunderts.
Ausgaben: Hattemer, H., Denkmahle, Bd. 1 1844, 319 f., 409a;
Steinmeyer, E.V., Die
kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler,
1916, Neudrucke 1963, 1971, 401, Nr. 82.
Literatur:
Ehrismann, G., Geschichte der deutschen Literatur, Teil 1
2. A. 1932, Neudruck 1966, 247; Bruckner, W., Scriptoria medii
aevi
Helvetica III, St.
Gallen II, Genf
1938; Sonderegger, S., Althoch-
deutsch in Sankt Gallen, 1970,
72; Sonderegger, S., St. Galler
Spottverse, Verfasserlexikon, 2. A. Bd. 2
1980, 1051.
163
GV=82=Sankt Gallener Spottverse
401
LXXXII. SPOTTVERSE
1.
Die Handschrift Sankt Gallen Stiftsbibliothek 105 enthält auf Seite 1
Vers 2: ueru.
taz.ist. spiz taz santa tir tin fredel ce minnon
auf Seite 204 den gesamten Vers 3:
churo comsic herenlant aller oter lestilant
und auf Seite 202 nochmals die vordere Hälfte von Vers 3:
h.ro comsisc herrelant
Die
Handschrift Sankt Gallen Stiftsbibliothek 30 enthält auf Seite 1
Vers 1:
2.
Liubone eraazta sine gruz linde kab sina tohter uz:
to cham1 aber Starzfidere, prahta imo sina2 tohter uuidere.
1 danach etwas ausgewischt * sina] nach Piper α aus β korr.
164
HH=79=Hirsch und
Hinde
Hirsch und Hinde
(HH)
Überlieferung: Brüssel, Bibliothèque Royale 8860-67 (Teil 8862) f.
15b.
Die Handschrift hat das
Format 15 χ 11,8
cm und umfaßt 76 Blätter
und zwei Schutz blatter.
Sie wurde im 9. oder 10. Jahrhundert ver-
mutlich in Nordostfrankreich geschrieben und enthält lateinische Ge-
dichte. Am oberen Rand von Blatt 15b steht von einer Hand des
späten 10. Jahrhunderts unter anderen
neumierten Randbemerkungen
das mit Neumen versehene Bruchstück eines althochdeutschen Gedich-
tes. Später
war die Handschrift im Besitz der nach Jean Bolland
(M.
17. Jh.) so
genannten Bollandisten.
Inhalt: Das
eineinhalb Zeilen und darin 9 Wörter umfassende Gedicht
handelt in drei Halbversen davon,
daß der
Hirsch, der einen Lieb-
haber versinnbildlicht, der Hinde, und damit dem Mädchen, etwas ins
Ohr raunt. Das auf diese Weise in allegorischem Gewand eine
Verführungsgeschichte einleitende Gedicht
kann nicht umfangreich
gewesen sein. Es vereinigt Alliteration (str.) und
Endreim. Wahr-
scheinlich wurde es in
Sankt Gallen eingetragen.
Der Sprachstand der Verse
ist oberdeutsch (altalemannisch?). Er
zeigt
noch alte volle Formen. Deshalb ist Entstehung des Gedichts auch von
hier aus im 10. Jahrhundert
möglich.
Ausgaben: Bethmann, L., Z.f.d.A. 5 (1845), 203; Steinmeyer, E.V.,
Die
kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, 1916, Neudrucke
1963, 1971,
399, Nr. 79.
Literatur:
Ehrismann, G., Geschichte der deutschen Literatur, Teil 1
2. A. 1932, Neudruck 1966, 243; Frings, T., Hirsch
und Hinde, PBB
(Halle) 85 (1963), 22;
Bischoff, B., Paläographische
Fragen deutscher
Denkmäler
der Karolingerzeit, Frühmittelalterliche Studien 5 (1971),
120; Sonderegger, S., Hirsch
und Hinde, Verfasserlexikon, 2. Α. Bd.
4 1982,
47.
HH=79=Hirsch und Hinde
399
LXXIX. HIRSCH UND HINDE
Hirez1 niñeta2 hintun in daz8 ora
'uuildu* noh,
hinta, ........... V
1 Hiérez, das zweite e aus Korr. * run&e 8 day * uiidu
166
Hi=l =
Hildebrandslied
Hildebrandslied (Hi)
Überlieferung:
Kassel, Murhardsche und Landesbibliothek
2° Ms.
theol. 54
f. la, 76b.
Die wahrscheinlich in Fulda geschriebene Handschrift (früher Fuldaer
Signatur XXXVII
or. 10) in Kleinfolio
umfaßt 76 Blätter in neun
Lagen. Lage 1 bis 4 haben je 28, Lage 5 je 27 und Lage 6-9 je 29
eingeritzte Zeilen auf jeder Seite. Der eigentliche Text beginnt auf
Blatt 9a mit der Sapientia Salomonis. Danach folgen 23a-24b die 127
Kapitelüberschriften
des Ecclesiasticus und 25a-76a Ecclesiastic
us
selbst. Daran schließt
sich bis zum Ende der Seite das Gebet aus 3.
Reg. 8,22-31 in
einer stark von der Vulgata abweichenden
Gestalt
an. Dann wurde Lage 1 vorgesetzt.
Auf die Blätter
2a-4a schrieb der
Schreiber der Blätter
9a-76a die Vorrede des Hieronymus zu den
Büchern
Salomos, eine andere Vorrede, die Vorrede des Enkels von
Jesus Sirach und die 49 Kapitelüberschriften der Sapientia.
Danach
trug ein anderer Schreiber auf Blatt lb orationes et preces contra
obloquentes und auf die Blätter
4b-8b zwei Drittel der 23.
Homilie
des Origines und
ein weiteres kleines Stück
ein. Danach schrieben
zwei weitere Schreiber wahrscheinlich im vierten Jahrzehnt des 9.
Jahrhunderts auf Blatt la (24 Zeilen) und Blatt 76b in
karolingischer
Minuskel, aber mit gewissen insularen Merkmalen das Hildebrandslied
unter Abschreibefehlern von einer Vorlage ab, wobei der
zweite
Schreiber nur für
die Zeilen 30-41 tätig wurde. Der Text bricht
auf
Seite 76b nach 297
Zeilen am Ende des verfügbaren
Raumes ab.
1943 wurde
die Handschrift nach Bad Wildungen ausgelagert, wo sie
1945 abhanden
kam. 1955 wurde
sie in Amerika wiedergefunden und
nach Kassel zurückgeführt. Blatt la kam erst 1972 zurück.
Inhalt: Das 68 Zeilen
und etwa 440 Wörter umfassende Hildebrandslied
ist das einzige erhaltene Zeugnis althochdeutscher Heldendichtung.
Zwischen zwei Heeren stehen der Vater Hildebrand und der Sohn
Hadubrand und bereiten sich zum Kampf vor. Auf Hildebrands Frage
nach Herkunft und Namen des Gegners nennt Hadubrand seinen und
seines Vaters Namen. Sein Vater sei vor Otachers Verfolgung mit
Dietrich geflohen, habe Frau und Kind ohne Erbe zurückgelassen und
dürfte
kaum mehr am Leben sein. Hildebrand, der
daraufhin die
Zusammenhänge
durchschaut, bietet Hadubrand versöhnlich Ringe an,
welche dieser abweist, weil er zu wissen vermeint, daß sein Vater
tot sei. Hildebrand ruft den waltant got an und beklagt das
Wehgeschick, daß es nun zum Kampf kommen muß, bei dem der Vater
den Sohn oder der Sohn den Vater töten wird. Mitten in der
Kampfschilderung bricht das Lied, das vermutlich mit dem Tod des
Sohnes endete, ab.
Das Heldenlied zeigt einen
einfachen, klaren Aufbau. Es ist bewußt
künstlerisch
verfaßt. Es
arbeitet gezielt altepische Formen ein
und
verwendet absichtsvoll besondere Stilmittel.
Die geschichtlichen
Grundlagen des Hildebrandsliedes beruhen
auf der
ostgotischen Geschichte, in welcher
Theoderich der Große 493 Odoaker
bezwang und trotz vereinbarter gemeinsamer Herrschaft wenig später
tötete,
was von der späteren
gotischen Hofgeschichtsschreibung damit
gerechtfertigt wurde, daß
Theoderich einem Mordanschlag Odoakers
zuvor kommen mußte.
Theoderich und Odoaker erscheinen im
Hildebrandslied als Theotrih/Deotrih/Detrih
und Otachere. Hildebrand
ist im hochmittelalterlichen Nibelungenlied
treuer Begleiter Dietrichs,
läßt
sich aber als geschichtliche Person nicht ausmachen.
Die Entstehung des ursprünglichen
Hildebrandsliedes wird, weil im
Gotischen das im Langobardischen bezeugte Namenselement
-brand
fehlt, in Oberitalien angesetzt.
Von den Langobarden kam das Hil-
debrandslied vermutlich nach
Bayern und von
dort nach Fulda.
167
Hi=l = Hildebrands1ied
Als wichtigstes
Stilmittel verwendet das Lied den Stabreim, der Ab-
vers und Anvers zu
einer Langzeile verbindet. Allerdings werden die
strengen Regeln des Stabreim verses vielfach
nicht beachtet (z.B.
Doppelstäbe im Abvers, zweifache
Stabreime in der Form abab, Ein-
dringen der Endreimbindung, prosaähnliche Zeilen, Störungen im An-
laut). Auffällig
ist der hohe Anteil (69%)
der Redeverse gegenüber
den Erzählversen. Verschiedentlich
finden sich zweigliedrige Formen
der Wiederholung und Variation. Hyperbel und Epitheton ornans sind
selten. Metaphorik findet
sich nur
vereinzelt.
Sprachlich zeigt sich
eine Mischung von altbayerischen (str.) mit
altsächsischen Elementen. Etwa 45 Wörter sind ganz und etwa 29
teilweise altsächsisch. Die
Gemeinsamkeiten mit dem Lautstand der
Fuldaer Personennamen sind dagegen gering. Vermutlich war die Vor-
lage althochdeutsch und vielleicht sind die altsächsischen Elemente
auf die Schreiber zurückzuführen.
Der Wortschatz enthält verhältnismäßig viele Wörter, welche im
Althochdeutschen sonst nicht belegt sind. Sie finden sich insbesondere
auch innerhalb der Stabungen.
Ausgaben:
Eckhart, J.G. , Commentarii
de rebus Franciae
orientalis,
Würzburg 1729,
Bd. 1, 884; Sievers, E.,
Das Hildebrandslied, die
Merseburger Zaubersprüche
und das fränkische
Taufgelöbnis, 1872;
Steinmeyer, E.V., Die
kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler,
1916, Neudrucke 1963,1971, 1-8, Nr. 1.
Literatur:
Lachmann, K., Über das Hildebrandslied,
Ab.d.Ak.d.Wiss.
Berlin 1833 (1835),
123; Ehrismann, G., Geschichte der deutschen
Literatur, Teil 1
2. A. 1932,
Neudruck 1966, 121; Lintock,
D.R., The
Language of the Hildebrandslied, in: Oxford German Studies 1 (1966),
1; Bischoff, Β., Paläographische Fragen deutscher Denkmäler der
Karolingerzeit, Frühmittelalterliche Studien 5 (1971), 112; Hoffmann,
W., Zur geschichtlichen Stellung des Hildebrandsliedes,
FS Dittrich,
M.L., 1976, 1; Denecke, L., Die erste
Niederschrift des Hildebrands-
liedes, Neophilologica 62 (1978), 106; Geuenich, D., Die Personenna-
men der Klostergemeinschaft von Fulda im frühen
Mittelalter, 1976,
272; Schützeichel, R.,
Textgebundenheit, 1981, 1 ff.;
Düwel,
K.,
Hildebrandslied, Verfasserlexikon, 2. Α. Bd. 3 1981, 1240; Lühr, R.,
Studien zur
Sprache des Hildebrandsliedes, Bern
1982.
168
Hi=l = Hildebrandslied
I. HILDEBRANDSLIED
Ik gihorta dat seggen,1
dat2
sih urhetturi senon3
muotin
Hiltibrant4
enti5 Hadubrant untar
heriun tuem,e
sunufatarungo.7 irò sarò rihtun,
5 garutun8
se9 iro gudhamun,10 gurtun sih iro11 suert ana,
helidos,
ubar hringa,12 do sie to dero
hiltiu13 ritun.
Hiltibrant14
gimahalta [Heribrantes sunu]15
— her uuas
heroro man,
I darüber sind von einer nicht wesentlich
Jüngern Hand die Worte Ik gihorta
(I und g nicht mehr lesbar) dat
seggen wiederholt. In dat V. 1 und in hadubrant
V. 3 scheint
der Querstrich des d, weil
blasser, erst nachträglich
hinzugefügt
* àaij at auf
Rasur 3 aênon * hiltibraht mit n·Ansatz am zweiten h
5 enti]
ntì auf Rasur
β tuem,. Der Halbvers zuerst
richtig aufgefaßt von
JASchmeller im Glossar zum Muspilli 33a 7 sunu
fatarungo] das zweite u
auf Rasur, am Kopf des g geschabt,
nach o zwei
feine Striche. Pongs sucht
wahr·
scheinlich
zu machen, daß sunu fatarungos gestanden habe 8 daivr ein
feiner
Strich · se 10 «6er dem Punkt
nach gudhamun ein
feiner Strich
II sih . iro. Daß die beiden Punkte
Tilgung des iro andeuten sollten, wie Lach-
mann annahm, dünkt mich unglaublich (ein Punkt innerhalb
der Halbzeile be-
gegnet
auch nach was V. 28) 18 ringa, verb, von Lachmann
13 hiltiu]
das zweite i später unten angehängt " hiltibraht 15 diese sowie die son-
stigen in eckige Klammern gesetzten Worte tilgte Lachmann
1. 2 wird seit
Möller, und wahrscheinlich mit Recht, meist als ein
V. gefaßt; Möller tilgte dabei dat seggen, Franck schrieb hôrd
ik seggen
oder gifragn ik. Ik gihorta dhat seggen, | dhat sih urhêttun || aenon
de tuênê man | aenon muotin Feußner 1 Ik dat sôdlîco | seggen
gihorta Kögel. Als zweiten Halbvers ergänzten hinten mit wortum
Lachmann, sanges wîsê liuti Grein, sôdfastero wero filu MRoediger,
Zs. 35, 175 2 dat sih
urhettun aenon | ubarmuotin Luft, œnôn-
muotîn = senôno muotîn vGrienberger
3 enti] joh Lachmann, tilgte
Möller 4—6 möchte Luft
hinter 62 stellen 4. 5 sunufatarungo j
iro swert gurtun Möller 4 sunufatarungös Lachmann,
sunu anti
fatar ango Vollmer 5 se = sih Boer. Das zweite iro tilgte Lach-
mann, suert' = suertu vGrienberger
6 über Nom. helidos und Ace.
hringa WScherer,
Zs. 26,
380, dagegen WBraune, Ahd. Gramm. §193
Anm. 4. to] ti Lachmann, dero strich
Möller 7 unter Beibehält
von Heribrantes sunu schrieb Grein als zweite Langzeile: her
was derô
heiti J heroro man,
während Vollmer zu her was frôtôro man, | ferahes
Hi=1 = Hildebrandslied
2 I. HILDEBRANDSLIED
ferahes frotoro —; her fragen gistuont
fohem uuortum, wer1 sin fater wari
10 fireo_ in solche,2
'eddo welihhes cnuosles8 du sis.
ibu du ηπ ξηαη
sages,4 _ik mi de ^dre
uuet,5
chind, in chunincriche:6 chud ist mir7
al irmindeot.'
Hadubrant8
gimahalta, Hiltibrantes sunu
15 'dat sagetun mi usere liuti,
alte anti frote, dea erhina9 warun,
1 wer] die vr-Rune korr. aus p. Das Runenzeichen steht überall, wo w im Text
gedruckt ist; fehlt der Akzent oder tritt
Verwechslung mit ρ ein, so wurde das
angegeben a solche] die Punkte unter b sind
Flecke. Die darauf seit Lachmann
angenommene Lücke nicht in der Hs. 3 welihhes cnuosles] hes und síes auf
Rasur * sages] das erste
β auf Rasur von Ansatz eines g * mi den dreuuet]
über i ein feiner
Strich; der grobe Strich über o tei nur ein Fleck.
Erst JASchmeller,
Glossar zum Muspilli 32« verstand die Worte richtig β chunincriche] das
erste
eh auf Rasur. Neben dieser Z. der Hs. und der nächsten (10. 11) sind die
Schlußworte von Z. 7. 8 (V. 9. 11) fohem und eddo am Außenrand wiederholt
7 min, verb, von Feußner; der Fehler
eher durch das folgende irmin als
durch
Verlesung
aus ags. r veranlaßt. Lachmann hatte mí gesetzt * hadubraht
• érhina
hêrôro umstelUe. her] Lachmann überall er.
über heroro AEdzardi,
Beitr. 8, 485 (nach Feußners Vorgang).
ESievers, Beitr. 12, 498
8—10 nahm Franck für zwei Langzeilen: ferahes frôtôro | [her] fragen
gistuont hwer sin fater wâri || fireo
in solche | fôhêm wortum 8 da·
nach Lücke Möller, von ihm ergänzt mit: deotgomo bettisto, | degan
iungiran 9 hver Lachmann 10. 11 ergänzten tuo framchumft,
quad her, dîna || chûd mî, welîhhes chunnes Feußner, frôterô liuteo: j|
Chûdi dîna chuniburt Grein, mí is des firiuuit mikil. || chûdi mî
dînan namun MBoediger, Zs. 33,412, eddo sage zi furist dînan namun, j|
so chundu ik dir in wâri, | hwelîhhes usw. Joseph, eddo friunto di-
nero || quid mir ôdran Wadstein, eddo huena her ti friunte habe ||
Schröder. Unter Umkehrung beider Zeilen
schrieb Möller 'sage mir
hwelîhhes chunnes | eddo chnösles dû sîs || firiheo in solche, | eddo
hwer dîn fater wâri 11 eddo cûdi mi (oder eddo lât mi gecunnôn
oder eddo sage mi cûdlîhho) ¡ hwelihhes
usw. Franck, hvelïhhes Lach-
mann, chnuoslesjchind Vollmer,
anders in KBoths Beitr. 1, 150 eftho
hwilîkas kunnias | eftho knôslas
thû sîs, uuelihhera farà vGrienberger
13 wegen der Interpunktion s. WBraune, Beitr. 21,1. in chunincriche
(unter Fortfall von chind) | ist mir chûd Vollmer, mi n'ai
(= mi
nu al!) vGrienberger 15. 16 entfernte Joseph aus nichtigen Gründen
15 that lêrdun mik | ûsê liudî oder that sagdun mi | ûsê seggi Vollmer.
iu mi Grein,
mi te sode Franck, mï osto Holthausen.
sus êr liuti Feußner,
thar hêma | ana salidhôm usare liudî Vollmer in KBoths Beitr. 1, 91,
ûsê seliliuti Maßmann, snottare
liuti JZacher, ZfdPh. 4, 469, swâse
liuti Möller, sûderliuti
Bieger2 (schon Grimm, AUd. Wälder) 16 anti]
joh
Lachmann,
de Lachmann, er hiña vuorun Feußner
170
Hi=1 = Hildebrandslied
I. HILDEBRANDSLIED 3
dat Hiltibrant h getti min fater; ih heittu Hadubrant.1
som her2 ostar giweit3 — floh her Otachres4 nid —
hiña miti Theotrihhe enti sinero5
degano filu.
20 her furlaet in
lante luttila sitten
prut in bure, barn unwahsan·
arbeo laosa.7 he raet8
ostar hina,
sid9 Detrihhe darba gistuontun10
fateres11 mines.
dat uuas so friuntlaos man.
25 her was12
Otachre ummet irri.13
degano dechisto14 miti Deotrichhe.15
I hadubrant]
ra auf Rasur, η mit auffälligem Anfangsbogen * fornher
nher auf Rasur 3
gih'ueit, verb, von
Lachmann * otachres] chres auf Rasur
5 sinero] r auf Rasur β vunfrahsan]
wahsan auf Rasur 7 laosa] sa
vielleicht auf Rasur 8 hera&. her raet, das Wackernagel 1839 einsetzte,
vKraus empfahl, Ut möglich, aber nicht sicher β d&
sid: d& tilgte Vollmer
in Κ Roths
Predigten X und
gleichzeitig Wackemagel (aber schon LFüglistaller
hatte sich 1820 JQrimm gegenüber in diesem Sinne geäußert:
Anz. 10 (1886), 159)
10 gistuontum, verb, von Lachtnann n fatereres, verb, von Lachmann
II was] dem Runenzeichen
fehlt der Akzent 13
ummettirri] das erste r aus
Ansatz von u korr.
irri Brüder Grimm M
über dechisto am Zeilenanfang
ist radiert " unti deotrichhe
darba {der Schaft des d auf Rasur) gistontun,
vero, von
Hofmann (darba gistontun hatte schon JGrimm, Altd. Wälder als Re·
miniszenz gestrichen und unti = bis auf,
außer genommen)
17 dat her Hiltibrant hçtti, | Heribrantes sunu Möller, 'ih heittu
Hadubrant: | Hiltibrant min fater Joseph. Hinter diesem
V. statuierte
Lachmann eine Lücke 19 mit Lachmann 21 prut als Genetiv
Sg.Holtzmann 22—27 warf Joseph aus
22 Möller strich den
Vers, arbeolaosa (er rët | östar
hina) dc't Lachmann, arbeolaosa her
laet j aftar sîna deot Fevßner, arbilôsa hi lêtida I ostar luna thiod
Vollmer in Κ Roths Beitr. 1, 92, arbeolaosat, hërot; ostar hina gilet
'er ließ im Lande elend sitzen eine Braut im Hause,
ein unerwachsenes
Kind, ein erbloses,
hierher (d. h. wies ihnen hier einen Aufenthalt an),
nach Osten ging er1 FWReimnitz, Leitfaden2109. arbeo laoso Joseph.
Hinter dieser Z. Lücke Rieger1 23. 24 schob Müllenhoff nach 26
ein 23 det oder des
vor sîd (schon die Brüder Grimm hatten det
sid
= hanc viam zusammen genommen) Grein, det = dat Rieger1,
dar
Wadstein (bereits Eventualvorschlag Greins) 24 fater ères (= eiris
des 1. Merseburger
Spruches) Feußner, fater er es (= des) mines
vGrienberger. sô was dat Vollmer. Hinter der
Z.^ Lücke Rieger1
25. 26 strich Möller 25 ummet irri | was er Otachre Rieger2.
ummet tirri Grein, ummet tiuri Wackernagel 1839 {nicht mehr 1859),
ummet firri Joseph. Vor her was Otachre fehlt
ein Halbvers, ummet
irri wird ergänzt mit her was sìnemo alture sô holt Rieger1
26
dechisto verglich AErdmann, Beitr. 22, 431 nach Lachmanns Vorgang
mit altn. |>ekkr, denchisto WScherer, Zs. 26,
378—80, dehtisto Kögel.
unti inan dôt (oder drou = brea) furnam |j anti
Deotrihhe | darbâ
•û."*ôntun Grein, unti Deotrihhe |j derebies (oder dristimiotes) gisiites
171
Hi = l = Hildebrandslied
4 I. HILDEBRANDSLIED
her
was1 eo solches at ente, imo was2 eo fehta8 ti_leop:
chud was her chonnem*
mannum.
ni waniu ih iu lib habbe.'5
30 'wettu6 irmingot [quad Hiltibrant]7 obana ab heuane,
dat du neo daña halt mit sus sippan man
1 Über was, unter dechisto Rasur; daher
fehlt vielleicht der Akzent dee Runen-
teichena · ¿uas · feh&a (mit insularem i), verb, von Lachmann * Grein
wollte fälschlich in der Hu. chorinem lesen · habbe] das
erste b auf Rasur
• w&tu, das & fast völlig durch Fleck verdeckt; daß aber das
von Grein ermittelte
&
gestanden haben könne, bezweifelt Wadstein, Göteborgs högskolas ârskrift 16
7 quad (El. 76*> und zweiler Schreiber) hiltibraht
(oder eines
deonostes) | darba gistôntun Rieger1·2, was er
Deotrichhe
Lachmann, enti degano dechisto | her
was Detrihhe Beimnitz, her bi
Deotrîchhe stuont Schröder, demo Deotmâres sune Müllenhoff
27 her was strich Lachmann, das
zweite eo Möller, fêhitha JGrimm,
Reinhart Fuchs 279.
ti leobe Kögel 28. 29 nahm Franck als einen
F., indem er lib habbe 29 ersetzte mit quik libbe. Auch Saran ver-
einigte beide Zeilen; daher bleibt seine
fernere Zählung um eins hinter
meiner zurück 28 die von Lachmann
nach her angenommene Lücke
füllten durch managem oder allem Maßmann, êr Joseph, êo KSimrock,
Altd. Lesebuch, wîto Kögel, duruh chônî Feußner, in campe Grein.
chônnem gumum Franck, leidem mannum vGrienberger. AL· zweiten
Halbvers ergänzte Rieger1 durh camp inan ti manage suohtun 29
faßte Lachmann als Prosazusatz, tilgte
Möller. Als erste Halbzeile
supplierte doh
lango nû liut ni cham Joseph, als zweite liuteô wîso
Grein, an
desemo Höhte ford MRoediger, Zs. 35, 175, der liobo fater
min AEdzardi, Beitr. 8, 488, der was dâr leobêr fater min unter Zu-
dichtung eines weitern Verses Hiltibrant, der reccheo her, | Heri-
brantes sunu Feußner. ni wâniu ih gilìhho sin | iû lib habbe Wadstein,
ni wäniu ih in lante | iü lib habbe Holthausen, ni wâniu inan lib
haben oder an liba wesan bzw. wonôn Vollmer, ni
gilaubiu ih, iu lib
habbe JGrimm, Altd. Wälder, ni wâniu ik that Hildibrand | noh
ana lîbha hwerbhê Vollmer in Κ Roths Beitr. 1, 92. ni uuân ih Saran.
Hinter dieser Zeile vermutete Lachmann eine
Lücke, die Rieger1 mit
Hiltibrant gimahalta, Heribrantes sunu ausfüllte
30 ab] fona
Lachmann. Nach der Z. Lücke Rieger1 31. 32 dat du mit sus
sippan man | sacha neo gileitôs Vollmer, dat du neo
daña halt mit
sus sippan man | sahha ni gileitôs Franck, dat dû neo daña halt |
— ih bin
Hiltibrant, din fater! — j| mit sus sippan man j sulih
dine ni gileitôs! Joseph, dat dû nêo danahalt | dine ni gileitôs (50
stellte schon Wackernagél 1839 um) || mit sus sippan man, | sô ih
seibo dir (dir seibo
Müllenhoff) bim Feußner (ebenso Maßmann, nur
als letzte Halbzeile sine ni giteiltos), mit sus sippan man: | gisihistu
nû fater din: || ih bin Hiltibrant, | Heribrantes sunu AEdzardi,
Beitr. 8, 488, dat — gileitôs eine Langzeile,
darauf ergänzt hwant x¿
17?
Hi=1 = Hildebrandslied
I. HILDEBRANDSLIED 5
dine nigileitos.'
want her do1 ar arme wuntane2 bauga,3
chei8uringu gitan, so imo se der chuning gap,
35 Huneo truhtin: 'dat ih4 dir it nu bi huldi
gibu.'5
Hadubrant6 gimalta, Hiltibrantes sunu
'mit gem seal man geba infahan,
ort widar7 orte.
du bist dir
alter Hun, ummet spaher,
40 spenis mih mit dinem wortun,8 wili mih9 dinu speru
werpan.
pist also gialtet10 man, so du ewin in wit fuortos.11
1 do] langes d aus
rundem korr. 2
wuntane] der w-Rune fehlt der Akzent
* bis auf Franck las man bouga * ih] h aus t korr. (das Auge des Schreibers
toar zum folgenden
it übergeglitten) * hinter gibu Rasur β hadubraht
7 widar]
der Akzent über der xv-Rune fehlt 8 wuortun β wilimih]
m
au* h korr.: das erkannte zuerst Lachmann 10 gialt& u
mit evrin beginnt
wieder der erste Schreiber, fôrtos] der Haken über o ist sehr blaß und mög-
licherweise
gleich den Umstellungszeichen V. 61 jünger
bin din fater
Hütibrant | Heribrantes sunu! Wadstein 31 über
dana halt MHJellinek, Zs. 37, 20—24. mit sus sippän man tilgte
Lachmann, sus] thus Kögel. sippan] nâhsippan Grein, hôhsippan
Luft, leopan JGrimm,
Altd. Wälder, sippam = sippemo(!) vGrien-
berger. sus sippan]
suassippan JGrimm 32 als ersten'Halbvers
er-
gänzte degan chuono Schröder,
degan leobösto Möller, als zweiten
degano bezzisto Holthausen, sô mir
dunkit ih dir sì Grein. Nach der
Z. supplierte Müllenhoff
ih bin Hütibrant, j Heribrantes sunu 33 ar]
ab Möller (abha schon Vollmer in Κ Roths Beitr. 1, 93) 34 cheisu-
ringum Hofmann, sô imo se Hûneô truhtin gap Vollmer, furgap
Möller 35 'dat ih', quad, 'dir, Hadubrant, | nu bî huldì gibu
Vollmer. Hinter dem V. ergänzte Möller: ih bim fater din Hütibrant,
|
der was so friuntlaos man 36 gimahalta Vollmer
37 seal man |
geba man Joseph, grames geba EMartin, Anz. 22,
282 38 tilgte
Möller, ortu Lachmann
zweifelnd. Als zweiten Halbvers schlugen for
so ist erlo {oder uriages) dou Grein, sô imo se andsaco gibit MBoediger,
Zs. 35, 176, dea antsahho biote Wadstein, aster ekkôno spile Joseph.
Lachmann hatte du bist dir, alter Hfln als zweiten Halbvers
angesehen
und 39 ummet
späher, | spenis mih mit fehlendem Schluß geschrieben;
diese Lücke füllte AZiemann, Altd. Lesebuch2'
Uff. durch in farà,
Müllenhoff durch listlîcco aus, während
Feußner abteilte spenis mih
mit dînêm |j wortun, wili mih | dînû sperû werpan 40 mit tilgten
KSimrock, Altd. Lesebuch und Möller, dinem und dinu MBoediger,
Zs. 35, 176 41 beide Halbverse wollte Franck vertauschen, man
nahm als Verb=puto Vollmer, gialtet man als Vokativ vGrienberger.
ewin] eo Möller, ewininwit als Kompositum Kögel. fuortôs inwit
F Vetter, Zum Muspilli 36 Anm. Hinter dem
V. Lücke Luft
I7.Í
Hi= 1 = Hilde brands lied
6 I. HILDEBRANDSLIED
dat sagetun mi. sçolidante
westar ubar wentilsço, dat^ inan1 wio furnam :
tot ist Hiltibrant, Heribrantes suno.'
45 Hiltibrant2 gimahalta,
Heribrantes8 suno
Vela gisihu ih in dinem hrustim,
dat du habes heme herrón goten,
dat du noh bi desemo
riche reccheo niwurti.'
Velaga4 nu,
waltant got,
[quad Hiltibrant]
wewurt
skihit.*
50 ih wallota sumaro enti wintro
sehstic ur lante,
dar man mih eo scerita in foie
sceotantero:
so man mir at bure çnigeru banun nigifasta,
nu seal5 mih suasat
chind suertu hauwan,
1 man, verb, von JASchmdler, Hel. 2, 83* * hiltibraht s heribtee
4 neben -wela(ga) und skihit, den Schlüssen von Z. 37. 38, stehen am Innen-
rand zwei dicke Punkte, die gewiß nur zufällig sind und nicht, une Luft 26 ver-
meint, Auslassungen markieren sollen.
Ebensowenig Bedeutung hat der Punkt
zwischen Z. 45 und 46 der He. 8 seal] der erste
Strich des a radiert aus 1;
anfänglich scheint scici gestanden zu haben
42 mi strich Kögel 43 dat man wie
furnam | ôstana ubar wen-
tilsœo Vollmer, wentil-1 seo Lachmann 44 Hiltibrant ist tôt Rieger,
ZfdPh. 7, 2. Nach der Ζ.
Lücke Lachmann 45. 46 nahm Feußner
als
Langvers, indem er Heribrantes suno auswarf 45 Hadubraht gima-
halta, Hiltibrantes suno Heinzel. Nach 45 Ausfall einer Rede Hildebrands
Roediger, 45 nach 48 HWunderlich, ZfdPh. 26, 110/. 46—48 unter
Einschub von quad Hadubrant hinter
ih nach 57
Vollmer, ebenso
45—48 unter Annahme von Heinzeis Korrektur des ersteren
Verses
Wadstein. Nach 54
Grein 46 wela gisihu ih, Hûn | Wadstein,
wela, helid, gisihu ih | oder wela gisihu ih, helid
jung | Müllen-
hof f, wela hôrju ih enti gisihu | KSimrock, Ältd. Lesebuch, hrustim]
wîghrustim Grein, sitim JGrimm, Altd. Wälder, in sarwum dînêm
vGrienberger 47 götan Lachmann
48 interpoliert nach Rieger2.
dat du ni wurti ( wreccheo bî sînemo riche Vollmer, dat dû
wreccheo
ni wurti | bî desse waltantes rîche Eventualvorschlag Möllers, desemu
weroldrîke | wrekkio GEKarsten,
Journal of
germ. Phil. 1,
78, desero
werolti | wreccheo vGrienberger. noh strich Sarán, rîche] wîge HCollitz,
Beitr. 36, 370/. Nach der Z. Lücke Lachmann 49 wê mi! wurth
giskihith ! Vollmer in
KRoths Beitr. 1,
93 50 ur lante ih wallota |
Bumaro enti wintro sehstic AZiemann. enti strich Möller, ur lante
tilgte Lachmann; urlanti (so schon
JGrimm) oder utlandi
Vollmer
51. 52 Interpunktion
nach ESievers zu Hei. 148, bestritten von Franck
und Saran. Beide Verse hat EWilken, ZfdPh. 4, 315 umgestellt, mih
51 — man 52 tilgte Möller 51 in sceotantero fole CRHorn,
Beitr. 5, 189, sceotantero in fole Kauffmann 52 at Çnîgêrû bure
Feußner. gif usta Vollmer
1/4
Hi=l = Hildebrandslied
I. HILDEBRANDSUED 7
breton mit sinu billiu, eddo1 ih imo ti banin werdan.
55 doh mäht du nu aodlihho,2 ibu dir din eilen taoc,3
in bus heremo man hrusti giwinnan,
rauba birahanen,4 ibu du dar enic reht habes.'
'der si doh nu argosto [quad Hiltibrant] ostarliuto,
der dir nu wiges warne,5 nu dih es so wel lustit,
60 gudea gimeiiiun: niuse de motti,
werdar sih Mutu dero hregilo rumen6 muotti
erdo desero brunnono
bedero uualtan.'
do lçttun se serist asckim scritan,
scarpeñ scurim: dat in dem
sciltim stont.
65 do stoptun7 to samane staimbortchludun,8
1 eddo] über o ein verschmierter Strich 2 neben
aodlihho, dem Schluß der
Z. 43, am
Innenrande zwei wen-Runen, wahrscheinlich Federproben
3 taoc
für taue wohl nur hervorgerufen durch das ao von aodlihho
* bihrahanen,
verb, von
JGrimm, Gramm. 2, 168 s warne] die
Gestalt des η ist
auffällig
β sih
*dero "hiutu hregilo (g aus 1 korr.f wie zuerst Lachmann
erkannte) | hrumen
(Lachmann schwankte zwischen hruomen und rumen, für rumen entschied sich
Feußner; das hr erklärt der Einfluß des vorangehenden hregilo)
" stoptü:
ob der meines Erachtens vorliegende Fehler mit Ixichmann in stopun oder
mit
Miillenhoff
in staptun zu bessern sei, bleibt zweifelhaft "
staim | bort
chludun
54 breotan Möller {wie schon
Maßmann), brekôn Vollmer in
Κ Roths Beitr. 1, 94. mit tilgte Lachmann, änderte zu mie = mih
Kauffmann. Nach dieser Z. Lücke Schröder 55—57 nach 48
Miillenhoff. Die VV. nahm nach KHofmanns
Vorgang, Münchner
gel. Anzeigen 1855, 54—58. 1860, 198/. als Rede
Hadubrands
MRoediger, Zs. 33, 413/., vgl.
OSchröder, Zs. 34, 75—77, EMartin,
ebenda 280/. 55 doh tilgte
Möller 57 darauf nahm eine Lücke
Lachmann an 59 es entfernte
Möller 60 tilgte Möller, gûd-êu
{zurückgenommen Münchner gel. Anzeigen 1855, 53) gimeinan
niusen
Hof mann, gimeini ? Kauffmann. niusê der nòtti *den Kampf ver-
suche der mit aller MachV (nòtti adverbial) FWReimnifz. got eno dat
wêt !| (niuse de mòtti,
| ibu her nerie sîn lîb!) Joseph. In 60 erblickte
zwei verschiedene Halbverse,
hinter denen er Lücke statuierte, Rieger1·-
61 wer dar JGrimm, hverdar Lachmann, dero hregilo hiutu Wacker-
nagel 1839. muotti hruomen Vollmer, mòtti j dero hregilo rumen
Franck, erito 3ih hiutu | dero hregilo rumen Möller 63 riet un
Vollmer. Über serîtan (das
JASchmeller, Hei. 2, 94a dem got. skreitan
gleichgesetzt hatte) RMeißner, Zs. 42, 122—28. strítan Vollmer, asek
im serîtan HCollitz, Beitr. 36, 371—73 {die Stellung des im icäre dann
auffällig), ase inscrîtan Pongs
{ιυοίιΐ nach Trautmanns ascki
inscritan),
asekä (ascki FKlaeber, MLN. 21, 110) scritan Holthausen. Nach dem
V. Lücke Möller 64 dem wollte MRoediger, Zs. 35, 176 streichen.
stôntun Vollmer nach Wilbrandt. Danach Lücke
Rieger1, deren An-
fang Möller mit sper gihwesteres ausfüllte
65 stouptun FHolt-
hausen, Zs. 29, 365, stôptun tosamane staim \la begannen
mitein·
i=l = Hildebrandslied
I. HILDEBRANDSLIED
heuwun1 hannliçço huittg sciiti,
unti im irò lintun luttilo wurtun,
giwigan miti wabnum2
1 hewun * miti (vorher las man, obwohl das Richtige schon Eckhart bot,
ni-ti) tfabnïï erkannten Vollmer (ΚRoths Predigten
X) und JASchmeUer,
Hei. 2, 78: aber der Akzent der vr-Rune liegt fast horizontal über a, so daß die
frühere Lesung wäbnü = wambnum begreiflich erscheint
ander das ringen(Vs vGrienberger. ti samane Lachmann, staimbort
chlubôtun 'sie trennten los den Steinbesatz des
Schildes* Feußner zwei'
felnd, staimbort
chlubun KRoth, Münchner Konversationsbl. 1849
Nr. 22 {das Zitat
einzusehen war mir nicht möglich) und danach 'Wacker-
nagel 1859, sturmbort chlubun FHolthausen, Beitr. 32, 568, stainbort-
chlubun Vollmer, staimbort chûdun AZiemann, staimbartâ hludun
1Streitäxte ertönten1 FWReimnitz {schon die Brüder Grimm
hatten über-
setzt 'Steinbarten lauteten'),
ähnlich staimbortâ (die eisernen Schneiden
der Streitäxte) hludun Scholl 1, 676, bort chlûdun = chlundun für
chlunnun 'sie strichen die Schilde1
vGrienberger, staimbort verhört aus
stenodbord Rieger2, stavnbord 'tabula
prorae1, Kenning für Schild
Heinzel. Zu staimbort s. RMeißner, Zs. 47, 400—12 67 enti
für unti Reimnitz,
vielleicht nur Druckfehler 68 giwigun Vollmer.
wart dar filu harto ergänzte Wadstein
176
ΗΜ=Ί 2= Η am mei burger Markbeschreibung
Hammelburger Markbeschreibung (HM)
Überlieferung: München,
Bayerisches Hauptstaatsarchiv Urkunde 1201
Würzburg.
Die 1816 von Kurhessen an Bayern abgetretene
Urkunde hat das
Format 24
χ 27,5
cm. Sie enthält 15 nicht vorgeritzte Zeilen, auf de-
nen ein lateinisch-althochdeutscher Mischtext
von etwa 215 Wörtern
steht. Auf der Außenseite
befindet sich von gleichzeitiger Hand die
Notiz de uestitura hamalunburc sowie eine Angabe des 15. Jahr-
hunderts.
Die Urkunde ist eine in der
ersten Hälfte
des 9. Jahrhunderts
her-
gestellte Abschrift einer Urkunde Karls des Großen vom 8.10.777. Die
Ansicht, daß es
sich um ein Autograph des Abtes Rudolf
von 822-24
handele, ist nicht überzeugend.
Inhalt: Am 7.1.777 gab König Karl dem Kloster Fulda in
einer
erhaltenen lateinischen Urkunde den fiscus Hammelburg mit Eschen-
bach, Diebach und Erthal. Am 8.10.777
erfolgte die Einweisung des
Klosters in das Gut durch königliche Beauftragte. Dieser Vorgang,
bei welchem die nobiliores terrae (Großen der Gegend) unter Eid die
Grenzen des Gutes angaben, wurde in einer Urkunde festgehalten.
Im Westen stimmt der angegebene Grenzverlauf weitgehend mit dem
späteren
Amt Hammelburg Fuldas überein. Im Osten läßt er sich nicht
eindeutig wiedererkennen.
Die Urkunde enthält etwa 90 althochdeutsche Wörter sowie eine Reihe
von Personennamen und Ortsnamen. Aufbau und Sprache entsprechen
dem Stil lateinischer Urkunden (Datierung, Intitulatio, Narratio,
Dispositio). In den volkssprachigen Teilen zeigt sich der Einfluß
angelsächsischer
Schreibpraxis.
Die Sprache ist altostfränkisch. Anlautendes h vor r ist erhalten.
Auch -eo-, das sich in Fulda in Namen des zweiten Viertels des 9.
Jahrhunderts zu -io- wandelte,
ist bewahrt. Außerdem
wird noch
-beraht statt -braht verwendet. Dagegen ist -au- bereits durch -ou-
ersetzt. Im übrigen
stimmt der Sprachstand mit der Namensüberlie-
ferung
in Fulda von etwa 830 überein.
Ausgaben: Schannat, J.F.,
Corpus traditionum Fuldensium ...
accedit
patrimonium SBonifacii sive Buchonia
vetus, Leipzig 1724, 423;
Chroust, Α., Monumenta paiaeographica 1, Lieferung (Serie) 5, 1902,
Tafel 7 (Faksimile);
Diplomata Karolinorum,
Bd. 1 hg.
v. Mühl-
bacher, E., 1906,
162, 564; Stengel, E.E., Urkundenbuch des Klosters
Fulda, Bd. 1, 1 1913, 152; Steinmeyer, E.V., Die kleineren althoch-
deutschen Sprachdenkmäler, 1916, Neudrucke
1963, 1971, Nr. 12.
Literatur:
Ehrismann, G., Geschichte der deutschen Literatur, Teil 1
2. Α. 1932,
Neudruck 1966, 349; Lübeck, K., Die Fuldaer Mark
Hammelburg, Fuldaer Studien 2 (1950), 42; Dinklage,
Κ., Hamnielburg
im Frühmittelalter,
Mainfrk. Jb. f. Gesch. u. Kunst 11 (1959), 18;
Geuenich, D., Die Personennamen der Klostergemeinschaft
von Fulda
im früheren
Mittelalter, 1976, 267; Schmidt-Wiegand,
R., Hammelbur-
ger Markbeschreibung, Verfasserlexikon, 2.
Α. Bd. 3 1981, 427.
177
HM-12= H am mei burger M ark bese hrei bung
62
XII. HAMMELBURGER MARKBESCHREIBUNG
Anno tertio regni1 piissimi régis Caroli mense octobris
Vili idus
octobris reddita est
uestitura traditionis praedicti regís in Hamalun-
burg Sturmioni2
abbati per Nidhardum et Heimonem comités, et
Finnoldum atque
Gunthramnum uasallos dominicos coram his testi-
5 bus: Hruodmunt, Fastolf,3
Uuesant, Uuigant, Sigibot, Suuidberaht,
Sigo, Hasmar, Suuidger, Elting, Egihelm,
Geruuig, Attumar, Bruning,
Engilberaht, Leidrat, Siginand, Adalman,
Amalberaht, Lantfrid,
Eggiolt. Et descriptus est atque consignatus
idem locus undique
his terminis, postquam4
iurauerunt nobiliores terrae illius ut edicerent
10 ueritatem de ipsius fisci quantitate : primum de Salu iuxta Teitenbah
in caput suum, de capite
Teitenbah in Scaranuirst, de Scaranuirste
in caput Staranbah, de
capite Staranbah in Scuntra, de Scuntra in
Xendichenueld, deinde
in thie teofun gruoba, inde in Ennesfirst then
uuestaron, inde in
Perenfirst, inde in orientale caput Lûtibah, inde in
15 Lûtibrunnon, inde in obanentig Uuìnessol, inde in obanentig Uuìnestal,
inde in then burguueg, inde in Otitales houbit, deinde in thie
michilun
buochun, 5
inde in Blenchibrunnon, inde ubar Sala in thaz marchóug,β
inde in thenMatten
uueg, inde in thie teofunclingun, indeinHunzesbah,
inde7 in
Eltingesbrunnon, inde in mittan Eichinaberg, inde in Hilti-
20 fridesburg, inde in thaz steinina houg, inde in then lintinon seo,
inde in theo teofun
clingun unzi themo brunnen, inde in ein sol,
inde in ein steininaz hog, inde in Steinfirst, inde
in Sala in then elm.
1 regni] die rechte Rundung der obern Hälfte des g dient zugleich als linker
Balken des η 2 sturmioni] u aus o korr. 3 Fastolf, Uuesant und Geruuig
begegnen ebenfalls als Zeugen in einer
Schenkungsurkunde der Hammelburger
Gegend aus der
Zeit um 777 — 79 (Stengel
200, 35/.) * Postquam
3 buo-
chun] eh aus et korr. · marchóug] der Akut fehlt in Chrousts
Faksimile
" inde am Zeilenanfang ausgelassen
I=Isidor
Isidor (I)
Überlieferung: Paris, Bibliothèque Nationale lat. 2326 f. la-22a;
Oxford, Bodleian Library Jun. 25 f. 118a ff. ; Wien,
Östereichische
Na-
tionalbibliothek
Cod. 3093.
Die Pariser Handschrift im Format Quart (24
χ 14,5
cm ) umfaßt
88
Blätter zu regelmäßig 22 Zeilen. Die
erste, 8 Blätter enthaltende Lage
mit dem Anfang der althochdeutschen Übersetzung des Traktates De fide
catholica ex veteri
et novo testamento
contra Judaeos ist ebenso
verloren wie die beiden letzten Blätter der vierten und das erste Blatt
der fünften
Lage im Inneren. Auf Blatt l-49a steht das erste Buch des
Traktates (De nativitate Domini), auf den
weiteren Blättern
bis Blatt
79a das zweite (De vocatione gentium). Die ersten 33 Blätter sind
durch senkrechte Tintenlinien in
zwei ungleiche Spalten (im Verhältnis
2 zu 3) geteilt. Auf den linken,
schmäleren
Teilen befindet sich der
lateinische Text, auf den rechten, breiteren Teilen von Blatt 1 bis 22a
die althochdeutsche Übersetzung,
deren Raum von Blatt 22b an bis
Blatt 34a frei geblieben ist. Die Blätter 79b bis 88b enthalten von
anderer, etwas jüngerer
Hand ein lateinisches Glossar (79b-85b), eine
Maß-,
Gewichts- und Münztabelle (86a) und eine
lateinische Abhand-
lung über
die Dreieinigkeit (86b-88a). Auf Blatt 25b steht von späterer
Hand ein lateinisches Gedicht, das wegen seiner Bezüge zu Orleans
darauf hindeuten könnte,
daß sich die
Handschrift, die im 16.
Jahrhundert im Besitz Pierre Pithous (+1596) war, dann an J.A. de
Thou, 1680 an Colbert und 1732 an die Pariser Nationalbibliothek kam,
zu dieser Zeit dort befand. Sie ist kurz nach 800 geschrieben worden.
Die um 810 sehr
sorgfältig
in karolingischer Schrift geschriebene
Wiener Handschrift (oder die Wiener Handschriften?) besteht aus 38
Blättern
bzw. Blattresten und zwei abradierten Blättern und Falzen
von 5 zu Büchereinbänden benutzten Blättern im Format Folio. Sie
stammt aus dem Kloster Mondsee und
wurde vielleicht am Ende des 8.
Jahrhunderts in Lothringen oder am Königshof
geschrieben. Sie enthält
eine Sammlung geistlicher Prosastücke, bei welcher der lateinische
Grundtext auf der Rückseite eines Blattes und
die althochdeutsche
Übersetzung
auf der Vorderseite des folgenden, im gebundenen Zustand
gegenüberliegenden
Blattes steht. Unter den geistlichen Prosast.ücken
befinden sich auch auf fünf Stücken (32, 33, 34, 35, 36) Kapitel
Γ
und 2 des
ersten Buches des Traktats De fide catholica
(De nativitate
Domini).
Die Oxforder
Handschrift gibt das um 820
in Murbach entstandene
Glossar Je wieder. Dieses enthält einige Sätze und Wörter aus einer
verlorenen, einst in Murbach befindlichen
Handschrift des althoch-
deutschen Isidor.
Sowohl die Pariser als auch
die Wiener Handschrift sind, wie Ab-
schreibefehler erkennen lassen, Abschriften zweisprachiger Vorlagen.
Sie gehen unabhängig
voneinander auf eine verlorene Grundhandschrift
zurück.
Die Pariser Handschrift bewahrt dabei den ursprünglichen
Dialekt und die beständig
durchgehaltenen Schreibregelungen, während
die Wiener Handschrift eigenständig Sprachformen und Schreibungen
einsetzt.
Inhalt:
Die Pariser Handschrift überliefert von der althochdeutschen
Übersetzung
des Traktates die Kapitel 2,2-2,5;
3,1-3,10; 4,1; 4,4-4,11;
5,1-5,11; 6,1-6,2; 7,1;
8,1-8,3; 9,1-9,3; 9,5-9,12 mit schätzungsweise
4000 auf 788 Stichwörter verteilten Belegen,
die Wiener Handschrift die
Kapitel 1,5-1,7 (fragmentarisch),
Kapitel 1,7-1,8 (überwiegend), 2,1
(teilweise), 2,2-2,5 (teilweise),
3,8 (teilweise)-3,10;
4,1 (teilweise)
und 5,1 (fragmentarisch),
so daß von
dem Traktat insgesamt die
Kapitel 1,5-2,1, Zeile
3 (Wiener
Handschrift); 2,2 Mitte
- 3,2, Zeile
8
(Pariser Handschrift); 3,2-3,5,
Zeile 2 (Pariser
Handschrift, Wiener
Handschrift); 3,5-3,8,
Zeile 7 (Pariser Handschrift); 3,8-4,1, Zeile 4
179
I=Isidor
(Pariser Handschrift,
Wiener Handschrift); 4,1-5,1,
Zeile 13 (Pariser
Handschrift); 5,1-5,2,
Zeile 9 (Pariser
Handschrift, Wiener Hand-
schrift) und 5,2-9,12
(Pariser Handschrift) vorliegen. Der Traktat, der
von Bischof Isidor von Sevilla (+636) stammt, verteidigt den
christlichen Glauben in der Person Jesu Christi gegen den Unglauben
der Juden, wobei er die Beweisstellen für Christi Geburt, die Dreiei-
nigkeit, die Menschwerdung aus der Jungfrau, Leiden, Tod, Auferste-
hung, Himmelfahrt und Gericht den prophetischen Zitaten des Alten
Testaments entnimmt. Der Übersetzer
muß ein
sprachlich und logisch
gut geschulter Geistlicher gewesen sein. Er gibt die logischen Erör-
terungen seiner schwer verständlichen lateinischen Vorlage fast
fehlerlos in klaren frei gebauten Sätzen wieder und steht damit bis zu
Notker von Sankt Gallen einzigartig in der althochdeutschen Literatur
da. In der Art seiner Übersetzung
schließt er
sich möglichst
der
lateinischen Vorlage, welche den lateinischen Texten der beiden
Handschriften nahe verwandt war, an, doch gelingt es ihm durch meist
unwesentliche Abweichungen gut, den schweren Text verständlich zu
machen. Die
Wortwahl zeigt feines Sprachgefühl. Vermutlich reichte
die
althochdeutsche Übersetzung einst weiter.
Vielleicht stammen wegen der
Einheit der rekonstruierbaren Orthographie und des lautlichen,
flexivischen und lexikalischen Bestandes auch alle anderen Überset-
zungen der
Wiener Handschrift von
ihm (str.).
Sprachlich weist der Lautstand, soweit er in dem eigentlichen Schreib-
system sicher zu erkennen
ist, in den südrheinfränkischen Bereich.
Bestimmte, aus romanischer Sprachumgebung zu erklärende Besonderhei-
ten deuten auf den Westsaum des
althochdeutschen Sprachgebietes. In
der Morphologie finden sich altalemannische
und altmittelfränkische
Züge.
Vielleicht ist die Übersetzung
in Lothringen am Ende des 8.
Jahrhunderts entstanden. Vielleicht steht sie in engeren Beziehungen
zum Königshof.
Der althochdeutsche
Wortschatz der Pariser Handschrift läßt sich auf
rund 4300 Wörter schätzen, von denen etwa 630 auch der Parallel-
überlieferung
der Mondseer Bruchstücke
angehören.
Weitere 200 Wörter
enthalten die von Hench edierten, nur in den Mondseer Bruchstücken
überlieferten
Teile der althochdeutschen Übersetzung
des Traktates
Isidors. Hierzu erschloß Eggers vermutungsweise weitere rund 70 Wör-
ter.
Von 205 untersuchten Wörtern des religiösen und geistigen
Wortschatzes
waren mindestens 65
und höchstens
109 vom
Latein beeinflußte Lehn-
bildungen und wiesen mindestens 50 und höchstens 76 Wörter eine
unter lateinischem Einfluß
stehende Lehnbedeutung auf. Rund ein
Zehntel aller 788
Stichwörter
sind innerhalb des Althochdeutschen nur
dem Isidortext eigen.
Ausgaben: Palthen , J.P., Tatiani Alexandrini
harmoniae evangelicae
antiquissima versio Theotisca
ut et Isidori Hispalensis fragmentum,
Greifswald 1706
(mit anderem lateinischen Text); Hench, G.A., The
Monsee Fragments, Straßburg 1890 (mit Faksimile); Hench, G.A., Der
althochdeutsche Isidor, Straßburg 1893 (mit Faksimile); Steinmeyer,
E.v.-Sievers, E., Die althochdeutschen Glossen, Bd. 4 1898, 2 ff. (Je);
Eggers, H., Der
althochdeutsche Isidor, 1964;
Eggers, H., Ein neues
Blatt der
Monseer Fragmente, FS Boor, H.* de, 1971, 33.
Literatur: Ehrismann, G., Geschichte
der deutschen Literatur, Teil 1
2. A. 1932, Neudruck 1966, 273; Rittmeyer,
L., Untersuchungen zum
Wortschatz der althochdeutschen Isidorübersetzung, Diss. phil. Frei-
burg 1958; Kirschstein, Β., Sprachliche Untersuchungen zur Herkunft
der althochdeutschen Isidorübersetzung, PBB 84 (1962), 5; Eggers,
Η.,
Vollständiges
lateinisch-althochdeutsches Wörterbuch zur althoch-
deutschen Isidorübersetzung, 1960; Matzel, K.,
Untersuchungen zu
180
1-Isidor
Verfasserschaft,
Sprache und Herkunft der althochdeutschen Über-
setzungen der Isidor-Sippe, 1970; Köbler, G., Verzeichnis der Über-
setzungsgleichungen der althochdeutschen
Isidorgruppe, 1971; Bischoff,
B., Paläographischt.'
Fragen deutscher Denkmäler der Karolingerzeit,
Frühmittelalterliche Studien 5 (1971), 131; Lippert,
J., Beiträge zu
Technik und Syntax althochdeutscher Übersetzungen der Isidorgruppe
und diDS althochdeutschen Tatian, 1974; Matzel, K.,
Althochdeutscher
Isidor und Monsee -Wiener-Fr agmente, Verfasserlexikon,
2. Α. Bd. 1
1978, .-96.
lai
i=isldor
Technische
Hinweise: Den in der
Pariser Handschrift überlieferten Tei-
len des althochdeutschen Isidor sind
das nur durch
die Mondsee-Wie-
ner
Bruchstücke überlieferte Stück
der Übersetzung und
der lateini-
sche, althochdeutsch nicht
erhaltene Eingang des
Traktates voran-
gestellt.
ISIDORI HISPALENSIS EPISCOPI DE FIDE
CATHOLICA EX VETERI ET NOVO TESTA-
MENTO CONTRA IUDAEOS AD FLOREN-
TINAM SOROREM *
I.
QUOMODO CHRISTUS A DEO PATRE GENITUS EST.
1. Iudei nefaria incredulitate christum dei filium abnegan-
tes,
impii, duri corde, prophetis ueteribus increduli nouis
obstrusi, aduentum christi malunt ignorare quam nosse,
negare quam credere. Quem enim uenturum accipiunt, 5
uenisse iam nolunt. Quem resurrecturum
legunt, resurrexisse
non credunt.
2. Sed ideo ista non intellegere se fingunt, quìa sacrilegio
suo hec impleta
cognoscunt. Ad quorum refellendam per-
fidiam quaedam ex ueteri
testamento adgregauimus testi- 10
monta, quibus christum
genitum ab omnipotente patre
cognoscant
ipso testante: >Tecum principium in
die uirtutis
tue, in splendoribus sanctorum, ex utero ante luciferum
genui te<. Ex utero itaque, id est ex illa intima et inconpre-
1-91 Der in Par. bzw. Mons. nicht überlieferte lat. Text ist aus Eins.
abgedruckt
1 Quomodo] Quod A
3 duri c] duricordes A
6 resurrecturum]
resurrectum A
12-14 Ps. 109,3
rDer
hochdeutsche Isidor, hg. v. Eggers, H., 1964, 2
182
hensibilipatris substantia sine ex
ilio dittino atque inmenso 15
paterni pectoris arcbano, quo pater genitor de corde bono
bonttm éructât uerbiim.
3. Sicut et alias ipse ait: >Eructauit cor meum uerbum
bonum<. Atque alibi ipse pater
sic dicit: »Filius meus es tu,
ego hodie genui te<.
Quod non est dictum dattid neque ulli 20
sequentium regum. Nam et ibi additur: >Pete a me
et dabo
tibí gentes bereditatem
tttam et possessionem tuam térmi-
nos terrqt. Quod neque dauid neque genti hebreorum
con-
cessum est nisi tantummodo christo, cuius nomen est per
omnes gentes diffusum, cui reges obediunt et gentes
seruiunt. 25
Sicut et alibi de co scribtum est:
>Adorabunt ettm omnes
reges terre, omites
gentes sentient ei<.
4. Item salomotiy
dum patris nomen mysteriumque natiui-
tatis
cbristi sccundum deìtatem Hellet
agnoscere, bis uerbis
intonai in
prouerbiis dicens: >Quis ascendit in cqlum atque 30
descendit? Quis
conligauit aquas quasi
in uestimento? Quis
suscitanti omnes términos terrç? quod nomen est Uli? Attt
quod nomen filii eins, si nostis?<
15
Siue Eins.
16
Quo Eins, bono] fehlt Λ
17
cruetuat Eins.
18
alibi ipse] ipse alias A
Eructuauit Eins.
18-19 Vs. 44,2
19
Atque A] Ad
quem Eins, dicit] dixit A
19-20 Ps. 2,7
21 et] fehlt Λ
21-23 Ps.2,8
25
cui et A
26
adorabunt Eins.
26-27 Ps. 71,11
30-33 Prov. 30,4
33 nostis] nosti A
*Der althochdeutsche Isidor, h<j. v. Ecjiiors, H., 1%4, 4
183
I=Isidor
46 DIE MOXSBEK BRUCHSTÜCKE.
* * *
XXXII.
(Cap. I § 5) nee ullatenus dubitamus
dominum saluatorem esse. Sed obiicitur
quod in dámele iste filius dei snperius
etiam angelus nomina tur.
5 Assentio ; nam et christus jilius dei
angelus dicitur, sic enim ait
propheta de ipso: *Ueniet ad templum sanctum suum
dominator quem uos quaeritis,
et angelus testamenti quem nos desideratisi.
10 (§ 6) Christus enim in eo quod a patre
genitus est,
filius dei uocatur, in eo nero quod saepe a patre
missus ad anmmciandum patribits Jegititr,
angelus nominating de quo etiam ipse
pater ad legislatorem ita protestatili' divens:
15 'Ecce muto angelmn menm, qni
prnecedat et custodial te
in uia et introdncat in locum
quem pararli; obserua eum
et audi uocem eius nec contemnendnm
pûtesf quia non dimittet cum peccaneris,
20 et est nom en meum in ilio*. (§ 7) Qnis est ergo
iste angelus, cui deus et potestà tem
su am dedit et nomen?
Quod si difsitur: aliqua alia
est potestà s angelica, hoc nefas est
25 credere.
*Quis enim in nubibus aequabitur domino,
aut quis similis erit deo inter
Jilios dei?' Qui enim non acquatiti' vttivrit
non potent aequarì et nomine ; ìpse
30 est enim jilius, qui semper a paire missus
184
I=Isidor
Die Monseer Bruchstücke
XXXII.
............................ zuiflomes
.......................... (st)ritant
............................. sun go- 5
(tes)....................................... (Eggers 7:Sus) gauuisso quad
(Eggers 7: der forasago)....................................................... sinemo
................ (Eggers 7:den ir) sohhet,
............. (Eggers 7:des ir) (n)eotot.
_ (Eggers 7:daz er fona fater ist) (gabo)ran gotes 10
(Eggers 7: sunu ist ganemnit)............................................. (i)st galesan,
................ (bifora za chun)denne
.......................... (fon)a demo seibo
(Eggers /: fater)............................................. (bifora chu)ndita, quad:
......................... (e)nti dih 15
.................. (Eggers 7:za) deru steti
(Eggers 7: dea ih garauuida)................................................ (i)mo
..................... (Eggers 7: d)u inan
............................... su ntot
............. (Eggers 7:Huuer ist) (da)nne 20
(Eggers 7: dese aengel........................................................ (gauu)altida
...................................... 25
................................ truhtine.
............. (Eggers 9:gote untar) (a)llem
(Eggers 9: gotes sunim)------ .....................................................................
................... {Eggers 9:der) seibo
(Eggers 9: gauuisso ist sunu, der simbles fona fater) (g)asentit 30
185
I=Isidor
48 DIK MONSEER BRUCHSTÜCKE.
XXXIII.
uisibiliter &j>¡)arebat hominibus.
Ex ipsa ergo missione rede angelus nuncnpatnr.
Esaias autem aperfius filium a deo genitnm
confirmans ita annunciati 'Uox domini
» roddentes retribution em inimici s svis\ i psi s
uidelicet iuàaeis qui non credimi.
'Antequam yarturiret pejierit,
et antequam neniret partas eins peperit masculuin\
i§ 8) Quasi aperte diceret :
10 Antequam christum uirgo parturirct
in carne,
genuit ftMnm in diuinitate pater, et antequam
tempus wirginis parturiendi tteniret, genuit cum
sine tempore pater. Und e in serins ait:
'Quis audin/V nnquam
tale, aut qnis
nidit
15 huic simile?' Renerà, q/tia ni h H
taie in hominibus accidit
aut quippiam simile.
Et post haec subiungit: '¿Numqw'd qui altos parere sacio,
ipse non pariam? dicit dominas, et qui
generationem ceteris
20 trîbuo, sterilis ero? ait dominus'.
Quibus omnibus testimoniis cogendus est
infidelis, ut eli gut sibi de du obus, (tut christum
filium dei credere aid mendaces
putare prophetns,
25 qui ista ceemerunt. (Cap. II)
QUIA CHKISTUS ANTE SÉCULA TNEFFABIIJTER A PATRE
GENITUS EST.
(§ 1.) Querunt [multi), quando sit dei filius
genitus,
dum sit sua natinitafe astern us;
30 sicut scrip/-//»M est de eo : 'h'gressns eius a principio
* *
2 ipso H*. 2! QiilIuiH lis.
186
1=1 si dor
XXXIII.
(augt)a sih sid auar az aucsiuni m(anno).
(Fon)a deru selbun sentidu ist (aengii) (Eggers=E. 9:ganemnit)
(Isaia)s auh offonor den selbun (E. 9: sunu fona fater ga-
boranan) gafestinota, duo er qu{ad: 'Truhtines stimna)
(gel) denti uuidarloon sinem (fiantum1, bauh- 5
nen)ti dea selbun iudeoliuti d(ea) (E. 9:ni galaubant).
Duo (E. 9:=Sus) chuad auh der forasago: 'Ae(r danne)...
(gab)ar, enti aer denne iru bi qu(ami)...
(E. 9:gabar) manchunt1. So seibo der for(asago) (E. 9:offono)
(qua)ti. Aer danne d(i)u magad ch(ristan) (E. 9:gabar in fleische)10
(gab)ar sunu in sineru gotnissu (E. 9*fater, enti aer danne)
(de)ra magadi zi it biquami za (E. 9:gaberanne, gabar)
( r.9:fater)( ina) η ano einigero zHeo bigin. U(mbi diz quidit){ E.9:-quad)
(de)r forasago ddr aster: 'Huue(r) (E. 9:ist, der eo...)
(gaho)rü odo huuer gasah eo desiu... 15
(kali)hhes (E. 9: = galihhes) eo neouuiht mit mann(um)...
- diu couuiht kalihhes. ent(i) (E. llrdar aster)
(E. ll:quad:) Inu ga ih andre gaborane k(E. ll:atuoe, seibo ni)
(qabe)re quad truhtin. Enti ih and(rem)
(gi)bu za beranne, sculi ih uuesa(n) (E. 11 :unberandi?) 20
(In (F;.ll: = Mit) aDleru deseru urchundi ist za...(E. llrder)
(ni)galaubit, daz imo zueio che(ose), (E. 11 rodo Christen gotes)
(sun)u za galaubenne odo Iucche...
(for)asagun, dea diz bifora chu(atun) (E. ll=chu(nditun)
(U)MBI DAZ QUIDIT HEAR HU(UEO OHRISTUS 2Γ>
(AE)R FRUMISCAFTI UNARSA(GLIHHO)
(UD)ARD KABORAN FONA FAT(ER.)
M(a)Nage sint sohhenti, in huuelihh(eru ziti gotes sunu)
kaboran uurti, enti er ist eo(uuesanti so selb)
(so) umbi inan gascriban ist: 'Sin uz(ganc) 30
Γι uiiídnrloon Uh. IO «lit Uh.
187
I=Isidor
O
DFÜ PARISER CODEX.
Cap. ΙΓ. §2 ['Adirne terrain |
non
feccrnt et flumi-
na et cardines orbis
terre. Quando praepn-
rabat cçlos aderam;
quando certa lego
et gyro uallabat a-
byssos, quando appen-
debat fundamenta torre,
oum eo eram cuneta oompo-
§ 3 η ens'. Tali igitur aiieto-
ritate ante omnìa se-
cula filius a patre go-
nitus esse declaratur,
quando a patre per illuni
cuneta creata esse cog-
no8cunlur.
Tllud denu-
o queritur, quomodo
idem sit genitus, dum
sacre natiuitatis eius
archana nec apostolus dieit,
nec propheta conperit,
noi; angelus sciuit,
'noli
umbihringa raittin-
gardes ordha. Dhuo ir himilo
garauui frumidn, dhar
uuas
ih; dhanne ir mit orcna euua
Γ) abgrundiu uuazssar unibi-
liringida, dhuo ir ordha sie-
dila miao, mit imu uuas
ih dhanne al dhiz frum-
mendi'. Mit so mihhiles
10 horduomes urchundin ist
nu so ofl'enliiliho armarit,
dhazs christ gotes aunu er al-
lem uueraldim fona fater uuard
elaborati. Dhanne ist nu chichun-
1δ dit, dhazs fona dhemu almah-
tigin fater dhurnh intuì
ist al
uuordan dhazs
chiscaffanes ist.
Dhazs suohhant auur nu
ith-
niuuues, huueo dher seibo sii chi-
2Ü boran, nu so ist in dheru sineru
heilegun chiburdi so
daucgal fater
durimi. Dhazs ni saget apostolus,
Lat. 1 — 10 Proverb. Vili 26-27, 29«HO. 15 noscuntur Arev.
Ahd. 1 umbihringa mittingardes vgl. umbiriuges ekerdar Jun. C.
Nyerup. Symbol. 237, 15 (Kögel Beitr. IX 3:·Η) Anm. 5); mittin, das
zweite t ist undeutlich. Dio Buchstaben von umbi bis
rrdha sind von
cirnT Hpiitereu Hand aufgefrischt worden, wobei die d i» »urdes ordini
mit gebogenem Strich gosolirieben siml, wälirciul dus d mit
geradem
Strich sonst überall herrscht. 'Λ garauui, das /weite α undeutlich aber
sicher, ui aufgefrischt; fr/zinida, fr sehr undeutlich,
nur der letzte Strich
von m erhalten. 10 urchundin, eh undeutlich aber sicher. V.i uuard,
kein« Spur von einem h nach d. 17 uuordan, dan
über die Zeile
geschrieben. 22 apostolus, der letzte Strich des u mit f
zusammen-
geschrieben, vgl. XXII 9~|(> Lat.
parvolus, natus, filins, factiis u. u.
188
1 -Isiilui
DER PARISER CODEX.
11
nee creatura cog-
nouit, Esaia tes-
tante qui dicit: 'Gene-
rationem eius quis
enarrauit ?' Idcir-
co si cius natiuitas
a propheta non potu-
it enarrasi, quis
confitebitur nosso,
quomodo potuit
a patre iìlius gene-
ì? 4 rari? Ilinc
est et il-
lud in libro iob : \sa-
pientiuin dei patris
undo inuenies? la-
tet euiiii ab ooulis ho-
niiiiuni et a
uolucribiis
oueli absconsa est',
id est etiam ipsis an-
gelis incognita,
ítem ibi: 'Radix sapi
enti'· «mi reiielata est?'
noli
forasago ni bil'ant, noli au-
gii gotes ni uuista, noli
einic chi-
scaft ni
arcliennida. Isaias so
festinoda dhar ir quhad : Vhristes
5 chiburt liuuer sia ehirahhoda'r'
Bidhiu nu ibu dher gotes
lorasa-
go clnistes chiburt ni
mali ta ¡ir-
ralihon, liuuer sili
dhes bihei/.s-
- sit sia zi arcliennenne, luiueo
10 dher suini inaliti fona fater
chiboraii uuerdhan ?
Umbi
dhii/.s seiba quhad auh in ic-
bes buohhuni : 'Spaluda dites
gotliihhiu fater liuuanan
l-">üiidis '; dhiu <·1Γι1ιο1;ιη ist lo-
na inaiino anguín ¡oh
tona
allem hmiilHciigemlem ist
siu eliiborgan'. Sin ist elii-
iiuisso
.selbem angiluin
20 unehundiu. So dhar auli ist
cliisoribtin : 'Dhiu muza dln'ia
s|)aida liiiuciiiu sin imanl
; 1111 · 1111 - < - h i < 11 u :
Lat. Λ Γ) Is. LUI 8. Γ> enarrabit Arev. ί> protitebitur Λγ. ν. IO
(jiioniodii tilín« potuit a patte Arcv. Hi—IS Job. XXVIH '_'(> L'I. ·_Μ '_'_'
Kodes. I lì.
Alni." !> art'henniinii»· Ha. 17 liiiniltleiigeiideui, keine Spur voti es
über il, wie Iloltv.inniiu nini Köllnug
lieliaiipteii, sicher nie geschrieben.
I=Isidor
DER PARISER CODEX.
origo scilicet filii
dei. Ideoque quod
etiam
super angelorum in-
tellegentiam atque sci-
etitiam est, quis lioni'i-
num potest narrare?
§ ·Γ> Scire autem manifestimi
est solum patrem quo-
modo genuerit filiuni,
c\ fili um quomodo
genitus sit a patre.
Si quidem ot gignendi
filii queritur ratio
po quod filius non nisi
ex duobus naseatur.
Haboat inquam sibi hu-
iusmodi generis ortiun
condicio caduca
jnortalium. Christus oním
ex patre ita emüwit
ut splendo e lumino, ut
uerbuin ab oro, ut
aapientia ex cordo.
ITI
Dhiu chiuuisso ist bìghin gotes
sunes. Bidhiu huuanda
dhazs ziuuaare ist ubarliep-
fendi angilo fìretandan ¡oh
Γ> irò cbiuuizs, liuuer inaiino mar
izs dilatine cbiralihon? Zi uuizs-
sanne ist nu uns eliiuuisso, dlinzs
fater einenut ist dhurabohunt,
liuueo ir sumí chibar, ondi
Insaniti liuueo ir chibaran uuard
fona fater. So sama auh
nu dhesscs ebiboraniu suites
suoliliniit retili a ludlfui
liuunnda siimi nist, nibu
sonn
lî*zuuem ohibornn uuordbo.
Kndi hcbit zi dheniu solbin s'uliu
ebiburdi bighin dhiu zifa-
rando chiseaft dhero dodb-
ìiihhono. Christus auur sus quhnni
2U fona fater ziuuaare so
selp so
dhiu heraiitnÌRsi fona sunnun,
so uuort fona mundo, so uuiisduoni
fona lierzin.
Let. 10 filius Hs. 11 sit genitus Arev. 21 splendor a Iumine Arev.
190
I "Isidor
UEll PARISER CODEX.
IV
"ap. III. QUIA CHRISTUS DKUS KT
DOMINÜS EST.
Jî I I'ost declara-
tuni christi dinin>j
natiuitntis mys-
teriuni, deinde i|iiiii
ideili ileus et doniinus est,
exemplis .sanctaruni
scrihtururum adhi-
liitis demonstre-
mu< Si christus de us non est.
■mi (licitili* in
jisaliiiis :
'Sodis tua deus in seculum
secali, uir^a vM11'"
ι ¡it is uii'pi n*u-
ui fui. Dilexisti
iustitiiiiii et odisti
iiiii-nitatcMi, pro|>-
terea unxit te deus
deus tuus oleo leti-
tie pro consorti-
nii8 ttiis ?'
HEAR Ql'HIDIT ΓΜΒΙ DUAZS
CHRISTUS GOT END1 DRUHTLX 1ST.
Aefter dliiu dlwizs nlniah-
tiga ^otes eliinini dhera
5 i^otliihliuii
christes ehihur-
di chininrit uuard, hear
sanr after nu mit garo-
uuem biliduiii dhes heile^in
i'liiseribes eu izs archun-
K» denies, dhazs ir velini chri«t
ist chiuuiíso çot ioli druhtiii.
Ihn «'lirhtu·; ¡mur j^ot ni uuari. dlieinu in
¡isalnioin I'liiijuliedan uuard:
M>hiin sedhal i(üt ist lona euiiin
loin euuin. relitnissa ^arda
ist ijarde dhiin-s riihlies.
Dim minnodos relit endi
ha/ssedos unreht, bidhiu
auur chisalboda dhih got
20 diluii got mit ireiiuuidliu
olee fora dhinetu ehi-
in'
La). 7 el dens doiniuiis Ils. S saiTimtm Λην. I"J Cui lis. i'·' ---
l's. XliV (i 7.
Ahd. 1 dha/s, nur eine Spur des s erhalten, aber .sieher. ·· Hear
H.s. 12 auur über die Zeile geschrieben.
20 freuuiiidlia. a sicher.
'í s !/· eh ih I
I=Isidor
DKH PARISER CODEX.
V
§ 2 Quis est ¡gitur iste dous unc-
tus a deo? respondeant
nobis. Ecce deus unctus a ileo
dicitur, et utiquc christus ipsa
unctione monstratur,
cum deus unctus
insinuatur.
Dum enira audis deum unctuni,
intellege christum ; christus enim
a chrismate, id est ab
unctione uocatur. Hunc
christum sub persona
cyri
per isaiam pater deum
ct
dominum ita esse testatur diccns :
'Hoc dicit dominus
christo mcu cyru,
cuius adprehendi
dextram,
ut subiciam ante fnciem
cius gentes et dorsa rc-
gum uertam et nperiam an-
te eum ianuas, et port^ non
claudentur. Ego ante to
ibo et gloriosos teriv
humiliabo.
Huucr
ist dhanno dhese chisalbodo
got fona gote? antuurdeen nu uns
dhea
unchilaubeudun. See hear
nu ist fona gode chiquhedan got chi-
5 salbot, endi chiuuisso ist christus in dheru
selbun salbidhu chimeinit, dhar chi-
quhedan uuard got chisalbot. Dhar
dhu chihoris umbi dhen chisalbodon
got meinan, ziuuare
firnim dhanne
10 dhazs dhar ist ehrist chizeihnit, so auh
fona dhes chrismen salbe ist chiuuisso
christ chineninit. Umbi dhesan selbun
christ chundida nlmahtic fntcr dhurah
isaian, dhoh ir in eyres neniin quhadi,
lûdliazs ir ist got ioh druhtin: 'Dhiz
quhad druhtin minemu
cliriste eyre,
dhes zesuun ih chifenc, dhazs ih fora
sinemu anthlutty
hneige inni dheodun,
endi ih uuendu imu chuniiigo hrucca
20 endi ih antluuhhu duri fora imu, endi
dor ni uuerdaut bilohhan. Ih faru
dhir fora ondi chidhuuingu dliir
Lat. 3 nobis iudaci Arev. 9 un ausradiert nach ab. ÌJ oyri
regis persarum Arev.
13 dominum esse Arev. 14- VI Í) Is. XLV 1—3.
Ahd. 10 dhar, der z>veite Strich des a fehlt. 11 chrismen h über
die Zeile geschrieben. 12 Anfang des
dritten Blattes von Codex M.
(XXXIV); rksan christ M. 34, 1.
20 antl&hhu Hs.
192
I=Isidor
DER PARISER CODEX.
Portas
aereas eonte-
ram et uectes ferre-
os eonfringain et da-
bo tibi thesauros
abseonditos et av-
ellana secretormn,
ut scias quia ego
dominas,
qui uoeo nomen tuum
§ 3 <lcus israhel*. In perso-
na enim cyri
Christus
est prophctsttus, ubi ci
subiugate eunt gentes
in tide et regna ; piv-
terea quia nullus
in regno israhel ey-
rus est dictus. Quod
si de oyro persarum
rege qui» lieo ero-
diderit prophetntum,
ahsurduin et profanimi
esse eognoscat, ut
homo impius
VI
aerdliriihb.es hruoinege. Krino
portun ih firchnussu, usuine
grindila firbvihhu endi
dhiu elii-
borgonun hort dhir
ghibu,
5 endi ili uuillu dhazs dhu tîrstandcs
heilac chiruui. Huuanda ili bini
druhtïn dher dhih nenmiu
isra-
elo got'. In dhenui nein in cyres
^ ist christ chiuuisso ehiforabo-
10 dot, fora dheinu sindun dheo-
dun ioh riihhi
chihneigidiu
in ghilaubin. In andrà uuiis
ni miardh eo einic in
israhel«)
riihhe eyrii!» chinemnit.
15 Ibu dbanne einic chilaubit,
dhazs dbiz fona eyre per-
sero chuiiinge sii
ehit'ora-
bod(>t, biehuaa sili
dher dlutzs
¡zs tiuidharznomi endi heidhan-
20 Hill ist
eouiauue zi ehilaubauue.
dhazs dher aerloso mini
endi
dher heidheuo abgndim
Lai. 5- 7 dir
Ititcrpiniction der Us. ist : ab>ootidito>. ■ et arclisuiu
ut scias · 1.*» israbel. li über die
/eile geschrieben.
S hoc Arev. '22 et radiert nach impius.
Ahd. l crino Ils. K> dliiz ausgelassen in ΛΙ. 34. 14.
I l
I=Isidor
DER PARISER CODEX.
et idolatri^ deditus
christus et deus et domi nus nunciipetur.
Unde et in translationc
lxx non habet: 'christo meo
eyro', sed habet: 'Hçc
dicit doininus christo meo
domino',
qnod in persona speci-
al iter christi domini nostri
accipitiir.
§ 4 Si christus deus non est,
dicant nobis, quem
sit atfntus deus in
genesi cum dice-
rct: 'Faciamus ho-
mineni ad imagi-
nem et similitudinem
nostram'. Sic enim sub-
iungitur: cEt
creauit
deus hominem ad imagi-
nem et similitudinem dei crc-
nuit illuni'. Quçrant
ergo quis deus creauit,
VII
gheldendo
christ got ondi druh-
tin uurdi
chinemnit. Umbi dhiz
nist auh so chiscriban i α dhero
siibunzo tradùngum:
'Minemu
δ christe cyre', oh aie scribun: 'Dhiz
quliuti
druhtin minemu christe druhtine'.
Endi ioh dhazs ist nu unzuui-
flo so leohtsamo zi
firstan-
danne, dhazs dhiz ist chiquhedan
10 in unseres druhtines nemin.
Tbu christ got nist, sagheen nu
dhea unchilaubun uns, zi huuemu
got uuari eprehhendi in genesi
dhar ir quhad: 'Duoemes mann an
15 uns anachiliihhan endi in
unse-
ru chiliihnissu'. So
dhar auh after
ist chiquhedan; 'Endi got chiscuof
mannan anachiliihhan
endi
chiliihhan gote
chifrumida db en'.
20Suohhen dhea nu auur, huuelih got
chiscuofi, odho in
huuelihhes got-
nissu anachiliihhan mannan
Lat. 1 idololatrtac Arev. 4 liubetur Arev. 3 habet fehlt
in Are ν. 11 dicant iudaei Are ν. 14-17 Gen. I 26. 18-21 Gun. 1 27.
19 ad imaginent euam; ad imaginem Dei Arev.
Ahd. 8 so ausgelassen in At. 34, 21. 14 Am Rande steht folgen-
des Citat: amen amen dico mundus plorabit et
uos. 14. 18 man M.
34, 24. 26.
Eggers 21: siLunzo
ι gì
I=Isidor
DER PARISER CODEX.
mit ud euius dei ima-
gi π cm condidit ho-
tnincm quem
crcnuit.
§ 5 Quod si respondeant :
'ad angelorum': Nutn an-
gelus oqualem cum deo
habet imaginem? Dum
multum distet imago
creatura ab oo qui
oi'Oiuiit. Ant nuinquid
angelus cum deo potuit
tacere honiinein ? quod ita
existimare magnv
demontìi; est. Cui ergo dicitur,
nut sul cuius imagi-
iiciii conditus homo
eroditur, nisi ad eius,
cuius una imago cum
deo est et unicum 110-
nion diuinitatis est?
§ 6 Item si christue dominun non est,
quia dominus pluit (igtiern) in sodo-
mis η domino?
Vili
e li
it'ruin idi, dbon ir ohiseuof.
Ibu sie antuurdant endi
quhe-
dunt: 'in angilo': Imi ni augii nist
anaebanchiliih
gote? Dilatine
¿ι so dhrato mihhil undarscheit
ist undar dher« ehiscat'ti chi-
liihnissu endi dhes izs
al eh»'-
.scuof.
Odbo inaliti augii
so sama so got inanimii chi-
li) frumman? Dhazs so zi ebi-
laubanne mihhil uuootnis-
sa ist. Huin-mu ist dliiz mi ¿\
quhedanno. odho zi huues
l'iiiliilinissu uuurdh man olii-
1.') scattati, nibu zi dbes dhor
anacbaiiliih ist gute ondi
cbinamno ist mit
godu? Kndi «uh ibu i-hristus druli·
tin nist,
liuuelili druhtin
20 regonoda fyur in sodoma
fona «Iruhtiiie? So chiuuisso
chiscriban ist in genesi :
Lat. 17 Niei He. 22 (¿uis Us.; ignem in soi/umis M. | v. Kinleiliiiig),
in eodomis ignem Arev.,
ignem ausgelassen in P.
Ahd. 4 Mit gote endet das dritte Blatt von M. 7 eh/, ì aus-
gelassen vom Schreiber.
'Eggers 23: nicht ausgelassen,
sondern abgerieben.
195
I=Isidor
10
DER PARISER CODEX.
IX
Sic cnim nit in genesi:
'Et pluit dominus super sodo-
mam et gora urram
sulphur et ignem a domino".
In qua sententin nemo
dubitai secundam
esse personam. Nam quis
est ille tlominus, nisi procul
dubio filius a pâtre?
Qui semper ab eodem pa-
tre missus descende-
ré solitus est et ascen-
dere. Quo testimonio
et deitae et distinetio
personarum patris fi-
liique luce clarius de-
§ 7 monetratur. Item si
Christus dominus non est, de quo
dicit
dauid in psalmo:
'Dixit dominus domino meo, sede
ad dçxtris meis?' Qui dum
idem christus secundum
carnem
'Endi
regonoda druhtin fonu
druhtine ubar sodomara
endi gomorram suuebul
endi
fyur*. In dhesemu quhide
5 ni bluchisoe eomnn, ni dhiz sii
chiuuisso dher ander heit go-
des seibo druhtin christ.
Endi
liuuer ist dhanne dher druhtin, nibu
ist zi çrnusti sunu fona fater? Dher
10 simbles fona dhemu fater chisendit
chiuuon ist fona himile nidhnr-
quheman endi
uphstigan. Mit
dhescru urchundin dhiu
eina
gutnissa endi
undarscheit
15dhero zuueiio heido fater endi
suncs huttror leohte ist ar-
uugit. Inu ibu christus druhtin nist,
umbi dhen dauid in psalmoin
quliad: 'Quhad druhtin
druh-
20 tine minemu, sitzi nzs zes-
uun
halp miin.' Dhoh christus in
dhes fleische» liihhamin
La t. 2-4 Gen. XIX 24. 4 supliur Hs. 8 duminus a domino A rey.
IS et fìlii Arov. 20—21 Pa. OX 1. 21 a dextria meis: douce ponimi
inimicos tuos scabcllum
pedum tuorum Arev.
Ahd. 5 eonian, η undeutlich. 11
himile, c undeutlich aber eicher.
13 dhea einun Hs., der Übersetzer wollte das Passivum
monstratur
durch eine active Form
übersetzen, hat sich aber am Ende für das
Passivum ist
araugit entschieden, wodurch eine falsche Construction
entstanden ist. 14 urdarschuit Hs.
1S6
I=Isidor
DER PARISER CODKX.
11
X
sit
filius duuid. Γη spiritu tarnen
dominus eius et deus est.
Si christus dominus non est, de
quo ait diluid in li-
bro regum: 'Dixit uir,
cui constitutum est,
de ohristo dei iacob
egregiue psalta
israhel: spiritus domini
lo-
cutus est per me et
Hermo eius per lingunm
§ 8 meam ?' Item si christus
dominus non est, quia est
ilio dominus exorcituuni,
qui a domino exercituum
mittitur? Ipso dicen-
tc in zachariu: 'Hoc
dicit dominus deus
exercituum :
l'ost glorinm misit
me ad gentes, quo
expoliaueruut uoe; qui
enim
tetigerit uos, tangit
sii
dauidcs sunii. Oh ir ist chiuuis-
so in d h emu heilegin gheiste got
ioh druhtin. Nibu christ druh-
tin sii, umbi huuenan
quhad dauid
5 in chuningo boohhum: 'Sus quhad
dher gomo, dheinu izs firgheban
uuard, adhalsangheri
israhe-
lo, umbi christan iacobes
got: Druh-
tinee gheist ist sprehhendi dhu-
10 rali mili endi siin uuort dhurah
mine zungun?' Ibu nu christ
druhtin nist, huuer ist dher
uuorodheoda druhtin, dher
to-
na uuerodheodu druhtinc
15 uuard chisendit? So ir seibo
quitad dhurah zachariam:
'Sus quhad druhtin uuerodheo-
da got: sendida mih after
guotliihhin zi dhcodom,
dhcm
20 cuuuih biraubodou. Dhor eu-
uuih hrinit, hrinit eines au-
gin seh un. Sec bidhiu ih
Lat. 5—12 2 Keg. XXIII 1-2. 8 psulinista Arov. i) die Buch-
staben
rahel sps dui undeutlich
aber sicher. 17-XI tì Zach. II 8—9.
Ahd. 8 lo, die Tinte des o verschwunden,
aber dio Spur erhalten.
10 uuor Hs. Il mine e, undeutlich
aber sicher. 17 uuerodhejoda Hs.
197
I=Isidor
12
DER PABI8ER COUEX.
pupillam oculi cius; quìa
ecce leuabü manuni rae-
»m super cos, et erunt preda
his qui scruiebnnt sibi, et
cognoscetis quia dominus ex-
§ U ercituum misit me'. Age
nunc t'uius sit hec
uox nisi
saluatoris? qui omnipotens dein
a patre omnipotente mis-
sum se esse testatili-.
Missus est autem ad gen-
tes post gloriam deita-
ti?, qua m habuit a-
pud patiem, quando
exinaniuit ec ipsum et
t'ormam semi accipiens,
effectue cet oboedien»
ueque
ad mortem. Quique
ctiam in sequentibus loqui-
tur dicens: 'Lauda et
le tar e, filia sion, quia
ecce ego uenio et habitabo
XI
hcpfu
mina hant ubar sic, cndi
sic uuerdant zi
scnaliche dhcm
ini aer dheonodon, ondi or sculut
bichennen dliazs
uuerodhcoda
5 druhtin mih sendida'. Uuala
mi auh huues mac dliesiu stimila
uucsan, nibu dhes
nerrendin
druhtines?
Ir almahtic got
sili chundida
uuesan chisendi-
10 dan tona dhemu almahtigin
later. So chiscndit uuard cliiuuis-
so zi dheodum after dhoru sine-
ru gotnissA
guotliihhin, dhoa
ir samant hapta mit later.
Dliuo
loir sili selban aridalida cndi
sealclies far au uà int'ene,
uuordan uuardh
cliihorio
untazs zi dodo. Dhcr selbu
auh hear after folghcndo
20 quhad : 'Lobo endi freuuui
dhih, siones doliter,
bidliiu
huuanda see ih quhimu endi
Lai. 1 iis Ai'uv. 6 Vide mine Arev. « (|uia Arev. li» 18 vgl.
Philipp. II 7—8. 15 semetipsum Arcv. 17 i'actue est Arev. 18 Qui
Arev. 20—XII 8 Zach. II 10-11.
Ahd. 1 ubar, Anfang des vierten Monseer Bruchstückes (XXXV).
3 dheonodon · endi He. 9 £nsantan H. 35, 7. 13 gut nissa Hs., cf.
guotnieea M. 35, 9. 14 haptá, t sehr undeutlich. 17 uuard11 Hs.
198
I=Isidor
DER PARISER CODEX.
l;;
in medio tui, dieit dominus.
Et ndplicabuntur gentes
multo ad dominimi in die
illa et erunt mihi in po-
puluni, ot linbitnbo in
medio tui, et scies quist
domiuus exercituum misit
S10 me tul te'. Quis est igi-
tur iste domimis ìi domino ox-
ereituun« missus, nisi
idem dominus iosus ohristus?
Superost de spìriti! sanoto,
de ouîus deitato
sic ait iob ot quia
spiritus dei est: 'Spiritus domini
fecit mo, ot spiru-
ouluin omnipo-
tentis uiuifìcauit
ino. Ecco et ino siout et to
l'ooit dous*. Do quo eiiiiii dixornt:
'Spiritus domini fecit mo': Poo
rnrsiis ntlieeit:
XIT
in
dliir mitteru nrdon, quliad
druhtin. Endi in dliemu daghe uuer-
dhant manego dheodun
chisani-
nodn zi druhtine endi uuerdhant
5 mine lindi, endi ih ardon in dhir
mitteru, endi dhu uueist
dhazs uue-
rodheod« druhtin sendidn
mih
zi dhir'. Huuelih ist auur nu dhe-
se druhtin fona uucrodheoda druh-
10 tine chiseudit, nibu nuur dher
solbo druhtin iiorrendeo christ?
Ubar dhiizs ist nuli hoar bifora
fona dhemu heilegiu
gheiste, fotta
dhes gotuissu ioh dhazs
ir gotes
l"»ghoist ist sus quhad iob: 'Druliti-
nes gheist chidodu mih,
endi aduni
dhes alniahtighin
chiquihhidu mili.
See endi mih deda got so selp so «lliili'
Umbi dhen sclbuu dhen ir
aor chi-
20 uuisso quhad: 'druhtines glieist chi-
uuornhtn mih'. Dhazs heftidìi
auur zi goto dliar ir after ilhiu
<liilitt il :
Lnt. 2 et Ha. 9 dominus exereituum Arov. 15—20 Job XXXIU 4. (5.
20 deus über die Zeile geschrieben. 21 Deo, so Hs., Arov. richtig do oo.
Alni. 2 ondi Hs. 12 Ubar ist M. :<5, 20. IS seibo so Μ. :<Γ>,
2:ì.
lì» Hiinnow schlügt vor limbi
dhonsolbiin |iimbi| dlion (Sat/.bau At·* alni.
Isidor s. 20 Anni.), Weinliold will don /woiton dhen stroiohtMi.
I=Isidor
14
DER PAUISKK CODEX.
XIII
'Ecce et me aicut et te
fecit deus': Ut eundem
spiritum ostenderet esse deum.
Cap. IY. DE TRINITA-
TIS SIGNIFI-
CANTIA.
§ 1 Patet ueteris
testamenti
npicibus
patrem et filium et spiritum
sanctum esse deum. Sed lune is-
ti filium et spiritum sanctum non
putant esse deum, co quod
in monte sina uocom
dei ¡ntonantis «u-
dierint: 'Audi israhel,
dominus deus tu us deus ini us
est'· Ignorantes in tri-
nitate unum esse deum
patrem et filium et
spiritum sanctum. Nee tres
déos, sed in tribus perso-
nis unum numen
'Endi
mili chideda got so selp so
dliih': Dhazs ir
chichundida dhazs
dher seibo gheist ist got.
HEAR QUHIDIT UMBI
DHEA
5BAUHNUNGA DHERO
DHRIO
HEIDEO GOTES.
Araugit ist in dites nldin
iiuizssodes
boohhuni, dhazs fater
endi sunu endi
lieilao gheist got
10 sii. Oh dhes sindun unchilau-
bun iudeoliudi
dhazs sunu
ondi heilac gheist got sii, bî-
dhiu huuauda sie chiliordon
gotes stimna Illuda in sinaberge
15 quhedhenda: 'Chihori dhu is-
rahel, drulitin got dhin ist cino
got'.
TJnbiuuizsscndc sinduii,
huuco in dheru dlirinissu sii ein
got fater endi sunu endi heilac
20 gheist
Nulles sis dhrie goda,
oh ist in dhesem dhrim he idem ein
ñamo dhes
unchideiliden meghines.
Lat. 7 Pateat Hs. 12 reputant
Arev. ; quod sehr undeutlich.
13 uoce He. 14 audieruut Arev. 15—17 Deut. VI 4. 19 das erste
et fehlt in Arev.
Ahd. 1 See enti mili teta M. 35, 25. 9 sun M. 35, 29. 12 sii,
Ende des vierten Monseer Bruchstückes. 22 meghinea Hs.
200
I=Isidor
PEK PARISER CODEX.
15
indiuidue. maicsta-
2 tis. Queramus ergo
in scribturis ueteris tes-
tamenti eandem trinita-
tom. In libro quippe pri-
mo regum ita scribtum est:
'üixit dauid filius isai, dixit
uir oui constitutum est
do christo dei iucob. egregi-
us psalta israhel: Spiritus domini
loeutus est per me, et sermo
eins per lingunni menni'. Quis nutem
esset adiecit: 'Ileus israbel
niilii loeutus est, doniina-
tor sortis israhel hominuni
Í ·< Justus'. Dicendo eniin
ehriätum dei iacob et iìlium
et patrem ostendit. Item
dicendo: 'Spirifus
domini loquu-
tus est per me', sanctum spiritimi
euidenter aperuit.
Idem quoque in psalmis:
XIV
Suohhemee
nu auur in dhemu ai-
din heileghin chiscribe
dhesa sel-
bun dhrinissa. In dhemu eristin dei-
le chuningo booliho sus ist
cliiuuisso
5chiseriban: 'Quhad dauid ¡sais sunn,
quiind gommati dhemu izs
chibodan
uuard umbi ehristau
iacobes gote»,
dher erehno sangheri
israhelo: Go-
tes glieist ist sprehliendi dhurnh
niih,
10 cndi siiti uuort ferit dhurah mina
zungun'. Endi saar dlmr after otfono
araughidn, hutier dher
gheist sii, dhuo
ir quhad: 'Israhelo got uuas mir /.uo
sprehliendi, dher rehtuuisigo niun-
\*> no uunldeiideo strnngo israhelo'.
Dhar ir quhad 'christ iacobes gotes',
ehiuuisso meinida ir dhar sunu en-
di fater. Dhar ir auh quhad: 'Gotes
gheist ist sprehhendi dhurah mili',
20 dhar meinida leohtsamo zi ar-
chennenne dhen heilegan
gheist.
Auur auh umbi dhazs seiba
Lut. 5 secundo Arev. 7—12 2 Reg. XXIII 1-2. IS—lt> 2 Heg.
XXIII II. 14 sortis Israhel, dominator homiiium iuätus
Arev. 1U loqû Ils.
Ahd. 14 Dher Ha.
I=Isidor
DER PARISER CODKX.
'ITerbo, inquit, domini celi
firmati sunt et spiritu
oris eius omnis uir-
tue eorum*. In persona
eiiini domini patrem ae-
cipimus, in uerbo fi-
lium crcdhnuB, in spiritu
oris oius spiritum sanctum in-
tellegimus. Quo testi-
monio et trinitatis
nume rus et commu-
nio coopérations os-
§ 4 tenditur. Sic in con-
scquentibus idem proplio-
ta ait: 'Mittit
uerbum suum et lique-
faciet ea, flat Spiritus oius
et fluent aque'. Ecce trio,
pater qui mittit, et uer-
bum quod mittitur, et
Spiritus cius qui flat.
Nani et «uni dicitui- in gonesi :
XV
quhad dauid in psalmom:
'Druhti-
nes uuordu sinduu liimila chifes-
tinodc, elidi since inundes gheistu
standit al irò megiiin'. In dhemu
5 druhtincs noni in archenncmes
chiuuisso frtter, in
dhemu uuorde
oliilaubemes sunu. In sines ìnun-
' des glicisto instandemes chi-
uuisso lieilogan
gheist. In dhe-
10 seru uroltundin ist ziuuare
Rraugliit dhora
dhrinissa
/nln endi ohimeinidh irò
ein-
uuerches. So hear aftor dher
seibo forasago quhad: cIr
15 scndit siin vmort ondi chiuueih-
liit dhea, adhmuot siin
gheist
endi rinuant
uuazssar*. »See
hear meinit nu dhri; fater ist
dlior sendida, ondi
uuort ist
2üdhazs chisendida, endi siin gli eist
ist (Uhm· adhniot. l'indi
nuli in tenerti quliidliit:
Lat. 1-4 Pa. XXXIII 6. 15—18 Ps. CXLVTI 1«. 17 flabit.
Arev.,
flauit Μ. (τ. Einleitung).
Ahd. 3 chifeetinode, der letze Buchstabe ¡st von a in e verändert
worden. 15 chiutio¡ihhit He. 20 gh«|ist Ha.
202
l=Isidor
1)KR PARISER CODEX.
17
'In principio fecit deus celum
et terram, et Spiritus dei fere-
batur super aquas'.
Ibi in dei uoenbulo pater
hitellegitur. In prin-
cipio filius agnos-
citur qui dicit:
'In capite libri scrip-
tum est de me, ut faci-
nni uoluntateni tuam'.
Qui dixit deus et fecit
deus. In eum uero qui
superferebatur aquis
spiritus sanctus significa-
§ 5 tur. Nam et cum ibi
dicit deus: 'Faciamus
homiñem ad imagi-
nent et similitudinem
nostram':
Per pluralitatem por-
aonarum patens sig-
nifìcatio trinitn-
tis rst. Ubi tarnen ut unita-
tcni
XVI
'In dhemu eristiu chiteda got
liimil endi aerdha, endi
gotes
gheist suueiboda oba
uuazsserum'.
Dhar ist auh in dhemu gotes ne-
5 min fatcr zi fìrstandanne, in
dhemu eristin ist suini zi archenuau-
ne, huuanda ir seibo quhad:
'In haubide dhes libelles azs erist
¡st chiscriban umbi mili, dhazs
10 ili dhinan uuillun duoe'. "Got
ist dher quhad endi got dher deta;
in dhiu auh dhanne dhazs
ir oba
diiem uuazsserum
suueiboda,
dhen heilegun gheist
dhar bauli*
15 nid«. Iuu so auh chiuuisso dhar
quhad got: 'Duoemes mannan
nnachiliihhan endi uns chi-
liihhan': Dhurah dhero
hei-
deo maneghin ist dhar chi-
20offonot dhoru dhrinissu biuih-
iiuiic. Endi dhoh dhiu
li mi«*—
din· ni mi dha/s ir dln-u
Lut. 1—3 Gen. I 1—2. 2 spiritus domini Arov. S—1U Ps. XL
8. 11 quia Arev. 12 eo Arcv. 16-18 Gen. I 2«.
Alni, l chiteda, über dem t i'in Strii'.hloin, wahrscheinlich pin
, dass dies in Λ verändert wrrilni
soliti*. 20 binililiiiiin', »lus h
ist durch ilas Kinbindon fust vertilgt worden,
aber i*s biribí noch eine
Spur «Involi.
Eggers 33: chideda
203
I=Isidör
18
DER PARISER CODEX.
deitatis ostenderet, con-
festim admonet dioens:
'Fecit deus hominem ad iruagi-
neiu surnn'. Et cum dicit idem dons:
'Ecce adttui factus est quasi
unus ex nobis': Ipsa
plurn-
litas personaruin trini-
tà t is demonstrat niys-
§ s» terium. Cuius trinitntis
sacramentum et aggeus
pro-
plieta ita aperuit ex per-
sona domini dicen» : 'Spiritus mous erit
in medio uestri*. Ecce de us
qui loquitur, eccc Spiritus eins
post liée de tertia pechona
id est de filio ita subie-
cit: 'Quia ecce ego com-
mouebo celum et ter-
reni, et ueniet desidera-
ci 7 tus cuuctis gentibus'. In
esaia quoque sub propri-
a caique persona
WH
einnissa gotes nraugfaida, hear
saar after quliad: 'Got chiuuo-
lahta manuali imu
anacliiliihhan'.
Endi nuli so dhar after got quitad:
•r>'See ndam ist dbiu cliiliihhü
uuor-
dan so einliuuelih unser': Dhiii sei-
ba manegliiu chinomidiu arau-
ghir dhazs niegliinign rhirutii dhera
dhrinissa.
Dhera selbuu dhriuissa
lOlieilac chiruni aggeus dber fornsago
sue araughida in drubtines iieiiiin
(|uhedlieudt: 'Miin gheist seal iiuesan
nudar eu inittem*. Seegi got dbar
sprah, seegi siin glit-ist ist nuli
15 after dliiu saar
chimeiiiit. Umbi
dlien dhrittun heit, dher fona
suni ist, sus quliad dher seibo fo-
rasago: 'Huuanda see ili chihruo-
ru hiniil endi erdhn, endi quhi-
20 mit dher
uuilligo allem dheodom'.
So sama so nuli araughit ist in
isaies buobhum euchiliuueliihhcs
Lat. 3— 4 Gen. I 27; imaginent et .siniilitudiucm sunui A rev. Γ»—Γ»
Gen. Ill 22. 12-13 Agg. II (!. 17—20 Agg. II 7-8. 21-22 sub
propria persona cujusque Arev.
Ahd. 7 ohinomidiu Hs. verschrieben für -dio nach manegliiu
Beitr. IX :<2ü f. Vgl.
noch Iloltzinann S. l.il), Weiuhold H. ÎH, 120
sub manan und Sievers Heitr. V 144
f. Ι'Λ Heegi, o ist in i verändert
worden.
18
civiliru oru Hs.
'Eggers 35: chinomida
204
I=Isidor
DER PARISER CODEX.
distinctío
trinitntis dicen-
te eodem filio ita osten-
ditur: 'Ego primus et ego nouis-
sinms. Manns quoque mea
fumi nuit terram, et dextera
mea mensa est celos.
Nam prin-
cipio in abeoondito
lucutus
sum, ex tempore antequam fi-
ere t ibi eram'; et
consequenter
adiecit: 'et nunc dominile deus misit
me et spiritus
eius". Ecce duo per-
sone dominus et Spiritus eius qui
init-
tunt, et tertia persona eiusdem
§ 8 domini qui mittitur. Item alibi
per euudem prophetam
trinita-
tis sic demonstratur
signifi-
cantia : 'Ecce, inquit, puer
meus, suscipiam eum; dilec-
tus meus, conplacuit sibi in
ilio anima mea; dedi
spiritum nieum super cum'. Pater
fìliuni dileetum puerum
uocat,
xvnr
dhero
heideo sundric uudarscheit,
selbemu dhemu gotes sune quhedhende-
mu: 'Ih. eristo endi ili
attristo, mino
hendi chifrumidon auh yrdha, endi
·"> mi'in zesuua uuas mezssendi himi-
la; ioh fona eristiu uuas
ih chiholo-
no sprehhendi fona ziidi,
cndi aer
huuil uurdi, ih uuas dhnr'. Dliar after
saâr auh quhad : Endi mi sendida mili
IO druhtin got endi siin gheist'. See hear
zuupne dhero heido, got endi siin gheist
dhost sendidon, endi
dher (Diritto heit
ist selbes ilrulitiiies christes dhes chisen-
didin. So nuli in andrem
stedt dhurali
15 dhen sclbun heilegun forasagun uuard
dhcra dlirinissa
bauhnunc sue arau-
ghit : 'Quhad got, see niiin chneht, ih
inaii iiifaliu: chiminni mir
chüiihhe-
da iru in imu mineru
»eulu. Ih gab
20 ubar inaii minuti gheist'. Fnter
mei-
nidst dhur sinan sun, dim o ir ohi-
niinnan chneht neinnida, ubar
Lat. Λ-», 10-11 Is.XLYIII 12—1
:«. 1Γ..
K5 persona lis. 17 —'21 Is. XLIl I.
Ahd. 9 quim1.1 Hs.
)» Non η priiH'ipit» Aivv.
^05
I=Isidor
20
PKK PARISER CODEX.
super quem dedit spiritum sanctum,
quo dominus iesus chrishis propria
uoce
testatur: 'Spiritus domini
§ 9 super me*. Alio
quoque in loco
idem isaias totani trini
ta-
tom in digitorum numero
conprehendene sie prédicat
dieens: 'Quis mensus est
pugil-
lo aquas, et celos pal-
mo quis ponderauit ?
Quis appendit tribus digiti*
molem terre?' In tribus quip-
pe digitis propheta
trinam
diuinç omnipotents equa-
litatem sub quadam myste-
rii lance librauit, et
pa-
rilitatc uirtutis
coope- ·
rationem potentiy et uni-
tatem substantie, quo
una eademquo in triuita-
te est, in tribus digitis de-
§ lOelarauit. Ouius trinitntis
XIX
De dhen ir
sinan glieist gab.
Umbi
dhen druhtin nerrendo christ sineru
selbes stimnu urchundida, dliuo
ir quitad:
'Druhtines ghoist ist ubar mir*.
5 Endi auh ir seibo isaias in andreru
stedi alle dhca
dlirinissa in fìngro
zalu bifenc, dhuo ir sus predicando
quliad: 'Huuer unes uiezssondi in eine-
inu hantgrifla uuazssar? Endi huuer
1" uuae hiniila sineru folmu? Huuer
uutic dhrim tìngrum alian aevdh-
uuasun'i' In dhrim fingrum chiuuiss»
dher heilego forasago dhea
dhrifal-
dun ebanchiliihnissa
dhera almah-
15 tigun gotliihhin mit
sûmes chirunes
uuagu uuac. Endi auh mit dhes
meghines chiliihnissu
chraft dhes
ebanuuerchos endi einuisna dhera
almahtigun spuodi, dhiu ein ioli
20 samalih in dheru dhrinissu ist, in
illuim fingrum dliurahchundida.
Dlior sellio IVtnisngo
nuli in androni
Lat. 1 spiritum suum Arev. 3—4 ïs. LXÏ 1. S —12 Is. XL 12.
14 eqa Ils. 16 et ex parilitate Arev. 19 Que lis. 20 una Hs.
Ahd. 2 druhtin, nach d der Strich eines h zum Teil ausradiert.
Eggers 39: uuas
206
I=Isidor
DER PARISER CODEX.
21
mystcrium
uHas se cojç-
nouisse testntur idem
pro-
phcta dicendo : 'Uidi dominum
sedentem super solium
excelsum.
Séraphin stabant super
illud, sex ali; uni et sex
hIv alteri. Duabus ucla-
baut faciem eius, ct
duabus
uclabant pedes eius, et dua-
bu8 uolabaut'. Quem ut tri-
lium in personis
ostenderct,
ct uuum in diuinitate
mon-
straret, sequcnter
ait :
'Et clamabant alter ad al-
terum et dicebant: sanctus, sauctus,
sauctue, dominas deus exercituum, ple-
na est oinnis terra gloria eius'.
11 Ecco trinimi sauctificatioucm
sub una confessione
celee-
tis persultat
exercitus; unam
gloriam trinitatis séraphin
trina repetitione procla-
mant.
XX
stedi chundida, dhazs ir dhera dbrinis-
sti chiruni bichnadi, dhuo ir sus quhad:
'111 ehisah druhtin sitzendan oba
dhrato
hohemu liohsetle,
eudi seraphin dhea
5 ungila stuonduu dhemu oba; sehs feth-
dhahha uuarun cines, sclise andres; mit
zuuém dhehhidou siin antlutti, cndi
mit zuucm dhecchidun sine fuozssi, endi
mit zuucm flugun*. Dhazs dhcr
forasago
lOauh dhen sclbun druhtin diiritaldan
in siitem hcidim
araughida endi cinan
in sincru gotnissu
ehichundida, dlmr
after quhad fona dhom angilum :
'Endi hrcofun ein zi andremu quhe-
ludhandc: heilac, heilac, heilac,
druhtiu uuerodheoda
got, folliu
ist al i.'vdha dhincra
guotliihhin*.
See hoar nu dhca
dhrifnldun hoi-
lacnissa undar eineru
biiihti
20 dhazs himiliaca sole so mendit.
Endi
dhoh ein guotliihhin dhera dhri-
nissa syrafin mit dhcimt dhrit'aldtn
Lat. ,-t—10 Is. VI 1—2. 12 mons|traret Us. 14-17 Is. VI :?.
16 dominus exercituum Arev. 20 una He. 21 Seraphin Ils.
Ahd. 2 bichnadi Ils. 18 dhrifaldiu Ils. 21 ein über die Zeile
geschrieben.
Eggers
41: eina
?07
I=Isidor
DKR PARISKK COÜKX.
Nam
quid ter sanctus indicat,
nisi eiusdem trinç omnipoten-
tiç gloria demonstrata
est? In deitatem trium persona-
rum significatio non
autem si-
cut tres persone ita ot tres
díi credendi sunt,
sed in
eis personie una diuinitas
praedicanda est. Heeundum
moysi sentcntiam
dicen-
tis: 'Audi israhel,
dominus deus
tuus deus Hirns est'. Et
¡terum : 'Ego sum deus
et prêter me non est ali-
Cap.Y. us'. QUIA CHRISTUS FIIJ-
US DEI DEUS HOMO
FACTUS EST.
§ 1 Jlucusquc mistc-
riuin celesti» îiutiuiiii-
tis in chrieto nt
significîinti-
am diuine trinitatis os-
tendimus. Dehinc soribtu-
XXI
quhide
meinidon. Inu huuazs andres
zeihnit dhar dhea dhri
sanctus chiquhc-
dan, nibu dhera sclbun
almalitigun
dhrinissa guotliihTiin ist araughit?
5 Endi dholi dhiu huucdhcru in dhemu
buuhnungc dhcro dhrio
hcido gotes
ni sindun zi chilaubanne, dhazs sii dhrii
goda siin, so suma so dhea dhrii heida
sindun, oh in dhem dhrim
heidim seal
10 man ziuuaarc eina gotnissa
beodan.
Aster moyses quhidim,
dhar ir quhad:
'Chihori dim israhel, druhtin got dhîiu
ist ciño got'. Endi auur ist auh ehiscri-
ban : 'Ih bim
ciño got ondi ano mili
15 nist under'. HEAR QUHIDIT HUUEO
GOT UUARD MAN CHIÜUORDAN
CHRIST GOTES SUNU.
(Intazs hoar mi
aughidom
unir (Hinzs ghcistliihhc oliinmi
20 dhera himiliscun chiburdi in christc
cndi dhera golliihhun
dhrinisna
bauhnunga. Hinan
t'ranimert
Lat. 2-5 nisi ** demonetrata <;st
in deitat« trium pcisonaniin
significatio? Non autem Arev. 9 praedicanda est secuiidum A rev.
11—12 Deut. VI 4; dens, deus tuus Arev. 13—15 Deut. IV Í55, Ps.
XLV 5. 15 Abschnitte 12 und 13, in Arev. erhalten, sind
ausgelassen
in P.; Christus fehlt in
Arnv.
Alisi. 12 isra'Ol Ils.
208
l=Isidor
DER PARISER CODEX.
auctoritute eundeni
lilium dei natimi i»
carne
inonstremue : Manifes-
tantes primum quia idem
tìlius dei projttcr nostrntn salu-
toni incarnatila et lio-
nio fuetus est, sic cui
ni de eo
prnedieat esaias: 'Par-
uolus. inquit, nut us est nubi«,
lilius datas est nobis, et faehts
est piiueipatus eius
super hu-
ineruin eins, et uocabitur nomea eins
udmirabilis,
coiisiluirius, deus
sortis, j»ater futuri seculi, prin-
ceps pucis; multìplicnbitur
inipenum eius et pacis non erit fi-
5? 2 nis\ Paruolus enim cliristus quia
homo, et natila nobis
non .siiti.
Quoti enim humo factus est
uobis profeeit, et ideo
nobis na-
tua est. Filius miteni datus est no-
bis, cuius nisi dei filius ?
XXII
nu
chichundemes mit hçrduonic dhea
heilegin cliiscribes
dhazs ir seibo gotes
suini uuard in liihhe
chiboran. Arau-
ffhemea saar nzs erist
liuueo ir seibo
5 gotee suini dhuvah unsern lioilidlm
in Heiselies liihhe man uuardli uiiordan.
So isaists umbi inaii predì^ondo quhad :
Oliindh uuirdìt uns ehiboran, sunti uuir-
dit-uus chigheban, cndi unirdit aiin lnjr-
10 duoni oba sinein seuldroni, endi uuir-
dit siiti namo chinemnit
uundarliih
cliirado, jçot strengi, fa ter dheni zuo-
Imldun uuernldi, fri do
herosto: cliiina-
nnefaldit uuirdhit siili chibot endi pinc-
15 rn sipbea ni unirdit enili*.
Meinida
dlier forasngo ehiuuisso
in dheru christes
lyuzìinn, buunnda ir uns uunrd ehibô-
liin, nalles inni sei
beimi. Huuauda elii-
uuieso (111ii/s ir man uuardli uuordan
20 nnsili liilpit, endi bidhiu uuard ir uns
eliibornn. Smiu nuur uunrd uns chiglie-
ban, liuues nibu gotes suini? Siin h^rduom
Lat. 7 faetus est. Sic enim Arev. 8—17 Is. IX ti—7. IO et
tiliue Arev. 16 ejua Imperium et pacis ejus Arev. 17 quia homo; et
natus est nobis, non
sibi. Arev.
Ahd. 4 Hebbo Hs. 9
endi, Anfang dea fünften Monseer Bru eh-
stiiokea (XXXVI). 12 Got. Hs. 17 lyuzilun, Braune schlagt
vor lyuziliiii fLesebuoli 2 S. 15). Das Suffix -in
der lem. Abstracta ist
aber immer mit einfachem i geschrieben, li» uimrd1' Hs.
209
j. isiuui
DKK ÎWKISKK CODKX.
Principatus
eius super hume-
rurn eius, siue quia cruccm propri-
is humeris ipse portauit,
siue quia titulum regni super
humeros et caput eius pilatus
§ 3 scribsit. Erubcscant itaque
impii, et agnoscant uoca-
ri christum filium dei siue nattun, ot
adsumptionem corporis
par-
uolum factum. Do quo dauid ait :
'Minuisti eum paulo minus
a deo\ 'Quia dum in forma dei
esset, non rapiiiam arbitratus
est esse se vqualem de0· Sed sc-
metipsum exinaniuit forni
ani
eerui accipicns*. Ad quem
dum patcr in psulmis ile
illu
«•terna natiuitatc
dicerot:
'Ex utero ante Juciferuin
genti-
i te', rursus futuram eins in car-
ne natiuitatem ostendens,
eubiecit dicens: 'Et
quasi de uul-
llll
XXIII .
oba
sinem sculdrom. ioh bidhiu huuanda ir
in siin selbes sculdrom siili cruci
druoc, ioh bi-
dhiu huuanda dhcn titulo sines riihhes oba
sinem sculdrom ondi
sincmu haubide pilatus
<r>
screiph. Oh schamoen sih mi dhea
aerlosun,
ondi Inclinami sih zi
nemnanne christ gotcs
sunu, ioh chiboranan
chilaubcn endi dhurah
per dhes liihhamin iufancnissa lyuzilan uuor-
dauan. Umbi ¡nan quii ad dauid: 'Dhu chimin-
lOncrodes inan liuzclu minnerun dhanne
got', 'iluuanda innan dhiu ir uuas in gotcs
faruuu, ni uuas imu dhuo
einighan fai
ardoilendi, dhazs ir goto
uuas cbanchi-
liih. Oh ir sih selbun aridulida, dhuo
ir
15scalchcs chiliihnissa infenc'. Zi dhcmu dhuo
fater in psalmom umbi
dhea sino euuìgun
chiburt quhad: 'Fona
hrcue aer lucifere
ih «111 i li chibar': Dhuo sani* »Unir after aiuu-
ghida dima zuolinlduu
sino chiburt ¡n
20 fleische, dluio ir quhad: 'Endi so
sama ho
fona dhemu berandin
hreue, so arspringit
dhcr dau dhinera
iugundhi'.
Lat. 7 impii ¡u<liici Arcv. 8 dei vivi natimi Λ rev. '.Ι ,ίιΙηιιμι1
Iìdiicui
Hs. 10 de quo Arev. 11—12
Vs. Vili 5. 12 ab angeli* anstatt
a deo Arev. 12-16 Philipp II 6-7. 19-20, 22 -XXIV 2 Ps. CX 3
(vgl. Vetus Italica ed. Sabatier).
Ahd. 5 screiph, Kndc des fünften Moiisecr Bruchstücke».
210
I=Isidor
DEH lWHISEtt CODEX.
J.O
XXIV
nrietur tibí ros aduHsecn- § Τ tie. tuo. Hnnc incorpora- tioncm lilii dei et Spiritus saiiehis in ρ sal- S Γ» IJeruni quotîens ini- |
Dhcsa
infleiscnissa nuh dhes gotes suncs
licilac glicist in psalmum sus chundida, dhar
ir quliad: 'Zi sion quhad man, endi man iiuiv-
dit in irvi chiborau, endi dher seibo chiuuo-
b rah ta sia ir hohisto'.
See dher in sion
uuard chiboran, cndi dher in dheru sel-
bun bure uuard uuordan alierò odh-
muodigosto, dher seibo ist dher bobista
dlior sia chiuuorahta.
Endi nuh huueo
10 dher seibo druhtin ist dhar ist after chi-
8criban : 'Druhtin saghida dhazs chi-
ecrip dhero folcho, dhese ist dhar chibo-
ron*. lluucr ist
dhanne dhese man dher
dhar scoldii chiboran uuordan? chiuuis-
15 so ist izs dher
liohisto endi druhtin. Man
bidhiu huuanda got uuard man chiuuor·
dan. lloliisto bidhiu
huuanda inan bi-
milo cndi anghila ubnr sili infahant.
Druhtin ist auh bidhiu lumaiida imu
2t) olliu himilo endi aerdha chiscafti sin-
duii dheouondiu. Uuaar ist dhnzs so
osto so dhea christos fiant
dhosiu heilegun
Ut. I U, 10 \'l Ps. IjXXXVH Γ», f.. r> Di.·
Abkiii/.uiiíí dr
dicitnr wurde von dem Übersctzi'r als dt - elicit fçiml«»si*n und deswcgi'ii
durch quhad übersetzt.
10 Dominus nuniorauit Hs. 11 populis Arov.
12—13 Quia est iste? vir scilicet, et excelsus, et dominus Arev.
Alid. 4 ira.
'Eggers 47: mila
211
I=Isidor
DER PARISKR CÜÜBX.
natiuitatis
eins audiunt,
conclusi duni non haboaut quod
proponent, argumentantur
dicentes necdum ucnisse christum
do quo hec omnia ore
pro-
phetarum presaga ceoi-
oerunt. Quçramus orgo
rompus natiuitatis cbristi,
utrtim iam aduenerit,
an
uonturus adhuc
exspcctctur.
In danihelo igitur tompus ad-
uentus oius certissime ostcn-
ditur, et anni numcraiitur, et ma-
nifesta signa eius pronuntian-
tur, et post aduentum oins
et post mortem sutura iudeo-
rum excidia ibi certissime
§ 6 manifestantur. Sic enim
ait ad eum angolus :
'Daniel aduorte sermo-
nem et intellege uisio-
nem. Lxx ebdomadae
XXV
foraspel
chihorant umbi christes chiburt,
so bifangolode sindun simbles, dhazs sic ni
ci gun couuihd huuazs sie dliar uuidhar
setzan. Oh sic dhanne zollando quhe-
■"> dans, dhazs noli clirist ni quhami fona
dhemu dhiz ai in
furasagono mundum
dhon aldun aer langhe bifora sungun.
Suohhemcs auur uuir nu ziidh dhera
Christes
chiburdi, liuucdhar ir ili quhami, odlio
IO unir noli sculim siitt quhemandes biidan.
In dhemu heile^in
danihcles chiscribe ist
umbi dhea christes
cliumft ornuatliihho
araughit, ondi iaar ar/clidiu. ioh of-
fono sindun siniu
zeihlian dites bifora «hi-
I5chundidiu, ioh dhar ist
auli oH'anliihhost
chisaghet, huueo dhoro iudeo quhalm aster
christes chiburdi ioh
aster sineru martyru
quhcimui scoldi. Dhar ist izs diiuuisso ho
zi ornusti nrnughit, so dlier augii gotos
20 zi dbeiiiii hoilegin
forasagin quhad: 'Da-
nihel nini gaumun dhosses
uuortes ondi fyr-
stant dhiz chisiuni. Sibunzo uuchhono
lait. 5 ora Ar<;v. Il danifle Arov. |(> pust fohlt in Λ rev.
sic Hs. 20-XXVL 7 Dau. IX 2H-24. 22 ebdoinadas Ils.
Ahd. 21 ni''el Hs.
21?
I=Isidor
DEH PAltlSKR. CODEX. 27.
XXVI
adbreuiatg sunt super populum sindun chibreuìdo oba dhinum liudim, endi ob:i
tuum et super urbem sanctam tuiim, dlieru dhineru heilegiin bure, dliazs cbiendot
ut consumetur praeuarieatio ct finem uuerdhc dhiu aboba ubarlilaupnissi, endi
accipiat pcccatum et deleatur dhazs sundono uuerdhc endi? unrehd uuer-
iniquitas et adducatur iustitia ô dhe nrdilet ondi euuic rehd biquhimc
sempiterna et inipleatiir uisio et ondi cliisiuni ioh forasagono spei uuer-
propheti«,» et nnguatursanctus sanctorum', dhen arfullit, etuli dhcro beilegen«) hoi-
Qu<; scilicet lxx ebdoma- lego uuerdhc ehisalbot'. Chiuuisso mi
di» si ¡ι tempore dauielie ibu dhen sibunzo uuehhono fona danilieles
numerentur, procul dubio suuetus 10 zide uuerdhant chizelido,
buuzsstm eini-
sanctorum dominile iesus christ us
olim gan zuuiuuii ist dhanne archennit, dhuzs
7 uonisse eognoscitur. Ebdomada dher alierò hcilegono heilego
niimquc in sacri s eluquiis - druhtin nerrendeo christ in int langhe
scptein nnnis terminatur. quhoman. Dhea uuchhun auur in hei-
Diccntc domino ad moysen: lñlegim quhidim arfullant sibun iaar.
'Nuinoriibis tibi vii elido- So ir srlbo druhtin quhad zi nioysi:
iimilus imnormn, id est septi- 'Zeli dhir sibun iaaro uuehhon. Dhazs tneinit
os scptcni, que simili faciiint sihun stuixloin sibimiti, in dhem sindun
¡limos xl et viiii'. A tempo- -/isunuinde ehizelide eine« min dlmti-
re ¡taque diinihelis prophète 20 ne Rnii'zue innro*. Fona dnniheles ziiil«·
usqup ad presens tempus nuur dhes forasagin untuz« dhiu
plus quam cxl ebdoma- selbun christes chumsti ziidh mera
de
Lut. 'Λ ut am Itande; consummctur Àrev. 7 prophetiu et unçatur
Arev. ï) daniele Hs. 10 enumerentur Arev. 11 olini uenis se Ifs.
15 dicente Arev. 16—19 Levit. XXV 8.
18 septeni Ils.; qui Arev.
19 quadraginta novem. Similiter septics si>pttinginta fiunt qundrigenta
nonaginta. Tdeo tot anuos fuisse credendum est, a Daniele usqm» nd
Christum.
A tempore
etc. Arev.
Ahd. 11 —12 dhazs [ dhazs Hs. 15ia|nrlls. 17 sibun über die Zeile
geschrieben. 20 iaaro über dio Zeile geschrieben und etwas ver-
schwommen; zi'de Hs.
1 Eggers 49: endi (einzufügen)
213
= Isiilor
DKli i'AKISKK OODKX.
adminterantur. Idcoque
iam aducnit ehristus,
ijucin
iiduuntiabiit senno pro-
§ S photicus.
Post Ixx enim
ebdomada« et ìiatus et pas-
sus astcnditiir christus,
et oiuitatein
liierusalem in
exterminatione
fuisse, et sacrificami unetionom-
(|iie cessasse. Sic enim sub-
iecit idem prophet»: 'Et oe-
cidetur christus, ct
ciuitatem
et sacrificiuin dissipabit po-
pulus cum duco ucntiiro, et
finis eius uastitns, et post
fìucm bolli statuta
desolatio'. Post passi-
oneni ¡gitili* cliristi ue-
nit titus «'t debel-
lauit iudcos ct
destru-
xit urbem et tomplum.
Et cessauerunt liba-
inina ct sacrificia,
XX VII
siiulun illianiu;
zeliniizo ondi foor/.ui;
uiiohliono eliizelido,
ondi bidliiu iu elii-
uuisáo (|uham christ, dlien dhes fora-
srt<iin uuort bifora chundida.
After
.*) dliein sibunzo uuelihom ist hear otfo-
110 arau^hit ziuuare christan iu
uhiboranan ioh
chiniartorodan,
ondi tllia/.s dhiu bure hierusaleni
aruuostit uuurdh, endi
ghelstar
10 ioii salbunga bilunnan uurdtm.
So
dhar after auh ehiuuisso <|uhidit
dher seibo forasago : 'lindi arslagan
uuirdit christ, endi dhea bur« ioh
ghelstar fyrodhant liudi mit
]5dhemu zuohaldin herizohin. Kndi
dhes endi uuirdhit
odhin. Kudi
after dhes chifehtes ende tmirdhit
dhar chisetzit
idalnissa'. Dliiz
uttard al so chidaan ziuuare, dhtio
20 titus after dheru ohristes passione quham
endi nani sigu iu dhem iudeoliudim
endi zistrudidn dhea bure ioh
Lai. I
eiiinnernittur Ar<>v.
ΓΧ. 20. 12 Hanctuariuin Arev.
Ahd. 1 feozuc Hs.
7 extermination)1!» Arnv. 10 - It» Dan.
214
I=Isidor
r>KR PARISER CODEX.
2fl
que ultra illuc cele-
brare non potuorunt.
Ut impleretur quoti
fuernt ante η pro-
phet» predietum.
** Sed duritia eordis iu-
«Inici quia ipsi phristum in-
toreniprimt, indo eum
udirne uonisse non ore-
dunt. Probauimus domiuuni
nostrum iesuni
christum seeundum
carnem ¡¡mi natiun fuisse.
Sed ndicifc incredulus,
cur in carne uenitV
Audi tM'jiO causimi.
Dcus cum liomincni
fecisset
suiiiniu beatitudine praodi-
tum ot diuine iinagi-
nis docoro lionora-
tutu, posait cum in pa-
radiso, ut «'sset dí'o
SlllliíM'tlIS, í'ptt'l'ÍS
XXVlll
dhazs
gotes tempii. Endi dliuo bilun-
nun dliiu blostar
iro ghelstro, dhiu
sie eomaer suri dhazs in iro samnun-
glip dhar haldau ni
niahtuu. Dliazs
■r>
ar full it uurdi, so or bifora uunrtlli
rlñobundit dliurali
«ilion fornsagun.
Oh huuandst sie mit dhoa iudeisebin
muotes liartni.ssu
cliristan arsluogun.
bidhiu ni uueìlont sip inaii noli qulio-
lOnipnaii cliilauban.
Chiuiiisso oliiof-
fanodom iiuir nu bear, dbazs unser
drubtin norrendeo christ after dheru
floiscliililiun
chiburdi iu uuardh cbi-
boran. Oh dher uiicliilnubo fraghet
15 nob endi quhidit: bihuuiu uuard christ
in liihhi chiboran? Ohihori
nu sabba
bihuuiu. Got so ir erist maniuin chi-
fruinidii mit dhem hohistotii snlidhom
odngan ondi mit seiioniii dliprn gotliili-
20 bun eliiliibnissa chipredan, dhuo
set/.ida ¡nan in siin parndi^i. illia/s
ir cliilioric uimri irotp i>ndi
furiro
Lat. 1 oplebrari Arev. C> Sed o (Imitili A rev. lfl ornatili« Arov.
22 et eat'tpris Arev.
l=isidor
1)KU l'AUKSEK CODEX.
§ 10 creaturis prnelatus. Ille
autem rebollis
etfeetus
contempta diuinitate
¡iitin'dictmii
uiolauit pvaewp-
tum. Quern proieetum i»b super-
hiiini deus non occidit, sed
exuloiu paradiso fecit,
oxspeotmis ut per pi»niti»n-
tiam reparari possit
ad ueniuni. Et cum ille
non reuocaretur ad uiiun
uirtutis : Dedit lcgeni
per moyscii ut ucl per
ipsam reuerteretnr
ad aniorem dei et ope-
rationem iustit"ut\ Sed cum
ne hanc quideni contu-
raax et incredulus custo-
diret: Uenit tandem filius
dei et corpus humanum ad-
surapsit, ut dum uideretur cre-
deretur: Omissisque muii-
dus di'iiioiiuin
Himulaeris
XXÏX
uuari
andrem gotes chiscaftim.
Oh ir uuardh dhaune uuidharbruh-
tie, mit unuuerdnissu gotes
chiun-
lireiuida dhazs
undar«)uhedene
*> oliibot. Inaii dliuo dlianan u/s dim-,
nili goilin aruuorpaiinii ni arsluoc
got, oli uurelilinn cliif'riimida uzs
fona imradises bliidlinissu, bi'it
noli
dliuo dl ιοί· aluunldendeo, dhazs ¡r
10 sili auur dhurah hreuun inaliti
cliigarauuan zi oliinisti.
Elidi so ir
auur dliuo ui uuaa
huuert'andi
/λ dhes errili moghinos uueglu»:
Uab dliuo got moysi
euua dhazs ir dlioh
ΙΓ) in dheru cliiliuurtì zi gotes
lniuniu endi
zi rehtnissa
uuerchum. Uh so ir dhuo
ubarmuodic endi
unuhilaubeudi noh
dhea selbun euua ni uuereda: Dhuo
azs iungist bidhiu
quhain gotes sunu
20 endi antfrnc mannes liihhnniun, dhazs
dhanne sie inan selbun
chiâahin, dhoh
so rhilnubiditi : Endi dhazs mittingart
firlcizssi diubilo drugidha ondi auur
Lat.
11 reuocnret Ils. 17 nee ils. 21 summit 11s.
Ahd. G arslu!oc.
8 bli'dhnissu Us. 16 rehtnissu Us.
I=Isidor
DKR PAltlSKR CODEX.
reconciliarctur
gra-
tis conditoris. Hec est
11 causa natiuittitis christi,
quelli iuûVi, etsi
patian-
tur iiutuin, seandali-
zantur taineti eruoHixum
es niortuuin. Nun intel-
legentes quia (sieut ) propter re-
demptioncm inuiuli illuni diuit
nasci, ita et pati
ope-r-
iuit.
Cuiiis passioneni
et mortem in su»» loco serip-
tuniniui tcstinumiis
adprobabimue.
Ν une itero scquaiuur
debitum ordiuein, et
cuiue
demónstrala est post
gloriimi deitiUis huma-
nn iiatiuitas, demon-
stretur et genus et patria:
VI. IN(U1»
I)K NO.MINK
KIÜS
XXX
aruuegodi
zi sines sclieffidhes huldin.
Dliiz ist dhiu sahha ehriâtes ehiburdi, dhen
iudeoliudi, dhoh sie inaii cliiboranau ehi-
laubeii, lastront inaii
ilhoh dbiu liuue-
δ dheru in cruci cbiälngaiian ondi
dodau.
Xi siuduu lìrstnndninle
dha/.s so selp so ir
dburali uueraldi
aloosuìn uuardh cbi-
boran ebisagliot, so sama ault uuard rlii-
qtibodau, dliazs ir bi
ìuittiu^ardes tiara
IO ehiristu t'himartirot uuerdhan. Ohes
uiat'tyiunga ondi dodb
unir tìitdeiues
mit uroliiiudin dites beilegiii 1Ί1 ¡beri-
lios, dilatine unir tu andreiditu dhurah-
fareines, dltnzs hear aer dbiu zi sagen-
15 ne ist.
Nu auur folglieines dbera
bigun-
neuiin redini : Eudi dbes selben curistes, dbes
unir in sinera
maimiscniesa ehiburt
after dhera gotnissa guotliiltbin elii-
cbuudidom, chichuudenies aub nu dites
'JO titillili emli odhil.
1MGUXSTÜX ΑΙΠ1
Κ II IST UM lil
SIN A Ν
NAMUN SI'JtKlIIIAN.
Lut. S stellt ausgelassen in der Hs. U deruit Arev. H»—
'JO dt>-
monsjtretur Hs. 21 Der Titel des sechsten Kapitels ist zur gleichen
Zeit ein Teil des vorhergehenden Satzes. Der Titel in
Arev. ¡st Di«
ninnine Jesu.
Alni, lit Wciiiliiibl romgiert dlu-ra in dhea.
:■]/
I=Isidor
υκκ
SCIi CüliKX.
§ 1 Prima enini appel-
latio nominis iesu
inuenitur in figura
domini
nostri iesu cliristi antea praediea-
ta. Nam auses quidam,
qui ñaue filius nomina-
batur, a moyse iesus
cogno-
niinabatur. Hie enim post
ohitum moysi dux efiectus
principatuiu obtenuit et
térram promisse, hereditatis
distribuit. Mutatio no-
minis quid significabat ?
Nisi quia defuncto nioyse,
id est defuncta lege et
legali praecepto
cessante,
dux nobie dominus iesus fihristus
erat futurus. Qui nos
per iordanis fluenta, id est
per baptismi gratiam sancti-
fioatos, et omnibus uiti-
orum gentibus expulsìs
uri
XXXI
Azs
erist uuardh ìesuees namo fun-
dan in bauhnungum unseres
drulitines iesus christi's
bifora ohimeinit.
Huuanda bidhiu uuardh cliiuuisso
•r> auses
dher naues sunu fona moy-
sise in binamin iesus
chinenmit.
Dher seibo infenc haerduom dhes
israhelischin solches, dhuo ir
dhes
Icididh uuardh after moysises
lOablide endi dliea lantscaffì
dhes
ini chiheizssenin arbes chidei-
lida. Uuexsal dhes nemin liuuazs
bauhnida? ìiibu dhazs after inoy-
sise dodemu endi dheru
euu zifare-
15 neru ¡oh dheiu aldom gotes chibodum
bilibeucm uns zuouuert leididh uuardh
unser druhtin iesus christus, dher unsili
dhurah iordanes runsn,
dhazs
ist dhurah dhea gheba dhera
20 heilegun daufìn chiheilegodo, alleni
alludono chunnum nrdribeneni
iuh iillfm hcri'iinr
ubilero augii"
Lat. 3 Inuenitur Hs. 8
hie post Arov. 11 promissionis hereditate
Arev. 20 gratiam baptismi Arev. 22 generibus Arev.
Ahd. 6 in, über i ein Theil eines Striches,
vielleicht eines b. 22
alluni Ils. Über dem u
ein Strich, wahrscheinlich als Zeichen, <l:iss
df>r Buchstabe rurrigiert worden sollte.
218
I=Isidor
DER PARISER CODEX.
XXXII
angeloruni mnloruni
hostibus eft'ugatis, per-
duceret ad terram repro-
missionis melle et lac-
te edentem, id est uite
neternae possessionem,
> 2 qua nihil dulcius. Ideo
pnim ille huius sacramen-
ti imaginent suscepit, ut
iesiis nomiiiaretur ad sig-
nifìcnnduin illuni uorum
iesum.
De quo in psjilinis scrib-
tniii: 'Uonite,
laudemus doiuinum,
iubilemus potre iesu nostro*.
Ubi osteuditur doniiuuni esse ¡esimi.
Do quo ot nubi in psulinis:
'Placet »ibi domimi» in populo
suo ot cxultmiit man-
suetos in io.su'.
Hec enim
in hebreo sic habotur.
Ciip.VII. QUOI) AUTEM
KX S ΚΛΠ Ν Κ
arflaugidem,
unsih dhurahleidit
in dhea chiheizssenun
lantscaf
dhar hoaec endi miluh springant,
dhazs ist in dheo uualaeeliti dhes
5 euuighin libes, huuanda dhemu
neouuihd nist suuozssern.
Bidhiu antfenc chiuuisso
dher
naues sunu dhos
heileghin chi-
runes chiliihnissn,
dliazs ir iesus
It) tiuardh ciiinemnit in baulmungum
dhes chiuuariu iesuses. Umbi dhen
in psalmiuu chiscriban ist :
'Qulioinet endi lobemes
drubtin in
hruoftì', singlionies
goto unscromu-
1"» iesuso'. Hear ist araugliit dliazs iosus
ist drubtin, umbi tUiou auh in andrem
stedi in ])salnium
qiihidhit: 'Liihliet ima
druhtiuo in sinon) liudim, ondi arhe-
uit dhea mituuarun in
iosuse'. Dhiz ist
'0 chiuuisso in dhemu hebra'isehin chiscribe
«us cliiquhodan.
IIUUKO Alili KOXA
AMKAIIAMKS
liât. 'Λ ducere lis. ; eaclestis ropioinissionis Arev. ñ ìnanantcm Arev.
S vir ilio Arev. 12 scriptum est Arev. 13-14 l's. X.0V 1: exultc-
mus Domino iubilemus Doo
salutari, id est, iesu putrì nostro Arev.
17-lìi Ps. CXLIX 4. 17 Quia placet Arev. IH oxuHabit Arev. 20
sic habontur. De quo llnlniciio intonai dirons: Kgo gaudobo in Domimi,
ot t'xaltabo in Deo Jesu meo Arev. 21 Dor Titel ist dio ersto Zoilo dos
Textes in Arev., woselbst der Titel su lautet:
Christus ex semino
Abraliae sucundum cameni fuit.
Alni. Il Ober goto steht dus NYoit potro,
in oilier eckigen
Hund mit anderer
Tinte geschrieben.
219
I=Isidor
I>ER 1'AUISKR CODKX.
ABRAHAM FUTURUS
ESSET DOMIKUS IESUS
CHRISTUS,
Genesis ostendit
dieen-
§ 1 to iibrahani ad pue-
ruiii siium : 'Pono liianinn sub
femore meo, et ¡tir« por
douni
celi'. Quo uerbo ehmtum douni
coli de genere suo
testabn-
tur in carne osse
uenturum.
Per femur cniiu genus in-
tellegitur. Signisicaba-
tur autem de semine abra-
he futurum in carne doum
celi. Do quo semine per osa-
iam facta fuerat ei a
domino repromissio : 'In semine,
inquit, tuo benedicenti^
omnes
gentes', id est in christo. De quo
psaimista ait: 'Et bene-
dicentur in eo omnes tribus torro,
ornaos gentes
magnifica-
l»Ullt Oliili*.
ΧΧΧΊΙ1
SAMIN UUARDH QUHOMAN
DRUHTIN IESUS CHRISTUS.
Genesis sngliet huuei» abra-
linmes chibot uuas zi sineniu
Γ» i'linehte: 'Duo dliina liant uti-
dar miin dlieoli, ondi suueri bi hiini-
liscliin gote'. In dhentu uuordo «hun-
dida ir bifora umbi ohristan himilis-
cliun druhtin,
dhazs ir in sines edhi-
10 los Heische quhoman
seolda uuerdan.
In dlieoho ist oliiuuisso zi firstan-
danuo fraincliumt't. Baulinida
dhuo fona abraliamos stimili zuo-
uuordan in Heische himilisouii got.
1 Γ> In sineniu samin
uuardli imu fona druli-
tine cliihftizssnn
dhurah esaian
({uhedhaudau: 'In
dhinemu samin
uuerdhant chiuuihido allo dhoo-
dun', dhazs ist in christe. Fona imu quhnd
20 dher psalmscof: 'Endi in imu uuer-
dhant chiuuihit nlliu
UTdlicliuiuii,
allo dlieodun lobont
inaii'.
Lat. 1 Abrahae Arev. 6—S Gen. XXIY 2- :». (Ί iiiiinum tuam
Arov. IS enini Arev. 15 Isaac Arev. 17— 1Í» Gen. XXII 18. 20—2:5
Ps. LXXII 17. 21 tribstre Us.
Alid. 14 himiliscun, zwischen o. und
u ist ein h ausgekratzt worden.
If» niiard1' lis. 17
qiiheilliiiiiiluii II*. I«,·, ¡jliad II*. 22, XXXIV I
oliili uiiihi I Elidi inulti
Hs.
I=Isidor
DER PARISER CODEX.
35
\XXIV
Endi umbi dhen samun dhurah dhen 10 FLEISCHE CHRISTES BIDEX- lacob dker hoho
fater bauhnendo 15 dheohuin: Inumi dliiu dher quhi- 20 bun ano httrrun iudœoliudi fona iu- |
De hoc eemine et per eundeiu
esaiam uox domini loquitur:
'Educam, inquid, de iaoob
semine et de iuda
possedente™
montes nieos'. De quo alibi
idem prophète: 'Nisi dominus reli-
quîsset nobi semen'.
. Vili. ET QUIA DE TRIBU
IUDA
8ECUNDUM CAR-
NEM CHRISTUS EXPEC-
TANDUS ESSET,
§ 1
lacob patriarche signifi-
cai dicens: 'Non deficiet
princeps ex iuda nee dux
de faemoribus eius,
donec uc-
niat qui mittendus est et
ipso erit expectatio gentium*.
Certum est enim usque ad or-
tum cliristi non defuissc
princi-
pes iudeorum populi ex ge-
nere iuda nec duces de fe-
moribus eius us(|ue ad
herodeni
Lut. 3—5 Is. LXY 9. 4 semen lis.; possidente» Arev. 6 do-
minus sabaoth Arev. 6 - 7 Is. I 9. Dieses Citat aus
dem Isaías wird
in Arev. vollendet, d. h. semen, quasi Sodoma fuissemus, et quasi
Oomorrha similes facti essemus. 8 Dieser Titel
wie der des vorigen
Kapitels bildet einen Teil des Textes. Der Titel in Arev.
lautot: De
tribu Jude ortus est Christus. 11
Am Rande steht die Zahl VIII.
Ut—17 Gen. XLIX 10. 20 populi iudaeorum
Arev.
Ahd. 1 siiiuuN He. Das Ν ist durch einen Klecks verwischt.
Í» Weinhold lindert chunnes
fleische in ehunno Hoischos um. 11 Uuas,
ein Wort ist ausradiert worden und Uuas an
dessen Stolle geschrieben.
V.i Über liorrin ein Strich von anderer Hand. 17 l»M<rnt, α ¡st vorwischt.
Eggers 63: chisitzit
221
I=Isidor
DER PARISER COí EX.
alieuigeiiam
regem. Qui
per ambitionein regni in-
repserat
potestatem.
§ 2 Statini enim, ut hoc fac-
tum est et defecit dux ex semi-
ne iudy, aduenit ¡He qui
mittendus erat, quein gen-
tes et populi expeotabant.
Iudei autem peruicacia inpu-
dice frontis dicunt non-
duni esse hoc tenipus
expletum,
mentientes nescio quem regem
ex genere iudij in extremis
orientis partibus
regimili
§ -j tenere. Xen niltendunt nien-
te oecati simulationis
sue mendacia detegi. Qui-
a iam sicut nullum templum
nullum altare nullum sacri-
ficium, ita nullus
r>;x tiul-
lus sacerdos reinansit
induis. Ñeque enim
XXXV
elidheodiguii
chuninc. Dlier in ghirin
dhes riiìihes dhurahsnuoh
dhes chi-
uualdi. Saar so dhuo so uuard chidaan,
endi biloipli dhuo leididhduom
fona
Γ) iudases samin, endi quliam
dher chisen-
dit scolila uuerdhan,
dhes dheodun
endi Mudi bidaude
uuarun. Dhea
iudea auur dhurah irò
grimmiii mît
dhemu nnscama liabendin
andine
10 quhedhont leogando, dhuzs noli ni sii
dliazs ziidh arfullit, ni
uueizs ili einigan
chuninc fona iudases editile noli in uzs-
sonondeni eudum
oostarriihhes uual-
deudnn. Xi neniiint gauniun inuoter;
1"> blinde dhero irò ehiliilis.'imouo lugino
nntdheccliidero. Huuunda so solp
so ini noli ein tempel ni bileipli noli «'ini
.■iltari noh
einich oslerune ghelstnr,
so sama ni bileiph im einich chu-
20 nine noli eiuich sacerdos iud^o-
liudini.
Xoh einich Iiighin ni ιιιικ;
iiucs.'in «ism1 proplieta, dlior ιμιΙιιιιΙ
Lat. 9 inpudiee — impudicae. 11 id tenipus Arev. U5 in ex-
tremis, ex ist über dio Zeile
geschrieben. 17 mendacio Hs., nicndarium
Arev. 20 Ita Hs.
Ahd. Κ chidajan Hs. 10 Weinhold stellt leogiiiido vor ni weizs ih.
Ks scheint mir aber, diiss der Übersetzer das Lügen mich
auf den Satz
dhazs-arfullit beziehen wollte, vgl. Holt/mann S.
f>. |(> uutdlicccIiitiMti Ils.
■/?;·
I=Isidor
DER PARISER CODEX.
XXXVI.
esso potest osee
prophetn qui
(licit: 'Sedebunt filii israhel sino
rege sine principe sine sa-
crificio sine altari sine sa-
cerdotio sine manifestati-
onibus'. Quv omnia quis nun ui-
deat nunc in ipsis esse conpleta?
Cap. IX. QUIA CHRISTUS
DE STIR-
PE DAUID NAT US EST.
§ 1 Ecce ex qua tribu nasci-
turiis esset christus, doce-
mur. Ex dnuid
autem stir-
pe seeunduni cameni futu-
rus esse per spiritum sanctuni i tu prue
nuutiatus cet in psnlmis:
'Iuraiiit doniinus (lau¡d in ueritato,
et non frustrnbitur eum: De fruo-
tu uentris tui punani super
sedcin
incanì*.
'Semel iurn-
ui in saneto meo, si dnuid men-
tiur, semen cius in eternum
niancbit. Et
thronus eius
heilegu gheistu:
'Sitzcut isiahc-
lcs suni uno chuuiiic ano hemm
ano offertine ghelstar
ano
altari ano bisscofheit
ano
·"· ¡u-auenissa'. Huuer ist
dher
dhiz al ni einsehe in im selbem nu
uuesan arfullit? HEAR SA-
GHET HUUEO CHRISTUS FONA DAUID
FRAMCHUMFTI CHIBORAN UUARDH.
10 See chunnemes nu fo-
na huueliihhemu œdhile christ chi-
boran uuerdhan
scoldi, fona ilnuiilos
franicliunifti after Heisches mezsse
quhoman uucrdlian
dhurah hcile-
15 gun glioist, so ir chiforabodot uuardh in
psalmom: 'Druhtin
suuor dauitc in
uuiianiissu, endi ni huolida imu:
Dliincra uuomba
uuaxsmin sctzu ili ubar
iiiiiii
hohsctli'. 'Eines suuor ih in mi-
20 » emu heileghin ; ni liugu ih dauide, situ
samo ardot in ¡rimili.
Endì siiti hoh-
setli ist solili so sunna azs mineru
Lut. 2—Κ Os. Ill 4. S (¿nia il«· stirpt· Dauid nains rsl Christus
Arov. 1» Am Kunde steht dir Zahl VII II. Il est Arcv. IG-lì»
Ps. CXXXII 11. IR voritatom Arcv. »tatt in v. li) tinnii. Kt
¡tarimi :
Seinol Arev. li)-XXXVII :{ Ph. LXXXIX :m;~:{8.
Ahd. U Uuardh steht in «1er lis. um Kudu »lui- /.oliiitou /eilt*,
lit franic^unifti
Ils. 15 chiforabodot, do von οϊηιτ anderen Hand mil
anderer Tinte über das t geschrieben 17
Spur eines Wortes nach imu. 20 dimite Hs. 22 minera Ils.
1 Kggers 67: dauic!
Mggers 67: minera
' Tggors 67:
Dhine (?)
I=Isidor
DEK ΡΛΚ18ΚΚ
sicut
sol in conspectu moo,
ct sicut luna perfecta in eternimi
§ 2 et testig in celo
fìdeliV. Item
in libro paraliponienon :
'Kt factum est uerbum domini ad
nathan dicens : Uade et die
seruo meo dauid: Hec dicit
dominus, adnuntio tibi
quod <¿d¡-
ficaturus sit domum
tibi
dominus. Cumque impleueris
dies tuos ut uadas ad
patres tuos, suscitabo
semen tuum post te quod crit
de filiis tuis, et stabiliam
regnum eius ; ipse edificauit
mibi domum, et firraa-
bo solium eius usque
in rterntim.
Ego ero ei
in patroni, et
ipse erit mibi in
filium,
et misericordiani meam
non
auferam ab eo, sicut abstu-
li ub eo qui ante te fuit.
Χ XX VI í
antuuerdin,
endi in seuuin so sama
so t'oluuassan mano, endi dher ist chi-
triuuui urchundo in
himile'. So auh in
andreru stodi ist chiscriban in paralipo-
Smenon: 'Endi uuardh uuordan druhtines
uuort zi nathane quhedendi: Gane endi
saghe minemu scalche dauide: Sus quhad
druhtin : Ih saghem dhir dhazs druhtin
dhii* ist huus zimbrendi. So huuanne
ID so dhu dhina daga arfullis, dhazs
dhu saris zi dhinem fordhrom, ih ar-
uuehhu dhinen samun
after dhir
dher uuesan seal fona dhinem sunim,
ondi chistiftu iniu
siiti riihhi ; dher
15 seibo zimbrit mir huus, endi ih
chifestinon dhes .... untazs in
(¿mm. Ih seal iniu uuesau in
fitter
stedi ondi (ir) seal mir uuesan in su-
ncs, endi mina miltnissa ni
20 nimu ih ab imu, so Πι fona dhemu
nani, dher a;r fora dhir uuas.
Endi ih inan chietistu in minemu
Lat. 4 Über paralipoinenoii steht die Zahl I. .'· ■ XXXVIII, I
I Paral. XVII Λ—4 und 10—14. Io aedificabit Arcv.
Alid. δ ìnenou Hs. 11
fordhrom Hs. 16 Nach dh«s ist ein Wort
verwischt worden, welches solium übersetzte, und aus
ungefähr Tier
Buchstaben bestand.
18 ir ausgelassen
in der Hs.
'Eggers 69: sedhai
I=Isidor
DER PARISER CODEX.
tfí)
Kt statimm cum in domo rae-
u ot in regno meo usque in
sempiternimi. Et thronus eius
frit firiiiissimus in perpetuimi".
Λìlvv, omnia quisque in salo-
mone putat fuisse inple-
tn, inultum errare uidetur.
Xam quuliter in salomone
intellcgctiduni eat quod dictum est?
'Postquam dormieris cum patri-
bus tuie, euscitubo semen tuuiii
post te quod erit de filiis tuia,
et stabiliam regnum illius'.
Numquid de ilio salomone
ereditili' proplietatum?
minime.
Ule enim patre suo uiuentc
eoepit regnare. Nani liic
«licitar <|iiìit rum
rcpleti i'uerint
ilies tui, et dormieris cum
patribus tuis, suscitabo
se-
men tmim. Ex quo intelle-
gitur nlius esse
promissus, quia
XXXVIII
dome,
cndi in minoniu riihhe, untazs
in eouuesanden euun. Elidi siili liuli-
setli seal uuesun festista uutazs
in euun'. Dhiz susliihhe so huuer so
5 uuanir, dliazs izs in salomone
uuari al arfullit, uhi abolió firstan-
dit. Inu huueo ist in salomone zi
tìrstandanne dhazs eus ehiquhc-
dan uuardh ? 'After dliiu so dhu
10 slafis mit dhineni faterum, ih ar-
uuehhu dliinan sanimi after
dliir, dhcr uuesan seal fona dhi-
nem sunini, ondi ili
chistiftu dhcmu si in
rullili'. Neo nist zi chilaubanui'
15 dhazs fona dhemu salomone sii
dhiz
chiforabodot. Dhcr cliinuisso hi
sinenni fatore lebendomu
hi^unstü riih-
liison. Inu hear qiihidit:
Illuminili so
dhinc (lau;H arfullidc
uuerdliant cndi
20 dim slafis mit dhhiein faterum. ih ar-
uiit'hhu dhinaii
saniuii. Fona dhesiu ist /,i
fìrstaudaiine dhazs dhar
aiu'.er tuiard
chiheizssaii.
Lai. ."> ipiisquis Λιτν. S saliiiniiic lis. Il) |:¡ L» H ν g. VII IJ.
li> dies vi tac tuae .Vrcv.
Alni. (» ¡il über dit; Zeile geschrieben.
I=Isidor
40
DKR I'AKISKR CODEX.
XXXIX
non
mito mortem dauid sed
post mortem eius
pronuntintus
§ 6 fuerat suseitandus. De quo
per
hicreminm ipse dominus dicit: 'Eeee
dies ucniunt, dieit
dominus, et sus-
citabo dauid germen iustum, et reg-
nauit ivx et sapiens erit, et fa-
ciet iudicium et iustitiain super
terrarii. In diebus eius salua-
bitur iuda, et israhel habitauit
confidenter et hoe est nomen
quod uocabunt eum,
dominus iustus noster*
§ 7 iste est. Qui per nathan
ex
semine dauid promittitur, qui
etiam et per isaiam prophetum ita
pronuntiatur:
'Egredietur, in-
quit, uirga de radice ies-
se, et flos de radice üius as-
cendit'. Fuit enim de patri-
a bethleem de domo dauid. live
uirga de radice iesse uirgo
est maria de dauid radice
Huuauda
ni uuordh ir <τ dauides
dode nibu after
sinemu dodo chiforab>-
dot zi ariiuelihiume.
Unibi dhen dhu-
rali hieremiam druhtin
seibo quhad: 'See
5 daga quhemant, quhad druhtin, endi ill ar-
uuechu dauide rehtuuisigan ehimun, endi
ir cluiniuc seal dhanne riihhison,
endi uuisi
uuirdit, endi frummit urdeili end» reht-
tuuga oba lerdhu. In dhes daguni seal
10 iuda uuerdhan chihaldan, endi israliol
auh ardot baltliihho, ondi ist siin ñamo
so sie ¡nun nemnant, dhese
ist unser druhtin
dher rehtuuisigo'. Dher dhurah nathanan
uuurdh chiheizssan fona dauides samin.
I5I0I1
auh dher seibo uuardh dhurah esaian
dlicn forasagun chiforabodot, ir quhad:
'Arliudit uph gardea fona iesses uurzont
endi blomo arstigit fona dlteru sineru
uurzun'. Dhiz
quhad ir bidhiu huuanda ir
uuas
20 chiuuisso fona betlemes
Iantscaffi fona
dauides chunne.
Dhesiu garden fona dheru
iesses uurzun, dhazs ist dhiu unmeina magad
maria
Lat. ü Paragraph I unii ·"· fehlen der ll> I \1 M'w.vum. XXIII
5 -6. »j regnubit Arev. 8, 0 in terra Λιον. '.> diebus illis. Arnv.
10 habitabit Arev. 12 uocabt Hs. Jici
Arev. fängt Av.v neue Para-
graph
richtig mit Ì8te un. Der Schreiber des ursprünglichen
lateinischen
Textes hat das iste mit einem
kleinen, Qui mit irinnn grossen lluoli-
staben geschrieben und dadurch wurde der Übersetzer irre
geführt, lü
etiam per Arev. 16 pronunciat Arev.
1»! —1!» Is. XI I. Iil-2(1
Fuit-dauid fehlt in Arev.
I=Isidor
DER l'AUISKK CODEX.
41
exorta,
que genuit flo-
rom dominimi saluatoreni.
De quo etiam sequitur:
'Et requiescit super eum
Spiritus domini, spiritus sapienti·; et
intellectus, spiritus
eonsilii et for-
titudinis, spiritus
scientie et
pietatis, et repleuit eum
8 »pivitus timoris domini1.
Ideo autem
tanta dona spiritus
super eum
praedieantur, qui« in
eum
non (ad) mensuram
spiritila inhnbi-
tat sanctus sicut in
nobis, sed to-
ta inest fei) plenitudo di-
uinitatis et gratinrum.
Iste est qui non secundum
uisi-
onein oculorum et audi-
tum auriuni iudicnt,
sed est iustitia cingulum
lumborum eius et fides cinc-
torium rcnum eius. Tu cu-
ius ecclesia habitat
XL
fona
dauides uuvznn framquhoman,
dhiu chibar blomun, dhen Iialdendnu
druhtin. Fona dhemu selbin folghet
hear auh after: 'Kndi ehirestit obn
à inni gheist druhtines endi fìrstand en-
di ehidlianc, gheist
ehirades endi me-
ghines, gheist
chiuuizsses endi arm-
hf^rzin. endi arfullit
inaii glieist gotes
t'orahtun'. Bidliiu auur sindun oba
10 dhemu so manaesamo gheba dlies
gheistt^s chiforabodot,
huuandn
in imu ni ardot dher
heilejro gheist
zi niezsse so in uns. Oli in inni ist elliu
t'olnissa gotes ghebono
ìoli gheis-
15 tee. Dhcsc ist dher ni ardeilit
after augono chisiune endi oro-
uo chihlose, oh rchtlunga
ist
bruohha sincro luiublu
endi
triuuua sindun sitiero lendini)
20gurdil.
In dhes ehiriihun ar-
dot uuolf mit lambii, ioh
dher chiuuou uuas fona dlieru
' Γ y rjc
Lut. 4-i» la. XI 2-:ì. 8 replebit Arev. !»
Ade·» Ils. IJ ad tVhlt
in der lis. 14 ei fehlt in der Ils. Ι(ί—XLII I-I cine Auslegung des Is.
XÍ 3 -'.). Diejenigen Satze, welche dem Texte entnommen sind, sind
in der lis. mit Anführungszeichen versehen. -0 ein torium Ila. 2'2
v'cleBia Hh.
Ahd. 5 fir stau deujdi Ils. Also hat
der Abschreiber tirstnnt eudi
chidhanc ul« firstandendi ehidhanc gelesen und daher d
statt t ge-
Hchrieben ; sonst überall t für ursprünglich d im Auslaut (siehe unter
d in der grammatischen Darstellung). 10 manacbainù Ils. 11! Aliiti
Us. tu laudino Hs. '2'J diimion Ils.
j-s 73: (jheist uuiisdiiomes
i=Isidor
42
UKR 1'AKISEK COUKX.
lupus
cum ugno, illc utiquo
qui solebat ab ea rapere
praedam. Dum ad earn conuorti-
tur, cum innocentibus conmo-
§ 9 ratur. In cuius ouili pardus
cum hedo accubat
permixtim,
scilicet subdoli cum peccato-
ribus. Ibi etiam uitulus de
eircumcisione, leo de seculi
potestate, oues de popu-
lari ordine simul moran-
tur. Quia in fide conmunis
est conditio omnium. Puer
auteln paruulus minans
eos, ¡He est utique qui se
huniiliauit pro nobis ut
paruulus. Bos nutem et Ico
ibi comedcnt palcas,
quia principes cum subiec-
tis plebibus communem ha-
§ 10 bent doctrinam. Delecta-
tur quoque infans ab ubere
X LI
t'hiriihlnin
ñama ardhinsan.
Innan dhiu ir chiuuoruan ist, mit
dhem unbalauuigom ist stili sam-
uuist. In dhes icuuistc sitzit pardus
5 mit gheizssinu, bauhnit
dhea nidhi-
gun ehimenghide mit sundigem.
Dhar auh chalp fona dheru iu-
danschu» euu, leo fona uueraltchi-
uualdidu, scaap fona smalero
lOmanno mezsse samant uuonent
mit dhem sturirom in dheru christes
chiriihhun, huuanda
<lhar ist in
rehtcru chilaubin alierò
utiesiin chi-
meini. Liuzil chine! dribit auur dhiu
15 aliili, »Hier ist dhazs chiuuisso dlier
sili
dhurah unsih
chiodmuodida so selp
so chind. Oxsso auh endi leo dliar
e/.ssaut samant spriu,
huunnda
dliea herostun mit dheru snieleruii
20 dheodu eigun dhar chimeine lerunga
Dhazs chind uuíis gerondi
fona muoter brustum ubnr dhes
Lat. 5 ovile Ils. 7 ouni
simplicibus Arev. 10 Oups Hs., ovin A rev.
Ahd. 8 dn!Ísi;uun lis. 10 Samant Ils. H hiuzit Ils. 22 tiitiotor
über die Zeile geschrieben.
I=Isidor
PER i'AKISKK CUÎ)EX.
H
super
foramine aspidis.
Dum gentes quç solebant
uonenn praedicare
aliquan-
do, conuerei etiam paruo-
li christi fidem delectantur
audire. Cauerna enim
reguli corda aunt infideli-
uni, in quibus il le ser-
peiis tortuosus
requies-
cebat, quera ablactatua
conprehensum exinde
capti-
uum traxit, ut in monte
sancto eilig quod est ecclesia
non nocerct. Adliuc idem
esaias de ehristo quia ex
semine dauid mit us est
sccundum cameni, sic in
con-
sequentibus dieit: 'lu dio illa
radix ¡esse qui stat in
signum populorum, ipsum
gentes deprecabuntur
et erit
sepulchrum eius gloriosum*.
XI.TÏ
áspides
hol. Bauhnit,
iunan
dhiu dheodun chiuuon
uuarun iuhuuan-
ne eirar predigon,
dhea auur chi-
huuoruanc in miltnisso chindo,
lustida
5 sie christinheidi chilaupnissn chilioran.
Oliera nadrun hol bauhnida chiuuisso
dhero unchilaubono
niuotuuillun, in
dhem dhiu chrumba
nadra inne resti-
da, dhea
chisaughída gotes uuordes,
10 chifangana. ardhans sia christ dhauaii
UUZ3 alilendn. Jihazs sin in dhemu cliri.stes
berghe, dhazs ist dhera cliristinheidi ohi-
riilifia, ni deridi. Hear nuli noli fram-
niert sagliet dhesclbo
forasaiio esaias
15 fona cliriste, huuco ir tona dauides stimiti
uuardh chibornn after Heisches mezssc.
so sama ho hear after quhidhit:
'In dhemu daghe staudit
dhiu icssus
mirai in zoiliue dhero
liudeo, dhou
20 selbun sindun dheodun bitdamle,
«Midi sun grab seal sun guotliih'.
In liudeu zoilnu· staudit dhiu
«l
;! ali(|uaudo prao |
Αιτν. |
Ijat. I foriimina A π» ν.
XI |
21 |
Arov. H! nasc.itiirus usst'i j
«■abuiitur Ü8.
Abd. i) diisaughidae Ile. Dor Kopist schrieb
richtig dhoa ch¡-
saughida ace. sg. f., fasste aber beim Korrigieren das dlion als noni. pi. in.
auf und verbesserte deswegen chisnughidn, indem er ein o liiiizusclirioli.
12 bcrg''e Hs. 14 d'Osolbo Ils.
IH dher iesses uur/.un Ils.
I=Isidor
44
ΌΚΚ PARISER CODEX.
In
signum populorum stat
radix iesse, quando
ehristus signaculum erucis ex-
primit in frontibus
eorum.
Ipsum gentes deprecabuntur
quod iam obtutu
cernitur fu-
isse eompletuni. Sepul-
chrum autem eius in tnntum est
gloriosum, ut accepto quod
redenipti pro morte eius glo-
riam ei exhibemu?,
ctiam lo-
cus ipse coruscans mira-
culis glorie suo causa,
ad se omnem contrahat
12 mundum. Hie locus in he-
breo habet: 'Et erit
requies eius gloriosa'.
Utiquo quia morions ca-
ro eius non uidit corup-
tionem, secundum
psnlmi
sententiam : 'Nee dabis sanctum
tuum uiderc corruptionem'.
XUII
¡esses
uurza, dhanne christ dhes
crucis zcihhan
chidhuhit in in»
andinum ; dheu selbun sindun
dheodun bitdande,
dhazs iu
.') azs antuuerdin einsehet art'ul-
lit uuordan. Siin grab ist
auur
so drado vruuirdhic,
dhazs uuir
dliea christ chihnloda, dhera alos-
nin unidhar sinemu dodlie
bi
lKsculdim dheru stedi ¡urlühho
•¿m berenics. loh anh dhiu seiba
stat chiseheinit
uundarliihhem
zeihnum dlies sines
¡uruuirdhighin
chiuualdes sahha, ioh zi iniu
15 chidhinsit alian mittingart.
Dhcasa
stat auh meinit in dhemu
«jbneischin
chiscribc: 'Endi siin restin
seal uuesan
lurliihhu'. So chiuuisso
ist dhazs imu arsterbandemu siin
20 tìeisc ni elùsali enigan unuuillun. So
after dhes psalmscoffes
quhide ist chiquhedan
'Ni ghibis dhinemu heileghin zi chisehanne
unuuillun'
íjstt. H hue iotum st. obtutu Arcv. !t Ut Us.: oxiiupto Arev.
IO por mortem Αι·ι·ν. 1»> zwisohpii liebroo mid luiliot ist ein Wort
(sic) ausradiert worden; sii; hain't
Arev. Hi—17
Heb. IV,-I -5l Vrhis
Italira). 'Jl 22 Is. XVI 10; (¿tiiii mm ilürcliniincs
aiiiiiiiiin inetun in
inferno, uec dabis
etc. Aruv.
Ahd. 1'.) arsterbundi-niu Us.
JB=43=Jüngere
Beichte
Jüngere Beichte
(JB)
Überlieferung: Augsburg, Staats- und Stadtbibliothek, 2° Gs. Münster
1561: Cosmographei
oder beschreibung aller lander,
herrschaften,
fürnemsten
stetten, geschienten, gebreüchen,
hantierungen etc. Erst-
mals beschrieben durch Sebastianum Munsterum, Basel 1561, CCCCLX f.
Seit der deutschen Ausgabe Basel 1561 steht am dadurch erweiterten
Schluß des
Kapitels über
die Christianisierung Deutschlands in der
Kosmographie des Sebastian Münster unter der Überschrift Offne alt
Fränckische
beicht die unvollständige
jüngere
Fassung einer altbayeri-
schen Beichte. Sie soll als Beispiel dafür dienen, daß man hereits vor
Jahrhunderten die heilige Schrift und anderes christliches Glaubens-
schrifttum in deutscher
Sprache benutzte.
Inhalt: Die
jüngere,
etwa 220 Wörter umfassende Beichte
spricht im
Gegensatz zu der älteren
altbayerischen Beichte Gott unmittelbar an,
hat aber in Übereinstimmung
mit den übrigen
Beichten zusätzlich
auch
die Anrede an den Priester und nähert sich so der allgemeinen
Beichtpraxis. Außerdem
erweitert sie deutlich den Sündenkatalog.
Gegliedert ist die Beichte in Einlritungs- und Empfängerformel sowie
Sündenbekenntnis,
während
der Schluß ohne
Hinweis des ersten Her-
ausgebers fehlt.
Ihre Sprache ist
altbayerisch (p im Anlaut und im Inlaut, schwache
i). Die Vorlage ist unbekannt. Den Sprachformen nach gehört der Text
in das ausgehende 10.
oder beginnende 11.
Jahrhundert.
Ausgaben: Maßmann,
H. F., Die deutschen Abschwörungsformoln,
1839,
Nr. 29; Steinmeyer, E.V., Die
k le inore η althochdeutschen Sprachdenk-
mäler,
1916, Neudrucke
1963, 1971, Π4 (Zeile 1 - 23), Nr. 43.
Literatur: Baesecke, G., Die altdeutschen Beichten, PBB 49 (1925),
268; Ehrismann,
G., Geschichte de»»·
deutschen Literatur, Teil I 2.
Λ.
1932, Neudruck
1966, 321; Eggers, II., Die altdeutschen Beichten, PBB
(Halle)
80 (1958), 372; 81 (1959), 78; Masser, Λ., Jüngere h ,i irise he
Beichte, Verfasserlexikon
2. Α. ßd. 1 1983, 915.
JB=43=Jüngere Beichte
314 XLIII. JÜNGERE BAYRISCHE BEICHTE
Trohtin got1
almahtigo. dir uuirdo2 ih suntigo pigili tic unti
sancta Mariun unti allen got es engilun3 unti allen
gotes heiligun unti
dir gotes aunarte alierò minero su η ton o unti alierò mint
re
missitati, de ih eo
missiteta odo missidahta odo niisai-
5 sprah vona4minero toupha5 unzi in desin hutigun tach,6
dero ih gi-
hukko7 odo
nigehukko.8 de ih
uuizzunta9 tota
odo un-
1 Gott 2 vnirdo 3 Gottes Engilum * ν Ci a
5 toufha β tahe
7 gihnkko 8 gehnkko 9 vuitzunta
JB=43=Jüngere Beichte
XLIII. JÜNGERE BAYRISCHE BEICHTE 315
uuizunta,
notac odo unnotac. slaphanto1 odo uuachan-
to,2 tages
odo nahtes, in suelichero steti odo in suelichemo zite ih
si gefriimeta,
mit mir selbemo odo mit andremo: in ungiloubun,3
10 in zoupre, in hohmuoti,4 in geile, in nide, in abunste,.5
in hazze, in
uiginscephte, in apulge, in meinen eidun, in
luckemo urchunde, in
lugunun, in manslahte,6 indiuuun.7
in notnumphtin,8 in pisuuiche,9
in imtriimn, in hiiore, in uberligire,10 inpiuuellida mines lichnamin,11
in huorlustun, in unrehter12 giru,
in pisprahun, in dansungen,13
in
15 murmulode, in lichisode, in uirmanode menniscono, in unrehtero14
urteili, in ungihorsami, in ubarazili, in ubertrunchili, in scantlichemo
gichosi, in uppigemo scerne, in spotte,
in uueichmuote, in unrehtemo
strite,15 in ruomigerne.16 Ih17 giho dir, trohtin,18 daz ili minemo
lich-
namin mera intliez19 dan ih scolte. Ih giho tir,
trohtin,20 daz ih unmah-
20 tigero21 unti dero, de in charcharo
unte in andren23 notin miaron,
nigiuiiisota23
noh24 so nigehalf25 so ih scolta26 unti so ih
mahta. Ih
giho dir, trohtin, daz ili hungrenta nigilabota noli27 turstiga
nigitrancta
noh27 nackota
nigiuuatta28
1 slaphato 2 uuachato ;ì vngiloubu * huohmuti 5 abuste
6 manj'zlate "' diuun 8 notmumphtin 9 pisuniche l0 aberligire
11 lichnanim 12 viirechter 13 dan sung»·
n vnrechtero v>
vnrech-
temo stritte 1β roinigerne l~
Ich und ich von hier an immer l8 throh-
tiu 1B lihcnamin
mer aintlez 20 throtin
2l vnmattigoro -- an-
drenno 23 ni ginuisota 2* noch 23 ni gehalff 2e scoltu -' noch
28 ni giuatta
KG=Kasseler
Gespräche
Kasseler Gespräche (KG)
Überlieferung: Kassel,
Murhardsche und Landesbibliothek 4° Ms. theol.
24 f. 15a - 17b.
Die Handschrift stammt
aus Fulda, wo sie die Signatur XXXI
or. 24,
später
VIII,1.12 führte. Sie wurde im ersten Viertel des 9.
Jahrhunderts in Bayern (Regensburg ?) geschrieben. Sie umfaßt 59
Blätter
im Format 28 χ 14,3
cm in acht unsignierten Lagen. Blatt 1
enthält
Notizen mit zwei althochdeutschen Glossen, die Blätter 2a - 13a
die Cañones apostolorum. Auf Blatt 13b
-15a steht der Text der seit
1708 so
bezeichneten Exhortatio ad plebem christianam. Es folgen
ohne Absatz bis Blatt 17b von zwei anderen Händen althochdeutsche
Glossen (Glossae Cassellanae) und die meist sog. Kasseler Gespräche,
dann die Beschlüsse
des Konzils von Nicäa mit
Glaubensbekenntnis und
weiter Bußordnungnen, Liturgisches und ähnliches.
Inhalt: Die
Sammlung besteht aus einem etwa 180
Wörter
umfassenden
(teilweise durch romanische bzw. vulgärlateinische Zusätze erweiter-
ten) Sachglossar (Körperteile, Haustiere, Hausteile,, Kleidung, Hausge-
rät,
Verschiedenes), dessen Glossen teilweise mit denen des Vocabu-
larius SGalli übereinstimmen
und das an einer Stelle einzelne
Redewendungen aufweist, und einem sich daran anschließenden
Gesprächsbüchlein. Dieses stellt in Frage und
Antwort etwa 65 einfache
Redewendungen bereit, welche ein Romane, der nur Latein verstand,
zur Verständigung
mit Deutschen brauchte. Sie zeigen unter anderem
das Selbstbewußtsein
der Bayern (spähe
sint peigira) gegenüber
den
Romanen (tole sint uualha).
Die althochdeutschen Wörter sind altbayerisch. Der
Text ist vermutlich
am Ende des achten Jahrhunderts entstanden. Er ist ein seltenes
Beispiel für ältestes gesprochenes
Althochdeutsch und damit für
die
sonst unbekannte Sprechsprache. Er umfaßt etwa 110 Wörter.
Ausgaben: Eckhart,J.
G., Commentarii de rebus Franciae orientalis, Bd.
1 Würzburg 1729, 853; Steinmeyer, Ε. ν. - Sievers, E.,
Die alt-
hochdeutschen
Glossen, Bd. 3, 1895, Neudruck Dublin Zürich 1969, 9,
16 -
19; 12, 24
- 67; 13,
1 - 22, Nr. 932.
Literatur:
Ehrismann, G., Geschichte der deutschen Literatur, Teil 1
2. Α. 1932,
259; Baesecke, G., Vor- und Frühgeschichte des deutschen
Schrifttums, Bd.2
1950/3, 149; Bischoff, B., Paläographische Fragen
deutscher Denkmäler
des Karolingerzeit, Frühmittelalterliche Studien 5
(1971),123; Sonderegger, S., Reflexe gesprochener Sprache in der
althochdeutschen Literatur, Frühmittelalterliche
Studien 5 (1971), 180;
Schröder,
W., Glossae Cassellanae, Verfasserlexikon,
2. Α. Bd. 3
1981,61; Köbler, G., Althochdeutsch - lateinisches Wörterbuch, 2. A.
1984.
234
KG=Kasseler Gespräche
DCCCCXXXn Globbae Cassellanae 9
G. (EckhartF. Ο. ι, 853.854. Abhandlungen der Berliner akademie 1846,498.499)
DCCCCXXXII
GLOSSAE CASSELLANAE. *
Codex Cassellantis theol. 4° 24.
17 Tundi meo capilli skirminfahs
18 Radi me meo colli
skirmuianhals *
19 Radi meo parba skirniinaiipart *
1 minan] i beidemal angehängt
*Steinmeyer,
E. v.-Sievers, E., Die althochdeutschen Glossen,
IU1.
1895, Neudruck Dublin
Zürich 1969, 9,
17-19; 12, 24-67;
13, 1-22,
Nr. 932
KG-Kas'eler Gespräche
12 Sachlich Geordnete Glossare. A. Gruppenglobsare
0. {Eckhart F. Ο. ι, 855. Abhandlungen der Berliner akademie 1846, 502. 503)
24 Indica mih sagemir11
25 Quomodo uueo
26 Nomen habet namunhab&
27 Homo iste doser man
28 Uncie
es tu uuanna pi-sldu
29 Quis es tu uuerpistdu
30 Unde uenis uuanna quimis
31 De quale patria fona uueliheru lant
32 skeffi
33 Pergite12 t-'.ndos
Transiui foor |
34 |
Transierunt forun |
35 |
Transiunt farant |
36 |
Uenistis quamut |
37 |
Uenimus quamum |
38 |
Ubi fuistis uuaruuarut |
39 |
Quid quisistis uuazsohtut |
40 |
Quesiuimus sohtum |
41 |
Quod nobis daz uns |
42 |
Necesse fuit durft uuas |
43 |
Quid fuit uuaz uuarun |
44 |
Nécessitas durfti |
45 |
Multum manago |
46 |
Nécessitas est durftist |
47 |
Nobis uns |
48 |
Tua dina |
49 |
(17b) Gratia huldi |
50 |
Habere zahapennc |
51 |
Intellexisti sir nimis |
52 |
Non ego niih. tiniimu |
53 |
Ego intellego ih fìrnimu |
54 |
Intcllexistis firn ani ut |
5Γ> |
Intellexistis l3 firneiiiame* |
56 |
Mandasti caputi |
57 |
Mandaui capa ot |
as |
Etu 'go ihauar |
59 |
Remanda 15 capitila |
60 |
Tu manda ducapiut |
61 |
Et ego sacio antiihtom |
62 |
Quare non uuantani |
63 |
Facis tois 16 |
64 |
Sic potest somac |
65 |
Fieri uuesan |
66 |
Raniens homo snaher man |
67 |
11 mir] i angehängt " Ï. Pergis
WGrimm
" I. Intellegimus
WGrimm " Et] t aus t corr. " I Remando
WGrimm
" darauf am zeilenschluss eicp (vgl.
die nächste gl.) ausradiert
KG=Kasseler Gespräche
DCCCCXXXn Globbae Cassellahae
13
C. (Eekhart F. Ο. ι, 855. Abhandlungen der Berliner akademie 1846, 503)
Uolo uuille |
12 |
Uoluerunt uueltun |
13 |
Uoluieti uueltos |
14 |
Cogita hogazi |
15 |
De temet ipsum pklihsoJpan |
16 |
Ego cogitaui ihhogazta |
17 |
Semper simplun |
18 |
De me ipsum fona mirselpemn |
19 |
Bomun est. cotist |
20 |
Malas apile |
21 |
Bonas cotiu |
22 |
1 ßtultuß to 1er
2 Stulti Bunt tolesint
3 Romani uualha
4 Sapienti aunt spahesint
5 Paioari peigira
6 Modica est luzic ist
7 Sapienti 1 spähe
8 In romana inuualhum
9 Plus habent
merahapent
10 Stultitia tolaheiti
11 Quam sapientia dennespahi
1 1. Sapientia Eckhart
?37
KI = Kö1ner
Inschrift
Kölner Inschrift
(KI)
Überlieferung: Köln, Historisches Archiv, Arnold Mercator,
Stadtplan
von Köln
a. 1571, Plankammer 2/5/1-2; Stockholm,
Königliche
Biblio-
thek, Köln Nr. 149-155.
Im Jahre 1570 zeichnete Arnold Mercator (1537-1587) im Auftrage des
Rats der Stadt Köln
einen Plan, der 1571 als Kupferstich, von welchem
noch zwei Exemplare in Köln
und Stockholm erhalten sind, veröffent-
licht wurde. Auf den beiden je elf
Zentimeter breiten Seitenstreifen
sind 49
Altertümer
der Stadt Köln
mit schriftlichen Hinweisen
abgebildet. Unter den sonst lateinischen Inschriften befindet sich auf
dem linken Seitenstreifen
in der oberen Hälfte
des vierten von
insgesamt acht etwa gleich großen Feldern eine altdeutsche Inschrift
vom Haus des Dompropstes, welche
auf dem Originalplan unkenntlich
ist.
1587 verfaßte der Niederländer Arnnldus Buchelius (Arnold van Buchel,
1565-1641) eine Reisetagebuch, in
welches er die Inschrift vermutlich
unter Benutzung der Zeichnung Mercators fehlerhaft vermerkte. Weiter
druckten Stephan Broelmann 1608 und Henricus Hondius und Cornelius
ab Egmont 1642 den Plan
nach. Schließlich erwähnte Aegidius (ìeìenius
(1595-1656) um 1645
eine damit übereinstimmende
Marmorinschrift an
der Kölner
Dompropstei, welche an der Kreuzung der Straften Unter
Fettenhennen und Am
Hof lag.
Nach den Zeichnungen
handelte es sich um eine rechteckige längliche
Tafel mit drei gleichmäßigen
geraden Zeilen, deren dritte otwa in úe)~
Mitte mit einem Punkt endet. Möglicherweise war sie bei
Abbruch-
arbeiten zu Beginn des 16.
Jahrhunderts vom Nordosten des Doms /ur
Dompropstei gelangt.
Inhalt: Die
Inschrift ist neben der Binger Inschrift das pin/iqp
epigraphische Denkmal des Althochdeutschen. Wahrscheinlich ist sie
dio
älteste
deutsche Steininschrift. Vielleicht ist
sie um 860 an
einem
Bibliotheksbau enstanden.
Sie besteht aus insgesamt
zehn, ¿um
Teil unvollständigen
Wörtern.
Diese sind altmittelfränkisch.
Ihr Sprachstand weist auf dir Zeit noesi
der Mitte des 9. Jahrhunderts.
Vermutlich handelte es
sich ursprünglich
um eine Strophr aus zwei
gereimten Kurzverspaaren. Fraglich
ist jedoch, ob der dabei vorv/o η do-
te Endreim zeitlich
Otfrid von Weii'.enburg vorangeht. Wrtlirscheitiüch
wurde auch der
Stabreim bewußt gesucht.
Ausgaben: Frenken, G., Kölnische Funde und Verluste, /.f.d.A. 71
(1934), 117; Kruse,
N., Die Kölner
volkssprachige Überlipfoi-urnj
des 9.
Jahrhunderts, 1976,
165.
Literatur: Kruse, N.,
Die Kölner
vulkssprachige Überlieferung
dos 9.
Jahrhunderts, 1977,
133.
238
KI=Kölner Inschrift
hir maht_thu 1ernan_ guld beuueruan
uuelog (i?) inde uui(s)duom sigi(nuft inde ruom)*
(Hier
kannst du lernen,
Gold zu erwerben,
Reichtum und Weisheit,
Sieg und Ruhm.)
*Kruse, Ν-, Die Kölner volksspr.tchig«? Ü ber lip foni η (j des 9. Jahr-
hunderts, Rheinisches Archiv
95 (19/ft),'l65.
KT=Kölner Taufgelöbnis
Kölner Taufgelöbnis (KT!
Überlieferung:
Brüssel, Bibliothèque Royale 4495
(6828-6869) f. 96a
(17. Jh.); Brüssel, Bibliothèque Royale 6699
(17349-17360) f. 8a
(18. Jh.); (Β) München, Bayerische
Staatsbibliothek Clm 21568
f.
79a;
(A) Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek Cod. Guelf. 75 Weis-
senburg.
Die Wolfe η butte 1er Handschrift ist
eine Sammelhandschrift der zweiten
Hälfte des 10. Jahrhunderts
(960/4) (str.) aus WeiBenburg, welche
wohl vor 1529 nach Köln kam, um 1660 von dem Mainzer
Reichsarchiv-
rat Blum(e) gekauft und 1689 an die Bibliothek in Wolfenbüttel
verkauft wurde. Sie umfaßt 121 Blätter vom Format 25 χ 18,5
cm. Auf
den Blättern
1 b-17b steht
die Écloga
de ordine des
Liturgikers Amalar
(+ um 850). Es folgen ein Brief an Karl
den Großen (17b-19a), eine
Abhandlung De sacramentis ecclesiae (19a-23b),
Glossen super Paeni-
tentiale (24a-25a), der Liber officialis
Amalars (25b-102b) mit
eingeschobenen kleinen Traktaten (91b-99a) und mehrere kurze Stücke
(meist Gebete) verschiedener Hände (103a ff.). Der
gesamte erste Teil
bis Blatt 109b ist von einer Hand in verhältnismäßig großer
karolingischer Minuskel geschrieben
(str.).
Die Münchener Handschrift im
Format Folio stammt aus dem Kloster
Weihenstephan. Sie wurde im 12. Jahrhundert als Sammelhandschrift
geschrieben. Sie umfaßt 89
Blatter. Auf den Blättern
1-77 steht
ein
Liber sacramentorum des
Liturgikers Amalar ( *■ um 850), auf den
Blättern
79-89 ein
Brief an Karl den Großen (Bl. 79), ein Traktat (De
ecclesiasticis officiis, Bl. 80-8!) und eine Glossatur zur
Bibel (Bl.
82-89). Es
steht nicht fest, ob die Handschrift auch in Weihenstephan
geschrieben wurde.
Der in beiden Handschriften
aufgenommene Brief an Karl den Großen,
der vermutlich eine Antwort auf ein um 811 von Karl dem Großen an
die Erzbischöfe
seines Reiches versandtes Rundschreiben mit Fragen
über
den Ritus der Taufe darstellt, enthält 5 volkssprachige Wörter
zur Erklärung des
lateinischen Wortes pompae
(pompas autem
nos
dicimus_ ).
Inhalt: Die fünf volkssprachigen Wörter sind
Bruchstücke
eines Tauf-
gelöbnisses. Drei
der fünf Wörter (siniu, sinen,
uuillon) dürften
auf
Grund von Flexionsendung oder fehlendem Stammbildungselement alt-
hochdeutsch sein. Der Sprachstand schließt innerhalb des Althochdeut-
schen das Altbayerische und das Altalemannische aus
( unverschobenes
g, d, i-Ausfall). Auch das Altrheinfränkische kommt wahrscheinlich
nicht in Betracht, so daß der
Text als altmittelfränkisch
eingeordnet
werden kann.
Zeitlich
läßt sich
das Jahr 811 als Entstehungsjahr des Briefes
wahrscheinlich machen.
Örtlich deutet vieles
auf Köln.
Vielleicht war
Bischof Hildebold von
Köln (vor 787-818)
der Verfasser.
Ausgaben: Kruse, N.,
Die Kölner volkssprachige Überlieferung
des 9.
Jahrhunderts, 1976,
124.
Literatur: Kruse, N.,
Die Kölner
volkssprachige Überlieferung
des 9.
Jahrhunderts, 1976,
89.
240
KT=Kölner Taufgelöbnis
siniu
gelp ardo
(ando?) sinin uuillön*
(seine
eitle Pracht und
seinem Verlangen)
*Kruse, N.,
Die Kölner volkssprachige Überlieferung des
9. Jahr
hunderts, Rheinisches Archiv 95
(1976), 125.
241
KV=Kicila-Vers
Kicila-Vers (KV)
Überlieferung: Heidelberg, Universitätsbibliothek Cod. Pal. lat. 52 f.
90a.
Es handelt sich um die
Handschrift Ρ der Evangelienharmonie Otfrids
von Weißenburg. Sie umfaßt 221 Blätter im Format 23 χ 20,5
cm. Sie
wurde im dritten Drittel des 9.
Jahrhunderts in Weißenburg geschrie-
ben. 1560 war
sie in der Bibliothek Ulrich Fuggers in
Augsburg, von
wo sie 1584 nach Heidelberg
kam.
Sie enthält nach
Widmungen und
Vorreden auf den
Blättern 8a-191b
den Text des Evangelienbuches
sowie auf den
Blättern 200b-201b das
Georgslied. Auf Blatt
90a, welches Otfrid
3,12,29-44 und 13,1 enthält,
steht vermutlich von
einer Hand aus
der Mitte des 11. Jahrhunderts
am unteren Rand
über drei
Zeilen verteilt der
Kicila-Vers eingeritzt.
Inhalt: Der aus 6 Wörtern bestehende,
wie eine epische
Langzeile an-
mutende Vers lautet:
Kicila diu scona min
filo las. Er
bezieht sich
vielleicht auf die
1043 gestorbene Kaiserin
Gisela. Möglicherweise
wurde er auf der Reichenau
eingetragen. Ein inhaltlicher
Bezug zu der
betreffenden Stelle des Evangelienbuches
besteht nicht.
Ausgaben: Otfrids Evangelienbuch, hg. v.
Piper, P., Teil 1 2. A.
1882, 34,
293; Schützeichel, R.,
Codex Pal. lat. 52, 48.
Literatur: Bartsch, K.,
Die althochdeutschen Handschriften der
Universitätsbibliothek in
Heidelberg, 1887; Schützeichel, R., Codex
Pal. lat. 52, 1982.
242
KV=Kicila-Vers
Kicilà diu scónà / min fiiu las.*
*Schützeichel, R.,
Codex Pal. lat. 52, Studien zur
Heidelberger
Otfridhandschrift, zum
Kicila-Vers und zum Georgslied, 1982, 48.
243
L=16=Ludwigslied
Ludwigslied
(L)
Überlieferung:
Valenciennes, Bibliothèque Municipale Ms.
150 f.
141b-143a.
Die 1791 aus Saint Amand sur ΓΕΙηοη nach Valenciennes gebrachte
Handschrift (früher 143, noch früher B. 5.15) im Format 23,7 χ 15
cm
umfaßt 143 Blätter zu je 24 vorgeritzten Zeilen.
Sie enthält
auf den
Blättern
la-140b hinter zehn angeblich von Gregor dem Großen
stammenden Distichen acht Werke Gregors von Nazianz in der lateini-
schen Übersetzung
des Rufinus von Marseille. Es folgt auf Blatt
141a in 14 Zeilen von anderer Hand die lateinische
Sequenz Cantica
uirginis eulalie. Den freigebliebenen Raum von Blatt 140b und 141a
unten beschrieb eine gleichzeitige Hand mit der Sequenz Dominus celi
rex et conditor. Auf dem
zunächst
freigebliebenen Blatt 141b steht
von wieder anderer Hand das altfranzösische Gedicht Buona pulcella
fut eulalia in 15 Zeilen und von derselben
Hand unmittelbar
angeschlossen in 59
Zeilen bis Blatt 143a das althochdeutsche,
sorgfältig
und fast fehlerlos geschriebene Stück, dem bis Blatt 143b
von nochmals anderer alter Hand 15 Distichen folgen. Den Beschluß
bildet der Vermerk Liber Sancti Amändi. Geschrieben wurde die
Handschrift in der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts in Niederlothrin-
gen (Saint Amand in Flandern?). Das
althochdeutsche Stück
wurde am
Ende des 9. Jahrhunderts eingetragen..
Inhalt: Das 59 Zeilen mit mehr als 400 Wörtern umfassende Ludwigslied
bezieht sich auf König Ludwig III., den Sohn Ludwigs des Stammlers
(877-79) und Enkel Karls des Kahlen (843-877), des ersten Königs des
westfränkischen Reiches, welcher zusammen mit seinem Bruder
Karlmann
(+ 884) im
September 879 zum König gekrönt wurde. Ludwig III.,
welcher bei der Reichsteilung von 879 den nördlichen Teil des west-
fränkischen Reiches
erhalten hatte, war zu dieser Zeit erst etwa 14
bis 16 Jahre
alt. Umso bewundernswerter war seine Leistung, als er
am 1. August
881 bei Saucourt die in sein Reich eingefallenen Nor-
mannen (Dänen)
besiegte. Vermutlich unmittelbar im Anschluß an
dieses Ereignis, jedenfalls noch vor dem Tode Ludwigs III. am
5.8.882, verfaßte vermutlich ein
Geistlicher, welcher der westfränki-
schen Oberschicht der königlichen Umgebung angehörte, das endrei-
mende Lied. Die Aufzeichnung erfolgte dann nach Ausweis der Über-
schrift nach dem Tode (Rithmus teutonicus de piae memoriae Hluduico
rege).
Das Lied gliedert
sich in eine Einleitung, in der Kindheit, Erziehung
und Regierungsantritt des Königs geschildert werden, in den Hauptteil,
welcher vom Einfall der Heiden, der Kam pfes auffor der ung Gottes an
Ludwig, der Ansprache Ludwigs an die Großen und der Schlacht
berichtet, sowie den Schluß mit Gebet, Dank an Gott und die Heiligen
und Preis dem
König.
Damit ist das Ludwigslied das älteste erhaltene geschichtliche Lied
und innerhalb der Reimdichtung die erste freie Schöpfung, die nicht
von einer lateinischen oder geistlichen Grundlage ausgeht. Da das
Kampfgeschehen christlich gedeutet wird, ist das Lied ein christliches
Heldenlied.
Das Lied besteht aus
zweiundzwanzig zweizeiligen Strophen in Ab-
wechslung mit fünf
dreizeiligen. Die beiden Kurzverse sind
durch End-
silbenreime nach der Art Otfrids von Weißenburg
paarweise gebunden.
Die Wortwahl zeigt Kenntnis
der Heldendichtung.
Sprachlich gehört das Lied in das
Altrheinfränkische
(z, ph, f).
Es
enthält
aber möglicherweise
auch altmittelfränkische
und altnieder-
fränkische
(j, frano) Elemente.
Es ist unklar, wie sie sich zum
Grundstock verhalten.
Vom Wortschatz her
bestehen Gemeinsamkeiten mit der Widmung Otfrids
von Weißenburg an Ludwig
den Deutschen.
244
L=16=Ludwigslied
Ausgaben:
Schilter, J., Epinikion Rhythmo Teutonico Ludovico regi
acclamentum,
Straßburg 1696; Enneccerus, M., Die ältesten deutschen
Sprachdenkmäler, 1897, 40 (Faksimile); Steinmeyer, E.V., Die
kleineren
althochdeutschen Sprachdenkmäler, 1916, Neudrucke 1963,
1971, 85-86,
Nr. 16.
Literatur: Ehrismann, G., Geschichte der deutschen Literatur, Teil 1
2. Α. 1932,
Neudruck 1966, 228; Melecher, T., Die
Rechtsaltertümer
im
Ludwigslied, Wien SB. 91 (1954), 254; Berg,
E., Das Ludwigslied und
die Schlacht bei Saucourt, Rheinische
Vierteljahresblätter 29 (1964),
175-196; Wehrli,
M., Gattungsgeschichtliche Betrachtungen zum Lud-
wigslied, FS Henzen, W., 1965, 9; Schützeichel, R., Das Ludwigslied
und die Erforschung des Westfränkischen,
Rheinische Vierteljahresblät-
ter 31 (1966/7), 291; Combridge, R., Zur Handschrift des Ludwigslie-
des, Z.f.d.A. 97 (1968), 33; Bischoff,
B., Paläogr
aphische Fragen
deutscher Denkmäler
der Karolingerzeit, Frühmittelalterliche Studien 5
(1971), 132; Urmoneit,
E., Der Wortschatz des Ludwigsliedes im
Umkreis der althochdeutschen Literatur, 1973; Schützeichel, R.,
Textgebundenheit, 1981,
45 ff.; Kemper, R., Das
Ludwigslied im
Kontext zeitgenössischer
Rechts Vorgänge,
DVjS 56 (1982), 161; Freytag,
W., Ludwigslied, Verfasserlexikon 2. Α. Bd. 5 1985, 1036; Fouracre,
P.J., The context of the Old
High German Ludwigslied, Medium Aevum
54 (1985), 87.
245
L=16=Ludwigslied
85
XVI. LUDWIGSLIED
Rithmus teutonicus de piae memoriae Hluduico rege filio Hluduici
aeque régis.
Einan1
kuning uueiz ih, Heizsit her Hluduig,
Ther gemo gode thionot: Ih uueiz her imos lonot.
Kind uuarth her faterios. Thes uuarth imo sai- buoz:2
Holoda inan truhtin, Magaczogo uuarth her sin.
5 Gab her imo dugidi,
Fronisc githigini,
Stuol3 hier in Urankon. So bruche her es lango!
Thaz gideilder
thanne Sar mit Karlemanne,
Bruoder4 sinemo, Thia czala uuunniono.
So thaz uuarth al gendiot,
Koron uuolda sin god,
10 Ob her arbeidi
So iung tholon mahti.
Lietz her heidine
man Obar seo lidan,
Thiot
Urancono Manon sundiono.
Sume sar uerlorane Uuurdun sum erkorane.
Haranskara5
tholota Ther er misselebeta.
15 Ther ther thanne thiob uuas, Inder thanana ginas,
Nam sina uaston: Sidh uuarth her guot man.
Sum uuas
luginari, Sum skachari,
Sum sol loses, Inder gibuozta sih thes.
Kuning uuas
eruirrit, Thaz richi al girrit,
20 Uuas erbolgan Krist: Leidhor, thes ingald iz.
Thoh erbarmedes6
got, Uuisser7 alia thia
not:
Hiez
her Hluduigan Tharot sar ritan.
'Hluduig, kuning min, Hilph minan liutin!
Heigun sa Northman
Harto biduuungan.'
25 Thanne sprah Hluduig 'Herro, so duon ih,
Dot nirette mir iz, Al thaz thu gibiudist'.
Tho nam her godes urlub, Huob her gundfanon us,
Reit her thara in Urankon8 Ingagan Northmaimon.
Gode thancodun The sin beidodun,
30 Quadhun al 'fro min, So lango beidoii unir thin'.
Thanne sprah luto Hluduig ther guoto
'Tröstet9 hiu, gisellion, Mine notstallon.
Hera santa min god loh mir seibo
gibod,10
Ob hin rat thuhti,
Thaz ih hier geuuhti,
1 die vor der
Wiederauffindung der He. durch Hoffmann
gemachten, auf Ma-
billon8 Text fußenden Emendationsvorschläge
blieben unberücksichtigt, daher auch
AZiemanns Bemühungen (Altd. L»sebuch2
(1838) 21 — 23) 2 buoz] ζ übe)-
geschrieben, weil gleich hinter o ein größeres Loch im Pergament einsetzt
3 Stuol] o sicher * Bl. 142«
Bruoder 5 Haranskara) s aus Ansatz von
k korr. · in der
Bezeichnung der Dentalen besteht Unsicherheit: hier erbarmodes
für orbarmedez, 40 imoz für imos. Vgl. 11 Lietz, 1 Heizsit 7
Uuuisser H vor
iirnnkon Rasur (von s ?)
· Bl. 1421*
Tröstet 10 gibod] i und o
stark verblaßt
246
L=16=Ludwigslied
86 XVI. LUDWIGSLIED
3δ Mih selbon
nisparoti, Uiicih hiu gineriti.
Nu uuillih,
thaz mir uolgon Alle godes holdon.
Giskerit ist thiu hieruuist So
lango so uuili Krist;
Uuili her unsa hinauarth, Thero habet her giuualt.
.So uuer so hier in ellian Giduot godes uuillion,
40 Quiniit he gisund uz. Ih gilonon imoz;
Bilibit her thar inné. Sinemo kunnie.'
Tho nam lier skild indi sper, Ellianlicho reit her:
Uuolder uuar errahchon Sinan1 uuidarsahchon.
Tho uiuuas iz burolang. Fand her thia Northman:
4ò Godo lob sageda. Her sihit thes her geréda.
Ther kuniiig reit kuono. Sang Hoth frano,
loh alle
saman sungtm 'Kyrrieieison'.
Sang unas gisungan, Uuig uuas
bigunnan,
Bluot
skeiu in uuangon: Spilodun ther Urankon.
.")!) Thar naht thegeno gelili, Nichein soso Hluduig:
Suoi
indi kuoni,
Thaz uuas imo gekunni.2
Suman thuruhskluog her. Suman thuruhstah her.
Her skancta ce hanton Sinan
fianton3
Bitteres lides. So une hin hio
thes libes!
ó.*) Oilobot si thiu godes kraft! Hluduig uuavth sigihaft.
[oh l allen hoiligon thanc! Sin
uuarth ther sigikamf.
i/uolar5 abur Hluduig. Kiming . . . salig!6
So7 garo soser hio uuas, So
uuar soses thurst uuas,
Oihalde inan truhtin Bi sinan
ergrehtin!
1 Sinan Wackern-igel
183.">| Siim. OEnhnanns Vorschlag/. Ζ'hlPh. 24. 317.
das überlief eile mit Yr wollte seine Widersacher irgendwo zur Jî?chcnschaft
ziehen', wiederzugeben, kann ich nicht
billigen. Eine derartige Bedeutung von
errahchim ¡n/M
sich nicht besessen, und würde durch das beigefügte miar nur
abgeschwächt werden. Der leisen Ironie dieses
Verses re
ral·.·, ichs sieh 53/.
Übrigens halte dir Stell?, schon FWlteimniiz.
Leitfaden'1 (1844) 14V/. ähnlich
aufgefaßt: wolil hör
wâr mwhûii sînè
widursauhôn 'er wollte irgendwo aus-
kundschaften (nicht: mit ihnen disputieren)
seine Feinde' 2 Kögeis Änderung
zu gekundi -- m/s. ^ecynde ist
nicht nötig 3 finntiin] ton jetzt erloschen,
aber von MabUlou roch gelesen ' Bl. 14-'î » loh] 1 jetzt kaum melir zu
sehen, da der Unke Hand der. Bl. bis zur zweiten renkrechten Blindzeile
abgeschnitten ist. Früher stritt man, ob Lachmanns Oal> oder
Hoffmanns Iah
zu bevorzugeil
sei: s. ZfdPh. 1. '247. 473 —8!). Z.r. 14. ")Γ>ι> —öS '·> \u uuolag
Schade 6 Sichtbar ist nur Kunintr. dann
kleiner Fle-k. u oder im. größerer
Fleck, endlich obere Siiilze cou s und alifr. Von einem o wt.h KnaiiiLT. d'isAHolder
in einer von Müllcnhoff benutzten Abschrift und Arndt hicter., hißt sich auf
dettt
Faksimile keine Spur w-iitmchmen: schon darum
darf in E Martins und M Roc-
diqcrs Vorschlag (Zs. 3'J (1880). 41i>) enuin ^alip sucht ir-tfuchal'rn werden. Aber
auch von einem >z, zeigt sich nicht der
mindeste Rest: deshalb ¡nuß ich die von
den meisten akzeptierte Konjektur uuigsnlig (Willem-·*: uuigosiilig Hoffmanji)
gleichfalls verwerfen. Schade schrieb Κuning
uuese «alii. Im Anschluß an
Mabülons uuart könnte
man, unter Berücksichtigung der iunmiverhültnisse, noch
am eJiesten uuurtsnlig
lvom Schicksal beglückt'1 vermutrn "· So mehr erraten
als gelesen. Si goro setzte Hoff mann
ein. olgaro Schade. Z. "üf. schrieb Reimnitz
aaO. Do dar abur Hludwîg kuning ward sì Hg. garen .sòV er io was, so war
BÔ des durft was 'nachdem dort der
König Ludwig glücklich geworden, blieb er
katnpfgerüstet (garo), ivie er immer gewesen, überall ivo dessen Bedürfnis
war'
247
LB=46=Lorscher Beichte
Lorscher Beichte (LB)
Überlieferung: Rom, Biblioteca Vaticana Pal. lat. 485 f. 2b-3b.
Die Handschrift vom Format
27,5 χ 19,5
cm umfaßt 113 Blätter und ist
vorn unvollständig.
Sie hat verschiedenen, überwiegend
historischen
Inhalt. Sie stammt aus Lorsch und wurde im dritten Viertel des 9.
Jahrhunderts geschrieben. Auf Blatt 2a enthält sie unter der
Überschrift
Incipit confessio
cuiuslibet sapientis eine lateinische
Beichte. Ihr folgt der althochdeutsche Text mit dem Randvermerk
confessio omnium
peccatorum, der mit einem Pfeil auf ihn bezogen ist.
Er wurde wohl im letzten Viertel des 9. Jahrhunderts am Rand in die
Handschrift eingetragen.
Inhalt: Die
etwa 500 Wörter umfassende
althochdeutsche Beichte steht
in enger Verwandtschaft zur altsächsischen
Beichte und zu dem in der
Handschrift Straßburg, Bibliothèque Nationale et Universitaire Ms. 2540
überlieferten
Bruchstück
einer Beichte. Mit ihnen zusammen bildet sie
eine eigene Gruppe, welche nach Ausweis der Überlieferung weiträu-
mige Verbreitung erfuhr, aber ihrer Bedeutung nach eher am Rande
steht. Kennzeichnend für
sie sind die beachtliche Länge
und die
unklare Gliederung der einzelnen Teile. Diese Merkmale ergeben sich
daraus, daß ein
älteres
einfacheres Formular unter dem Gesichtspunkt
möglichster
Vollständigkeit
angereichert wurde. Gegliedert ist die
Beichte in Einleitungs- und Empfängerformel, Sündenbekenntnis und
Schluß. Es
folgt lateinisch der Segen des Priesters und das
Indulgenzgebet. Gedacht war die Beichte wohl für liturgische Ver-
wendung.
Der Dialekt ist der
altsüdrheinfränkische Lorschs (Wechsel
zwischen d
und seltenerem t im Inlaut, d auch in hd, dt in druhdtin, td in
bitdiu, ua in muater). Entstanden ist die Beichte wohl in Lorsch am
Ende des 9. Jahrhunderts.
Vermutlich war sie Frucht einer kompi-
lierenden Neubearbeitung.
Ausgaben: Müllenhoff, K.-Scherer, W.,
Denkmäler
deutscher Poesie und
Prosa aus dem 8.-12.
Jahrhundert, 2. A. 1873, 630; Steinmeyer,
E.V.,
Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler 1916, Neudrucke 1963,
1971, 323-324, Nr. 46 (ein vergleichbarer
lateinischer Text ist unter
Nr. 45 = Sächsische Beichte
abgedruckt); Fischer, H., Schrifttafeln
zum
althochdeutschen Lesebuch, 1966, Tafel 10.
Literatur:
Ehrismann, G., Geschichte der deutschen Literatur, Teil 1
2. A. 1932, Neudruck 1966, 314; Eggers,
H., Die
althochdeutschen
Beichten, PBB (Halle) 77
(1955), 89; 80 (1958), 372; 81 (1959), 78;
Thoma, H., Althochdeutsches aus vatikanischen und Münchener Hand-
schriften, PBB (Halle) 85
(1963), 220, 243; Bischoff, B., Paläographi-
sche Fragen deutscher Denkmäler der Karolingerzeit,
Frühmittelalter-
liche Studien 5
(1971), 110, 113; Köbler, G., Verzeichnis der Über-
setzungsgleichungen der
kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler,
1971; Masser,
Α., Lorscher Beichte, Verfasserlexikon, 2. Α. Bd. 5
1985,. 910.
248
LB=46=Lorscher Beichte
XLVI. LORSCHER BEICHTE 323
Ih gihu gole1 alamahtigen
fater inti allen sinen sanctin inti desen
uuihidon inti thir gotcs
manne alierò2 minero sunteno. thero ih gi-
dahda inti gisprah inti gideda,3 thaz uuidar gote uuari
inti daz uuidar
minera cristanheiti
uuari inti uuidar4
minemo gilouben inti uuidar
5 mineru uuihun doufi5 inti
uuidar mineru bigihdi. Ih giù nides, abuns-
tes,6
bispraha. sueriennes, firinlustio, zitio7 forlazanero, ubermuodi,
geili, slaf beiti, tragi gotes ambahtes. liuoro uuilleno, farligero, inti
mordes inti manslahta, ubarazi,
ubartrunchi.8 Ih gihu, thaz ih minan
fater inti mina muater so
niereda so ih scolda, inti daz ih minan
10 hereron so niereda so ih scolda inti
inaii so niminnoda so ih scolda.
inti mine nahiston so
niminnoda so ih scolda, inti min uuip inti
min kind so niminnoda inti nileerda so ih scolda. inti mine
iungeron
so nileerda inti niminnoda so ih scolda, indi mine filióla so niereda
indi9
nileerda so ih scolda. Ih10
gihu, thaz ih then uuihon sunnundag
1 hier und an den
sonst ergänzten Stellen in der Hs. keine Lücke 2 Alierò
3 ich bezweifle, daß Scherer hier mit
Recht eine durch Abspringen des Auges von
einem gideda zum
andern veranlaßte Lücke statuierte; mir
scheint vielmehr ein Zu-
satz des sächsischen Textes vorzuliegen * El. 311 minemo 5 die
Worte inti
uuidar mineru uuihun doufi schied Scherer als Einschub eines Interpolators aus.
der cristanheiti im
Sinn von ''Taufe' nicht verstanden habe. Doch die Bedeutung
'Taufe'' für cristanheit ist nur aus
einer Stelle der FuJdaer 17 und der Mainzer
Beichte 17 gefolgert und
nicht unbedingt sicher 6 abunstes] das
erste s nach-
träglich eingesetzt 7 Zitio 8 ubartrunchi] das
zweite r aus einem über die
7j. reichenden Buchstaben (Atisatz von h) korr. * niereda indi schloß Scherer
als Interpolation in Klammern ein: vgl. aber
die Quelle 10 Ih] Ι ιόγ
die Zeile
vorgerückt
249
LB=46=Lorscher Beichte
324 BEICHTE
15 inti thia heilagun missa so niereda inti nimarda so ih scolda. Ih
gihu, daz ih minan1 decemon nifargalt so ih scolda, thaz ih stai inti
ferstolan fehota. Ih gihu, thaz ih siohero niuuisoda, serege
nigidrosda,
gast nintfianc2 so ih scolda. gisahane nigisuonda,
thie ih gisuenen
mohda, thaz ih meer3 giuuar inti unsipberon
gisageda thanne ih
20 scoldi. Ih gihu. thaz ih daz giloupda, thaz ih gilouben niscolda, thaz
ih nigilaupta, thaz ih gilouben scolta. Ih4 gihu unrehtero gisihto,
unrehtera gihorida, unrehtero gidanco, unrehdero uuoBdo, unrehdero
uuerco, unrehtero sédelo, unrehtero
stadalo, unrehtero legero, unreh-
tero gango, unrehtes anafanges, unrehtero cosso. Ih gihu, thaz ih
25 minan heit brah, meinan5 heit
suuor in uuihidon inti bi gotes heilogon.
lh gihu ungihorsami, ungithulti, untriuuono,
abulges [zit hielt] inti
strites. Ih6 gihu, thaz ih heilac
ambaht inti min gibet ruoholoso deda
inti daz ih daz uuiha uuizzod unbigihtic inti unuuirdic nani, inti daz
so nihialt inti so niereda so ih scolta,7 inti daz heilaga cruci so niereda
30 noh nigidruog so ih scolda, noh8 thero gibennidero9
fastono inti
thero crucithrahto10 so nierfulta noh nihialt so ih scolda. Ih gihu,
thaz ih biscoffa11 inti priesda inti gotes
man so niereda inti niminnoda
so ih scolda, meer sprah inti suuigeda thanne ih scolti. Ih gihu, daz
ih mih selbon mit lustin inti mit argen million int mit argen githancon
35 biiiual int giunsubrida meer
thanne ih scoldi. Thcs alles inti anderes
manages, thes ih uuidar12 gotes uuillen gifrumita inti uuidar minemo
rehde, so ih13 iz14 uuizzantheiti dadi so
unuuizzandi, so ih iz in naht15
dadi so in dag. so ih iz slafandi dadi so uuahhandi, so ih iz mit uuillen
dadi so ana uuillon: so16 uuaz so ih thes alles uuidar gotes uuillen
40 gidadi, so gan ih es in gotes almahtigen muntburt inti in sino ginada
inti in lutarliha bigiht gote almahtigen inti
allen sinen aanctin inti
thir gotes manne mit gilouben inti mit riuuuon inti mit
uuillen zi
gibuozanno, inti bitdiu thih mit otmuodi, thaz thu giuuerdos gibe-
ton furi mih, thaz druhdtin thuruh sino ginada giuuerdo mir farlazan
45 allo mino snuda.
Inther17 priast quede thanne 'Dominus
custodiat18 te ab omni malo.
Benedicat te deus pater, custodiat10 te deus
filius, inluminet20 te deus
spiritus sanctus. Indulgeat tibi dominus omnia peccata tua' et cetera.
1 ininnnj
a aus o karr.; nach dem Faksimile muß ich aber minori lesen, c»
aus u korr. 2 nintfianc] c aus
Korr. (sicherlich nicht ne aun m) 3 meer
1 ih 5 n\inan, verb,
von Scherer und
von Bartsch 6 111] I vor die Zeile
vorgerückt 7 Bl. 3>> inti 8 Noh 9 gibenni thero 10
ESievers,
ZfdPh.
15 (1883).
245 n bis scoffa 12 uuidar] der rumie Strich des d
scheint aus t korr. 13 ih] vor i ein senkrechter
Strich über der Zeile
11 Scherer ergänzte darauf bi 15 nath iK So 17 = Int ther. Kein Absatz
18 custodit, verb, von Scherer und von Bartsch 1β Custodiat 20
Inlumi-
nat, verb, von Scherer und
von Bartsch. Zum Schlußabsatz vgl. HJSchmitz. Buß-
bücher 1, 102, JMnrinus 5741', Fuldaer Sacramentar 2453
250
LF=10=Lex Salica-Bruchstück
Lex Salica-Bruchstück (LF)
Überlieferung: Trier, Stadtbibliothek
(Althochdeutsche und mittelhoch-
deutsche Fragmente Mappe Nr. 4) Mappe X Nr. 1.
Es handelt sich um ein Doppelblatt im
Format Oktav (12,5 χ 9,6
cm).
Es wurde 1850 vom
inneren Vorderdeckel einer Inkunabel (früher Nr.
1072, danach
Nr. 200), welche
nach einen auf Seite 2 angebrachten
Besitzervermerk aus dem Kloster Sankt Maximin bei Trier stammt,
abgelöst.
Dieser Mischband im Format 21
χ 14
cm enthält
ein Compen-
dium octo
partium orationum (gedruckt bei Peter Kollicker in Basel),
Incipit sermo beati Augustini episcopi super orationem dominicam,
Resolutoriu(m)
dubio(rum) circa celebrationem missa(rum) occurrentium
(gedruckt 1493 von Η. Quentell in Köln), Tractatus de arte loque(n)di
et tacendi (gedruckt
1491 von H. Quentell
in Köln)
und Libellus de
modo confitendi et penitendi
(Deventer 20.12.1488). Nach
einem Vermerk
auf der Vorderseite des ersten Blattes des Compendium wurde dieses
1488 von
Laurentig Babenhusser in Kaiserslautern gekauft und
vermutlich wenig später
mit den anderen Teilen, von denen der letzte
1493 erschien,
zu dem Sammelband vereinigt, der nicht
lange danach
an Sankt Maximin gelangte. Als Geschenk von J. P. Hermes kam der
Band dann an
die Stadtbibliothek.
Wahrscheinlich wurde in
Sankt Maximin um 1500 eine
mittelalterliche
Handschrift zerschnitten und das dabei entstandene Doppelblatt,
welches das mittelste eines ersten Quaternio war, in den Vorderdeckel
eingeklebt. Nach einem Bücherkatalog
des 11. Jahrhunderts
hatte das
Kloster unter der Nummer 137 ein über
Teutonicus. Möglicherweise
war
dieser die später zerschnittene Handschrift.
Die handschriftlichen
Fragmente sind vermutlich der Schreibschule von
Mainz zuzuordnen. Zeitlich gehören
sie in das zweite Viertel des 9.
Jahrhunderts. Einzelne Buchstaben weisen auf angelsächsischen Ein-
fluß.
Inhalt:
Das Doppelblatt von
vier Seiten enthält
volkssprachige Über-
schriften von Kapiteln 61-70.
Dem lateinischen Explicit
folgt lateinisch
Incipit liber legis Salicae und danach der
volkssprachige Text von
Kapitel 1 (von
der Ladung) und 2 (vom
Schweinediebstahl). Der Inhalt
ist demnach die volkssprachige Übertragung der karolingischen, um
802/3 entstandenen
Fassung Κ der
lateinischen lex Salica, d.h. des
Rechtes der Salfranken. Damit enthält das Fragment den ältesten
althochdeutschen Recbtstext, der in der Lex Salica-Forschung als
Textklasse V geführt wird. Er umfaßt etwa 270 althochdeutsche Wör-
ter.
Die Übersetzung der Lex Salica
durfte mit den Bemühungen
Karls des
Großen um
die Verbesserung des Rechtswesens zusammenhängen. Nach
den Lorscher Annalen befahl er, daß alle Rechte im Reich jedem
in
seiner Sprache vorgelesen und erklärt werden sollen. In einem
Kapitular von etwa 803
verfügte
er, daß die
Laien ihr Recht kennen
und verstehen
sollten.
Die Übersetzung ist gut gelungen.
Gegenüber
der Vorlage verhält
sie
sich selbständig.
Nicht mehr verstandene volkssprachige Wörter werden
erneuernd ersetzt.
Die sprachlichen Merkmale
weisen auf das Althochdeutsch des frühen
9. Jahrhunderts
(h im Anlaut, au, Dativ Plural auf m,
Fehlen von
Diphthongen). Der Dialekt ist altfränkisch ( altmittelfränkisch?,
altostfrankisch-altbayerische Sprachmischung).
Ausgaben: Mone, F.J., ZGO 1 (1850), 36-41; Steinmeyer, E.V., Die
kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, 1916, Neudrucke 1963,
1971, 55-57, Nr. 10 (lateinischer Text der
Emendatafassung); Eck-
hardt, K.A., Pactus legis Salicae, II 2, 1956, 470-474; Sonderegger,
S., Die
althochdeutsche Lex Salica-Übersetzung, FG Jungandreas, W.,
1964, 113 (paläographischer Text mit Photographie).
Literatur: Ehrismann, G.,
Geschichte der deutschen
Literatur, Teil 1
251
LF=10=Lex Salica-Bruchstück
2. Α. 1932,
Neudruck 1966, 352; Sonderegger, S., Die althochdeutsche
Lex Salica-Übersetzung, FG Jungandreas,
W., 1964,
113; Schmidt-Wie-
gand, R., Die malbergischen Glossen der Lex Salica als
Denkmal des
Westfränkischen, Rheinische Vierteljahresblätter 33 (1969), 420;
Bischoff, B., Paläographische
Fragen deutscher Denkmäler
der
Karolingerzeit, Frühmittelalterliche Studien 5 (1971), 106; Köbler, G.,
Verzeichnis der Übersetzungsgleichungen der
kleineren althochdeutschen
Sprachdenkmäler, 1971; Sonderegger,
S., Althochdeutsche
Lex Salica,
Verfasserlexikon, 3. Α. Bd. 1
1978, 303.
252
LF=10=Lex Salica-Bruchstück
55
X. BRUCHSTÜCK DER LEX SALICA
*
LXI. (1er,1 scazloos man, anttran arslahit.
LXII. fon alode.
LXIII. de sili fon sinem2
magun3
LXIIII. (ter fon andres henti eowiht4
nimit.
5 LXV. hwe man weragelt gelte.
LXVI. der man in here slahit.
LXVII. so hwer so aiulran mit Iosii5
biliugit.
LXVIII. der andres hros bifillit.
LXVI1II. (ter man fon galgen forlaazit.6
10 LXX. (ter wiib gimahalit inti niwil sea halón. Explicit.
Incipit
liber legis Salicae.
I. Herist7 fon meni.
[1] So hwer so a miran zi dinge gimenit, inti er nicuimit, ibu*
ini sunne nihabet.9 gelte scillinga .XV. [21 der andrà η gimenit, ibu
15 er nicuimit inti10 sunne nihabet,9 sosaina gelte sol XV. [3] der andrai!
1 davor keine
Lücke. Vielleicht sollen auch Merkels
Punkte nur andeuten, daß
der größte Teil des Titelverzeichnisses
fehlt 2 sin<· 3 danach fehlt nichts:
das
Verb nimit war aus dem Schluß des folgenden
Titels zu supplieren
* eowih: für w
stets das einem oben geschlossenen ν gleichende Runenzeichen
5 lo-sii] hier
und in wiib Z. 10 sind die beiden i unten verbunden,
so daß aie
von u sich nicht
unterscheiden β Pertz hat
richtig gesehen, daß forlaazit
aus forlazzit korr.
ist 7 statt I. Herist wollte Pertz Textus R. (= rubrica)
lesen
8 .S. 2 ibu · hab& 10
inti ini vermutete Scherer
LXI. Do
chrenechruda. Si quis liominem occident
et in tota
facúltate sua non habuerit, unde legern totam implere valeat usw.
LXIÍ. De alode. LXIII. De eo, qui se de
parentilla tollere voluerit.
LXIIII. De charoena. Si
quis alteri de manu aliquid per vim tulerit
5 aut rapuerit usto. LXVr.
De conpositione homicidii. LXVI. De
homine in hoste occiso. LXVII. De eo, qui alterimi hereburgium
clamaverit. LXVIII. Do caballo excortigato. Si quis caballuin
alienum sine consensu possessoris decortigaverit usw. LXVIIIL De
eo, qui
hominem de bargo
vel de surca
dimiserit. LXX. De eo,
10 qui filiam alienam adquisicrit (desponsaverit Hss. zu Leiden und
Modena) et se retraxerit (et non vult earn recipero Hs. zu Leiden, et
non vult cam accipere Hs. zu Modena).
I. De mannire. 1. Si quis ad mallum legibus dominicis mannitus
fuerit, et non venerit,
si cura su unis non detenuerit, DC dínariis,
15 qui faciunt solidos XV, culpabilis judicetur. 2. Ilio vero, qui aliimi
mannit, si non venerit et
eum sunnis non detenuerit, ci, quem manni-
vit. similiter DC dinarios, qui faciunt solidos XV, conpotiat. 3. Ilio
253
LF=10=Lex Salica-Bruchstück
56 X. BRUCHSTÜCK DER LEX SALICA
menit, mit urcundeom1 zi sinemo h mi se cueme inti danne gibanni2
ini erdo sina cm 4un, en'Io .sincro hiwono etteshwelihemo3 gisage,
daz iz orno gicunde, weo
her gimenit ist. [4] ibu er in cuninges rteo-
noste haft ist, danne nimag er ini gimenen. [5| ibu er inniin des gewes
20 in sinemo aninte ist. danne mag er ini menen, soso iz heer obana
giscriban4 ist.
li. Fon dhibiu suino.
[1] so5 hwer so suganti farah forstilit fon dem furistun
stigu erdo
in metalostun, inti ûea giwunnan
wirdit, gelte sol III, foruzan haubit-
25 gelt inti wird rinn. [2] ibu danne in
drittiun stigu forstolan wirdit,6
gelte sol XV, fonizzan haupitgelt inti wirdriun. [3] so hwer so
farah forstilit fon demo sulage, der slo/hait ist,
gelte so! .XLV.,
foruzan haupitgelt indi wirdriun. |4| so hwer so
farah in felde,7
daar
hirti mit ist, forstilit, gelte8 sol XV, foruzan haubitgelt inti
30 wirdriun.9 [δ] So10 hwer so farah forstilit, daz
biuzan dem moot er
leben mag, ieorzug pentinga, die tuent11 sol .1., gelte, foruzan
haubitgelt
inti winlriun. [(>] So hwer12 so sui13 bistoozzit in diubiu,
I urcunileom] der Akzent über c. den Mone für ein Aspirationszeichen ansali, ist
nichts
als das Komma
des Sonikolons hinter
dem über tir befindlichen
XV.; Er fehlt daher mit Hecht in Merkels Abdruck - Scherer schrieb gilmnno
n Artes hweliheino * S. H giscriban 5 so fahrt hinter der Überschrift
in derselben Zeile fort β forstohin winlit statt forstilit.
veranlaßt dtirch das
vorangehende giwuniinn winlit, trie Scherer bemerkte " solile]
der Strich
durch d ist deutlich H ρ>1
:i wird und-
so von mm an iwmer I0
S. 4 So
II die tuent] ie tu beschädigt l2 her 13 sui] es kann sehr
wohl i!er Plural-
beibehalten rimi bratn.,I nicht in
den Svisi, su urändert
zu verdrn. da die Hs.
von Cambrai (Ρ) swrufas bietet
aiitem,
qui aliimi inannit. cum teslilnis jul «Inumili illiiis nmbulct et
sie eum manniat ;utt ιιχ(·ι<·ιιι illius. ν ei ( un iinujue de lamilla illius
20 denuntiet, ut ei la« ial notimi, q
nom od o ab ilio est mannitus. 4. Nani
si in jussione icg. - occupai us fuerit, manniri {Yarr.
mannire) non
potest. 5. Si vero infra pa^o in sua
ration« fuerit. pot est manniri,
sicut superius dici um rst.
II. De flirt is por<onim. 1. Si quis porccllum ladani cm furaveril
2h de liranne prima ani de
mediana, et inde fuerit eonvietus. ('XX dina-
riis, qui faeiunt solidos IN, eulpabilis judieiìtur. excepto capitale
et,
delatura. 2. Si vero intertia hramne furaveril,
IH'dinariis, (jui faeiunt
solidos XV, eulpabilis judicetur,
excc])to capitale et del.itura. 3.
Si
quis porcellum de sude furaverit,
quaeclavcm habet. Λ11)('('(' dinariis,
30 qui
faeiunt solidos XLV, eulpabilis judieetur. excepto capitale
et
delatura. 4. S; quis
porcellum in campo ¡nier poicos, ipso
porcario
custodíente, furaverit, DC dinariis, qui sanimi solidos XV, eulpabilis
judicetur, excepto capitulo et delatura. Γ».
Si quis porcellum fura-
verit, qui sine matre
vivere? potest. XL dinariis, qui
faeiunt
3f» solidum nimm, eulpabilis judicetur, excepto
capitale et delatura.
0. Si quis .scrovam
subbattit in fin tu,
hoc est porco]los ¡ι
matre
254
LF=10=Lex Salica-Bruchstück
X. BRÜCHSTÜCK DER LEX SALICA 57
gelte sol VII, foruzan haubitgelt1
inti wirdrmn. [7]
So hwerso su mit
farahum forstilit, gelte sot .XVII., foruzan haubitgelt inti wirdriun.
35 [8] So hwer so farah iarigaz forstilit, gelte sol III. foruzan
haubitgelt
inti wiräriun. [9]
So hwer so zuiiari suin
forstilit, gelte sol XV,
foruzan haubitgelt inti
wirdriun. [10] So hwer so hantzugiling
1 hier und im folgenden nur haubit
subtrahit, CCLXXX dinariis, qui faciunt solidos VII, culpabilis
judicetur, excepto capitale et delatura. 7. Si quis scrovam cum
porcellis
furaverit, DCC dinariis,
qui faciunt solidos XVII cum
40 dimidio {das Zeichen für cum dimidio fehlt
in mehreren Hss.), culpabilis
judicetur, excepto capitale et delatura. 8. Si quis porcellum anniculum
furaverit, CXX dinariis, qui faciunt solidos III, culpabilis
judicetur,
excepto capitale et delatura. 9. Si quis porcum bimum furaverit,
DC dinariis, qui faciunt solidos
XV, culpabilis
judicetur, excepto
45 capitale et delatura. 10. Si quis tertussum
porcellum {erklärt in der
Pariser Hs.
4418 mit qui domi nutritur vel in domibus pauperum)
Nach Sonderegger, S., Die althochdeutsche Lex Salica-Übersetzung FG
Jungandreas, W., 1964, 113-122 ist zu lesen (Stellenangaben nach
Steinmeyer, E.V., Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler,
1916, Neudrucke 1963, 1971, 55-57, Nr. 10)
Die Verbindung von ni mit einer Verbform als zwei getrennte Wörter
(z.B. 55,10:statt niwil ni vil) sowie
55,8:statt andres andres
55,12:statt Herist Her ist
55,15:statt sosoma so sama
55,20:statt danne danne
57,34:statt farahum farahun
255
LN=Liebesantrag an
eine Nonne
Liebesantrag an
eine Nonne (LN)
Überlieferung: Cambridge,
University Library
Ms. Gg. 5.35 f. 438b-
439 a.
Die Handschrift vom
Format 22 χ 15
cm hatte im 15. Jahrhundert,
in
welchem sie bereits unvollständig war, 454 Blätter, von welchen noch
442 vorhanden
sind. Sie enthält
auf den Blättern
432a bis 441b
zweispaltig zu je 40 Zeilen eine Sammlung von
47 lateinischen
Gedichten, unter denen das Stück die 28. Stelle einnimmt. Ihr geht
auf den Blättern
425b bis 431b ein Teil eines medizinischen Traktats
voran, der auf den Blättern
425b bis n54b seine Fortsetzung findet, so
daß die Liedersammlung dem ursprünglichen Bestand anzugehören
scheint. Geschrieben ist die Liedersammlung von einem Schreiber des
11. Jahrhunderts,
dessen Schrift angelsächsische
Züge
enthält.
Vermut-
lich trug sie ein angelsächsischer
Schreiber nach einer althochdeut-
schen Vorlage in die Handschrift ein. Wie andere Liebeslieder (fir.
27,
39, 49) der Sammlung ist
das Stück
offenbar wegen seines erotischen
Inhaltes durch Schwärzung
und Rasur weitgehend unleserlich gemacht.
Inhalt: Es handelt sich um die Reste eines Liebesliedes. Dieses
bestand ursprünglich
vermutlich aus elf Strophen zu je zwei binnen-
gereimten, in sich endreimenden Langzeilen
mit lateinischem Anvers
und volkssprachigem Abvers und ist
von deher formal vergleichbar mit
dem in der gleichen Sammlung der Carmina Cantabrigensia über-
lieferten Lied De Heinriro. Das Lied ist als strophenweise alternie-
render Dialog zwischen einem Liebhaber und
einer Nonne (nunna) auf-
gebaut, in welchem die Frau zunächst der Werbung (...das
Gras
wächst..., ... erprobe meine Liebe...,
...im Wald singen die Vö-
gel...)
mit dem Hinweis auf ihre Bindung an Christus
widersteht.
Lesbar sind nur etwa 30 althochdeutsche Wörter. Entstanden ist das
Lied wohl am Anfang des II. oder
am Ende des 10. Jahrhunderts.
Der
Sprache nach ist es vielleicht altnordrheinfränkisch oder altthürin-
gisch.
Ausgaben: Jaffé, P., Die Cambridger Lieder, Z.f.d.A. 14 (1869), 494;
Breul, K., The Cambridge Songs, Cambridge 1915, 16 (Faksimile);
Strecker, K., Die Cambridger Lieder, 1926, Neudruck 1955, 74-77;
Dronke, P., Medieval Latin and the Rise of European Love-Lyrik,
Bd. 1 2. Λ. Oxford 1968, 277-81 (Kommentar), Bd. 2 Oxford 2. A.
1968, 353-356
(Rekonstruktion).
Literatur: Ehrismann,
G., Geschichte der deutschen Literatur des
Mittelalters, Teil 1
2. A. 1932,
Neudruck 1966, 241; Schützeichel, R.,
Grenzen des Althochdeutschen, FS Schröbler, I., PBB 95 (1973), 23 ff.,
38; Ross, W., Die Liebesgedichte
im Cambridger Liederbuch, in: Der
altsprachliche Untericht 20,2 (1977), 40; Rädle, F., Kleriker und
Nonne, Verfasserlexikon 2. Λ. Bd. 4 1983, 1215.
LN=Liebesantrag an eine Nonne
Text nach Strecker' Text nach Dronke2
74 CAMBRIDGER LIEDER
Oo Diplomatic text:
1. S............................ - ." nunm, ...sert S.............................. nunnM · · ·; scrt
........ tempi» adeet ..................... tempus adest
......... gnionot gras in dum gröuonofgras in
• · · · . rt . ..
2K. C /'. -438x. Ihts frtiiek. ist gene fur ärzt, teilweise auch wohl v»rh
radirrt, nur die End m der Zeilen sind teilweise, unverletzt ¡fidi/hen. Am
Fuss der Seite tear man iiithf m norgsmn, deshalb
sehn» nie ι η Str. 8.
¡>
durch. Eine Trmusicription rrrt-nthtm Joffe η.
λ'ΛΛ'ΙΙ »S. 4[>4, J'iper, Jireul
Zs. f. d. Α.
30, I8fi(i. WO— Ji\ und. Ausgabe S. Iß = P*, dagegen hot er j0
Aufgabe n. 3~> F. (l'i keinen 'J'r.rt yqiheni flutn hatte ich dir Abmhrift von
J'ertz. Alle Zirei/'eihafien Α»·.«··.·;α·/· a minier Vorgänger aind notirrt. Ein
Vergleich dieser finis Vcrxuihr ir'od
jeden dnron überzeugen, d/m» der gröftte
Teil rrttunytlos verloren ist, venu nirht einmal rin Heilmittel gr/undni irird.
Reibst an yiuorc*zrnzphi)to<jrii]ihie
glaube ich in diesem Falle nicht ivi Gegen- J5
»atz zu n. 27. .V.K 40. B'i der gm-sten Jirdrntvng, die da* J'rogment ¡in-
die Erkcnntni* dir Entniclävng dntLtcher und
lateinischer Liti,'tlyrik hat —
Pertz nannte es das filtrile devt-rhr MivneHed — ixt f··» natürlich oft be-
handelt norden; Uh nenne 11. Ki'grl, (¡etch. d. d.
Lit. 1,2, /.s"!T, i:lfí(}.; (»'.
Ehrisviann, Oemh. d. <!.
Lit. 1. l'M8, "¿32s.: Γ. Finger, l'aul t/. Jiraune, 20
Beiträge 44, 1920, 427; //. Brinkmann, Xeophilologn* U.VJ-JI, 218; deiner,
MSD*, 327, vgl. MS1>* 2, 104, rerstichtr Str. ,V und 0 herzustellen,
doch
wurde,
seine Anfjasmnig vohl allqemein abgelehnt. 2\'ene V.irtchlüg'· machte
1,1 annoiiti Joffe; rnonti Piper; πι··ηπ 7»1; rn««nn PS-; numi Pert-..
Richer int ir ohi nur, dass et nitht minila lautete.·— lert vini o'/g'-mehi ge- -J5
lesen, aber zweifellos ixt nur t; es kann
ebensogut luit »ein, n list ob i »>ιΙ*>·
s, ist kaum feMzustellrn. h'ügrl: S(nivis<;im:i)
miniiii . . IVit(»-üwi·) ....
Suav. limm.a auch Steinmetjer. \f2 Na<h P,prr unti·* mon glauben, « .< si
eine Zeile, ganz verloren, ila* ist /oh/h. Er notiert n<i>h ein < n ¡·ιτ It-mpii!·,
fbensn Jil. 1,3 unmount
Ja ff t\ Jtl ; piouoimt Piper. Λ'«κΑ />'* mi'mie
man ;(0
einen Ausfall vor gras anmhmni, das ist irohl ui-ht rieh'iii. i;rn.>pi>t pn*
in
. Γ . . Pertz. J, 4 l'ijicr und />' Ic^Cii am Anfang ein r:i. i'rriz mhr.eb . r ■ .
Jeh kann n'nht einmal m-hr erkennen, vie vi it die Zeile b'^chrieh'n vor.
polo? Joffe. 2.
:i. 4 /(¡¡gel: tempii* mfost ((loriilum.) κιίιοιιΓιι
gras in (>rtliHii.
*So auch Rtc'inmeyer. ober rrtlin. 35
28. Üei'ohnlirh KÌA'AUKEÌl UND NONNK /»titelt. JWh ht nicht
einmal das unbestritten, Ehrismann S. 2VÌ tdiwnt an, ila** der II erbend·· ein
rornrhmcr Herr (Laie) ist, Singer ao(). hüll
ihn für eiion Ritfr. Mon
irird nicht erwarten, d-is* die Zahl der
¡leutnngxvcrtwche hier n<<-h π rmilft
irird, nur eins mi<rh!e uh bemerken: man pflegt zu sa-/< n. ilass der \\ eròmde ^
durch die Worte der (¡elieblen behhrt irerd',
z. ]<. JJirismann a<i(>.'2-"2:
jedenfalls siegt die Tto/ons, aber ninnnnd erklärt, uannn rin siedicht mit
So erbaulichem Inhalt besonders sorgfältig vernichtet
vurdc.
Den Dialekt erklärt· Kugel als nird'-rihriw'il· oder mittrlrh·'misch (Lahn-
gegend), J/íS ircixrn darauf
hin, dass luunmcl, liiimmolisi'li »Ή ''nier
ans ^
Eritzlor stammend· n
Uandtthnft vorkommt, l'.hrismnnn filmo.nkt •irischen
nordrheinfränkiich und thüringisch.
Eorvi: lì Rtrophs-n von je r.irri Laiuj:rihn; /■/'■· csfchiint. i.--t ili·· ••rate
Hülste lafeinitrh, di/· τΐ'-eite dnittch, trie n. i'.i ¡>e //,···"urico,
bci<l·
auch hier
offenbar durch Heim gebituden. Àitr r/'Τ lateinische
Vrrsikel find intakt, 4,2. Ό
7,2. 8, ?.
Î), l, sie ueuüijrn, um r»f
zeigen, da*s mich die lateinischen
Verse
nach deutschem Muster gibaut sind: .««'«Inni Clnisli ινμιιΐιπι;
il:'il»> lilii super hiV.
'Strecker, K.,
Cambridger Lieder 1936, Neudruck )9bb.
7·1-7>'
'Dronke, P., Medieval Latin and tho Riso of F uro pe an love I ytil·.
Bd. 2 2.Λ. Oxford 1968, 353-354
LN=Liebesantrag an eine Nonne
Text nach Strecker Text nach Dronke
Nr. 28.
75
2. Quid nie u¿ faciä «. go thu mir Quid [uis ut faciä] s[a]go thu mir
iur....................... s hortaris unica iu[n]........ [turpisj hortaris umcä
m........................................... d · [rn].................. [m]cl_____
3...................................... coro minor min ' * : *............... .. coro miner min
no........................ odes .... «¡lue nu nleJ............... lnjdcs lvirj · · · siJvc η
ni........ eia .... uualde. sing .. t... eia .. uualdc
Steinmeyer M SD1 2, 106; mit Benutzung derselben hat Kögfl sich an eine
allerdings fragmentarische Herstellung des
Ganzen grwutjt, wobei er snqar
eine Interpolation zu
entdecken glaubte. Ins Deutsche
übertrug dic.ie Jie-
10 Konstruktion W. Ganzenmüller, Das
Nalurgcfühl im Mittelalter 1911, J.'JO,
vgl. auch Arrh. /'. Kulturgeschichte 12, 20D, und Brinkmann aaü. Kög>'ls
Vervmtimqcn sind tcilircise schon deshalb
bedenklich, weil sie sich nicht in
den zur Verfügung eichenden Baum fügen. I'm darüber ein I'rtdl zìi er-
möglichen, war ich bemüht, den Abdruck so zìi gestalten, d/iss j<dcr fehlende
15 Buchstabe durch einen Punkt bezeichnet wird, v:ohei ich allerdings v<ht il^ii
Anspruch erheben darf, überall das liichtii/e. getroß'i η znhafi'n. l*ie Zeilm
entsprechen denen der Ils. Im Apparat bedeuten die I'unkle nur allgemein
Ausfall von Buchstaben. Buchstaben, die ich
für unsicher hu!!·-, x'utd kursiv
gedruckt.
SO 2,1 Quid vis ut facía halte ich für sicher, Pertz schrieb tilhidings Quii
vie miseríam; Jaste Quid u.s.e.ñ; Piper Quid n s. . lu; IP, B3 muh Quid
U.S. . îam, wobei B% die Lücke vor ia sicher
zu gross ansetzte. s,i;r»
Pertz; s gotliu Jaffë; H go thu
Piper, Β1, Β*; mir J'eriz, J'iprr. Β1,
J}1 ; uur Joffe; mir iit auch mir wahrscheinlich, doch
rst der lianvi
2H reichlich gros», so dass /'* n»ch eine Lücke davor aninnimt. dafür ist er
wieder zu klein. Kögrl: Quid vis ut saciam Frigo tbii mir ígu->d Miai·).
Steinmeyer:
Q. ν. ut 1". ? Rugo thu mir tbaz. 2, 2 Piper ]'.
' vor hortaris
noch as, die andern
nichts. Auch der Anfang der Zeile. i«t gnn~ u>taichrr,
Pertz hat nichts; Joffe,
iur; Piper \\\x; Bx iur; P,%
ini;; jedenfalls naht
30 guod man. hortaris win? wvhl richtig srin, sicher çigt-ntlieh nur h und s ;
das Wort ist sehr lang, was vermutlich durch die I'\>rm des r vr.rnu?-ti>at
ist. 2,3 m Pertz, Joffe; ma Piper; ma lì1; ma li*, nel l'erte, J'irer, F>y;
el Jaffè; me? li"1. Kögcl: . . hortaris irnienti) man(nfO . . vilo (fram).
3,1 coro drvcke ich wegen der fjbereimtivmung ron Piper und lìmil, hei
3S der vielleicht 7.1 etwas eiugnrirkt hat, ich lese es ebensowenig vie Putr. und
Joffe",höchstens glaube ich dasSchluss-o
zu (rkenmn. Pipi-r hut davor noch
al, Bl a. Pertz schreibt zu Beginn der Zeile Λ da. Kögel: (Suavísima
nunn)a coro miner minila, desgl. Steinmeyer,
aber niin'-.o.
3, 2 . sroüdcf;-
ennt ßilve Pertz; . . odea . . eilve Jafit: . . . ode-s ng siiti«· Pipe>, B\-
40 . ndes eilue /J*. Am Anfang der Zeile Perir, -ixchts; . . β Jos/.; ite . r
Piper, iî'.-ncU1. 3,3 mit tiugela in uualde Pertz; β., el .. naide
Joffe; Bìng . t. . celo . . uualde Piper; sing . t rio .. wunlde Β χ ; ping . . t ..
eia .. wualde jB*. Wenn eia richtig nelrtun ist. wird min (her philninrla
als vogola e.rgiinzrn
miiise.n, denn das pliüomola der folgenden Strophe setzt
43 doch wohl voraus, dass sie vorher
erwähnt war, wenigstens wenn etua folgte
quid curo de philnmcla (Steinvieyer); an lirinkmanns phüomflla kristes
'Christus Nachtig α/Γ, ein deutscher
Gcn<liv von einem lateinischen Wort
abhängig, vird wohl to leicht niemand glauben. Kögcl: r(esonant)
<idis
nuue eilve nu
»ingant (vog)ela in
walde. S<> auch
Steinvi'yer, aber nù
50 singent vögele.
258
LN=Liebesantraq an eine
Nonne
Text nach Strecker Text
nach Dronke
CAMBRIDGER LIEDER
4..................... «n . . . filomela.krisle· ,j, ^ cam& y^ kri$tcs
n» .................. cui me deuoui r -ι - · j
[ujuir................. cui rae deuoui
5 0,..................................... sag ic thir O [formosa]............ sagic thir
........... m sede.. me sedes ] anïc.
.......................... [húmele]
6 β.................. I - - futsr . » . Ι β. «inno S[cd angilo] .... mia s......... [m]innc
.s................................... s ..fru.. ridan "l°M ]1[ ]s veradan.
C.............. nunna choro miner
7. C....................... nunna choro miner ¿abo ^ supcr ^ uucrclt
...... dabo tibi eup hoc uuerelt gcnuoc
H oc [cuanescit] oñic also uuolcan in
8. Hoc......... * .. ome . also uuolcan in di.... umclc solü xpï regnü
th . . . umele eolü χρι regnü t]j....................... ineuum.
tha............... s . . a ... ineuum.
4,1 .. et philomela kristes Pertz; .ani can. philomela kr. Jafl* ; ..«mi., υ
cana (cano 2?'). a philomela kr.Piper,lì^ ; .cane».. philomela kr.B*. 4,'_» ..cui
me devovi Pertz; nnr
. . cai m. d. Jaffé; nar .. ρ. il .. a cui m. d. Piper,
Βί; .. a cui m. d. B*.
Steinmeyer. Kògrl: Quid curo
de pliilomeia? Krislcs
(hin ic thierna), cui me dtvovi.
si. ι Ο β .. «igîc tliir Pertz; O s .. m
sag ic thir Jafjé ;
O sea a .. a. na sagir thir Piper, li1, sagic fir» Piper j0
wohl
Druckfehler; O., a eagic thir β*. Γ>, 2 . . fi «»do . . mo ?'er/z,
ebenso avrh Jnffr; .am sede a. me Piper; .. »ini sedi» a Τ me lì*; .. sede
a me ßl. a erfannp iVÄ niiht,
auf alle Fälle ist der Vorschlag
Ehri<m/invA
S. 232,$ ä —-
ajiuil zu lesen wenig glücklich. Kôycl: O (»novissima nhuin-i
sag ic thir .., 5,2/. lässt
er ah unheilbar
fort. f>, 3 .. h .. lip .. uni Pertz ; *%
.. liz ..
Jnßf ; . . h . Y.7.. a Piprr; . . h.hr. li1;
lì1 vichi». Γ,, ι Ν
.
.
gulas .. anna ei aid ..
ninno Pertz; 1 .r .. na . . si .. ninno·7α/7':; Ν. gula·»
.. unas uel mimi*' Piprr; Ν ..guiar . . tiruifin n vñm\oBx;
nur míuno i?*.
Das S zu Anfang
erscheint wi»V zweifellos. fi. 2 .. ρ .... ιν.Ί . Rtiotadan
Pertz; ... ne | I iti . . dan Jiffé; . . s .. nokl . su/, ric'an Pip*r; . s .. s0
nekl .su rulan B1; nur rad.-m Β1. Die Strophe hai imrkxcurdiqrrwciic
nur
zwei Zeilen, Jaffé hat filhchlich aus Str. 5 und ß
eine gemacht, tuul lìmi',
Kôgel sind ihm gefolgt; das Ut vnmüglich,
die<e Str»j>he würde fünf Zeilen
füllen, zudem ist die. Initiale. v>n r, deutlich sichtbar. Kôgrl verzichtet hier
auf Wiederherstellung. 7. l So alle ausser J<:f}>'·,
der C ... mm .. «.hoto .:s
miner druckt,
aber die Lücke vor rhoro zu grw.i angibt,
wir. Piper die vor
nunna zu klein. 7,2
So alle. Vcrtz vermutete zu Anfang minn.i. aber die
Lücke erscheint etwas zu gross. Kugel: C(aris<ima) tuuui.i chi-ro minor minn.i
(dies auch Steinmeyer,
Singer, aber miunoj. daho til>i super hoc wpr*»lt(Fr»
ginuoci, (werelt
freuuida genuoc Singer). 8,1 Initiale deutlich, hoc Piper, «η
Β1, Β*,
sonst die Zeih
bei allen gleich, nur Piper asso statt also. Das s
nur Jaffé, Strecker.
K, 2 them Pfrtz. hume!.· Pertz, J-iß>'·. K, "» thas thüart'7)
fort in evum Pertz;
th ... s... in pvuin Jaffi; th . tli·»-.. (ccit in euum
Piper, Bl; th ...
fecit in euum B*. Über in scheinbar ein Querstrich. Kt'xjrl:
Hoc (ovanescit)
omne also uuolcan in tlipiu·· humple,
söhnn C'lnisti rpguiun 4',
thaz . . thö ... in éuiin. Scherer erste Zeile ebenso, zweite solnm Cli. r.
that sal io stun in íWvun. Singer: thés thiggn, ut fecit in piiuiii.
LN=Liebesantrag an
eine Nonne
Text nach Strecker
Text nach Dronke
Nr. 28.
9. Quod iper regnat credo in hum·: le
a. scone................. promi&tt dar?
lhaz gil.............................. uuare.
10. Homi...................... l . . . . uuernir
.............. mir
. tiaig .... itine .
11. Laue.................................... Aer sibi
leer................................................... als«
sa . ger........................... wil.
[Q uod ipsc rcgnat crjcdo in hunicle
s[ ] scon[ ]................ cus[ ]t dare
[ ]az [?]''............................. uuarc.
[ ] oinin........................... uuemir
...... [djere................ m[lr]
. . ndi[s]................... innc.
[L aus].......................... tliaz her s[i]bc
kcr[c] .... [penetrabit]..................... also
s------- [c]gcr................. s[a]l
«ο ι*, i Ka alle, d'* h ¡jt.sa ·/"//', P>¡", U1; i\<*. 1'·'. Dir Lü'lr zvi.*hrn
reguat und
credo erscheint eiwas grò-**, v\i* srhvn l'eri: <infj'.fl. · y, 2 κ
scolio . . ν ... ìis-it dare Pcrtz; ». sconi ... s. t d.ire J'ifJ·.: s
bc».<i>î . .
ausit dare Pijxr; s scotii
. . αν* . t »laro /i1; s seno . . . mí·», t .dare /ï*.
9,3 thaz vil (?) .
. . re/, uuafe Pcrtz; a . v,\\
. . r . , iiuau· Jnfl' : a/
gil
15 . . rf>
gutiaro Piper; ;u. gil . . re miare lì'; nz {.'¡I . .. urai»: li"1. Κ,'ψΙ:
Quod iji.sn ngnnt credo in ìiyir.ilu bu 6t:«"no ; qn«ul (pmnili-iit da;? ilw»7 gi-
(leiatit pi) zo uuäre.
¿>υ «rhun Stcinweifer roth Mar'ins Vt>rfi
hhnj, ¡mi ni
für
thaz. Scherer volite al
gil'>n''>tei, er hatte pr>-nnVit nìchi *rìc:tnnt. 10. ι
Initiale deutlich, li riniti .. bu n«?mir Pertz; Hun\in(h . . mi" mir Jfi^··,
ϊυ lntniib . . uuemir Piyer, lì1;
liuiui . . uiuMnir Jíi. ¡o. -¿ /er/z A^/t ηι·?ίι,
e . . mir Jaff<i; . . re ... rnir Pij¡*r, D '.' . . it.i i/'. li·1. :< v'?,' . in!;ir . . .
itine Perlz; . mdi . . inno Jnß·'.; a . difj . . . I'ìtìc Pi)rr, fìx: n-ii^ . i-e .
•5*. Kógel verzichtete auf Ergänzung, nur gifiiinnn ir.ir. 11. ι loH'.ik sc.h--,»t
mir si>/«r. Laus et liini'ir(r) sit tli.-.r ber sic!» JVrZr: Luis t;ia . . . Im r ρ . 1.
2S Jaffe; laus t. . tliaz her sibi Piper, /i';
aus . - tfi?/. <i sibi ΰ ·. II, i ket
gitisi ρ . i)i>r;ljit insup».»r als» Pcrtz; kfr . . . \»>n . ■ ns . . als·-;. .Jttß- ; ker
.. h.t insup (neup lix) also P>}*r,
ß\" k<r .. a'so U*. 11.3 s;r et cj;
est mur sal Pertz; ».t.. egei... nal J'tßi; samt goi nu sal Piyrr, li1; sa
gor ... ^al Λ*. Kôgcl: Laus tua .. tliaz li<>r κί bìkr:r<; .. . also »imo κ·τι·ο «al.
260
LN=Liebesantrag an eine
Nonne
Textrekonstruktion nach
Dronke1
A reconstruction :
Suavissiiiia nunna, ach fertrue mir mit wunna!
Tempus adest fiondimi, gruonot gras in
crtliun.
Quid
vis ut ladani?
sago thu mir, iunger man.
Turpis, liortaris
unicam
ferno themo húmele dan!
5 Carissima iìkm, coro miner mimic!
Niinc frondes virent silve, nu singent vogcla in walde.
Iam
cantet pliilomela!— kristes wirt mine scia;
Cui me devovi, themo bin ih gitriuwc.
O formosa domina, sag ic thir mine triuwc—
io Mee sedes anime, thu engil
in themo húmele!
Sed angilorum premia samt gotelicher minne
Te prement, animam thines vogeles ver[r]adan.
Carissima nunna,
choro miner minna !
Dabo tibi super hoc wereltero dan gen noe.
15 Hoc evanescit omne also wolcan in themo húmele :
Soluni
Christi regnimi thaz bilibit uns in cwu/i.
Quod
ipse régnât credo in húmele so scolio:
Non récusât dare—
thaz gilcistit her zc ware!
Nomini amantis, tlier gitriuwc mir ist,
20 Tantuni volo credere thaz thu mir wundist mine sinne.
Laus sit Amori thaz her si bekere,
Quam penetrabit ut sol, also si minnen gemo mi sai.
Dronke, P., Medieval Latin and tho Riso of f ιιμ>|ιο,ηι lovr ! \> i'.
Bd.
2 2. A.
Oxford 1968,
354-355
;γ> ι
LS=77=Lorscher Bienensegen
Lorscher Bienensegen (LS)
Überlieferung:
Rom, Biblioteca Vaticana Pal.
lat. 220 f. 58a.
Die Handschrift im Format Oktav umfaßt 71
Blätter.
Sie stammt aus
Lorsch, wurde aber am Anfang des 9. Jahrhunderts am Mittelrhein
geschrieben und gelangte erst um 900 nach Lorsch. Sie enthält eine
Sammlung augustinischer und pseudoaugustinischer Predigten. Am
unteren Rand des Blattes 58a steht, umgekehrt gegen den Text, in
fünf
Zeilen von einer Hand des 10.
Jahrhunderts der althochdeutsche
Text. Auf Blatt 62b finden sich von einer Hand des 9. Jahrhunderts
14 volkssprachige Namen.
Inhalt: Der knapp 50 Wörter aufweisende Text enthält einen gereimten
althochdeutschen Zaubersegen zur Rückholung eines Bienenschwarms.
Der ersten Langzeile fehlt der Reim, vielleicht ist hinter der Halb-
zeile eins etwas verloren. Die folgenden vier Reimpaare entsprechen
dem Endreim Otfrids von Weißenburg.
Der Dialekt
ist der
altsüdrheinfränkische Lorschs.
Ausgaben: Pfeiffer, F.,
Forschung und Kritik auf dem Gebiete des
deutschen Altertums 2,
SB Wien 52 (1866),
3-19; Steinmeyer, E.V.,
Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, 1916, Neudrucke
1963, 1971,
396, Nr. 77.
Literatur: Ehrismann,
G., Geschichte der deutschen Literatur, Teil 1
2. A. 1932, Neudruck 1966, 111; Kroes, H., Zum Lorscher Bienense-
gen, GRM 41 (1960), 86; Bischoff, B., Paläographische Fragen deut-
scher Denkmäler
der Karolingerzeit, Frühmittelalterliche Studien
5 (1971), 113; Steinhoff, H.H.,
Lorscher Bienensegen, Verfasserlexikon
2. Α. Bd. 5 1985, 911.
262
LS=77=Lòrscher Bienensegen
396 LXXVIl. LORSCHER BIENENSEGEN
Kirst,1 imbi ist huze!2 nu fliuc3 du, uihu minaz,*
hera5
ftidu irono in godes mimt, heim zi coraoiine gisunt.6
sizi, sizi, bina: inbot dir sánete7 Maria,
hurolofe nihabe8
du: zi h olee niflue du,
δ noh du mir ìiindrinnes, noh du mir
nintuiiinneat.
sizi uilu stillo, uuirki9 godos uuillon.10
1 KirstJ s scheint
ans Ansatz von t gemacht 2 hiiö'tt 3
fliuc] fl aus d
in der Art korr., das der senkrechte Strich
für das i
vorgesetzt uml zu seinem Quer·
strich der obere Teil der Rundung des d verwandt
wurde. Das Faksimile gestattet
schwerlich, anzunehmen, daß i nachgetragen int * minaz] i aus a korr.
• nu fliuc
du mir zi huse Hofmann 6 munt godes gisunt heim zi conionne,
verb, von Hofmann " süp
H hnbês vermutete Hofmann unnütz 9
vuirki
10 mvlion
263
M = 14=M uspilli
Muspiili (M)
Überlieferung: München, Bayerische
Staatsbibliothek Clm 14098
f. 61a,
119b, 120a, 120b,
121a, 121b.
Die aus dem Kloster
Sankt Emmeram stammende Handschrift (mit der
früheren
Signatur Rat. SEmm. Β 6) im Format 18 χ 13
cm umfaßt 121
Blätter.
Sie enthält
auf den Blättern
1 bis 60 die lateinischen
Traktate des Bruders David von Augsburg (Formula novitiorum) aus
dem 14. Jahrhundert.
Der zweite Teil gibt bis Blatt 119b die
pseudoaugustinische Predigt de symbolo contra Judeos wieder. Auf
Blatt 120a folgen die Dedikationsverse Bischof Adalrams von Salzburg
(821-36) an
Ludwig (den Deutschen), welche erkennen lassen, daß der
sorgfältig
und zierlich geschriebene zweite Teil zwischen 826 und 836
als Dedikationsexemplar dem Herzog
der Bayern und späteren
König
Ludwig überreicht
worden sein dürfte.
Auf den urspünglich
leeren
Seiten 61a, 120b, 121
a, b und
den freigebliebenen unteren Hälften
der
Seiten 119b, 120a trug eine wenig geübte Hand des späteren 9.
Jahrhunderts aus der Umgebung Ludwigs des Deutschen ein volksspra-
chiges Gedicht mit regelloser Interpunktion in insgesamt 106 Zeilen
ein. Anfang und Schluß
(vielleicht 21 Zeilen)
fehlen. Sie gingen
vermutlich verloren, als die Handschrift mit dem ersten Teil verbunden
wurde, da sie auf dem Vorder- und Rückendeckel
des zweiten Teils
gestanden haben dürften,
welche bei der Vereinigung als entbehrlich
entfielen.
Inhalt: Es
handelt sich um 103 Verse
eines stabreimenden, rund 700
Wörter
umfassenden Gedichtes über
das jüngste
Gericht, welchem J.A.
Schmeller als erster Herausgeber nach den etymologisch ungeklärten,
im Vers 57 vorkommenden
Wort muspille, das außerdem
noch zweimal im
altsächsischen Heliand und im Altnordischen
belegt ist, den Namen
Muspilli (Weltbrand) beilegte. Es
zerfällt
in zwei Teile. Teil 1
behandelt in den Versen 1
bis 30 das
Schicksal der Seele unmittelbar
nach dem Tode (Trennung der Seele vom Leib, Kampf der Engel und
Teufel um sie, Herrlichkeit des Himmelreiches, Schrecken der Hölle).
Teil 2 schildert
das jüngste
Gericht. Die darin vertretenen Ansichten
über
die Erlebnisse der Seele nach dem Tode lassen sich bis in die
Entstehung des Christentums zurück verfolgen. Die wichtigsten Quellen
für
die christlichen Vorstellungen vom Weltbrand und
dem jüngsten
Gericht sind 2. Petrus
3, die
Johannesapokalypse, ein Akrostichon der
erythräischen
Sibylle (3. Jh.), ein
lateinisches Gedicht De die iudicii,
eine aus dem 4. Jahrhundert stammende Predigt des Pseudo-Chrysosto-
mus, verschiedene urspünglich
griechische, dann ins Lateinische
übersetzte
Stücke
Ephraems des Syrers und lateinische Predigten des
Cäsarius
von Arles (+ 542). Die unmittelbare Quelle des
zweiten Teils
ist der dritte Teil des angelsächsischen Gedichts Crist, das darüberhi-
naus auch den ersten Teil beeinflußt hat. Einiges entstammt auch
volkstümlicher
Auffassung. Heidnisch- mythologische Züge lassen sich
nicht nachweisen.
Das Gedicht ist ein
Erzeugnis der geistlichen Literatur. Die. Erzählung
ist durchweg von theologisch-lehrhaften Bestandteilen
durchzogen. Das
meiste beruht auf lateinischen Vorbildern.
Die Verskunst ist fehlerhaft. Häufig begegnen Verstöße gegen die
Regeln des Stabreims. Mehrere Verse weisen entweder auch oder nur
Endreim auf. Insofern steht das Muspilli als einzig umfangreicheres
Beispiel für althochdeutsche
geistliche" Alliterationsdichtung schon
am
Übergang
zur lateinisch beeinflußten Endreimdichtung.
Der Dialekt des Gedichtes ist altbayerisch. Der Lautstand weist auf
das Ende des 9. Jahrhunderts
(uo, ua statt δ; io neben eo; ki- statt
ka-). Die
Schreibweise ist fehlerhaft.
Das Gedicht wurde vermutlich
im frühen 9. Jahrhundert (810?, 830?) in
Bayern von einem Geistlichen verfaßt. Im späteren 9. Jahrhundert
wurde es nach
einer Vorlage in
die Handschrift übertragen.
Dabei
264
= 14=Muspilli
sind Bezüge zum Hof Ludwigs des
Deutschen anzunehmen.
Ausgaben: Schmelier, J. Α., Muspilli,
Bruchstücke
einer alliterierenden
Dichtung vom Ende der Welt (mit
Faksimile), Neue Beiträge
zur
vaterländischen
Geschichte, Geographie und Statistik 1 (1832), 89
(zweiter verselbständigter
Abdruck mit Glossar 1832);
Steinmeyer,
E.V., Die kleineren althochdeutschen
Sprachdenkmäler, 1936, Neudrucke
1963, 1971,
66-73, Nr. 14.
Literatur: Ehrismann, G., Geschichte der
deutschen Literatur, Teil 1
2. A. 1932, Neudruck 1966, 147; Kolb, H., Vora demo muspille,
Z.f.d.Ph. 83 (1964), 2-33; Bischoff, B., Paläographische Fragen
deutscher Denkmäler
der Karolingerzeit, Frühmittelalterliche Studien 5
(1971), 122; Minis,
C, Handschrift, Form und Sprache des Muspilli,
1966; Finger,
H., Untersuchungen zum Muspilli, 1977;
Mohr, W.-Haug,
W., Zweimal M us pilli, 1977; Spechtler,
F.ν., Altes und neues Recht.
Bemerkungen über neue Forschungen zum althochdeutschen
Muspilli,
Amsterdamer
Beiträge zur älteren Germanistik 15
(1980), 39.
265
M=H=Muspi11i
66
Χ1λ\ MUSPILLI
*
. . . sin1 tac piqueine, daz er touiian seal.
imanta sar so sili din sela in den sind arheuit
enti si den lihhamun Jikkan lazzit,
so quimit2 ein heri fona himilzungalon,
5 daz andar fona pehhe: dar pagant siu umpi.
sorgen3 mac din sola, unzi din suona arget,
za uuederemo4 herie si gihalot mierde.5
uuanta ipu sia daz !Satanazs.es kisindi kiuuinnit,8
daz leitit sia sar, dar ini leid uuirdit,
10 in fuir enti in7 finstri:
daz ist rehto8 uirinlih ding.
upi sia auar9 kihalont die, die dar fona himile quemant,
enti si dero engilo oigan uuirdit,
die pringent sia10 >ar uf in himilo rihi:
dar ist11 lip ano tod.12 lioht ano finstri,13
15 selida ano sorgun: dar nist
neoman14 siuh.15
denne der man in pardisu16 pu kiuuinnit,
hus in himile, dar17 quimit imo hilfa kinuok.
pidiu ist durft mihhil18
alierò inaiino19 uuolihemo. daz2" in es sin muot kispane.
1 Bl. ΠΙ« sinj s nicht wehr
:.u sehen - s C|uiniit\ kein Buchstabe
nach s
erloschen 3 Sorgen 4 uut·
«leremO. O uva h korr. 5 uerde. ' kuuinnit·
7 in nicht wehr zu lesen " dnz-iistivt
!> l'pi'sia'imuar 10 sia nicht
mehr zu lesen n dar i ist li
tod| d >» ivht mehr sichtbar 13 lihot ano·
finsti " surg : n·:::· neo man H. soi^nn. u :: neomnn P: doch vor β ist
noch rl zu lesen
und hinter ihm liauw für mehr hIh zwei Buchstaben 15
siuh.
1B \)i\v :: su· I7 da : {ein r läßt * ich nicht mehr erkennen) 18 pidletAir//
milihil- H: nur pid sind »'?/ der i ruten Zeile noch sicher erkennbar 1β alero'mano
■° Bl. Ili)'· dnz
1—2
uuaiita ~ Β ) h'm 1er
(sott varii 72 vermuteten Verse W. er
eryänz! tun Anjany nach <iner lif-rztiligen zugedichfeten
Einleitung,
die Vollmer tun modelle., F. tenvian S. tôwan F 2—5 und 8—30
noch 1)2 1Γ 2 uuanta ~ J/. in den sind sih arhevit M 4 einaz ?
M SD1 ;"> umpi sia Voll »κ/\ din
pagan t dar umpi sia 1Γ G. 7
nach 17 J/tf. nach 3ü II
7 \verd(! gihalòt li'
8 uuanta ~ Β
10 dazi ist S, daz ist Braune,
vgl. hesoitders Be.itr. 3li, 557. reht S,
rehto Warf;'1, ~B Π aiiar~ j/. da* er.sfc die — Ρ 13 pringent]
pringant »V heifent Mö. Such sia se hob heim ein W. ûf sâr MSD.
himilo rihi]
paradisi /' M darî ist ¿i, dar ist Braune, vgl. 10
15 sorgun, dar nist Κ. siuh neoman M 16 Denne in paradîsû
pu kewinnit der man F, Avr man vor pu M 18 Pidiu ist S. daz
ze pidenchanne ergänzten MSD 1!) alierò — uuelihemo ~ F.
daz — kispane ~ Vollmer.
Nach es ergänzte unarmuodenlicho Pt
nach kispane untar desên mannon W
266
M = 14=M uspilli
XI . MUSPILL1 67
20 daz er kotes uuillun keino tuo
enti Iiella1 fuir harto nuise,2
pehhes pina: dar piutit der Satanasz3 alti-t
heizzan laue. so niae huckan4 za diu.
sorgen drat o,
der sili suntigen5 uueiz.6
2δ uue demo in uinstri seal sino uirina ¡»tuen,7
prinnan in pehhe:8 daz ist rehto paluuic dink,'J
daz der man haret10 ze gote enti imo hilfa niquimit.
uuanit sili kinada diu uuenaga sela:11
niist in kihuetin himiliskin gote.
30 inianta hiar in uuerolti after niuuerkota.
κ»12 denne der mahtigo khunine daz mahal13 kipannit,
darà seal queman cliunno kiliha/.
denne nikitar paino nohhein den pan. ÎiuÎM/zan,
ni alierò inaiino uuelih14 ze <lemo maliale seuli.15
3"? dar seal er noia demo rihlu "' az rallini staut an.
* helln] tías ■ zur ¡fr i aus Kon·, {ron <.·': I ) -' nuise. ' satana*/.] es
Id tit dich nicht entscheide)), »h /. aus - korr. odi r *. nach tra ai i< h « ¡nt/cschaltct ist
4 nach liuckiW) schei ¡it n rutin rt. M/ /;i iri/innt JH. lJ'·: i stintigni
¿ichir.
nicht suiit¡μοιι nrfer (jar '■untiuan t! miciz. " >tuon·. * phlu>
" (link. '" \u\Yoi. n mil //esc/' ZcHt luyinnt this aben Ih ^chinitene
HI. 120'»; ¡njolat tlctxcn s i nil ron den Worten diu minine !>»Ί·) >iln nur unit n ¿S/tifzcn
erhalten '-' luierkota. So l:l mimi- n ¡ili rmiuMincuolili '' maliale
scull*. | mah ttua mh <ietnacht. indem rar h dir rottisi-»· addinne ron a t/esetzt
wurde
lti Dar seal-er uuonulemi» r»li«-ehe
20 tuce J/. kituoe MM)1
21 piiuuVr MSI)1 22 der — M.
alt ist | ~ Yollnirr. der altisto J/.
allrn alt ist o
1\ harinst /' 27 nach
10 Mo. dazj denne ΪΓ. gote| liiniile M<">. enli|s»var II 28 ])i\vâiiit
.F, der αν tle.ìr reflexiven ] ini ir sili din yleic/u-H Ansiosi ixiliin irti' (>'ch-
hardt, Zs. j. tU ut sehe Mundarten 3 (ΠΗ)8). 373/. Àllrrdintjs seht int'i-s,
trotz JG'riww* (/(r/enteiliger Ansieht,
tin lafUsinnt» sili miañan gì -
geben zu hahm: Sotker, Boetli'nts li), \hfj. Cu (Untes me >il>i totani
eessisse abieiiiiit. Sili uuânende
mili alla haben t'ùoïen >iu mit tin:
28iK 22//. inule sie lore démo gedéumûota <lén >i(> sih uuàndôn ter-
diúcehet Ιι'ΊΙμίι.
Aber Belege für einoi daran abhängigen
(,\ncfir
¡eitlen, leb glaube daher, da/.! die ron (>rafj und danaeh ron Kögcl.
Ltg. 1,1, 321 Anm. zitierte
Sotkostellc Ps. 20. 12 diù lèitl déro'sie
selben in uuandou für die Jieurttilung dr* M us pi H i rases tnafìgibend
sein muß. diu ~ \V
21i gute hiniili>kin ./-' 30 si darà after
F, si after [sînenio \villun| Ytdhntr 31- 3(ì naeh 7 ΙΓ. nach lu Γ,
nach (»2 Β, nach ί)() il/« 31 So - M. demie ^ Β 32 darà dar
F: die Zeile darf ihrer Wortstellung urgm nicht
mit ihm und M als
Behitirsaiz genotnnun irtrden; Yolhner
schrieb dafür dará
queman
seal, elimino 'queman io kilîhha/MSP 33 denne - lì. l"ar>i/zan
Vollmer 34 uuelih ¡kilih M SI), seuli ze demo mahak M
35 demo «^ B. rincehc Κ11ojmann, Münchner gel. Anzeiget! lSf>.').
til
?67
M = 14=M uspilli
68 XIV. MUSPILLI
pi
daz er hi uuerolti1 kiuuerkot hapeta.2
Daz3 hortih
rahhon dia uueroltrehtuuison, *
daz sculi der antichristo mit Eliase pagan,
der uuarch ist kiuuafanit : demie uuirdit untar3 in uuic6
arhapan.
40 khenfun sint7 so kreftic, din kosa ist ¡so mihhil.
Elias8 stritit
pi den euuigon9 lip,
uuili den
relitkernon daz10 rihhi
kistarkan;11
pidiu seal imo helt'an
dor himiles kiuualtit.
der antichristo stet pi demo altfiante.
45 stet pi demo Satanase, der inaii uarsenkan seal:12
pidiu seal er in deru uuiesteti13 uunt piuallan
enti14 in demo15 sinde sígalos uuerdan.
doh16 uuanit des uilo17 i»ot manno.
daz Elias18 in demo uuige aruuartit
uuerde.19
50 so daz Elíases20 pluot
in orda kitriufit,
so inprinnant21
die perga. poum nikistuitit
enihe22 in erdu, aha art ruknent ,23
uuerolti sdieinen am Zc'densMu β »och Buckstaben gestanden zu haben,
vielleicht die von D gesehenen eo 2 kiuer kotahap&a, ah ganz
dicht an-
einander, so daß h das a halb befaßt, aleo wohl ein vom Schreiber gleich ver-
besserter Felder H 3 Daz: din großen Anfangsbuchstaben behielt idi nur hier
und 73 zur Hervorhebung
der Abschnitte Imi 4 uueroltrehtuuison] ich glaube
kaum, daß h aus η korr. ist, wie V annimmt 5 uurdit'uuntar β uuhc.
durch die zweite Hälfte t/es h geht ein dirkrr Strich, der aus h wohl ein i machen
sollte; mit KHofmann, Mündtncr gel. Anieigcn 1855. (>0 uu'k zu lesen, schein!
mir unmöglich " von sint ist nur noch κ deutlich zu sehen 8 helias·
B heuigon 10 daz dnz
" nach Uistar-kan ein Doppelpunkt
12 cal·
13 deruue : :eti " piuallaeiiti ' ' domo 16 uuerdan, Doh
17 uula lf>
hlias 10 uuerdr. fddt wn S°itens*Muß 20 Bl. 121" be-
ginnt ::::z hliasea; bis
zum ersten s einschließlich sind die Buchstaben oben
beschnitten -l : o inprinnan 22 : nihr -Λ ar truknnet
36 er êr II', kiuuerkôta hapêta »S,
kiwerkôt habêta F, kiwerkôt
hapêt Waclc'2,
io kiwerkôt à M, oo kiwcrkhôt
hapêta V, eo kiuerkôt
hapêt Mö 37—G2 setzl W an den Anfang des Gedichts 37 reht-
uuîson Mö. Über uueroltrehtuuison GElirismann, Beitr. 32 (1907),
267 Anm. 38
dar sculi Vollmer 30 demie ~ B. wirdit donne
W. untar in ~ Β 40 die kemi'uii Vollmer 45 demo ~ M.
farsahhan Vollmer 46 pidiu ~ M. seal versetzt F hinter uunt.
deru ~ B. uuntêr M 48. 41) schiebt V vor 44 unter Tilgung
von in
demo uuige mit F 48 wank der ware
des, in wâle gotmanno P.
vila S. gotmanno vi la AZiemann, Altd: Lesebuch2 13. uuola ♦
got-
manno Wack*. wîserô ergänzte vor gotmanno Β 49 Elias] der
uuîho MSD, der andar Mö. in demo uuige ~ F, demo ~ B. in
demo uuîge der hei id M. aruuâfanit stante P. wirdit supplierte 8,
werde F 50 Sâr so daz S, So daz M 51 so ~ B. kistentit]
pilîpit Mö 52
einic S, eihe Mö. aha allô M, aha sâr MSD*.
artruknênt S,
artruknêt Ρ 53 imior] lagu
Mö. lougiu svilizôt
268
M = 14=Muspi11i
XIV. MU SPILLI 69
muor
uarsuuilhit sih, suilizot lougiu der himil,
mano uallit, prinnit mittilagart,
δδ sten nikistentit.1 uerit denne stuatago in lant,
uerit mit diu uuiru uiriho uuison.2
dar3 nimac denne mak andremo helfan
uora demo mu-
spille.
denne
daz preita uuasal aUaz uarprinnit
enti uuir4
enti hift iz allaz arfurpit,
t)Ü uuar ist denne din marha, dar man dar eor' mit sinen
magon piehc ?6
diu7
marha ist farprunnan,
diu sela stet8 pidungan.
niuueiz9 mit luiiu puaze:10 so uerit11 si za uuize.12
pidiu ist demo manne13
so guot, denner ze demo maha-
le quimit.
daz er rahono uueliha14 rehto15 arteile.
65 denne16 nidarf17 er sorgen,
denne18 er ze dem suonu
quimit.19
niuueiz20 der luienago
man, uuielihan luiartil21
er habet,22
1 kisten tit eikinerdu;
vgl. 52 2 urjho uuison; 3 Dar 4 inig'r
5 hco· · piehc; 7 Diu· 8 ::: '>
sela st& ' niuiz 10 puaze] a
sicher
11 soueurit, o dicht angelehnt
an u, daher früher für a gehalten
12 uuze; 13 demanne 14 ueliha 15 reto Ιβ arteile; Dene l7
nur
noch dar sichtbar 18 dene 1B es scheint quim it· gestanden zu haben,
trie S angibt 2o niueiz. die ¡Schleife des e gehängt
an den zweiten Schenkel
des u
« uu: ::ü ¿>\ im: tei) H. üurtil D, iian;til
Ρ « hab&
AZiemann, Altd. Lesebuch2
13. lougîn Vollmer ö4 pivallit MSD1
55 kistentit in erdu F, kistontit einik in erdn £,
ni einic
ßtein kistentit in erdu AZiemann, aaO. uerit ~ Wackz
56 Avili
dar mit viurii W.
diu ~ Vollmer 57 denne ~ B. andremo -
MSD2. demo ~ B. vora demo Muspille helfan F.
Die massen-
hafte Litteratur
über Bedeutung und Etymologie ron muspilli hat
WBraune1 190/. verzeichnet und Beitr. 40 (1915), 42ñ—45 {vgl. 41. 192)
wenigstens die Bedeutung abschließend
festgestellt öS—Íi2 wirft V
aus 58 uasal ThvGrienberger,
Indogenn. Forschungen 1(» (1904).
48/..* dagegen Jahresbericht 1904, 105/. Die Deutung von
uuasal als
Fluß durch SSkutsch-Dorff, Archiv f. neuere
Sprachen 118
(1907).
124—28 ist wenig glaublich, ganz verkehrt ihre Ilcrleitung des Stadt-
namens Basel von diesem uiiasal, Basler Zs. f.
Gesch. 9 (1910). 1(¡S 73.
varprennit JGrimm, Myth.1 467 liO donno ~ J/. dar
00 - Γο//-
mer, dar W, co MSD1. sinen ~ P. umpi piec
Vollmer (il marha|
stat F. pisengit W. Nach farprunnan nahm Vollmer eine lAicke
von zwei Halbzeilen an. diu sóla S. piduungau
WackK pidwungau
stet diu sêla W t>2 sâr >S und
alle Herausgeber bis MSD*. sfu-
si za wîze vorit IF (53 dem S. domo Wach-, ~ li. so — M.
demo ~ M 05 das erste donne ~ M. dem ~ /* tit> wolihlian
Vollmer,
urteil bzw. wielihha Avurt S. wohsil
F, wartil Vollmer
?69
M=14=M uspilli
70 XIV. MUSPILLl
denner mit den miaton marrit daz rehta,1
daz2 der tiuual dar pi kitarnit stentit·.3
der hapet* in ruouii5 rahono uueliha,6
70 daz der man or enti sid7 upiles8 kifrumita,
daz er iz allaz kisaçet, denne er ze deru suonu9 qui-
mit.10
niscolta sid manno nohhein miatun intfahan.11
So daz himilisca horn kihitit uuirdit12
enti sih der ana den sind13 arheuit,14 der dar suannan seal,15
75 denne16 heuit sih mit imo herio meista,
1 dz reta; 2 Daz: damit jährt
dieselbe Hand
enger, kleiner und gleichmäßiger
zu schreiben fort u kita:::: ::::::: \H, kitarnit stentit D, kitar::: st.:: | Ρ
4 :: r (der D) hap& s> ruouuj am o -ist nichts karr. · ueliha
7 er enti sid] ::::::::: S. ore/, a sia. darüber er enti sia Ρ D, a ::::::: H. / / / / /
ent: si ¡ Ρ 8 : piles * er ζ : | deru suonu S, zéderu suonu D, vgl.
EMartin. Zs.
38, 18^
Io quhnit. H Ni scolta, sid mannohhein :::::: ¡
{Bl. 121b ) : : er d: : : : : : : ni: : : : ........... dz er................ : : : : : :::::: manno
nohhein miatun ::::::: >S'. Ni scolta, sid man nohluùii miatu:, (Bl.
121b) ::::.er
d ::::::: m ::: dzer::::: | ::: daz.sen:: . manno nohhoin miatun intfaan P, ni
ecolta sid mannohhein miatin. (Bl. 1211»)
ti er diu niietun ///// si \\\\\ az er
// // ip. .sid ni scolta manno nohhoin miatun'·1'/0'1«"1·1'/},
ni scolta sid mannohhein
miatun | enti er dio (dia Σ) mietun antfienc
az erdu | den (az er sid ni -)
scolta manno nohhein
inintim intfalmn ΣΜ, (Bf. 121'»)..ti er dia (oder die)
miatun : nt : eng d»z er... |............ ta manno nohhein miai un... V; die letztere
Zeile las H : : den «colta manno nohhein mintun intfaan. Sehr fraglicJt ist, ob
die Buchfitabenepuren der ersten Zeile von Bl.
12V> dew Text angehören und
nicht vielmehr Reste von Federprob'n sind. Es
scheint, daß der Schreiber ver-
sehentlich beim Beginn der neuen Seite Z. 72 tvirderholte. Das von EMartin.
Za. 38, 188 gelesene Pi daz katin ich nicht sehen 12 S°<>*»:: (hi D) \ milisc:
(-O D) horn kilutit
unir dit (uurdit V. uir dit Ρ, miirdit D) in
: : : : : : (suanari
ΣΡ, :: ana:: H. fiant? mahtgio ? D) :: ::: (in ! P. ar :::
, jcdcsfalls nicht
in den H) sind (send />iliT) M arheuit; I5
::: nnan
(fuonnan P, unen-
nan D, suannan H.
suannan Γ) seal toten· enti lepen::: (lepenten. Ρ);
vgl. 8tí 1β Denne
08 kitarnit stentit S 71) er enti sîd S, in ferahe Β, in erdii
M SD1 71 kisage Vollmer, deru ~ Ρ 72 sid — B. scolti
Vollmer. Hinter - nohhein ließ
Vollmer zwei Halbzeilen fehlen. Nach
diesem Vers ergänzte W als möglichen
Abschluß noh mein giwurehan,
wanta nioman weiz Λνίο
sâr
73 »So denne aS', sô
Wach1, kihlûtit S
74 enti sih der in den
sind arhevit der dar suonnan seal töten enti
lepentenS, töten enti lepenten ~ Wack2,
derí¿wr/den ~ B, der ::::::
in den sind arhevit, der dar suonnan seal Wach*, enti sih der suo-
nâri in den sind arhevit WMüller, enti sih der
suanari ana
den sind arhevit MSD, enti der suonari in
den sind sih arheuit
der dar tuoman seal töten enti lepenten its, enti sih der in den
sind arhevit, der dar suonnan seal, enti arteillan seal töten
enti lepentên F, enti sih der suanâri ana (in Vollmer) den
sind
arhevit, der dar arteilan seal töten enti lepentên Vollmer und
KHelm,
Beitr. 35 (1909), 31t)—23, enti sih der khunine
ana den sind arhevit,
der dar suannan seal
töten enti lepentên Grav. Meines Erachtens ge-
270
M = 14=Muspilli
XIV. MUSPILLI 71
daz ist allaz so paid, daz imo nioman kipagan1 ni-
mak.
denne uerit er
ze deru2
mahalsteti, deru dar
kimar-
chot ist:
dar
uuirdit din suona,3 dia man dar io sageta.4
denne narant5
engila nper dio6 marna,
80 uuechant deota, unissant ze dinge.
denne seal manno gilih7 fona8 deru moltu arsten,
lossan si h ar dero lenno9 uazzon: seal imo auar10 sin
Hp piqueman,
daz er sin reht11
allaz kirahhon muozzi
enti imo after sinen tatin
arteilit uuerde.12
85 denne13 der gisizzit, der dar suonnan seal
enti14
arteillan seal toten enti qiiekkhen,15
denm stet dar nmpi16 engilo menigi,
guotero gomono: gart ist so mihhiì.17
darà (juimit18
ze deru rihtungu so uilo,19
dia dar ar
resti arstent.20
90 so dar inaiino nohliein21 uuiht22 pimidan nimak,
1 pa: d (paid /') , Daz imo ninnimi kipgan * Denne norit er:::er:
(errotlf /·. cr zc ile W) ¡ Η * d:: (din DPV) :::na (::a Ρ) Η * Ilio
saleta; 5 Denne minuti· r> d:: H.d: Ρ " ::: : -.seni ? Ih se: Ρ) \ manogiiih
8 fotin| vom f noch Spuren " der*/ letto lu Imitar u : e: S, raht ?
D, rei o P. ret// V. doch erscheinen die beiden ernten
Hiichalaben als se. wie
schon Η bemerkte Vi ar::: ::: ::erde (uterdo H) SU. ar::
::: erde; P,
indessen ist, ro) erde noch t u erkcnnlxir
xz Denne 14
enti {nicht Deri
V)
scheint
sicher l5 quelcklicn; 16 Denno »tet dar uinpi deutlich DH
17 t^ari ist
soinih|liil />. μητί
ist
so mih!::: /', g:r:st :::::::: S. ganist SO
m:: '::: H. part ist· V 18 qiunit
Il# itilo)
o nus Korr.. aber kaum von a
211 dam:: | ?//arstent //. da r/v ßttmt Γ. Nach dem Faksimile ließe sich
vielleicht diirrVstiiirsient· lesen -1 nohheinj e korr. aus i
22 uiht
stallen die
Raumvcrhältnissv. der Ils. nicht, anzunehmen, daß suanari
ana don am. Zeilenschluß f/esfnndenhabe, für
den würde derPlatz fehlen
7(i daz und nio ~ M. kipàgan nioniau mae W 77 demie
~ M. ze dem (deru ~ B) S 78 din suona «S 70 denne ~
Mö. varant S. dio Λγ, dia Ρ, orda oder erdiìn AKdzardi, Beitr. 8
(1882), 490—93, dosera erdâ Vollmer 81
denne (~ M) seal S
82 sili lôssaii-F, ^ MSD. doro ~ /'. ar lêuuon M, ar demo hlèwo oder
dên hlêwen JZacher, ZfdPh. 19 (1887), I9(i 83 reht S 84
sinen
— B. arteilit werde S 87 denne ~ P. SS rehtero gomono
IF. girust S, garust
3IS/)\ ganiuist MSP2, gart st ... Wach2,
gart stêt Β, gart sô micini FWReimnitz, Leitfaden2 (1844) 122//.,
gart
ist sô V, gart sô stemmi IglîzautiJ Vollmer. Vgl. zu dem V.
GEhrismann, Beitr. 32, 277 Anni. 8!) deru ~ Β. rihtungu]
suonsteti F. dar arstent »S\ dar ar resti furisi ont Γ, dar ar resti
ùi arstênt MSD, dar [fona resti] arstent Vollmer, ze ruouu stent
Hofmann 90 die Zeile, kann
nicht, wie Rocdigvr, PLZ. 1890, 1G49
271
M = 14=Muspilli
72 XIV. MUSPILLI
dar seal1 dcnne liant sprehhan, houpit sagen,
alierò lido uuelihc2 unzi in den luzigun uinger,3
imaz er4 untar
desen mannun5 mordes kifrumita.6
dar niist eo so listie man,7 der dar iouuiht arliugan
megi,8
95 daz er kitarnan megi9 tato dehheina,
niz al
fora demo khuninge kichundit
uuerdc,10
uzzan er iz mit alamusanu furiuiegi11
enti mit fastun dio12 uirina13 kipuazti.14
denne der paldet, der gipuazzit hapet.15
1ÜÜ uuirdit16 denne furi kitragan daz irono chruci,17
dar der heligo18 Christ ana arhangan uuard.
I :::::: 1 (al P, seal D) 2 aller: (a aus Korr. von îu) ::|do uelihc (dies
e zeigt sich im Faksimile deutlich
und wird von DV bestätigt) a uiger;
* uaz er: 6 munhuni D, manhun V, mir unglaublicJi β : ordes
(mordes
DPV) kif'umita; 7 Dar ni is heo so list:: (listie D, vielleiclit
stand listik, wodurch Ρ zu seinem listi:h kam)
l :::
(man DPV) 8
hiouuiht·
(hiauuiht V) arliugnn;
megi; 9
kita: ::: megi H, kitarnan
megi D
10 kHinin:: :::
::: ::: : uord: (uuerde P, khuninge kichundit uuerde D)
II fu:: | :e ::: >SJI, suri. ¡ :::: . Ρ, furi megi J>~, furmegi (meg undeutlich)
Orajy 2, 610, furi· diegi
M Vi dio] okorr. aus ?u
t3 uurina 14 kipuaz-
ti· scheint sicher 16 Denne: | ::::::::·(............................ t.PV) der gipuazzit#ap&·
8H, denne | der pac/ D. Nach ap&· folgt Denner
ze der: ::::: ::: (ze
derß. ::: P) ¡:::::: SH, Denner ze
dera suonistete ? (suonsteti Qrajf
6,
243) . . D, ze dem suonu ΣΜ ? I6 : : : : dit SH V, uirdit D. uurdit
Ρ 17 eh: :¡ : :
SH, chi·: i:: Ρ, chmjci D lft ::: :eligo SH, der heligo DP
annimmt, Hauptsatz sein; es fragt
sich nur, ob sie mit den meisten
Herausgebern vom vorhergehenden oder, was
ich vorziehe, vom folgenden
Vers abhängig zu machen ist 91 dar seal S. donno ~ Β. sprehhan
und sagen vertauscht F. sagen] sekkan M, redinôn Mö 92 alierò
lido S. unz den M, unzi den MSI) 93 reiht hinter 96 ein Mö.
desen ~ B, desemo mankhunne V. mordes S, meines W 94 eo
~ M. so ~ P. listic man 8. iouuiht] miiht MSD. arliugê M
95 kitarnan megi 8, kitarne MSD 90 demo ~ B. khuninge
kikhundit werde »V 97 furiuiegi Sttinvieyer, furimegi MSD,
allaz
furimegi V, furiîllan megi Mö, suri
îlit rehto JGrimm, Germ. 1
(1856), 237, furiîltî in werolti Ρ, furgulti êr allaz F. [êr farepanôti]
Vollmer 98 kipuazta aS', kipuazti i*', kipuazit .JGrimm 99 denne
der paldêt Hofmann, denne suntîc nist F, [ni sorgêt] Vollmer, ni
sorge MSD, ni mae sorgên Ρ, ni sorge der dar W. Die folgen-
den, unsicher überlieferten Worte denner ze dem suonu hat F durch
quimit ergänzt (deru ~ P); sie
wurden dann bald als zweites
Hemistich von 99,
bald als erstes einer Z. 99a aufgefaßt; beide Zeilen
kombinierend schrieb JGrimm denne der man gipuazit hapet, denner
ze deru missu gigangit 100 Wirdit S, [dar]
wirdit Vollmer, denne
— B.
chrûci S 101 der hêligo S
212
= 14=Muspilli
XIV. MUSPILLI 73
denne
augit er1 dio masun,
dio er in deru menniski.. .a
dio er3 duruh
desso mancunnes minna . . ,4
1 denne angit er nur D, git er V 2 in deru m:::::: ¡:::: SHV, in deru
men:::: I::::: P. in deru me sin
sene D,. . .sene Μ Σ ;1 di: er SH. dio
α
er DPl'MV * minna 11, minna. P. ::::: S, mina fir D, mina far.. . Σ,
minna gin... M
102 denne (~ B) augit er S. deru ~ B. menniski
intfiang S
103 dia S. dio er ~ MSD. desse
~ B. deses mancunnnes
(sic)
minna 8. Am Schluß
ergänzten Β ginam, Vollmer und JGrimm ana
sih kinam bzw.
ginam, V fardolêta. W schrieb dar er durh deses
mancunnes minna sih martarôn Haz
273
MB=49= Mainzer Beichte
Mainzer Beichte (MB)
Überlieferung: Wien, Österreichische Nationalbibliothek Cod. 1888 f.
33a-34a.
Die Handschrift (mit
der früheren
Signatur theol. 685) im
Format Quart
umfaßt 227 Blätter, von denen die Blätter 222-227 vielleicht später an-
gebunden wurden. Sie enthält
eine Sammlung von Gebeten, Messen,
Litaneien, Exorzismen und Benediktionen für die Diözese Mainz. Sie
wurde im 10. Jahrhundert
geschrieben und stammt vielleicht aus dem
Kloster Sankt Alban in
Mainz, da Albanus mehrfach besonders
hervorgehoben wird. Auf Grund von Gebeten für König Otto läßt sich
schließen,
daß sie
vor der 962 erfolgten
Kaiserkrönung
Ottos I.
entstanden ist. Nach einer lateinischen Beichte folgt unter der
Überschrift
Item confessio peccatorum der
volkssprachige Text, an den
sich ein ordo ad dandam
poenitentiam anschließt.
Inhalt:
Der rund 200
Wörter
enthaltenden Beichte liegt wie der Fuldaer
Beichte und der Pfälzer
Beichte ein Formular zugrunde, welches sich
um einen klaren Aufbau bemühte und die Aufzählungen einprägsam
aufzureihen wußte.
Dieses Muster entstand wahrscheinlich im frühen 9.
Jahrhundert in Lorsch oder Fulda. Ihm gegenüber ist die Beichte
bereits etwas ausführlicher.
Sie gliedert sich in die
Einleitungs- und Empfängerformel,
das Sün-
denbekenntnis,
den Schluß und die Wiederholung der Einleitungs- und
Empfängerformel.
Der Dialekt ist
altrheinfränkisch (inlautend
d und t, hd).
Ausgaben: Gerbert, M., Monumenta veteris liturgiae
alemannicae, Bd.
2 Sankt Blasien
1779, 31;
Steinmeyer, E.V., Die
kleineren alt-
hochdeutschen Sprachdenkmäler, 1916, Neudrucke 1963, 1971, 329,40-
330,19 (Z. 1-23), Nr. 49.
Literatur:
Ehrismann, G., Geschichte der deutschen Literatur, Teil 1
2. A. 1932, Neudruck 1966, 316; Eggers,
H., Die
altdeutschen Beichten
77 (1955), 89; 80 (1958), 372;
81 (1959), 78; Masser, Α., Mainzer
Beichte, Verfasserlexikon 2. Α. Bd. 5 1985, 1178.
274
MB=49= Mainzer Beichte
XLIX. MAINZER BEICHTE 329
Ih gìhun gode almahdigen unde allen godes engilon unde allen
godes heilegon unde dir godes boden alierò minero sundino, unde uuili
dero bigihdig uuerdan, suo so ih se giuremidi,
so uuaz so ih unrehdes
gieahi ode unrehdes
gihancdi; unrehtero1 uuordo, unrehtero uuerco,
1 Vnrehtero (der große Buchstabe hier unsi sonst rot und gelb angemalt)
275
MB=49=Mainzer Beichte
330 BEICHTE
δ unrehtero1 gidanco; ubilero2 lusto, ubiles
uuillen; fluochonnes,*
liogannes,4 bisprachidu;5 unrehtes6 stadales,
unrehtes sedales; in7
uncidin sclaphun, uncidin uuachun,
in7 uncidigimo mazze, uncidigi-
mo dranche; maz8 unmezzon uehonti; minero9 spiungu, huores,
thiubu,10 manslahdu, meinero eido,
minero9 fastu ferbrocheneru.
10 mina chirichun so
nisuohda so ih solda, sunnondaga unde
andere
heilega daga so neereda noh nebegienc11 so ih solta.
heilegan uuizzuth12
so negihielt13 so ih solta. minan curs neiruulta so ih solda, gihorsam
niuuas so ih solta. thurphtigon14 nintphiec so ih solta. alamuosan16
nigab so ih solta. ana16 urloub gab unde nam17 daz
ih nisolta. zuene18
15 nibesuonda so ih solta. sunda niuerliez thien ih solta. mine nahiston
so niminnota so ili solta. Thes alles unde
anderes manages, thes ih
uuidar got sculdic si, thes ih in minero cristanheidi gehiezi, unde ih
daz
be minen mennisgin19ferliezzi,
unde be minerii chindesgi geburidi,
so mir iz slafanti geburiti, so miachandi,
so ih iz seibo gefremidi oder
20 anderemo gehancti oder anderen
gespuoni, so ih es genüge, so nige-
huge, so ih es gedahti oder gesahi20 oder ih iz
gedadi order gesprachi :
so uuirdon ih es alles bigihdig gode almahdigen unde
allen godes hei-
ligon unde thir godes manne.
1 Vnrehtero 2 Vbilero 3 Fluochonnes * liogannes] ne aus rn korr.
5 Bisprachidu β Vnrehtes
IBI. 33b)
»tadales 7 In 8 maz M Roe-
diger] Thaz 9 Minero 10 Thiubu n ne|begienc] ne aus m korr.
" uuizzuht » gihielt] ie aus Korr. lA Thurphtigon.
Auf Bl. 171b de»
Fai. lat. 14 der Vaticana, einer bis Ruth reichenden Bibelhs. des X./XI.
(nicht des IX.) JA., stehen
am linken Rand, (die Seite befaßt Judicum 18, 20-19, 5)
zwei
Federprobßii saec. XI.: 1) aeuia ¡ Iurauit
dominus ¡ & non penitebit | eum
tu es sacerdos in eternum {Ps. 109, 4); 2) von
einer wenig geübten Hand Alemuo-
ean | niGabsohoi ¡ DuriftiGon
nientphienc sohicsolda | Zuenenibe-¡
puonda sohi | sunda, d. h. Bruchstücke der Zeilen 13—16 unserer Beichte, mit der
allen andern Texten gegenüber, die gisuonda aufweisen, sie das Kompositum be-
suonda teilen 15
alamuosa 16 Ana l7 nä 18 Zuene tf men-
(Bl. 34a) nisgin: Scherer änderte nach der Fuldaer Beichte zu
uuizzin
20 gae.
aahi.
276
MF=Mondsee-Wiener Bruchstücke
Mondsee-Wiener
Bruchstücke (MF)
Überlieferung: Hannover,
Niedersächsische Landesbibliothek MS 1,20;
Oxford, Bodleian Library
Jun. 25; Wien,
Österreichische Nationalbi-
bliothek
Cod. 3093.
Der Melker Benediktiner Bernhard Pez ( + 1735) fand 1717 im 748 ge-
gründeten
Kloster Mondsee bei Salzburg zwei
Blätter e.iner mittelal-
terlichen Handschrift, welche er 1718 und 1720/3 an J.G. Eccard nach
Hannover sandte, der ein Blatt hiervon (später Blatt 7) in seinem
Veterum monumentorum quaternio abdruckte, die Blätter aber zurückzu-
geben unterließ. 1786/7 wurde das Kloster
aufgehoben und seine
Bibliothek nach Wien geschafft. 1833 und 1834 entdeckte der
Bibliothekar Stephan Endlicher in der Hofbibliothek
Wien eine Anzahl
von Bruchstücken
einer Handschrift als Einbände
von Büchern
des 15.
Jahrhunderts. Mit weiteren, zusammen mit Hoffmann von Fallersleben
aufgefundenen Stücken
gaben sie diese 1834 als Fragmenta theotisca
heraus. 1868 stieß Joseph Haupt in Wien
auf zwei weitere Blätter
(später 32, 33), welche
er in Germania 14, 66-68 veröffentlichte.
Bis zum Ende des 19.
Jahrhunderts waren insgesamt (Stücke von) 40
Blätter(n)
(38 in
Wien, 2 in
Hannover) und einige andere Seiten und
Bruchstücke
mit nur wenigen Wörtern
oder Wortteilen (in Wien) bekannt
geworden. Einzelne Wörter
und Sätze
aus den Übersetzungen
(des
Matthäusevangeliums, des Traktates Isidors
von Sevilla und der
Abhandlung de vocatione gentium)
sind außerdem
in dem um 820 in
Murbach entstandenen Glossar
Je aufgespürt worden.
Alle Fragmente gehören zu einer sehr sorgfältig in karolingischer
Schrift von einer Hand (str.) geschriebenen Handschrift
(oder einer
Handschriftengruppe). Diese hatte das
Format Folio und stammt aus
dem neunten Jahrhundert. Sie befand sich in Mondsee und wurde
später
zerstückelt.
Vielleicht wurde sie um 810
geschrieben. Sie ist
Abschrift einer
zweisprachigen Vorlage.
Inhalt: Es
handelt sich um eine Sammlung geistlicher Prosastticke. Der
lateinische Grundtext befindet
sich auf der Rückseite
eines Blattes.
Die volkssprachige Übersetzung
steht auf der Vorderseite des folgenden
Blattes.
Die Bruchstücke, deren Reihenfolge im
einze'nen nicht mehr mit volisi-
Sicherheit festzustellen ist, enthalten Teile von fünf Werken mit
schätzungsweise
6000 althochdeutschen
Wörtern.
Vom Evangelium des
Matthäus
sind auf den Blättern
1 bis 25 die Kapitel 8,33-9,9;
10,12-13; 10,23-24; 12,1-14;
12,14-25; 12,31-39; 12,40-13,1; 13.2-15;
13,15-27; 13,39-53; 18,14-24;
18,26-19,3; 20,14-26; 20,26-21,2; ?l,4b-
22,13; 22,13-29; 23,15-25;
23,27-36; 24,28-35; 25,1-14; 25,41-26,5;
26,25-31; 26,67-27,4; 27,4-17; 28,16-20 erhalten, wobei der be ige go he ne
lateinische Text nicht völlig der unbekannten
lateinischen, /um
nordfranzösischen
Typus gehörigen
Vorlage der Übersetzung
entspricht.
Sechs Bruchstücke
bzw. Blätter
(26-31) betreffen den Iraktat Di·
vocatione gentium, welcher
vermutlich im ausgehenden achten Jahr-
hundert entstand und unmittelbar an das Evangelium des Matthäus
anschließt.
Sein Thema ist die Heidenbekehrung, wobei
die Gedanken
aus der Bibel und aus den Kirchenvätern Augustin,
Gregor dem Grnßon
und Isidor von Sevilla zusammengestellt sind. Der
Verfasser dos in
zwei Teile zerfallenden
Stückes ist
unbekannt.
In einem einzigen Predigtbruchstück (41) von
etwa einem Out/end /oi-
len scheint es um eine Ansprache eines Geistlichen an die Gemeinde /u
gehen. Angesprochen werden jungfräuliche Geburt und Verkündigung
des Engels, worauf eine Aufforderung zur Bitte an Christus folgt." D.is
abschließende
Amen zeigt wohl den Schluß c\er
Predigt an.
Vier weitere Stücke
bzw. Blätter
(37-41) geben Bruchstück«' dor hiorauf
folgenden 76. Predigt Augustins
wieder. Ihr Hegt
Matt hau·; 14. ?A lt.
277
MF=Mondsee-Wiener Bruchstücke
zugrunde, vermischt
mit 16,13 ff.
In ihr wird Petrus sowohl als stark
als auch als
schwach im Glauben
dargestellt.
Fünf Bruchstücke bzw. Blätter (32-36) schließlich stammen aus dem
Traktat De fide catholica
contra Iudaeos Isidors von Sevilla (+ 636),
welcher den christlichen Glauben in der Person Jesu Christi gegen den
Unglauben der Juden verteidigt. Sie befinden sich auf zwei der schon
von Endlicher und Hoffmann veröffentlichten
Wiener Blätter
sowie auf
den zwei von Joseph Haupt gefundenen Blättern. Sie beziehen sich auf
Buch 1 (De
nativitate Domini), Kapitel 1,
5- Kapitel 2,
1, Kapitel
3,2-5, Kapitel
3,8- Kapitel
4,1, Kapitel
5,1-2. In
Bezug auf Kapitel
1,5- Kapitel
2,1 bieten
sie allein eine volkssprachige Übersetzung,
in
Bezug auf Kapitel 2,2-5,
Kapitel 3,8-4,1 und
Kapitel 5,1-2 enthalten
sie eine zweite Überlieferung
in Parallele zur Pariser Handschrift des
althochdeutschen Isidor.
Insgesamt handelt es sich
damit bei diesen Texten um die ältesten
Zeugnisse einer theologischen Übersetzungsliteratur. Sie dürfte auf
Anregungen Karls des
Großen zurückgehen.
Sprachlich weist der Lautstand in den südrheinfränkischen Bereich.
Allerdings ist die hieraus stammende Vorlage in das Altbayerische
übertragen
worden. Dadurch wurden bei Wahrung des Wortlautes die
dialektfremden Sprachformen und die Schreibregelungen
der Vorläget
n)
mehr oder weniger konsequent durch altbayerische Sprachformen und
Schreibungen ersetzt. Die wohl am Ende des 8. Jahrhunderts
entstandene Vorlage selbst könnte aus Lothringen kommen und in
engeren Beziehungen zum Königshof stehen.
Zwischen den verschiedenen althochdeutschen
Teilen besteht enge
sprachliche Verwandtschaft. Vielleicht stammen wegen der Einheit der
rekonstruierbaren Orthographie und des lautlichen, flexivischen und
lexikalischen Bestandes alle Teile vom Übersetzer des Traktates Isidors
von Sevilla (str.). Jedenfalls unterscheiden sich alle diese Übersetzun-
gen theologischer Texte verschiedenartigen Charakters und unterschied-
lichen Schwierigkeitsgrades deutlich von den sonst in dieser Zeit
verbreiteten Interlinearversionen. Vielleicht
beruht die etwas geringere
Freiheit im Ausdruck bei der Übersetzung des Matthäusevangeliums auf
der Absicht, den Bibeltext möglichst
wortgetreu wiederzugeben.
In das Kloster Mondsee gelangten
die Vorlagen vermutlich durch
Hildebold von Köln.
Er war Erzkappelan Karls des Großen. Zugleich
hatte er von 803
bis 813 die
Würde
des Abts von Mondsee inné.
Der Umfang der althochdeutschen Texte läßt sich für das Matthäus-
evangelium auf
knapp 4000 Wörter, für De vocatione und De fide
catholica auf je etwas über 800 Wörter, für die augustinische
Predigt,
auf 650 und
das Predigtbruchstück auf etwa 100 Wörter schätzen, so
daß die
Bruchstücke
insgesamt rund 6000 althochdeutsche
Wörter
überliefern dürften.
Ausgaben: Endlicher,
S.-Hoffmann von Fallersleben, A.H.,. Fragmenta
theotisca, 1834; Hench,
G.A., The Monsee Fragments, Straßburg
1890
(mit ausführlicher
Beschreibung aller Einzelstücke und einem
Faksimile
von Bruchstück 7); Eggers, H., Ein neues Blatt der Monseer
Fragmente, FS Boor, H. de, 1971, 33.
Literatur:
Ehrismann, G., Geschichte der deutschen Literatur, Teil 1
2. A. 1932, Neudruck 1966, 280; 'Sonnleitner, R., Die
Mondseer
Bruchstücke
der ältesten
hochdeutschen Evangelienübersetzung, FS
Nationalbibliothek Wien, Wien 1962, 802; Kirschstein,
Β., Sprachliche
Untersuchungen zur Herkunft der althochdeutschen Isidorübersetzung,
PBB 84 (1962), 5; Matzel,
K., Der lateinische Text des Matthäus-Evan-
geliums der Monseer
Fragmente, PBB 87 (1965), 289; Matzel, K.,
Untersuchungen zu Verfasserschaft, Sprache
und Herkunft der
althoch-
278
MF=Mondsee-Wiener Bruchstücke
deutschen Übersetzungen der
Isidor-Sippe, 1970; Köbler, G., Verzeich-
nis der Übersetzungsgleichungen der
althochdeutschen Isidorgruppe,
1971; Bischoff,
ß.,
Paläographische
Fragen deutscher Denkmäler
der
Karolingerzeit, Frühmittelalterliche Studien 5 (1971), 131; Lippert, J.,
Beiträge
zu Technik und Syntax althochdeutscher Übersetzungen der
Isidorgruppe und des althochdeutschen Tatian, 1974; Sonderegger,
S.,
Althochdeutsche Sprache und Literatur, 1974, 102; Matze!,
Κ.,
Althochdeutscher Isidor und Mnn^ee-Wiener-Fragmente, Verfasserlexikon,
2. Λ. Bd. 1 1978, 296.
MF=Mondsee-Wiener Bruchstücke
ï. EVANGELIUM 8ECÜNDÜM ΜΑΤΤΗΑΚΠΙ.
* * * * *
Γ. CHAP. VIII, 33—IX, 9.
(33) nuntiauerunt omnia, et de his (pii daemonic/
habuerant; (34) et ecce tota finitas exiit
olntiam iesu: et uiso eo rogabant,
ut transiret a ßnibus eorum.
5 (IX, 1) Et oscendens in naiticu/am trans freturns,
■ et uenit
in ciuitatem suam.
(2) Et ecce offerebant ei paralyticum iuventem
in lecto ; et uidens iesus fldem illorum
dixit paralitico:
Confide,ßli, remitttmtur
10 Ubi peccata tua. (3) Et ecce
quidam de scribis dixerunt intra se:
Hic blasphémât ; (4) et cum uidisset iesus coyitatioHes cor mu
dìxit: Ut quid cogitatis inala in cordibns
uestris? (5) Quid est facilius, dicere
15 dimittnntur Ubi peccata:
aut dicere: surge et ambula?
(6) Ut sciatis <mtem, qnoniam filius hominìs
habet potestatem in terra dimittendi peccata,
tune ait paralytico:
surge, tolle
20 lectum tuum, et nade in
domum tua ni; (7) et
surrexit et ubiti in domum smarn. (8) Videntes
mitent tnrbae fimnerunt et glorifiraueru/it
denm, qui ded.it potestatem Uilem homimhus.
24 (9J Et rum tranairet inde iesna, uiilit
* * *
280
M F= Mo r. dsee- W ie
ner Br uc h s tue ke
Matthäusevangelium
- 3 -
Í.
* * * sujiohui ni ioh son*/ dheni diubil sinhiioin ·
»minium · tinti see sanr · allo dhea burgera suoniti ·
/ngegiii · iliu.se · curi so inaii gahsaliliun · basini ·
dir/, er ¡infuori · uz tona irò marciumi:
Hau gene er · insceffilin · ubar ferita · dhen · r>
//eozun · enti (inani in sinn bure;
/O/ti see snar butun · imo · bifora laman · licehen
fan inbani · enti gasali iji« in» galaupin ·
f/tAìiul demo lainin · (ì atrii«1 sunu · forlnaz ·
.semi dhir uuor dant dino suntea · Enti see · 10
srrnr ein buuelihhe · scribera quhat tun untar · ini ·
/Mese lastrot · enti so ilis · gasali irò gadanclia ·
(¡ahnt · /aluuiiu · deneet ir · ubil · in in uueremo ·
nnwto · Ifuue dar ist gnzolira · /.aquedanne
sors ¡va seno · dhir uuer dant dliino suntea ir»
odo /nquliodanno · arstant enti gam·;
D(iA ir nuli uni/ it · dhnz mannes sunu ·
habet gauualt in herdliu · za forlaznnne suntea
i/uo quhat dliemo lainin · Ar staut nini ·
ί//ϊη betti · enti gane zadinemo hñs enti er · 20
arshmt enti gene znsinenio bus · (ja sa Illuni iz
din fole · ga forali tun · im · enti aer lihho lobotun ·
ffot dln»r solildin · ga miai ti da ■ sor gab mnimn ·
I'.ìiu so dbuo ilis dnunii suor »;n snli Minii · 24
MF=Mondsee-Wiener Bruchstücke
— 4 —
II. CHAI1. X, 12.
(12) ((fuentes: pax /mir donati :)
(1·>) et si quid ein fuer it
donni* diyna, venias pa.r iwstra super eum.
III. ΓΙΙΛΡ. X, 23. 24.
(23) chntatcs isruhel, doiuu· utMiiiit filius hominis.
(24) Λ'οιι <vst <lis(M])iilus super iim^istniitt, tt<u|ii<* somtis sii|mm·
φ * *
IV. ('HAI'. XII, 1 — 14.
(I) In ilio tempore ahiit lesus sabini to per su fu;
diseipuli antem eins esnrientcs coepermd nellen
χ ¡ricas et mamhivure. (2) Pharisaei antem
videntes dixerunt ei : Eree
discipìdi siti saetti id
ì* quad non licet eis /avere sabbath;
(S) at ¡Ile
dixii eis: Non leyistis quid fecerit danid, ijuando
esnriit et qui cum to erant: (4J quomodo
intrauit in donntin dei et panes proposifionis coined it, qnos
non licebat ei edere nenne his qui mm eo erant, nisi
10 sods sa ver dot ¡bus?
(5) Ani non legistis in leye, quia sahhatis
sacerdotes in tempio sabbatum uiolant
et sine crimine
sunt? (d) Dico ause in nobis quia
tempio maior est hic. (7) Si
antem sciretis
15 quid est: misericordiam
nolo et non sacri'fìe'ntm,
numquain condemnassetis innocentes.
(8) JJuminus
est enim filius hominh etiti in
sabbati.
(9) Et cum inde transisset, nenit in synagoynm eormn;
20 (10) et ecce homo manum habens
aridam : et interrogabant eum dicentes : Si licet
sabbatis curare? ut a censurent eum.
(II) Ipse a
idem dixit Ulis: qnis
erit ex uobis homo, qui
habeas ouem nnani, et si cecidei'it haer suhlmlis in f'ouvaiu,
25 nonne I en ehi i ni lennhil rum? ( /?> quanto nnn/is
282
ΜΓ=Mondsee-Wiener Bruchstücke
Matthäusevangelium —- ó
φιβ
dlianto · fri «lini sii · dlieseino luis · Enti ibu daz suis
unir «lidi · enti iuuuer fri «lu · (jimimit ubar «laz luis.
III.
«Illeso ¡ungi · israliolo · aer · «Ihanne «iiiuiini/ *
Nist
imi "irò ultar
mcistar · noli soalli ****
IV.
In «leni · /iti suor ih* · in rostí tag«» · after satini ·
sino illuminili ¡itili uuarun hungrag«* · bigunnun · raufen ·
• lin · aliar enti e/an · Pìiarisora «lini«) «la/ · ga
schaute · <|iiuatim imo · .See «lin«· gungirun · tintant ·
«la/ si«· nini«)/, un timan · in sera tngum · «'ini · aer · :>
«jiiuat ini · Imi ni larut ir · liuua/ «Untiti teta · «Ino ·
inaii limi garta · enti «lea mit ini«) uuarun · lineo · aer ·
gene · in «la/ gote« lifls · enti a/ uui/od · brusii · da/ ·
1er · e/an niinvosa · nob «lea mit imo uuarun · nibu ·
«lea · eimm euuarta ; t 10
Odlin ni la rut · er · in i;uu · da/ «lem uueliba ta gum ·
«lea o miar ta · in demo · toni pie bisint/ant ìvsti · ta«·
enti tont doli ami lassar · 111 sagein in · nuli «la/ ·
moro ist hear · danne tempol · Uni · ir nuli uuistit ·
bua/ ist · arni baer/.in · uuillu · enti nallos golstar · in
neo ni ga sebadot · ir «lem unscolom :
Tritii tin ist · gauuisso · nisiiines sunn · ioti ·
resti ta ga ;
Κ π Η so aer · danan suor · qiiuam in irò · dliinclifis ·
enti s«*o dar sasir man · «1er bapeta anlorn» ta· Jii
liant · enti fra gì; tun inaii · qutic* «laut«1 · Muoz inaii ·
in u i ria ta gum lieilau da/ inaii lei «lo tin:
hier ■ anil quuat ■ im · liuuelib in liner ist «1er man · «lor -
ein · seas habet · enti ¡bu «la/ in grò pa fallii · itirostitngii ·
Inn niniit i/ «1er · enti lieuit · i/ uz · liiiuemililiiles ·2Γ»
MF=Mondsee-Wìener Bruchstücke
— 6 —
tnelior est homo one?
Ita<¡nc
licet sabhatis heue faceré. (
í'i) Tune ait
bombii: exlemic manu m tuant. Et
extendit,
et restituía est sanitati aient altera.
30 (14 ) E.vciuitt's on tent pharisaei,
consil i h m Jade-haut
V. CHAI». XII, 14 25.
(14)
aduersam
«Mini. quomodo imiiu perdeteli!.
(15)
lesas ¡mtoni sciens secess.it iinlr,
et si'cuti suul «'uni multi,
et curiiuit ros umnes:
s IH) v[ pnnn-opit ois, ne nüinilVstum
<Mirn facoront: (17) ut ¡icliiiiplorotur (puni
«lictuin
5 est por csaiam prophetam «Hccntcm:
(IS) Κπ·ο pin»!· »nous, (jimmii rlo^i. ililrctus incus, ¡n «pio
bene mnplacuit iiniimii' incm*. ponuin spirit uni inclini
super (Mini. <»r imiiriuni gcnlibtiK nuntiabif.
(10) Non contoiulit ikujuc rlamabit ncfjuc audioì
ali<piis
10 in plateis uoccni cius.
(2(1) Ilanulincin quassataui
non «»nlriiifjfot. et linuni furnicans inni oxtinguet,
Donw oiciat ad uictoriam iudicinin: (21) et in nomine
eiiiR gentes sperabunt.
(22) Tune oblatiis
est ei daeinonium habens,
15 caceas et tnutus, et eurauit cani, ita ut loipie-
retar et aiderct.
(2H) Et stapebant onincs tarbac et dicebant: nanupii«!
hic est filins dauid?
(24) i'harisei
autem audientcs dicolmnt:
20 hie non eiciï <!aeinoucK nisi in
beelzebiib
principem daiMnoniorum.
(25) leans
autem sciens cogitationes eorum «lix.it eis:
omne reguum diuisum contra se, desolnbitur:
24 et omnis ciuitas uel domus diuisa contra s«»,
VI. (,'IIAK XII, .'Π— a«.
5 . (ìli) Ideo «lieo uobis:
Onnie peccatum et
plaspliemia remìttitur honii-
nibus, spiritus autem plasph(>mia
non reinitte/z/r.
(82) et ijuieumfjue dixerit aerbuin contra
284
MF=Mondsee-Wiener Bruchstücke
Matthäusevangelium
ist bozira man · (!.·ι η tic s<"A"f · Hidiu fiatino
»ΐιιοζ man · fir«ι taluni · únela · tuoaii · Duo qu.it ihs ·
demo liianni1 · stireni · dina haut · Euti aor · strechita·
«Miti uuart saar · so samaho'l so diu an dor;
Argongun duo uz pharisara nuorali tun ga rati: :ju
V.
• uni dar /lisp hunco sir inan · tor Ico san mainili ·
Ihs alili tttt'ista iz suor da nan enti toi getun imo ·
inanaí/c (Miti acr «a heil ta siac alle enti gabot ini da/,
sic inaii ni martin · Da/ ar t'ullit · uurti · dhaz ·
uà qutfan uuart durali tora sagun esaiam b
quue úantun · See iniin sunn don ili uà dios minan
lcolian · /// imo uà lihhcta · mincru senili · Sec/.u ih minan
irlnMst nhav inaii · Knti miin ur teili chundit deotom
Ni uni Aar stritit noli ni li roti t noli ni gahorit cinich ·
in hcini/^f/um sina stimila rorea · «;a t'adita io
ni sor brihhit enti riuhhantan tìas ni les «.'hit:
Innan diu aer durali hrin git · za si^iu · urto.ili · enti
in sina/i namun · oi^uii doo tun · uuaan ·
Duo uurt>/ imo frani brun «can der tiubil hapta
uua> · hlintvv cuti stimi ni or enti <;a heilta inan so i;>
daz · wer <j(i sprah enti «a sali :
Knti mintnmtnx nur tun oliili dhiu tole enti (juatun
imi · un (lese ist dauitos sunn;
Vìuirisarra unii daz · <^a horronto quua tun ·
dése /{/ ìtz íi'íbit tiubila nibu dura h beebo un
bui» tìubih) furostun ·
Ihs auh uuissa · irò ga dancha · Quuad ini · alloro ·
rullio ¡juhum'lih * in zuoi · zasceitan za gon git ·
o.nti so h * 21
VI.
* * * * * * * Hidiu quiiidw * * :;:
*** ni uuer dans · torlazan · Y.nti so //iiuor so
MF=Mondsee-Wiener Bruchstücke
tìlìum hominis. roniittotiir ei.
10 Qui autcm dixerit contra spiritimi sanctum,
non nmittv-
tur oi iiequc in hoc seculo neque
in futuro.
(lili) Aut tacito arborem bonam «t iVuetiun eius ¿omini.
aut facito arborom mainili et fructiim tí¿us
15 mainili.
Siquidem ex fructu arbor cognostvttir.
OU) Progenies iiuiperarum, quoniodo potest/s
bona loqui, cum sitis mali 5*
ex abumlantia eniin. eordis. os loquitur.
(¿\ò) Bonus
homo de bono tliesauro |»rofert bon:\.
20 et malus homo de mal») thesaiiro
profeì/'t mala.
(H6) Dico jiutem uobis, quoniam omne turbimi otìosmw
quod locuti fuerint homines, reddent ratío/íem
de eo in die ¡udicii.
(37) Ex
nerhis enini ¿iris Uistifivaheris, et ex tterbis
25 tuis vondemnaberis.
(38) Tnnc respond er unt ei ouidaiu de scribi* vi
pluir isaeis d trentes:
Magister, noi it in ti s
o te siynnm nidere.
(3V) Ciri retìjwndens ait Us is: (jener at io
inala H
30 adultera sif/ntun tjuaertt, et siynuni non dubitnr ei,
nisi si;/η ηm ionae prophetae.
VI!. CHAI». XII, 40- XIII, I.
(iO) SiiHtt '-nini fuit tonas in neutre coesi tribus dirb/ts
et tribus noctibits, sic. erit /ilins
hominis in corde
terrae tribus diebns et tribus
noctibus. (41) Ciri nineititae
suryetìf in indicio
cum ¡jeneratione ista
5 et eondeninabunt
earn, <iuia ¡utenitentiam
eyernnt in praedicattone ionae; et ecce
plus attain iona hie.
(42) liegina
austri sunjel in indicio cum t/eneratio/te
ista et condiîinwt/ôi/ cum, quia
ueiiit
a fìitibiiH terr«e audire sapientiam salomwt/.s·;
10 et ecce plus quam .salamoii hie.
(43) Cum
atitem inmundus Spiritus exierit ab liomine,
umbulat p<-r loca strida queren κ
requiem '.'f
386
M s· = Mo η dsee- W ie tier Br uc h s tue Ke
Matthäusevangeliuni
*** tnuH't nui «lar mannes sune for- laz
an ■ 'uno
mùniif;
D.wY · auh Ins sprihhit · uui dar /¿tàlegomo gheiste
· 10
n'\ unir dit imo for lazan · noh hear · in min
/alti · noli in euuin :
0<lo mir chef · ir quotali · bäum · enti siin obaz · guot ·
odo «ja uurchet · ir · ubila η bäum · unti siin obaz ·
nh\] · So auli tuna des baumes obazo ■ areennit · 15
unir (dit) *1:ΐ«·ΐ· · bäum · natrono
ehnosles · lineo ·
ma gut · ir guot sprehhan · nu · ir so ubile birut ·
/Ona pi nuht · samemo muoìe · sprihhit · muntli ;
11not · man lona · giioteino · horte · au ¿jit guoí · enti ·
îibil man · tona ubilemu horte · ubil frani bringit · 20
/li sauern auh · in · daz allein anorto
· un bi dar belo ·
din · mau sprehhanr · redea seulun dhes argeban ·
Λί Hmm tane · fona diin · selbes uuor turn ga uuisso ·
yareht sanios · enti fona diin selbes
uuor turn ·
sunti ¿ran dih gasahhis: 2.*>
Duo ant · nurtun · imo · ein huuelihlie · scruterò enti ·
pliarisero · «juiie dante · Meistar · uuellemes ·
tona dir· sum · zeihhan pi sehan:
Kr · ant uurta · ijuuat · ini · tiltil mau
· chunni · enti ur
triuuui · sohhit · zeihhan · enti ni unir dit imo «ja geban · M
ιΐ)Ι)ΐι ■ zeilihan ione dhes fora sìil'Ìii ;
VI!.
so selb auh · so io ñas unas · in
únales uuambu · dri ta pi ·
enti drio naht · so seal uuesan mannes sunn · in haerda ·
hreuiìe · dri · saga · i-nti drio naht: Dea nine une tis tun ·
man · arrisant in toni ta*,'e · mit desemo
· chinine ·
enti pi ni darrent · daz · huuan ta sie · irò · hriu min · r>
uno rali tun so sie ¡omis lerta · enfi sei; hear
· mero danne
ion.i : Cunine^iu · sun dan arrisit
in toni ta ge mit ·
desemo man chunne · euti ga ni drit daz · huuan ta ·
sin quam f?na
entum lau tes horren ·
íiuistoni ·
salomones · enti see hear mero danne salomón; io
So auh daer · unhreiuo gheist uz argen git fona manne ·
terit after dunem stetiin · suohhit roa · euti · ni
287
MF=Mondsee-Wiener Bruchstücke
— 10 —
non inuenit. (4M Timm· (licit: roiioitar in «Ionium iiickh,
undo oxiui: vt nouions imu'iiir uaeautem,
soopis
15 nuuulatam ot ornataiu. (45)
Tune uadit et ad-
suniit soptem alios spiritili seenni noquiores se,
et inrrantes habitant ibi: et tìunt nuuissima
huminis illius poi«»ni priorihus;
sic erit gonorationi huic pessime,
•jo (46) Adliuc eo lo«|uonto ad turbas, eeee mater eins
et fratres stabant loras querontos loqiii ei.
(47)
Dixit autein ei quidam: ecco mater tua el Ira-
tres mí toros staut
quorentos to.
(48)
at ipso responden* dieenti sibi ait:
2ñ Que est mater mea et «|ui sunt fra tres mei?
(41)) lit extendons inanus
in discípulos suos
dixit :
Eroe mater moa et fra tros moi! (50)
i|uieuiiU|iie
enim fecorit uoluntatem patris moi,
qui in ca«-lis « ·.<.·/,
ipso meus frater et soror et mater
est.
30 (XII1, I) In ilio dio exions do domo sedebat secus mai«1.
VIII. (ΊΙΛΡ. XIII. 2 15.
(2) et coiifire^ate sunt ad i-uni turbi; multile,
ita ut na(ui)('ula(m) ascendens
soilorot. «·ί «mines turba
stabilr in litore: ('■>) *>ϊ loeiitus v.st eis multa in para-
bulis dicons: K«.*co exiit <jui seminat, seminare s»1-
5 men simili; (4) et
«limi seminai, quetlam eaoeidoriint
seeus uium, et iieiiorunt iuiIium-os vt coniodorunt ea.
(5) Alia autem cociderunt in pietrosa, ul>i non babobat
terrain limitant, ot eontinuo oxorta sunt, quia
non babebat altitudinem t«Miae. (('»)
Sole autem orto eslu-
10 auerunt, ot qiiiti non habebunt radicem, aruorunt.
(7) Alia autem ceeiderunt in spinas, et creuerunt spinae
et sutfocaueruut ea. (8)
Alia nero euocidorunt in terrain
bonam et dubuut fruetum, aliut
contisi mum,
Aliut sexa^esimum, aliut
triglsiimim. (ì>) (¿ni habet
lo alii·«;« audiendi, amliat. (10) et uccedeutus disci-
puli eins dixeruiit c;i : <¿uaro in
parabulis loqu«?-
ris eis. (11) i|iii rospoiidcns ait ¡Ilis: quia uobis «la-
288
MF= Mondsee-Wiener Bruchstücke
Matthäusevangelium __ \\ ______
tin dit. Danne ο,ιιιιί dit · ih li u n ir fu · in miin lins dañan ·
ih uz suor · enti quhoinau tin dit ¡tal hfis · bosmoni ·
pi chérit enti pi sconir · Danno gonpit enti pi lialot· 15
cibimi andre phoista · mit imo · unir sirun · danne · aor ·
enti in pin pinto artnnt dar · enti liner dant ·
dea a ft run · des malinos arpiriin dem orirom · so
seal imesan desemo man chuniie · arrostili:
Iumili din aor · daz sprah · za «lem solchimi see · siili nino 2α
ter · enti bruo der · stuontiin · uze sohhitun · siin · pi
sprahlii · Qiiuat imo duo ein huuelih · Seo «liiii muotoi*
enti bruo der stau tant · uze siiohhent «Uli;
liuti aor ant unita domo zainio sprah · quad · h
I Inner ist miin muo ter enti Iunior sintun mine bruo der · Jô
l'ut i rohhita sina haut · ubar sino imi girini (»iiuat ·
See miin muo ter enti mino bruo dor · so huuer so alili ·
in ormisi · umiliili · uurchit mines later · dor iuliimilu · ist ·
Der ist miin bni°der · enti suester · ioh motor:
lu demo tage irono ihs uz huía luis« saz· Insonne : 30
Vili.
k * * '* * * * * ■■= " ■* * * iiuarun m imo solo mane «riu ·
* ¡e ■< * * * ■■< s * * * yem/ s¡ZZ(.n . ««uri elliu din manapi
*********** mt-x Spr;lj, . jln ^|u /uo . ¡n |HUU,.
lim quad · See suor uz · daor sait · saan · siuan ·
******** mjt (^u . aer S5li.}l suln fo|ull . j,j 5
******* qUat)luU utM) trente fraz un daz ·
*********** swim,s . f(>il]
. jn steiiute . (lal· . heida ·
*
************ g(,U(,
. Upj, . huuaatii
· haorda · h'ufin ·
* * * * * ****** tf(lüno Upj, . stiganteru
· arheigetun ·
************* nj
jj.jp^mj . ar ,|orrotnn
. Sum
anil · io
************ enfì Λγ lU)nsull (|ea . (|orna .
************ ^um danne · fcalun · in guota ·
************* uuaxmlul . sun, .
/(»hiuizo · fält ·
************ sum (lriz uz fstlt
m
-'s -!< :'fi ^' -'s ^ ι ^ί "U -i; ái
* ****** ;= ;: * * ¡m) % 11imantii
· sprihhis · zaini in bi
nnrlim ■ aer ans mirta · cpiuat · ¡m · lluuanta · iu · ist
MF=Mondsee-Wiener Bruchstücke
12 __
funi est nosse nivsteriuni rc^ni caelonim,
illis autem lion est dnrniti.
Λ> (11?) <v>ui »'nini Iisihi't, dalwrur ci et lial>undal>iì ;
«Ini ¡Miteni non li¡il»ct. et tpiod lial»et aut'c-
retni' ¡il» co.
(\'Λ) Meo in p¡ir;iliiilis lo<pior eis. i|ni uideiitos
non nident, et audiontos non andiunt
_'.■> neijue intelle^nnt : (14) ut adhnpleretur in eis proplie-
tia esaie dieentis: ¡Miditn audietis et
non intelleuctis et uideiites nidchitis er
non uideliitis. (15) Ingrassatimi est enini cor
|)O|uili
liuius. et aurilnis »ranker audiorunt et
>0 oi'iilns coiii'lusernnt. ne
«piando uideaiit oculis
el a
aiidichant
1\. (HAI1. XIII. J5--J7.
(I.")) et
cuide unii hìU'ìh'i/utit ff rn\n\rrt<uiftir, >Ί stimm
(1(5) l'estri autem lieati
«»culi. i|iii uident. vt urne*
uesfre. «|uae audiunt. (17) Amen t|iii/)/'ç tlim
lioliis. <|lli;l inulti prophète et ilio'// riifiimnif
.) uidere ipiae uidetiV et non uiurnutf.
et ¡Midire <|ΐη· ¡Midistis et
non uinlicrnnt.
(IS) l'os eru,o adtendite pai'alnilain so\winmitis. ι l!>)
« I il i audit uei'liuin
reiiiii el non intv/lcifit,
lenir malus et rapit ipnxl .>/»////'/(///>/ ess
io in corde eins, hic est <|iii situs \iiuin svinimtfus
*">r. ("J(h <^ui autem *uper j»errosa xuihiolns »*>·/,
Ilie est «111 î uei'lxim
audit et mnfimnj
nitii t/'iH-
dio accepit illud: (21) non haltet in s»· r<t<H<xw,
sed est fempoi'ali>: tarta autem trUmhtfiom
tr» et persecutioiie propter uei'liiim. cont'nnm srmhlti-
lixatur. (2'2) <¿ui autem e>t seminatii.s· in .spinta, ¡ti·· »s/
<|iii uerlium audit, et
sidicitudo. ¿tienili
¡afina rt sul-
lacia divicianim suttoeat ueihu///, *>t sine fnirtn
etticitur. (Ί'Λ) (¿ui
uen» in terrain l>on¡u/¿ semitnitna
2t) est. hic est i|iii audit iieil>uni es 'nfeife;/it
et fructuiii assert et faeii. aliut »¡nidem cenfesi-
290
MF=Mondsee-Wiener Bruchstücke
Matthäusevangelium
ι;;
******** arcAcrmiouno · gliiriini · liiinilorildios
************* foi'i'ohail "
********** unir dit · imo · giigclmu · enti · «canali · inaii · 20
********** ItajM't · enti da/. · »or · Impôt · unir dit ·
*************
************* . yuo . iu iiiuurtim · huuanta · sio
******* yusehcmi «Miti ^ahórrente · nigaliorrent ·
***** for at (intent · Enti «la/, ar · fullit niior ile · 2">
ä * * * * * * * ^m/<s.|M.| . ,|iutc dan tes · gahloso · aor·
************ |·ΟΓ . sr.,ntit . «-uri i»a sohliante · gasihit
************** |t,j. ¡sí j,allu¡sso . (lesero liuto«) ·
*********** 0/.0III . sllllaro . irahortun · onti · in»
************ WJl|| ¡κ .,„„.„,„ . jrjisohon
· onti · oroni · ho
ni »;aliorrou;
IX.
* * .·.: ****** forstanton · onti «ça Iunior fon · onti il» sio gahoilo
****** a/,trlln au|,
. Sj,|¡,.
. luiuanta · «liu «çaseliant · onti
****** ormi · liuunuta «liti «çaliorrcut · l'uar · in aornust ·
* * * * * * * /u · «la/ inaiiamo · tora sa^un · onti roht · uni
s t y e yeroXww ·
za «ça solihanno ·
daz · ir · gasohot · onti iia^
****** ,j(,i,ovvmu> . ,|π/ ¡,. . «r¡ili()|>ri*t · onti ni «;a liortnn ·
******* ,y.,|m,.n,f . liiuuort«· · (Hios
saontin -alloro
oo «ça
/mudili </or i»almi'it uiunt · rilihos · onti (ni) tur sten
tit ♦
****** (fer u^jJ m fot.„t„ . ,.níj ar,I¡U H\{ . (|.|Z . ir;|
sais ninnili in siili her za · Doso ist «lor hi uno irò · ira
lo
au it limitili ■ Daz aunar \n ateiuav uuarth · «çha ·
so/7 ■ tiaz /st dor · g«>t«>s · uuort gahorit · onti daz · saar ·
ih it yafchiiw iu fait · onti ni haltet · in imo · sestea · uuroiiii ·
oh ist /inniWn j uuirdit · imo «rataan · sum pina ·
******** ;ll, |·ο|^(,|. . (iuraj, uiuMt · saar «rasiiuihhit · 15
******* ju (|i>a ,jonia
¡Sf jasait · 1 )«'so ist «hier ·
***** //«/¿«»rit ·
onti sor«ro desera uno
miti · onti bi suuih ·
******** *o anloinpant · daz uuort · onti ist · ano ·
******* |);|/ Jlu||m> . ¡,, gmtìì |,.M,,.,|., . uuarf|, .
j/usm'f · i/az ¡si dor uuort · «çahorit · enti sor stau tit · 20
nifi inin.inniìì arliiril enti· aniurcliit · sumes· /.olia u/.o l'alt ·
291
M F= Mo η dsee-W ie ner Bruc hstücke
niiiiii, ¡iliut ¡Miteni m'\;i»í.n¡iihiim, pono iûiiil trigisimnm.
(lí4) Aliimi psinilmlíiin proposnit ¡Ili.»· direns: simile
fait*tmu est regnimi
γμγΙογιιπι intuitili,
r/ni senunanit
2Γ> Ιιοηιιηι seinen in ¡lyro suo. (2·"») ('tun :\\i\em dormirent
homines, itenit inimiciis eins et μ\/ηίseminanit
/yxmiui in medio tritici et ;il>ii7.
('J(i) Cimi miteni ei-eiiisset lierl>;i et iniettili ι feeissvt,
tune ¡ippumit /i/iiniii. (27) Accede^/*?.« (ruteni
:jo semi piitris f';miili¡is |)¡\emn/.·
\. (ΊΙΛΓ. XIII. .!!> :>.!.
/ ■'}!>} Messines mil nu u in/eli su ni. i ΊΟ) Strut ir i/o
rnHiijiiiihir ;i?ait(i/ rt
/¡/ni einnlnirnntnr, sir
en! in
nnismiitiiiitiuiir sifcrtt/i. < Í1) Mittet lUnis Itaniiiiis
itm/elo* Sims.
<t mf/ii/i n/ </e ni/no ciits ninnili
sntndtilu
."ι et ens i/iii
stirimi/ iniijiiifn/t in,
{'lX> rt mittnit ros
in en minion
ii/nis. Ibi evi' ffetns rf striditi· dentiinn.
(4-Ί) 'Γη ne
insti f'nli/ehnnt sir ut snf in
regnn ¡int ris sui.
(¡ini habet an res (andienn1»), und ini.
(-Í4) Simile est regniim earlnnun tliesanm
ahsennditn in a>/m,
io ijitetn i/ni innenit Innint,
absenndit, et ¡trae
¡/audio
i/lins nndit et ncndit immersa ijnue
habet
et cinit ni/nnn
¡Unni. 14~>) Iterimi s'unilr est
reg/inm euclornm hointni nei/ottatnii
ntiaerenti bnnns nian/arifos.
(46) ¡mienta unti ni mm /tretiosu
mnri/urita, abiit
il
l*> nendidit ninniti nnne
habnit et emit mm.
(47) ¡temili simile est regnn m nielnnnn saamat missm in man ,
(rt) ex l'ìlilli ¡/eitere /lisrmm ronarn/anti ;
fisi) tjUam
en in
imfdetu r?si-t nini entes, et
sect's fitns sedentes ehgernnt bonus in
20 nasa, nudos ansein
foras miser mit ; (f'-h
sir ι rit ¡n
covsnmmatiniie
saeenli. Exil mut angeli
et se/xirabnnf malos de medio
iustonnn
(~>0) et mittint eos in en m ht η m ignis: ibi
tris
fief ns et stridor dentili m. (-'»Ij Infrlf existís ban- mnnia'f
25 Dieunt ei : et ¡a m, (domine). ( ."#? ) Ait Ulis (nsns):
MF=Mondsee-Wiener Bruchstucke
Matthäusevangelium
— 15 ■—
******** sex vu/. · fait · ioh · suine» · drizue solili ·
*********· bifora ini · sezzita · qutit ga lihho ist ·
****** /linàio rihlii · manne demo saita · guotan ·
******** * **********
j)m auj, ¿m Inau 8|(U 25
fun ***************** «Jar saita · den iichar
****************** nnfal.
{\en )mei2\ . onti
* ******************** ^ogo Upjj . ar . uuoha · onti
****************** araugìtun sili · lui samun seni,
r/m * * * ;: * * * * * * :: * * /m/w/Vohos zuo ♦ enti qua tu« 30
X.
Aian man · auli · s/ntun ¡infila · Su sama uu/t .so f/az ■
lulii ¿ç-.-i saiuiiiitun · enti fyur forhrennitim · so selp ·
unir »lit in ente iiuoralti · Sentit mannes sunn sine ·
ansila · enti .saiunoiit fona sineiuo · liiiho · alle dea (a)suuihi ·
enti «lea iihiltatun · enti tuoit dea in fyures · «man · 5
Dar ini seal iniettili · uiiofr · enti zano «çagriin:
Danne dea relit · uuisi^un · scliinant so sunna · in irò
thtorus · rililio · So liuuer soga · Illusili · orvn · eigi · gnlioro ·
(Ja · lihist · liimi/o rullii · gahorgo · gnbor(ga)nonio · in aerine ·
So danne unni (la/, tin dit · enti gabir git · ¡z · enti des · io
men dento gen git · enti sor · ehautìt · al so buuaz so · aer ·
habet enti ga · (7/autit · den · aechar: Àuh ist · galihsam ·
hiniilo rihlie · demo · suohhenti ist · «junto. · mari «¿roo/u ·
fun tan · auh · e/n tiur lili · mari greoz · gene · enti for
ebaiifta · al daz · aer · hapta · enti ga · ehauf ta · den · ir»
Auh ist gnliih h/milo. ribhi · seginun ■ in sen · ga se/.
zi torn · enti a//ero · fisc · chinino ga huuelihhos · saninoutiu
so diu danuo sol u/<arth · uzarduusan · enti dea ·
bista de · sic zeniun · aruuelitun dea · guotuii · iuiro ·
ì'n'A · dea · ubiluw · aunar · uurphun · uz · so uuir dit · in 20
demo ga li «Ion tin · enti uueralti · (¿uiioinunt augila ·
Kntì ar scheidant · dea · ubilun · fona mittem · doni relit ·
uiiisiguni · enti leechent · dea in fyures · ouau · dar uuirdit ·
iiuol't · enti /imo ga grim · Kor stiiontiit ir · da/, al ·
Dr(ii) i|Uii¡ittiM imo gabba · unir · truhtin · (jiuisid · im · ills · *J5
293
MF=Mondsee-Wiener Bruchstücke
- 11; —
Ideo omiiis arriba dodus in
rei/no ruelornin
similis est In/mini put ri fa mis tas, φι i proferí
de thesuiiro suo nona et neteru.
(5\\) Et fartιιm est, mm eo/isnmmasef
ictus ¡um/holn*
/stirs,
ho fra?) si it
indi'.
XI. <ΊΙΛΙ\ XVIII. 14—24.
ι; (14) ut pertat nuns ile pns'iUis ¡st/s.
(15) Si indem ¡terranei it in Ir /rater tuns, mate et
ear ri pe emu inter te it ijisum sot η m : si te nadie rit,
literatas rris fra frei// taint/.
10 (Id) Si ante.m non te andìerit, mlh'dte serum adirne nimm
nel daos, nt in ore dnnrnm testimi/ nel trinm
stet omite aerhni/i. ( /7 ) (¿nod si non andierit eos, die
ucclesiae ; si u/dem et reclcsia/n non andierif, si/
tihi nient etlmirns et μηΙιΓ/ranns.
ΙΓ> ('l>ìj Amen diro //obis, 'ft/aec/in/i/ni:
at/i'/a/irritis sn//er l>rram
ernnt l'ujnta. et in eaelo, el i/iniemim/ne
saluerais super terrain ernnt suinta et in eaelo.
(Vd) Herum dico nobis, (¡luti si dia/ ex nolis
eonsenser'nit an ¡/er terrain de omni re,
20 /¿uaeeìtmfjiie ¡/etkrint, Jiet Ulis
a ¡/atre meo qui in caelis est. (20) Ubi en tin suits
duo nel tres congreyuti in nomine, meo,
ibi sum in medio eorum.
(21)
Tune aceedemt
¡/etras ad eum
d/'xit: Domine, »¡unties
2") peeeabit in me Jrater meus, et
dimittam ei?
usque septies? (22) Dieit illi ¡est/s: Non diro tib'i usi/ne
septics, sed iisijue se//tu»i<jies sepfies.
(23) Ideo adsimilatum est reijnum eaclorum liomini rei/i,
qui vohtit rationem poneré rum sentis suis.
30 (24) Et rum eoepissei rationem ¡/onere,
XII. ΓΙΙΛΡ. XVIII, 2i; XIX, :ί.
fi (2V>) J'afien/itnn l/abe in ine et om/iin
redihwu tilii.
(27) Miserias autem dominas senti d/ius dimisi/ rum, et (N'Intimi
294
MF=Mondsee-Wiener Bruchstücke
M atth ause ν angeli
um
1< —
Hi «Hu
ist co · ga Auuclih · scriba galerit · in himilo rihhe,
(laliih ist · inaiino · hiuuis ches · fater · der frani tregit ·
tona sinemo horte · niu · uui · ioh fir Ni ·
Enti uuor tan uuarth · so ihs ga ento ta · desiu · piuurti ·
Daz a er · suor· «la nan; 30
XI.
daz ein for uuerrfe *** 6
lim din bruo der ***
castigo inaii · wntav * * *
ga striunis danne * * * .
Ihu danne dir * * * io
odo /nene · daz \n * * *
atante al uuort * * *
danne chirihhn/t * * *
aer dir danne * * *
l'uar (|iii du ¡u * * * la
gahuntan seul//« * * *
ant bintit uba * * *
Aunar · iu sagem * * *
gent · oba aerdu * * *
sohuuaz sie h'útent * * * 20
HUiieuio filter * * *
zuene gauuisso * * *
dar bim ih untar * * *
Duo gene za imo * * *
mini bruoder * * * '_>:>
unta/ · sibilii stiiw/« * * *
HÌbun sfinita · nìt/u * * *
Uidiu ist gali// * * *
der uuelta · so/jzen * * *
Enti so aer * * * 30
XII.
Habe gadult in/7 * * * r,
l'uarth · gnadir * * *
?95
MF=Mondsee-Wiener Bruchstücke
s s ¡m is it ei. (28) Etjressns a ufern
senius Ule hwmit unit m de consentis sut'*, qui debi>\n\t ci
10 centum dentirios, et seitens snf/'ocabat
eum (iicens:
Jiedde
quod debes. (2U) Et proci dois roH.svvuiis
eins ro^a-
Init eum dieens:
Patientiam habe in me et oinnia
redd am Ubi. (ìW) [Ile autem noluit, sed abiit et misit »Mini
hi entre rem, dnnec ridderei dchitum. Oil) liilontps siutctii
l"» consenti i'Ììih <¡itne fìeliant, contristasi suns iiiiaMc,
i't nvnmoit et nnrrancrnnt domino suo oinniü <|Π.·ιο t'actst
erant. ('të) T-ttnr ttocanit illuni domina* snns i>t ait illi:
Sente ne(/it(tin, ontìic
debihim dimisi ril>i. ([ΐιοιπ,ιιιι rodasi i
me. f-i'.ìj Non wtju oporlnit et le in ¡servii rnnscnii fui,
20 sicut et e;/o siti mtsertns sum.
(34 ) Et
irittns doni inns
eins trad-id it mm tnrtorihus.
<jHO(id)tSf/ne
rrddnrt delti sum. ('·>'*) Sir et pater incus caclcstis
facies iiohis, si non
remìseritia nnnst/nis^uv
fratri suo de cord Ums nestris.
25 (XIX, 1) Et faction est mm consnmmasses irsns
sermones isrus.
nriyranit a tjalilea et nenit in /ine* iinlaea«·
trans iordanen. (2) bit seen ta e snnt en m turliae multac.
/// enrauit eos ibi. s '■>) Et accessentnt ml mm /iharisñ îeni|>-
tunten ennt fit dicente.s: Si licet hom'nù n\on>m suani
3(> dimitiere φιαηηιη/ΐκ' ex i-ansa. (4) (¿ni -respontims air:
XIII. ΓΙΙΛΙ'. XX. 14 '2K.
(14) nolo antem et Imic novissimo dure
sient et siiti.
(1~>) Ant non lient milii qnod nolo facerv'i An nmlns tnns
neonam est, (¡nia cjjo bonus
snm'-f fit!) Sic ernnt
nouissimi primi, et primi nonìssimi; inulti
~> snnt en im noenti, pan ci antem c/tuti.
(17) Et ästendem iesn^hiernsolymis assit ¡n sit d noil nei m disci ¡ml ns
secreto et ait Ulis: (18) ble tu: ascendimns
hierosolymam, cj /ilins hominis
tradetur
principibns sacerdoti» m et
scribis, et condnnnabnnl en m
10 morte, ( V.Ì) et trutient enm ¡/entibus
atl delndmdnm <Ί
ffar/eìlandum et cruci/ii/endum, et tvrtia
296
MF=Mondsee-Wiener Bruchstücke
Matthäusevangelium .
¡nan enti for lez · * * *
seal h faut sisero ganozo * * *
/.ehanzo · pendingo · :: * * io
(Jilt daz «lu seals · vnti ***
bat inan quiiad · (induit ***
for giltu · 1er · aunar * * *
in carceri · unta/ aer * * *
sine ganoza · huueo · a/ * * * 15
Enti gen gun · sag«; tun * * *
uuartli · Duo lialota * * *
Du argo scîilli · ih for leas *:: ::
mili batí · Imi ga- «lir * * *
»lineino ganoze · so '■ '" * 20
Finti ¡ir hol gali siin \wrro * * ::
untaz · aer dea soulth · * * *
fater · hiinilisco · ihn ir * * ::
hnio «1er. fona · ¡imuarem * ::: *
Knti uuartli · so ihs deis/»/ * * 2"»
/a gali leu · unti ιμιηηι \ιι " :; ;
Unti uuarun imo folgeyiíp : :: ;:
enti ga liei Ita sin dar * :: ;:
siili greift'onte <)iiii:itu» ;: :: :
forl:i/.iin · umhi fin «ahmu-Hhiin : * ': \m\
XIII.
* * * *■'„ftrmsw s0 hìììììh so dir
* * * * * ***afrrun |
* * * * ·* 0(jo ,|jjn au
„,χ jst
*
* * * * So uuer dans «lea
a
*
* * *
* * * * iiruuelite,
******** wani .
g.||(i yl||,Uf h
*
* * ■ *
* * * * . Hc(, uu¡|. fjimi|108 .m
* * * * **** MM|.r (|¡t ^a 80JJt (Je|)i |iprjw
*
* * * **** gWfi iranidarrent
inan
*
" * !: * :: * * cahisiiHM-onne
· enti · /a 10
■'- *
* ¡n entri zuhnhumw
- Knri ¡u drittin ·
297
MF=Mondsee-Wiener Bruchstücke
— 20 —
die resurf/et.
(20) Tune accessit ad aim mater jiliormn zebedaei cum
filiis suis adorans et pet
ens aliijnid
15 ah eu. (21) Qui dix'tt ei: Quid
iti s? Ait Uli: Dir
ut sedeant hi duo filii mei units ad
desterà ni tuant et itnus ad sinistram in
regno tuo. (22) Respondents ansein iesus di.vit:
NescHis
ijuid pctafis. Potesti* hihere
20 calicem, <juem e<jo bibiturns sum? Dinmt (ci):
Possumus. (23) Ait Us is: (Jaíicem nuidem incuin bihetis,
sedere iiutctn ad derteram meant
et sinistrata non est menni dare iiohis, sed (¡nibus
paratimi est a pat re meo.
25 (2i) Et audientes decem indii/nati
snnt de duobus fratribus. (2!>) Jesus antem
nocauit eos ad se et ait: Seit is ijuia principes
(jentium dominantur eorunt, et oui maiorc.s
29 sunt potestatem exercent in eos.
(2l\) Xou ita η-it inter nos,
XIV. <ΊΙΛΙ\ XX, 2(5—XX!, 2.
(2fí) .Sod qu¡eiuiH|?/e ?«>lin'rit inter nos maior fieri, sit
upstoi· ministri·: (27) et φι i 11 ohi er it infer nos primus
osso, cris neater senni*.
(28) »Sií'iit filins
homin is non uenit minist rari,
5 sed miiiisti'iire
(it dare ani ma in su am
redeinptioiK'in pro muftis, f.'os untern nuueritis
de pusillo crescere et de minore maions
esse, lutmntes siutem et rot/ati ad caenam,
nolite {icrumbere in locis eminentorihus,
10 Xo forte rlarior te supernenint, et aecedens
qui to ail enennm uocauit, direi fili :
mlhue deorsum accede; et ron/nndaris.
Si autem in loco inferiori accufiueris, et snpcruenrrit
luunilior te, Dieit <ju/ te ad. caenam
15 uocauit: accede« mìhnc. supcrius: et erif tifa
utili us.
(2!>) IÙ espedienti I» us eis ab liicricho, sceutue suits etti»
298
MF=Mondsee-Wiener Bruchstücke
Matthäusevangelium
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■'s |
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Imi if an |
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* |
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* |
* |
* |
* * zebedemvn · sunco · mit ira
*
* * * suina
sabini;
*
*** quad imo
giibiut · - 15
* * * siezen ein az dineru ·
* * * MMtm'strun · in
* * * * ìhs · quad ·
* * * maguí ir trinchan ·
* * * * seal · Quatun imo · so 2υ
*
* * * a mina
trinchit
*
* * * zesuun halp · miin
=: * * * za gobanne · NiMi doni
* * * fator.
* * * * 2€Ìm\\ nur tun ar u.*>
* * * * bruo der, Ills duo ha
* * * * nui/, ut ir daz denta ·
* * * drro dar furi run.
* * * seal so mipsan untar · in '29
XIV.
Xibu so hmiclili so nelle
· untar · iu · mero uuesan
sii inuiter amhaìti eut/ der uiiel/e untwr in eristo
uuesan unir dit inner senili:
So
sel|) so mannes suini · ni quain ·
daz imo am buht it unni
nibu daz a»r · ani
haliti · enti gelimi sina · .">
seula · in
¡dosimi · furi iiia(na)i>o · a>r aunar soh//i7
fona liuzilenio · zuuiixsaiiiie · enti fona de/y/o
minnirun · zauuaxsanne · invaii
gante enti /,a milititi uose
£a botane ni gi\ sizeet ir · saar in dem holiistom .ss et ini
Ν iodo hiiuila ander · hluttriro
· <lir queme enti io
gen
git der «lili · za demo naht mose · la dota </iuii<lif
dir · nidar haz sizzi ■ enti
danno hist nvnnutlih
Ihn aunar in ηftrun steti ga
sizzis enti qiiuiu///
dir otlihhoro qui
dit daer dih za domo //(////
muose la dota sizzi noli holioro haz enti ist Ci
dir «lamie guot lihhora;
Enti ini · nz farantem ·
fona hieriliho · ì'o\actnn
MF=Mondsee-Wiener Bruchstücke
__ 22 _
turbilo multilo; (íJO) et oecv
duo cacti sedentes
»ecus ninni audieriin/, quia tesns transir ft
20 et clanuiuerunt ilìcentes:
Domine, miserere nostri,
fili dauid. (iil) turba mitent ia crepebat eus,
ut tacerent. at illi mugis clam aba nt dicentes:
/Amiine, miserere nostri, fili
dauid. (-Ί2) Et
stetti
/osus et uocauit oos ot ait: quid uultis ut fucinili
lj:~> uobi«? (ìM) Dicuut íIli ζ Domine,
ut a periati! ur
ofiilì nostri. (;{4)
M ¡sortes auteiii eorum iesus tet'ujit
wulos contili, ot couses//«/ viderunt
et scruti sunt eu in.
(XXI, 1) K\ cuín adiuopiiujiíassíí/// hierosnlymi* et nenissvnthetlt-
/age ad montent oMueti, tune iesns
misti ditus
o() discípulo*, (2) dictus eis:
XV. ΠΙ ΑΡ. XXI, 4Γ> XXII, Πι.
(45J coj/itouernnt quod de ipsis diceret, ( Hi) et i/imerc.ntvs
cum tenere timucrunt turhus, f/ttoni-cm
si cut prophetum cum lt(d>ehant.
(XXII, t ) Kt responden* ¡cans d ¡.vit Herum iti pura Itoli s eis diecns.
5 (2) Simile faci η
m est re;/num caelorniu Uomini res/i,
qui fecit nuptias Jilio suo, ('.ìf et misil
sernos snoa uoearc. iuuitutos ad nu¡>ttas,
et nolebant neutre. ( 1) J s ein m misit altos
se.'tios dicens: Diede iuuitatis:
blcce prandi um meum panniι',
ΐυ tauri mei et a I tilia occisa et o
muta parata ;
nen ite ad nnptins. (~>) IH i ante-m netjlexernnt
et abierunt, alias in ndiain suant, alias nero ad
negotiutioìtem siunn. (li) Ileliqni nero tenuernnt sernos eins
et contumelia ad sectas occidernnt. (7) Hex
15 miteni cum
au disses iratus est, et
missis exercitibus suis perdidit homicidas illos il
cinitutem illorum .survendit. (Ss Tune ait sentis suis:
Nuptiae qnidem paratae sunt, sed qui ¿unitati
erant non fuer uns d'igni, (if) Ite ergo ad
20 exilns niannn, et quoscuniquc
inueneritis ttocate ad nnptkis. ( IO) Et egressi
300
MF=Mondsee-Wiener Bruchstücke
Matthäusevangelium ^
imo fole nume giù · enti see dar · zuene plinte siz
ccnte · hiuuege · ga liortun daz ihs dar suor enti
lireo tun quue dante · truhtin uuirt uns gnadir 2u
sunu dauites ·/ Diu managin · thriuuuita im · daz sie .
suuigetin · enti siedili mera · haretun quuedante
Truhtin uuirt uns gnadic · sunu · da uites · enti
stuont · ili» enti balota sic · Quad huuaz nnellet ir
daz ili · in tuoe · Quatun sie · truhtin daz unsarin 25
¡iuguli inluhhen, l'iiart ¡ni gnadic · ihs bruorta irò
¡iuguli (Miti see saar kasahhun enti i'iAgetim imo.
I-ìnti so sic iiiililiituii · liiern so limu · cuti qua»/?/// za
bet sage · za olei berge · duo santta ihs zuene
imi girono · quad ini · 30
XV.
bicnaitun daz · aer limbi sic ineinita «Miti sohhitiin ·
sic ¡nun kafengin foiwhtun Aiu fole hnncwta
sic iuau liiibctun so selli so t'oras:iguu ·
Enfi nnt uiirtìi im ihs minai* in humor turn i|iimid ·
Kalih ist · kataii Minili· rihhi man · chuiiinge · 5
der frinii i t;i bruthhiuft sinemo sime enti sentita
sine scalcila - halou dea kahidotim /a demo brut ·'
hlaufte · cuti ni uucltun · queman · Aunar sentita andre
scalcila quad · Saget dem kala «lo toni · See farri mine
enti daz hohista sin tun arslagau · «Miti elliu karo: tu
qiiemet za brut hlaufte : Sicdes aunar ni rohhitun
enti suonili · im sum in siili dors sum utili xa sinemo
cause/Andre auh sume kafeugun dea sine scalcila
enti dea ka honte ar slogai» · Der chuninc
duo Ho çr ¡ζ kahorta uuart urbolgan · enti 15
santal sìniu heri sor lorta dea man slagun enti
Mir brennita irò bure · Duo quad siuem scalchimi
Hrut hlauft · ist gami isso garo · oh dea kala do te ·
uiiariin ninnarmi es · uirdige · Ferit auuar · uz in daz ·
kalaz dero nuego enti so huuenan so ir · 20
tin (let hidot za brut hlaufte enti tuonili uz ·
301
MF=Mondsee-Wiener Bruchstücke
— 24 —
senti eins in nias, congregauernnt mimes
quo* inuenerunt malos et bonos, et
impletae snnt nnptiae disouiibentium.
'25 (11) Intrauit
autem rex, ut nideret discttmbc/ttes,
et uidit ibi hominem non uestitum
ueste nuytiali, (12) et ait
Mi: Amice
quomodo hue intrasti non habeas nest em nuptiultm
2a at Ule obmutuit. (13) Tune dixit rex minist ris:
XV]. CHAP. XXII, Vi 2U.
(18) Ligatis ìnauibus ut podibus mittitc ruin in teiiebras
exteriores; ibi erit tietfts et stridor dentimn.
(14) Multi animi- snnt iiorati, ¡hui ci nero
elect i.
(15)
Tune aluMuitos |)li«i¡.s«t'/ cnnsiMuní ¡nimmt, ut
5 caperent cuín in scniioin*. (115) Kt ínittimt ci discípulos
suos cum li en »Im nix dieentes: niagìstcr,
sciinus
qî/ia nom χ ps et iii.ini dei in ucritafi'
(locos, et non est tilii cura de aliyiio : Xon enim
respicis persoiiiini
lioininuni. (17) Die en/υ wolii.v
io quid tibi uidetur. liicet ccnsMin «lare caesari
an non? (IX) Cognifn
auteni iesus inujuitia
oor/fin iiix/'t:
quid me temtatis, hy\ioci'\U*.? (\{.)) ostundite mili/
numisniíí
cousus. At tllî olmilerunt ei Aunarium ; (20) et ait
illis iosus: cuiusest ima«ço haec id siiprasiriptio?
(21) Dicimt et:
15 caesaris. tune ait illi« iesus: reddito ergo <|uae snnt
eacsaris caesari et quue sunt dei dei». (22) et iludientes
mirati suiit et relicto eo abierunt.
(23) In ilio die ateesserunt ad einii
siulducf/fv. t\ni dicunt
non esse ressurroctionein, et
interrogaueiunt vinn (24) Αύτη tes.
20 MagÌHter, nioyses dixit: Si îjuî.s
mortuiis i'ucrit. non /to-
bens filium, ut ducat frater eins uxareni illius
et KiLscitct semen f'ratri
suo. (25)
(»rant auteni
apud nos soptem fratros, et primus uxoie duct«
defunctus est et non imbons semen reli<|iiit
iixoreni
25 suam f'ratri suo. (26) Sinulirer
secundus et tertius
usque ad »optimum. (27) Nouissime
auteni omnium
302
MF=Mondsee-Wiener Bruchstücke
Matthäusevangelium
— 25 —
sine scalena in dea uuega enti kasamnotun alle
so lmuolihhe so sie funtun · ubile ioh guote enti uitarth
ar tullit des brut hlaufte(s) ka stuoli;
Kent* in der chuninc duo daz kasahi · dea sizzentun . 2?
onti kasah dar mannan ungaueritan ·
brut hlauf tiges kauuates enti quad imo Friunt
lineo quami du liera in ni habes brut hlauf tic kauuati
enti aer · ar stuinmcta · Duo quad der chuninc dem ambahtfi 29
XVI.
*********** ¿«an in d * * ser
rost un : *
* * * : * * * enti zano gagvìm
*
* * *
* * ;! * * * * aunar nruuéì'ite;
****** : :; * * * inan
*
* * *
* * * :: * * * · zaiino iro
*
* * *
* * * * * quedante · Maisím· ·
*
* * *
* * .·-
* *** eut¡
t**** 0K
*
* * * * * * * * * * andres ni ga ·
nuisso * * * * * * * * * auh u/tó hxmw¿
*
* * * * * : * * * *
kelta« leisure ·
*
* * * * * * :: * * * guad za Aííuíu ·
* * * * : * * * · ist das yuatiin
* * * * * * * * t keisure daz 15
* * * * :: * * * Enti do Jbehorentc ·
* * * * * *** ken gun rfanan
* * * * * * * * aea qiifl/mrt .
* * * *** fragetun inau (/»atún ·
***** *** fot
uum/e · 20
* * * * * * * * e dea qtie Nun ·
***** *** í/uarun
a«h ·
* * * * :: ***msto ka*** hi ·
* * * * * *** for lea* sina ·
* * * * * *** der ander /oh der · 25
* * * * * * * *
az hin gist
MV3
MF=Mondsee-Wiener Bruchstücke
26 __
et millier des uñeta est. (2N) lu
resurrectione
er«;o euius erit du septein uxor? oinnes equini
2!) lialmenint earn. (29)
llespcmdeus autoni iesus ait illis;
ΧΛΊ1. CHAI». XXIII, 10-25.
( 1:~>J fuvitis vitin Jiliuin yehennue duplo quant nos.
(Vi) Uae uobis, dures raeci, qui divitis: (Jitivuiuquv
iuraurrit per teiuplniii, itihil esf. Qui mitent
iuroitcrit in
mirtini turn pli, ilcMf. ( 17) Stnlti
."> et caeci, t/ttid euim niaius est, annuii un
templuin, quod sancti/intt aunan? (i^) ttt ijuinuin/uv
iuranerit in altare, itiliil est. Qui untnn inraueril
in dono quod est super Mud, débet.
(IO) l'aevi, quid va ini mains est, don mu au altare,
io quod suitcti/icut
douuiiiY (-¿O) Qui
enjo iurat in altare
airat in ιό vi in untnihus qtiae super illnd suits.
(2Í) Et qui inruuirit in teinpht, inraf in ilio
et in vn qui inhabit al in ipso. (~'~) /vV qui iurat in
ráelo, iurat in throno dei et in vo qui seilet super turni.
15 (X'>J IHe uobis, srribae vt pltarisuei Injpovritae! quia
decintatis mentant vt aiuthnni et vt/minuin, vt re/iqnistis
qttae t/rauiora snnf /e</¡s, iud'niinu et ini seri ν or dia in
vt /idem ; huec opportnit faceri- et
illa non ont títere.
20 (24) Ulives caevi, exrolantes
vnl'avin, imneluni
aittetn t/luttientes.
(2~>) Uae uobis, scribue et pliurisuei h y por rilar!
quia inundatis
quod de/or is est valiris
24 el parupsadis, intns autem pieni aunt
XVIII. <ΊΙΛΙ\ XXIII, 27 :{(».
s27) f/ealbatis, «ρίΜ«· sows apparent lunniiiioiis
.speciosa, intus nero plena stint ossiliiis mortitornin
et onmi spurcitia ; (2S) sic et uns
afor'iH (|iiid(Mii apparetis liuniinihus
¡usti, intus miteni
304
MF=Mondsee-Wiener Bruchstucke
M atthäusevangelium
! * (pteim
· ] * * * aune
* * * seal d * ·: * der«
; * ant uurta duo ihs
XV1J.
dorine <|iialu sunu · zui fait nier danne iiuiili
Γη· in leidita Min tes · ir quodet · so Iunior so
I»i reni pie suorit neo uuilit sii · Dor aunar ¿η i\emu
toni pio» «çolde suorit · seni dio · eidli · sii· Rame/fa
onti bibite luuiodar ist za miare · mora · gold odo 5
kiribba din da/ · «joltb uuiliit · Hnti su Iunior su in
altare suoni · no» uuilit ist · So Jmuer so aunar snerit
in tieni koboin · doni dar uba sint seul die eidh sii.
Bliute huno dar ist mora · don gboba odo aitar/
dor doo keim · uuiliit · Dor aunar in altare snerit 1U
suoni in demo ¡oli in (filoni doni dar uba sintu?/.
Knti dyr suorit · bi ilcino tonijilo · suorit in domo
¡oli in donni · dar inno ar tot · Knti da»r suerit hi
h'unilo · suorit · bi bob sodio «cotos · ioli bi domo «lar olni v v v
Vìv in ouua soatfina onti pbarisa^ra · triugura· 15
teli mot · min /un · enti tillì · onti cliumin · otiti sor leiuiit
da/, beuigora · dora ouua · Tuomida onti gabarwidu
onfi kalaubin · Dliosiu · kazanii · in · zasiioanno enti
din andriu · ni /a sor la/ anno
Leitente blintaii · sibante · u/ niuecuii · olbant/m ao
aunar slin tan te;
L'a* ou · euua · scossimi (Miti pliarisa^ra triu^aivr
liuuanta · ir t'urbit da/ u/ana ist dos klioliblio.s-
/winina i»4
XVIII.
kabuui/itom din maununi
sebi nant uzana ·
sconi binan nintun aunar · fol toserò ka peiiiuono
enti allora un hroinida Enti so
se(l)b kalibbo •au
ir ¡u uuib u/ana inanimili relit uuisige · inuana
305
Mh=Monasee-Wiener Bruchstücke
— 28 —
5 pieni estis liypocrisi et iniquitato.
(2V) Une iiobis, seribae et pìiarisei hypocritae!
qui ¡icdificsitiis sepulehra prophetannn et ornati«
Monumenta iustorum : (30) et dieitis: si flusso«) us in diobus
patnun nostroriini. non essomws
sooii eoriim
ΐυ in .sY/n^iiine
prophetarum. (31) Itaque testimonio estis nobisinet
ipsix, qui« lili/ «»st/s curi/in
qui prophetas occidonmt.
(32) Et no» impioto mensuram patnun uestrorum. (33) Scrpoiitt'ii,
¿/emina uiporarum, quomodo fugictis
15 a /«disio giehenne·':'
(34J Ideo ecco ogo mitt») ad nos prophotas et sapientes
et .scribas, et ex illis occidetis et crucifi^etis,
et /laifellabitis in syna^oi»is uestris
et porn?
(piuimini de chútate in
ciuitateni ;
20 (35) ut «eniat super uos oninis saiiguÌH iustus,
(¡ui effusus est super terrain, a sanguine
((bel insti usque ad Maligninoli) /adiamo
filii barulilwce,
quoin oecidistis inter
24 tem\A\\m et altare.
(3d) Amen </ico uoA/ò· :
XIX. CHAI». XXIV, 28—35.
(28) coinjretjaìnintur cujuilae.
(2'J) Statini uiik'in post tribulationeni diertim illonnn, sol
obscur•abitui; et luna non dahit lumen siami, et stella e
cadent de melo, et virtutes caelurum
5 commouehnntur: (30) et
limeparebit siynmn /i/ii hominis in raelo.
Et tune planyent oitmes tribus terrue et uidebunt
fi'lium hominis uenientem in nubibns raeli cimi
uirtute multa et maiestute. (31) Et mittet
angelos suo* cum »uba et noce niayna, ef
10 conyreyabunt electos rinn a quattnor nentis, a
summit melorum naque ad terminus eornm. (32) Ab arbori-
miteni fici discite parabolani. (Unii iaw rainns eins
tener fuerit et folia nata, scitis
quia sirope est aestas. (33) Ita et uos cum
3G6
MF=Mondsee-Wiener Bruchstücke
Matthäusevangelium
birut munir · folle triigida enti nidhos · 5
\'\v ¡u · ouua scoffinii enti pharisan'a · triugom ·
ir zjnibrit grabir forasagono · enti seoiiit reht
uuisigero gmpehfis · Enti qui dit Ibu uuir uiuirim ·
in minorerò for drono tugum · ni uuariin · unir · irò · k«
nitililiun in fora sagono bluote · loh des birut · ir · iu io
selbun urclumdun · daz ir doro suni birut
dero dea fora sagun sino gun;
Enti ir füllet · iuuuarero faterò uuisun · Natruw
natronu knosles · buco fleobet · ir · tona · dem»)
urteile · dera · qiiala ; 15
See bidiu · ili sentii /a iu fora sagun enti uuisa·
«Miti meistra enti doro stallet ir sume Sume
habet in miei · enti sume doro fillet · in iu ima rem st/uu
gt> gum ; Enti «lea iagot · fona burgi za bnrg/.
daz ubar iu uuih queme · al daz relit · uuisiga 20
bluotli · daz ubar a%r«la ist ka gozan · Fona
a beles bluote «les relit · kerniii · unta/ zaehariaw.s·
bluoth «les barachies sunes dim ir ai* sluo ^ui
untar dein« ********* l/uar in sagheni · 21
XIX.
samnot sili anni:
Saar auh after «lem · ar beitim · der«) higo · sunna
gin h'nstrit · «inti mano · ni gi bit · siin leolit · enti ster mi
la Haut fona hiniile · enti «liu hiniilo megin sili ·
hruorent · enti danne sehinant · zeihhan mnnnossunos in ¡limile. :>
Enti dan in- uuoffent oliili a*rda fole enti kasehaNT
mannes suini queman tan in hinii les uuolcnum mit
mililiilu meginu enti almahtigiii · Enti · sentit · sine ·
angila · mit truni boni · enti ìnililiilerti · stininu · enti · ka
samnot sine · kachorane · fona feor uuin tini enti fona io
himilo boliistin · uutaz doro marcila · Fona h'ie ·
baume · danne · chuuuct · biliuih' · Sanrr so siin i\»{
muruuui · unir dit · enti laupli · upb · gen git · uuizut
daz danne · nah · ist sumere · So alili «lami«· · ir «liz al -
307
MF=Mondsee-Wiener Bruchstücke
niderifis
haer omnia, seitote quia pro
pe est in
ianuis. (34) Amen
diro nobis, quia non praeferibit
inter ¡/enerutio donee Inter omnia fiant. (3s>) Caelum et
tenu frnnsibnnt, nerba nero mea non
praeterihunt.
XX. (MIAI». XXV. I 14.
fi) spute, arcipientrs lampa des sitas rxiernnt obuiam a pon so
e,t sponsae. (2) Quinqué antcm ex ris erunt fatuas
et quinqué prudentes. (.'}) Sed quinqué fatuae arreptis
hnnpadihus non sumsernnt oten m serum. (4) Prudentes itero
."> arreperunt oleum in iiasis suis rum lampailibns.
(■'>) Mora ni
miteni fariente, sponso dorm ¡tuner η ut omnes et donniernnt.
(0) Media miteni norte clamor fartiis est:
l'kre sponsus itenit, ex-ite obitium et.
(7) Tune surrexerunt nmues niryines ¡flue et
io ornauerunt lampad.es suas. (8) Fatìtue mitrili
sapient ¡bus d ¡reruns : Date nobis de oleo neutro, i/iiiu
lam/uides nostra e exthnjitntur. sii) ìiespondernnl /irttdrtttrs
direntes : Ne forte non snffieiat nobis Η uobis ;
ite potiits ad ttendentes et emite uobis.
!;"> ( Hi) JJnm miteni treni emere, nenit apon sus
et quae para tue erunt mtranernnt rum eo ad
nnptias, et dansa est ¿anua.
fil) Nouissinie ueniunt et reliquae uinfines direntes:
domine, ti ornine, a per i nobis; (12) af ¡Ih- res/ton tiens
2<> ait: Amen diro nobis, uesrio nos.
( 13) Vigilate ituque, quia neuritis
diem ñeque horam.
(14) Strut enim
homo pereyre pro/icisvens munnit
24 nernos
sitos, et trad'idit Ulis houa
sua.
XXI. (MIAI1. XXV, '4\ XXVI, f>.
f41) qui prueparutns est diabolo et ant/e/is eins.
(42) Ksuriui enim, et non dedistis in ¡hi mnwlnrnre : sii ¡ni e/ mm
ti sdisti s indii /uditni : (43) hos pea enim, /7 non ml/exist ¡s ine:
308
MF^Mondsee-Wiener
Bruchstücke
Matthäusevangelium
— :Π —
kisohet · uuizit danne · daz · iu · az selbem 15
tiirim ist l'imi· iu · sagem daz · diz · ninn chunni ·
ni /a serif ;vv danne diz al · uuir dit · Iíiniil · enti
air ila za f'aranr
miniu uuort amiar · ni hilidant:
XX.
,.|,¡,,.,m)
suonili uz ingegni ¿rutilo
min enti bru ti Finiti dero danne uuarun unuuiso
futi Jimsx · snot tro · Oh den un uuisun ·
HniH · iiaimiu · mit
ini leoht char · ninamun mit ini olei ·
])eo snottrun · aunar
i:.:.::::.:::·::: z¡jm (1j(,¡ ,n¡f¡ro . l,»,)llt lvilt'lllll · KatllUillo ."l
tu aunar (/er !)rn ti go nui · slaffootun allo enti slet'uii:
' naht iiuartli
· duo · uuor tan · ki hm oft
Ser fjniììut tier
bruti «conio · «;nsit · uz inseghi · imo:
Dun iiratnow tun allo deo · ma^adi · enti ·
' !: : ;/ro leoht »7/ar · Dei» »himei tun ijuatun io
dem nnisovnuì · Kebet · uns in · miares oles · (immuta ·
: : : : : Ivoliì rimi' ar
leseant · Ant nur tun
den uuisoniii ·
nnneiluiittni - Ν
iodo nist · uns · ¡oli · in · hear · kano^a
:: : :: :: f//u halt · za dein iz for · t'liau font · enti ehauf'et in
:.: :: ΐ ·:: ■;: : :.: .:
sj(| ^^ # (.|]ilU f(.|, . u^,»)! irUn . ||11ΐ1111 Itl'lttî «JO II H» · 1.1
A : . :: t.
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r ,: j. .,,..,
„,„, . UllarUH . ^(«H O^Ull
. ¡|) . |||if · ¡]||U . /¡|
thmo hmt hlaufto · onti mmrth · bitaan · din · jxnta ·
As iuni/istv miemant deo · andrò door nun · tjuuo
dan feo militili · militili ant Imi li uns · enti a>r · anr
nurtit r/iiidit · l'uar · iu · saloni · ni une/, ih · iu · unii) · 2i)
- II li llïl 11 til · ¡I1 IlilItÙ/ Ut ·
Ϋί:ίΐίί:ι/ΐΐ· in eli
lontin -unas t'aranti· halota ·
/zr sra/r\\u «>nti solita · ini siili i^uot 24
XXI.
diiv ^akaruuit ist Unitile enti s/neni -.ìuifil
Mili /mi η grita ont/ /'/· ni //f/Aiit imi·· inuoses !: * !
/' gabul mir · :':ιΊι
gast unas · enti ir · ni am /Ίμ,/ι//
///
309
MF=Mondsee-Wiener Bruchstücke
Hitdns et non operuistìs me:
infirmila et in carcere, et
5 non nisitustis ine.
(44) Tune respondebmit et ipsi
dicentes : Domine, (piando te nidimns esurient em
ant sitientem ant Itospitem aid nndum
ant infirmimi nel in carcere, et non ministrattinuts fibi?
(4í>) Tune respondebit Ulis dicena: Amen dico uobis,
10 quamdiu non fecistis imi
de minor ¡bits his, nee mihi fecistis. (46) Et Hunt
hi in suppliciwn actenium, insti
nutem in ttitam ncternam.
(XXVI, Í.J Et fact it m est en m
eonsnmmaset iesus sermones
lo hos
omnes d'ixit discipulis suis:
(2) Scitis quia post bidiitnn
paseha fiel, et filius liomini* trudetiir
ut crucisi(fatur.
(3) Tune congregati siint principes aacerdotinn
20 et seniores popiili in atrium
prineipis saeerdotitm, qui dieebatur cui plias;
(4) el consilium fecerunt, ut iesum dolo
tenerent et oeciderent.
(5) Dieebunt autem: Non in
24 die sesto, ne forte tumultus fient, in populo.
XXII. (MIAI*. XXVI, 2Γ)—5Π.
(2ît) dixit: Num quid ego
sum, rabbi? ait
Uli: Tu dixisti.
s26) Cenantibus indem eis, ueeepit ¡esus panini et
benedixit ac fregit deditque discipulis suis,
'» et ait: Accipite et comed ite; hoc est
corpus meum.
(27) Et aceipiens calicem grattas egit et dedit
Ulis dicens: Bibite ex hoc
omnes; (28) hi e est
enim sangui* meus noni testamenti,
io qui pro mnltis ejfnnditur in remiskìomut
pecca'orum. (2!)) Dico autein uobis: von biham
a modo de hoc gemmine nitis usque
in diem, eu m ilium
bibam nobise.nm
310
MF=Moidsee-Wiener
Bruchstücke
Matthäusevangelium
Nahhut · enti ni dechhitut mili · Ih siuh · enti ***
ir · ni uuisotut miin Danne ant uur tent dea * * * 5
quedante, truhtin huuanne · kasahum · unir (Uh Inni
gragan ■ odo dur sta gan odo gast · odo xahhotatt .
odo siuhhan · so in car cere · enti ni am bahtitiim dir.
Danne aut uurtit · ini · qui dit · l.'uar · in · mgem
So lange so ir · iz ni tatut · ein huuelihhemo dero io
min nistono · noli mir · iz · ni tatut · Enti i'arant * * *
danne · in euuiga todes · quala : dea vohtintisif/mi
¡intuir in oiiui gan · liph;
liuti iiuarth · so ihs ka ontota · oliili desia * * *
daz ut quad · za sinem iuugiroin 15
l'uizir · ir da/. · after · zueini · taguni · mierda ut
oostrun · enti mannes ■ suini · unir dit kaselit in
iTttci · za siali amie ·
Duo nur tun · kasamnote · dea herostun dero enuarto
l'Ufi dea · furistun dero liutoo · in friit · how des 20
herosfin den» euuarto der · heaz va'iplms.
liuti uuorahtuu · karati daz sie ihsan · * * *
feu gin · nifi ai· sino gin (¿itutim auh · nalles hi
iiuili in tage · ni odo Imitila sturili suburre * * * 24
XXII.
ijiiad · Imi nn * ;: ::
du i|Uf/// ** ":
lui · duo · za naht mitosi·
sec no ta · bra//·
* * *
Kiití nani vites ih * * *
im quad .*****************,/fï
uuisso · uú'ui * * ^:
daz umbi * * * io
s * * * * * (Τυ :l * * *
* * + * * φ >,:
in den tac · I.)mo * * *
MF=Mondsee-Wiener Bruchstücke
M
nomini in regno patris mei.
15 (30) Et hymno dido
exiernnt in
montem oliiteli.
(31) Tune di vit Ulis ìesns: Omîtes /tos annul al um
pati emini in me in ¡sta node.
Scriptum est enim: Perçut tant past arem,
20 et dispargentur ones gregic.
* *
XXIII. (MIAI». XXVI, IÎ7---XXVII, 4.
(07) Tune expnernnt in sacian eins ei cola phis eu m cecidrrunt ;
alii auf e m palmas in fa eiern eins dedernnt
(OS) d'icentes: Prophétisa nobis, diviste, (juts eat
qui te percussit?
Γ» (OD) Petrus itero aedeltat sorta in atrio, et accraail ad min
una ancilla di cens: et tu cum icsu ¡salila co
eras. (70) At Ule neyanìt corani omnibus direna:
Nescio quod diets.
(71) Exeunt e
attieni ilio tanna m u id it
io eum alia (ancillaj, et ait hin qui crani ibi:
Et lite eral rum iesu nazareno; (72) et
iterimi netjanit rum inraincnto, quia non noni /ion/incut.
(73) Et posi pusi/(inn accesserunt qui
stabaut et dixernnt petro: nere et tu ex il Ha ca,
15 nani et loquellu tua manifestnm te f'acit. (7Í ) Turn-
eoe ¡at
detestavi et turare, quia non nouiaaet lioniinem ;
et continuo gullns cantanti.
(75) Et recorduttts et petrns nerbi /eau, iptod dixeral:
Prius qua/» gallus cantes, ter me
20 negabis; et cyressua foras plorami
amare.
(XXVII, 1) Mane aident facto, consilittni intentiti omîtes
principes sacerdotum et seniores populi
aduersus tesimi, ut eum morti
trader ent. "
25 (2) Et ninctum, adduxernnt eum et tradìderunt
pontio pilato praesidi.
(3) Tune uidens iwlas, qui cum trad id it, quod
312
MF=Mondsee-Wiener Bruchstücke
M atthàusevangelium .>-
niuuues in * * *
Muti k;i <|Uf7</// * * * 15
î·: ^c >:
Duo (¡iiiul im ilis * * ::
suuihliiiu · in doso·// * :: *
(ì;isci'il)!iii · ist kuinrisso r ' *
enti uuerdaut * * * 20
XXIII.
* * :" * '■' * * * * * dun in sun ¡nit lutti · ¡»'liti slim gun inaii
:(: ¡. * * * *: ψ A * ■!: .·:.- * s|un„.„n ,,,.,„ |n>('Ìt(MU Ililllttlltl · 111 Siili ¡111^
//////:;: **'■ :;: r":|: :|;
Γιιι'/<»
uns· nu xp.s liuucr ist
der «lili sluoc:
S. >: * S: * S; * S: φ * Φ Φ u/(, ¡π ,(,,„„, ^.¡¡^ |,,,U(> ,M,(¡ y·,,,,,. Γ,
ä φφφφ χ >-, * φ * φ :.; ,μ,.,,ι . (>|ls¡
(liiuimri mit illuse domo
AV/ti ;iM· hiucnita · t'ora alleni <juad ■
Ni uueiz ili liuuaz du sagt's:
Imo tino ii/ · can gaiitenio · durali
dea turi kasali
¡inni · ander din · enti (¡liad za tieni dar · uuarun io
h'nt'ì dése unas mit illùsi» demo
nazarenischin · enti aer
(tinnir laucuita · mit eidii · daz a-r den
man ni unisti
EiiX\ siiti · Iiueilu
after din · ken gun zuo dea dar (Ino ·
stttniituu ■ enti «¡<i;itttti [ierre Zannare dn auh dero hist ·
* * * //uh diin spniíilia - «lili for meldet Dut» l>i gii".·«/// i;>
(ter laut'iien · enti suuerren
· tlaz air
den mau ni unisù ·
duo saar - khraita liauo:.
¡'lnt\ ar luigita petrus · ¡lises uuorto · din a*r · imo ψκκΙ ·
dit/, a·!* · danne llano élirait · tlrim spurtini uiiiii
Ai/M-nis · enti kein* daña ιι/. miotfifa l>ittro: 20
/^in>
mor gaii uiiarlh · ken gun in spraliha · uHc
ilcti herostun
l»iseotf:i ·
enti dea furistun dero
Muffo ■
(¡nuUui uuidar ¡luise · «la/ sie inaii zato de
sellent! uiiariu:
I'jîiX'x inaii kahuii tañan leititun · enti selihin ina;/ ·2"»
(/cilio
politissimi · lierizoliiu - piiate
Din» kasah indas · der inaii tlar
ft)rreat · da/ ·
i\:\
MF=Mondsee-Wiener Bruchstücke
dainnatus esset, paenitentia ductus results
trig into argénteos principiimi sa certi of inn et
30 senioribus fi) di renn: Perenni
tra den κ san guiñe
ni instimi.
XXΙΥ. <ΊΙΛΙ\ ΧΧΥΙΙ, 4—17.
(41 At /Hi dixerunt: Quid s* < l nos y hi uidoris.
(Γ)) Et proioetis argentéis in templo rocoss/í
et abiens laqueo so suspendit. ((">) Principes autein
.«wrunlntimi
aoeeptis argentéis dixerunt:
•r> Son
licot niittoni cos in corbanan, t\uia prêtiinn
sangii'm'w oM. (7) Consilio autcni in ih» vwernnl
ex illis agl'uni siculi in sepultiiraiu \wregrinorinn.
(S) IVopter Iute uo(*atiis est a»<M· illc ai'licldrinah.
fine est a^er san<>;ins us<|iio
/n odmniuin dicin.
l<) (!í) T////Í' impiotimi
ost ιμιοι! dictum i'st
¡ter hie.mniinu
proplictam diccntom :
\]t •m'oponint tributa argentóos pracciiini adpir-
eiat'i, (jiiom adprat'ciaucniut ad iiliis isralicl,
(10) t-t i/<;dorunt cos in a»nim siculi, sicut
l.">
tO//stituit mihi dominus.
(11) \esus f/«t(iin stotit ante |>ra(isidom, ot intcrrn^auit
einn jiraoscs dicons: tu os rex
iudoorum?
\Y\cit ei ietiiim tu di«:is. (12) VA cum accussarotur a principi
nacer dotimi ot sonioribus, uiliil respondí!.
20 (Vi) Ίηηα (licit illi pilatiis:
Son f/iulis quanta aduersiim to dicant
tt'ò^/moniay (14) ot non respondit ei ad iilliim uorbtim.
Ita ut miraretur praeses uelioiiKMiter.
(1·"))
Per divin autom sivlleinnem consueiierat )»iaese.s%
25 diniitturu populo ujiiini uinctuni,
(|uom uoluissont.
(10) ll«/>t'Aant aut<nn tune uinctuni insi»uem,
i\id dicüh'dtuv barrabas. (17) con^re»atis οι·»·ο illis
tììxit /Hiatus: s|uom uultis diinittañi uobis,
30 barraban an ¡csum <|iii (licitili* christus?
314
MF=Mondsee-Wiener Bruchstücke
Matthäusevangelium .j-
wr ¿»-¡ι ni »lrit hums · Inaii · sili · duo cuti arboot \\eu
(Irizw - pen di <r<> · silahres dem herostoni · ciiuartû · ioh '/cui
//ovstom niaiiriiiiri (|ii;id Ih ka simtota mías · «clienti re/itk· 30
bluot:
XXIV.
Knti sic (|uatun Isuua/ unsih *'■'*
Knti ¡ir uuarf · dea pendillai :¡: :f '''
dañan enti kern· arlicnc sili instric/ft' *"*
dm» den» euvarr<> nainun dea ^rndiiifju :: :: ":
Niinuii/ man dea lecclien in ^cld/'i/c *** 5
Iduotes uuerd · sintuii kavatanes ?:: :|: *
rliauf tun mit dem /. enes
za yr.il>mii: I»ï<Iïti ¡sr kaiieniiiit
da/ ist l)lii(t/es aechar unta/ · hin tu
Duo unitivi · arfiillit da/. kiu\y\rfan i fis 1"
durali hiereiiiiam · den t'ora sa^iw/
Muti ant f'eii^un dri/uc pendini;«)
uuerdh · da/, mc yliachurun · t'oua
•ialini) dea uuidar demo Immia/zt/rcs
so mir kahot tnilitin ir>
Mis duo stuont t'ora demo heri nth ¡ti ; :
der lieri/.oho · (piad · An hist inde«
Quad imo ihs du <μιί dis ¡ζ · Knti
dea hero stun · euuaita ·
enti dea
neo im ï lit im ni ant muta · Duo (\ικκ/ 20
Imi ni »-a horis hiiiieo nianac sani :;:
dir sagent · enfi ni ant unita imo
So da/, sih es tirato limitrofa · der '
Durali licuaban tac · unas es danne
der heri /.oho · l'or lea/, dem liutim 25
den sie uuelt/n
llahetiin sie danne kahimtanan a
der heaz harrahas · Im duo k:\stfnmatrm
pilatiis,
lliiuedcraii inicllet ihtz
/¿airaban · odo iliñsan der xps ;{()
315
MF=Mondsee-Wiener Bruchstücke
— 38 —
XXV. CJIAP. XXYIIJ, 1(5--áO.
(16) I'ndecim anteui discipuli ubiernnt in ijalileaui in
10 montent, ubi constituerai Ulis iesns; ( 17) et u ideates eum
adora iterimi, quidam a atmn dubitauerunt.
(18) Et accédons iesus lucntaa est eis dicen.?:
Data est inihi onviis putestas in caelo et in terra.
(10) Emîtes erj/o doeete omnes (/entes, liaptizmitts ros
15 in nomine
patris et til i i et spiritus sancii,
(20) docente.? eos serna re oinnia tjuaecurntjue mamlani nn
Et ecco ego nobisciwt sani omnibus diebus uscite ad
consummationem saeculi.
316
MF=Mondsee-Wiener Bruchstücke
Matthäusevangelium
— ·>:Ι —
XXV.
Enfi
eìnliiì · sino imi girmi · Wwrnn in gali loa
in don·
bore · dar · ini · ili* kapor · enti so sic inaii · gasaliun 10
ìniigun /a inn» · Kin liuuolililio · danno irò
ni foltruotw*
liuti gono · <luo · ilis nalior · sprali ■ za ini · ijuad;
Tor gol »a η ist · mir · allos kanualt inhiniile · piiti · in airdn
l'a rot nu · onri · lorot · allo doo ta · tau tonto · sio·
in nomili · fato/-os · onri sunos ·
onti lipilagps · glioistos ir»
Lores
sic · kahaltan · al so Imuaz so ih · in gaboot.
Filiti sec · ih liim · mir · in · oo · gatago · unta/ ·
pii tun ^a uuc ral ti;
317
MF=Mondsee-Wiener Bruchstücke
II. HOMILÍA DE VOCATIONS GENTIUM.
A.
XXYT.
noce quoin ad modum ohm/ omnipotew-
10 tie dei uirtus diuisit.
Et ideo in uniuerso ori«; inter gente«
et homines est barbara locutio in par-
tita uoce, multiplex et uaria.
iS'icut et ilio (|ui post christum suit in iniind·»
15 magister gentium insignia de illa bar-
bara uariaque loc/itione paulus
apostolus ait:
Si ergo nescioro
uirtuteni uncís, en» ei
oui loquor barbarli«, or is qui
loqui-
20 tur mihi barbarli«.
Hoc autem in comm persona dictum est
nominimi et gentium,
qui quamuis in rebus oognitis pro bar-
barica tarnen paititaque uoc(; et lo-
25 quella alternantes inter sí; li umana
uerba non sciunt.
Quia homo menti« aliene; nescit uoluiita-
tem, nisi ei uerbo aut aliijuo ille sua
indicet signo secreta.
30 Solus autem domimi« don« omiiipotoM«, (pii
XXVII.
* * :.'= * * * * :,'.· :¡: :¡: :\: :.·.- φ :¡:
10 et sine ipso f'aetum est nihil.
318
Μ Γ =
M ο η dsee- W io nei
Br uc h s t.iic ke
De
vocatione gentium
XXVI.
■" io
ubar alian initti«^iirf untar
/diminuii elidiutio spraha iu i^a
t'-Ufern stimmi missnlili oliti
manaofalt
iifti.'Y christo una* in mirtiugarto
mci.<t'iv limbi da/. oVulnitign. 15
:: : : mollili
nioinita
: :: : :; ; :; : :: :: :
a|Hisf<tlus (|iiad
: :
:: ; :
'/os inclines
<>;¡iuiantu ni uuoiz
:; s/)rilili« ih bini imo danno olidiutic
mir ist olidiutic minora 20
</net(fn mummin enfi dootom
; e:· S;ihlia
moinani
eliti in (ΐΐζ'Λ spralilia
o;,S
XXVII.
**** fona «ro/í.'s iiiiort(o kat)an da/, katanos ist
s;«// ano ¡ñau nist «m» · iniilit · katanos · 10
319
MF=Mondsee-Wiener Bruchstücke
— 42 —
ille cnim cognomi cogitationes
homi-
nuin inundas et immundas, uerborum
et openun uariotates in corde
latentes et diuisas noces in [turbar i rus
15 locutiones; sicut et oinuia creat,
ita et ei immersa liquide
patent.
Et sicut sapientissimus regnili s
de ilio ait: Tu eniin solus nosti
»minium tiliorum
honiiuum.
20 Et iterimi
idem ipse «le uirtiite
iu sapienti;! et in spiriti! sancto ait:
In ornili loco ociili domini spéculant/»·
bonos et malos.
Et iterimi de ilio idem egregi us doctor
25 gentium paulus
ap«>stolus ebm"«s* srribens
ait: \rivus est ouim de/ sermo
et efficax tït peiietrabilior omni gl-
adio ancipiti et pertiwgeiis usque
ad diuisioneni anima«! et spiritus,
30 conpagum quoque et madullurum.
XXYJJI.
et diriges iustum scrutans
10 corda et renes deus.
Et iterura post ipsa diuis/one dictum
est in psalmo: Laudato dominimi omnes gen/es,
et commendate; eimi omnes populi.
Et in ip^ius prophetia:
15 Omnes gentes plaudit«» manibus, ¡ululate
deo in uoce
exultationis. Et idem ip.se seribit:
Omnis terra adoret te et [»sallet
tibi, psalmum
dicat nomini tuo, altissime.
Nam deus propter hominem et eins la-
20 mentabilem uocem
misericors^lignatus fuit
in humanitate ad terras descenderé,
mortali-
tatem induer«·, passion<im
sustim-re, mortem pati.
Discendit eiiiiu sicut homi) in
internimi,
320
M s =Mondsee-Wiener Bruchstücke
De vocatione gentium _ 43 _
Er seiba uueiz · kauuisso · malino · φι ciancila
lilnttvc · so un Invine · uiiorto enti uuereho
filila
* * so huueo f'eeh so iz in muotü ist ka
ledavi /oli dea · ¿¿ateiltun
stimna · in (leni ·
elidiu/Zgun · spvaliliu so ;vr ■ iz al · ^nuuisso 15
pi senos so sania · isr iz imo al · slehto · otta η
Enfi ¿η >elb auli salomón · oler rluiniugo · uuisosto ·
fono #/{·ιηο «juad ■ Du eino · trulitin uueist alii ro ·
iiniìDH) nadaueha;
Enti <hv seibo in sinemo uuisrome limbi ·_><>
pott's melili (|iiad:
/// <///<rueo ■ ¿jalmuolilioru steri »a scauuuont
cuti yaseliant «cures ■ aurini guote ioh ubilo,;
Enti (tn\\ · der · edili nieisrar deotono ·
¡xiidits apostolus dein liebreiseuin 05
r : ;: ': : (|iiad (¿neh isr kauuisso »otes iiuorl
'¡; " : 'a so durali t'arentera · ist · alleni ·
c/f/cechem iiiiat'nuin · «'liti iz ^a lan μ-ot unta/
dénia ^a scheite scia enti feistes.,
fitti- des mannes mare enti »a suo <4¡ta · ;jO
ΧΧΛΊΙΙ.
:: :: : ; :: Whrit :: * * :r enti · ar :: * :::
herzun ■ ¡oh lentin, 10
:..- :,: V :,: V -V :.: ,[,,,„„ S(.H,j|) . O('Scliei7íí <>ίΗ| Uefdìl ¡St
in
psaliHoni ■ Loboen trulit/// r/11 o
i/eofun unti so selb inaii · lobooj/ allv liut/
* * :: * : :t :: .selbin · t'ora sa^in · speli?/«/ ka(|ii(7</;/
ist.
llantshujot ■ allo deotun ·
enti h//>-et · za gote ir,
:: stimmi*; Knri so der sriho r/uh kttscribit
:.·: ! Ϊ * * . V , UU¡,.(|0 . QJJ f \ \O\} . S;,ll(. ¡¡¡y ^^, * * -
d\r · hohisto,
dnnth · mannan · euri dea simi vha ni
li li ¡ih 11
: ' ' r/nnlierz · ga uuer dota sonn Wnnilc l'O
nidor sten' za erdoni · nianisc^/ssa ' ' *
f///lten · do(d)li · ga tauuen
Strìe so .s'ama so m;m · uidar · /ai ///tenui
321
MF=Mondsee-Wiener Bruchstücke
— 44 —
sed solus inter inortuos
liber suit, quia
25 mors illuni tenere non potuit. Et inde
liberauit genus huiiiauuni.
Et sic ad caelestam sedeni (.'imi carne
humana remeauit. Et aperuit
nobis paradisi portas.
30 Et a cacio missus
sanctus spiritus
li.
XXIX.
Omnes enim filli »lei
estia por
fidnn in chriato iesu. Qnknnapw-
enim in ci/ritto baptizati essi*
chriatitm
5 indnistis. :: :;: :: :': :: :: ": ":
Caritos dui
diffusa est in cordtbwt »ostri* /*».·
spiritimi sanrtmn, «¡ni dalns cat nubia.
io :;: * ;:: :;: ::; ':: ::: ::: ::: ::: ::: :|:
* :!: :;: :[; Χ Í: * :.·: :¡: :.Φ: -U *
::: :' ::' Caritas patiena est, benigna cat,
caritas non aemwlatur, non inf/atiir, non a;/it prrpcram,
non est ambit
iosa, non (¡uaerit anae sita sunì, non ìnritatnr
15 non cof/itat nxdinn, non f/audet super inhjuifa/nn,
conya udet autem ne rita ti.
Patiens (¡nippe est charitas, quia
illata -inala aesjuan'nnitcr toleras, limits na nero fat,
tjiiia pro
nudis bona lar (¡iter ministras.
20 Non aemuhttvr, tju'm per hoc tptod in pravac.nli^ ininnfo
ni h il appetii, inn i de re
terrenis sncccssibits nescit.
Non inflatìir, quia r.nm pittvniiiim
internae retribution
ta anwia tlesi*fa-rat,
25 de bonis se exterioribus non exaltât.
322
MF=Mondsee-Wiener Bruchstücke
De vocatione gentium ,-
::: ■>■ ί: Λ * * * jj,,^,. . tott'lll · tVÜ · il 111 ««//«11 ti» * * *
: : Inhalten · niinahta, Vmti fona din 2">
¡ir losta · man · cium»/
" : .s-äci haft · gp'uuor tan · in w/tiMiies li/t
hauti)! ■ /a demo · sineino hinu//\?(7iin · se/etf/c.
paradises · por tun
/mnilisehin kauualte · kasentit · heilaf
</m7 :io
XXIX.
Um hi da/ · <|iiari · der · rieotnno · nieitar;.
All*' liirut · ir · gannissi) · «jotes siini: durali · sestea ·
^alaiipnissa' · in un-milan · xpist: So huuelihhe ¡uuue.r
i/iMiuisso · so in x|»s's iiciniii · natali Htc · sintiin ·
xplstan <>a
nurv'i dont · Knti so · nuli · ^ascrilian ist: Da/ xpïst · ¡st · r»
Λί/iiltit · alierò . eristaiHM'o · enti · alle dea · «jaeliora nun · jjote .
siiit n n sini is
-lia il lutes -lidi: Mnti-auh
dcr-sclho-aposls-di/. (juiid ;
fi'otes · minili · ist · ^a^o/an ·
in uiisereninot · umiliili · du
/•ali · heiln i>an ·
»eist · der uns · i^a i>;e han · uuartli :
//uuaiita · ano · dea nist · dir · eo uuilit · Indar In · »les du . in
//•ap<Mi · mäht · liiiuanta · sin ist · sanialiafti · mit demo ·
Adla^in
· feiste, (Jotes
· minili ■ dultie ist: Fru".1:lsam
¡st ·
Λ'/st · apul<?¡<: · Ni/ajdait
sili · Niliabet · acliust:
A'/st · μ-liiri · Xisolihit · da/ · ira · ist · Nihismerot ·
Λ7 denrhit ·
ulules · Xi trau unit sili · ubar · un reht · i:>
/Van
unit sili · i>ameiiio · mit
uuarnissu :
I)n\t\r · ist ¡ζ'Λ
uuisso · din go tos minili · liuuanta · sin · ira ·
«ni dar · muoti · ebano · ^atregit: l-'runia sani · ist
/Millanta · sin · milt
lililio · gilHt · i^tiot · mudar · ubile;
i\7st · abiliti ·
bidiu · liuuanta · sin · indesemo
· mit ti «cai· 20
/e · neo iiuilit · uueralt ·
eliteo · niruoliliit · noli
niuueiz ·
f/ossos · srrd 1 i ti li i ti · liabcnnes
· cinica · abanst;
Ni vai
plait · sili · liuuanta · sin · antust · liliho · ^erot ·
dera ·
emiigiiii · fruma · des inlililiin · it Iones
· enti Indiu sili ·
///' ar · heuit · in riescili ·
uz seroni · ut mah lum; 25
323
MF=Mondsee-Wiener Bruchstücke
4Γ)
Non assit per/terom,
quia quo sr in so sum ilei
ne prosimi a worein dilatât, qiiidqiiid
a rectitud ine discredit,
if/norat. Non est ambitiosn,
quia quo ardente)'
intus <id suo
no sataytt, foras nul lofant* olivini coiwujiisvit.
XXX.
Non qiierit que su¡i siint,
quia eiiuoia quo Ilio
transitoria» possodit, uolutl aliona ne<»lo»ït,
cum ni li il sil)i osso proprium,
nisi quod sociini ponnanot, a^nosoit.
5 Non ini'itatur, quia
ot iniuriis laoossita
ad nullius se ultiouis suao inotus
ti\i'i-
tat, »Inni maquis lsiboriluis
niaiora post promia ox|)ootat. Non <*m;it;is
mahnn, quia in amori1 munditiiio montoni
10 solidali?.. J)um omno odium rndieitus cruit,
iKìrsaro in animo quod inquinat
nosoit. Non <»a>/-
det super iniijuitatom, <|iiia quod sola dilootiouo rvf/tt
omnos inliiat, ikì(c d(f) porditiono
adii<>r.sautium' oxulta/.
Coni^audot autom uoritati, quia, ut
so ootcros
15 dili^ous, l'or hoc quod roetuin in aliis
couspicit, (piasi do
au^monto proprii prouoctus
hilarcscit. Kt ita in ilio primo uumdnto dei,
do (juo in (Hian^olio
intorro<>jinti so rospondons
dominus ait: I)ili»is dominimi donni tinnii ox
foto
20 cordo tuo ot ox tota anima tua ot ox tota monto tua
et ex tota uirtuto tua. Do.indo ost alimi man-
datum simile liuic: l)ili»is proximum tinnii
sicut to ipsinti. J'roximos
utiqiio milt omnos
christianos ot iustos intollo<;i,
»piia in una uolimtatr
25 mandatorum log(?m
domini custodiunt.
Quia sicut ait apostolus jiaiilus:
Unus dominus, una sidos, -uiiuni
haptisma,
Unus deus et pater omnium, qui super oinnes et
por
omnia et in omnibus nobis, qui est
bonodiotus
30 in sécula seculorum. Et
inalachias sanctus
324
MF=Mondsee-Wiener Bruchstücke
De vocatione gentium
— 4< —
Ni houit · uchust · bidiu · huuunta · siu · in eiues gotes ·
utiumt cuti · in des · miniatiti ·
sili gii breitit ·
ueo uuilit ·
archenuit · des · sili .fona · rollte · sclicidit ·
Nist · giuri ·
huuunta * des · ein · in uuerth liliho · ist · brinuanti · ira
»ι zi lenite ·
uziuui · einie · uuis · fra ma doe ni
gerot; ' 30
XXX.
Ni suohhit · da/ ira ist · liuuanta · al da/, sin · habet ·
deses /a farantiu · diu muer · rs · ni rohhit ■ danni1 ·
des siu - niliabet · hiinanta sin · oo nuilit · ira óiganos ·
niarehouuit · nibu da/ · oina · da/ mit ini · durali ·
uuerct · Nibismerot; * Imttauta · doli sin · mit urbeitim · 5
sii ga uuntot · aiuoli · onigoru · rallini · sili · ni ga h(r)orit
bidiu ■ hunanta · siu · hear in* demo · niihhi lin · gauinuo ·
bitit · after diu · merin · it Iones · Ni ga denehit · uhilos
huuanhi · siu · in Iireiuuissu - ira inuot ist · fosfinonti ·
yllle nidi · fona · iru · biiiuentit · neu uuilit · uiaroiiouuit · 10
duz · un rcht · iniru · arto; Nimeu'dit · un roh tes ·
liuuanta · sili· in eiucru · miniili · um bi · alloman · su ft cot · neo sili ·
friiu uuit · in doro · uni da.· · /no mono · sor lornissu;·*
Frau uuit · sili · ebano · mit · uuaarnissu · liuuanta so sili ·
aelba · so minuot · audio; Enti so · hutía/ · so · sin -in an 13
dromo · gito tes · gn - siliit · so sama · so ira -selbem · frumono ·
des · men dit; Enti · so sama · in demo · eristiu · got«\s · ga
bote · ingot · spello · ineinit · da/, fragen tomo ■ sili trii li tin
ant · unita · qüad; Minno diñan ■ trulitiu · got · alili
her viu · enti in ana · uual geni · diueru · selu · enti aliti 20
dinu intiotu · ioh magami; After diu ist · nuli ·
ander · gabot · ana · galih · demo; .Minno · diñan · naliistuu ·
so santa so dili · selbau; Naliistuu · /elit · untar ini ·
/leilae · gascrip · alle · xpìstane · enti relit · uuis¡gi> ·
dea · inei nemo · uuillin · sinttin · gotos ■ gabot · /agallai 25
tanne \\ ìi na ata ***
Ein***
Ein got***
durtih ***
go * * * 30
3?5
MF=Mondsee-Wiener Bruchstücke
— 48 —
XXXI.
propheta scripait,
quomodo doiuinus do iudoo-
runi sacrificas ait:
Non est inilti uoluntas b
uobie, dicit dominas cxorcitiu m, et inuiius uou suscipiam
de mnuu ucstra. Ab ortu cutm soils
6 usque ad occasum, maguuni est uoincu
mcuni in geutibus. In oinui loco sacrisicatur
et offertur uomini meo oblatio muuda.
Quia niaguum iionicu mourn in gcutibus, dicit dominus
excrcituum. Sicut legimus in actibus
apos-
10 tolovum, quando iudci rcploti suut zelo ct iuuidia,
et contradicobant pracdicanti
paulo gcntibus cum fiducia
uerbum dei. Tuuc coustautor paulus
et barnabas dixeruut : Uobis oportebat pii- *
15 mum loqui uorbuni dei, sod ' quoniam
reppu-
listi(s) illud ct iudiguos uos
iudicastis aotcrntv
uite, ecco couucrtimur ad
gontcs, sic
enim pracccpit nobis domiuus, et sicut de co scrip-
tum cet: Posui to iu lumen
gentium, ut sis
20 in salutoni usque ad cxtrcmum torre. Audicntcs
autcm gentes gnuisi
sunt ot glori(fi)cabaut
uerbum dei. Et crcdidcruiit quotquot
eraut praeordinati ad uitam çternam.
•¡Et nunc iam impiotimi est sicut
per psal
25 mistam domino diccnte. Paulun quciii nun
3?6
— 4!) |
MF=Mondsee-Wiener Bruchstücke
De vocatione cientium
Ulli lj¡
.
¡j, ¡U .
111
ílüt · silllU ' · Í\i
· ÖSt · Ιφΐΐ
!/CH(/it -unta ζ ai h siz/it · mililiil otiti muri · ist · 5
tt>te0 ·
gilllllUO HIlllCl'll '
ΠΟΙίΓΐΙΙ '
ΙΐΙΧ'ΐΐΐα ' gOÒil .
„a„U) . uufal· Jeo folli · (JUílll ·
|r ;lUj, . 1<»8Ο1Ι1Θ8 ' Ìli ¡lOtìbllS '
:: : :: : ìiiiiHuitw i mica · liuti · nidos · folle · abanstotun · 10
:: ·■:: í ■:= :;.· ■:= :r :. .■:.· ν * (j;jy (j(l¡( |1,,¡]ilgU1, . Xpës · imi gil'llll ·
:= .·:= ::;
: := : umtruu · dea
lioit uis cuu · doo tun · mit
:: : : : uuortu;
Duo saur ein iiiuoto · paiilus ·
: ijitufnu; lu gsiristi ·
erist · gotos uuort ·
: : :: Itintiiiitii · ir · daz · imi dar · uur phut · 15
: : :
:: : ' un unir digo · artciltut
· des sali
¡fin : : :
:: : ;
»SVcnu · liidiu · Iunior uomes · uuir · za
ga unissi) · tnilitin
; Etiti so gascriban ·
" ' $e¿¿itn · dili · dootoin
· za loohte ·
daz
unta'/. ■ airda · otiti; So duo diz · 20
1 umirini dos
móndente · enti · íor · lihJio · '
: ■
* : Muti galaup tun · so liuuolililio so
: : : : «'
mumm · /.adorno ·
ouui gin · libo:
: ; : : : : :
: so ija seriban uuarth · durali
327
MF=Mondsee-Wiener Bruchstücke
XXXII.
(Cap. I § 5) nee idlatenus dubitanms
dominum saluatorem esse. Sed obiicitiir
tjuod ht datitele iste Jilius dei superius
etiam angelus
nomina-tur.
5 Assentio; naw et christus Jilius dei-
angelus dicitur, sic enim ait
propheta de ipso: 'Ueniet ad templum sanctum suum
dominator quem nos quaeritis,
et angelus testamenti quem nos desideratiti.
10 (§ 6) Christus enim in eo quod a patrr
yenitus est,
films dei uocatur, in eo nero quod saepe a patre
missus ad annunci and uni pa tribu s legitur,
angelus nominatur, de quo etiam ipse
pater ad legislatorem ita protestatiti· dice us:
15 'Ecce misto angelinn menrn, qni praecedat et custodial te
in nia et introdneat in locum
quem parani; obserua eum
et atidi uocem eins nee contemnendum
pûtes, quia non dimittet cum peccaueris,
20 et est nomea rneum in il/o\ (β 7) Qnis est ergo
iste angelus, cui deus et potestutem
su am dédit et nomen?
Quod si dicitnr : alîqna alia
est potestà s angelica, hoc nefas est
25 credere.
'Quis enim in nubibus aequabitur domino,
aut
quis similis erit deo inter
Jilios dei?' Qui enim non acqua tur natura
non potest aequari et nomine; ipse
30 est enim Jilius, qui semper η fiat re m issus
32R
MF=Mondsee-Wiener Bruchstücke
Ergänzungen nach Eggers, H., Der althochdeutsche Isidor, 1964.
XXXII. Isidor, De fide catholica
............................ zuiflomes
.......................... (st)rita nt
............................. sun go- 5
(tes)....................................... (Eggers 7:Sus) gauuisso quad
(Eggers 7: der forasago)....................................................... sinemo
................ (Eggers 7:den ir) sohhet,
............. (Eggers 7:des ir) (n)eotot.
_ (Eggers 7:daz er fona fater ist) (gabo)ran gotes 10
(Eggers 7: sunu ist ganemnit)............................................. (i)st galesan,
................ (bifora za chun)denne
.......................... (fon) a demo seibo
(Eggers 7: fater)............................................ (bifora chujndita, quad:
......................... (e)nti dih 15
.................. (Eggers 7:za) deru steti
(Eggers 7: dea ih garauuida)................................................ (i)mo
..................... (Eggers 7: d)u i nan
............................... su ntot
............. (Eggers 7:Huuer ist) (da)nne 20
(Eggers 7: dese aengel........................................................ (gauu)altida
...................................... 25
................................ tr u hti ne.
............. (Eggers 9:gote untar) (a)Uem
(Eggers 9: gotes sunim).................................................................................
................... (Eggers 9:der) seibo
(Eggers 9: gauuisso ist sunu, der simbles fona fater) (g)asentit 30
329
MF=Mondsee-Wiener Bruchstücke
ΧΧΧΠΙ.
uisibiliter aipparebat hominibns.
Ex ipsa ergo missione rede angelus nun cupa tur.
Esaias autem aperfius filium a. (ho genitnm
confirmaos ita annunciai: *Uox domini
r> reddentes retribuii
on em inimicis suis\ ipsis
uidelicet iudaeis qui non credimi.
'Antequam yarturiret pepevit,
et antequam ueniret partita eins peperit masculuin\
(§ 8) Quasi aderte dicerei:
10 Antequam christum iiirgo
parturiret in carne,
genuit nìimì/ in diuinitate pater, et anteqitam
tempus wirginis partuviendi ueniret, genuit eu in
sine tempore pater. Und e in serins ait:
cQuis audiu/7 unquam tale, ani quis uidit
15 huic simile?* Beueva, quia η ih il
tale in hominihts accidit
aut qyxippiam simile.
Et post haec suòiungit: l2ìumqnid:qui alios parere sacio,
ipse non pariam? dicit dominns, et qui
generationem ceteris
20 tribuo, sterilis ero? ait dominvs.
ijnibus omnibus testimoniis cogendus est
infidelis, ut eli gas st'hi de duo/nts, aut eh rissimi
filium dei credere aut mendaces
putare prophetas,
25 qui ista cecinerunt. (Cap. II)
QUIA CHRISTUS ANTE SÉCULA TNEFFAMLITER Λ PATRE
GENITUò' EST.
(Jj 1·) Querunt (multi), quando sit dei filins
genitus,
dum sit sua in ι Uni tat e art emus;
30 sicut scrip/mw t;st de eo : 'iïgressns eins a principio
2 ip.se Ha. 2! Qu11.uk Ils.
330
MF=Mondsee-Wiener Bruchstücke
XXXIII. Isidor, De fide catholica
Ergänzungen
nach Eggers, H., Der
althochdeutsche Isidor, 1964.
(augt)a
sih
sid auar az aucsiuni m(anno).
(Fon)a deru selbun sentidu ist (aengil) (Eggers=E. 9:ganemnit)
(Isaia)s auh offonor den selbun (E. 9: sunu fona fater ga-
boranan) gafestinota, duo er qu(ad: 'Truhtines stimna)
(gel)denti uuidarloon sinetn (fiantum1, bauh- 5
nen)ti dea selbun iudeoliuti d(ea) (E. 9:ni galaubant).
Duo (E. 9:=Sus) chuad auh der forasago: 'Ae(r danne)...
(gab)ar, enti aer denne im bi qu(ami)...
(E. 9:gabar) manchunt1. So seibo der for(asago) (E. 9:offono)
(qua)ti. Aer danne d(i)u magad ch(ristan) (E. 9:gabar in fleische)10
(gab)ar sunu in sineru qutnissu (E. 9:fater, enti aer danne)
(de)ra magadi zi it biquami za (E. 9:gaberanne, gabar)
( E.9:fater) (in?) η ano einiqero ziteo bigin. U(mbi diz quiditM E.9: = quad)
(deh forasago dar after: 'Huue(r) (E. 9 : ist, áer eo...)
(gah-))rti odo huuer gasah eo desiu... 15
(kali)hhes (E. 9: = galihhes) eo neouuiht mit mann(um)
_ (¡iu eouuiht kalihhes. ent(i) (E. llrdar after)
(E. ll:quad:) Inu ga ih andre g a bor a ne k(E. ll:atuoe, seibo ni)
(gäbe)re quad truhtin. Enti ih <ind(rem)
(gi)bu za beranne, sculi ih uuesa(n) (E. 11 : unberandi?) 20
(In f E. 11 :-Mit) aDleru drseru urchundi ist za...(E. ll:der)
( ni) qalaubit, daz imo zueio che(ose), (E. 11 rodo christan gotes)
(sun)u za galaubenne odo Iucche...
(for)asagun, dea diz bifora chu(atun) (E. ll=chu( nditun)
(U)MBI DAZ QUI DIT HEAR HU(UEO OHRISTUS 25
(AE)R FRUMI5CAFTI UNARSA(GLIHHO)
(UU)ARD KABORAN FONA FAT(ER.)
M(a)Nage sint sohhenti, in huuelihh(eru ziti gotes sunu)
kaboran uurti, enti er ist eo(uuesanti so selb)
(so) limbi in.m gascriban ist: 'Sin uz(ganc) 30
331
MF-Mondsee-Wiener Bruchstücke
XXXIV.
(Cap. Ill § 2) Hunc christum sub persona cyri per isaiam
pater deum et dominum
ita esse testa-tur dicens:
Haec dicit domìnus christ
o meo egro, cui us apprehend i d
extram,
ut snbiiciam ante facìem eins gentes ei
5 dorso regían
uertam et aperiam ante emu ¡annas,
et portae non claudentur.
Kgo ante te iba et
gloriosos ternie humillaba. Portas aereas
conteram et vedes
ferreos confringam, et da bo tibí
thesauros
absconditos et arcana secretor um,
10 nt scias quod
ego dominus qui iwco
nomen turnn deus isra/iel.
(§ 3) Iti persona
enim egri christus est prophetatus,
ubi ei subiugatae
sunt gentes in fide et regna.
Praeterea quia nullus in regno israhel
cyrus
est dictus. Quod si de egre persarum rege quis hoc
15 crediderit prophetatum,
absurdum et profanimi esse cognoscat,
nt homo impius et idololatriae
deditus christus et deus et domi nus muicupetur.
linde et in translatione LXX non habetur:
20 christo meo egro; sed habetur: Haec dicit dominas
christo meo domino: quod in persona
specialiter
christi domini nostri accipitur.
(§' 4) Si christus deus non est, dicant iudaei nobis quoti
sit aßatus deus in genesi cum diceret:
FacUtmus hominem
25 ad imaginem et
similitudinem nostram. Sic enim
subimigitur : Et creanit deus hominem ad imaginem
et similitudinem dei creauit
illnm. Quaerant ergo
quis deus creauit ant ad cuins dei imaginem
condidit hominem quem creauit. (§ 5) Quod si
respondeant:
30 ad angelormn : Num angelus aequalem cum deo habet imaginem ?
33?
M F = Mondsee-Wiener Bruchstücke
Isidor, De fide catholica
XXXIV.
I'win (/fSiin χ p/s/· chundiUi a/ maiitk futer r/urli · isa
¡an doh aor · in vyves nomi« guati · daz or · ist gut · ioli trulitin..
Diz (jiiad trulitin
· niinonio
xpo cyre dos zosuun · ili ka tone
·
daz il· foni sinomo ant lut to · hneiye
imo dootun ·
onti ili uuon
tii into chuningo hruoka · ens/ ih ant
luhlm turi · fora hno · f>
enti tor · ni uuor dant hWnhhan 111 sani dir fora · onti
·
¡/udnmngw · dir · ml
rihhos · 7/rMomego.,
Aorino por tun ili ·
/Wrc/mussu · isnino grintila · forbvihhn · onti
din gnhorganmi ·
Inni i/ir kihu · Enti ih iiuilhí
dir/. · du for
stantos hoilac ·
barimi · huuanta ih him tvuhtin dor dih noni niu · israholo got., io
In demo nomili cyros · ist xpîst ^iïimisso · ka fora hotot· fora ·
dono sintun · dootun · Ioh rilili/ gii hnoigitiu · in galauhin..
In andrà unis niuuard oo · oinic in waholo · rihho · cvrus .
¡/inein η it · I hu danno eiiiie r/a, /auhit · daz fona evro ·
persero chuningo · sii ka fora />otot · hi olinao sili dor · 15
duz /ζ uui dar zvomi
anti heidauMh ist oo manno zaga
/«»/¿»oniio · da/ dor · aor · loso ?mw · onti dor
hoi dano · ah
tjni'nn · koltantoo xj)ïst · go/ enti trulitin · mirti · ginomnit..
Uìnbi di/, nist auli · so ga scrihaw in doro
sihunzo tradungii ·
niinemo xpò oyro ·
oh sic xeribun · Diz quad trulitin
· mine» 20
mo .¡pi' truhtino · onti
ioh daz /st · nu un zii i
fio · looht samo ·
^//o/'stantanno· daz diz is/ytiquotan in unseres trulitinos nomili
Ibu .»7>7st · got nist · sagen nu dea ungalauhun uns . za huuoiiio
¡fot mairi · sprehhanti · in genes/dar -or · quad -Tuoines man ·
uns ana galihhan
· enti in misen* kalih nissiu · So dar
auli '-'5
after /st kaquetan · Enti got gasexwt' · man anagalihhan ·
enti galihhan ·
gote · ka t'nnnitii
don · Suohhon · dea nu · aunar ·
hiiiielih got giseuofi · odo in /<w//olihhos . got nissiu · anakalihan
munnaii kafrumiti· don · or· kiscuo/ ihn siao
ant nur tent enti ·
ijuedant in angilo · Jnu ni engil
tiist ana ehan galih goto., 'Mi
333
MF=Mondsee-Wiener Bruchstücke
— 56 —
XXXV.
(Cap. Ill § 8) mamim meum super eos, et erunt praeda his, qui
seruiebant sili, et cognoscetis quia dominus
5 exercituitm misit me.
(§ 0) Aye mine
citins sis haec uox
nisi saluatoris, qui omnipotens deus
a pâtre omnipotente missum se esse
testatili'? Missus est aident ad gentes post
gloriam deitati
s, quant hahuit a pud
\0 patrem: quando exinaniuit
se ipstttn et formant sertit
accipiens e s edits est obediens usque ad mortem.
Quique, etitnn in sequent ¡bus loquitur dit ens: Landa et
la eta re, Jilia sion, quia erre ego nenio
et habìtabo in medio tut dicit dominus.
15 Et adpìicabuntur gentes mnltae
ad dominimi in din Uhi
et erunt mi/ti in populum, et habitabo in medio fui, ci
scies quia dominus exercittium misit me ad te.
(§' 10) Quis est igitur iste dominus a domino exercitunm
missus nisi idem dominus iesus christus?
20 Superest de spiritn suncto,
de cuius deitate sic ait iob et quia spiritus dei est :
Spiritus dotnini fecit me et spiraculwn omnipotentis
uiuificauit me. Eco et me shut et te fecit de us. De quo
enim dixerat: spiritn s domini fecit me,
25 dnm rursus adiecit: Ecce et me
sicttt et te fecit deus, ut eundem spiri tu m ostenderet essr dru in.
(Cap. IV.) De trinitatis significantia.
(§ 1) Palei ueteris testa m etiti apicibus patrem
et ¡ilium
et spiritimi sanctum esse deum. Sed him· isti
30 /ilium et spirit um sanctum non putatif esse daim,
XXXVI.
(Cap. V § 1) et factus est principatus
eius super hum er um eius,
20 et uocabitiir nomen eius admirabilis, consilarius,
dcus sortis, pater
futuri seculi, princeps puds;
multiplicabitur Imperium eins et pads eius non erit finis.
(§ 2) Paruulus enim christns quia
334
MF-Mondsee-Wiener Bruchstücke
Isidor, De
fide catholica oi
XXXV.
liant ii\n\r sie · cuti sic ////ordant za scalilic · dem ini
aer (Icono tun · cuti ir scu/ut bioliennen daz
uuerndeo/a
/rulitin mili sentita Vuela hu auli lmues niao -ú'isiu stimna
· 5
une san nil)ii · des ncrrc/^/n · trulitines · aer alnialitic got
.silt cliundita uiicsan · Assalita« ·
fona dowio almalitigiì* ·
/ir/ter.. So pi
sentit unan/ kauuisso za deotoni -after
déni sineru got uiss¡i gì tot lililun · dea aer· sainant · hapta uiit
later · Do er sili solban uritalita enti scalches· fa raunn ·
io
in sene · uuortan uuard · kahoric · untaz zahxlo ·
7>er seibo auli · hear after solvento quad · Kobo enti
franimi «lili · sioiies toliter · ltidiu liuuanta see ili (prini'i ·
enti in dir mit teru · arton · (piad trulitin · Kwti in demo
tage · liner «laut manngo dentini · kasamnato · /atrulitine · 1.>
enti uuer «huit min«.' liuti · enti ili arton in dir «littorii · Futi
du uueist · daz uueradeota trilliti«
sentita mili za dir ·
lluuel(ili) ist · aunar nu dése tntJitin fona ?mtTi/deota trulifÌNe ·
kasentit · nibu aunar «lor scibo truhfin ner «••enteo xpist,
(bar ist auli lier · bifora · fona demo
heilagin geiste · *Jn
fona «los gotnissu · ioli «laz · or · gotes geist ist · sosíjuad · ¡ob ·
Trulitines keist · kateta mili enti · atmn des nlnialitigin · katpiili
tamiliSee onti mili tota got seiln» so dili-l'nibi den
selbun «I«mi
er - aer · kauuisso (piad
· trulitines keist · kauuorlita mili
· Daz
beftita aliar · -za gote · «lar · or · after «liu quad See enti ìniliteta L':>
got so selb so dih.,
Dazer-gaehuntita ·
daz der seibo k«'ist · ist gol ·
Η οι (j u i «lit η Μ «i
dea Ban h nu n s/a dry o r/r/o/íei«lo «¡ot «>s ·
Ar augii ist · in d«'s altin Unicodes biioliliuni
«laz fa tor ·
cuti sun enti beila«· kei.s/ gor sii., oli des sintun · unga
laubiin ■ ¡mloo liuti · da/, attua enfi lieilae koist · not sii · :;o
ΧΧΧΛΊ.
********** η]ή xmir fUf ***
* :: * * ; ***** . „amo ■ kanewnit * * * i»o
r/a manar falút · unir «lit sii« · kabot i: :?: *
335
MF=Mondsee-Wiener Bruchstücke
ìioìho et nut na est nobis non siiti; /juod
25 enim homo factiis est,
nobis proferii et ideo
nobis natns est. Filius miteni datus est nobis,
cuius nisi dei filius? Principatus eins super Immerum eins,
sine quia crucem propriis ìiumeris ipse portami,
sine quia titulum regni super humeros
:50 et caput eins pilatus srripsit.
336
MF=Mondsee-Wiener Bruchstücke
Isidor, De fide catholica
— :>ί) —
* * * * * unan] · kalmran · nulles uno ***
******** ,/a/ or . man uuard · nuortun
'* ": * !: i: :i: :; uns · kiihonm · Suuu aiw<«->* * *
* * * * * nibxi izotes su«u · Siin hurtuow * :!:
* *
* ': * i: * * * ": luiuanta den titulo sines * * *
srreip * * *
33/
MF=Mondsee-Wiener Bruchstücke
IV. ST. AHUSTIX! IIIITONKXSIS SKIttlO ΙΛΧΥ
XXXVII.
Rursus in Mottfioenm XIV de domino
15 (imhiihmte super aquas morts
et de petro titubo nie.
{Cap. Í) Euongelinm ijnod recentissime riciíolnni
est de domino christo, qui
s.(per aquas morts ambulanti,
et de apostolo pilro,
20 fjni o
moulons t intendo titubanti, at dis (ideado luersus
confitendo rnrsus emersit, admonet
nos inseitigere more praesens saeruhtw
esse, petrttm nero a postola m ecclesioe
untene typum. Ipse enim petrtis in o postolo rum
25 ordine primus,
in (liristi amore promptissimus,
sa epe nnus respundet pro omnibus. Ipse deni'/uc
domino iesn christo requirente, quemnam homines
dicerent enm esse, et opiniones luirías
Itominutn iliscipulis respondentibns,
30 rnrmsqne domino interrogante et diventi·:
XXXVMI.
Vos autem qttem me
osse ilicitis: Respom/fV
/jetrus: Tu es ehristus filius dei
nini. Tims pro
ttiultis dédit rcsponsiini.
Viiitjis in ìmiltis.
Time, ci dominas oit: Jtcutiis
es, simun Ικι/· ¡onu.
ó quìa non nHiclnuit
(!ï'»i) varo »tf simgnis, sjmI
/;ator meus c|ui in vìwMa vst. Dcinde //í/f//dit :
Et ogo Ubi dieu; T:un(|uam dircrct: quui
tu dixis¿i wilii:
Tu <'s ehristus filius doi vini,
338
MF=Mondsee-Wiener
Bruchstücke
Predigt Augustins
XXXVII.
IleaR sai/tí/ Fu Nu (Jut speLLe · \[ ιπ>ο xps
ulia · Sc/nrt's uua/ a u il M uexr 15
eNti · Im)N(/ apostoli«' ρ (it li e,
Diz gotspiA · «laz'V'uiuuuost · libai· //'//esali:
nnar/// /bua · unserem«» · militine xpc lume«» · «τ
«(«•in· · «>l>a xemies · nna/.arnni · «Miti · tona npostoìv · petiv
Der · «sene · in/o;7¿¿im · plu^i sonto · cuti un ¿fa /anbento· \ú*un 20
lita · enti gahiubenU) · aunar · upli (|iiain ; Innatos ·
unsili · /a tor .sVas/Zannue · in souiu!· «losan · ant limimi mitti gart
iiucsantan : Vet rum (/posti · aunar · χ pän · licit/ r/í/rihliun***
«'iniin Im nini//>///</. st'llio · |)«'trus · in «loro · uposlo/ono
ant n'itin i'uristo- in χρΓ-s · iiiiiiiiiii · Imtas -:r * * * ir¡jj-;mii/< ¿ñ
Dît lililí«» finir (Mit iiurtiî - furi alle · Kr * :;: :;: * /nisi'i'oiu«
trulitin«1 · ihfi \¡n~ riscuiitciiio · liiiiiciian hunt niixu ■
inciuitiii diu" ocr uiiari ■ «Miti niislililicru ! ' ' incus *
inaiiiiu mmrmi il«ia - imi «firmi · ans uurti'iiti*.
Aunar · unsairwo trulitin«1 · i'ra^cntoinu vnti </un\ìintemo :h»
XXXVIII.
Imi Inumimi nn'init · ir · da/ ili sii · Ant »iurta /wfrus
Du l»ist xpïst · «|uchhos «foti's · sunn Einer gab «ut
uniti · /uri inaiiamo · Kinnissi in uuimnjctn.
Duo <|iii/il · imo · trulitm · Sali«' · «lu hist * * *
ΙιιιηιιιιΛ/ · ni ar nu«fta · olir · «li/. · Heise * * * ;»
tater · der ¡u liiniiluiu · ist., Fona uhi * :ί: *
Muti ili //iiiílu · «lir · Su er mia Η · ììmwnta *'l:*
«|iiati. Du hist \pTst · «|iielilies · ifotrs ***
339
MF=Mondsee-Wiener Bruchstücke
— 62 —
Et ego dico Ubi: Tu es
petrus, Simon
IO quippe attica uocabatur. Hoc autein
ei
nomen, ut petrus appellaretur,
a domino positura est. Et hoc in ea figura,
ut signi/zcffret aecclesiam. Quia enim
christus -cetra, petrus populus christiam/s.
15 Petra enim principale nomen est.
Jdeo peto·«·*? a petra non petra a peiro,
juomodo non a christiano christus. Sed a cimato rhristimiun
uocatur. Tu es ergo, inquid, petrus et
super hanc petram quam confessws es,
20 super hatte petram quam cognoutsli dicens:
'Fu es christns filius dei uiui, aeditìeabo çcclesiam
meam, id est: super me ipso filiin» dei uiui aedi-
ticabo ecclesmm meam, super me «edifi-
<:al)o te non me super te. (Cap.
II) Nam unientes
2") homines rf/cebant: Ego quidem sum /jauli,
Ego autem i/ppollo, Ego uero avvinse: ipso rst
petrus et alii qui nolebant aed//rr//ro
sub \wtro sed super petram. Etjo autom
sum vhristi.
Apóstol us aiitcm pau/ííx Mbi
οοο-ηο-
30 uit se elùsi et
cliristuni coiitiMiini, Díu/.sí/.s est
XXXIX.
(Cap. IV) figura nostra : modo
fidt't, modo
titubât, modo immortalem confitetnr,
modo tini et ne moriatw.
Proinde tjuia ecclesia ehr isti habet hifirmos,
5 habet et firmos, nee sine firm is potest esse nee sine
infirmis. Unde dieit puulus apostolus:
Debemus autem nos firmi infirmorum onera
sustinere. In eo quod petrus
dixit
: Tu es christus filius dei itiiii firmos
10 significat. In eo autem quod trépidât et
titubât et christum pati non unit,
mortem timendo, ttitam non agnoscendo, infirmos
340
MF = Mondsee-Wiener Br uchstjn; ke
Predigt Augustins __ {j;.j______
quidu dir Du bist · petriis · Simon * * *
nor · m uuare Dése * * * io
duz · or petrus * * *
uuar¿/t imo · ga * * *
da/, er ■ bauh/i ¿Y/ * * *
ist · giiKiiisso · felis * * * * * * ***** * * * * fa-is
tuno /iuti · ìlwimUa * * * 15
Bidiu »feines :: * :
stoine;« Su so/ύ no * * *
so ton*/ xpë · kristdni * * *
oliti <>b(/ (/orno · steint: '"' ' "
sol bin stoino * ' * 20
Du Wist .rps · {\\whhes * :î: :;: : : * * * * :: ;: !: ;: * ritirili
linn · Da/ ist · oho * i: *
vazim/>riu · mi//</ * * *
dili · /«//los mili :;: * *
SUlllt' WM 11 · <|ΙΙίϊ//Μ . *: "' s *2,Ί
111
nuli ffppolos :"
* ::
]H>trns Knti Andre * * *
unta/· /«'tro · ni/>j/ :':
* ":
sib elwosan · cuti x//<ï//
\X\I\.
iiiiMM· · ifalilinissi · liuui Ioni · bal di (ta) lutili loin
blu^isota ■ buuiloin ·patineta · in dosan un
ar stor ban tiun · huui loin · t'orabta ni or ar stur bi.,
Itidiu · or · so · liuuanta xprs · i-birililia liabot · un f'ost»· ·
liabct · ¡oli t'osto · Xi nia»· · iiuosan · ano tosto . noli ano r>
un t'osto. So um bi da/ · quad unii ¡mullís apostolus..
Seul dii^o · aiib uir fostun · un fostoro · bur di ·
za ant lia bruno, In diu a uh · daz · potrus
quad. Du bist · qiK'hlios · ^ntos · sun · tosto ·
bauli iiita · lu din unit ■ daz · or · forhta · onti- 10
hliujisotu outi xpàn sainar trotan ni uuolta ·
do(d)li foralitcnto · lipli ■ unolioiiuoii t(» · un tos toa · ki
.VII
MF=Mondsee-Wiener Bruchstücke
— (54 —
ecclesiae signifient. In ilio ergo uno apostolo,
id est petro, in ordine
15 apostolo-rum primo et
prttea>puo, in quo figurabatnr
erclesia, utrumque genus signifìcundum
fuit, id est
firmi et infirmi, quia
sine ut roque
non est ecclesia. (Cap. V) Hinc
est ergo
et quod modo lectum est: Domine si
tu es,
20 iube me uenire ad te
super aquas. Si tu
es, iube me. Non
enim possum hoe in me, sed
in te. Agnouit quid sibi esset a se, quid ab
ilio, cuius uolnntate credidit se
posse quod
nulla infìrmitas humana possit.
•25 Ergo si tu es tube, quia rum iusseris fiel ;
quod ego non naleo praesumendo, tu potes
iubendo. Et domi nus: ueM, inquit; et sine ulla dubitai ione
petrus ail nerbimi iubentis, ad praesentiam sustenta ìit is,
ad praesentiam regentis, sine ulla runrtatione
:; » drsiluit in aquas es ambula rr roepif.
XL.
l'otiut <|ii<«l (loiniiiu.s non in se, seil in domino.
I'iiistis ¡intern aliqiüinilo tenebre, nnuc ¡intoni
iiv in domino. Quod nomo potent in paulo, nenio
i:i petro, nomo in alio millo npustoloruin,
5 liu.; potest in domino.
Ideo bene paulus utiliter se
e r.itemneus illuni commendane:
Xu inquid paulus, ¡uquid, pro uobis crueifixus est,
ani in nomine pauli baptizati eatis?
Xo;i ergo in me sed meeuin.
Non sub me
io sed sub ilio. (Cap.
VI) Ergo ambulauit petrus super
a<j:i:is in iusso dei. Scions hoc se a se haben;
noil posse, fide ualuit quod humana intir-
mi(as non ualcret. Hii sunt infirmi aecclesiae,
audite,
intellegite, adtondite, agite.
15 Ne'jue enim agendum
est cum firmis, ut sint
infi;-:ii. Sed agendum est cum iufirmis, ut
342
MF=Mondsee-Wiener Bruchstücke
Predigt Augustins |¡.-
rililuui · hauhnita In (Ionio oinin · apostolo.
daz ist petrus · In ant roitin doro ·
apo sto lo no eristo enti furisto «ili diu · ga bauhnita 15
χ pan hoiti kirilihun · ga huno dora zilun nuas ·
bauli nonti: da/ ist · t'osto · enti un foste · huuanta
ano ga lume doro · nist kiriliha., Enti «la nan ist
¡oli sonn · galesan ist., Trilli tin · ibu du iz sis ·
gabiut - mir · /a dir queman · oba uuazarum ; Ibu du iz 20
sis · gabiut · mir · iiiniae · gauuisso · ih diz fonainir · nibu
in dir., Arehennita sili huuaz · imo unas · huiiaz so ι ni
xpii · In dos uuillun · or sili ga truota · niagan daz ·
einiges · mannes · un fosti Heise niinahta
Imi ibu · du iz sis · ga biut · huuanta so du gabiutis · unir dit · 25
huuanta · daz ih iiiniac · ìiendento dutruhtin · maht ga
beo tanto · Enti truhtin · quad · quiñi ano einiga blucnissa
l'etrus za uuor te ga beotanteino andres · antliabontes
az ant nur tin · des gauualtes · ano einiga · gun gi da ·
ar serietà in uuazar · enti bi gan · gan gan., 30
XL.
JA/I ira daz · truhtin · nalles · fona inn» · nibu · tona tnthtinc
ííoitími tenu»· xpê, ruarutauh-iu-huaniieHiistn-nu-auar-lot.lit ·
iutriihtine, Daz iieoman · uiniae ■ iupaule · ueoman ·
in potro ■ neoman · in andremo · noli emonio · apostolouo · da/ ·
mai- · /aunare · iutruhtino., Hidiu · uuola · paulus · smistar .*>
li li fio · sili uni dar · sene · xpé · bi salali · quad..
Neo paulus furi · in- miili · in entri ga slagau · ni intani . noli
¡nsiiieino nomin · gatau sto · nibirut., Hidiu · nalles · in
mir · nibu · mit mir., Nalles - untar mir · nibu · untar
truhtiiie., Hidiu gene · petrus · oba uuazarum ■ 10
in gaboto · gutes., l'uissa · da/· er · solili · magali - fona · imo ·
haben ni mahta · in festoni · galaup nissu · matita · daz ·
man insellili · un fosti ■ nimahta., Iloar · sintun -un · foste ■
kirilihun · ga horot · sor stautet · seau uuot ■ uurehet..
Neo · zaga frinii menno nist· in er mist-mit doni · t'estenui · daz · ir»
sie un foste ■ siin; Oli zaga tuo anno ist · nuer · mit doni-un fostoom·
343
MF=Mondsee-Wiener Bruchstücke
sint firmi. Multos miteni inpedit a tinnitati!
praesumptio intirmitatis. Nomo erit a deo nisi tirnius,
qui se a so ipso sentit infirmimi,
psalmistu. ait:
20 Pluuiam uoluntariam segregans dous heredi-
tati suao. Quid praecoditis qui quod dieturus
sum uostis? temperetur uelocitas,
ut sequatur tarditas. Hoc dixi et hoc dico:
audite, capite, fa cito. Nemo
a deo tit firmiis, nisi
25 qui se a se ipso sentit ¡iitìnnum.
Pluuiam ergo uoluntariam, sicut psalmus «licit,
uoluntariam non meritorum nos-
trorum, sed uoluntariam.
Pluuiam ergo uoluntariam segrega us dons
30 hereditatis suae; etenim infírmata est.
tu nero perfecisti earn.
* * * * *
344
MF-Mondsee-Wiener Bruchstücke
Predigt Augustins ^- _
daz sie · foste · siili., Manage
· auh for · screnchit
· fona · festin *
gameiti(u) nan (hint· · fest
nissa · Nooman · niuuirdit · fona ·
gote · sesti · nibii «1er sili · fona
imo selbemo · ga so Ut ·
un festaN :
Hejrau · uuellentan · seoad · got · siuenio · arbe., ILuuaz · 20
furi rinuit · ir · daz ili · quedan · seal ·
uuiz ut.,
Mez samoe · sili · suoi heit · daz sol gee · spatin.,
Diz quad ·
enti diz · qiiidu · ga horet · sor stau tot ".
uurchet., Neo man fona · gote · uuirdit · sesti · uibu · der · sili '
fona imo · selbemo · ga
fuolit · un festan., 25
Regan · ioli · uuelleutan · so psalm · scof · qui dit ·
uuelliMitaii · milles · uusarero · sculdeo · uibu ·
uuellen tan.,
llegan · itili · uuellentan ·
ar seheat · got · sinemo
·
arbe · enti «ntuuisso · un
sesti · uuard · du · auuar 30
J45
MF=Mondsee-Wiener Bruchstücke
Predigtbruchstück
V. FRAGMENT OF A HOMILY.
XLl.
umW ********* phind · odo haltames.
1) * * *
truhtin · got smein · stili goni: euti du soleo
imilla sain
ga fol ges; ***** az
· nu filli · sprehhannes
***** enti uu * * *
un meiui mayad · so
nianae sames · ga * * * * * * · ango/iis
5 bota scat" himaxî · enti in ira uuam ha ¡*****fis · qua»/
alinahtic yot. Enti deor nun sun ·
misara» truhtin
selbiin · xpct» eban lotan · iu
got lili hin · fater
s/mples · uue.sv/
bitten te · i*****ote · da/ · diu siin · tau fi · arm/tercin · en//'
guada uoar unsih · siin
siin ple.s · da/ · ir · uiionevAi ·
sa
10 maut · m/7 gota ■ fater · uns for
gebe · so er allem
■ gahoaz
dem inan · ***** *ent · enti minneont ·
lip · in siuenio rikha · mit imo · sain.int · in
wwernlt. AnieN ;
346
MG=84=Merseburger
Gebetsbruchstück
Merseburger Gebetsbruchstück (MG)
Überlieferung: Merseburg,
Domstiftsbibliothek Ms. Nr. 136
f. 53a.
Die Handschrift (frühere
Signatur 58), welche auch das Fränkische
Teufgelöbnis und die
Merseburger Zaubersprüche enthält, umfaßt 93
bzw. 94 gezählte
Blätter vom Format 27 χ 17
cm und besteht aus den
Überresten von sechs ursprünglich selbständigen Handschriften. Der
fünfte Teil umfaßt
die Blätter 53 bis 84 und besteht aus vier
Quaternionen. Er hat das Format 24 χ 16,3
cm und enthält
ein Missale
mi! zahlreichen
Nachträgen
an den Rändern.
Auf dem ursprünglich
leeren Blatt 53a steht von anderer Hand eine Benedictio salis pro
pe: te animalium
und eine Missa pro peste
animaliu(m), darüber, wie-
dei von anderer Hand, fünf
Zeilen eines volkssprachigen Überset-
zungsVersuches.
Inhalt:
Es handelt sich um ein Stückchen von rund 20 Wörtern aus
den Gebet, das der Priester bei der Messe nach der Erhebung des
Kelches spricht und das hier in
althochdeutscher Übersetzung
er-
sehnt, wobei einzelne Teile der lateinischen Vorlage beigefügt sind.
Vollständig
ist diese im Fuldaer Sakramentar Nr. 9 enthalten.
Entstanden ist das was rscheinlich im Original vorliegend1
Bruchstück
vermutlich am Anfang des 9. Jahrhunderts. Die Spt ache dürfte
altostfränkisch
sein (Ft.lda, Lautstand
des Tatian), doch ist die Ver-
gleichsbasis sehr gerinc.
Ausgaben: Grimm, J., Abh. d. Ak. d. Wiss.
Berlin 184: , ?5;
Stein-
mever, E.V., Die kleineren althochdeutschen Sprachdenk näler, 1916,
Neudrucke 1963,
1971, 402, Nr. 84.
Literatur: Steinmeyer,
E.V., Die kleineren althochdeuts( hen Sprach-
derkmäler,
1916, Neudrucke
1963, 1971, 402; Bischoff,
B., Paläogra-
phische Fragen deutscher Denkmäler der Karolingerzeit,
Frühmittel-
alterliche Studien 5
(1971), 111; Köbler, G., Verzeichnis der
Über-
setzungsgleichungen der
kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler,
197!; Geuenich,
D., Die Personennamen der Klostergemeinschaft von
Fulda im früheren
Mittelalter, 1976,
263 ff.
402
LXXXIV.
.Nee li & ab inscris
resurrcctionis i>>Ji ouh fon hoilu arsi
annesse*,
ioh onh Γη himiluii diurliches | ufstiges. brengemes pelara» bercili
ero
dinero herí, fon diñan «.rebon ;ι<· dal is. luti giftiii.
Vollständig
lautet die lateinische Vorlage
nach dem Fuldaer
Sakra-
mentar Nr. 9:
Undo et
memores, domine, nos tui serai, sed et plebs tua sancì a Christi filii tui
domini dei nostri tain boat ne passioni* necnon et ab inscris ro-
surrectioni», sod et in cáelos gloriosao ascensioni» offeri-
inns piacciamo maiestali Miao de tuis donis ac datis
hostiam f pnram, hostiani
¡ sancì am. hostiam inmaculatain. pai ioni
sanctum uitae aeternae et caliccm γ salut is perpetuae.
347
MH=Murbacher
Hymnen
Murbacher
Hymnen (ΜΗ)
Überlieferung: Oxford, Bodleian Library
Jun. 25 f. 116a-117b, 122b-
129b.
Die Handschrift enthält 192 Blätter im Format Großoktav. Sie besteht
aus einer Reihe
ursprünglich selbständiger Handschriften. Teil 2 ent-
hält
auf den Blättern 116 bis 121, einem
Quaternio, dem zwischen 118
und 119 das
mittelste Doppelblatt fehlt, Hymnen (22 bis 26) und von
derselben Hand von Blatt 118a bis 121b
vierspaltig das alphabetische
Glossar Je mit übergeschriebenen
deutschen Glossen. Der nächste
von
Blatt 122a bis 129b reichende Quaternio enthält auf den Blättern 122b
bis 129b von anderer Hand Hymnen (1-21) und auf dem ursprünglich
leeren Blatt 122a nichtalphabetische Glossen zur Benediktinerregel und
den zweiten Teil eines zweiten Glossars zur Benediktinerregel, dessen
erster Teil am Außenrand
und Innenrand von Blatt 121b steht.
Geschrieben wurden die Hymnen im ersten Viertel des 9. Jahrhunderts
vermutlich auf der Reichenau. Wahrscheinlich sind sie nicht Original
sondern Abschrift.
Inhalt: Mit
den Hymnen des Ambrosius (340-397),
des Bischofs von
Mailand, beginnt die volkstümliche, christlich-lateinische Lyrik des
Abendlandes. Echt sind von den unter seinem Namen gehenden nur
vier. Die Handschrift enthält 26 bzw., da Hymne 25 in zwei Stücke
zerfällt, 27 lateinische Hymnen nach der
Art des Ambrosius. Zu diesen
besteht eine althochdeutsche Interlinearversion.
Sie überträgt mecha-
nisch Wort für
Wort ohne Rücksicht
auf den deutschen Satzbau. Sie ist
aber grammatisch richtiger als die Interlinearversion
zur Benedikti-
nerregel und enthält weniger Fehler als
diese. Manche lateinischen
Wörter gibt sie
doppelt wieder.
Entstanden ist die mehr als
2500 Wörter umfassende Übersetzung
vermutlich zwischen 810
und 817 auf
der Reichenau. Sprachformen
weisen auf den Anfang des 9.
Jahrhunderts. Kataloge der Reichenauer
Bibliothek berichten 822
von carminibus theodiscae vol. I und 842
von
XII carmina Theodiscae linguae formata und von carmina
diversa ad
doce η d um Theodiscam linguam.
Auch für Murbach, das 726 von der
Reichenau aus gegründet
worden war, ist ein De carminibus theodisca
üb. I bezeugt.
Ausgaben: Grimm,
J., Hymnorum
veteris ecclesiae XXVI interpretatio
theodisca, 1830; Die Murbacher Hymnen, hg. v. Sievers, E.,
1874 (mit
zwei lithographischen Faksimiles); neu hg. v. Scherabon Firchow, E.,
New York London 1972;
Ebbinghaus, E.A., Addenda to
Sievers' Edition
of the Murbach Hymns, Modern Language Notes 80 (1965), 486; Drei
Reichenauer Denkmäler der altalemannischen Frühzeit, hg. ν. Daab,
U., 1963.
Literatur: Ehrismann,
G., Geschichte der deutschen Literatur, Teil 1
2. A. 1932, Neudruck 1966, 267; Drei Reichenauer Denkmäler der
altalemannischen Frühzeit, hg. v. Daab, U., 1963; Köbler, G., Ver-
zeichnis der Übersetzungsgleichungen der
Murbacher Hymnen, 1970;
Bischoff, B., Paläographische
Fragen deutscher Denkmäler
der Karo-
lingerzeit, Frühmittelalterliche Studien 5
(1971), 107, 134.
348
MH=Murbacher Hymnen
Mediae
noctis tempore
prophetica uox
admonet:
dicamu* laudes domino
patri semper ac
filio,
Sancho
quoqw¿ sptViYui;
perfecta enim trinitas
uniusqui substantif
laudanda nob/« semper
cd.
Terrorem
tempus hoc habet,
quo cu»i uastator angelus
egypto mortes intulit,
deleuit primogenita.
Hace
hora iustis salus est,
quos ibidem tune angelus
ausus punire no« erat
Signum formidans sanguinis.
Egyptus
flebat fortiter
natorw»» dira fuñera,
I.
1
Mittera nahti zite
uuizaclichiu stimma inanot
chiiuedem lop truh[
tiliu*
fa[tc]re simbuluw ioh
suuc
2
uuihemu ouh atumo
duruhnohtiu ka[uuis]so
driunissa
ioh dera cinun capurti
za lobone uns simbuluv/ ist
3 egison zit daz hebit
demu
do uuastio poto diundo
Qgypte toda ana prahtu
farcneit
orist])oraniu
4 disiu uuila stunta relitom heili ist
dea dare do poto
katurstio
solaban uuizzinou ni uiìììs
zeichan furihtanti
j)luatcs
ti [egypt uuasjta
¡ stanblijoho
chiudo chriminiu reunir
Ueberschrift INCIPIüNT HYMNI OANENDAK ΓΚΚ
ΠΚΠϋ.ΙΙ ANNI | f?>
AD
NOCT D0M1NICIS DIEBUS.
I. Daniel 1,
42. 4, 26. Morel no. 35, b. .'5, 'Λ delevit mt nisur 'tu:·
corrigiert.
1, 4. 2, 4 simbulu 4, 3 Bclahan J. Grimm] acial cb.in, lins zweite 1 <■
rasur, das erste wie es scheint erst
nachträglich zwischengexchricbcn. 1, 1 /,-¡<·
5, 1 egypt ergänzt nach 1, 3, 2; uuafta statt des ron J. (irimm mrgfschla<)<·»
uncinuta, das in unserem denkmal nicht vorkommt, nach unoft·· fleta *2Í>, "·,
aaasit ululât 19,
1, 4; starchlicho (./. Grimm) nach atarchisto sortisstmus ΓΛ *.l
(auch starcho würde genügen).
Die Handschrift ist
von Ernst A. Ebbinghaus neu überprüft worden
(Addenda to Sievers' Edition
of the Murbach Hymns, Modern language
Notes 80 (1965), 486). Die Abweichungen sind,
soweit sie wesentlich
sind, in den
Anmerkungen aufgenommen.
349
Hymnen I, 5—10. |
MH=Murbacher Hymnen
30
soins gandebat israhel
agni protectus sanguine.
Nos uerO israhel som»«;
laetemur in te, domine,
hostem spernentcs et malum,
christi defensi sanguine.
Ipsum prefecto
tempus ett
quo uoce euangelica
uenturus sponsus creditw,
regni celestis conditor.
Occurrunt sanciç
uirgines
obuiam tune aduentui,
gestantes claras lampadas,
magno litantes gaudio.
Stultç uero rémanent
que. extinctas habent
lampadas,
frustra pulsantes ianuam
clausa iam regni regia.
(123*) Peruigilemus
subric
gestantes mentes splendidas,
aduenienti ut ihi«u
digni occurramus obuiam.
[ei]no [mand]ta
[israhel]
[lam]bes [kascirm]ter [plua]te
6
unir
auur israhel lint pirum
frauuoem in dir truhtin
fiant farmanente inti ubil
christes kascirmte pinate
7
selbaz
kiuuisso zit ist
demu stimmi euangelisceru
chumftiger prutigomo calaupit ist
rihees himilisces felaho scheffo
8
inkagan
louffant uuiho magadi
cagan denne chumfti
tragante heitariu liotfaz
mihileru froonte mendi
9
tulisco
auur pilibant
deo arlasctiu eigun
leotkar
aruun chlochonte turi
pilohaneru giù riches turi portun
10 (123*) duruch uuacheem triulicho
tragante muat heitariu
chuementcmu daz tìeilanfc
uuirdige kakan lauffem kagani
6, 4 xpï, und so stets abgekürzt xps, xj»ö,
xpin, für Christus tiste.
aduenieDtt mit rasur aus em.
10, 4
Γ>, 3
mandta habe ich statt niches' (d. h. Junius') mcndòta, das ahtl. nicht
belegt ist, wegen mendi gaudio 1, 8, 4 etc. gesetzt; .7. Grimm vermutete frauuóta
oder faginúta, deren
bedeutung jedoch weniger passt; s. fraiiuOn und sigufaginün
im index. 5, 4 kascirmter (J.
Grimm) nach 21,
3, 1. 7, 2 euan : geliscem,
ein 1 und über dem η ge ausradiert. 7, Λ chüftiger 8, 4 froonte, das zweite o
fast ganz abgerieben. 9, 3 chlochonte G) hlochontc 10, 1 triulicho braucht
wol
nicht verändert zu werden. J. Grimm wollte statt dessen trucliclio oder truhlicho
setzen, wegen urtruhlicho sobrie 3, C, .Ì, urtruete sobrii 4, 0, 1, urtrliuhtMu sobrie-
tate 18, 3, 3; doch vgl.
oben s. 13.
350
MH=Murbacher Hymnen
Hymnen I, 11—II, 3.
31
Noctisqne medic tempore
paulas quoque et sileas
christum uincti in
carcere
conlaudantes soluti sunt.
Nobis
hic mundus career est.
te laudamus, ebriste
dfus;
solue uincla pcccatorum
in te, christe,
credentium.
Dignos
nos sac, rex agio,
uenturi regni gloria,
Qternis ut mereaniur
te laudibus concinere.
D«<s,
qui celi lumen es
satorque lucís, qui pol um
paterno fultum bracliio
preclara pandis dextera.
Aurora
Stellas iam tegit
rubrum sustollcns
gurgitem,
humectis namque flatibus
terrain babtizans roribu*.
Currus iani poscit fost'orus
radiis rotisque flammeis,
quod o»;li scandons (12IÍ1*) uortieem
profeotus moram nesciens.
11 ioh dera naht mittera zite
paúl auh inti sileas
christ
kabuntane in charcharo
samant lobonto inpuntan uuriiin
12 uns doisu uueralt charchari :;·;!
dih lobomes christ cot
intpiut pontir suntono
in dih christ kalaupantero
13 uuirdige unsih tua cliuninr 'πηίιυ
ohumftiges riches
tiurida
euigem diu kafrohtohem
dih lobum saman singan
II.
1 cot <Ιιι der liimiles
loolit pist
saio ioh It'olili-s der himil
fatorlichomu arspriu/.tau armi'
dunihhcilaroru spreitis
inlueins /o-
sanun
2 tagarod storna giù deohit
rotan us purroiiti uuak
fuhtem kaunisso plastim
orda taufantcr tauiun
.'{ roita gin forgot tagastern
seimon spouhon raduni ioh ianginom
da/ hiniilos chlimbantor (Γ2.1!) seei-
tiion
dora liorti tuualun ni uuizzanlor
12, :J ninnila
13, 1 nos in'schier sehriß -irischen dignos und fac muh-
ijetrayen. II. Ihttn'ei 1, lî(î. 4, 2ί): μμγ t» O erhalten. 2, 1 iia/itiz.iiis nus
rustir. 'Λ, :? cvli.« i-andens ¡| Ätna übergeschrieben mit feiner sehr i st.
_ J(
11, 2 |>a:ul, 1 ausradiert. 11, 'Λ crist charchare uns rasur; viilnrchrin-
lich stand vorher charcliro 12, 1 cliarcliari; es scheint zwischen
dem r utu! c
der senkrechte zittj eines k ausradiert e« se·/«. II. 1, 2 saio: , h rttdicri 1. I
«luruh-; das erste u ist durch einen fleck undeutlich ijeicordrn und daher t.n zwei-
tes darübergesetzt.
351
M H=M tirbacher Hymnen
as
lam noctis umbra
linquitar;
poliurt caligo deserit,
tipusqtu christi lucifer
diem sopitum suscitane.
Dies
dierum aius es
lucisque lumen ipse es,
unuOT potens per
omnia,
potens in unum
trinitas.
Te nunc, saluât or, quemmua
tibiqui genu
flectimus,
patrem cum Bando
sptirílu
totis rogamus
uocibus.
Pater,
qui cçlos contcnis,
cantemus nunc nomen
tuum;
adueniat rcgnum tuum
fiatqu« uoluntas tua.
Hçc
inquam uoluntas tua
nobis agenda
traditur,
simus fideles spirito
casto manentes corpore.
Panem
nostrum cottidic
de te edendum tribue,
remitte nobis debita
nt nos nostris remittimus.
Temptatione
subdola
induci nos ne siueris,
sed puro corde supplices
tu nos a malo libera.
Hymnen Π, 4—10.
4
gin dera naht scato farlazzan ist
himil tunchchali
farlazzit
pauchan ioh christes
tagastern
tac slafragan uuechenter
5
tac tago uuiher bist
leohtes ioh leoht seibo bist
ein maganti ubar al
machtiger [majgantiu in ein driunissa
6
dih nu heilant pittames
dir ioh chniu piugames
fateran mit uuihemu kciste
allem pitames stimmon
7
fater du der himila inthcbis
singem nu namun dinan
az
quhemc richi dinaz
uucrde ioh uuillo din
8 deser quuhad uuillo diner
uns za tuannc kasalt ist
uucsen
triuafte ka[lau]bigc atume
kadiganemu uuesantc
lichamin
9 prot unseraz tagauuizzi
fona dir za ezzannc kip
farlaz uns sculdi
eo so uuir unserem farlazzemes
10 chorungo pisuuicchilincru
in calcitit unsih ni
lazzcs
uzzan lutremo herein pittente
du unsihe fona ubile ariosi
7, 2 nomen und darüber namun auf rasur. 8, 1 inquem 10, 2 sineris
+ +
5, 2 eeibo auf rasur. 5, 6 mächtiger, in ein, dazu am rande .gan-
tiu 6, 4 alle 7, 2 namun auf rasur, s. oben. 8,
1 quuahd 8, 2 tuuanne;
8. 4, 5, 1. 8, 3 triuaftc 9, 1 π tisera ζ auf rusur. 10, 3 uzan J. Grimm]
unzan.
552
MH=Murbacher Hymnen
Hymnen ΠΙ, 1—7.
33
m.
Splendor paterne, glorie.,
de lace lucem proférons,
lax lacis et sons laminis,
dies dieram inluminans,
Uerosqtu sol inlabere,
micans nitore p^rpetì,
iabarqtM sanen epiritus
infonde nottris sensibt».
(124a) Uotis aocemtu et patrem,
patrem perennis glorie,,
patrem potentis gratis,
culpam religet lubrica»».
Informet actos strinoos,
dentem retondet ùmidi,
casos seenndet ásperos,
donet gerendi gratiaw».
Mentem gobernet et regat
casto fideli corpore,
fides calore ferueat,
fraudis oenena nesciat.
Christosqu* nobis sit cybus
potusqtu nostcr sit fides ;
lçti bibamus sobrie,
cbriçtatem Spiritus.
Laetus dies hic transeat,
podor sit ot diluculo,
fides uelut meridies,
creposcolom mens nesciat.
1 schimo faterlicher tiorida
fona leohte leoht fram
pringantcr
leobt lcohtcs inti pron[n]o
leohtes
tak tago lcohtanter
2 noarhaft ioh sonna in slifanne
scinantcr scimin clizze
emazzigemo
ioh heitarnissa ooihes atomes
in giuz onsercm inhoctim
3 (124s) hantheizzom namocm inti fate-
fateran euuigera tiorida ran
saturan mahtigera hensti
sonta kapinte sleffara
4 kascafoe katati kambaro
zan ooidar pliuue
apanstigamu
falli kaproche sarfç
gebe traganncs anst
5
moat
stiurrc inti rihtc
kadiganemu triuaftemu lihamin
kalauba hizzu strode
notnonfti licitar ni uuizzi
6
christ ioh ons si moas
lid ioh unser si kalauba
froe trinchen» urtruhlicho
tronchali atomes keistcs
7
frauuer
tak descr duruh fare
kadigani si co so frua in morcan
kalauba co su niitti tak
dhemar muât ni uuizzi
III. Daniel 1, 24. Mone 1, 373. 2, 4 infun:c
C,, 4 cbriçtateû
III, 1, 3 pruno 2, 1 ins. lifannc 2, 2 scimin J.
Grimm] gcimun -lizze
steht unter dem Jat. morte. 3, 1 namocm, das o auf rasur, dus e ans o corri-
giert.
6, 3 urfruhlicho auf ramr. 7, 2 fruo corrigiert in n.
353
Hymnen ΠΙ, 8 —IV, 5. |
MH=Murb.icher Hymnen
84
Aurora conns prouehit,
aurora totos protegat,
in pâtre totns filins
et totns in nerbo pater.
Aeterne
Incis conditor,
lux ipse totns et dies,
noctem nee nllam sentions,
natura Incis perpeto.
lam cedet pallens proximo
diei nox aduentui,
obtnndens lumen
sidernm
adest et darns Inciser.
lam strato lçti snrgimns
grates canentes et tnos,
qnod ceca« noctem nicerit
renectans rnrsns sol
diem.
(124b) Te mine nee carnis gaudia
blandís subrepant cstibus,
dolis ncc cedat seculi
mens nostra, sánele, qucsumtw.
Iram nee rixa prouocet,
gulam nec nenter incitet,
8 tagarod lauft fram fuarit
tagarod alle scirme
in fatere aller snn
inti aller in nnorte
fater
IV.
1
enniges leohtes sceffento
leoht er seibo aller inti tak
naht noe einiga intfindanter
kapurt leobtes cmazziges
2
gin intlazit pleichenti nahemn
tage naht chumfti
kagan pliuuanti leoht himilzeichano
az ist inti heitarer tagastern
3 giu stroe franue arstames
dancha singante inti dine
daz plinta naht karihti
aunar traganti nuidar fnarinti auur
sunna tak
4
(124b) dich nu noe fleisges mendi
sclehtcwt untar sliufen Mzzom
fizusheitim noh henge
nueralta
mnat unser uuiho pittames
5
kapuluht noe paga kakrnazze
kitagi noh uuamba
kaanazzc
8, 2 totus
IV. Daniel 1, 39. 4,
29. 4, 3 cédant 4, 4 sea
8, 1 frSfuarit IV, 1, 3 eint'^a auf rasur. 3. 4 χ auuartraganti, dazu
X unidarfuarinti am
rande. 4, 2 sdente 4, 3 fizusheitî J. Grimm schreibt
uueralti; vtelleicht
aber fasste der
Übersetzer seculi als nom.pl. auf und gebrauchte
uueralt als mase, tote Hei. 5624 obar thesan uuerold alla[n] ; 5G31
obar thesan uui-
dun uueruld; Alfreds Metra 10, 70 gif hine gegrîpan mot se
fica dead after pissum
worulde. An einen nach analogie der a- stamme gebildeten nom.pl. fern, darf nicht
gedacht werden, da dieser uueralto zu lauten hätte, wie kebo 6, 7, 3; firino 20,1, 4;
sunto 20, 5, 3. 23, 2, 4; kiuualtido 26, 2, 2 zeigen. 5, 1 kakruuazze; s.
2,
8, 2.
354
MH=Murbacher Hymnen
Hymnen IV, 5—V, 5.
35
opum peraertat nee
samis,
turpis nee laxos occapet.
Sed
firma mente subrii
casto manentes corpore
totum fidele spirito
christo dacamas bane diem.
ehteo
pistnrze noh hangar
unchusger noe flasc pisane
uzzan
sesterno muate urtructe
cadiganemu uuesante
lihamin
alian kalaubigemu atome
coriste leittem dcsan tak
Fulgentis
auetor aetheris,
qui luna»» lumen noctibus,
soìcm dieruw cursibus
certo fundasti tramite.
Nox
atra iaw depellitur,
mundi nitor renascitur,
nouusqu« ia»i mentis uigor
dulces in actos eregit.
Laudes
sonare iam tuas
dies rclatus admonct,
uultusqtt« ceji blandior
nostra screnat pcctora.
Uitemus
omne lubricum,
declinet praua spmZws·,
uitawt facta non inquinent,
lingua/« culpa non inplicct.
Sed
sol dicwi dwn conficit,
fides profunda ferueat,
spes ad promissa
prouocet,
ebristo cowiungat caritas.
V.
i
semantes
ortfrumo himilcs
du der manun leoht nahtim
sunnun tago lauftim
kauuissemu kastuditos fade
2
naht suarziu
giu fartripan ist uuirdit
uueralti sconi cliz itporan uuirdit
niuucr ioh giu muates uuahsamo
suazze in tati arrihetit
3
lop lütten giu dinu
tak auur pru[n]gancr motit
antluzz[i] ioh himilcs slcctcra
unsaro heitarit prusti
4
midem cogalicha
slcffari
kanige abahiu atu/« keist
lip kitati ni unreinnen
zunga sunta ni in kifalde
5
uzzan sunna tak denne
kituat
kilauba tiufiu strode
uuan za kaheizzam cacruaze
cristc kafuage
miuna
5, 4 turkis aus h mit rasur
corrigiert. V. Daniel 1,
4.Ί. 4, 1Γ>. 2, 3 q;
wit schier schrift
michydragen.
'Λ, 4 serenai mit feiner adirisi nnchgdrayen.
4, 1 lubricum ans rasar. 4, 3 facts 4, 4 culpâ
6, 4 leittë V, 3, 2 pruganer «/. Grimm änderte ohne not motit in
nianût;
motan int got. niaudjan, ^amaudjan
bnouinn¡axm-t
urpiitfjrt¡rtzt¡r. ·Ί, 3
antluzz 4. 2 ata
4, 4 zungo, auf raaur, das g für ζ.
355
MH=Murbacher Hymnen
86
Dews aeterne Inminis,
candor
inenarrabilis,
uenturus dìei index,
qui mentis occulta nides:
Τα
regnai» cejorum tenes
et totas in nerbo ta es,
per filinm cañeta
regís,
sancii spmftfs sons es.
(125*) Trinam
nomen, alta
unum per omnia potens,
miromque per Signum crucis
tu rector inmense lucís.
Τα
mandi constitutor es,
ta séptimo throno sedes,
index ex alto humilis
uenisti pati pro nobis.
Tu
sabaoth omnipotens,
osanna sommi culminis,
tabi laus est mirabilis,
tu rex primus anastasis.
Tu
fidei auditor es
et humiles tu respicis,
tibi alte sedie thronus
tibique diuinus est honor.
Christo aeternoque deo
patri cum sancto
Hymnen TI, 1—7.
VI
1 cot euuiges leohtes
sconi unrachaft
chumftiger tages suanari
du der muâtes taugania kasihis
2 du richi himilo hebis
inti aller in uuorte da bist
duruc sun alliu rihtis
uuihes atumes prunno pist
fides,
3 (125*) drisgi namo hoiu kalauba
ein über doruch alliu mahtiger
uuntar ioh duruh zeichan
crucez
du rihto unmezziges leohtes
4
du
uueralti kasezzento
pist
du sipuntin anasedale sizzis
suanari fona hoi nidares
chuami dulten pi unsihc
5
du herró almahtigo
kahalt oponontiges firstes
dir lop ist uuntarlih
du chuninc eristo urristi
6 du dera calauba helfant pist
inti deodrafte du sihis
dir hohes sezzes
anasidili
dir ioh koteund ist hera
7 cr[is]te euuigemu ioh [co]tc
[fate]re mit [nuihe]mu atome
VI. Daniel 1, 68. 4, 29. 2, 3 régis klein
übergeschrieben. 3, 1 t : rinum,
u ausradiert. 3, 4 rectorfor auf rasur. 4, 1 constitor 5,3 ë klein über-
geschrieben. 6, 1 auditor die hss. ; der Übersetzer dachte an adiutor. 6, 4 diui-
nufl auf rasur; diane? oder besser mit
der hs. des Thomasius que zu streichen?
VI, 2,
4 prono 3, 2 duruch steht über aber 4, 2 einpuntin ana sedale?
δ, 3 bop est 6, 1 pist mit rasur aus b corrigiert.
7, 2 atomes, das t und
der erste tug des α auf rasur.
356
MH=Murbacher Hymnen
Hymnen Vu, 1 — 6.
37
tute
Bolnanros manera
a sQcalis in secala.
Christo cQli domine,
mondi saluator maxime,
qui nos crucis muñere
mortis soluisti legibt».
Te nunc
orantes poscimu«:
tua consentes muñera,
que. por legern
catholicam
cunctis donasti gentibu*.
Τα
uerburn patrís aeterni
ore diuino editus,
deus ex deo subsistens,
unigenitus filius.
Te
uniuersa creatura
mondi fatetur domtnum,
iusso patris inchoata,
tuis perfecta uiribos.
Tibi
omnes angeli
cçlestewi prestant gloria»»,
te chorus arcbangclorum
diuinis laudant uocibi«.
(125h)
Te multitudo seniorum,
bis duodenus numcrus,
odoramentis plenas gestant
suplex adorant })athcras.
libes keltern kebo
f[ona uoeraljtim [in uue]ralti
vn.
1
crist hi[mi]les t[rnh]tin
uueralti heilant meisto
der unsih crucez cisti
todes intponti euuom
2
dih no petente pittemes
dino kihaltes gisti
deo
duruhc cuua allicha
allem kapi chunnum
3
du uuort fateres euuiges
mundc kotcunddemu
ka[po]ran
kot fona kote untar
uucsanti
einporano sun
4
dih alliu cascasi
uueralti
sprichit tru[h]tinan
ka[po]te fa[to]rcs
incunnaniu
dinewi duruhctaniu
creftim
5 dir alle angila
himiliska
farlihant tiufri]da
dih zilsanc ar[changijlo
kotkundcwt lobont
slimnion
6 (125b) dih managi hercrono
zuuiror zuucliuuinga
ruaua
stanchum folle tragant
kanigano zua petont ehelich a
VII. Daniel 1, 46. 1, 1 nach Christe ist rex ausgefallen, ebenso 1, :{ hoc
nach nos. 3, 3 subsistons cus rasur für t 4, 4 jiorfoctis G, 2 «luádenus
6, 4 /. gestans J. Grimm. 6, 4 l. adorât J. Grimm.
VII, 2, 3 allicha: ,n ausradiert. 2, -1 chunnii 3, 2 tote, auf rasur.
kaporan (Junius, J. Grimm) ergänzt nach keporan
edition 24, 5, 1; die hs. hat
ko ron 4, 1 ::cascaft, se ausradiert. 4,2 trutinan 4.3 dim: 5,4 kotkunde
4Ebbinghaus
486:statt gisti cisti
357
M H= Mur bac her Hymnen
38
Hymnen VII, 7—ΥΠ!, 1.
Tibi ccrubin et syraphin,
thron! patorni luminis,
sonis alarum plausibus
clamore iugi personant.
Sanetos sanetus sandte
dominas detta sabaoth
omne cçlum atquc terra
tua sunt piena gloria.
Osanna
fili dauid,
benedictos a patre,
qui in nomino dei
ucnisti de excelsis,
domine.
Tu
agnus inmactdatus
datus terre, uictima,
qui sanctorum ucstimcnta
tuo lauisti sanguine.
To multitude beatorum
cejo locata martirum
palmis signis et coronis
ducem sectanlur glorie..
Quorum
nos addas numero
to deprecamur, domtnc,
una uoce desonamus,
uno laudamus cannine.
Dici luco reddita
primis post somnum uocibtu
da canamus gloriai»
christi sánente gratia.
7
dir cerubyn inti siraphin
anasidili faterlichos
lcohtcs
schsim feddhacho slegim
ruaste simbligcmu lutant
8
uuiho uuiho [uuiho]
t[ruh]tin kot berro
cocalihc himil inti ioh
herda
dincra sint sol tiurida
9
kahalt sun d[aui]des
kauuihto fona faterò
du der ih namin kotcs
chuami fona holiinum t[ruh]tin
10
du lamp ungauuemmit
kakepan erdu frisginc
du der uuihcro kauuati
dinemu uuasgi pluato
11 dih managi saligcro
himile kastatot urchundono
siginumftim zcichanuwi inti hohubit·
pantum
leitid folgent tiurida
12 dero nnsih zua katues ruauu
dih pittames t[ruh]tin
einem stimnu kaluttemes
cinemu lobomes sänge
vni.
1 tago leohte arkepanemu
criston hafter slafe summon
kotcs singem tiurida
christes hclfantoru ensti
12, 4 laudomns aus
e corrigiert. VIII. Daniel 1, 68.
7, 2 fat'lichea 8, 3 h'crda " 9, 4 foha 10, 2 frisginc nach
s. 17.
18,
friscing J. Grimm} friaegin 11, 3 zeichanü hohubitpantu
1, 2 haft'
358
HH=Murbacher Hymnen
Hymnen VIII, 2 — 8.
39
Per quern creator omnium
diem noctemqttt
condidit,
storna lege sanctions,
ut semper succédant sibi.
Tu
nera lux fidelium,
quern lex ueterna non tenet,
(126') noctem nec orto succédons
çterno fulgens lamine.
Christe, precamur, annue
orantibus serais tuis,
iniquitas hçc seculi
ne nostra»» captiuct
fidcm.
Non
cogitemus impie,
inuidcamns nomini,
lesi non reddamus uiccm,
uincamus in bono malum.
Absit
nostris e cordibus
ira dolus superbia,
absistat auaritia,
maloram radix omnium.
Uinuí»
mentem non occupet
ebrietatc perpeti,
sed nostro scnsui conpetcns
tuum bibamus poculum.
Conseruet
pacis federa
non simulata caritas,
sed inlibata castitas
crcdulitate perpeti.
2
duruh den sceffento alierò
tak naht ioh scaffota
euuigeru euu hcilagonti
daz simblum fulgeen im
3
du uuaraz lcoht kalaubigcru
don cuua aititi ni hcbit
(126')
naht noh ufgange folgcnti
euuigemu scinanti leohte
4 christ pittames pauchini
petontem scalcimi« dinem
unreth desiu uueralti
ni unscra elilentoc ka[lau]pa
5
ni denchem suntlicho
apastohem kataroe[m] ncomanne
katarote ni keltern kaganlon
karichcm in kuatc ubi]
6
fcr si unsero»« fona herzon
kapuluht fizusheit keili
fer stante freccili
ubilero uurza alloro
7 uuin muat ni pihabee
trhunchali emazziger[u]
uzzan
unsaremu inhucti kalirnfanti
dinaz trinche™ lid
8 kahalte frido uuiniscaf
ni kalichisotiu minna
uzzan unpauollaniu
kadigani
kalaubu emazzigeru
3, 1 fide:liü 3, 2 tenet ausrasur?
2, 1 seffento 2, 4 íolgecen, das mittelste c aus t corrigiert. 4, 2 scaldili
4, 3 cilontoc; vgl. captiuata
caelilcntot 21, 5, 3. 5, 2 kataroc mit
7-cnvcisungs-
zeichen am rande. 6, 1 unsere fona:, h ausradiert. 7.2 oniazziger 7, 4 trinche
8, 4 emazzigeru «ms i oder dein ersten zuge eines α gemacht.
'Ebbinghaus 486:statt h s ausradiert
359
MH=Murbacher Hymnen
40
Hymnen ΥΠ!, 9—IX, 4.
Addendis non sit prcdiis
malesuada semper famis,
8i affluant diuitio,
prophète nos psalmw regat
Presta,
pater ingenite,
totum ducamus iugiter
christo placentcs hunc diem
Bancto replcti spirita.
9 za auchonne ni si hehtim
hnpilo spano simbulum hangar
ubi oparcussoen otmali
uuizzagin unsih salmo
rihte
10 farlihc fater ungaporono
alian leitem amazzigo
ehristo lichente desan
tak
uuihomu arfulte atumo
Postmatutinis laudibus,
quas trinitati
psallimu«,
psallamns rursus admonct
uerus pater familias.
Simus semper solliciti
no pr<?tercat
opus dri,
sed oremus scdulc
sica* docet apostolus.
(126b) Psallamus mento domino,
psallamus simul et sptWfti,
no uaga mens in turpibus
inertes tegat ánimos.
Sed septics
in hac dio
dicami« laudes domino,
diuinitati perpeti
debita demtM
glorie..
IX.
1
aftermorganlichem lopum
diu
deru driunissu singames
singcm auur manot
uuarer fatw
hiuuisges
2
uuesem simbulum sorgente
ni furi gange uuerahe kotes
uzzan
petoem amazzigo
eo so lerit poto
3 (126b) singem muate
tr[uhti]ne
singcm saman inte atume
ni irri muat in unchusgem
unfruatiu deche muat
4 uzzan sibun stunton in desamu
take
chuedevt lop tr[uhtijno
koteundi emazzigeru
sculdi kebem dera ti[uri]da
10, 3 pacentes IX. Daniel 1, 44. 4,
40. 1, 2 quas aas o corrigiert.
2, 4 apostólas 3, 2 et ist zu
streichen.
9, 1 hebtim J. Grimni] hentim IX, 1, 1 aft' 1, 4 fat1 2, 1 simbulü
4, 2 chuedí 4, 4 kebc dera
α«/' rasur.
360
MH=Murbacher Hymnen
Όή fide qua uimmus,
spo perenni credimus,
per caritatis gratia»»
christi canamtM glorìam.
Qui
ductus ora fcrtìa
ad passionis hostia»»
crucis ferens suspendía
ouem reduxis pmlitam.
Prccemur
ergo subditi,
redemptiono liberi,
ut cruat a siculo
quos soluit a
chirographo.
Gloria
tibí trinitas,
çqualis una dcitas,
et ante omne sçculum
et nunc et in pcrpctuum.
41
Hymnen X, 1—XI, 2.
X.
ι
kotes
kalaubu dora lebemes
uuanc simbligcmu
kalaupcmcs
duruh dcra minna ast
christcs si[n]ge»i timida
2
der kaleitter stunta drittun
za dcra druunga zebare
chruzcs dultcnti
ufhcngida
scaf auur prahta
farlo[ra]naz
3
pittem auur deodrafte
urchauffe frìge
daz arrcttc fona uucralti
dea arlostc fona luzzilcmu kascribc
4 tiurida dir driunissa
epanlichiu cinu koteundi
inti fora cochalichcra uucralti
inti nu inti euuon
Certu»t
tcncntcs ordinem
pio poscamtM pcctorc
hora dici tertia
trine uirtutis gloriam.
Ut
simus habitaculum
illi sancto sptWiui,
XI.
ι
kaùuissa
habentc antreitida
kanadiger« pittcw prusti
stunta takes dritta
drisgera crcfti tiurida
2 daz sin kapuid
demo uuihcmu atumc
X. Daniel 1, 71. 4, 353. Morel no. 36, p. 47, h. 1, 2 spe, nach perenni
ist qua zu ergänzen. 1, 4 gloria 2, 2 hostia, das li fan nachgetragen.
3, 2 redemption e, das p fein zicischengcschriebcn. XI. Daniel 1, 4Γ>. 4, 42.
1, 4 gloriç
Χ, 1, 4 eigê 2, 1 kaleitt' XI, 1, 1 kaùuissa: , η ausradiert. î,2kana-
digë; J. Grimm vermutete kadiganeru, welchen icori indes nur zur icidcrijabe von
rastus dient; kanadigeru ist durch kanadilosc
imjui 1ί·, 5, 4, ferner durch dir glosse
pins herhast uuih kinadic Je. 450, gnada pietate Kero p. 32. 5. kenadich undc rcht-
frumieb pius et tustús Nutker ps. 100, 1 hinlänglich gerechtfertigt, pitto
361
Hjmaen XI, 2—ΧΙΠ, 2. |
MH=Murbacher Hymnen
42
qui
quondam in apostolis
hac hora distributus est
Hoc gradientes ordino
ornauit cuneta splendida
regni cejestis conditor
stenle aitç premio.
(127*) Dicamas laudes domino
fomento prumptu spirto:
hora noluta soxics
nos ad orandum prouocat
Quia in
hac fidclibus
ucro salutis gloria
beati agni hostia
crucis nirtutis redditur.
Cuius
luce clarissima
tenebricat meridiçs,
sumamus toto pcctnrc
tanti splcndoris gratia»»
der già in potom
deseru stuntu katoilit ist
3 demn gangante
hantreiti
kasconnota allia sconniu
riches himilesges sceffant
cuuiges libes lono
ΧΠ.
1
(127*) chuedem lop t[ruhti]no
stredentemu funsemu atomo
stunta kiuualdaniu
sohstuntom
unsih za petonne cruazait
2
danta in deru kal[a]obigen
uuarcra dera beili t[iu]rida
saliges lambes zebar
chruzes chrefti harcheban
ist
3
des leohte heitiristin
finstret mitti tak
ncozzcm alierò prusti
so michilcs scimin ast
Pcrfcctom
trinum numcrum
ternis borami» tfrminis
laudes canentes debitas
nonatn dicentes psallimus.
Sacrum
dei misterium
puro tendîtes pectorc,
xm.
1
duruhnoht drisca roaoa
drisgem stontono marchom
lob singanto scoldigio
niunta ouila ebuedente singamos
heilac
kotes karoni
reinemu babente prusti
3, 4 pmia XII. Daniel 1, 45. XIII. Daniel 1, 45.
4, 45.
2, 4 atunttt; der
Schreiber hatte zuerst zu einem a angesetzt. 2, 4 katei-
lit ::: ist, ist ausradiert.
XII, 1, 1 chuede 1, 3 ein starkes verhütn
uualdan
volvere ist ztear
sonst nirgends belegt, doch nage ich nicht mit J. Grimm kiuual-
daniu hííí beziehung auf 14, 1, 4 t»
kiuuollaniu zu verändern; näher läge noch
kiuualzaniu 2, 1 kalubigen 2, 4 chrcf:ti
362
MH=Murbacher Hymnen
Hymnen ΧΠΙ, 2— XV, 1.
43
pétri
magistri regola
signo salutis prodita.
Et nos
psallamus spirita
adhérentes apostolis,
qui plantas habent debiles,
christi uirtuto dirigant
Deus, qui claro lumino
diem feristi, domine,
tuam rogamus gloria»»
dum pronos uoluitur dies.
Iam
sol urguento nespero
occasum suum graditw,
mundum concludcns
tcncbris,
suum obseruans ordinem.
Sed
tu, cxcelse domine,
precantes tuos fámulos,
(127b) labores fessos dici
quietos nox suscipiat.
Ut non
fuscatis mcntibus
dies abscedat siculi,
sed tua tecti gratia
cernamu* lucem
prosperam.
Deus qui ccrtis legibus
noctom discernís ac diem,
ut fessa curis corpora
somnum relaxet otio.
peatres magistres spratto
zeichano dera heili
kamcldetiu
3 inti uuir singcm atume
zua clibanto potom
dea solun cigun lamo
christes chrefti rihten
XIV.
1 kot der heitaremu leohtc
tak tati t[ruh]tin
dina pittames tiurida
dennc framhaldcr uuillit sih tak
2 giù sunna peittentemu habandsterrc
sedai ira kat
uueralt piluchanti finstrinum
sina picaumanti hantroiti
3
uzza[n] du hoher t[ruh]tin
pittente dina scalcha
(127b) harbeiti annuatc tages
stille
naht intfahe
4
daz ni kasuarztem
muatum
tak
kalide. uueralti
uzzan dineru pidahte ensti
schern looht pruchaz
XV,
1 [cotj der kamiissem cunoni
naht untarsecidis ioli tnk
daz muailc niacliow libarmi »
slaf
intlaze firru
2, 4
signo mit rasur aux um corrigiert. XIV. Danirl 1, 7.'5. 'Λ. Λ f.'s-
sus
3,
4 nox halb ausradiert.^ XV. Daniel 1r 42.
XIII, 3, 3 solum 3, 4 rihtcm
XIV. 1, 3 di : na , η nusm-luri. 1, 4
den framhalden
3, 1 uzza XV, 1, 2 îitaruceidis 1, 3 ruadlo
363
MH=Murbacher Hymnen
44
Hymnen XV, 2—XVI, 3.
Te noctis inter
orride
tempos prçcamur, ut sopor
mentew dum fessam declinet,
fidei lux inluminet
Hostis
no fallax incitet
lasciuis curie gaudiis,
socreta noctis aduocans
blandas in isto corpore,.
Subrepat
nullus sensui
horror timoris anxii;
inludat mentem ne uagam
fallax imago uisui.
Sed cum profundus uinxerit
somnus curarum nescius,
fides nequáquam dormiat,
uigil te sensus somniet
Christe, qui lux es et dio
noctis tcnebras dctcgis,
lucisqu* lumen credcris
lumen beatis prçdicans.
Prccamur, sende, domine,
défende nocte ac die,
sit nobis in te requies,
quieta»! noctem tribue.
Ne grauis somnus inruat
nec hostis nos subri - (128") piat,
2 dih dera naht egislihera1
ût pittemes daz sc[l]af
muat unzi den[ne] muadaz pihebit
dera kalauba leoht
kaliuhte
3
fiant ni luccer kacruazze
uuanchontem ruachon
mendinum
tauganiu dera naht kaladonti
slecter in desama lihamin
4
untar chre.se niheiner inhucti
egiso dera forhtun
angustlichera
ni triage muat ni irraz
lucci manalicho des kasiunes
5 uzzan denne tiufer kapinte
slaf ruachono [ni
u]uizzanter
kalauba neonaltro
slafe
uuacharer inhuct
insueppe
XVI.
1
christ du der lcoht pist inti tako
dera naht finstri intdechis
leohtes ioh leoht
kala[u]pit pist
lcoht saligcm
prcdigonti
2
pittomcs uuiho t[ruh]ttin
scirmi nahte ioh tage
si uns in dir rauua
stilla naht gip
3 ni suarrcr slaf ana plcstc
nec hostis unsih untar-(128a)chriffc
3, 4 corporç: 4, 2 horror, dan li fast ganz ausradiert. 5, 2 cum fein
übergeschrieben, prosa : ndós XVI. Daniel 1, 33. 4, M. Mone no. 70. Morel
no. 36, e.
2, 1 egis, dazu am rande mit vertceisungszeichen
lilicra 2, 2 seas 2, 3
den· steht über uuzi 3, 1 ni: , c ausradicit. 3, 2 uuanchonte 5, 2 vor uiz-
zanter eine rasur. XVI, 1, 3 kalapit 3, 2 über nec hostis steht von neuerer
hand, wie es scheint von Junius geschrieben, ni liant
'Ebbinghaus 486:statt dera naht egislihera deranaht untar egislihera
364
MH=Murbacher Hymnen
Hymnen XVI, 3—XVII, 3.
45
nee Oli consentiate
nos tibí reos statuât.
Oculi somntun capiant,
cor semper ad te uigilet,
dextera toa protegat
fámulos qui te diligunt
Defensor noster, aspice,
insidiantes reprime,
guberna tuos fámulos
quos sanguine mercatus es.
Memento
nostrì, domine,
in grani isto corpore,
qui es defensor animç
adesto nobis, domine.
noh ima kahenge
unsih dir sculdi[ge] kasezzc
4 oucun 5c[l]af intfahen
herza simbulum za dir uuachee
zesaua diniu scirme
scalcha dea dib minnont
5
scirmanto unser sih
lagonte kadhui
stiuri dîna scalcha
dea pluate archauftos
6
gihugi unser t[ruh]tin
in suarremu desamo
liebamin
da der pist scirmo dera selu
az uuis uns t[ruh]tin
Meridie,
orandum est,
Christas depr<?candus est,
ut iubeat nos edere
de suo sflwc^o corporç.
Ut illc
sit laudabilis
in uniuerso populo,
ipse celorum dominus
qui sedet in altissimis.
Dot
nobis auxilium
per angelos mirabiles,
qui semper nos custodiant
in omni uita sçculi.
xvn.
ι
mittes
takes za pctonno ist
christ za pìttanne ist
daz kabcote unsih ezzan
fona sinemu uuihemu libamin
daz er si lobafW
in allemu liuto
er seibo himilo tfruhjtin
der sizit in hohinum
kebe huns belfa
duruh angilo uuntarlibe
dea simblum unsih cahaltan
in eocalihcmu übe uu[c]ralti
3, 3 nach nec ist caro ausgefallen. 3, 4 tatuat Γ), 2 reprime auf rasur.
XVII. Daniel 1,
72. 4, 44; nur in O erhalten. 3, 1 detque?
3, 3 kahenge J. Grimm] Italienne, vgl. henge ccänl 4, 4, .*}. :{. \ sculdi
4, 1 scaf 4, 2 simbulu XVII, 2, 1 lobast1 2, 2 Unte auf rasur? Ά, 4
aurai ti
365
MFbMiirbacher Hymnen
46
Hymnen XVIII, 1 —XIX, 2.
Sic ter quaternis
trahitur
lioris dies ad oespcrum,
occasum sol pronuntians
noctem redire temporum.
Nos ergo signo domini
tundimus casta pectora,
ne serpens ille callidus
intrandi adtemptet aditos,
Sed armis pudicitiac
mens fulta uigil liberis
(128b) subrietate comité
hostem repellat inprobum.
Sed nee
cyborum crapula
tandem distendat corpora,
ne ni per somnum anima»!
glorificata polluât.
xvni.
1
so
driror feorim kazokan ist
stunton tak za habande
sedaleanc sunna fora cundenti
naht uueruan ziteo
2
uuir auur zeiebane
t[ruhti]nes
pliuames cadigano prusti
min natra der fizuser
incannes kachoroe zuakangi
Ά uzzan uuafanum kahaltini ... agini
muat arspriuzzit uuachar friiem
(128b) urtrhuhtidu kasinde
fiant uuidar scurge unchuscan
4 uzzan noli muaso uuaragi
uuenneo kadenni libamon
ni noti durali sclaf scia
katiurta kauuemmo
AURORA lucis rutilât,
cçlum laudibus intonai,
mundus exultans iubilat,
gemens infernus ululât,
Cum rex ille
fortissimus
mortis confractis uiribus
pede conculcans tarthara
soluit catena miseros.
XIX.
tagarod leohtes lohazit
himil lopum donarot
uueralt feginontiu uuatarit
suftonti pçch uuafit
denne chuninc der starchisto
todes kaprochanem chreftiw
fuazziu katretanti hellauuizzi
intpant chetinnu uuenege
XVin. Daniel 1, 81. 1, 1 trhaitur 1,
3 pronumtians, das m in η cor-
rigiert; es ist pronuntiat zu lesen. 3, 2 uigd corrigiert in i. XIX.
Daniel
1, 83. 4, 72. Mone no. 141. Morel no. 74, p. Von einer hand des 14. jahrh.
als federprobe
die Überschrift Iranus depasionc dni
XVIII, 3, 1_____ agini mit Verweisungszeichen am innern rande; die ersten
buchstaben unlesbar. 3, 2 anspriuzzit 4, 3 seas
XIX, 2, 2 chreftï
'Ebbinghaus 486:statt kadenni kadenne
2Ebbinghaus 486:statt uuatarit
uuataritt
MH=Murbacher Hymnen
Hymnen XIX, 3—9.
47
Die qui
clausus lapide
cnstoditur sub milite,
triumphans pompa nobile
uictor surgit de funere.
Solutis iam gemitibus
et inferni doloribtw
quia surrexit dominus
splendens clamât angelus.
Tristes erant apostoli
de nece sui domini,
quem poena mortis crudeli
seui damnarunt impii.
Sermone blando angelus
prçdicit mulicribuí:
in galilea dominus
uidendus est quantotius.
Die dum pergunt concite
apostolis hoc dicere,
uidentes eum
uiuere
osculant pedes dowitni.
Quo agüito diseipuli
in galilea propere
(129') pergunt uidere faciem
desideratam domini.
Claro paschale gaudio
sol mundo nitet radio,
cum Christum
iam apostoli
uisu cernunt corporeo.
3
der der pilochaner steine
kahaltan ist untar
deganc
sigufaginont keili adallicho
sigounalta harstant[it] fona reuue
4
arlostem
giù uuaftim
inti peches suerom
danta arstuant t[ruh]tin
scinanter haret eingil
5
cremizze
uuarun potun
fona sclahtu iru t[ruh]tines
den uuizze todes crimmemu
sarfe uuizzinoton kanadilosc
G uuortc slchtcmu angil
fora chuuidit chuucnom
in galilea in
kauimizzc t[ruh]ttin
za kasohenne ist so horsco
7
deo donne farant radaliclio
poton daz chuuedan
kaschante inan lepen
chussant fuazzi tru[h]tines
8
demu
archantemu discon
in geuimezze ilico
(129a) farant sehan antluzzi
kakerotaz t[ruh]tincs
9 heitaremu ostarlichcro mondi
sunna reinemu scinit scimìn
demie [chrisjtan giù potuti
kasiunc kasehant lichanaftomu
3, 1 clausus auf rasur für d. 7, 3 :: reuní auf rnsur. ó, 3 faciem
3, 2 kahaltant 3, 3 sigusaginont braucht
man wol nicht in si^ufapinoiiti
zu ändern; es ist wol als substantiviertes partitisi zu betrachten. adallicho ;
J. Grimm rermutet frageweise adallicheru ;
der Übersetzer aber fasste sicher nobilo
als adverbium auf. 3, 4 harstantit ./.
Grimm] harstant Γ>, 2 li tines, das
erste ti in ligatur. 7, 4 tnitince 8,
3 faran '.', 1 mn äusser h runde von
später hand die sederprobe Landolt.
367
MH=Murbacher Hymnen
Hymnen XIX, 10—XX, 4. |
48
(Mensa sibi nnlnera
in christi carne fulgida
resurrexisse dominum
noce fatetur pnblica.
Rcx christe clementíssime
tn corda nostra possido,
nt tibi landes débitas
reddamns omni tempore.
Dìo patii sit gloria
einsquc soli filio
cum spirila paráclito
et nunc et in perpetuimi.
Hic est dies ucrns dei
sencttts serenus lumino,
quo diluit sanguis saccr
probrosa mundi crimina,
Fidem refandens perditis
cccosque uisu inluminans:
quem non graui soluat metn
latronis absolutio?
Qui premio mutans cruccm
ihesum brcui adqucsiuit fide
iustusqne prcuio gradu
prenomi in regno dei.
Obstupent et angeli
poenawi uidentes corpore,
christumqw« adhercntem reo
uitam beatam carpere.
10 kaauctem im annton
in christes fleisge
perahtemn
arstantan t[rnhti]nan
stimmn sprichit lntmarrern
11
chuninc
christ kanadigosto
du herzun nnsarin pisizzi
daz dir lop scnldigiu
keltern
eochalichemu zite
12
kote
faterò si tiurida
sine[mu] ioh einin suniu
mit atumu pirnantin
inti nu inte in euun
XX.
1
deser ist tak uuarer cotes
nuihcr heitarer leohte
demu uuasc pluat uuihaz
ituuizlicho unc[hus]ko uueralti
firino
2
kalaupa
kageozzanti unkalaupigen
plintc ioh kasiune inleohtanter
uucnan ni suarrcmu intpintc forhtun
diubes arlosida
.3 der Ione muzzonti chruci
hcilant churteru
kasuahta kalaubn
renter ioh forakantemu staffln
qhuam in richi cotes
4 stobaroen inti erigila
uuizzi kaschantc lihamin
christ ioh zua chlibantan karasentemu
lip saligan zogon .
10, 4 lies
fatcntur 12 fehlt bei Daniel XX. Daniel 1,
49. 4, 17.
Motte no. 1G7. Morel no. 74, 1. 2, 4 obsolutio 4, 1 l obstupeant
12, 2 sine · XX, 1, 4 une ko steht über ituuizlicho
di rubes 3, 1 mûzzonti
368
2, 2 pinte 2, 4
MH=Murbacher Hymnen
Hymnen XX, 5—XXI, 2.
49
Mysterium mirabile,
ut ablnat mondi luem,
peccata tollat omnium
carnis uitia mundans caro.
(129*)
Quid boc potest sablimius,
ut culpa querat gratiam,
metumqttt solnat caritas,
reddatqu* mors uitam noua»i.
Amum sibi mors dcuoret
suisquo so nodis liget,
moreatur uita omnitu»,
rcsurgat uita omnium.
Cum mors per omnea transeat,
omnes resurgant mortui,
consumpta moi*s ictu suo
perisse se sola*« geraat.
5 karuni uuntarb'hc
da/ kauuasge uueralti unreini
sunto neme alierò
fleisges achusti reinnenti fleisc
G (129b) uuaz din mak hohira
daz sunta suahe ast
ioli forachtvn ariose
minna
argebe ioh tod lip niuuan
7 angui imu tod
farslinte
sinem ioh sili rcisanum pinte
asterpe lip alierò
arstantc lip alloro
8 donne tod upar alle duruch fan¿
alle arstanten totun
kanozzeniu tod uurfe sinemu
farloranan sili einun ebuere
XXL
Ad cenam agni prouidi
stolis albis candidi
po*¿ transitum maris rubri
christo canamttt principi.
Cuius sacrum corpusculuw»
in ara crucis torredu/w
cruori! cius roseo
gustando uiuinw« áeo.
za nahtmuasc lambes kauuare
kauuatim uuizzem clizfzantcj
niter ubarferti meres rotes
christe singem furistin
des uuili liliamilo
in altare chruzes karostit
trorc sinemu rosfaruueinu
choronto lcpemes kote
0, 4 nouuä 8, 4 hierunter steht
als sederprobe der hrkanntr ¿chretbervers
iuhiexiquc folium zcjihyri freta
kanna secabant. XXI.
Daniel 1, HS. \)
7:{. 45.Ί.
Mone no. UH. Morel no. 74, h. 1, 1 die
erste strophe diesis hynnmx ist durch
einen grossen
Unten/leck zum teil unleserlich (jeicorden. 2, 1 eorpòsnilu
5, 3 ne : ine. das η mit rasur ans m verbessert. (>, :{ forarlitfin 8, :'.
kanozzeniu XXI, l, 2 oliz der svitine des irortes nnlrslmr. 1, 'Λ aft'
111.. es, zwei huchstahen unleserlich.
369
MH=Murbacher Hymnen
50
Hymnen XXI, 3—ΧΧΠ, 2.
Protect! pascha uesperum
a deuastanto angelo,
erepti de durissimo
pharaonis imperio.
lam pascba nostrum christus est,
qui immolatus agnta est,
sinceritatis azima
caro eins oblata
est.
0 nere digna hostia,
p¿r qnam fracta sunt
tarthara,
redempta plebs captiuata,
reddita nite premia!
Cum surgit christus
tumulo,
uictor redit de baratro,
tyrannuwi trudens
uinculo
et rcscrens paradysum.
Quesumus auctor
omnium
in hoc paschalc gaudio,
ab omnì mortis inpetu
tuum defendas populum.
3
kascirmte bostnra aband
fona mroastantemn engile
arratte fona starchistín
faraones kapote
4
giu ostrun unsar christ ist
der kasc[l]actot lamp ist
dera lutri derpaz
lihamo sin kaoffarot ist
5
uuola
uaro uuirdih zebar
duruch dea arprochan eint
paech
archaufit Hut caclilentot
argepan lipes lona
6
denne
arstat christ crapn
sigesnemo uuarf fona hollacruapo
des palouues uuarc kapintanti pante
inti intsperranti uunnigartun
7
pittemes
ortfrumo alloro
in desamu hostarlicheru mondi
fona allcmu todes analauftc
dinan kascirmi Hut
ΧΧΠ.
(116*) Aeterna
christi muñera
et martyrum uictoria
laudes ferentes
debitas
lotis canamtM mentibtu.
Ecclcsiarum principes
et belli triumphales duces,
(116*)
euuige [chrisjtes Ion
inti urchundono kauuirich
lop pringante sculdigiu
frouuem singem muatum
chirichono furistun
inti uuiges siganumftiliches lcitida
4, 3 senceritatis 4, 4 caro aus o corrigiert. 5, 4 uete 6, 2 baratro aus
ρ corrigiert. ΧΧΠ.
Daniel 1, 27. 4, 87. Mone no. 733. 2, 2 es ist uictorias
zu lesen.
3, 2 engile abgerieben.
r 3,
3 starchistim 4, 2 kascactot 4, 4 : sin kaoff-
tarot (kaofstarot?) 0, 2 unas G, 4 : intsperranti uunnigartum XXII, 1, 4
muata 2, 2 siganumftiliches aus g corrigiert.
370
MH=Murbacher Hymnen
Hymnen XXII, 2 — 8.
51
celestis aale milites
et nera mundi lamina.
Terrore
nieto seculi
poenisqu* sprctis corporis
mortis sacre conpendio
uitat» beata»» possident.
Traduntur
igni martyres
et bestiarum dentibt»,
armata senis ungulis
tortores insani manu«.
Nudata
pendent uiscera,
sanguis sacratus
funditur,
sed permanent inmobilcs
uite pmmnis gratia.
Deuota
sanctorum fides
inuicta spes
credentium,
perfecta ehristi
caritas
mundi triumphat principes.
In
his paterna gloria,
in his uoluntas
sptWfas,
exultât in his filius,
caelufft repletur gaudio.
Te
nane, redemptor,
ut martyruw consortio
iungas pecantes seruulos
in sempiterna sécula, amen
himiliskera
chamara cbnehta
intì uuaria uucralti
leoht
3 egisin kirichantc uucralti
uuizzum ioh fermancntewt
iicbaniin
todes uuihes kafuarre
lip saligan pisizzant
4 kiselit uuerdant fiure urchundun
inti tioro zenim
kiuuassantiu
sarfem chlauuon
uuizzinarra unhcilara
bonti
5
kiiiachatotiu hangont innodi
pluat kohoiligot kieozan ist
uzan thurah uucsant
ungaruorige
libes euuiges onsti
6
kidcht uuihero kelauba
unuparuuntan uuan
koloubontero
thurahnohtiu christ os minna
uucralti ubarsigirot
furistun
7
in doam fatcrlichiu tiurida
in dcam uuillo atumes
feginot in dcam sun
himil crfullit mondi
H filili mi chaufo pistemos
tliaz urchondono
kamachadiit
komarlioos pittanto
schalchilun
in ouuipo unoralti
3, 1 Terrore:, ein s und über dem e chi
ausradiert, »irlo:::, ros aus-
radiert. 4, 4 lies tortorìs si,
1 pendons 7, 4 gaml'm :,
iti ausradiert.
8,2 consorti·*)
3, 3 fernwnontf
η in ligatur.
7, 4 es wheint înoni<li ru slehv, das erste i mit dem
371
MH=Murbacher Hymnen
52
Hymnen XXIII, 1 —XXIV, 2.
Tempus noctis surgentibt«
laudes dio diccntibttf
christo ïhesnque domino
in trinitatie gloría.
Chorus sanctorum psallimt»,
ceruices noííras ftcctim«*,
wì gcnua prosternimi«
peccata confitcntibt«.
OrcmtM aeo
iugitcr,
uincamus in bono malurn,
cum fructü penitenti^
uotom perenni reddere.
Christum rogemt« et patrew»
sanctum patrisqtn spintoni,
ut dot nobis auxilium,
uincamtM bostem inuidum.
XXffl.
1
cit thera naht erstantantem
lop cote quhedenten
ebristo c[hris]te iob
trubtine
in dora thriunissa tiuridu
2
cartsanc uuiheru singames
balsa unsero piugemes
erdu chniu nidar
spreitemos
sunto gchantem
3
pittem cot simblum
karichcm in cuate ubil
mit uuochru tbcra rcuun
antbcizun simbligan
keltan
4
christ pittem inti fatcran
uuilian fatcrcs iob atum
thaz kebe uns heisa
karichcm beri liant abanstigan
XXIV.
(116'*)
Rcx eterne, dcwmie,
rerum creator omnium,
«jui es anto sécula
semper cu»t pâtre filius.
Qui
mundi in primordio
adam plasmasti bominct«,
cui tui imaginis
uultum dedisti »imilcm.
(Il6b)
cuning euuigo trubtin
racbono scepfant alierò
ther pist fora uueralti
simblum mit faterc sun
ther
uueralti in frumiscafti
adaman kascuofi man
themu thincru kilihnissa
antlutti cabi kalicbas
XXIII. Daniel 1, G7; nur in O überliefert. A, 4 hostera
1, 85. 4, 20.
1, 1 0 rex die übrigen hss. 1, '.I lies eras
getragen,
imagints ans rasur.
XXIV. Daniel
2, 3 tui nach-
XXIII, 1,
1 erstantaute XXIV, 1, 4 simblu 4, 4 su lieri hostem vgl.
ultfranz. υζ licer. 2, 3 tlieiVi
""Ebbinghaus 486:statt cit thera cit cit thera
zEbbinghaus 486:statt nach spreitemes folgt noch strechemes
MH=Murbacher Hymnen
Hymnen XXIV, 3—9.
53
Quern
diabulus deciperat,
bostis humani generis,
cuius tu formai» corporis
adsumere dignatas es,
Ut hominew redemercs
que*» ante iani plasmaueras
et nos áeo coniungeres
per carnis contubernium.
Quem cdituw.ex uirginc
pauiscit omnis anima,
per que»« nos resurgere
deuota mmte credimus.
Qui nobis per habtisuium
donasti indulgcntiam,
qui tenebamur uinculis
ligati conscientie. ;
Qui cruce»* proptor hominem
suseipere dignatus es,
dedisti tuum sanguine;»
nostrç salutis precium.
Nam
ucluwt templi scissum est
et omnis terra tremuit,
tune multos áormientiwn
resuscitasti, ámnine.
Tu
hostis antiqui uires
p<r cruce«* mortis conteris,
qua nos signati frontibu*
uixillum fídci
ferimw*.
3 then unholda pisuueih
fiant mannaschines cnunnes
thes
thu kilihnissA pilidi lichamin
antfahan
kiuuerdotos
4
thaz man crchauftis
then fura giu kascaflotos
thaz unsih cote kimachotis
thurah flci[s]kes
kimachida
5
thun keporan sona may id i
erfurahtit cocal ih scia
thuruh then unsih crstantan
kedehtamu muatc
kelaubemcs
0 thcr unsih thurah taufi
capì antlazida
uuir
dar pihabet uuarun pautirun
kipuntauc uuizanthciti
7 thcr chruci thurah mannan
antfahan kiuuerdotos
cabi
thin pluat
unsera beili uucrth
8 inu lachan thcra halla kizerrit uuarth
inti alliu erda pipeta
thenno
manege slaffantcn)
eruuahtos truhtin
U thu sientes hcntri.skes ehresti
thuruli chruci todes
mulis
tlieino uuir kczeichante endinum
siginuwift thera
kclauba fuarcmes
3, 2 humano 4, 'Ò coniungeras
(!,
I //r.s
baptismata 7, 4. precium
«us t. corrigiert.
8,
3 multis
4, 4 fleikes
'J, 4 siginuft
5, 1 ·/. Grimm will keporanan lesen.
H, \ dtrulitin
373
Hymnen XXIV, 10—16. |
MH=Murbacher
Hymnen
64
Τα ilium a nobis semper
reppellero dignaaeris,
ne umquam possit lederò
rcdemptos tuo sanguine.
Qui propfrr nos ad infcros
discendere dignatus es,
ut mortis debitoribtw
uit° donares muñera.
Tibi nocturno tempore
ymnum defflentes canimtu,
ignosce nobis, domine,
ignosce confitcntibus.
Quia tu ipso testis et iudox
quern, nemo potest saliere,
(117') secreta conscience
nostre uidens uestigia.
Tu noefrorum pectorum
solus inuestigator es,
tu uulnerum latentium
bout« adsistens medicus.
Tu es qui certo tempore
daturus finem seculi,
tu cunctorum meritis
iustus remunerator us.
Te ergo, sancie., quesumus
ut nostra cures uulncra,
qui oe cum patre fìlius
semper cum sancto sptrtlu.
10 thu inan fona une simblun
ferscurgan kiuuerdoes
ni eonaltrc megi
keterran
archaufte thine[mu] pinato
11 ther
thurah unsih za hollom
nidar stigan kiuucrdotos
thaz todes scolom
libes cabis kisti
12
thir
nahtlichemo zite
lop reozzante singemes
pilaz uns truhtin
pilaz gehanten
13 thanta du scibo urchundo inti sua-
narì pist
tben nioman mac triugan
(117*) tauganiu uuizzantheiti
unsera schanti spor
14
thu unserero prustio
eino spurrento pist
thu uuntono luzzontero
cuatcr az standanter lacbi
15
thu pist ther kiuuissemu zite
kepenter enti uueralti
thu alierò frditim
rehter lonari pist
nu nuiho pittemes
thaz unsero reinnes uuntun
ther pist mit faterò sun
siniblum mit uuihcmo atume
10, 1 a übergeschrieben.
11,
4 donaris 13, 1 quia ¿si tool zu streichen.
ut a
14, 4 adsiste IG, 2 nostrç
14, 4 standant1 15, 1 pft 15, 3 frchti lü, 4 siiublu
374
MH=Murbacher Hymnen
AetcrnQ rcruni conditor,
noctcwi dicmquij qui régis
et temporil»» dans témpora,
ut adlcucs fastidiuM.
Proco
dici iam sonat
noctis profunde peruigil,
nocturna lux
uiantibu«
a nocte noctew»
segregans.
Hoc excitatus lucifer
soluit polum caligine,
hoc omnis errorum choras
uia»t nocendi
desserit.
Hoc nauta uires eolegit,
pontique mitescunt fréta,
hoc ipsa petri ecclesia
canente culpa?» diluit.
Surgamus
ergo strenue,
gallus iacentes excitât
et somnolentes
increpat,
gallus negantes
arguit.
(Jallo
canente spes rediit,
egris salus
refunditwr,
muero latronis
soluitur
lapsis fides reuertittir.
Hymnen XXV, 1 - 6.
XXV.
ι
cuuigo
rachono sel ali an to
naht tac iob Hier rihtis
inti ziteo kepanti ziti
thaz crpurrcs
urgauuida .
2 forahai'o tages giu lutit
thera naht tiutìn thurnhuuachar
nohtlili lioht uuegontew/
fona natiti naht suntaronti
;j theiuu
eruuahter tagesteni
intpintit himil
tuuchli
themo iokiuuclih
irrituuino samauunga
uuec tcnennes
ferlazit
4 themu ferro chrcfti keli.sit
seuues ¡oh kistillent
kio/un
tlicnm sclbiu pieties
samanunga
sinfiantcino sunta uuaskit
Γ» arslantem auur ih
hano
liikante uuccliit
ititi staffiline re ss it
hano laugenente relsit
C» henin siugautniio uiiau
i>ii<c]ian [ist]
sinché m heili auur kio>/[/.an \A]
uuaH'afn] thiupes int puntan
pisliften kilauba
uuiruit
XXV. Daniel 1. In. 4, 3. ."{, 4 doeorit f>. 4 argtiit nus r«*ur, trtthr-
schcinlich fiir increpat G, 1 lies redit (>, ti :«'fíri, ein klchus ¿wischnnjcsJiric-
bencs a ausradiert.
XXV, 1, '.i vor ki'panti int
kipis ausradiert, tins zu Ihinirls li-suri this stim-
men würde. 2, .'$ uuegonto 'Λ,
2 int|>hitant, dus a sdir klein -md
undeut-
lich, so dass man
es fasi als i lesen konnte. f», 1 .sinuliiohi» >'<. -¿ >uwh>-
tí, 3 uuaüa
375
M H= Mur bac her Hymnen
Hymnen XXV,
7—XXVI, 3. |
56
, pauentes respico
et nos uideudo corrige,
si nos respicis, la]»si
non cadunt,
fietuqw« culpa soluitwr.
Tu lux refulge seusibtw
noctisque somnum discute,
te nostra uox prinium sonet,
et ora soluaiiiM« tibi.
Te
decet laus, te decot yninus,
tibi gloria deo patri
et filio cum aando s[tiriéu
in sécula sccwlorum. amen.
beilant furabtanto ¿asili
inti unsib kesebanto kirihti
ibu usih kisibis pisliftc ni fallant
uuot'te iob sunta inpu[njtan uuirdit
H thu Hobt arskin
huetim
tbera naht i oh slaf arscuti
thili unsriu stimma erist lutte
inti muuda keltern thir
XXVa.
1 thir krisit lop
[thir kiisit] lopsanc
thir tiurida cote faterò
inti sune mit uuihemo atume
in uueralti uueraltco uuar
(117h)
Te diMin laudanum,
te dominum confitemur.
Te çternu?« patrem
omnis terra uencratur.
Tibi
omnes angeli, tibi cacli
et uniuersç potestates,
Tibi ccrubin et syraphin
incessabili uoce proclamant.
S«mc¿ks aam-ltiH aatu-tus
dourinns dam sabaoth,
Pieni sunt « çli et tern·
magestate glorirç tmj.
XXVI.
(117h) lliili cot [lobojmes
thih [truhtijnan gehemes
thih euuigan later
ookiuui'lih erda uuirdit eret
[thijr alle [angijla [thi]r [liimijla
[in]ti allo kiuualtido
[ thijr [cerubin inti siraphiu J
unhilihunlicluTU stiamo í^ora] liaient
iiuiher [uuihe]r [uuihc]r
[fruhjtin [co]t herro
lolliu siiit [himijla [injti |cr]da
t li era îneginchiefti tiurida f thi ]nera
7, 1 pauente:, a ausradiert. H, .'{ nostra, das s in χ hinein Korrigiert.
XXV · fehlt hei Daniel usw. Dass die strupfte
als selbsländiycr hymnus ¡fidi,
zeigt der grosse
aitsanijshncltstahc der fis. und die bemerknng der ISenedictincrreycl
cap. XI (iV. (»y I¡alterner): et .sii)iKC<|uatiir inox ah abbate vnmum 'to «leset laus',
auf die mich Slcinmeyer
aufmerksam machte. XXVI. Datiicl2, 27(ί. li, 3
séraphin li, 'Λ terre
7, 3 ρΐκ/tstc aus u corriijiert. 7, 4 inputan XXVI, 2, li ergänzt nach
1, 7, 1 2, 4 atmiy
""Ebbinghaus 486: als M arginalglosse folgt inti stunta
376
MH=Murbacher Hymnen
Hymnen XXVI, 4—10.
57
Te gloriosas apostolorutn chorus,
To prophetaram laudabilis numerus,
Te martyrum candidatus
laudat exercitus.
Te lier orbei»
terrarum
sánela confitetur çcclesia,
Pâtre»» inmense magestatis,
Uenerandum tuum uerum unicum
filium,
Sanctum quoque paraclitu//¿
spiWluni.
Tu rex glorie, christus,
Tu patri sempiternus es filius,
Tu ad liberandum suseepisti homine/»:
non orruisti uirginis uteruw/.
Tu deuicto
mortis aculeo
aperuisti credentibus
regna celorum.
Tu ad dexteraw dri sedes
in gloriam patris.
ludex crederis esse ueuturus.
Te ergo quesutnus,
tuis famulis subueni,
quos juicioso sanguine redemisti.
Actinia sac cum sanctìs tuis
gloria niuncrare.
4
[thijh
tiurlicher potono cart
[thijh uuizagono loplichiu ruaua
thih urchundono kasconnot
lobo[tj beri
5
[thijh
[thuruhj umbiuurft erdono
uuihiu gihit sa[manunjga
fat«· ungimezenera
meginchrefti
crhaftan thinan uuaran einagu[nj
sun
uuihan auh trost atum
0 thu cliuninc thera timido [chrjist
thu fateres simbligcr pist sun
thu /a arlosanne antingi mannan
ni leithlichctos thera magidi res
7 thu kcrihtemo
ubaruunnomo
todes angin
intat[ij
calaupenti'wi
riclii himilo
8 thu za /esumili [cojtes sizis
in tiuridu fateres
suanari (
/a j kclaupanm* pist uuesan
('bumt'tiger
Î) [tbi]b auur p|ittt>]nn*s
[thi|iu'w s[cal]cliiin hilf
thea tiiircino pinate jarchauttosl
niuigcro
tua mit ιιιιϋκν//
thine;//
t iurida lonot
6, 4 tùrbine, in das c ein i hinewgesvhrirbnt. tt. ."{ ludo\ uns ntsur. crc-
deris] deris, ere wit
rerwcisungszrivhnt am ramlr. «.», \\ sanguinii· (ni in liga-
tur), das e «ito i oder dem ersten
zwje. eines s eorriyicrt.
■\, 4 lobo, das vielleicht
nicht schreibschier ist. b, .'5 fut1 h,
7, 1 ubaruunnomo am rande unmittelbar vor thu 7, .'( ¡ηUt calaupente
thine/»] nti 10, 1 uuilic thiuc
377
!>, 2
MH=Murbacher Hymnen
58 Hymnen XXVI ,11 — 16.
Saluum sac populum tuum, domine, 11 k[ehal]tan toa folh liât thinaz
[truh]tin
et benedic ereditati tue, [inti uui]hi [er]bc [thine]mu
Et rego cos et cxtollc illos [in]ti rihti sie erheui sie
usque in etemum. unzi in cuuin
Per singulos dies beuedieimt« tc 12 tkurah eiuluzc taga uucla quhedemes
thih
et laudaniue nomen tuum [in]ti lobomes [na]mun [thi]nan
in scc«I«m et in sccwlwm scculi. [in uueral]ti [inti in nueral]ti [uue-
raljti
Dignare, domine, die isto l'ò kiuuerdo [truh]tin [ta]ge [thejmo
sine peccato nos custodire. ana [sunjta unsih k[chal]tan
Miserere nostri, dewime, 14 .... do [un]ser [truhjtin
miserere nostrì. .... de [un]ser
Fiat misericordia tua, dotnme, super 15 si [kena]da thiniu [truh]tin [u]bar
nos, [un]sih
quemadmodum sperauimu* in te. thiu mezu [uuantojmes in thib
In te, doȒt'nc, speraui, ' 16 [in tbi]h [truh]tin uuanta
non
confundar in cternwn. ni si kiskentit in euun
12, 1 dies aus
e coirigiert.
12, 1 thur
12, 3 «6er et in seculum steht nur ein ti, das vielleicht zu
et gehört; dann wäre für das erste uucralti
der sing, zu setzen.
378
MNPs=Altmittelfrlinkische und
altniederfränkische Psalmen
Altmittelfränkische und
altniederfränkische Psalmen
(MNPs)
Überlieferung: Berlin, Deutsche Staatsbibliothek. Ms. Diez 4° 90 (32
Seiten mit Psalm 53,7-73,9,
Abschrift des 17.
Jahrhunderts, im Jahre
1800 in Leiden
auf einer Auktion erstanden);
Leeuw arden, Provinciale Bibliothek van Friesland Ms. 4e 149 (ein
doppelseitig beschriebenes, von einem neuzeitlichen Schreiber wahr-
scheinlich nach einer Vorlage in der Kanzleischrift
des 16./17.
Jahrhunderts geschriebenes, 1823 auf einer Auktion in Leiden
erstandenes
Blatt mit Psalm 1,1-3,6 und vom Schreiber
nachgetragenen
Verbesserungen am Rand);
Leiden, Universitätsbibliothek/Bibliotheek
der Rijksuniversiteit Ms.
Lips. 53 (26 Seiten mit einer
alphabetischen Wortliste von Justus
Lipsius mit mehr als 800
nachträglich
alphabetisierten Auszügen
(Glos-
sen) sowie mit meist in belanglosen Hinweisen auf niederländische
Entsprechungen der altfränkischen
Wörter
bestehenden, zum Teil mit
den Bemerkungen im Brief des Lipsius an Schottius identischen Kor-
rekturen und Ergänzungen
von Lipsius selbst);
Lipsii, J., Epistolae selectae centuria tertia ad Beigas, Antwerpen
1602, Cent.
III, Ep.
XLIV, S. 43-54 (Brief
des Justus Lipsius
vom 19.
12.1598 an
den Antwerpener Juristen Henricus Schottius mit darin etwa
500 nachträglich alphabetisierten Auszügen (Glossen), welche
offenbar
nicht direkt auf die Leidener Handschrift zurückgehen, aber mit den
dortigen Randnotizen enge Verbindung
haben);
Mylii, A. van der, Lingua Belgica,
Leiden 1612, S. 152-155
(fehler-
hafter Abdruck von Psalm 18
nach einer von Lipsius gelieferten
Vorlage mit niederländischer Übersetzung);
Steinmeyer,
E.-Sievers,
E., Die althochdeutschen Glossen, Bd. 4 1898,
Neudruck Zürich 1969, 685-686 (14 Glossen, von denen 7 zu Psalm 55
gehören).
Am 19.12.1598 teilte
der niederländische
Humanist Justus Lipsius
(1547-1606) dem
Antwerpener Stadtsyndikus Henricus Schottius mit,
daß
er von dem Lütticher
Kanonikus Arnold van Wachtendonck (1535-1605)
einen alten Psalter in Latein mit über die einzelnen Wörter
geschriebener deutscher Erklärung zur Einsicht erhalten habe, der
etwa zur gleichen Zeit wie die Straßburger
Eide geschrieben worden
sei. Aus dieser Handschrift fügte
er einige hundert Wörter
dem Brief
bei. Anscheinend ließ er
außerdem
(1591) die
Handschrift abschreiben,
da Abraham van der Myle 1612 in seiner Lingua Belgica
einen Psalm
18 ex
Lipsii exscripto abdrucken konnte. Vielleicht ist die Berliner
Handschrift, in welcher ein erster Schreiber Psalm 53,7 bis 64,13 und
ein zweiter Schreiber Psalm 64,14
bis 73,9 schrieb,
ein Teil dieser
Abschrift. Woher die verschollene mittelalterliche Handschrift Wachten-
doncks, welche nach dem Sprachstand auch in das 10. Jahrhundert
gehören könnte und von welcher die
Leeuwardener Handschrift noch die
Psalmen 1,1 bis 3,6 überliefert, stammt, ist nicht bekannt. In
Frage
kommen vor allem die Klöster
bei Krefeld oder Xanten oder in der
niederländischen
oder belgischen Provinz
Limburg.
Inhalt: Der Text ist
der Überrest
einer frühmittelalterlichen,
ziemlich
mechanischen, den Sinn wenig erschließenden Psalmeninterlinearver-
sion, die nach Ausweis der erhaltenen Auszüge (Glossen) auch noch
verschiedene Cantica enthielt.
Der zugehörige
lateinische Text ist nur
zu den Psalmen 1 bis 3 und 18 sowie zu den Auszügen (Glossen)
überliefert.
Die lateinische Vorlage ist im einzelnen unbekannt,
scheint aber in der Nähe
der sog. Codices Aicuini gestanden zu haben
und auch Lesarten aus dem Psalterium
Romanum und möglicherweise
den Kommentaren des Augustinus enthalten zu haben.
Vermutlich liegt den Psalmen eine altmittelfränkische (altsüdmittei-
fränkische) Psalmenversion zugrunde, welche
ein altniederfränkischer
379
MNPs=Altmittelfrlinkische und altMederfränkische Psalmen
Geistlicher in das
Altniederfränkische
umsetzte, wobei er jedoch diese
Arbeit zu Beginn so unvollkommen durchführte, daß der altmit-
telfränkische
Sprachstand der Vorlage in den erhaltenen Psalmen 1,1
bis 3,6 und
in den nur in Auszügen
(Glossen) überlieferten
Psalmen
3,7 bis 9 weitgehend bestehen blieb.
In den nur in Auszügen
(Glos-
sen) belegten Psalmen 10
bis 17 zeigt
sich dann der von Psalm 18
an
eindeutige Wechsel in das Altniederfränkische, nach welchem die
Vorlage nur noch in einigen altmittelfränkischen Überresten zu
erkennen ist. Auffällig
sind altsächsische Merkmale in etwas mehr
als
30 Wörtern vor allem der ersten
Psalmen. Vielleicht deutet dies darauf
hin, daß die
Vorlage in einem westfälischen
Schreibort nach
altmittelfränkischer Vorlage
geschrieben wurde.
Die zusammenhängenden altfränkischen
Psalmentexte (von 25 Psalmen)
enthalten schätzungsweise 5500 altdeutsche Wörter, die insgesamt 877
Auszüge
(Glossen) etwas mehr als 900.
Von den 877 Auszügen entfallen
knapp 150 auf
vollständig
erhaltene zusammenhängende
Psalmentexte,
mehr als 770
dagegen auf die im übrigen
verlorenen 125 Psalmen.
Etwa 350 Wörter in den Texten und etwa 100 Wörter 1n den Auszügen
sind altmitte 1frankisch, knapp 5200 Wörter in den Texten und
knapp
800 in
den Auszügen
sind altniederfränkisch.
Die rund 450 alt-
mittelfränkischen
Belege verteilen sich auf rund 300
Stichwörter,
die
rund 6000 altniederfränkischen Belege auf schätzungsweise 1250
Stichwörter.
Ausgaben: Halbertsma,
J.H., Hulde aan Gysbert Japiks, Leeuwarden
1827, 2. Stuck
264 ff.
(Psalm 1-3,6); Hagen,
F.H.v.d., Niederdeutsche
Psalmen aus der Karolinger Zeit, 1816 (Psalm 53,7-73,9); Heyne, M.,
Kleinere altniederdeutsche Denkmäler, 1867, 2. A. 1877, Neudruck
Amsterdam 1970 (Psalmen
S. 1-40, Glossen
S. 41-59); Helten,
W.L. van,
Die altostniederfränkischen Psalmenfragmente,
die Lipsius'schen Glos-
sen und die altsüdmitteifränkischen Psalmenfragmente mit Einleitung,
Noten, Indices und Grammatiken, Bd. 1,2, Groningen 1902, Neudrucke
New York/London, 1969, 1970,
1984; Kyes, R.L., Old
Low Franconian
Psalms and Glosses, Ann
Arbor 1969 (unvollständig); Gysseling, M.,
Corpus van Middelnederlandse
Teksten, Teil 1, 's-Gravenhage
1980;
Quak, Α., Die
altmittel- und altniederfränkischen
Psalmen und
Glossen, Amsterdam 1981.
Literatur: Ehrismann,
G., Geschichte der deutschen Literatur, Teil 1
2. A. 1932, Neudruck 1966, 271; Schöndorf, K.E., Die
Tradition der
deutschen Psalmenübersetzung, 1967;
Köbler,
G., Verzeichnis der
Übersetzungsgleichungen der altsächsischen,
altniederfränkischen
und
altsüdmittelfränkischen Psalmenfragmente, 1971; Minis, C, Biblio-
graphie zu den altmittelfränkischen
und altniederfränkischen
Psalmen
und Glossen, 1971;
Quak, Α., Zu
der lateinischen Vorlage der alt-
mittel- und altniederfränkischen
Psalmenfragmente, Amsterdamer Beiträ-
ge zur älteren
Germanistik (ABäG) 1 (1972), 1; Quak, Α., Die Glossen
von Lipsius in dem Brief an Henricus Schottius und in der Leidener
Handschrift, ABäG 2 (1972), 63; Quak, Α., Das Leeuwardener Fragment
der sogenannten Wachtendonckschen Psalmen, ABäG 5 (1973), 32; Quak,
Α., Studien zu den altmittel- und
altniederfränkischen
Psalmen und
Glossen, Amsterdam 1973,
103 (1981); Quak, Α., Wortkonkordanz zu
den
altmittel- und altniederfränkischen
Psalmen und Glossen, Amsterdam
1975; Smith,
J., Mittel-
und Niederfränkisches in den
Wachtendonck-
schen Psalmen, Niederdt. Wort 16
(1976), 63; Klein, T., Studien
zur
Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und
althochdeutschem
Schreibwesen, 1977; Sanders, W.,
Altniederfränkische
Psalmen, Verfas-
serlexikon, 2. Α. Bd. 1 1978, 311; Grauwe, L. de, De
Wachtendonckse
psalmen en glossen,
Bd. 1 Gent 1979; Quak, Α., Zur Sprache der
sogenannten
Wachtendonckschen Psalmen, Niederdt.
Jb. 103
(1981).
380
MNPs=Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
Technische Hinweise:
Die Ausgabe folgt grundsätzlich
der wohl am
weitesten verbreiteten Ausgabe van Heltens,
ordnet die Texte aber wie
Quak in der vermutlich ursprünglichen Reihenfolge der Psalmen.
Außerdem
werden die Auszüge
(Glossen) aus ihrer überlieferten
alpha-
betisierten Ordnung gelöst
und in der Reihenfolge der Psalmen wieder-
gegeben. Sofern Text und Auszüge nebeneinander überliefert sind, sind
sie abweichend von Quak parallel auf zwei gegenüberliegenden Seiten
abgedruckt. In Fußnoten
der jeweils linken Seite bzw. Klammern (bei
den Auszügen)
werden die von van Helten abweichenden
Besserungen
Quaks aufgeführt,
soweit sie als wesentlich angesehen werden. Dort wo
van Heltens lateinischer Text der Auszüge nach Auflösung der
alphabetischen Ordnung seinen Sinngehalt verlor, wurde er durch den
von Quak gebotenen Text ersetzt. Die Beziehung zwischen lateinischem
Vorlagewort und altdeutschem Übersetzungswort der Auszüge wurde
durch Fettdruck verdeutlicht.
In den geschlossenen Psalmentexten bezeichnen die Sternchen er-
schlossene Formen und Ergänzungen,
in den Auszügen
erschlossene
Formen.
Ganz
oder teilweise altsächsische Wörter wurden ganz oder
teilweise
unterstrichen , altmittelfränkische Wörter in
Psalm 10 ff.
durch
.^^^»und altniederfränkische Wörter in Psalm 1-9 durch ...........
gekennzeichnet.
381
Κ ΝPs=Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
Ps.1,l=v.H.538=Q.l:Beatus vir qui non abiit niuueht
Ps.l,l = v.H.663=Q.2:et in cathedra pestilentiae suste
non sedit
Nach Quak,
Α., Die altmittel-
und altniederfränkischen Psalmen und
Glossen. Nach Handschriften und Erstdrucken neu herausgegeben,
Amsterdam 1981, 1st 1n den nach der Ausgabe van Heltens gezählten
Zellen zu lèsent
Ζ. 15:statt Selig Saug
Z.17:statt uuor uor
Z.i7:statt ungoneÇKëro ungenethero
382
Μ Ν Ps-Altmittel fränkische und altniederirankische Psalmen
DIE ALTSÖDMITTELFRÄNKISCHEN PSALMENFRAGMENTE »).
Psalm I.
1. Bcatus uir qui non abiit in 1. *Sclig man ther *niuueht
consilio impiorum, et in um pec- *uuor in gerède ungonëthero, *inde
catorum non etetit, et in cathedra in *uuege *8undigero nettuni, inde
pestilentiae non eedit; in *slnole *mfle *ne sai;
1) Notiz. Die Überlieferung (vgl. Kinl. §3) strotzt von sehlern und bildet so einen
gegensatz in der abschritt von Ps. 53—73, die im grossen und
ganzen offenbar die
Wachtendoncksche hs. getreu widergiebt. Bemerkenswert ist ausserdem
noch fol-
gendes. Kin blick in die manuscripte, die in der im
nusgnng des IG. und im laufe
des 47. Jahrhunderts in den Niederlanden üblichen
sogenannten kanzleischrif t
geschrieben sind, lehrt : dass daselbst am wortschlitss stehendes η manchmal
von
einem schnorkel versehen ist, der dem bnchsUibcn Ähnlichkeit
mit dem ¡/-zeichen
verleiht; dass
eines der lieiden in solchen hss. für r verwanten zeichen sich
öfters
so wenig von dem «-reichen unterscheidet, dass gar
leicht ein η fui r angesehen
werden konnte; dass der
besagter seht ist eigentümliche, nllerlei vnrlntionen aus-
weisende e-tvpus mitunter einem (-, mitunter einem o-, mitunter
einem c-zeichen
ähnlich aussieht. Wenn sich nun aber in nnsrrer jungen (in Inteinlscher schrift
geschriebenen) copie ein t/ findet für »ι (.tinnì/ 1,3) und statt η ein r begegnet {rc
von hexe. 1,4, Ihicrot 2,11, »imi· 3, Γ») oder statt e ein f(*7osf|.t,
tia/ifl.t1,2, hcrc.nl
2, B, Godi % 11) oder η (no 1,1, nohe 1,4, nuoz,
fcruuorthan 1,0,
thin 3,1) oder c
(niiir/it 1,1, vttwrhl 1,3, »¡wicht 1,4),
dann liegt rs imho, anzunehmen, dass
solche feliler auf Verlesung ans den
betreffenden hiic.listaben «1er kanzleisrhrift
beruhen und beugte ropic nlsn nicht direct aus der Warhtendonckschen hs. her-
vorgPRan«;en ist, sondern als eine absrhrift zu Rolton hat, die durch ein in
kanz-
leischrift geschi iebenes apogrnphnn vormittelt wurde.
VVe^en der im lat. text durch gesperrten «huck hervorgehobenen wolle vgl.
tini. § 7/?.
Î 1. Salii/: s. <·ι-. Il £ !) — η
i urbi: vgl. ΠΠ8 timi s. die Noti/ — vor.— enne: es
begegnet sonst nur iii«V oder i»i — itiicfie — xandirjero: das vcrhültnismiUsip
häufige η für m dieses
a|iographoiis (s noch Ihn % 7; in den andren nWlirislrn
l im gameti nur ihpiinnl it für », s. zu ΓΛ,7) tnarht es
wnhrsi-heinlirh,
dies»· fehler in
der /weitrii copie (s. oben die Noti/.) entstanden, indem ·Ιι*ι·
ÜM·!· ein it-zeirheii seiner voi lag«, drs^rn bride rtwas
gekrümmte teile sirh
nilifi niihritru, für η ansah — stunl·' — ntt/fle (vgl. lìlUl) — «o: vgl. oben
die Notiz.
383
MNPs=Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
Ps.l,2=v.H.526=Q.3:sed in lege Domini noua (Q. ñauo)
Ps.l,2=v.H.206=Q.4:sed in lege Domini euuen (Q. euun)
Ps.l,3=v.H.767=Q.5:quod fructum suum dabit uuahsemo
(Q. uuahsemon)
Ps.l,3=v.H.648=Q.6:et omnia quaecumque faciet souuelixo
Ps.l,4=v.H.26=Q.7:quem proicit ventus a facie antlucce (Q. anlucce)
terrae
Ps.l,5=v.H.96=Q.8:ideo non resurgunt bethiu
Ps.l,6=v.H.351=Q.9:et iter impiorum peribit geuuerthe
(Q. geuerthe)
Ps.l,6=v.H.242=Q.10:et iter impiorum peribit feruuerthan sal
Abweichende Lesungen
nach Quak:
Z.7:statt dei domini
Z.17:statt decidet defluet
Z.27:statt resurgent resurgunt
Z.31:statt
deus Dominus
Z.7:statt Noua Ñauo
Ζ.7:statt euuen euun
Z.8:statt uuilleo uuille
Z.8:statt euuen euun
Z.14:statt uuahsemo uuahsemon
Z.15:statt louff louf
Z.21:statt ungonethe ungenethe
Z.21/22:statt niuueht neuueht
Z.24:statt antlucce anlucce
Z.28:statt och oh
Ζ.29:statt rechtero rehtero
Z.33:statt geuuerthe geuerthe
Z.33:statt ungonethero ungenethero
384
MNPs-Altmittelfränkische und altniederirankische Psalme
PSALM Ι.
2.
Sed in lege «lei uoluntus
eins:
et in lege eius niedilubitur
die sic nocte.
3. ICt
erit tanquani lignum
quoil piantatimi est secue deeur-
6US uquarutn, quod fruetum suum
dabit in tempore suo; et folium
eius non
deeidet,
et omnia
quaeeumque
faciet prosperabun-
tur.
4. Non sicimpii, non sie: sed
lanqiiam
puluis, quem proiieit
uentUB a facie terrae.
5. Ideo non resurgent impii
in iudicio,
ñeque
peccatores in
coneilio iustorum,
6. Quoniam nouit d e u 8 uiam
iustorum, et iter impiorum per-
ibit.
2. *Nona in
*?mtcn *i/(»iÍíw
*unill<ut sin: inde in *entien **inro
thenken sal dayes inde * nahtet.
3. Inde *uiiesan
sat als» holz
that gränzt tinart hi fluzze *nttax-
sere, that *uuahsemo *slnan *genan
aal in stunden sìnro; inde lïmff sin
*niuiieht *nitheruallan
*sal, inde
alla *stmueixxo
duen sal *ye-innl
uuerlhan sulen.
4. *Niuueht s» *ungonêthet
*ni·
uueht so:
*noua also stuppe, that
fonmirpet uuint fan
antlucce er-
then.
5. Bethiu ne iupstandunt nn-
gcriêthege
in *urdéilef ne öch sun-
dege
in igerïde rechtero.
6. Uuanda *uxi¿z igni uiieh *rech-
tero, in geuuerthe
*ungonèlhero *fcr-
uuerthan
aal.
2. Ñauo: vgl. *noua 1,4 = ahd. noba
nisi, sed — euun: s. zu 206
— G odia: s.
wegen des t fur e die obige Notiz;
*godes zufolge lag dem Übersetzer nicht domini
der Vulg. vor, sondern eine {übrigens weder
in Sabatiers noch in Tischendorfs ausg.
verzeichnete) var. dei (das nämliche gilt für got = deus, gode = deo, -um von
1,6.2,2.
4.7.11.12.3,4 5) — mulle: wegen der endung
mit -e- vgl. Gr. II §1%
—
eniiiii: aus dem m ist auf euuen
als alte lésait
zu Schliessen («las
einem ¿-zeichen
ähnliche e-zeichen der kanzleischrist wurde
mit folgendem η
in der copie uls tu
nachgeschrieben, vgl. das oben in «1er Notiz und das unten zu '2,10 bemerkte)
—
siuro — nahlls: s. oben die Notiz.
il. nuesan — nuassere: wegen der endiings.Gr.il §Μθ — mtahsemo .sinay (vgl.
•lie Notiz) gevausal — ninucht: vgl. die Notiz — ni thervallan san (η
für / durch
anlass von voranstehendem -an
; dem *nilheruallan sal zufolge lag dem Übersetzer
nicht das defluef. der Vulg. vor, sondern die
var. (s. Sabatier) deeidet — sonnelix:
das χ der (bereits im
Wachtendonckschen cod. stehenden) lesart (vgl. 648) weist
auf mit so verbundenes touuelic hin
(rgl. Gr. II §73) — gesuleit: einsclialtung
von
1 durch anlass von folgendein sulen, ei durch
Verlesung aus n.
4.
niuucht: vgl. die Not. — nugonet here nohe: wegen r für n, o fur e s. die
Not.,
wegen e für i vgl. unten zu 2, 10; auch die Verlesung von e aus (
begreift
sich bei beachtung des in der Not. bemerkten;
ein adj. ungono the ist zu eischliesscn
aus dem gen. pl. ungonilhero 1,1.6 — norm (vgl. zu 1,2).
5. upstandunl
als
pnies. pro futuro; denkbar
wäre hier auch als voilage das
reim glint der varr. (s.
Sab.) — unidle — Vulg. concilio,
var. (s. Sab.) consilio.
fi. «uoz; vgl. die Not. — wegen gol vgl. /n 1,2 — reclero — uwjnwtlieni: vgl.
Ind. II — fevuuorthan:
vgl. Gl. 2i2 und beachte die Not.
385
MNPs=Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
Ps.2,l = v.H.744=Q.ll :Quare fremuerunt gentes umbe uuat (Q. uuath)
Ps.2,l = v.H.113=Q.12:Quare fremuerunt
gentes bizzedon
Ps.2,l =
v.H.685=Q.13:Quare fremuerunt gentes thiede
Ps.2,4=v.ll.l25=Q.14:qui habitat in caelis buot
inridebit eos
Ps.2,4=v.H.88=Q.15:qui habitat in caelis bescofen sal si
inridebit eos (Q. bescoffon)
Ps.2,5=v.H.l=Q.16:in ira sua abulge
Abweichende Lesungen
nach Quak
Z.16:statt deum Dominum
Z.24:statt
deus Dominus
Z.27:et fehlt bei Quak
Z.33:statt imperia praecepta
Z.lOrstatt uuat uuath
Z.23.-statt bescofen bescoffon
Z.27:statt in in heizmuode in heizmuode
Z.28:statt sal si sal her si
386
MNPs=Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
02 PSALM II.
Psalm II.
1.
Quare Iremuerunt gentes et 1. Umbe
*uuat *blzzedon thiede
populi meditati aunt inania? inde fluide thähten tríele things
2.
Astiterunt reges terrae et 2. Samenstuendon
*kuninga er-
principes conuenerunt
in unum then in fursten *8amenquämen in
nduersus deum et nduersus Chris- m
*unithar tgotinde*uuithar Crist
turn eius: Binan:
3.
Dirumpamue uincula eorum 3. *Cebrecan *uuir gebende
irò
et proiiciamus a nohis iugum ip- in *tmuucrfon *uuir fan uns joh
sorum. iro.
4.
Qui habitat in coelie irride- 4. Ther*buotinhimelenìbe9cofen
bit eos, et deu
s subsannabit eos. sal si, in ïgot bespotten
sal si.
5.
Tune loquetur
ad eos in 5. Than sprecan ml ce hin in
ira sua, et in furore suo contur- îibulge
sïnro, in *in *héizmnode
babit eos. *sïnro *driumon *sal *si.
6.
Ego auteni constitutue sum 0. \Jkm *giuuisso gesazt bin *ku-
rex
ab eo super Syon mon lem ning *uan
himo uuer ìSyon ban
sanctum eius, praedicans impe- *hëilegen sìnan, sagende igeimi siivi.
ria eins.
/7 1. wtath — b'meden: ich set/e, wenn gleich eine forni »tis -en
tin sich nicht
zu hentistnndcii wüte (»μ!. Or. Il
S9*>), »steli Gì.UH lAztedon un, weil hier
eher -en
nus -on als -on mis -en verderbt werden konnte (s. liocli Or. II §
45α)— wegen îles
dt von laide 9. Or. II S10. .
*2. kulining:r: -er für -a durch tinlnss
von folgendem er- (wegen der emlttn·;
vgl. knmmtja 2,10) — sanwnes: <!ns -es cntslnnd (in der
Wnchteiidoncksclicn Us.
oder einer vorluge derselben) durch hiiIüss des -es von principes (vgl. zu 00,7) —
niniltiar (zweimsil) — wegen gol vgl. zu 1,2.
il. Ct'brcran: r für c (od. kf) durch
anlass von voranstellendem r — «iff»· —
nertuter/on »im»·. ,
i. bnol — 01. R8 lint beso fon; Λνβχρη
des für die title lesati tuigcsct/lcu -um
heuchle Or. Il
§ 89 und zu 01. 88 bemerkti«s — wegen f/ol vgl.
zu 1,2.
Γ». dns «-ine i« fehlt — heiz rnliofl··: ihis ra ent«lnnd wol hereiti
in ·!«'»■ ersten
copie (vgl. üb. die Nuli/, und das η für η in 70,
Γ» und 01.
Uli; der erste strich von
in winde für »· unbesehen); H
für » schrieb der jüngere ropisl durch nntüss der in
•1er kiiit/lnschrift riflera zu beobachtenden itlintichkeit zwischen dein
ti-zrichen und
der libatili· für li — miro — itruonnn — sal xi fehlt in der copie.
t». //.,
wie auch 2,7. il, 1.1. Γι. und *ic. ir»'2(¡ius l's 0): brachte auch thik 2,7 gegen-
ülirr /Λ (Kiiil. SO/')» ""'^1 i*, 1. 4. Γι ; indessen steht die Zuverlässigkeit dei für l's. I—¡I
überlieferten k und /ι nicht gnu/, ausser finge,
indem es denk hur wäre, dass der schici-
her unserer hs. in seiner vorlnge (vgl. ob.
die Noti/) das /u l's. ΓιΟ,Ο gemeinte zwei-
deutige zeichen der kniuleischrist \oiTand und
für eventuell gemeintes Λ ein k oder für
k ein A schrieb— ifnnnisso — ktiingtutn — Vulg. Sion, in Nòlkcrs Int. textSyon —
ttfilenen: η fürij durch anlnss von folgendem η— Vnlg.pineccptnm, var.(s.Sah.)imperia.
MNPs=A1tmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
Ps.2,7=v.H.560=Q.17: Dominus dixit
quat
Ps.2,8=v.H.418=Q.i8:et dabo tibi gentes thereue
hereditatem tu am
Ps.2,8=v.H.426=Q.19:et possessionem tuam heuode
términos terrae
Ps.2,9=v.H.104=Q.20:tamquam vas figuli bilitheres
confringes eos
Ps.2,10=v.H.171 =
Q.21 :erudimini qui
iudicatis
terram
duomot
Ps.2,n = v. H.746=Q.22:servite Domino in timore uorton
Ps.2,ll=v.H.510=Q.23:et exultate ei in tremore mendiot (Q. m
Ps.2,12=v.H.117=Q.24:adprehendite disciplinam biuet
Ps.2,12=v.H.243=Q.25:pereatis de via iusta ueruuerthet
Ps.2,13=v.H.154=Q.26=cum exarserit in brevi kurturo
uriste
ira eius
Abweichende Lesungen
nach Quak:
Z.7:statt Deus Dominus
Z.15:statt tanquam ut
Z.22:statt deo Domino
Z.23:statt cum tremore in
tremore
Z.27:statt deus Dominus
Z.14:statt Gerichten Gerihten
Z.14:statt ruodan ruodun
Z.15:statt isirnero isernero
Z.24:statt mendiot mendilot
Z.28:statt rechta rehta
Z.29:statt Than Then
388
MNPs-Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
PSALM II. 93
7.
Heue dixit ad me: filius 7. Wot
*quat *ce mir : sun
tnin
meus es tu, ego hodie genui
te. hü *(Λ«, iti *hiudo yebar ilhik:
8.
Postula
a me, et dabo Uhi 8. Bidde fan mir, inde geuan
gentee haereditatem
tuam et pos- sal Ihir thiedc *hereue Uhìne inde
sessione»! tuam términos terrae. *heuode Uhhie ìganerke erlhon.
9.
Reges eos in uirga ferrea, 0. Gerichten
saltu si in tntorfan
tan qua m uas figuli
confringes *tsirnerot ìalso uaz bilitheres cebre-
eo8. kan sallu et.
10. Et
mine, reges, intelligite: 10. Indenïï, kununga,
fornemot:
erudimini qui iudicatis terram. gdierot *mterlhet *ir *ther *du<mwt
ertha.
11.
Sentite
deo in timore, et 11. *Thwnot
*gode in uoWrm,
exsultate ei cum tremore. in * mendiât himo bit *beuungon.
12.
Apprehendite
disciplinan), 12. *Biuët the
tèra, that *ni-
nequando irascatur de us, et pe- «tranne gebulgan uuerthe ìgot, in
rentis de uia iusta. *uerutìerthet fan *ttuege \rechUi.
13.
Cum exareerit in breui ira 13. *Than *herlnimwt in *knr-
eius, beati o m nee qui
confidunt turo
*urùte äbulge «in, selige alle
in eo. (hie *gelrUuunl in
hiino.
7. wegen Got vgl. zu 1,2 — atiace: vgl. 01.560
— tha: vgl. zu 1,1 — wegen
iTt s. zu 2, fi — hindo — wegen thik s. zu 2, ß.
ft. Iwrmt: wegen t für β s. ob. die Not. — wugen ilcr aus Ihlne zu crsvlilies-
sendea acc.pl. utr. bereue
und heit(kie(= haeredi tatein, possessione in) vgl. Einl. $7u;
heuiule (Us.hetuxie) ist tompositinn aus *lieui = mhd. hebe, altostfrles.
heuelhnl)c'
und. *-0di (vgl.
mhd. klcinoeli, mnd. clinöde% mnl. kleinöJe ntr.).— wegen yenierke
vgl. zu 71,8.
9. wegen der
endung von rutx/nn vgl. Gr. II §543—
xiruero— Vulg. et
tan()uam,
var. taiiquam.
10. »wer
thet irther — dremot: vgl. 171 duonwt: zunächst wol vuilrsung
in
<lt;r ersten copie (vgl. oben die
Notiz) von ri aus u (vgl. ti aus η in 14K. .ΊΙΙ-2)
und
nusfall von o, dann in der zweiten copie re für ri (wegen derühnlirlikdl /wisdiei»
» und einem e-zeichen in der kanzleisclnist
vgl. die Notiz aus s. i:t inni benditi·
das e für i in here
1,4, herbremat 2,13, thiouuizoenunt 3,1 »ivvic das i fin- e in
* eut tin = enum 1,2 und bixneiiit
3, 5).
11. Thierot Godi:
vgl. oben die
Not.; wegen *gode vgl. zu 1,2 — mendicai:
hieraus
und aus tnediiol f»10
ist auf in der Wnchtendonckschen hs. stcltcinU^
mendiiot zu Schliessen mit ti für t — beungon.
12. Binet — mauuanne — wegen got s. zu 1,2
— ncnuierlhct — nuege
wegen rechta vgl. Gr. II § 61y.
13. Non: aus dieser Überlieferung ergiebt sich,
dass der Übersetzer nicht das in
l*s. 57,11.70,0.23 für cuín
mit fui. exact, stehende no verwante; Heyne setzt than
au, das durch η «issall von t, Verlesung
von η aus A (vgl. das umgekehrte in hai»
72,2 für nah) und verschrcihiitig von υ für η tin» ergeben konnte — hrrhreniot:
wegen e für t vgl. zu dremol
2,10 - kur tuurxte: v¿\.C>\. 1ΓΛ knrhir (fnr knrlw υ,
s. Gr. Il § file) nrìftlc — gclninwil.
389
MNPs=Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
Ps.3,l(Q.3,2)=v.H.158=Q.27=Domine quid druftin
m ulti plie ati sunt
Ps.3,l(Q.3,2)=v.H.793=Q.28:qui tribulant me uuizeinunt
Ps.3,l(Q.3,2) = v.H.14=Q.29:multi insurgunt anastandunt
adversus me
Ps.3,3(Q.3,4)=v.H.397=Q.30=gloria mea guolike
Ps.3,5(Q.3,6)=v.H.91=Q.31:ego dormivi et besueuit
soporatus sum
Abweichende Lesungen
nach Quak:
Z.ll:(Ps.3,l=Q.3,2)
Z.13:statt aduersum adversus
Z.16:(Ps.3,2=Q.3,3)
Z.19:(Ps.3,3=Q.3,4)
Z.2O:statt meus es meus es tu
Z.23:(Ps.3,4=Q.3,5)
Z.23:statt deum Dominum
Z.28:(Ps.3,5=Q.3,6)
Z.llrstatt uuie ciu
Z.22:statt in usheuonde ubheuonde
Z.29:statt usstuont obstuont
Z.29:statt uuanda uuan
390
MNPs^Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
04 PSALM III.
Psalm III.
1. Domine, quid multiplient! 1. *Druftin,
*uuie*gemanohfel-
mint qui tribulant me? Mullí in- dide sint *thie *nwzcinunt ïmihf
Burgunt nduersum me. *Afanoge
*anaslnndunt *nnilher
tmt'A.
2.
Multi
diount animae mene: 2. Manage qiielhent selon *mï-
nnn est salue i psi in deo eius. nero: ne ist héil hitno
in gode stnemo.
3.
Tuautem, domine, susce- 3. ThU
*gewimof *druflin,Un-
ptor meus es, gloria men, ctexnl- fnngere min bislu,
gunñke nun, in
tans caput nieum. *O*heiinnde köuitot
nitri.
4.
Uoce mea ad deum eia- 4. Rii stimmen *mïnernce*gode
mnui, et exaudiuit me de monte riep \ikt in gehörda her tmt/n Jan
sancto suo. berge hêligemo sïnimo.
5.
Ego dormiui
et Boporatus 5. t/jfc sclip inde *bcsueuit
sum, et exsurrexi, quia
de us *uuarht, in *Tmlunntt *nuanda gol
euscepit me. inlftnk tmih.
Ili 1 —si. Dio verso correspondieren mit 2—Π dor Vnlg.
fil 1. Drust in evi (jcninhvohsrlrfeufn: dits erste h diirrli nnlnss des folgenden:
itrti für di ιΐιιιτίι
anlnss von solgemlnm dr. — ftiiottuixocnunl:
wegen thio für Ihir
s. oben die Notiz; wegen der vn lini form vgl. ΟΙ. 70Π :n trinimi
(η dnrdi Verlesung
für e und e für »,
wie in dremol etc., ». zu 2,10)
— wegen mih s. τη 2,0 —
nonnorje: no für m durch anlnss von folgendem no — nnntandnnt: vgl. 01.14
—
mnlher — wegen nïih s. τ.η 2,0.
2. miner*: un dus r angelehntes o konnte, indem in der knnzleischrist
ansimi-
tendes .< durch ein dem b ähnliches
zeichen dargestellt wurde (vgl. mich
unten Π
zu uhhenoude) den zweiten copisten
(vgl. ohen die Notiz) zur Verlesung veranlassen
von s aus o.
3. fjeimmo drust
in — wegen in fungere s. Or. II §
46 —
uhhenoude: das zu
miner» ¡1,2 erwähnte η der kniizletachrift wurde vom zweiten copisten
für b ange-
sehen; wegen ι zur bezeichhung
von aus f verschobener spirans vgl. ♦nurt*we1,3.
4. minere: e für o durch nniass von voranstellendem e (für die nnnahme von
altem -e liegt Vein gründ vor, vgl. Or. II §01f) — God:
wegen gode (oder t¡otln%
vgl. Gr. If j$!>ty) s. zu
1,2 — wegen ik und mih s. zu 2,0.
5. wegen ik
und mili s. zu 2,0 — bimeuit: vgl. 01. Hl hesueuit und
bearli te
wegen des i für e das zu drernot 2,10 bemerkte — uunchl: wegen derñhnlirhkeit
von in der Wachtendonckschen hs.
verwanten c- und r-zeichen
vgl. .tarn Oll, 4
für naca; wegen der srhreibnng ht s.Or. Il § 47η — obxtuont: wegen f»
für s vgl.
zu uhhenoude 3,3 — finar: vgl. oben die Noliz und berichte fiifanrfa 1,0 — wegen
Ini fini; s. Or. Il §10.
391
MNPs=Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
Ps.3,8=v.H.139=Q.32: dentés peccatorum
contri visti
Ps.3,9=v.H.=358=Q.33: Domini est salus et
super populum tuum
benedictio tua
Ps.4,2=v.H.34=Q.34:in
tribulatione dilatasti
mini
Ps.4,3=v.H.8OO=Q.35:filii hominum
usquequo
gravi corde
Ps.4,3=v.H.634=Q.36:ut quid
diligitis
vanitatem
Ps.4,4=v.H.393=Q.37:et scitote
quoniam
mirificavit Dominus sanctum
suum
Ps.4,4=v.H.157=Q.38:et scitote
quoniam mirifi-
cavit Dominus
sanctum
suum
Ps.4,5=v.H.532=Q.39:irascimini et
nolite peccare
Ps.4,5=v.H.745=Q.4O: in
cubilibus vestris
conpungimini
Ps.4,6=v.H.551 = Q.41 :multi
dicunt quis ostendit
(Q.
ostendet) nobis
bona
Ps.4,7=v.H.63=Q.42:signatum est super
nos
lumen vultus tui Domine
Ps.4,10=v.H.762=Q.43=quoniam tu Domine
sin-
gulariter in spe constituisti me
Ps.5,5=v.H.539=Q.44:quoniam (Q. non)
deus
volens iniquitatem tu es
(auch: Ps.5,10 quoniam
non est in ore eorum
veritas?)
Ps.5,6=v.H.126=Q.45:neque
habitabit iuxta te
maiignus
Ps.5,7=v.H.488=Q.46: virum sanguinum
et
dolos um abominabitur (Q. Dominus)
Ps.5,7=v.H.159=Q.47: virum sanguinum
et dolo-
sum abominabitur (Dominus)
Ps.5,9=v.H.706=Q.48:Domine
deduc me in iu-
stitia tua propter i ni m icos m eos
Ps.5,9=v.H.28O=Q.49:dirige in conspectu meo
viam tuam
Ps.5,ll=v.H.394=Q.50:decidant a cogitationibus
suis
Ps.5,ll =
v.H.286=Q.51 :quoniam inritaverunt te
Domine
Ps.5,12=v.H.136=Q.52:in perpetuum
(Q. in
aeternum) exultabunt
Ps.5,13=v.H.290=Q.53:Domine ut
scuto bonae
voluntatis coronasti nos
Ps.6,2=v.H.579=Q.54:Domine ne in
furore tuo
arguas me
Ps.6,3=v.H.452=Q.55:miserere mei
Domine quo-
niam infirmus
sum
Ps.6,4=v.H.287=Q.56:et anima mea turbata est
valde
Ps.6,9=v.H.805=Q.57:quoniam exaudivit
Domi-
nus vocem fietus mei
Ps.7,6=v.H.504=Q.58:et gloriam
meam in
pulve-
rem
de due at
Ps.7,10=v.H.231 =
Q.59:consumetur (Q. con-
summetur) nequita
peccatorum
Ps.7,ll=v.H.276=Q.6O:iustum
adiutorium meum
a
Deo
Ps.7,12=v.H.770=Q.61:numquid irascitur
per
tota (Q.singulos) dies
cende
geuuiunga
arbeida
uuio lango
ziu
gomarda
(Q. *gemarda)
drohtin
ne rukiat
uorreuuot
oginot (Q. oginon)
becehnot
uuane (Q. unan)
*niuueht
buuuan sai
losen
druhten
thuruch (Q. thuruc)
gaienuuerde
gothehten
(Q. *gethehten)
gebalton
(Q. gebalthon)
ce iemer
farnozzan *uuerthan
sai
fullust
uuelikemo
(Q. *uuelhimo)
392
MNPs=Altmitte1fränkische und altniederfränkische Psalmen
Ps.7,13=v.H.672=Q.62:arcum suum tete η dit
Ps.7,15=v.H.662=Q.63:concepit do lorem
Ps.7,16=v.H.396=Q.64:1acum aperuit
Ps.7,17=v.H.610=Q.65:et in (Q. verticem)
Ps.7,18=v.H.71 = Q.66:confitebor Domino se-
cundum iustitiam eius
Ps.8,2=v.H.522=Q.67:quoniam elevata est
magnificentia super cáelos
Ps.8,5=v.H.368=Q.68: aut filius hominis
quoniam visitas eum
Ps.8,6=v.H.492=Q.69:minuisti eum paulo minus
ab angelis
Ps.8,6=v.H.291=Q.70:gloria et honore
(Q. coronasti) eum
Ps.8,8=v.H.245=Q.71 romnia subiecisti sub
pedibus eius oves et boves universas insuper
et pecora campi
Ps.9,2=v.H.72=Q.72:(Q. Confitebor) tibi
Domine in toto corde meo
Ps.9,3=v.H.507=Q.73:exultabo in te
Ps.9,6=v.H.729=Q.74:nomen eorum delesti
(Q. delisti) in aeternum et in saeculum
seculi
Ps.9,6=v.H.772=Q.75:nomen eorum
delesti (Q. delisti) in in aeternum et in
saeculum saecuii
Ps.9,6=v.H.773=Q.76:nomen eorum delesti
(Q. delisti) in aeternum et in saeculum
saeculi
Ps.9,7=v.H.651 = Q.77:inimici defecerunt frameae
in finem
Ps.9,8=v.H.374=Q.78:paravit in iudicio
thronum suum
Ps.9,10=v.H.375=Q.79:adiutor in opportunitati-
bus in tribulatione
Ps.9,16=v.H.307=Q.80:exultabo in salutari tuo
Ps.9,16=v.H.97=Q.81:in laqueo isto quem
absconderunt conprehensus est pes eorum
Ps.9,20=v.H.312=Q.82:iudicentur gentes in
conspectu tuo
Ps.9,21 = v.H.173=Q.83:consUtue Domine
legislatore!» super eos
Ps.9,22-v.H.258=Q.84:ut quid Domine recessisti
longe
Ps.9,23=v.H.369=Q.85:dum superbit impius
incenditur pauper
Ps.9,25=v.H.217=Q.86:exacerbavit Dominum
pece ator
Ps.9,26=v.H.281=Q.87:non est Deus in
(Q. conspectu) eius
Ps.9,26=v.H.99=Q.88:inquinatae sunt viae
illius in omni tempore
Ps.9,27=v'.H.467=Q.89:non movebor a genera-
tione in generationem sine malo
Ps.9,27=v.H.=150=Q.90:non movebor a
generatione in generationem
Ps.9,34=v.H.657=Q.91:propter quid inritavit
impius Deum
Ps.lO,l = v.H.16O=Q.92:In Domino confido
quomodo dicitis animae meae
theneda
s uero
(Q.*sueron)
gruoua
scetlon
begian (Q. beian)
mikile
*geuuisos
lucieu min
gerodostu
fio
begian (Q. begigan)
me η di an sal
uardilogodos
uuerolt
uueroide
(Q. *uueroldi)
stafsuert
gigeroda
*giuuersumhedion?
gemendian sai
(Q. gemendan *scal)
beth achton
(Q. bethudon)
gaienuuerte
(Q. genuuert)
euuenlereri
(Q. *euuenlerari)
franifuori thu
(Q. fr am for i thu)
gidolot
farbelgeda
(*gaienuuerde)
beuuollona
irrot uuerthan (s.Ps.
14,5=v.H.587=Q.122)
kunnea
stukida
*druhtini
MNPs=Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
Ps.lO,3=v.H.17=Q.93:quoniam ecce
peccatores
intenderunt
arcum
Ps.lO,3=v.H.326=Q.94:paraverunt sagittas suas
in pharetra (Q. faretra)
Ps.l0,3=v.H.607=Q.95:paraverunt sagittas suas
in pharetra (Q. faretra)
Ps.lO,3=v.H.146=Q.96: paraverunt sagittas suas
in pharetra (Q. faretra)
Ps.lO,7=v.H.79O=Q.97:ignis et sulphur et
Spiritus procellarum pars calicis eorum
Ps.lO,8=v.H.27=Q.98:aequitatem
vidit vultus
eius
Ps.ll,2=v.H.373=Q.99:quoniam deminutae
sunt
veritates a filiis
hominum
Ps.ll,6=v.H.124=Q.100:fiducialiter
agam in eo
Ps.ll,7=v.H.631=Q.101:argentum igne
examinatum probatum terrae purgatum
septuplum
PsJ2,l = v.H.25=Q.102:usquequo avertis
faciem tu am a me
Ps.l2,4=v.H.13=Q.103:inlumina oculos meos ne
umquam obdormiam in mortem
Ps.12,5=v.H.36=Q.104:qui tribulant me
exultabunt si motus fuero
Ps.l3,3=v.H.739=Q.105:non est qui faciat
bonum non est usque ad unum
Ps.l3,3=v.H.131 = Q.106:sepulchrum patens est
guttur eorum
Ps.13,3=v.H.376=Q.107:sepulchrum patens est
guttur eorum
Ps.13,6=v.H.151=Q.108:quoniam Deus in
generatione i usta
Ps.13,7=v.H.527=Q.109:quis dabit ex Sion
salutare Israhel
Ps.l3,7=v.H.433=Q.110:cum averterit Dominus
captivitatem plebis suae
Ps.l4J = v.H.443=Q.11i rDomine quis habitabit
in tabernáculo tuo
Ps.l4,l = v.H.557=Q.112:Domine quis habitabit
in tabernáculo tuo
Ps.l4,l=v.H.592=Q.113:Domine quis habitabit
in tabernáculo tuo
Ps.l4,3=v.H.162=Q.114:qui non egit dolum
lingua sua
Ps.l4,3=v.H.529=Q.115:nec fecit proximo suo
m al um
Ps.l4,3=v.H.180=Q.116:et obprobrium non
accepit adversus próximos suos
Ps.l4,4=v.H.312=Q.117:ad nihilum deductus
est in conspectu eius malignus
Ps.l4,4=v.H.470=Q.118:ad nihilum deductus
est in conspectu eius malignus
Ps.l4,4=v.H.=22=Q.119:timentes autem Dominum
glorificai
Ps.l4,4=v.H.94=Q.12O:qui iurat proximo suo
et non deci pit
Ps.l4,5=v.H.246=Q.121:qui pecuniam suam non
dedit
anathenodon
geruuidon
scepfti
cocare
mitinis (Q. uuitinis?)
antsceine
giminsoda
baldlico
(Q. *boldlico)
*siuonualdun
aruethint
(Q. oder aruethiat?)
*unt
burgisli
gipondi
cunni
neriande
(Q. neriando)
*hahtnodi
uue (Q. hue)
*ardon
*selethun
drugina
ne ok
eduuit
qaienuuerte
is
andradendi
(Q.andreda η di )
besuikit
fiu
394
MNPs=Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
Ps.l4,5=v.H.587=Q.122:qui facit haec non
movebitur
Ps.l5,3=v.H.377=Q.123:sanctis qui sunt in
terrae eius mirificavit mini
Ps.l5,4=v.H.2=Q.124:multiplicatae sunt
infir-
mitates eorum postea adceleraverunt
Ps.l5,4=v.H.378=Q.125:multiplicata sunt infir-
m it ates eorum
postea adceleraverunt
Ps.15,5=v.H.137=Q.126:Dominus pars
hereditatis
meae et calicis mei
Ps.l5,6=v.H.248=Q.127:funes ceciderunt mini
in praeciaris
Ps.l5,6=v.H.247=Q.128:etenim hereditas
mea
praeclara est mihi
Ps.15,7=v.H.33=Q.129:qui tribuit mihi
inteliectum
Ps.15,7=v.H.741=Q.130:insuper
et usque ad
noctem increpuerunt me renes mei
Ps.15,7=v.H.619=Q.131:insuper
et usque ad
noctem Increpuerunt me renes mei
Ps.15,8=v.H.451=Q.132:providebam Domi η um
in conspectu meo semper
Ps.15,8=v.H.257=Q.133:quoniam a
dextris est
mihi ne commovear
Ps.l5,8=v.H.466=Q.134:quoniam a
dextris est
mihi
ne commovear
Ps.l5,10=v.H.365=Q.135:non dabis sanctum
tu um videre corruptionem
Ps.15,10=v.H.481=Q.136:notas mihi fecisti
vi as vitae
Ps.15,10=v.H.25=Q.137:adimp1ebis me laetitia
e um vultu tuo
Ps.l6,8=v.H.632=Q.138:custodi me ut
pupiilam
oc uli
Ps.l6,8=v.H.244=Q.139:sub umbra alarum
tuarum proteges
me
Ps.16,10=v.H.§1,Anm.5=Q.140:adipem
suum
conciuserunt
Ps.16,11=v.H.259=Q.141:oculos
suos statu-
er unt declinare in terram
Ps.
16,12=v.H.282=Q.142:susceperunt me sicut
leo paratus
ad praedam
Ps.16,12=v.H.432=Q.143:susceperunt me
sicut
leo paratus ad praedam
Ps.l6,13=v.H.93=Q.144:exsurge
Domine prae-
veni eum et subplanta eum
Ps.l6,14=v.H.480=Q.145:Domine a
paucis de
terra
divide eos in vita eorum
Ps.16,14=v.H.574=Q.146:de absconditis tuis
adimpletus est venter eorum
Ps.l6,14=v.H.12=Q.147:et dimiserunt reliquias
suas
parvulis suis
Ps.16,14=v.H.495=Q.148:et
dimiserunt reliquias
suas
(Q. parvulis) suis
Ps.l7,18=v.H.314=Q.149:eripuit me de
inimi-
cis meis fortissimis
Ps.17,24=v.H.743=Q.150:et
ero inmaculatus
cum eo
Ps.17,35=v.H.779=Q.151:qui doces manus meas
in
proelium
*irrod uuerthan
(oder
*irrorid uuerthan?)
gimarsada
*aftir thiu
gisniumdon
(Q. gisniundon)
kelikas
filuberhton
(Q. filuberthon)
filoberht
(0. fi lo berth)
|
sion ogin (Q. ogogun) |
an uarnunst
395
MNPs=Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
Ps.l7,36=v.H.256=Q.152:et dextra tua suscepit forthora
Ps.l7,36=v.H.386=Q.153:et disciplina tua githuinc (Q. *githuuinc)
Ps.17,38=v.H.183=Q.154:persequar inimicos ehton sal
Ps.l7,43=v.H.427=Q.155:ut lutum platearum *horo
Ps.17,45=v.H.687=Q. 156: populus quem non thianoda
cognovi servivit mihi (Q. thinoda)
Ps.l7,46=v.H.405=Q.157:et claudicaverunt a haltodon
ePs.l7,50=v.H.682=Q.158:propterea confitebor thiadon
tibi in nationibus Domine
Ps.l7,51=v.H.152=Q.159:et faciens misericor- *cunni
diam Christo suo David et semini eius usque
in saeculum
Ps.l8,l(Q.18,2)-v. H.398=Q. 160: Caeli enarrant guolikheide
gloriam Dei
Abweichende Lesungen
nach Quak:
Z.10:(Ps.l8,l-Q.18,Z)
7.14:(Ps.l8,2-Q.18,3)
Z.llrstatt inde Ind
Z.16:statt cundit uuisduom tunit uuistuom
396
MNPs=Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
Psalm XVIII i).
(IlEBR. XIX.)
1.
Coeli
enarrant glorinm dei, 1. *Himila
tellunt *guolikheide
et opera manuuni eius
ennuntiat godes, *inde
*uuerk hando étnro
firmamentum. *fnrkundü sesti.
2. Dies
diei eructat uerbum, 2. Dag
idages tüirovizot uuort,
et nox noeti indicat
scientiam. in naht nahti ieundit *uutsduom.
Notiz. Dass der überlieferte text dieses Psalms ein durchaus verderbter ist, kann
uns nicht wunder nehmen bei bench tu ng der
entstehungsgeschichte der Überlief-
erung (vgl. Einl. §2). Lipsius schrieb
eine kritzliche, nicht sehr leserliche hand und
so entstanden gewiss in der copie, die vander Myle nach seinerabschriftanfertigte,
schon eine menge fehler, zu denen sich dnnn später beim satz des manuscriptes
der Lingua Ileigica noch mancher andre gesellen konnte.
Besonders zu beachten ist
ausserdem die dem Charakter von vander
Mijles buch entsprechende tendenz, die
unterschiede zwischen seinem Niederländisch und der spräche des citierten denk mais
möglichst gering erscheinen zu lassen, ein bestreben, dessen folgen widerholt in den
in seinem abdruck begegnenden resultasen von modernisierungsgelüsten
zu tage
treten. Unter denselben hebe ich hervor die nahezu constante Schreibung ach für
$c (wegen des sonst
seltenen seh vgl. Or. 1§46; auch beachte man die Schreibung
$c in den »us l\s. 18 herrührenden Glossen urkuntscap 751 aus 18,8, «rieri 614 aus
18,9, scale GOO aus 18,12) sowie das fünfmalige für aonfrk. -on oder -un bez. -in
stellende -en (apraken 3 und 15, stemmen 3,
-kameren 5, beholenen 13), das eben
wegen dieser hiiufìgkeit nicht mit den Einl. §6y.» hervorgehobenen mfrk. residueu
in eine Unie zu stellen ¡st.
Wegen der im iat. und im nsrk. text durch gesperrten druck
hervorgehobenen
Wörter vgl. Einl. § Iß und Go.
1. Ilimiln — guodlickheidt: das d wol
durch etymologisierung vander
Mijles
(vgl. auch zu 01398); wegen ick für ik vgl. zu 03,10, wegen -heult beachte -heidi
im ndl. des IG. u. 17. jahrh. — ind: in der Überlieferung von Vs. 53—73 begegnet
nur inde oder in — werk: statt des hier und sonst im druck stehenden w und
statt ν setze ich überall die aus den anderen absein ¡sten sich für
das Wuchten-
doncksche ms. ergebende Schreibung un unii u an— fwkundit: es findet sich sonst
nur prueflx far- oder {er- (s. Ind. I).
*2. Heyne bemerkt, dass dnges wol uns unrichtiger fassn η t; von diei als genit.
beruhe (vgl. Kiul. § 7a) — vgl. nhd. (h)roffeten eructare mit -eicn aus
-*aziian =
got. -aljan; die nur was sii- und das ρ betrifft umgeschriebene form (vgl.Einl.§0/7)
weist auf mfrk. m- od. (txroffizot
hin mit i.» den in uiislautcndcr silbe -i(-) ent-
haltenden llexionsfornieu durch Hssimilieruiig
entstandenem -i- (vgl. (Ir. 11 § 'iiß) für
-<;- «uni mit -ol
für -ei nudi Or. II §92 — tund—wislnom: mit tücksidit ausilio
verderbte
Überlieferung des textes möchte ich hier Jas ( nicht mit dein
viiii
iwhranfnn etr. (s.
Einl. § <>/f) in eine linio .stellen.
397
Μ ΝPs= Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
Ps.l8,5(Q.18,6)=v.H.596=Q.161:in sole posuit selitha
tabernaculum su um
Ps.l8,6=v.H.508=Q.162:exultavit ut gigans
ad raendida
currendam
vitam
Ps.18,6=v.H.807=Q.163:exultavit ut gigans ad
uurisil
currendam vitam
Ps.l8,8=v.H.205=Q.164:lex Domini immaculata euua
convertens animas
Ps.l8,8=v.H.751 = Q.165:testimonium Domini
fidele
urkuntscap
sapientiam praestans parvulis
Ps.l8,8=v.H.494=Q.166:testimonium
Domini fidele luzzilon
sapientiam praestans parvulis
Ps.l8,9=v.H.614=Q.167:praeceptum Domini scieri
lucidum inluminans oculos
Abweichende Lesungen
nach Quak:
Z.7:(Ps.18,3=Q.18,4)
Z.ll:{Ps.l8,4=Q.18,5)
Z.16:(Ps.l8,5=Q.18,6 bis thalamo suo)
Z.2O:(Ps.l8,6=Q.18,6 von exultavit bis 18,7 egressio eius)
Z.20:statt gigas gigans
Z.24:{Ps.l8,7=Q.18,7 ab et occursus)
Ζ.28:statt dei Domini
Z.34:statt dei Domini
Z.35:statt dei Domini
Z.7:statt sprakon spraken
Z.8:statt stemmon stemmen
Z.ll:statt lut luit
Z.13:statt inde Ind
Z.13:statt endon endion
Z.17:statt forthgangande Fortgangande
Z.18:statt bettekameron betekameren
Z.26:statt nonne noh ne
Z.38:statt "drustines druftenes
398
MNPs=Altmittelfränkische und
altniederfränkische Psalmen
5Π rsAi.M xviii.
3.
Non Bunt loquelno
ncque
sermone» quorum non audiantur
uocea
eorum.
4.
In omnem
terram cxiuit
Bonus eorum, et
in fines orbie
terme uerba eorum.
5.
In sole posuit tabernacu-
lum smim et ipse tanquam spon-
Bus procedens de thnlnmo suo.
β. Exsultauit ut gigos ad cur-
rendam uiam, α Bummo coelo
egressio ei us.
7.
Et occursuB eiue usque ad
summum eiue;
nee
cet qui ee
nbecondat a caloré eius.
8.
Lex dei immnculiitn, con-
uertens animas, testimonium dei
fidèle, sapientiam praestanB par-
uulie.
9.
I'iBtitiae dei rectae, laetifi-
cantes corda,
praeceptum dei
lucidum, illuminane oculos.
10. Timor domini sane tus, per-
3.
Ne »int *»prtiki»n noli *nmrl
lìmo ne
nucrthin gihiinla *stcm-
mon irò.
4.
An alierò er thon futtr
*lTtt
tro, *inde an *endon ringis crthtm
*uuort irò.
5.
An *mnnun salta selilha $ìna
in he also brUdegomo
*forthgan-
gande fan *beltehameron
slnro.
6.
Mendida also uurisil te Hóu-
poni uueh, fan hdon
himili *Πί-
ganc sin.
7.
In *uuithirUip
sin untes te
hdi sturo; nohne ist the sig geberge
fan hitte slnro.
8. Ëuua igvdes *unbeuullan, *be-
kérnndi *selun,
*urkunlscap igodcs
*gelrUuuit
*uuìsdtumt fartiendi *htz-
zilon.
9.
Rehnussi \godes treífot, ge-
bìMhande ìherta, gebot îgodes *sderi,
*irliohlende *ogun.
10. ïForlha *drufUnes heilig,
3. spraken und stemmen: »gl. oben die Noth (denkbar
wäre hier mich iiieeml.
-u«, Tgl. Or. I§59e) — woorlh: vgl. ndl. woort mit oo tur darstellnng des vor r
gedehnten vocals.
4. luit: vgl. ndl. m zur darsteilung von nus altem R hervorgegangenem diphth.—
ind: s. iu ind i — endron — worth.
5. stimmt
— fortgangande (vgl. *sorlhfuor 72,7, *forihbrenginde GR..T2 und
beachte Gr. I § 53¿) — belekameren : Indem nach Or. I g 52« altes bette-
oder auch bvdle-
bez. beide- für möglich m Imiten, möchte
Ich die früher (Tschr. 15,152) vorgeschlngcnc
einreihung des t In die kntegoiie der
Einl.§ ββ besprochenen (vgl. alni, beli neben belli)
nicht mehr befürworten; wegen der endung (-on oder -un) vgl. oben die Notii.
6. loupom — utganl.
7. withirioop: vgl. die ndl. doppclschreibung von langem, In geschlossener sllbc
stehendem vocal.
Β. Viilg. und vmr. domini (vgl. unten zu l's. 1,2) — nnbemillam — bekerund:
wegen -ili oder -de vgl.
Gr. !§7f>/? — seihn — urkunlschnp: ».ob. die Notiz
—
Vulg. domini, var.(Sah.) de! — getrunin — wteduon — lutitindon:
vgl.ΊΠ4.
9. Vulg. und varr.domini (vgl. zuPa. 1,2) — wegen re/Λα vgl.
Gr.l§4iW— wegen
herta pl. vgl. Or. I § Gì) — Vulg. tiomini,
vnr. (Sab.) «tei — xchttni: vgl. 614; auf die
cnlstetlung der lesai t wirkte olTcnbnr ndl. schone
ein (vgl. ob. die Notiz) — irlichtende:
vgl. 60,2 und Or. l§24 und beachte wegen der ülieiliefernngndl. -lichten — ogum.
10. wegen fortha vgl. Or. I § 4ΠΛ — drtisten(zweimal): des en von ndl. rfet firerrn
399
MNPs=A.tmittelfränkische und ci Itniederfränkische Psalmen
Ps.l8,10=v.H.774=Q.168:permanens in saeculum uuerildi
uueriidis
saeculi
Ps.18,1'=v.H.600=Q.169:etenim servus tuus scale
custodi' ea
Ps.l8,l,?=v.H.518=Q.170:in ciistodiendis illis mikil
retri bu Lio multa
Ps.l8,14=v.H.505=Q.171 :et emundabor a
delieto meistero
máximo
Ps.l8,14=v.H.197=Q.172:et inoditatio
cordis mei emiceio
in conspectu tuo semper
Abweichende Lesungen
nach Quak:
Z.9:statt semetipsa semet ipsa
Z.19:(Ps.l8,13=Q.18,13 bis 18,14 servo tuo)
Z.23:(Ps.l8,14=Q.18,14 ab si mei)
Z.33:(Ps.l8,16=Q.18,15 ab Domini
adiutor)
Z.8:statt druftines druftenes
Z.13:statt honig
honog
Z.16:statt behuodit behodit
Z.19:statt uarnimit
uirnimit
Z.21:statt beholenon beholenen
Z.24:statt sia sie
Z.24:statt uuerthont uuerthori
Z.26:statt sal seal
Z.29:statt sprakon spraken
Z.31:statt gehugenissi
gehugenisse
400
MNPs= Altmittelfrankische und altniederfränkische Psalmen
PSA Ι,Μ X VII I.
inanelli in Hiieuulum yueculi; iu-
dieia domini nera, iustificuta in
semetipsa.
11.
Desiderabilia super auruni
et lapidem
pretiosum niultuni,
et dulciora super mei et fauum.
12.
Etenim
seruus tune
cu-
storìit ea,
in custodiendis illis
retributio multa.
13.
Delieta quis intelligit? Ab
occultis meis
munda me et ab
alienis parce seruo tuo.
14.
Si mei non fuerint domi-
nati, tune immaculatiiB
ero et
emundabor a delieto máximo.
15.
Et erunt
ut complaceant
eloquiu
orie mei, et
meditatio
cordia mei in conepectu tuo sem-
per.
16.
Domine, adiutor meus et
redemptor meus.
tn>buu>ncndr, an hmesiUli auerildi»;
*(humta *druftinat
tjiunàri,
rchtlikn
an t«</ aelwn.
11.
licgerñka tmir yolt in *tPin
*<lñrñkin «tifi, in mutilera mur
*hnnig in rata.
12.
(¡eiiuÌ88O *scale thïn *b€hwnlil
sia, an *behuodene Um nuithirlön
mikil.
13.
Miadädiuuie*uarnimit.f
Fan
*béholenon vñnin gerUni mi in fan
*fremethon ginäthe *scalke *thtnin.
14.
Of *8ta min ne *uuerlhmt
gewieldig, than
ik*unbeuullan wie-
sen *sal ftian *misdádi tncistcro.
15.
In tute-san soliin tluti *getlain
*mlun *apràkon mundia
7nìnia, in
*gehugeniasi hertin
minia an *gcgiiìr
uuirdi thtnro *emiceio.
16. *//«το, hulpcre min inde
relosère min.
(in vander Mijles abdruck steht die ndl. Übersetzung interlineáis unter dem si k. text)
veranlasste wol beide mtle Änderung von -in in
-en und auslnssung von -ex oder -t'a
(vgl.Gr.lgîOy); wegen des f vgl.Or.lJWe— wegen uuerildi
s.zu 774—
diroma —
ob an hier c. ucc. oder c. dut. vcrwnnt, ist nicht zu entscheiden (vgl. zu 01, 4).
II. dnrlikin— wegeu des II von mollera vgl. Kinl. S Of — hotwj'. mit riickskht
nuf slid, honag, -ec, -ig, mlid. mich /ifmic, r?. honeg, -iij und dt« fehlen ger-
manischer concreta »us -ug, -og ist statt der Überlieferung honag, -eg oiler -ig
anzusetzen (verschreibnng. von
o durch niilnss von vorHiiïtehendem).
VI. schale: vgl. oben die Notiz - behodit — behuodende: dns d eingesch»Ilet durch
anlass von vornnstehendem d — im durch nachlässig« Übersetzung von Hlis(vgl.Kiul.$7a).
IB. virnimU: im hinblick ans «las sonst nicht begegnende uir- ist
hier wnlduivh
das folgende t vernnlnsstc verschreibnng anzunehmen
für uar- odor tier- (νμΙ. im
lud. 1 far- und fer-)— beholenen: ü.
oben die Nut.
(nach Or.
l§7;>i kiiuti «lie tille lessiti
mich -im bez. -in gehabt haben) — fremetgon— schallte: s. oben die Not.— thcnhi.
14. sie (vgl. Or. I % 83) — werihon (wegen des pracs. ind. als Übersetzung des
fut. ex..s. zu Γ»5,10) — unbemillan — »cal (s. Or. I §122/})— die Übersetzung
von et
eniiiiidiibor (et inundubor vtirr.) fehlt — misdadin.
15. ijclicnm sulum — npraken: vgl. oben die Not. (denkbar wiirc
nach tir.Ι§Γ»9«
»neh cine eiidiing-un) — gehugenisxe (νμ!.(ΪΓ.Ι§Γι7/Ϊ) — geijenunirdi: die
iimli-iuiig
mit i'üi'ksicht auf das sonst durchstehende gegin-(vgl.Or.lAnin.S27y)
— il'wicevo:
vKl 107 und Kinl. §0/î.
10. Heron: mit rücksicht auf das duichslehcndi! rr in henv, -in etc.
ist aiuh hier wol
ir tils die ulte seht eiliun^ Rii/iisot /on (ndl. Here kaun die vci ΜΐιΐΐΊΙχιημ
vei aiila>st haben).
401
MNPs = AiLmitteifränkische und a Itmederfränkische Psalmen
gimikloda (Q. gimikiloda) *teseuun |
Ps.l9,6=v.H.379=Q.173:et in nomine Dei nostri
magnificabimur
Ps.l9,7=v.H.688=Q.174:in potentatibus salus
dexterae ei us
Ps.20,4=v.H.199=Q.175:posuisti in capite eius
coronam de lapide pretioso
Ps.20,6=v.H.518=Q.176=magna gloria eius in
salutari tuo
Ps.2O,8=v.H.465=Q.177:et in misericordia Altis-
simi non commovebitur
Ps.20,13=v.H.ll=Q.178:in reliquiis
tuis
praeparabis vultum
eorum
Ps.21,6=v.H.338=Q.179:in te speraverunt et non
sunt confusi
Ps.21,7-v.H.lll =
Q.180:obprobrium hominum et
abiectio plebis
Ps.21,8- v. H.78=Q. 181 :omnes videntes me
deriserunt me
Ps.21,10=v.H.698=Q.182:quoniar:i tu
es qui
extraxisti me de ventre
Ps.21,1= v.H.576=Q.183:quoniam tu
es qui
extraxisti me de ventre
(auch
/u Ps.21,11:
de ventre matris meae?)
Ps.21,ll=v.H.760=Q.184:in te proiectus sum ex
utero
Ps.21,12-v.H.35=Q.185:quoniam tribulatio
próxima est
Ps.21,14 = v.H.28=Q.186:
aperuerunt super me
os suum
Ps.21,14^v.H.497=Q.187:sicut leo rapiens et
rugiens
Ps.21,19-v.H.352=Q.188:di viserunt sibi
vestimenta mea
Ps.21,19=v.H.756=Q.189:et super vestem
meam
miserunt sortem
Ps.21,26 v.H.381
= Q.190: vota mea reddam in
conspectii timentium eum
Ps.21,26 v. H.23=Q.191 : vota meo reddam in
conspectii timentium eum
Ps.21,28 v.H.430=Q.192:et adorabunt
in
conspectii eius
universae familiae gentium
Ps.21,28 v.H.681 = Q.193:universae familiae
gentium
Ps.22,l = v.H.120=Q.194:Dominus
rorjet me et
nihil mid i deerit
Ps.22,2=v.H.337=Q.195:super aquam refectionis
■.
educavit me
Ps.22,2=i-H.357=Q.196:super aquam refectionis
educavit ine
Ps.22,5='.H.327=Q.197:parasti
in conspectu meo
mensam
Ps.22,5=v.H.793=Q.198:adversus oos qui
tribulant me
Ps.22,5=v.H.249=Q.199:et calix mous
inebrians
quam
pr.ieclarus est
Ps.24,12 v.H.29=Q.200:quis est. homo qui
timet Don i η um
Ps.24,12 v.H.769=Q.201:legem statuet et
in via
quam elegit
Ps.24,13 v.H.382-Q.202:et semen ipsius
hereditabit
terra m
uuambon
arbeit
anlucon
luoginda
geuuede
uuat
giheita (Q. giheta)
andradandero
hiuuisce
thiado (Q. theado)
breston ne sai
gerihtnussis
geuuoda mi
(Q. geuueinoda?)
gereuuedos
uuitinunt
fi lose ire
andredit
uuelida
gieruan sal
(Q. gieruun)
402
MNPs=Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
Ps.24,15=v.H.451 =
Q.203:oculi mei semper ad
Dominum
Ps.25,2=v.H.64=Q.204:proba me Domine
et
tempta (Q. tenta) me
Ps.25,2=v.H.65=Q.205:proba me Domine et
tempta me
Ps.25,3=v.H.=300=Q.206:et conplacui in
ventate tua
Ps.26,2=v.H.793=Q. 207:qui tribulant me
Ps.26,3=v.H.422=Q.2O8:si consistant
adversus
me castra
Ps.26,4=v.H.791=Q.2O9:ut videam
voluntatem
Domini et visitem tempi um ei us
Ps.26,5=v.H.593=Q.210:quoniam
abscondit me
in (Q. tabernáculo) in die malorum
Ps.26,12=v.H.794=Q.211:ne tradideris
me in
animas tribulantium me
Ps.26,12=v.H.750=Q.212:quoniam
insurrexerunt
in me testes iniqui
Ps.26,14=v.H.679=Q.213:expecta Dominum
viriliter age
Ps.27,3=v.H.240=Q.214:ne perdas
me
Ps.27,5=v.H.649=Q.215:destrues
illos et non
aedifica bis eos
Ps.27,5=v.H.652=Q.216:destrues illos et non
aedificabis eos
Ps.28,2=v.H.263=Q.217:adorate Dominum
in
atrium (Q. atrio) s a neto ei us
Ps.28,7=v.H.118=Q.218: vox Domini
intercidentis
flam m am
ignis
Ps.29,6=v.H.804=Q.219:ad vesperum
demorabitur fletus
Ps.29,6=v.H.5O6=Q.22O:et ad
matutinum
laetitia (oder
zu Ps.29,12 conscidisti
saccum meum et circumdedisti me laetitia?)
Ps.29,7=v.H.389=Q.221:ego autem
dixi in
abundantia mea
Ps.29,8=v.H.499=Q.222: Domine in volúntate tua
praestitisti decori meo virtutem
Ps.29,10=v.H.123=Q.223:dum descendo in
corruptionem
Ps.30,2=v.H.315=Q.224:in iustitia tua libera me
Ps.3O,3=v.H.712=Q.225:adcelera ut eruas me
Ps.3O,4=v.H.71O=Q.226:et propter
nomen tuum
deduces me et enutries me
Ps.30,7=v.H.554=Q.227:odisti
observantes vani-
tates su per vacue
Ps.30,9=v.H.95=Q.228:nec conclusisti me in
manibus inimici
Ps.30,ll =
v.H.669=Q.229:quoniam defecit in do-
lore vita mea
Ps.30,ll = v.H.721 = Q.230:quoniam defecit in
dolore vita mea
Ps.3O,12=y.H.4O6=Q.231:super omnes inimicos
meos fact'us sum obprobrium et vicinis meis
valde et timor notis meis
Ps.30,16=v.H.184=Q.232:eripe me de
manu ini-
micorum meorum et a
persequentibus me
Ps.3O,22=v.H.13O=Q.233:benedictus Domi nus
quoniam mirificavit misericordiam suam
mihi
in civitate munita
io
*bekoro
bekunno
gelicoda
uuitinunt
hereber g a
uuise
selithon
uuitinundero
(Q. uuitinindero)
urkundun
thegenlicho
ferteri thu
testore
stihtan
*frithof
blasmo (Q. blasma)
uuop
mendisie
*giuullithe
*liuue thu
brocnussi
gineri
tilo
tian
ouir an
ungisceht
*beluke mi
tefuor
tregoη
h ardo
ehtindon
bürge
403
MNPs=Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
Ps.30,22=v.H.232=Q.234:benedictus Dominus
quoniam mirificavit
misericordiam suam mini
in civitate munita
Ps.30,23=v.H.241=Q.235:ego autem
dixi in
excessu mentis meae
Ps.30,23=v.H.523=Q.236:ego autem
dixi in
excessu mentis meae
Ps.31,2=v.H.100=Q.237:beatus
vir cui
non
inputavit
Dominus peccatum
Ps.31,5=v.H.79=Q.238:et iniustitiam meam non
abscondi
Ps.31,9=v.H.=415=Q.239:in chamo (Q. camo)
et freno maxillas
eorum constringe
Ps.31,9=v.H.32=Q.24O:in chamo (Q. camo)
et freno maxillas eorum
constringe
Ps.31,9=v.H.503=Q.241:in chamo (Q. camo)
et freno maxillas
eorum constringe
Ps.31,10=v.H.252=Q.242:multa flagella
peccatoris
Ps.32,7=v.H.133=Q.243:congregans sicut in
utrem (Q. utre)
aquas maris ponens
in
thesauris abyssos
Ps.32,7=v.H.756=Q.244:sicut in utrem
(Q.
utre)
aquas maris ponens in thesauris
abyssos
Ps.32,12=v.H.62O=Q.245:beata gens cuius est
Dominus Deus eius
Ps.32,12=v.H.202=Q.246:populus quem
eiegit
in hereditatem s ibi
Ps.32,15=v.H.105=Q.247:qui finxit singillatim
corda eorum
Ps.33,3=v.H.623=Q.248: audiant mansueti et
laetentur
Ps. 33,4= v. H. 521 = Q. 249: magnifie ate Domi
n um
mec um
Ps.33,5=v.H.37=Q.25O:et
ex omnibus tribulatio-
nibus meis eripuit me
Ps.33,19=v.H.625=Q.251:iuxta
est Dominus his
qui tribuíate sunt corde
Ps.34,l = v.H.218=Q.252:expugna
expugnantes me
Ps.34,2=v.H.388=Q.253:adprehende arma et
scutum
Ps.34,3=v.H.562=Q.254:dic animae
meae salus
tua ego sum
Ps.34,6=v.H.391 = Q.255:fiat via
illorum
tenebrae et lubricum
Ps.34,7=v.H.262=Q.256:quoniam gratis abscon-
derunt mihi in
(fehlt bei Q.) interitum
laquei sui
Ps.34,7=v.H.737=Q.257:supervacue
ex pro bra ve-
runt
animam meam
Ps.34,13=v.H.42O=Q.258:induebar
cilicio
Ps.34,14=v.H.119=Q.259:quasi proximum
quasi
fratrem nostrum sic conplacebam
Ps.34,14=v.H.806=Q.260:quasi lugens et contri-
status sic humiliabar
Ps.34,16=v.H.438=Q.261:temptaverunt
me sub-
sannaverunt me subsannatione
Ps.34,26=v.H.512=Q.262:qui gratulantur
malis
meis
Ps.34,26=v._H.603=Q.263:induantur
confusione
et reverenti a
sastira
ferthe
muodis
beuueit
(Q. beuuennon?)
*behal ik
farsi ht
giuuepene
quit
glidir
fresa
an ungesceid
(Q. ungesceid)
her a
*bruother
uuopindi
hosce
mendont
scarna
404
MNPssAltmittelfränkische und altniedenrankische Hsaime.«
Ps.35,7=v.H.757=Q.264:iudicia tua abyssus uual
multa
Ps.35,13=v.H.387=Q.265:expulsi sunt nee po- giscurgidi
tuerunt stare (Lipsiusrexpulisti)
Ps.36,l = v.H.277=Q.266:Noli aemulari in malig- fulganni
nantibus (oder zu Ps.36,7 noli
aemulari in eo?)
Ps.36,2=v.H.643=Q.267:quoniam tamquam fae- sniumo
η um velociter arescent
Ps.36,2=v.H.783=Q.268:et quemadmodum holer a uuirte
herbarum cito décident
Ps. 36,20=v.H.594=Q.269:inimici vero Domini san
inox honorificati fuerint
Ps.36,20= v.H.670= Q.270:deficientes quemadmo- tefarande
dum sum us defecerunt
Ps.36,21 = v.H.730=Q.271:mutuabitur peccator uergeldan
et non solvet
Ps.36,28=v.H.366=Q.272:iniusti punientur geuuitenot
(Q. geuuitonot)
Ps.36,ll=v.H.797=Q.273:lex Dei eius in corde uuitut
ipsius
Ps.36,32=v.H.580=Q.274:et quaerit mortificare
te reslane
Ps.36,33=v.H.611=Q.275:nec
damnabit eum cum scathan sal
iudicabitur illi
Ps.36,36=v.H.485=Q.276:et transivi et ecce ic *leth
non erat
Ps.36,38=v.H.10=Q.277:reliquiae impiorum aleiuon
peri bunt
Ps.37,6=v.H.58=Q.278:putruerunt et
corruptae *bulon
sunt cicatrices meae a facie insipientiae
Ps.37,6=v.H.167=Q.279:putruerunt
et corruptae dumpheide
sunt cicatrices meae a facie insipientiae meae
Ps.37,8=v.H.439=Q.280:quoniam
lumbi mei im- *hoscon
pleti sunt inlusionibus
Ps.37,9=v.H.390=Q»281:adflictus sum et humilia- *giuuitonot
tus sum nimis
Ps.37,9=v.H.406=Q.282:adflictus sum et humilia- nardo
tus sum nimis
Ps.37,13=v.H.490=Q.283:et dolos tota
die medi- losonga
tabantur
Ps.37,15=v.H.578=Q.284:et non habens in
ore *refangnussi
suo redargutiones
Ps.37,17=v.H.509=Q.285:quia dixi nequando *mendint
gaudeant (Q. supergaudeant) mini inimici
mei
Ps.37,18=v.H.282=Q.286:quoniam ego in flagella garó
paratus
Ps.37,18=v.H.720=Q.287:et
dolor meus in con-
trego
spectu meo semper
Ps.37,21 = v.H.6=Q.288:qui
retribuunt mala pro afterthunsun
bonis
detrahebant mihi
Ps.38,5=v.H.7=Q.289:et numerum dierum
meo- ahtinga
rum
quis est
Ps.38,5=v.H.380=Q.290:ut sciam quid
desit mihi gibresti
Ps.38,7=v.H.106=Q.291: verumtamen in imagine gibilithe
pertransit homo
Ps.38,9=v.H.168=Q.292:obprobrium insipienti i}mnbe£
dedisti me v^-^-w^
Ps.39,3=v.H.436=Q.293:et eduxit me de lacu horuue
miseriae et de luto fecis
405
MNPs=Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
Ps.39,10=v.H.31 = Q.294:ecce labia mea non
prohibebo Domine tu scisti
Ps.39,ll = v.H.80=Q.295:iustitiam tuam
non
(Q.
abscondi) in corde meo
Ps.39,15=v.H.82=Q.296:convertantur (Q.
retrorsum)
Ps.39,16=v.H.643=Q.297:ferant confestim con-
fusionem suam
Ps.40,3=v.H.323=Q.298:Dominus
conservet eum
et uiuificauit (Q. vivificet)
eum
Ps.40,8=v.H.588=Q.299:adversum me susurrabant
omnes inimici mei
Ps.41,2=v.H.429=Q.300:Quemadmodum desiderai
cervus ad fontes aquarum
Ps.41,5=v.H.484=Q.301:quoniam transibo in
loco tabernaculi admirabilis
usque ad domum
Ps.41,5=v.H.784=Q.3O2:in voce exultationis et
confessionis sonus epulantis
Ps.41,6=v.H.1O7=Q.303:quare tristis es anima
mea et quare conturbas me
Ps.42,l=v.H.489=Q.304:ab nomine
iniquo et
doloso erue me
Ps.43,2=v.H.189=Q.305:opus quod operatus es
in
diebus eorum in diebus
antiquis
Ps.43,4=v.H.544=Q.306:nec enim in
gladio suo
possederunt terram
Ps.43,l=v.H.612=Q.307:posuisti nos obprobrium
vicinis nostris subsannationem et derisum
Ps.44,3=v.H.30=Q.308:diffusa est gratia
in
labiis tuis
Ps.44,4=v.H.691=Q.309:accingere gladio tuo
super femur tuum potentissime
Ps.44,5=v.H.624=Q.310:propter veritatem
et
mansuetudinem et iustitiam
Ps.44,7=v.H.626=Q.311-.sedes
(Q. sedis) tua
Deus in saeculum saecuii
Ps.44,14=v.H.724=Q.312:omnis gloria eius
filiae regis ab intus in
fimbriis aureis
Ps.45,6=v.H.4=Q.313:adiuvabit earn
Deus mane
dilucuio
Ps.46,6=v.H.726=Q.314:Dominus in
voce tubae
Ps.47,3=v. H.288=Q.315:fundatur exultatione
uni vers ae terrae montes
Sion
Ps.47,3=v.H.545=Q.316:universae
terrae montes
Sion latera
aquilonis civitas regis magni
Ps.47,8=v.H.442=Q.317:in spiritu vehement!
conteres naves Τ h arsis
Ps.47,10=v.H.172=Q.318:in medio
templi tui
(oder zu Ps.143,12:ut
similitudo templi?)
Ps.48,4=v.H.789=Q.319:os
meum loquetur
sapientiam et meditatio cordis mei
prudentiam
Ps.48,5=v.H.114=Q.320:inclinabo in
parabolani
aurem meam
Ps.48,5=v.H.278=Q.321:aperiam in
psalterio
propositionem meam
Ps.49,l = v.H.627=Q.322:et vocavit
terram a
solis ortu usque ad occasum
Ps.49,6=v.H.608=Q.323:quoniam Deus iudex est
Ps.49,8=y.H.549=Q.324:iramolemus (Q. non in
sacrificiis tuis arguam te)
antheban
behal
behaiuon
sniumo
gequickeda
rundon
hirot
lithon sai ik
(Q. *ic)
uuirscapondìs
biuuie (Q. beuuie)
los i η
entiscen
nutun
scemi
anst
thio
senihte
setti
*trethilon
(trethon?,
dreton?)
adro
trun) bo n
*gebred uuerthi
furisettingon
(Q. *furisetingon)
sethelgangi
seepeno
offron
406
MNPs= Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
Ps.49,8=v.H.577=Q.325:non in sacrificiis
tuis arguam te
Ps.49,14=v.H.419=Q.326:et redde Altissimo vota
tua
Ps.49,17=v.H.181 = Q.327:tu vero odisti discipli-
nam et proiecisti sermones meos retrorsum
Ps.49,17=v.H.347=Q.328:tu vero odisti discipli-
nam et proiecisti sermones meos retrorsum
Ps.49,17=v.H.81=Q.329:tu vero odisti discipli-
nam et proiecisti sermones meos retrorsum
Ps.49,19=v.H.319=Q.330:os tuum abundavit
m aliti a
Ps.49,19=v.H.370=Q.331:et lingua tua
co nei η η ab at dolos
Ps.49,21 = v.H.763=Q.332:existimasti inique quod
ero tui similis
Ps. 49,23=v.H.553=Q.333:et illic iter quod
oste η dam illi salutare Dei
Ps.50,3=v.H.221 = Q.334:dele inquitatem meam
Ps.5O,12=v.H.454=Q.335:et spiritum rectum
innova in visceribus meis
Ps.50,17=v.H.474=Q.336:Domine labia mea
aperies et os meum adnuntiabit laudem tu am
Ps.51,4=v.H.604=Q.337:sicut novacula acuta
fecisti dolum
Ps.51,6=v.H.90=Q.338:dilexisti omnia verba
praecipitationis
Ps.51,7=v.H.235=Q.339:propterea Deus destruet
te in finem
Ps.52,2=v.H.220=Q.340:corrupti sunt et
abominabiles facti sunt in iniquitatibus
Ps.52,6=v.H.634=Q.341:quoniam Deus dissipavit
ossa eorum qui nom i ni bus placent
Ps.52,7=v.H.404=Q.342:dum convertit Deus
capti vitate m plebis suae
refangan
belting a
echt (Q. eht)
♦gethuuing
behaluo (Q.*behaluon)
genuhtegoda
gem acoda
uuandos
ougon sai ic
fardiligo
innethron
lépera
scarsahs
bescorgingun
tefellon sai
far k ut h a
licont
hasta
407
MNPs=Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
Abweichende Lesungen
nach Quak:
Z.18:statt bonum bonus
Z.19:statt omnibus tribulationibus omni tribulatione
Z.22:statt scouuuoda scouuuota
408
MNPs=Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
DIE ALTOSTNIEDERFRANKISCHEN PSALMENFRAGMENTE 0.
Psalm Uli.
7.
Auerte mala immicie meie, 7. Bekére uutl *fiundon mïnon,
in ueritate tua
disperde illos. an uuHrheide Ihinro tesprHde aia.
8.
Uoluntnrie eacrificabo
tibi, 8. Uuiltico
aal ic offrantht, in
et confitebor nomini tuo, domine, beginn sal ic namin
thinin, hirro,
quoniam bonum est. uuanda
gxiot
ist.
9.
Quoniam ex omnibus tri- 9. Vitanda /an fallin ïarbëidin
bulationibus eripuieti
me, et yeneredot tu mi, in ouir fiunda
super inimicos
meos respexit mina
*ecouuuoda ôga min.
ocuIub meus.
1) Notiz. In
Heynes ausgäbe des ersten teils unseres npograplions (s. oben
Einl. S 3 note 1) begegnen: ritte (uentre) 57,4, bida 54,2, hirta 54,5, irthon.
-α 56,6. 59,4, unriht(a) 54,4. 10. 57,3. 61,11. 62,11. 63,3, rihntuai 57,2, ιιΜι-
co(n) 57,12, fllheraco 66,2, cristo, -e 58,6. 64,7, an(t)ftngere 58,17, icco (ecco)
58,4, (Aforo 58,6, uuirlhun 58,14, tebrican 57,7 (bis), giuon 54,23, qui than
fiO,», dida (fecit) 56,3, iuuon (aeternum) 54,23, sila (animant, -a) 55,8. 13.
56,2. 58,4, unti* 56,2, riilag 58,12. Die riclitigkeit dieser lesarten unterliegt
berechtigtem zwei fei auf gründ folgender ei
wägungen: im zweiten teil des apo-
grnphons und in den Glossen Anden sich für die
betreffenden Wörter nur belege
mit e (wegen
derselben s. Ind. I); im ersten teil des apographous stehen neben
den scheinbaren belegen für « auch belege mit unzweideutigem «-zeichen (s.Ind.);
der schrelber des besagten ersten teils verwante zur darsteliung ron e ausser dem
der kanzleischrift eigentümlichen typus (vgl.
die Notiz zu Ps. 1—3) mich ein
e-zeichen (t-schafl mit darüber stehendem
strich), das, wenn dieser strich etwas
kurz ausfiel, einem i (mit punkt) zum verwechseln ähnlich nussieht; aus solchem
zeichen aber, das sich in all den erwähnten
belegen findet, ist ebenso gut e als t
herauszulesen. Für die schwaclitonigen silben, iluten qualitativ zwischen e und i
liegender vocal abwechselnd
durch ein e- und ¿-zeichen «lai gestellt wurde (s. Or. I
S Wfi.e. ΐίβ.γ. 28/. 29/7.), ist es unwichtig, oh der Schreiber bei verwendfing des
zweideutigen Zeichens ein e oder ein i hat schreiben wollen; ich drucke rinsselhe
als i
nb, wenn nicht eine aus dem betreuenden wort
entnommene Glosso auf e
hinweist.
Wegen der im
lat. und im germ, text durch
gesperrten druck hervorgehobenen
lesarten und formen beachte Einl. § Iß und 6 o.
/./// 7. fiundo.
9. dem allin arbP.idin zufolge lag dem Übersetzer vermutlich nicht
der sg. ninni
tribulationn der Vulg. vor, sondern der
plur. einer vnr. (s. Snbatiers nusgnhe) —
scorninola: dar I durch nusfnll des o von ans il verlesenem nl\ Vnlg. des|K>*il, w.
(s. Sabntinrs nusg.) res|ie\it.
409
MNPs=Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
Ps.54,3(Q.54,4) =
v.H.714=Q.343:contristatus sum
*tilongon
in exercitatione mea
Ps.54,4=v.H.738=Q.344:in ira molesti erant mihi unsuoti
Ps.54,8=v.H.187=Q.345:et mansi in solitudine enodi
Ps.54,10=!v.H.89=Q.346:praecipita Domine bescurgi
divide linguas eorum
Abweichende Lesungen
nach Quak:
(Ps.54,1 IN FINEM IN CARMINIBUS INTELLECTUS DAVID fehlt bei
v. Helten.)
Z.10:(Ps.54,2=Q.54,2 bis 54,3 exaudi me)
Z.15:(Ps.54,3=Q.54,3 von contristatus bis 54,4 peccatoris)
Z.21:(Ps.54,4=Q.54,4 von quoniam bis erant mihi)
Z.22:statt inquitates inquitatem
Z. 35: statt pen η as pinnas
Z.41:statt Exspectabo expectabam
Z.ll:statt
tenke thenke
Z.30:statt Forc hta Forth
a
Z.35:statt fliugon fluigon
410
MNPs=Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
PSALM LIV.
Psalm LIV.
2. Exaudí deu8 orationem
meam et ne despexeris depre-
csttionem nieam; iniende mihi et
exaudí me.
3.
Contristatale sum in exerci-
tatipne mea,
et conturbatus sum
a uoce inimici et a tribulatione
peccatone.
4.
Quoniatn
declinauerunt in
me iniquitates, et in ira molesti
erant mihi.
5.
('or meum conturbatum eet
in me, et formido mortis cecidit
Hiiper me.
(>. Timor et tremor uenerunt
Biipcr me, et contexit me te-
nebra.
7. Et dixi:
quis dabit mihi
pennnfl eicut columbae, et uolabo
et requiescam?
H. Ecce elongaui fugiens,
et
munsi in solitudine.
5). Ε χ 8 ρ
e e t a b o enm qui wil-
uum me fecit a puflìllanimilate
Spiritus
et a tempestate.
10. Praecipita, domine, diuide
lingua* eorum; quoniam nidi ini-
quitatem et contradictionom in
ciuitate.
2.
Gehört got gebet min in ne
*faruuirp beda mina; (henke, te mi
in gehört mi.
3.
Gidrwtuit bin an
*tilongon
mlnrOy *in *mislrñst bin fan stim-
mon finndes in fan
arbHde sundiges.
4.
Uttanda genéigedon
an trii
unreht, in an flbulge unsuoti muirán
mi.
5.
Herta min gidrunuit ist an
ml, in sorta *dödis fiel ouir ml.
6.
*Forchla
in biuonga φιΛτηοη
mier ml, in ïbethecoda mi HhuiMer-
misni.
7.
Τη ic quad: unie ml geuan
mifelheron also «ftitwm, in ic tflivgnn
sal in rasión sals
8.
Ecco firroda ir. fliende, indt.
htcif an *Tmlidi.
9.
Ic sal ïhiêidan sin thie behahlon
mi deda fan Huzzilhëide geistü in
fan geuuidtre.
10. fíencnrgif
hêrro, tcdnle. lunga
irò; nnandn ir. gesag
unrcìil infiline
an bnrgi.
UV 2. farwtir.
Π. tilnqnn — »>» — vìislrot: wpgrii lier rnrirrlnr (Ho. 5 2.ΤΓ»)
trnrnlc» pprltnlmro.
mini,
Γ». I'nrlhta — ViiIr. ronlcxmm! me fpnebrne, v:ir. {<■ SaIkiUpts
rnnloxit
7. aus «1er li«, ist :mcli (Imtjon (vgl. Or. I 5 2Γι) lip.m»iS7.iilpsen.
Κ. nndì o«l. enfii: v«l. 7.« 1H7.
9. ilio «us sal hflhìnn ι» sol^rnnlo Icsnit Kxspor.Uilio
finilet s5r.li wpiIpi· in ilcr
ViiIk· no«ii in Salialin··«
ausp. (ViiIr. utnl sonst I-Aspprtnliam, IIpIh·. Fostinalmì ;
IIpvih's ΓιιιιΙριίιιι^
von he'uìan in Uñían ist nhrnwpíspn
mit liirksirlil. nnsnlnl. licita»,
mut. iniMiMt. brhlrn cnsjmtI-.u«·
nini (!r. I %iWS — wp«rn luztit- νμ!. Kinl. S li n. 1.
4Π
MNPs=A1tmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
Ps.54,12=v.H.558=Q.347:et non defecit de prisma
piateiis eius usura et dolus
Ps.54,13=v.H.694=Q.348:sustinuissem utique tholodi (Q. tholodi *it)
Ps.54,15=v.H.524=Q.349:qui simul mecun dulces
muos
capiebas cibos
Ps.54,15=v.H.301 = Q.350:in domo Dei geluui
ambulavimus cum consensu
Abweichende Lesungen
nach Quak:
Z.8:statt ac et
Z.ll:(Ps.54,ll:eius et
iniustitia=Q.54,12)
Z.40:vocem meam fehlt bei
Quak
Z. 16:statt tholodi tholodi it
Ζ.21 .-statt Thu Thie
Z.39:statt mitdon dage mitdondage
412
MNPs=Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
P8AI.M UV.
15
11. Die oc noete
circumdabit
earn super muros eius iniquitas,
et labor in medio eius et iniuatitia.
12. Et non defecit de plateis eius
usura et dolus.
13. Quoniam si inimicus mn-
Iedixisset mihi, sustinuissem uti-
que; et si is qui oderat me super
me magna locutus fuiseet,
abscon-
diesem me forsitan ab
eo.
14. Tu uero homo unanimis,
dux meus et notus meus.
16. Qui simul mecum dulces
capiebas cibos; in domo
dei am-
bulauimuB cum
consensu.
16. Ueniat mors super illos, et
descendant in infernum unientes;
quoniam nequitiae in
habitaculis
eorum, in medio eorum.
17. Ego autem ad deum cla-
maui, et dominila saluauit me.
18. Uespere et mane et
meridie
narrabo et annuntiabo, et
exnu-
diet uocem meam.
19. Redimet in pace animatn
11. An dag in un nnhl umbi-
fangan sai aia ouir mura
irò unrehl,
in arbeit an ïmitdon
irò in unreht.
12. In ne tcfuor fan »träton irti
priama in timmga.
13. Uuanda of 'rfiunt *flükli mi,
ic *tholodi geuuùso; in of ihie (hie
halada
mi ouir mi mikila thing
apfëke, ic bürge mi i*eo imohti ige-
burran fan imo.
14. Thu
geuuisso man ïinmuodigo,
dido min in cundo min.
15. Thu
saman mit ml anota lulmi
muoa;
an hüae gode» giengon unir
mit geluui.
16. *Cumi dot ouir aia, in nilher-
afígin
an iheUon libbenda;
wtanda
*arhhnde anîaelethen tro, un s mit-
don im.
17. Ik eft te gode *riep, in herró
^behielt mi.
18. An üuonl in an morgan in
an fmitdtm dage teilen ml ic in
kimdon, in he igehñron ml.
19.
Irlösin
ml an frühe win mina
11. wegen mitdon n. Gr. I § !Άα.
13. «Ins in der Vu lg. mit inimiens Verbundene mens selilt in violen rnrr. (.«. Sa-
bntiers nnsg.) — flukil: wegen der möglirhkeit einen ja-sUintnes vgl.
und. ¡h'tkcn
(ßrem.-Niedcrs. wb.), wegen der Schreibung » beachte Or. 1 % 1(i —
thohhlil: die
verschreibnng entstand wol (in der
Wachtendonckschen hs., vgl. Kinl. $ 3) ilunh
anlftss von voranstehendem
/filiti« — wegen dieser Übersetzung von forviimi vgl.
fir. ι % νηγ.
16. Cwn (uta die alte lesart wäre auch atme denkbar,
vgl. dr. I § 02α) —
wegen hellen dat oder acc. vgl. zu 61, 4 — arItcide: vgl. Or.
1 § 48α — wegen
nelelhen ant. sg. s. Einl. § 6y und 7a (oder lüge hier etwa durch
voranstellendes e
veranlasste
verschreibung vor von e für of vgl. Or.
I 5 59»;) — wegen »tildan vgl.
Or. I % 52α.
17. riepSf nicht riepo, wie Heyne las — indem behielt
nicht dem smlimbit der
Viilg. entspricht, muss der Übersetzer, wenn ihm nicht etwa eine (übrigens wednr
in Sabatiers noch in Tischender!* nusg.
vnrzeichnelc) var. vorgelegen hat, stall -bit
die eiuliing -uit gelesen hnbeii (vgl. niioh
zu (>l. 321.
Γ>ΟΗ).
IR. wegen million s. Gr. I § Π2α — ilie ülioisp(7.iiii^ von unrein ineani fehlt.
η1»
Μ ΝPs=Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
Ps.54,21=v.H.672=Q.351:extendit manum suam
theneda
in retribuendo
Ps.54,24=v.H.20=Q.352:tu vero Deus deduces an fresón
eos in puteum interitus
Ps.55,2=Q.353:tota die impugnans tribulavit anafehtonde
me
Ps.55,3=Q.354:quoniam multi bellantes adversum angegin
me (oder Ps.55,6 adversum me omnia cogi-
tationes eoruml)
Abweichende Lesungen
nach Quak:
Z.13:statt eos illos
Z.15:(Ps.54,21:non enim... et non bei Quak 54,20)
Z.20:(Ps.54,22:Contaminauerunt... eius bei Quak 54,21)
(Ps.55,1:IN FINEM PRO POPULO QUI A SANCTIS LONGE FACTUS EST
DAVID IN TITULI INSCRIPTIONE CUM TENUERUNT EUM ALLOPHILI IN
GETH fehlt bei ν. HeltenJ
Ζ. 16:statt forchtidon forhtidon
414
MNPs=A1tmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
1st
PSALM LIV—LV.
meani ab hie qui appropinquant
mihi, quoniam inter multoe erat
mecum.
20.
Exaudiet
deus et humiliabit
eos,
qui est ante saecula.
21.
Non enim est Ulis coramu-
tatio, et
non timuerunt deum;
extendit manum suam in retri-
buendo.
22. Contaminauerunt
testatnen-
tum eius, diuisi sunt ab ira uultus
ehiB, et appropinquauit
cor illius.
Molliti Bunt sermones eius et super
oleum, et ipsi eunt iacula.
23.
lacta super dominum curam
tuam et i pee te enutriet: non dabit
in aelernum fluctuationem
insto.
24.
Tu uero deue deduces eos
in puteiim interitus.
Uiri sangui-
num et dolosi non dimidiabunt
die« silos; ego autem
sperabo in
te, domine.
fan thên thia ginUconi mi, uuandn.
under managon he una» mit ml.
20. Gehdrun sal got in *genitheron
sal
sia, thie ist er \uueroldi.
21. Ne geuuisso ist *im uuihsil,
in ne forchtidon got; theneda hant
Ana an uuithertôni.
22. Beuuollon ureuntscap Ana,
tedêilda
sint fan (Ünilgi
antscHnes
»Unie, in ginekeda Herta An. Geuuëi-
coda sint uuorl sin in ouir ölig, in
sia eint *gescot.
23. Uuirp ouir herrín sorga thlnn
inde h?, (hi lion sal: tin ne sal getion
an ëuuon uuankilhëide rehtikin.
24. Thu
geuuisso got têidon salt
sin an tpute tan fresón. Man birman
in Usa ne *solun
tgemitdelnn daga
irò; ik eft ic gctrtUm ml an tht,
hhro.
Psalm LV.
2. Miserere met deus,
quoniam
conculcauit me homo, tota die
impugnane tribulaiiit me.
3.
Conculcauerunt me inimici
mei tota die, quoniam
multi bel-
lantes aduersum me.
4. Ab altitudine diei
timebo;
ego uero in te eperabo.
2. (ìintlthi mi got, nttantla trai
mi man,
alian dag anafehtnnde
uultnnoda mi.
3. Trädnn
mi
finnda mine alian
dag, uuandn manage fehlinda an-
gegin mt.
4. Fan hai dagis fortin nal ile;
ir. gambuto an thl ml gitrVon.
5. tfinelheron: ·ϋβ
Überlieferung i«t mit iTuksidit nuF rjemthrron 71, 4 iiml
vilhi'ixtir)¡n Π4, 10, *niîhr.nntirpnn ΤΛ, Γ» wol als *γ)ιιΗΙιΓρΜ<·ι
rn fassen — unrmltii
nU il.il.sp. (vrI. KinI. S 7α) oiler
als «Schreibfehler für wiernhün Ani. pi. 7
6.
m».
7.
(je..cat ; tier ropist. notierte tliun: (lonts mntHux I. r/escot).
Έλ. in zur Übersetzung von nnrh «1er wiilergtibe von cnutriet ilnvon Rrtrennt
Rclnsiiiiein eL
24. Ητρμοιι «les / von pule <;. Hr. f § !V7r; «Ins iininen. steht nls «Int. oiler nvr.
(s. zu 01, \) — wegen «τ»
s. Kiiil. § 7« ·- mrium -
wegen tjanihtelnn \y). Or. I § 5'Jo.
415
MNPs= Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
Ps.55,5=Q.355:in Deo laudabo sermones meos louan
(oder zu Ps.55,11 in Deo laudabo verbum in
Deo laudabo sermonem?)
Ps.55,5=Q.356:non timebo quid faciat mini fortan
caro (oder zu Ps.55,11?)
Ps.55,8=Q.357:sicut sustinuerunt animam meam *tholodun
Ps.55,10=Q.358: ecce cognovi
quoniam Deus
meus es
bicanda
Ps.55,12=v.H.381 = Q.359:in me sunt Deus
vota tua
giheita
Abweichende
Lesungen nach Quak:
Z.13:statt omnes omnia
Z.9:statt
ne
ni
Z.16:statt Uuonum Uuunun
Z.31:statt behaluo behaluon
Z.31:statt ruopon thi ruopen
Z.31:statt souuilikin so uuilikin
Z.37:statt herró herrón
416
MNPs=Altmitte1fränkische und altniederfränkische Psalmen
fSALM LV.
17
5.
In deo
laudabo sermones
meos, in deo
eperaui ; non timebo
quid faciat
mihi caro.
6.
Tota die uerba
mea exse-
nrabantur; aduereum me omnes
cogitntionee eorum in malum.
7.
Inhabitabunt et abscondent;
ipsi calcaneum meum obserua-
bunt.
8.
Sicut suetinuerunt animam
meam, pro nihilo ealuos facies
illos ; in ira populos confringes.
9.
Deus, uitam meam annun-
tiaui Ubi; posuisti
lacrymas meas
in conspectu tuo.
10.
Sicut et in promissione tua.
Tune conuertentur
inimici mei
rclrnrsuin. In quacunque die inuo-
cauero te, ecce cognoui quoninm
deus meus es.
11.
In deo
laudabo ucrbum, in
domino lnudabo
enrinonem; in
deo spcraui, non
ti moho
quid
suant nubi homo.
12. In me
eunt, deus, noia tua,
quae roddam laudationiB Ubi.
13. Quoniam nripuinti animam
meam
de morte et pedes moos
5. An gode sal ik Unían tiuort
min, an gode gitfüoda te; *nt sai
te fortan uuad duo mi fléisc.
* β. A Hin dag uuort mina far-
uuielon; angegin mi alla
getliuhti
irò' an
node.
7.
*Uuonun
solun in ibergin
sdlun ìsig; sia ferma min beuuarun
ttulun.
8. Also
*lholodun séta mina,
sur nituuehte behaldona
saliu dunn
ña;
an Obulge fole tebrecan saltu.
9. Gotf tif
min cundida thi;
thu
sattes *trani
mina an gegin-
uuirdi thinro.
10. Also tin tan gehexte thxnro.
Than bekëron mlun fiunda mine t/»r-
haluo. In souuitikin dage ic *ruopon
*thi, ecco bicanda uuanda got min
bist.
11. An gode sal ic louan nitori,
an lürro sal ic hman uuort; an gode
gitrTuula ik, ne sai ik
fortini niiail
duo mi man.
12. An ml sint, got, gelû-ita *thhut,
thia ik ml gcuan ilmtis
thi.
18. Unanila thu geiiercdìH sein
mina fan itsule in suoli
mine fon
I.V fi. indem sonst «tic forni ne iltnrhstelit muí vielfach talpgt ist, iliirflt» die
riclitißknit von liier ¡ΊΙμμ-ΙμΓμι
|ι·ιη tu' zweifelhaft sein.
7. Ihtiunin: Atv
häufig belebt» wumon etc. (s. Imi. I) macht ilie
niinuhine von
(dnnli tin veranlasster)
vcrsf.hieibiin}» von t» furo wnlirscheiiilirh —hrrgin otl. -on —
aus niij ι) π iste für ahstninh-nt
rellcxive bcclcntiinß xu er^chlicsscn si-in.
8. tUiihnulun: nn für η
«Ititeli niilass von sul^ciulcin un.
11. /rnnij.
11). in entspricht «loin (Ihm Heyne ;ins<;clnssenen) et, an (wie
sonst in der ri*^el>
•1er |>W|ios. in — we^en hrlialno
\¡^\. ■/» Hl. 82 — tiwprn : \ve»ei» r sin· «■ nini
•1er emluii^ -un \>j\. zu '2t)8 ιιικΙ sir. I ^Ula; we^cu îles (vüiesi'n-; /ur ίιΙιι·ι^«·ΐ7ΐπΐ};
•li-s ful. ex. s. Γ.?, 11. ΓΛ, Hi. (il, 11. 70, Π.
"2Λ timi IH,li. *2, i:» sowie 227. 77«» —
thi s.l.ll.
12. lliinro ~ ·1<·ιη
Intiix /iisol»·? |:»μ dein iiLers*>t7.er nicht tl;is Ituidatiunes der
Vnl»., sondern «lie \:n\ (s. Sahatiirs mis«.) laudatiunis vor
van ιιιι.τκΝ, /)/ir íii)»/»7.. /ivi/oim/Viit/ni. elf.
Μ ΝPs= Altniittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
Ps.55,13=v.H.392=Q.360:quoniam eripuisti glideni
animam meam
de morte et pedes meos de lapsu (Q. glideri)
Ps.55,13=Q.361 : ut placeam coram Deo in liohte
lumine viventium
Ps.56,2=v.H.228=Q.362:donec transeat inquitas *far1ithe
Abweichende Lesungen
nach Quak:
(Ps.56,l:IN
FINEM NE DISPERDAS DAVID
IN TITULI INSCRIPTIONE CUM
FUGERET A FACIE SAUL
IN SPELUNCA fehlt bei ν. HeltenJ
Z.29:(Ps.56,5:Misit deus... suam
bei Quak 56,4)
Z.8:statt glideni glideri
Z.23:statt god got
Z. 26: statt thia tetradon the tra do η
Z.33:statt Ik slip slip ik
418
MNPs=Altmittelfränkische .¡nd altniederfränkische Psalmen
18 P9MM I.VI.
do laps», nt
])lncenm rornm dro *gWlcni, that. ir. tike fore gode an
in lumino niuentìum. linhte Uihcmlcro.
Psalm LVI.
2. Miserere mei, deuB, mise-
rere mei, quoniam in te con fid it
nnimn men, et in umbra ninni ni
tuarum spernbo
donec transeat
iniquitae.
3. Clnmabo ad deum
aìtissi-
mum, deum qui benesecit mihi.
4. Mieit de coelo et
libernuit
me, dedit in opprobrium concul-
cantes me.
sì. Miflit deus misericordiam
sunm et ueritatem Biiam,
et eri-
puit nnimam menni de
medio
catulorum leonum. Dormiui
con-
turbatuB; salii hominum
dentea
eorttm arma et eagìttae,
et lingua
eorum giadius acutue.
6. Exaltare super coelos, deus;
et in omnem terram
gloria tua.
2. Giuntili mi, got, (finnliti mi,
nìuimla an thl gilrllot x?1n min,
in an ìxcaih feíheraco thïnro .taf.
ie gilruon untes *fartUhe nnrehl.
8. Ruopen sai ik te gode
isla, god tíiia urtala deda mi.
4. Sanda fan siimele in
gine-
reda
mi, gas an bismere
*lhia Ic-
trñdon
mi.
5. ìSanta got ginâtha nina in
uniîrhëit aína, in
generida sPla
mina san tmítfon uuelpo
Icono.
*Ik *slip
gidruonit; kint manno
tende irò geuuepene in
ÌHceiftc,
in lunga tro sucri scarp.
6. Trheui Ihi ouir himiln, got ; in
an *allero erthon
tguolikhndt, thine.
13. gliden (s. zu 392)
— wegen des b τοη libendero s. Or. I 8 43α.
LV11. »cado: es kann hier (vgl. ΡΠΠ. 15,4R2) weder die rede sein
τοη npnko-
plerter dativsonn (s. Or. I §5Γκι) noch von altem dati*-nach dcr'-w-fleiion (die west-
germ. formen des nomens mit -iwi-stnmm and
die zugehörigen verbalbildnngen fthd.
xcatewen, ngs. scadewian, aonsrk. ecrdeuuon und bescedmuit 610 und B7 verbiptnn
die annähme von unursprünglichem, auf -u-stamm zurückgehendem -wa-stnmm,
weisen vielmehr, Tgl. auch Zs. fda. 30,208, auf got. »kadun aus *skaitwai hin ; aus-
serdem aber fehlen die belege für aonsrk. -o im dat. sg. der -u-flexion); die form
ecado begreift sich als die folge von übertritt des nomens in die schwache decli-
nation (wegen' -o im dat sg. dieser flexionskiasse s. Gr. I § G8r) — sarlUt.
3. wegen höhta dat. sg. marc. s. Gr. I§75¿.
4. wegen des τοη Cosijn ergänzten thia s. Taalk. Bijdr. 1,186 f. (Scherers Ihie,
s. Zu. f. östr. Oymn. 1867, s. 663,
stimmt nicht zum belegten gebrauch, vgl. Gr. I
§88); wegen einer ahnlichen Umschreibung
des p. prnes. s. zu 68,21.
5. wegen santa, tnltton s. Gr. Ι$52α — »sip ik — wegen des ei von nreifle
s. Elnl. §6?.μ.
β. atteri — indem im ersten teil des apographons (vgl. Elnl. §3 note 1) dar
fc-zeichen und eines der beiden für η verwnnten zeichen sich zum verwechseln
ähnlich sind, ist nicht zu
entscheiden, ob der copist guolikheide oder etwn qualih-
hetde. (vgl. zu 50, 0 und 65,2) hat
schreibet! wollen.
419
Μ ΝPs=Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
Abweichende Lesungen
nach Quak:
( Ps.57,1 :IN FINEM NE DISPERDAS DAVID IN TITULI INSCRIPTIONE
fehlt bei v. He Ite n.)
Ζ.41:statt recte recta
Z.45:statt iniustitias iniustitiam
Z.19:statt
guolihheide guolikheide
Z.20:statt ps altere psaltare
Z.26:statt thiadi thiadin
420
MNPs=Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
P8ALM LVII.
19
7.
Laqueum parauerunt pedi-
bue mete, et incuruauernnt ani-
mam mcam. Foderunt ante fa-
dem mean) foueam et inciderunt
in
earn.
8.
Paratum cor meum, deua,
paratum cor meum; cantano et
psalmum dicam:
9.
Exsurge gloria mea, exsurge
psalterium et cithara; exsurgam
diluculo.
10.
Confitebor tibi in populia,
domine, peal mu
m dicam tibi
in gentibus.
11.
Quoniam magnificata
est
usque ad coelos misericordia tua,
et usque ad nubes ueritas tua.
12.
Exaltare super coeloe, deus,
et super omnem terrom gloria tua.
7.
Strie macodnn ifuoli smina,
in fhöigednn(7)
tula mina. Gruo-
turn furi anlscèinc min gnioìin in
fidon an (Ata.
8.
Garó herta min, got, garo
Herta min; aingin nal ir. in lof
quethan.
9.
Upstä iguolihheide mina,
upstä *psaltere in cithara; up tal
ik atan adro.
10.
Bigian tal ik thi an Jolknn,
hirro, tío/ »al ih quethan thi an
Uhiadi.
11.
Uuanda gimikilol ist untes
le himelon ginñtha thin, inde tintes
te uulcon uuärhiit thïn.
12.
Upheue thi ouir himiln, got,
in ouir alla ertha
iguolichëûk thïnc.
Psalm LVII.
2.
Si uere utique iustitiam lo-
quimini: recto iudicate, filii ho-
minum.
3.
Etenim in corde i η
¡qui tutee
opernmini
; in terra iniustitias inn-
nuB uestrae concinnant.
2.
Of giwiaro geuuisso rehnussi
spreket: ìrehtico irduomil,
kint
manna.
3.
Geuuisso an hertin unrcht
uuirkit;
an erthnn tan unreht stendi
iuuua macunt.
7. wegen des sg. suoli s. Ein). $ Ία;
wogen mina »Is dat. sg. Or. Ι $8Γ>α —
wegen des ôi von boigedon vgl.
V.ini. §(>η.μ.
9. das apoginphon hat liier zwei unzweideutige Λ-zeíchcn (vgl. Γίηΐ.
$1ψ) —
piallare (vgl. Or. 1 § 57α).
10. Vulg. et psalmum, vnrr. (s.S:ib.)
oline et —
mit riicksiclit auf den ΙιηιιΠρρη
Int. plural = sg. des frk. textes
(s. Einl.§ 7α) dürfte die
berechtigiing einer äiidrriing
von thiadi in thiadin nicht
ganz ausser frage stehen, doch ist
natürlich auch nltes
Ihtadin für möglich zu hnlten.
12. die abschritt hat aus zuerst verschriebenem fjuolhcide cori iginrtes <jtut-
lichcide.
LVII 2. dem rchlico zufolge Ing dem
übri-set/rr nirht m tu der Viilg., sondern
irete citier var. (vgl.
Sabatiers «»"g.) voi:
3. wc»en des an vor unreht s. Mini. §7a.
42Ì
MNPs=Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
Ps.57,4=v.H.576=Q.363:erraverunt a uentre
(Q. reue
ab utero)
Ps.57,5=v.H.417=Q.364:furor illis secundum heittnuodi
similitudinem serpentis (Q. *heitmodi)
Ps.57,6=v.H.719=Q.365:et
venefici incantantis toufreres
sapienter (Q. touferes)
Ps.57,6=v.H.283=Q.366:et venefici incantantis
galandes
sapienter
Ps.57,8=v.H.673=Q.367:intendit arcum
suum
donec infirmentur
thenit
Ps.57,10: v.H.410=Q.368: priusquam
intellegerent haginthorn
spinae
vestrae ramnum
Abweichende Lesungen
nach Quak:
Z.9:statt a uentre ab utero
Z.38:statt sie in ira absorbet sicut in ira absorbit
Z.8:statt Gifirroda
Gifiroda
Z.12:statt Heitmuodi Heitmodi
Z.18:statt an galendero angalendero
Z. 18:statt
toufreres touferes
Z.22:statt kinnebaco kinnebacon
Z.26:statt bogo bogo η
422
MNPs=A1tmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
MALM I.Vtt.
4.
Alienati eunt peccatores a
uulua, errauernnt η uentre; lo-
cnti Bunt falsa.
5.
Furor Ulis secundum sinri-
litudinem eerpentis, eicut nspidie
surdae et obturantie aures
suns.
β. Quae non exandiet itocem
incantantium et uenefici incan-
tantis sapienter.
7.
Deas conteret dentés eoram
in ore ipeorum;
molas leonum
confnnget deus.
8.
Ad nihilum deuenient tan-
quam aqua decurrens;
intendit
nrcum suum, donec infirmentur.
9.
Sicnt cera quae fluit aufe-
rentur; supercecidit ignis et non
uidemnt solem.
10.
Priusquam intelligerent spi-
nne nestrae rhamnum, eicut uiuen-
tc8 sic in ira absorbet eos.
11. Laetabitur iustus cum ui-
derit nindietam, manne miau la-
uabit in sanguine peccatone.
4.
*(Ufirrodn eint tundiga fan
n'uambun, irrodon fan freue; nprîl-
ain lifta thing.
5.
*HHlmuodi *im aflir gctic-
nvssi slangin, alto aspidi* donnera
in stupp-mdero »ron irò.
6.
Tkie ne aal
gihörin stimma
fan galcndero
in *tnufrerat *ga-
lendcs uulsUco.
7.
Got tebrecan êal tende iro an
munde
iro; Wcinnebacn leona sal ie-
brecan tgol.
8.
Te ïnieuuete cumun
mlnn
aha uwitar
rinnende; thenit staffo
*Anin, unte» eta ïummethiga
nucr-
thin.
9.
Aleo uwihs that flîltit tfinu-
mena uuerthunt;
ouirfiel fuir in
ne gesilgon sunna.
10.
Er farnUmin (harnn inuua
haginthorn, aho lihlxndf, aim an
sämige
farmuelgit eia..
11.
Btilhnn ani rehtìro nn
he
gesitt nurilea, hendí ñna uvmran
ml an hlnodi sundùji«.
— -I. Gistroda — mit rück sieht nnf die cnnstnnten res, rn»iny -n ni* cnrr(><pnn-
denten »on aent«r, -ris, -r« (s.Π74—T») tet rrur. nix di«? Übersetzung τη sa^cn der
Tiir. nentre (die Vnlg. hnt nb utero).
Π. ITeintodi — imi.
Λ. wegen des an s. Einl. S 7α — Ions tren (der vor « stehende hiichstni»«' wäre
«neh ni» I in lesen, vgl. die Notiz nnf η.ΥΛ; doch benchtß mnn lonferr* 710):
der bessernngsvorschlaji nnch Oosijn
(T««rlir. ΙΓι,ΠΜ)— galenAira; nns dieser siltor-
liefemng wnd aus gatcmterl 283 ist mis In der Wnrhtendoncksrhpn hs. stehende
Terschreibnng gasendem xn srhlîpsscn (dns t des npngrnphnns durrh nlchtsclu olhimp
des dem zeichen
für β mfcommenden Striches, vgl. die Notir nus s. 13; dns -f der
Glosse durrli nntass des I- von InmntnnÜs) mit -ro für -s durch nnlnss ton tnrnn-
stehendein gnlende.ro.
7. wegen des nrc. !«g. kinnebnen s. Elnl. §7n und vgl. Or. !S*»M; doch wfire hier
fehler Tür kinnebaenn nnch dcnkhnr — Vulg. dnmintts; vgl. unten xn Ps. 1,2.
9. die nerechtlgting einer ñndeiung In nienuehte. und ummehtina
dürftefingtirh
erscheinen mit rück sieht iuf die Gr. Ι§4ΠΛ hervorgehobene schtvnche Krtiniliening
»on h »or i — anin
423
MNPs= Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
Ps.57,12=v.H.768=Q.369:et dicet homo
si utique
est fructus iusto
uuasmo
Ps.58,4=v.H.15=Q.370:inruerunt in me fortes *analiepon
Ps.58,6=v.H.785=Q.371
:intende ad visitandas
omnes gentes
uuisene
Ps.58,7=v.H.695=Q.372:et
samen patientur ut
canes (oder zu Ps. 58,15?)
tholon
Abweichende Lesungen
nach Quak:
(Ps.58J:IN FINEM NE DISPERDAS DAVID
IN TITULI INSCRIPTIONE
QUANDO MISIT SAUL ET CUSTODIVIT
DONUM EIUS
UT INTERFICERET
EUM fehlt bei
v. HeltenJ
Z.23:statt bihalt behalt
Z.31 .-statt
gerichtit gerihtit
404
MNPs=Altmittelfrànkische und altniederfränkische Psalmen
Γ-8ΛΙ.Μ l.VIII.
12. Ei dicet homo: ßi utique
est fructuR iusto, utique est deus
iudicanB eoe in terra.
12. In quethan
tal man: of ge-
uuisso ist uuasmo *rehliamt
geuuissn
ist gol irduomindi
nia *an erthon.
Psalm LVIII.
2. Eripe me de inimicis meie,
deus meus, et fib insurgentibus
in me libera me.
3. Eripe me
de operantibus
iniquilatcm, et de uirifi sangui-
num salua me.
4. Quia ecce ceperunt animnm
ineam, ìrruerunt in me sortee.
5. Ñeque iniquitaa mea,
ñeque
pecca tu m mourn, domine, eine
iniquitato cueurri et dirigebar.
0. Exsurge in oecursum mcuiu
et uidc! et tu, domine Heue uir-
tutuni, deus Israel, intende ad
uisitandas omnee gentes; non nii-
Rerearis omnibus qui operantur
iniquitatem.
7. ('onuertentur ad uesperam,
et saincm patientur ut canes, et
ciremhunt ciuitatem.
Η. Ecce loquentur in ore suo
et gladius in labiis corum;
quo-
tiiiirii (juÌ8 audiuit?
ίλ Et tu, domine, dcridebis
t:os, ad nibilum deduces omnee
gentes.
2. Gineri mi fan fiumlun
*mt-
nun, got min, in fan anslanilamlon
an nit genere mi.
3. (lenert mi
fan uuirkindon
unreht,
in fan mannon bltiodo bi-
halt mi.
A. Uuanda ecco fiengon scia mina,
*analiepon an mi starca.
6. Noli unreht min, noh sunda
min, hcrro, sundir
*unreht ran ik
in tgerichlit \uuarkt ik.
tí. Ifystä an geginWnip minin
in genigl in thüf hcrro gol eresio,
got Israelis, (heneo te uútsene alla
tìiindi; ne genätho thu alian ihia
uuircunt unreht.
7. ¡iekêrda aulun
uuerlhun te
ñuandi, in
*hunger tholon aulun
also hunda, in umbigän
sulun burg.
8. Ecco sprecali aulun an inunde
tro
in mert an leparon tro ; uuanda
uue
geiwrdaî
0. In *thüt heno, behoscon milt
sia, te nicuuihte léidon
mila ulln
thiade.
12. rehlito — au fehlt.
{.Vili 2. »ittitt ad. miun.
4. nnariepon: »Ile, bereits in «lei Watliteiidourksclii-n lis. (s.<ΊΙ. 1Γ>) sl
vers» lu éibung.
Γ*. initier: dio
vcrs«liiOÌl)tiiig win Ίο
diiirlt voiaiislchriidrs
siiinlir veranlasst
Vulfí. direx'i, vai·, (s. Siili:ili«rsniis^.) ilii ¡pitar wt*<H*ti ιΙ«>ι* srlnviluin·; hl in muti til
v«l. (¡ι.Ι§Γ»:«α.
7. hiiwjijer.
\). Iliiu ιμΙιί liti».
MNPs=Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
Ps.58,14(Q.58,13) =
v.H.226=Q.373:et de faruuattannussi
exsecratione et mendacio adnuntiabuntur
Ps.58,14=v. H.699=Q.374:in ira consummationis thurofremingon
et non erunt ^-v^^n^^^n^-v.
Ps.58,14=v.H.761 =
Q.375:quia Deus
dominabitur uualdan sal
Jacob
Abweichende Lesungen
nach Quak:
Z.28 (Ps.58,14 et de... an- bei Quak 58,13)
426
MNPs=Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
22
PSAÎ.M l.VHt.
10.
Fortiludinem mcam ad te
custodiam.
11.
Quin dens ßiisceptor meus.
Deufl meus, misericordia eiusprae-
ueniet me.
12.
Deus ostendet
mihi super
inimicos meos.
Ne occidas eos,
nequando obliuiscantur pnpuli
mei; disperge illos in uirtute tua
et depone eos,
protector meus,
domine.
13.
Delictum
oris eorum, ser-
monem labiorum ipsorum, et
com-
prehendantur in superbia sua.
14.
Et de
exsecratione et men-
dacio annuntiabuntur in consum-
matione, in
ira consummatio-
nis, et non erunt; et scient quia
deus dominabitur Iacob et finium
terrae.
15.
Conuertentur nd uesperam,
et somem patientur ut canes, et
cîrcuibunt ciuilatem.
10.
Sterke min te thl sai
ik
huodan.
11.
Uuanda (fot antj'engere
tm/n.
flot
min, gcnfltha sin fnricumun
sal mi.
12.
Got töitgit mi ouir fundn
*mïnn. Ne resting thu sia, timi
nohuuannc ne fargetin
folk min;
*tes¡>rndc sia an creste thlnro
in anisette
sia, bescirmere min,
fierro.
13.
Misdät mundis irot uuort
leporo irò, in befangana
uuerthin
an ouirmuodi irò.
14.
In fan *faruuätannu8si in
t/an lugenon cunda sulun iuuer-
thun an *thurofremingon, an ubulge
ìthurofremingen, in
ne mlun
uuesan; tn muttton sulun uuanda
got sal uualdan Iacob in
ìendi
erthon.
16. Bekèrda sulun uuerlhun te
iluandi, in hunger tholon sulun
also hunda, in umbigän burg.
11. Vtilg. meus es, var. (s. Sabntier) nur meus.
12. Ougit als praes. pro futuro; denkbar wäre hier auch als vorläge das ostendit
der varr. (s. Sab.) — mima — tespreida: das -a für -e oder-f
(vgl.flr. Ι Ρ'.·3) durch
anlas:«
ton folgendem sfa; die Tschr. 1Γ>,1Γ>5η. 3 geSnsserte
Vermutung, dns -a
Hesse sich als enllehnung
aus der 2. schwachen conjiig. fassen, Ist mit rficksitht.
aas das -o der 2. flexionsklnsse (nie -a, s.Or. I§ 105) 7.11 verwerfen.
14. saruuatanunuw oder -nnnmxi — wegen der widerholung von Im Int. fehl-
ender praeposition vgl. zu 01.32 und zu 65,12.71,14.73,6 sowie das addendum ru
54,9 (oben sclte V); beachte such An dag in an naht 54,11, mit
etitere in mit sftte
C2,6 — das »or r stehende »ocnlzelchen Ist das In der Notlr
auf s. 13
besprochene
zweideutige; mit rikksicht aber auf das (mit
ausnähme des sg. Ind.) In den prne-
sentialen flexionsformen durchstehende e durfte eine
lesart uuirthun nicht für
wahrscheinlich gelten (vgl. auch tu 09,3) — nach Ihurofremingon
steht ne, das
offenbar als durch die endung von
consummatione veranlasstes einschiebsei tu gelten
hat (»gl. zu 66,7) — wegen der endung von thurofremingen vgl. F.Inl.fiOy; mit
rftcksicht auf msrk. thttruch (s. Im!. Il) unii In der nsrk.
quelle durchstehendes
r/i»n>- (s. Ind. I) Ist thuro- als umgeschriebene form τη fassen — wegen vtiitlnn
vgl. Elnl. § C< — etvii als arc. (vgl. ng*. wealdan
v. nrc. und c gen.).
427
Μ ΝPs= Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
Ps.59,6=v.H.24=Q.376:dedisti metuentibus te
significationem
*andradondin
Abweichende Lesungen
nach Quak:
(Ps.59,l:IN FINEM HIS QUI INMUTABUNTUR IN TITULI INSCRIPTION
DAVID IN DOCTRINA fehlt bei v. Heltea)
(Ps.59,2:CUM SUCCENDIT SYRIAM MESOPOTAMIAM ET SYRIAM SOBA MILIA
fehlt bei v. Helten.)
Z.33:statt conturbasti turbasti
Z.40:statt bereuuissi bereuriissi
428
MNPssAltmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
PSALM LIX.
23
lü. Ipsi diapergentur ad man-
ducnndum; ei uero
non fuerint
hu tu ni ti, et
murmurabunt.
17.
Ego ttutem canUibo' ibrti-
tudinom tuam, et
exeultabo mano
niiecricordiam tuam; quia factue
es sueceptor meus et refugium
inuuin in die tribuhitioniö mene.
18.
Adiutor meus, tibi psul-
hun, quia deus eusceptor meus
es; deus meus, misericordia mea.
16.
Sia *tcgprêUUi uuerthint te
ctoni ; of gcuuwto ne uuerthint soda,
in murmulon sulun.
17.
Ik eft singen sal sinke thin,
in inenden sal an morgen ginäthi
thlnro; uuanda thu
gedän bis anl-
fengere min in flucht min an dage
arbeithi» mini».
18.
Jlelperc mtn,
tlii ml ik
louun, uuandii got antfcngere sbietti
min; got vünt
genäthi *tnln.
Psalm LIX.
3. Deus, repulisti nos et de-
etruxisli nos; iratus es et miserili«
es uobis.
4. Ooininuuitìti terrain et con-
turbasti eaiu;
sana contri turnen
eins, i|uia eoiuniola est.
5. Oslendisli populo tuo dura;
potasti nos nino
(i. DedÍKÜ metufiitibus te sig-
nilicationem, ut sugiant a l'auie
aious.
7. Ut Hberunlur
diiecli lui.
Salutini sac
dexteni tua
et ex-
audi me.
8. Deus loctitus
e.vl in rancio
suo: laetabor
et partibor »Sici-
3. (roí, far ιιιΐιμβ unti ig in te-
alordos
um ig ; thu irbulgi ih i in
igendlhodon unsig.
4. Tim inuordos
crlha in ge-
drfiticdos sia;
luilc tcbrocannimi
irò, uuanda irruort ut.
ft. *Thu OugcdoH fulki tinaia
harda thing ; drcncwlis unxiy ...
ìbereuuiaaH?).
ϋ. Thu gïtii *undmdondin
thi
iteikin, that nia flicn fan anl-
mxine bogìn,
7- 7'Art/ gmennla uunlliin lima
Ih ina. Ikhaldnn duo mit foilhoron
limito in gehört mi.
8. dot astiale an hï-iligin m-
iiin: Million
ml in
déilon aal it:
11». Ιίι·*ι>ιciila: ilas |u;ii;lix i;i'M'ln:int ìiiiiiht :\U le- (s. Imi. I).
IM. »«s Ι:ιμ «nlweder ilcm ¿ilicrsirl/rr cìiicì v;ir. t*í nu-us »or »uli-r ·Κ·γ tmiM Iiii'ìIkm
Ut'/, einki|>ì-I ¡iinloile
ini μ,νηιί.
l«;xt «lie worUul^tr mi.
1,1 X :». nii-lit »si- (wie TmIh. 1(ì,7H nn»iiibO.
Γι. /'/ι — iiiicli »ihm;/ hat «las ιΐ|>ομι.ΐ[ιΙιοιι
rim- Im kr mit tier Usuici
bim·;
ilffsl inni f/ifíii) — \ν«·μΐϊΐι herenuissi mli:i· *hemmhsi{H \μ}. I ini. î^ lui mut
Ci. II §ΪΟβ.
li. niiilnultimti —■ tier /wischen Icik- unii -η ^tclu-nile lim
lihlatx- ist uns einem
amlieii <mlibici<es (fuites) *-7«irln*n (ν»I.
futïh'kin 7H, 7, Ιί|.'27!>).
MNPs=Altmittelfrà"nkische und altniederfränkische Psalmen
Ps.59,10=v.H.732=Q.377:Moab olla spei meae ula
Ps.59,10=v.H.736=Q.378:mihi alienigenae *und1rthudiga
subditi sunt
Abweichende Lesungen
nach Quak:
Z.17:statt calceamentum calciamentum
Z. 24:
statt c uitatemO) ei vitatem
Z.1Z:statt Effraim Effram
Z.14:statt eunig euning
Z.16:statt tohopin tohopis
Z.43:statt einde einden
430
MNPs=Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
I'SAI.M Î.X.
m ti πι, et conuallein tnbernuculo-
rum metibor;
9. Meus est (inland et meus
est Mnnnsees, et Es fr ni m forti-
tiulo enpìtis mei;
10.
luda rex meus, Monboliti
Bpei mene. In
Idumncnm exten-
dam calcenmentum meum ; mihi
nlienigcnae subditi bu η t.
11.
Quis deducet me in cui-
tatem munitam?
quis deducet
me UBque in Idumaeani?
12.
Nonne tu,
deus, qui re-
pulisti nos? et non
egredieris,
deus, in uirtutibus nostris?
13.
Dn
nobis auxilium de tri-
bulatione; et unna salue hominis.
14.
In deo
faciemus uirtutem,
et ipse ad nihilum deducet tribu-
lantes nos.
ììsicimam, in dal xclithoiio ml ic
metan;
9. Min Ut (salami in min usi
Manages, in *Effraim sierice hô-
uidis minia;
10. Tuda cuniij min, Monb ula
*tohopin minia. An Idttmcam. md
ic thenan gcscïïc min ; mi yfremit-
borona *undirlhìldiga
sint.
1.1. Une sai leiden mi an
burg
saetero ? um sal tiiidon mi tinte» an
Idumcam f
12.
Ne salt lu, *got, thin \jar-
unirpi unsigf in nesaltugän, gut,
an eres lin unsinf
13.
Gif unsig
hulpn fan ar-
bfide; tin triti salda mannia.
14.
An gode dtum
snlnn unir
craft, in hie
te
nieuuihte leiden
sal
*uuïtlononda unsig.
Psalm LX.
2.
Exaudí,
deus, deprecatio-
nem menm, intende orationi meae.
3.
A finibile terrae ad te
cla-
2.
Gehôri, gol,
gcbel min, thenke
te gebede mînin.
3.
Fan ïeinde Urthen
te thï
4. Vulg. Sichim.im, varr. (s. Sabotier) Sicimnm.
5. Effram; Vnlg. Eplunîm, NñtkíTs Int. text Essi aim.
10. tohopis: vg!. Am nom. acc. sg. ntr. tohnpa (Or. ΙβΓιΠ); die
verschreibting
wurde durch folgendes mint* veranlasst — dass fremii- nicht »crschreibiing Ist für
freniith-, lehrt die ans oiner anderen stelle stammende ΟΙ. 20Γ»; wegen der sonn
mit rf (das ( der Überlieferung bezeichnet die stimmlose ausspräche ¡m silhenauslaut)
vgl. aps. (ws.) fremde, aosries. srnmnie,
sremede —
undithiidtffa.
12. get — wegen des i von sarnuirpt vgl. Orlali.
1Π. Vulg. quia, varr. (s. S:»b.) es.
14. unii tonda: es wäre auch altes uitttlinonda donkhnr
(vgl. Ind. I), doch ist
hier nnasoll von
on begreiflicher als der schwnnd von in; wegen des tt vgl.
Fini. 5 (SC
LX 3. wegen des sg. rinde s. Kinl. §7a — wegen der writing von erlhrn s. Eint.
§f,y — hertc: verschreibitng von -e für -n durch
anlass von voranstellendem e\
wegen der normalen cmluiig -a s. Or. l§s»9 — irrhndh: in graphischer hinsieht
empfiehlt es sich, statt -os die durch uuorktux belegte endung
(s. Or. I § 100<j)
unrnsetren.
431
MNPssAltmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
Ps.60,7=v.H.302=Q.379:dies super diem regis gefuogan
adicies annos eius
Ps.61,2=v.H.735=Q.380:Nonne
Deo subiecta erit
undirthudig
anima mea
Abweichende Lesungen
nach Quak:
Í Ps.60,1 :IN FINEM IN HYMNIS DAVID fehlt bei v. HeltenJ
Z.16:statt protectus proteger
Z.24:statt dies diem
Z.24:statt adiicies adicies
Z.31:statt quis eas requiret quis requiret
Z.7:statt herta herte
Z.9:statt irhodus irhodis
Z.22:statt
namo namon
Z.34:statt uuerildis uuerldis
Z.37:statt dag dage
432
MNPs=Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
I'S.VI.M I.XI.
inani, dum anxiarotur inir niellili.
In jKitm esultasti ine;
4. Dcduxisli
ino, quia sactue
es epes men, turns fortitudini* a
facie inimici.
5. Inhabitubo in tabernáculo
tuo in eaecula,
protectue(?) in
ueiamcnto alarum tuarum.
β. Quoniam tu, deuB nieus,
cxaudisti orationeni meam,
de-
dieti baereditatem
timentibus no-
men tuum.
7. Dies super dies regio adii-
eies, an noe eins usquo
in dieni
gcnerationie et
generntionis.
8. Pennanet in ueternum in
conepectu dei; misericordiam et
ueritatem eius
quia eas(?) re-
quiret?
9. Sic psalmum di cam nomini
tuo in saeculum
eaeculi, ut red-
dam uota mea de die in diem.
ric¡i, t>t> non/oda *hala min. An
steine *irhödti8 la mi;
4. Thu liúdos mi, uuantla gedan
hint tohojia Min, turn ultrkc Jan
*antscèinc fiumiL·.
Ü. Utwnon mi te an sektìum
tliinru an ttueroldi, tbcscinnttl
an
¡jetlieke felhcraco thïnro.
ß. Luanda thu, got min, ye-
hördos
gehet nun, yäni thu enti
forhtindon iwimtt
thJnin.
7. Wag ouir Ulng
cuniiujis salta
yeftuHjan, iâr slna untes
an dag
cunnis in cunnvt.
8. Folutmnot an eutum an
gc-
ginuuirdi godis; ginâthi in uuar-
hiide stiui une nal Hhia mocan t
9. Sô sal ic *ltnuin t¡uetlnin na-
min thtnin an ^^cj^l^*unei-Udin,
that ik geue gtheitn mina fan dage
an *d<ig.
Psalm LXI.
2. Nonne deo aubiecta erit
anima mea? Ab
ipso en i m sa-
lutare meum.
3. Nam et ipse deue meus et
2. Thanne sal gode undirthudig
uuesan xla mina* Fan
imo ge-
UUÙ30 sfdda min.
3.
Ihuinda in hie gol
min in
\. anlicenue oil. -seenne.
5. wenn hier nicht nach beseinnot uussull von uutrlhon οΛ. uuerlhan sal (ic)
vorliegt, hftt tier Übersetzer statt protegtti- der Vu Ir. cinc (übrigens bei Salmtiur
iuid Tischendorf nicht verzeichnete) var.
protoctus gelesen.
0. wegen sortitati c. acc. vgl. Γ4/2Ι; wegen -o im arc. Or. I SW
7. wegen des sg. dag vgl. Einl. § 7a.
8. das thia berechtigt zur Vermutung, dass der Übersetzer in seiner vorläge νυι
rei]uiret ein (übrigens bei Sab. noch bei
Tisch, nh var. erwähntes) cus voi funi.
0. der Verfasser der version übersetzte zunächst |isuliiium dicnin ditn-h sal ¡c
tunan, dann dicatn noch einmal ilurcli ijuethan
(s. Ilo. seile YS.\) — uucrltHs (es
wäre Auch alto lésait uucniUi* denkbar, vgl. Ind. I) — dtvjc: νμΙ. das /u un lit, 4
bemerkte.
MNPs=Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
Ps.61,4=v.H.339=Q.381:tamquam parieti gesigenero
inclinato et m aceri ae de puls ae
Abweichende Lesungen
nach Quak:
(Ps.61,l:IN FINEM PRO IDITHUN PSALMUS DAVID fehlt bei v. HeltenJ
Z.9:statt uiouear movebor
Z.20:statt et corde et in corde
Z.16:statt uuerth uuerd
Z.17:statt ti te
Z.20:statt faruuitton
faruuieton
Z.22:statt herrin gode
434
MNPs=Altmittelfrànkische und dltnieuurtränkische Fsalinen
Γ3ΑΙ.Μ I.XI.
enlutaría meut;, »usceptor meus:
non η» o ti en r(?) ninplius.
4. Quounque irruitis in hoini-
nem? interficitta
uniueret uoe,
tnnqunm pnrieti inclinato
et ma-
cerine deputane?
6. Veruntnmen pretium nicum
cogitauerunt
rej>ellere, cucurri in
Miti; ore
suo benedicehnul, et
corde huo nmledicelnitit.
tt. Veruntnmen deu eultiectti
esto, nniinn men; quoniniii ab
ipao pjitientin men.
7. Quia ipse deiw meus et »nl-
uuUir mene, ndiulur meutí: nun
einigrubo.
8. In deo
nnlutnre meli m et
gloria men; deua nuxilii mei, et
«pen men in deu eet.
9. Sperate in co, unirne
con-
gregalio populi, eflündite cornili
ilio cordn
ue«trn: ileiiH luliutor
noKter in »eleniuni.
iwiand» min, anlsenyere min:
ne ìuuerthe t'Jfc invert further.
4. Ihm lungo anas aliti an ^man-
nt f resili alla tu, also unenti«
*gc9Ìycnero in ttlnt tfaruurjKinat
5. jNoitanthiìh *uuertk
min Ihäh-
Um vii
/arattcr/ioic, te ran an
ihurdi; ìmniulc irò φιαίΐώιη,
in
an hcrlin irò t/aruitUbm.
0. Notianthöh *herrin nndir-
thudiy ala, vela min;
numida fan
*imo gclhnlt min.
7. Ihutiuln hie yol min in ne-
riando miti, hnljwrc min: ne mi
ir, ¡Ufaron.
8. An yode »aida min in ymt-
lichïdde min; gol huljtonmïnro, i;»
ΙνΙΐιψα
niin an godi iil.
D. (íetrñit
an imo, al mm-
nniuja fnlkie, tnlyielil
furi imo
t her la *imta: gol hulpcre unita an
ìuium.
ΙΛΙ 'λ. die opt ut i vsoriii rührt wnl «Iniicr («Is indii:, wäre uuirthon m grwi'nli
s.(>H,18), «Inss ftpui ¡ibei-sctici- ein» (nlletiliiigs nldil in S»lxilicrs
nini Tisrlii'inloiss
»iiMgttbcii verzcidiiu'lt·)
vnr. tnniu'iir voliti^.
4. we^en ites ΙιητηΙ Im·/., fittiti tiiwiuileii «m «: ilnliv« = in e. ine. imIci
ml s. 18, t.
W>, «. W», 4. 0. M», II. IMI, !». I«, II. M, 8. W», II. \\\. OR, 4. IS. '2;».ΓΛΙ,'2.7Ο,:ΐ.7Ι,
Η. 72, 7. ». il (ιΙιιιικΙηίι
midi sillmiv» an «·. m»:., s. Mi, 7.
W, li. 01,10. 11. 02,10.
08, \\. Ή. ïfl. 70, ± 10. 10. V.Ì. "2I»1 ; |j«iii|wnilrs »ut = in «-.m·»·, \vinl mit «Ihui
acr. \ι·ιΙμμιιΙιίι, s. 1K, 11). 011, Γ». 7. îl t'U:.) -- yrsxtyencro — worcii snnntr¡Htnit nls
.lut.*-;. (/)*.<«!·.! 87ΓΛ.
Γι. ti »cot s; «dis tlinr.lisirlirinfo
ih I»«/., d von hs. »si ios. werth,
u^s.
uronf timi
•l»s ti «citi nini, wcnl |·ιτΙϊηηι ImuiIiIÌ^I /ur :tniiiiliint> von tins III vrrlrsfiii-in <( in
murili (il:ts un h nn^drlniln / wnnl«· mit tieni «iImm-si limili v»n h siif if ιιιι«·ι··;ι·ΙΐΓη
nini lift' 7.vvi*ì(o
trii iticsrs liiirlistnlwii wurde tiliriselit'ii)
- mis item
it|Hip;t|>liuti ¡st
suwol li »U se
liriaiis/nlcsrn (νμΙ.
>\:u ol»m in tier Noli/ miss. Wltriiicrklc); l<>l;leies
M ilio siiiist i-nnshtnt l>olt'nte Γοιηι (s. Imi. I), ilotli Μ·ιμΙι·ΙιΊιη
in:tn loti ιιιΊχ-ιι
tuli·
(s. in 718) — wcfirii ilt»s tini, -htstr. mitntle
lM»iti:lit«* /u 71,1» — wegen «les II von
sitninHlnu v»l. Kinl. t$0«.
0. lirrrin (oiler -on \n't. -ι», νμΙ. Ur. IJ5O8) selill — min.
\ì. this ϋ|Μ·μπΐ|ιΙιοιι Imi ufyivlil («:irlil nlynlil% Tsclir. 10,7M) - we^en hctln
Mtv.|il. νμΙ.(«r. I SO1' — itntnna: tins /.weite un tinnii tlitto^nipliic.
435
MNPssAltmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
Ps.61,10=Q.382:ut decipiant ipsi de vanitate bedriegen
in id ipsum
Abweichende
Lesungen nach Quak:
Z.15:statt in rapinarti rapiñas
Z.17:statt affluxerint affluant
Ζ.21:(Ps.61,12:potestas dei=Q. Ps.61,13)
Z.22:est fehlt bei Quak
(Ps.62,l:PSALMUS DAVID CUM ESSET IN DESERTO IUDEAE fehlt bei
v. Heltea)
Z.37:(Ps.62,2:in terra... inaquosa=Q. Ps.62,3)
Z.8:statt
Nouanthoch Nouanthohc
Z.13:statt to truoni te
gitruoni
Z.15:statt inde in
Z. 16:statt
rihduoma rikduoma
Z.22:ist fehlt bei Quak
436
MNPs=Altmittelfränkische und altniederfrHnkische Psalmen
1'S ALM LXII.
27
10.
Veruntamen uani fìlii ho·
minimi, mendaces
filii hominum
in statene, ut
deci pi ant i psi de
unnitate in idipsum.
11.
Noi i te
sperare in iniqui-
tà te m et in rapina in (?) nolite
concupiscere ; diuitiae si affluxc-
rint, nolite cor npponere.
12.
Semel locutus
est deue,
duo haec
audiui: quia potestas
dei est,
13.
Et Ubi, domine,
miseri-
cordia; quia tu reddes
unicuique
iuxta opera sua.
10.
*NtnuinUidch ìdcla kint mun-
no, Umjinn
kint manno an νιιΓι-
yon, that tain bedriegcn tselva san
¡dilnnssi an that hcUui.
11.
Ne riwkil *gi *to traimi un
unreht, inde "rôuttjtji ne
nuil-it
te yeronc ; ^J^d^JQßi of sia Uhl-
unt, ne nutkit herta te
tettane.
12.
Etnia sprac got, titanethia
gehörda
ik: uiuinda gcnualt
godi*
♦ÙC,
13.
In thï, hërro, genatha;
uuanda thû geuen sait ëinuuiukin
b\ uuerkon ñnin.
Psalm LXII.
2. Deus, deut) meue, i>d te
de luce uigilo; sitiuit in te. lima
mea, quam multipliciter tibi caro
inca in terra deserta et inuia et
inaquoea.
2. dot, gol min, le thï Jan
Höhte *uttacon *ic; thiirsta an thï
iela min, so manohjnltlico ihi flèist:
min an erthon uñslera in hin
tuueqa in fan httiaterfollora.
10. -thohe — bigina begreift sich im liinblfck auf aliti. Iwßn menda» als die
entsprechung von mendaces Vulg., doch ist wegen der var. mendacium (vgl. Tisclien-
dorfs ausjt.) auch die inöglichkeit einer vorläge mendacium = lug ina (subst.)
ins
auge zu fassen — ob sia und selua liier als neutra oder als masculina stehen,
lüsst sich nicht entscheiden.
11. giotruoni: die Überlieferung weist auf io hin (vgl. Or. s § 18) — Vtilg. ini-
qiiitate, v&r. (s.Sabutier)
iniquitatem (wegen an caces, oben xu 4) — iilier
dein
a von rouas steht ein u;
wegen <1<·ι
endiing -as vgl. Einl. §tíy¡ dem sinynlarsuslix
7 ti folge könnte dein Übersetzer die
var. in rapinai» (s. Sab. ; die Vulg hat raphias)
vorgelegen haben, dodi
ist auch die
mögliclikcit einer version des plurnU ilurcli
den sg.
(vgl. Einl. § 7a) ins auge zu fassen — wegen des /t von rlluiuoma s. Kinl.
§6/7 — dem thiunt zufolge fand der Übersetzer in seiner vorläge nicht
das uslluiint
der Vulg., sondern
die var. affluxeiint (vgl.
TischenJoiss ausg.)
vor (wegen der
version des fut. ex. durch das j>r:ics. vgl. zu Γ>5,10).
12. der Übersetzer fasste
duo als mase.
(vgl. Einl. S 7α) — its fehlt.
LXII 2. uuaconi — aus der lis. Hesse sich allerdings auch anauega oder nna-
ut'tja herauslesen, doch empfiehlt es sich, die ebenfalls möglich·; lésait an uuegit
gelten zu lassen: der Übersetzer fasste die adjeetiva inuia und inn<|iiosu
als in uni
und in ηψιο^β (vgl. Einl. § 7α; Heyne, der dies betrcils iiiaquosa bemerkt hat, legt»
irrtümlich einem von ihm inigeset/leii mia uuegu, also acc.pl. weil für dun mni-
sativrection geltend zu machen, die var. sine
uiu /η
μιηικίΐ'); wegen tier
dativen-
-α νμΐ Kiiil. ^ s>y.
437
MNPs=Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
Abweichende Lesungen
nach Quak:
Z.21 rstatt pinguedine pinguidine
Z.22:statt Tabus labia
Ζ.26:statt Si sic
Z.28-29{Ps.62,7:in matutinis... adiutor meus=Q.62,8)
Z.32:statt pennarum alarum
Z.39-41:(Ps.62,10:meam... terrae=Q.62,ll)
Z.43-49(Ps.62,ll:Rex... iniqua=Q.62,12)
Z.8:statt geschein gescein
Z.19:statt mini mine
Z.35:statt Cliuoda sal cliuoda
Z.45:statt Cunig Cuning
438
MNPs=Altmitte1fränkische und altniederfränkische Psalmen
PSALM LXÎI.
3.
Sie in saneto apparili tibi,
ut uiderem
uirtutem hiatn et glo-
rinm tunm;
4.
Quoniam melior
est mise-
ricordia Um super
iiitaft; labin
men laudabunt te.
5.
Sic
benedicatn te in
uitn
mea, et in
nomine tuo leuabo
manne mene.
(>. Sìcut ndipe et pinguedine
replentur anima men, et labiis
exsultationis Inudabit o.s meum.
7.
Si memor fui
tui super
stratum meum, in
matutinis me-
di tnbor
in te, quia fuisti ndiu-
tor meus,
8.
Et in uelnmento
penna-
rum tunrum exsultnbo.
9.
Adhnesit
nnima men post
te; me suscepit dextern tun.
10.
Ipsi
uero in unnum qiiae-
picrunt nnimam meam, introibunt
in inferiorn terrne;
11.
Tradentur in manus gla-
dii, partes
uulpium erunt. Rex
uero
laetnbitur in deo.
Lnudn-
buntur omnes qui iurant in eo,
quia
obstruetum eat os loqucn-
tium iniqua.
3.
So an hTñligin gcschëin ic s A»,
that ir. gisïlgi
craft thin in guolik-
hëide thin;
4.
Uuanda belerà ist giníltha
Ihlna ouir Us; lepara mina Union
sulun (hi.
si. So
sal ik tquetlian thi an
line mtnin, in an
namon thlnin
hmon sal ik h einde
mìni.
ß. A Isa
mit srnere in mit feile
irfullil uuerthe tièla min, in mit
leporon mendislis louan sal muni
min.
7.
So *gehugdìg uuas thin ottir
siró min, an margan Ihencon sal
ik an this nuanda thu uuäri hui-
pere min,
8.
In an qelheke
ffetheronn thlnrn
mendon sai.
9.
Cliuoda séla min aflir Ihl;
mi antfieng forthora
thln.
10.
Sia gcuuisso ΐαη îdnlnmn
suohlun sTda mina, ingíln mlnnan
diepora crthon;
11.
(tegeiwna
utierthunl an han-
dun suerdes,
dêila umso
uuetan
mdun. Cunig geuuisso btlthon sal
an gode, fìelouoda *uuerthunl alla
thia suerunl an *imo, uuanda bc,-
stuppot ist muni sprekendero
un-
rehta.
Γ». ilinsom qnrihnn unii »lein (H, 12 boRffgncnilm quctlion
snihi —
*iisn!»r \<\ für ili« tci'b wol
«He 1»c<ltMilnng tanroHrcrn nn/.niiflimrn.
7. qrhuttlig.
R. »Irrn selheronn /nfolßf1 siimi ιΙργ iibcrselrci· in
winrr vorlnpo nicht «In«
ninni m ilcr Vnlfî. \or,
snmicrn (wii· urlimi lli'vnr
iM'Hicrltln) illr vnr.
|>rnn:inim
10.
liinlnuxxt «Ini. ml. nrr î (v»l. τη fil. i).
11. tnu'tllitmt felilt — »i/o.
439
MNPs=Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
Ps.63,4=v.H.589=Q.383:intenderunt arcum rem saca
amar am
Ps.63,5(Q.63,6)=v.H.284=Q.384:subito sagitta- gálico
bunt eum
Ps.63,5(Q.63,6)=v.H.536=Q.385:firmaverunt sibi nieuuiht
sermonem nequam (Q. neuuiht)
Abweichende Lesungen nach Quak:
(Ps.63,1:In FINEM PSALMUS DAVID fehlt bei v. HeltenO
Z.23-24(Ps.63,4:ut sagittent... immaculatum=Q.63,5)
Z.25:(Ps.63,5=Q.63,6 bis nequam)
Z.3O:(Ps.63,6=Q.63,6 ab narraverunt)
Z.36:statt scrutationes scrutinio
Z.38:statt ad cor et corde
Ζ.38:statt altum profundo
Z.41:(Ps.63,9=Q.63,8 von sagitta bis eorum; 63,9 von et bis eorum)
Z.13:statt forhtun forhton
Z.16:statt beschirmedos bescirmedas
Z.17:statt uueldadigero uueldanigero
Z.18:statt uuirkindero uuirkindere
Z.21:statt bogo bogon
Z.26:statt
scutton scieton
Z.28:statt nieuuiht neuuiht
440
MNPs=Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
PSALM I.XH!.
Psalm LXIII.
2.
Exnudi, deue, orationem
menm, cum deprecor; η timore
inimici eripe ani mam meain.
3. Protexisti me α conuentu
malignantium, α imiltitudine ope-
j-antium iniquitatem ;
4. Quia exacuerunt ut glad i u in
linguae Buns, intenderunt nrcum,
rem nmaram, ut sugittenl
in oc-
cultie immaculatum;
5. Subito sngittabunt cum, et
non timebunt.
Firmauerunt eibi
Bermonem nequam,
6. Narrauerunt
ut absconde-
rent laqueos;
dixerunt: quis ui-
debit eoa?.
7. Scrutati eunt
iniquitatee,
desecerunt scrutantes ecru tat i-
ones(?).
Κ. Accedet homo ad cor altum,
ot exaltabitur deuB.
9. Sagittae
paruulorum saotac
sunt plagae eoruin, et infirmatile
Bunt contra cob linguae eorum.
2.
(ichart, got, geltet min, m ik
biddon; fan »forhtnn fi muli* ge-
nere nia mïna.
3. Thu
beschirmeda*
mi fan mm-
nungun *uueldCidigera, fan nmuge
*uuirkindero unreht;
4. Uuanda teerpidon also mart
tungon
tro, thenedon bogo, *mca
bittera, that sia
scielint an hu-
lingon umlieuuollcnin ;
h. Gálico scutton aulnn *i?no,
in *ne aulun forhtun.
UJcfestitdti
sig uuort *nieuuiht,
6. Taldon tluit sia bchëlin xtril,-
ke; qtuithun: uuc sal gestan sia f
7. Untlemtohton
unreht,
trfuo-
ron sxuìkimhi tirstwkeniiMÌ.
8. (Icnñcon aal man in h er tin
dinún,
in *irhawin unir ¡hit got.
9. Secs te luttirorn gednua
nini
uunihm iro,
in ummahliga tint
angegin im ihingen tro.
Dill 2. ntlcr snrlilonf der let/to trii îles wortns ist durili rustir nmli-iiili.It.
3. uuehlnniijeri* — miirki wirre : -e
für -ι» ilunli eiiiwirkting von vnrnim
liPiulein f.
4. nnrn.
5. mio — nie —
die borocliligiing cinnr oorrcrtiii von Gesell thin in Gs
od. -on diirne fraglich soin, ¡mlom mit rücksiclit nus «ton liiiiifi^rn Int. pliiial =s<;.
des srk. textes (s. ΚΙη1.§7α) din ϋΙιοιΙίηΓοπιιιμ
für richtig pclti'ii koiinlc — ncuuiht
(wie in der correspondierenden OIosmì ΓΛΟ, s. iIîis.);
die Verwendung îles Wortes =
neqiinm bep«ist sirli nur liei prneil¡c:\tiver fassnng t\e% pmnninrnr: (vgl nun &Π
in folgerndcÄ 'berta nietuithl = ror prnniiin I's. K)0t4).
?. Heyne legte dem ivmmkrwixxi die vnr. scrutiitiones (vgl.
Snliaticrs αικχ.)
zu gründe (die Viilg. hat. scrutinio); denkbar wtire ¡nu:h eine andere varinole
scrutiniiim.
8. iruhauan.
9. wegen der endung von tur.gen vgl. Einl.
§'»/<·
441
Μ Ν Ps=Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
Abweichende Lesungen
nach Quak:
Z.8:(Ps.63,10=Q.63,9 von conturbati bis videbant; 63,10 von eos
bis intellexerunt)
(Ps.64,1 :IN FINEM PSALMUS DAVID CANTICUM : HIEREMIAE ET AGGEI
DE VERBO PEREGRINATIONIS QUANDO INCIPIEBANT PROFICISCI fehlt
bei v. HeltenJ
Z.llrstatt dade deda
Z.12:statt an farnamen
anfarnamen
Z.29:statt aliafleisc alla
Fleisc
Z. 35: statt
ginathon genathon
Z.39:uui fehlt bei Quak
442
MNPs=Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
30
P8ALM LXIV.
10.
Conturbati
Bunt omncsqui
uidchant eos, et limuit omnis
homo; et nnnuntiaiierunt
opera
Hei, et fnetn
eiuB intellexerunt.
11.
Laetnbitur iuetue in do-
mino, cl npernbit in eo, et lrui-
dabunlur omnop ripeti ronin.
10.
Gidrwniida
tini nun thin
giMgon *inf in sorhlidn inUanum;
in eundidon *tnerk godi*, in *dildc
fñnn tan 'ffarnämen.
11.
Jitîthan
sal rehtfto
an hrr-
rnn, in gelrTmn ml nn ima, in gc-
fmiad
n mlvn vncrfhnn nun rehilen
nn furtiv.
Psalm LXIV.
2.
Tc (leert hymnuf»,
drus,
in Syon, et tibi reddetur uotum
in Hierunalem.
3.
Exaudí orationem meam!
ad tc omnis caro ueniet.
4.
Ucrba
iniquorum praeua-
luerunt super nos, et
impietati-
bus nostrifl tu propitiaberiH.
5.
lîoatus, quem
elcgisti et
aPsunippisU! inbntntabit in atriis
tuis. Replebimur in bonis do-
time.
2.
Thi limit las, gnt, nnSynn,
in thi unirlhit gcfjmnn gchViln an
Hiervmlcm.
3.
Gehört gdbet min! te tht +o/-
inßJ'hc cumnn ml.
4.
Uunrl htnrethero rrcftih hm ä-
ren outr uns, in *snndnn \unxe.n
thü ginilthon *8nlt.
b. Sälig, thnnn thu gecuri in
genñmi! unnnnn ml nn fflthnunn
ihlnin. irfullida uverlhun *vui
nn i guade hTiset thïnis.
Il), wogen aìlmnnn s. 7» Γι4, 3 — nwcfr, wie ntereke 07,7 und bestrick
Π3, irk
4R1 mit ck, einer in ilor ndl. oithogrnpliir des il. jnhrhunderts
üblichen sc.hrei-
liiinp, die die Schreiber der npngciiplm tin«! l.ipsiiis hei Abfassung seines
plossen-
vei7eirlmisses gelegentlich einsiihrlen (wrrch, ilas man ebenfalls uns der hs. lier-
ntisleisen konnte, vgl. oben 7.11 50,s>, kommt nicht in betracht, denn
soRur nls
südmiUrlsiiink. residuum wijre solche form nicht 711 gewärtigen) — dedn: mil rück-
zieht «îownl nus ila«; sohlen von -η als emliiiig für
den nom. ncc. pi. der fern, i-
stiunuip (s. (ir. ! § (V2ì »Ν luis die
sonstigen belege für dns stibst. mit η, d. li. η (<.
Ind. I), empfiehlt r·?
sich, die überlieferte form zu verdächtigen — wegen nn und
der end. von fnrnrtmrn vgl. Kinl. 5 7n und s·^.
/,Λ'/Γ Π. allst- in alltifti'isc. 'dio gesummte menschen- "lid tierwelf sowie in
nllurrttm 'die gesammte wolt' 71,10 durch hililung
nach dem muster
von nllnman
(s.(>:t, 10), mit nllrt- componicitem collectiv,
dus sich dem got. pi.
tant, aìnmnnx
Mas gosnnimlo
menschongesclileclif vergleicht; da* von Hehaghel (dei m. 21,202)
vpiglii-hene mnd.,
.nuli »uni. allr in alle nras, alle »stuck, alìr rimh, alls sprl etc.
i-.t aiuleren «ii«.pi
»u;··- (-;. meine Mnl. gì. §1171<f>.
S wvjivn ile- "' in uni'/''.". ·. (Ji. 1 § 10Λ wegen der endiing von menni
vgl. l-.iiil. jjfif —
sumió — wogen timen vgl. Kinl. 5 Πχ μ — tail fehlt.
Γ., uni (oil. imi; ? \</\. <ìr. ! ÇX'J) soMt -- wegen de« «fi. ntinJr vgl. ΓίιιΙ ξ In.
443
MNPs=Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
Ps.64,7=v.H.328=Q.386:praeparans montes in geruuinidi
virtute tua accinctus potenti a
Ps.64,9=v.H.308=Q.387:qui habitant (Q.
inhabi- gemerke
tant) términos a signis tuis
Ps.64,ll = v.H.59=Q.388:in stillicidiis eius barinda
ìaetabitur germinans
Abweichende Lesungen
nach Quak:
Z.16:(Ps.64,7:potentia=Q.64,8)
Z.22:statt habitant inhabitant
2.37:statt multiplicas
multiplica
Ζ. 11 : statt neriando nereando
Z.16:statt gegurdit gigurdit
Z.36: statt fardrenkinde fardrenkende
444
MNPs=Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
PSALM LXIV.
β. Sanctum cut tcmplum tu um,
mirahilo in aeqnitate. Exnudi ηοκ,
ileus, fiatatane noBter, ñpea om-
nium finium terme, et in mari
longe;
7. Prnepnrane montes in nir-
tute tua, accinctue potentia;
8. Qui conturbas pro fund um
marie, sonum íluctuum eiup.
0. Turbnhuntur gentes, et ti-
mebunt qui habitant términos a
ftignie tuis;
exitus matutini et
ucape re delectabis.
10. Uisi tasti ter ram et
ine-
briasti earn;
multiplicasti locu-
pletare earn.
Flumen dei
reple-
tum est
aquis. Parasti cibum
illorum, quoniam ita est
praepa-
ratio eius.
11. Riuos eius
inebriane
multiplicas genimina
eius; in
stilliciflüfl eins laetabitur germi-
nane.
fi. Heilig ini diurni i/wn, min-
tlerlir. an rchtfi. (iehTiri nwdg, gott
* neriimi) urna, Udì opa alltra nulo
ertfuìn, in un santi
faro;
7. Geruuindi
hergn
an eresie
thrnro, f/egurdit mit tjeuvehh.
8. Thia gidruonis dinpi
mtnÌKt
Ivi ìfluodi sinro.
0. Gedruoueda uucrthunt thiadi,
in forhion sulun thin uuanont an
îgemerke fan ißignon thtnon; üt-
ferthi
morganie in ñxiondis mltu
fgelieuon.
10.
Thu uuUodoa fei'thon
in
*fardrcnkedo8 «a; thu genuinnh-
faldedoa '<tc *ger'iksini sia. Fluol
godi» irfullü
ist
mit uuatcron.
*Thu
géruuedot mum tro, nuanda
90
ist gcruuinga ira.
11.
Jieke tro *fardrenkiiide *ge-
ananohfaldm canni tro; an drnpnn
iro
hlithon sal tbarinda.
β. nereando: verschreibt!ng von e für ϊ durch iinlass von voranstehcmlcin c
(wegen des für die daràtellung von -\j- erforderlichen und sonst durchstehenden
-i- vgl. Or. !§36 β und Ind. I).
8. wegen -i für den gen.pl. vgl. Gr. 1§Γ>4.
9. wegen des sg. gemerke vgl.
zu 71, f — wegen lè'tgnon s. Kinl. §C»n. fi —
wegen gelieuon vgl. nhd. Hupto dilexit
gl. Κ und mhd. lieben mit aus nnmre ent-
wickelter bedeutung delectare.
10. erthon
gen.
od. nee.: vgl. wegen
uuïsan c. arc. 5R, Γ», wegen der
mög-
lichkeit eines gen.
as. wlton c. gen.
Beichte 2G — sardrenkendos
: en für c.
durch anlass von
voranstellendem cn — ms. <e,
nicht ti (Tschr. 1(i, 78) —
gerikinni:
das verb ist -isôn-bildiing wie giminsoda 37^, givulrsada 377; wegen
-int vgl. Gr. I §100«
— Tu.
11.
dein *fardrcnkinde (hs.
-drinkende) *gcmanohfaldoa (hs.
-ol) zufolge
fand
der Übersetzer in
seiner vorläge nicht
das inebria, multiplica
der
Vulg.
vor,
sondern die var. inebriane multiplicas (s. Siibiitirrs aus^); wegen der
ändern tig -drenkinde vgl. ob. vs. 10 inebriasti = * [urdrcnke.don und beachte
die end.
-inde für -ende (tir. IS*'») — harinda als Substantiv verwnntes praedient
zu *ertl>n.
445
Μ Ν Ps=Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
Ps.64,12=v.H.318=Q.389:et campi tui reple- genuhte
buntur übertäte
Ps.64,14=v.H.693=Q.390:et valles abundabunt thion sulun
frumento
Ps.65,3=v.H.179=Q.391:dicite Oeo quam eiselika
terribilia sunt opera tua Domine
Ps.65,5=v.H.178=Q.392:terribilis in consiliis egislikis
super filios homi π um
Abweichende Lesungen
nach Quak:
(Ps.65,l:IN FINEM CANTICUM PSALMI RESURRECTIONIS fehlt bei
v. Helten.)
Z.37:statt psallat tibi psallet te
Z.16:statt Anacleda sint Anadadon
Z. 18:statt dalo dale
Z.27:statt guolihheide guolikheide
446
Μ Ν Ps=Altmitte h rankische und aitniedenränkisclie Hsalmei
32
PsAf,M t.XV.
12.
Benedices coronam nnni
benignitatis tuae,
et campi tu i
replebuntur übertäte;
13.
Pinguescent speciosa de-
serti , et exeultatione colles accin-
gentur.
14.
Indiiti
sunt arietes ouium,
et ualles abundabunt frumento;
«•Imimbunt, otcnim bymmim di-
cen t.
12.
íQuethon
eoííu îairtmam
iäris guadi lAttiro, in felt thtrui
irfullnt uiierthuni mit genuhle;
13.
Fétta sulun uuerlhun senni-
tha uuoalinrum, in intendisi* hunda
begurdida uutrthunl.
14.
*Anactëda *sinl nnithera
scapo, in
*dalo thton mlnn mil
fruhli; ιιισροη
mlun, gcuumn Ins
quethnn mlun.
Psalm LXV.
liti fiundn thtna. 4. Al eriha
bah thi in »ingr. |
tibi inimici tui. A. OmniB
terra adoret te et Γ>. Tinnito ni uidnlo opera dei, 5. Cwnit in grjtìr.l uverk godi*, tt. Thi e |
2.
îubilnte doo, omnis terra, 2. Singit gods, al ertha, Ins
psalinum dioile nomini eins; dato qucthet namnn stnin; gcuet tgnn-
Rloriam laudi eins. lihheide Ioni nTnin.
3. Dioite deo: quam tcrribilia 3. Qiiclhit gode: so ieiaclika
Hunt opera tua, domine! In muí- thing sint ut/^rJfc thìnn, hñra! An
Illudine uirtutis Urne
mentientur mcnigi eresii
thinrn liegnn mlnn
(>. (Jni conuorlil maro in ari- |
" "» tthvrri-
an flnnde anirltlhan snlun
imi funsi. !77>/7
loihm wir hìì-
than an ïinn,
12. wr^pii ¡¡unban νμΙ. nitrii 711 Π2,Π — Viti«, rornnnr, vnrr. roronnm.
\'.\. wr^t'ii "los iial.-ìnslr. vn*ntìi*lr vpl. 1» 71,10.
14. niiftrtmìnr: η für r ilinrli anl.i<s »n» Toüinsíihoniiciit π (oiler clwa a ιΐιιιτίι
vpi'irxiin·: für ri, vol. Or. |ξι21 inni 1μ·ϊι·ΊιΙγ
ri für n in («Ι. 11Γ»), or stir
«, imlrm
ilcr «liicilti't <W :ip«i"rn|i|tnti^ iIimi pixImi trii von n für o, <lon 7WPÍIpii
für »·
:ut<:\U — «m»/ sfilili - tlnlr: \vc«ct\ -»> für ilfn mini. nn-. |Ί. ι»Ιι·. \¡:\. fnlhnnnWA
,
\νι·ι·ι·ιι
<· iliinli vprlfsiiiij; ¡ιικ η s. /11 2ΐ)Χ.
/..V Γ 'J. \νι·κ«*ι· •Ι·'" ρι-<Γ"Ι Λ »m» nunlihhiiilf ·;. l· ¡ni. ξ'·/?.
'Λ. wpiiiMi fiorititi v»l. Kinl. §·»/?.
Ι». \ν«··;«·ιι >l<·-· if »"·» /.''·»·// ν»Ι. Kiiil. S •'•π — wpppii tlninilltnu AM. od. nrr.
s·;.
vjjl. ,„ r.1, I - wpini «ifli «îlpirli <·7, '2R. IW,:Hì |Λ«ιγ
Iliulrt, «lûtsic ilorlt Tint
»ticli»
711 \i'i.l:irlilÌL'Pti «¡pin, wpil mil 1 iniziili! :ms tin·! in VrMi'kp« Rprvnp«: wiilciholt im
ifim ItpL'PL'iH'ini·· tlnr die
mi><:IÎrlikpi( oinri liiMPil* in nnspri»ni iwlnstk. tl'r.ilrld nns-
L'pklIlllllliMirll rt|Mlkll|lilM ICI» s'Itili Ilírill :ΐΙ»7ΙΙ\νΐ·ί·ΤΙΙ ί^ί.
447
Μ Ν Ps= Altmittelfränkische und aitniedertrankiscne Psalmen
Abv/eichende Lesungen
nach Quak:
Z.24:statt Quoniam probasti quoniarn et probasti
Z.29:{Ps.65,ll:-bulationes... nostra=Q.65,12)
Z.39:(Ps.65,13:-caustis=Q.65,14)
Z.14:statt seluun seluan
Z.24:statt Uanda
becorodus
Z.29:statt aruith
aruit
Uando in becorodus
448
MNPs=Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
Ρ8ΑΙΛ! LXV.
33
7. Qui dominatur in
uiriute
sua in aeternuni. Oculi eius su-
per gentes reepiciunt: qui exas-
pérant, nnn exaltentur in semet-
ipsis.
8. Benedicite, gentes,
den m
nofltrum, et auditam faci te
voceni
laudis eius,
9. Qui posuit animam meam
ad uitam, et non dédit in com-
motionem pedes meoe.
10. Quoniam probasti noe, deus,
igne nos examinasti, sicut exami-
nntur argentum.
11.
Induxisti nos in laqueum,
pofluisti tribulationes in
dorso
nostro, imposuieti homines super
capila nostra;
12.
Transiuimus per ignem et
a(|uam, et
eduxisti nos in refri-
gerium.
ί'Λ. Tntroibo in domum tuam
in holocaustis,
14. Heddam libi nota mea,
ijime dietinxcrunt labia mea, et
lonutum est os meum in tribula-
tinne mea,
7. Thie uualdondc itt an creste
tìnto *te *éuuon. Öugun »ina
ouir
thiadi *8cauuuont: Ihia
uuitheratrT-
dunt, ne uuerthinl
irhawin an *»ig
*seluun.
8. GeuuTet, thiadi, got *unmn,
in gehórda duot stemma
louis tini*,
9. Thie eatta aüla mina
te Uuc,
in ne gas
an ïgiruornussi stinti
mine.
10.
*Uuandahecorodnsun»t gol}
mit füire un» irsuohtns, also man
*irsuokit silver.
11.
Thu leidoi unsig an stricke,
saltos *aniith ah
ruggì unxin, *ge-
mttos man ouir hTmit nnsa;
12.
Uni lilhon thuro
fuir in
'(thuro
*uualir, in brüh ton
unnhj
an ieuolithon.
13.
Gän sal in an hñse
thlnin
an offringon,
14.
deuau sal ik thi *geh?itn
mina, Oda
undirsciethon
Upora
mina, in sprar. mnnt min
un nr-
nithi smina.
7. onguteuìion: ougu durrh anlicipieriing — scatnmot — xil: l für η iliireli cin-
wiikiiii^ «les fnlp^mlcn ( von *cl- sciami: -an ills enilung für ileii itnt. |·|. ν··ι·
si ¡esse Re^cn ilio μΓηιηηι. unseres «liiilek
tos unii liesse
sich muli nirlil nls insik.
losiiliiuiii fassen: «lass
hiih den κ-/(ΜιΊιιί>
der Wncliteuilonrkst-lirn lis. ein π voile>cu
werden konnte, lehrt das π in ΟΙ.
Γ>8 und IM.
H. un»a.
i>. tjirnovnusii dut. oder aec. (vgl. zu G1, 4).
10.
Nach Uuanda
steht ein (durch aula« von Quoniam eingeschaltetes) m (νμΙ.
/η ΠΟ, 7) — irsoukil.
11. ariiil: vgl. nntitlii tribulatione unten vs. li und ΠΙ. Π0, mu ¡I han liilmhi-
lioiiiliiis (51. 'ΛΊ mit -i-, wie im as.
arabit Oott. 'X\'X\ — ijesatta.
1*2. wegen thuro vgl. 711 58,14 — nuathir — weg<Mi citolillioti dal. od. in:»·. νμΙ.
/■ι Γιΐ, \.
li. ijehcrtn: rl verlesen nus //, wie in tumi 7*2,11 — wc^rii mina vpl.
lir. Ι ^ΚΓμι.
449
MNPs=Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
Ps.65,16=v.H.446=Q.393:quanta fecit animae huo
meae
Abweichende Lesungen
nach Quak:
Z.9:statt incenso incensu
Z.18:statt exsultaui exaltavi
Z.23-25:(Ps.65,18:Propterea...meae-Q. Ps.65,19)
Z.26:(Ps.65,79-0.65,20)
(Ps.66,Irin FIHEM IN HYMNIS PSALMUS CANTICI fehlt bei v. HeltenJ
7.47:tibi fehlt bei Quak
450
MNPs=Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
34
PSALM LXVI.
15. Holocaueta medullata oflc-
ram tibí cum incenso
arietum,
ofsnrnm tibi boues cum bircis.
H». Uenite, nudité, etnarrnbo,
ornnea qui timelis deum, quanta
fecit nnimae mene.
17.
Ad ipsum ore meo cln-
maui, et exsultaui sub lingua
mea.
18.
Iniquitàtem si
nspexi in
corde meo, non exriudiet dorní-
nus. Propteren exaudiuit deue et
nttendit noci deprecntionis meste.
19.
BenediotiiB
deus, qui non
nmoutt orntionem meam et mi-
sericordiam suani a me.
15. Offringa
Uuttira offrati mi
ir. thi mil thrnnni nnithero, »//Win
sai ir. thi. ohsxon mit Irtiskin.
10. ('nmit, yelwrit, in telimi ani
ir., a-lin thhi sorhlit. gode, ¡7u/«> tlciln
sëla mina.
17.
Te
inin ìmnndi miniti riqt,
in 'tmenatila nndir lungon inìnrn.
18.
ìlnreht
nf-ginag an herlin
witntn, ne mi gehñran hZrrn. /»V-
ihiu gehörda *got
in thñhla ntcw-
mon bedon mlnrn.
19.
C'cnulgit gol,, thic ne
far-
uuarp
gehet min
in ginn Ihn -ΐΊνη
san mi.
Psalm LXVI.
2.
Pens mieeroatur nostri et
benodicat
nobis, Jlluminet uul-
tum
suum super nos et miserea-
tur nostri,
3.
Ut cogno8camu8
in terra
uiam tuam, in omnibus genti bue
salutare tuum.
4.
Confiteantur tibi
populi,
deus, confiteantur tibi
populi
onines.
5.
iiaetentur
et exnultent gcn-
2.
(tot ginuthi
un-iig in gañín
unsi g, Hrlinlhc anlncvine. uni nvir
uns in genfi{.hi unsig,
3. Th/it unir
antkennan
an
erihon nueg iA/nin, an allon thin-
djftn snida thJna.
4. ììegian thi fole, gntf heg i an
thi joie. alla.
5. lililhent in mmdint thiadi.
15. statt Intlira wäre ein dem mnrghaftiu in Nñtkf-rs PsalmeniibersptJiing ent-
sprechendes adj. ζ" erwarten;
das überliefcrfo begreift sich bei der annnhme, <!»**
dem ühersetrer ein verderbte«; emdnllnta vorlag, das er in emiindatst andren 7¡i
müssen glaubte —- wegen hntnnt vgl. Gr. I § 57 n.
1f>. mit rncksicht nnf (der (ïl. 440 infolge) in
Waclitentlnnrks lis. fehlendes vtihiln
und tins »ulna arc. sg. ist hier wol freie version geltend m ninehen ('icir <·>· inch:r
trrlr brhnruìrìl hat').
17. wegen des tint, insti, viunrfi henchte rn 71,1!' —- Vnlg. pvnltaui, xrir. (s. R:il»:i-
tiers .■tiis-g.) exsnltaiiì.
IR. golt.
l.XVi % wegen dos Ih von irliathe vgl. dr. 1 <S 4«»Λ.
451
MNPs=Altmittelfränkische und aUniederfränkische Psalmen
Ps.67,4=v.H.395=Q.394:et iusti epulentur gouma uuirkint
Abweichende Lesungen
nach Quak:
Z.14:(Ps.66,6:confiteantur tibi
populi omnes=Q.66,6 bis 66,7)
Z.18: ( Ps.66,7:
Benedicati .. noster=Q.66,8)
Z.17:statt uuahsmo uuahsmon
Z.20:statt forhtan frohtan
Z.37:statt rehtlica rehlica
Z.40:statt gelieue im an gelieuent an
Z.44:statt nithegang nithergang
452
MNPs= Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
PSALM LXVII.
35
tes, quoniam iudicns
populos in
aoquitnte, et gentes in terra di-
rigís.
ß. Confitenntur tihi populi,
«lens, confítenntur tibí populi
oinnee.
7. Terro dedit fruetum suum.
Benedicnt nos deus, deus
noster,
8. Benedicnt nos deus, et me-
tuant eu m omnes fines terme.
uuanda thu irdnomis fole nn rchti,
τη thiadi nn er thon geriti
lis.
G. Beginn thi fole, gol, beginn
thi fole alla.
1. Eriha gas uuahsnm sinin.
*(ìenulc unsig got, got '''y^SAZt
8. Gamie nnnig gol, in *forh-
tan imo albi einde
erthon.
Psalm LXVII.
2. Exsurgat deus, et
dissipen-
tur inimici eius, et
fugiant qui
oderunt eum α facie eius.
3. Sicut deficit
fumus, defi-
ciant; sicut Huit cera
a facie
ignis, sic
pereant peccatores a
fncie dei.
4.
Et iusti epulentur et exsul-
tcnt in
conspectu dei, et delec-
tentur in laetitia.
5. Cantate deo, psalmum
di-
ci te nomini
eius, iter facite et,
qui nscendit super
occasum: do-
minus nomen mili.
2.
Upstandi
got, in testTirda
uuerthin fiunda slnn, in fixent thin
ïhntodon imo fan nntecPine aJnin.
3.
A ho les exil röue, tefarin ;
also
ftütit uuah.9 fnn
antscrinc
*füiri8,
so farfarin sündign fan
nntscëine godi»,
4.
In *rehtñca igöumn
uuirkint
in mendint an antscëine godis, in
*gelieue *im an hlïthone.
5. Singet
gode, hf quethet na-
mon slnin, uueg uuirkit imo, thia
upstëig ouir *nithegang : hërro namn
imo.
6.
Beuttie: die
verschreibiitig wurde durch dns He von
Beneilicat veranlasst (vgl.
zu r>8,t4.üf>, 10.68,10.27.70,22 und 2,2 sowie 01.
17.J.303) — wegen unser vgl.
Kin!. §6¿.
7. frohtan: die sonst immer mit so»ic)ltt- oil. fort- begegnenden belege (s. Imi. I)
verbieten die annähme von metathesis.
LXVII 2. aus hatodon erfolgt, dass der üborsetzer dein odciunt piaetcrittilo
lioilciitung beimass (s. das niiinliehe (»8,5.15.7:1,4).
Λ. (unis: r für i durch folgendes r (wegen fuir vgl. Or I S 19).
\. rehtien — wegen goumit ncc. pl.s.Gr. I$5!V — yeliencnl: ein del?sturi bezeirh-
iii'iiiles ijflienon wurde in den vei
wanten dinlektcu jeglicher stütze cnlhdirrn unii
ilii· nitwit keliing einer
solche» bedeutiing wäre auch etymologisch kiiiiin vrrsli'uid-
licli; hingegen weisen inhd. gi:licl>,-n, mud. geli'vrn, inni, ijelievcn 'lieb, iingt>uehin
sein' uns die moglirhkeit hin von aonsrk. t/cticumi phict-re (wegen -e sur » im ο|·Ι.
s. (¡ι. IÜ IW/0; wegen der \erh>suiig von nt ans »ι vgl. /u :»7Γ».
Γι inlln;i<wt] : wegi'ii nilht·- (— ulul. nitln infi;i) \μΙ. nilhrxlnian 71, ίί.
453
MNPs=Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
Ps.67,7=v.H.630=Q.395:Deus qui inhabitare facit sidin
unius moris in domo
Ps.67,10=v. H.700=Q.396:tu vero perfecisti earn thurofre rai dos
Ps.67,11 = v.H.565=Q.397:anima1ia tua quicca fe
habitabunt in ea
Ps.67,11 = v.H.330=Q.398:parasti in dulcidine thu geruuidos
tua pauperi Deus
Abweichende Lesungen
nach Quak:
Z.8:(Ps.67,6:Exsultate... turba-=Q. Ps.67,7)
Z.13:statt in un
Z.16:statt educit educens
Z.23:statt pertransires pertransieris
Z.10:statt sinro sinin
Z. 16:is fehlt bei
Quak
454
MNPs=Altmittelfränkische und altnieder fränkische Psalmen
PSALM I,XVII.
li. Exaultatc in conspectueius;
lurbabuntur η fncie eins patres
orpbanorum et iudicis uidimriim.
7. Doua in loco nancto suo,
«leus qui inhnbitare sacit uniua
morie in domo, qui ed licit uinc-
to8 in
fortitudine, similiter eoe
qui exaspérant, qui habitant in
sepulcrie.
8. Dene, cum
egredereris in
eonspectu populì
tui, cum per-
transí res in deserto,
9. Terra mota est, otenim
coeli
distillauerunt a facie dei Sinai,
a facie dei Israel.
10. Pluuiam uoluntariam
se-
progabis, deus, hacredilati tuae,
et infirmata
est, tu nero perse-
cisti earn.
11.
Ammalia
tua habitabunt
in na;
parasti in dulrodine tua
pauperi, denn.
0. Mendit nn gerfinwiirdi s'mro ;
gidruoueda nncrthint fan
antucHne
ïsinro '(fndr.ro- wûnsono in srepcnin
unidomw.no.
7. Got an stede *h?ilegoro sìnro,
got thir. *anuunnon duot Hnis ni din
an hase,
thic *Tittndende *f> he-
bnndonn an *slerke, also thin thin
*uuitherstrîdunt, thin uuonunt *nn
graunn. *
8. dot, '(mil so thu gioissi nn
geginuuirdi folléis thlnis, so thu
thwolithi
an nüstinen,
S). Eriha irruorl ist, gmnimi
himeln ■ '(druppon fan anlnrTdne go-
dis Sinai, fan *antfc?,ine godi*
Israel.
10. Regin uuilligin
ntmnlhrtn
mltn,
got, erui
thïnin, in nminnhlitj
iM, thu geunissn ihnrnfremhim aia.
11.
Quiera
s?, thlnn *uuonnn
snlun an ivo; thu geruuidon
an
moti, thìnro *armin, got.
Π. mit rfickslcht mis >\n* sonst al«
nlr. erscitPÎnenHe nn(l)seß»»i, -« (s. Imi. I)
iliirftp xlnro mis ein durch das
vornnsfrlienilo geginwiirdi rtnro vri-RniasMos vor-
sehen dei »mschnMhers *nríick7.usíiliren soin — dorn fadem zufolge hat iloin
¡ΊΙ·ι»γ-
sel/er nicht die lesnrt der Vtilß. pntris,
sondern die vnr. patres (vgl. Snimlicrs
niiMgabe) vorgelegen, doch hatte dieser text dem xeepenin gemäss nicht
dns mit
patres correspondierende indices (s. Sab.'), sondern Indien der Vnlgnln, hiMcto
nl«o gewissermnssen den iihergang von dem
alten text (mit dem genit. nls appo-
situm zu eins) »um verderbten (mit für den genit. eingetretenem nom. pi. nls sub-
ject von turbahiintur); dass aber der umstand, dnss eine solche vorläge (mit nom.
pi. und gen. sg.) keinen sinn gewährte, den Übersetzer nicht zu hindern brandito,
kann uns nach dem oben Elnl. § 7σ bemerkten gnr
wenig wundern.
7. hrilegono — ammano:
vgl. uuanun 68,30, thuronunnol 71,17 und heuchle
mhd. warten mnnero — uuileiAenAe — t* fehlt — ttereke: vgl. obon zu fili, 10
—
•ntridut — a.
R. Heyne bemerkte richtig, dass der
Übersetzer da* cum erst durch mit, dann
durch ko glossierte.
0. druppon mit pp iliirch
unrichtige Umschreibung ("· Einl. S Tu) für /J niler
nU
rinsnilior «schi-eiliselilerî - nntarinr.
II. imnmnn — nrmin s>«li»r -on (vgl. Or. I 5 7Γ»Λ nini 70) Mill.
455
MNPs=Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
Ps.67,14=v.H.599=Q.399:si dormiatis
inter
medios cleros
*samnungun
Ps.67,15=v.H.668=Q.400:nive
dealbabuntur in
Selmon
sneue
Ps.67,16=v.H.664=Q.401 :mons coagulatus mons streuot
pinguis (Q. sueuot?)
Ps.67,17=v.H.321 =
Q.4O2:ut quid sur,picamini gequahlit
montes coagulates
(Q. coagulatus)
Ps.67,18=v.H.571=Q.403:currus Dei decem
milibus multiplex
rediuuagan
(Q. rediuuagon)
Abweichende Lesungen
nach Quak.
Z.17:statt pennae pinnae
Z.22:(Ps.67,15:niue... Selmon=Q.6/,16)
Z.27:(Ps.67,16:mons coagulatus mous pinguis=Q.67,17)
Z.29:statt coagulatos
coagulatus
Z. 11 : statt Cunig Cuning
Z. 21 : statt undirsceithit undersceit.net
Z.27:statt streuot sueuot
Z.31:statt gilicandi gelicat
Z.35:statt Rediuuagan Rediuuagon
456
MNPs=Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
l'BALM LXV1I.
12. DominuB
dabit uerbum
uuangelizantibus uirtute multa.
13. Rex uirtututn dilecti di-
lecti, et speciei domus diuidere
spolia.
14. Si dormiatis inter medios
cleros, pennae columbae deargen-
ta tae, et posteriora dorai eins in
pallore aurì.
15. Du ni discernit coeleetis re-
ges super earn, niue dealbabuntur
in Selinon.
l(ì. Mona
dei mons pinguis,
mons coagulatile, mons
pinguis.
17. Utquid euspicamini mon-
tes coagulatos? Mone in quo be-
neplacitum est deo habitare in
eo; etenim dominus
habitabit in
fìnem.
18. Currus dei
decem milli-
12. Herro giuil
uuort *predi-
condon mit creste mikiliro.
13. Cunig ^creste litui» litui»,
in
*$coni hnsis te déiline *girbuui.
14.
Of gi släpit under imitdon
*samnungun, Jetheron dñuon *fer-
sihierdero, in *ajtrista
\rugi»
ira
an btêikc goldi».
15.
So *undirscëithit himilisco
cuninga ouir sia, fan *»riéue uuìta
sulun uuerthun an Sehnon.
IG. lìerg godis berg '»feit, berg
*streuot, berg t'fëitit.
17.
Jieuuie uuänit gi berga ïge-
qwihlitt Berg an
themo uuala
*gelicandi *ist gode te
uuonone an
imo; geuuisso
Kêrro xnionon sal
an (ende.
18. *Rt'diuuagan godes mil
un
VI. ¡nedicodon.
ili. wegen -e als eii«t. îles gen. |»l. s. Or. I§(5W — scuonix: vgl. «lid.
»còni s|>e-
i'ies; das -s durch ¡mlass \on vornnstehciiilcin -is — gintouin: ob der iibersctzer
iliis wort ¡ils sg. od. |»l. iiietleischrieb, ¡st iiatinlitli siaglieli.
14. wegen
mitdan vgl. Or. I § Dia — êumnungun: «Ins
bereits in Waclitendoncks
cod. stellende ti für η (vgl. Ol..rt90) durch anlas» von folgendem u — ferailuedem:
der
Übersetzer bezog das part, auf enlumhae (vgl. Kinl. § 7a) — astista — wegen
des g von rugii vgl.
Gr. l § 57r.
15. uiulirsceilit — èrtene.
1U. die existenz der doppelsoimen feil (vgl. auch das subst. feite
02, G) und
fi'-itil ist begreillicli : fèitit die den iinllectiertcn casus eigentlich zukommende form,
feil die in den
flectierten casus durch synkope
entstandene — sneuot: die bettch-
tiing von innd. slreven 'stials, steif
werden' filitit /ur annulline
von (nach (¡I. f>(ii
bereits im Wachtundoiickächen ms. voi iuiudeuer) yrapliiscli leicht vci-stiiiidlichcr
Verlesung von η aus tr.
17. wegen gc/na/ilit vgl. innd. ifuagel
coagulum (meng, (jnuil) und beachte die
lii. I^AKrt
hervorgehobene Schreibung h für
silbcuiuislatiteiiiles </; das verb (»gl.
auch die in ijei/ualilit zu conigicreudu («1. tjciiunltit cotigulattiin'.154) ist -ju-stiuuin
mit durch aulchiiiiug an *ι/ιμι</(<ι)/
nicht uingHluutelein η — ijclicast: wegen des
aus der Überlieferung zu folgernden -it-des |iniedi»aliveu pai licipsr/f/iciiiK/i (oder-c,
\μ\. <«r. I § 7Γι//) liciteli le (Ir. I § iit.K und dus lud. I
ver/eicliiictu gelïcon —ende litt·.
(νμΙ. íii Γ.1,4).
IH. ri'iliuHUijun: ob der iimsduciltur
redimuujun schrieb (mit e = ci, vgl. (·ι.
I 5; 'ih ui|«l dio überliesiMie lì|. Γ>7|
rcìtliniutqon dtiivli veisrliicihiiiig
457
MNPs^Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
Ps.67,22=v.H.609=Q.404:verticem capilli sceihtlon
perambuiantium in delictis suis
Ps.67,22=v.H.486=Q.4O5: verticem capilli per- lockis
ambulantium in delictis suis
Abweichende Lesungen
nach Quak:
Z.15:(Ps.67,19:etenim... deum=Q.67,2O)
7.37:statt intingatur intinguatur
Z.12:statt
Upstigis Upstigi
Z.34:statt dupi dubi
458
MNPs=Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
.xvii.
luis multiplex, millin lactanlium:
iloniintiH in eis in Sinai in
eanclo.
l\). Ascend isti in ultimi, ce-
pisti titptiuittttcni, acceptait dona
in hominilnm, ctenim non ereden-
turi inhnbitere dominimi deutn.
20. Benedictas dominile die
qitotidie!
Prosperimi iter
fnciet
nobie deus salutarium nostrorum.
21. Deus
noster deus sainos
saciendi, et domini domini exitue
mortis.
22. Veruntíimen deuB confrin-
j»et capita inimicorum suorum,
uerticem cnpilli perambulantium
in delictis suis.
23. Dixit dominus: ex Basan
conuertam,
conuertam in pro-
sundum maris,
24. Ut intingatur pes tuue in
sanguine, lingua canum tuorum
ex inimicis ab ipso.
ih usin I marnili fall, I h us i ni. ht.itlir.n-
tteiv : h erro an
ini an
i,Sinai an
19. 'Hfpatíght un i/tòt, itami
haftn, *antjìengi ijniia an mannun,
yeunisso 'me
tunyclmtutntUt un le
itamene horro gol.
20. (jeuuiet horro an day Ula-
gauuclïkis! (timiula ïfarhldwm
aal uns got saldano unsero.
21. dot \νΐιρ4£. yol behaldaiui
fduonda, in herrín herrín tütfarhl
*dödis.
22. *Nounnth()h got tcbrccan sal
hôuit fiunil·) sinro, ïscëihtlon lockt»
umbigangindero
an misdädin irò.
23. (¿und
hérro: fan Jìaxan
bekéran sai te, kéron
an
*düj>i
sëuues,
24. That nat uuerthc /not
thin
an
bluode, tunga hundo tliinrofan
fiundun fan imo.
i liât oder nb
umgekehrt die 01. die »Ite lesart reidi-
überliefert, ist nicht /u
entscheiden und überhaupt gleichgültig (wegen redi- oder rBidl- tgl. reydewagatwn
•les l.eïd. Will. 1Γ»,2 sowie nlid. reiti reda); die verschreibnng -go- für -ηη-
durch
Hnlass »on folgendem gode* — Vtilg. Sina, llebr. (s. Sabatier) Sinai.
19.
wegen der
endung von upstigin s. Gr. I§07a — wegen höi dat. od. acc. sg.
vgl. in 01,4 — anttiengi — das non wurde zweimal überset/.t, durch ne und dmvh
un- (vgl. Einl. § 7a und fío. §Gf>
iiissn. 3).
20.
mit
rücksicht auf die sonst in der nfik. quelle durchstehenden -Uuillkin etc
(s.Or. 1§8Í>) und auf *toituchxo,
*uuelïkenio von Ps. 1, 3 und Gl. 770 (ans Ps. 7,12)
lint in dngnwielikis das -wie- als residuum aus der msrk. Toringe zu gelten (in
-is
liegt nsrk. endung vor, vgl. Gr. 1§75 und Gr. II §61/*); wegen des für das -o- de?
gen. pl.durch assimilierung eingetretenen
-α- (msrk. oder
nsrk.7) vgl. ΡΒΠ. 5,51 IT.
und Braune zu 255 der Vafic. Genesissnigm. — wegen ht in farht Tgl. Gr. 1$ 53a.
21. wegpn
unser s. Einl. $ GJ — der Übersetzer gab in freier weise den gen.
(quali|iitis) des
gerundiiims wider durch ein
substantivisch verwantes (scliwnch
üertiprles)
pnrt. praes., es sei denn
dass
ihm eine (bei Sabatier
und Tischen-
dorf übrigens nirht
überlieferte) vnr. sariens
vorlag — wegen ütsarht s. Gr. I
§ Me — dodi.
22. Nonantoh — wegen Ut in ncfiihllon s. Or. I S 53n und τ.ιι ΟΙ. OOP.
%\. dubi; ♦rffljM dat. od. net: (vgl. zu 01,4).
459
MNPs=Altmittelfränkische und aUniederfränkische Psalmen
Ps.67,26=v.H.689=Q.406:in medio iuvencularum
thierno
tympanistriarum
Abweichende Lesungen
nach Quak:
Z. 7: statt
tuos tu i
Ζ.16:statt
deo De um
Z.17:statt domino Dominus
Z.30rstatt
offerent adferent
Z.19:statt iungelig iungeling
Z.37:statt siluere siluer
460
MNPs=Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
PSALM LXVI1.
39
25. Uiderunt
ingreseus tuos,
deiiM, iiigrebSUBdei mei, regie mei
qui est in sane to.
26. Praeuenerunt principes con-
iuncti peallentibus in medio iu-
ucncularum'
tympanintriarum.
27. In eccleeiÌB benedicite
deo
domino, de fontibus Israel.
28. Ibi Beniamin adolescentu-
lue in mentis excessu, principes
luda duces eorum, principes Za-
bulón, principes
Nephtalim.
29. Manda, deus,
uirtuti tuae ;
confirma hoc,
deus, quod ope-
rntus es in nobis.
30. A templo
tuo
in leruea-
lem tibi osserent
reges muñera.
31. Increpa seras
arundinis;
congregalo taurorum
in uaccie
populorum, ut excludant eos qui
probati sunt
argento.
32. Dissipa gentes quae bella
25. Cieaäyim yanga thina, got,
ganga yodes minié,
cuningis *mtnis
thie ist an heiligin.
26. Furiquämon Jurista yefuo-
geda singindon an 'fmidlon
thiarno
timparinno.
27. An lamnungun geuuiet ïgode
¡herrén, fan brunnon Israel.
28. Thar Beniamin iungelig
an
muodis iouirferdi,
Jurista luda
tèidera irò, Jurista Zabulón, Ju-
rista *Nephtalim.
29. Gebuit, got, crejti thtnro;
gejesti that, got, that tu *uuorhtus
an uneig.
30. Fan duome thìnin an Jeru-
salem thi
offron *8ulun cuninga
geuon.
31. Hejang dier riedie: sam-
nunga atiero an cUon *Jolco,
tluit
sia *üt8céithin *thiu thùi gecoroda
oint mit *8Ìluere.
32. TestTìri thiadi
thia uufga
2ìi. nimia.
l2U. wegen mttilon s. Gr. 1 § 52a.
l27. wegen gode und h&rren s. Gr. 1 §ΓιΓ»// un.i 1·:ΐηΙ.§<Μ.μ.
'28. der umstand, dass ouirserdì sowie íiíserdi von 01.821 den regulären sonnen
mit I/i, farht,
ferthe, uerlhe, ntsarlit, -fertili (s. Ind. 1), gegenüberstehen, könnte
beim ersten blick dazu veranlassen, in dem d
ein residuum der mfik. vorläge tu
vermuten; dodi musste es so mitsollen, dnss in beiden
fallen der form übrigens
ein oufik. geprii^c verliehen wiiie: onir- für
m<c>- (vgl. in Ind. Il ttuei), Ut- für
iti- oder lis-, -i für in di-r infik. i|uclle
dm einteilendes -e (vgl. Or. Il §57), und es
erscheint dumm die luiiinhmc £eboten, dass in der tat unser onfik. diulekt zweierlei
Γοιίιιγιι,
mit d und th, kannte (wegen -ili im Wechsel
mit -¡)i vgl. Kluge, Nomili,
stiuiimbihl. § 12Γ») — Nupllialim
;
Vulg. Nephthali, vai·. (Siibat.) Nephtnlim.
'20. nnarktus: wegen der end. s. Or. I § KM)« ; oh mis *'nuorliltis neben uuarhton
70,11) zu folgern, dass dor ilinlekt des umsein eibers formen mit o nini α kannte
oiler etwa ilas
o ein residuum »us ilei in fi k.
voilage repraseutici t (\gl. »lui. worhta,
tjiwttrht), liiist sii'h nithl ciilscheiden.
'IO Slittili.
M. ¡nitro — -xvie.lliin — liti (vgl. lìr. IJiHli) - siluri· (νμΙ. Cr. I ^ΓιΙία, wonach
auch s¡hi4'.ri als die alte
lesati denkbar ware).
461
MNPs=Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
Ps.67,35(Q.67,34)=v.H.174=Q.407=ecce dabit ecco
voci suae vocem virtutis
Abweichende Lesungen
nach Quak:
Z.18:(Ps.67,35:Ecce... virtutis:Q.67,34)
Z.26:statt plebi plebis
(Ps.68,1 :IN FINEM PRO HIS QUI COMMUTABUNTUR DAVID fehlt bei
v. HeltenJ
Z. 43:
statt aruithoda aruidoda
Z.45-.statt
tefuorun tefuoron
Z.46:statt getruon gitruon
462
MNPs=Altmittelfränkische und altmedertránkische Psalmen
ΓΗΛΙΛΙ I.XVIII.
uolunl: nenient
legali ex Ae-
pypto, Aothiopia prncueniet
ma-
nus eius deo.
33.
Regna terrae, cantate deo,
psailite domino,
34.
Psallite deo, qui ascendit
super coelum coeli ad orientem.
35.
Ecce, dabit noci suae uo-
ceni
uirtutis. Date gloriam deo
super Israel,
magnificentia eiuB
et uirtus eius in nubi bus.
3(î. Mirabilis _deus in sanetis
suie, «leus Israel ipse dabit uir-
tutem et sortitudinem plebi suae.
Benedictus deus!
unilunt: v.nmnn *sulun Innbm fan
*Acg>/pto, Aethiopia
furicumnn sal
heinde irò gode.
33. Hlki erthon,
singil gode,
singit herrín,
34. ïSangil gode, thia
upstigit
ouir hitnel himeles te
»sterhahum.
35. Ecco, gcuon sai stimma sïnro
stemma creste,
(¿met *guolichë,ide.
gode ouir Israel, mikili sin in * craft
*sïn an uulcun.
30. Uundirlit: gol an Iwiligon
s'min, got Israel hie gcuon sal
craft in sterke îfolkis *sinis. (ie-
nniit got!
Psalm LXVIII.
2.
Saluum me sac, deus, quo-
niam intrauerunt aquae usque ad
animam m earn.
3.
tnfixus sum in limo pro-
fundí, et non est substantia ; tieni
in altitudine!« maris, et tem-
pestas demersit me.
4.
Laboraui clamane,
rauene
sactae aunt
fauces mene, dnfe-
cerunt oculi mei,
dum spero in
deum meum.
2.
fíehaldanmiduotgott
unanda
ingiengon uuatir
untes te selon
mïnro.
3.
GeMekit hin ic
an léimo diupi,
in ne ut geuuesannussi ; if- quant
an Uliopi
sP.uucs, inde
gennidere
*besenkida mi.
4.
Ic*arnithodnnutpindc,
hrim
gidäna
uurthun ïkelon mina, ir-
fimrun
dugon min, *so ic gclrünn
an gode minin.
'.Y2. xulim — Aegiplo.
.'14. vgl. mlid. auf *itnng>'>n oder -im liinweisptulps sangen
miri hcnrhlp (5i. I
§ KHiy und ι.
ΜΓ». gnolicheide — craft sin /weimnl.
30. der ühersotrei Ins, hülpin er «Ins s von suno mit plebi verbainl, cinon ·ΐΐ>ιιίΙ.
(vgl. Kinl. S 7a) — snn.t.
I.XVIII 3. f/io/ii tint. oil. nee. (s. ιπΓ·1,4) — bescemî ida : ein copist oder ilcr nin-
stliiribcr silniel) wol znniic!i^l dnrrli nnlass von d der cmliing hesendida,
dns or
ilium quasi in bescrndida ronrÌRÌP.rtp.
4. aruidoda: nach * antis h, aruilhi, -on unii "nrur.lhint (s. rn 30) ist liier wol
pin
ilenomiiiütiv mit III an/»s"i/«*n; d:is (/ für Ih diiirli nnl:i<:s von fulgrnilpin d ■-
man beachte iHc ninclinnisrli«» ¿ibeisctznnp
von suncos durch kelon (vgl. Kinl. 5 7a) —
uni: ein copist ο·Ιργ der uinsclirriber sah gclrunn fiirinfìn. «η «nd iindprtPso*<»in sul.
463
MNPs=Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
Ps.68,5=v.H.487=0-408.-multiplieati sunt super
capillos capitis mei
loe ka
Ps.68,9=v.H.191=Q.409:extraneus factus sum
elelendig
Ps.68,10=v.H.19=Q.410:quoniam zeius riomus
tuae comedit me
ando
Ps.68,12=v.H.765=Q.411 :et posui vestimentum uuat
meum (0. ad) cilicium
Ps.68,12=v.H.421=Q.412:et posui vestimentum heron
meum (Q. ad) cilicium
Ps.68,12=v.H.641 = Q.413:et factus sum illis in spelle
parabolani
Abweichende Lesungen
nach Quak: |
Z.8:statt Gimanochfoldoda
vestimentum
meum ad cilicium
Gimanohfoldoda
464
MNPs=Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
I'SAI.M I.XVIII.
41
Γ). Multiplicati
sunt super ca-
pillus cnpitia mei qui oderunt me
gratis; confortati sunt qui perse-
cuti sunt nie inimici mei initiate;
quiie nonrapui, tune exsoluebam.
6.
Deus, tu tìcis insipientium
ineiun et delieta
mea h te non
sunt uhscondita.
7.
Non erubescant in me qui
expectant te, domine,
domine
uirtutuni! Nun confundantur super
mequi quuerunt te, deus Israhel!
8.
Quoniam propter te susti-
nui oj)probrium, operuit confusio
f'aciem meam;
1). Extraneus
sac tus sum fra-
tribus mets et peregrinus liliis
inatris meae.
10.
Quoniam
zelus domue tuae
comedit me, et opprobria expro-
brantium libi ceciderunt
super me.
11.
Et
operili in ieiunio ani-
mam meam, et factum est in
opprobrium mihi,
12. Et posui uestimentum meum
ciliciuni, et fiictus sum
illis in
parabolani.
13.
Aduersum
me loquebantur
qui sedebant in porta, et in me
pnallebant qui bibebant uinum.
14.
Ego
nero orationem meam
ail te, domine; tempus benepla-
citi, dens! In
multitudine mise-
ricurdiae tuae exaudí me, in veri-
tate eaiutis tuae!
5. Gimanochfohhda sint ouir
lot'ka hñuidii minii thin \hatndon
mi tlinnkin;
ye-tterkoda ainl thin
fhi'Jtidon mi fi multi mìni mit un-
rtthte; thin ir ne na m , thiio Jar-
gait.
H. (ioí, thu mû'ist unuuili mint
in viùdtìdi mina fan tin ne sint
beholona.
7. Ne teaman nitj an
ml thùi
bulini lìti, herró, herró ¡creste! Ne
nucrthin yvsceindit
ouir mi thùi
sweunt thi, ¡fot ïlmihelis!
8. / Handa Ihurn thi thuloda ik
bismer, bethecoda
»cama antscëini
min ;
ì). Elelendiy yeddn bin bitut-
thron minuti in fremitili
kindon
mnodir minro.
10.
Vuanda ando hûse» thi-
nÌ3 \dl mi, in
bimner lastrindero
thi Jielim ouir mi.
11.
In ic thecoda an J'astinyon
stia mina,
in *gi<làn ist an bis-
mer mi,
12.
In tjesatta uuiit min le he-
ron, in yedän
bin im an spelte.
13.
Anyeyin mi s ¡imam thin
salon an portan, in an mi ¡mnyitn
tliia druncun un'in.
14.
Ic yeuuixtn) yebcl nun tr. tin,
herro; tit uuala telikcnc, yol! An
meneye yimithon thiuro
yehori mi.
an uudrhiide mddun
thinro!
i>. \vt:^(Mi hatiuton v«l. /u 07,2 — urteil hrslithni s. (¡r. I S V.'f.
7. wegen -e fin ih-ii »»«n.i.l.s.C.i. IM'-'á ' Viilj;. hi;»l, in Nnlk.i-.Kit Ι··\Ι Uui
10 we^en til otler ut vgl. (Ir. I S 11η.
M. ijriinn (ν»!. 7110Γ>, li).
465
MNPs=AltmitteIfränkische und altniederfränkische Psalmen
Ps.68,18=v.H.144=Q.414:et ne avertas faciem knapin
tuam a puero tuo
Ps.68,20=v.H.733=Q.415:tu seis inproperium unera
meum et
confusionem meam et ignominiam
(Q.
reverentiam) meam
Abweichende Lesungen
nach Quak:
Z.9:statt iis his
Ζ. 16: statt urge at a peri at
Z.36:statt ignominiam reverentiam
Z^^Ps-ee^O.-conspectu... me=Q.68,21)
Z.45:statt consolantem qui consolaretur
Z.9: statt i
η nestecke inne
stecke
Z.4O:statt beid
beida
466
MNPs=Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
PSALM LXVIII.
1Γ». tfripe me de lulo, »it non
inligíir; libera ine ali uh qui
oderunt me et de profundi*
uqimrum.
1Π. Non ine demergat tempes-
tas aquae, ncque absorbeat me
prof'undum, neque aperiat su-
per me puteus os suum.
17.
Exuudì
me, domine, quo-
nitiiii benigna est misericordia
tua;
«eciindum multitudinem misera-
tionuin tuarum réspice in me,
18.
Kt ne
auertae faciem tuam
η puero tuo, quoniam tribulor:
uelociter exaudí me!
li). Intende animae meae, et
libera earn ;
propter inimico?* meofl
eripe me!
20.
Tu seis impropcrium
menni
et
confusionem mearn et i g no-
mi η i a m menni; in
conspoctu
tiio punt omnes qui tribulant me.
21.
Improperium
expectauitcor
menni et miseriam:
et Bustinui
qui
simili contristaretur, et non
fuit; con solan tern, et non
in-
ueni.
15. (tenere mi fan twromie, that
ne te innealecke; genere
mi fan
then thin ìhatodon mi in fan din-
pithon uuoMro.
10. Ne mi bescnki yctiuidere
mittleres, nnhne farsuelge mi divin,
nohne ìantluke ouir mi
putte munì
(irò.
17.
Gihñri mi, hérro,
uuanda
guot ist ginñtlia thìna; astir me·
nege ginälhono thînro
scauuuo an
ml,
18.
In ne
here antoccinc thin
fan knapin
thtnin, uuanda ic
*gcuultenot
uuirthon: *aniunto gi-
hdri mi!
19.
*Thenkc
sehm mtnro, in
ginert sia; thtiro fiunda mina ir-
lösi *mi.
20. ThTi- nuëst
taster mlnin in
scarna mina in Uniera mina ; an
geginnnirdi thlnrn
sint albi thin,
niñtonont ini.
21. Joutais *bëid hería vñn in
armwnlis: in
ile bnd thut na mon
gcdntnnil hiuirthi, innenwus; the
'ígelrñutoda, in ne sani.
15. wpptMi Untatimi vgl. /u (»7,2.
MS. Vul». tiiße;il, viir. (s. Sah.) apeiiiil — mit tiieksicht auf »lie masculine form
jmtle ^niclit \uttln = nini, pfnzm, v»l. «ir. I S Γ»7«) ist irò nls die ΓοΙμι« 7ΐι fiasen
dps uinslnnilos, iliws ilpr
iihcrsot/pi xinim auf piosiiniliim
= diupi br/o<r.
ΙΛ. ijcituillirnnl — shuntiti.
IO. Thmtir: ilio vni-M-liiTiimnj· «uni«· iliinh Intonile \fiiuilnsst (\μΙ. zii
(ili, 7> - /in.
'20. ¡ins numi οιμίοΜ
siili, <la^- <lom iil»orsol/or niilit ilio Ιο-nit iloi Vnlp. rriio-
iciiliìiin, -iinilfiii ilio «:ir. ipirtiniriiîim (»μΙ. 'l'isrlioiiilors-i ¡iiisfr.) \οιΊ»μ.
'21. ln-t'ltt: il:»-; -n tini ih nula·*·! m>ii
solp'inloni lirrln — χνομοιι ties -i- von
»nìrllit »μ|.(Ϊι lull linn Ihr ijrlrniliuln /ιιΓοΙ·:·· Ι:ιμ tieni iil.ri-ct/ri nil li« il¡is ot
<fiii inii^<il:iiotiii
iloi Vnl^. m>i
, -i.inliin ilio va?, ronsnlnnloin ( v«l. Snli. nini l»o:irlilo
w.^i-ii Ί'·ι uj.lii^alw .Ir- |i:nl. |'i:n·^
ihurli oin irl:il.
mil |ir:iotoi. imi. Γ·Ι·. lì.
467
MNPs=Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
Ps.68,22=v.H.524=Q.416:et dederunt In esc
am rouos
meam fei
Ps.68,27=v.H.322=Q.417:et super dolorem geocodon
vulnerum meorum addiderunt
Ps.68,30=v.H.722=Q.418:ego sum pauper et tregehaft
dolens (Q. tre g h aft)
Abweichende Lesungen
nach Quak:
Z. 37: statt iustitiam tu am iustitia tua
Z.3O:statt
uundono uundeno
Z. 43: statt
tregehaft tre g h aft
Z.46:statt ñamo namon
468
MNPs=Altmittelfränkische und altniederfrànkische Psalmen
rsALM LXVI1I.
-13
22.
ICI. dederunt in escimi menni
Iti, al in Nili men potauciuiit ine
neetu.
23.
Fiut mensa connu connu
ipsis in Inqueum et in
retributi-
ones et in scnndnlum!
24.
Obscurentur oc ti
li eunun
ne uidennt,
et dorsum eorum
tsemper incurua!
25.
Kssunde
super eos irnm
tuniti, et furor i rae tune coinpre-
hendat eos I
20. Fiat habitatio eorum de-
serta, et in tnbernaculis eoi um
non sit tjui inhabitet.
27.
Quoninm quem tu pereua-
tii'öti pereecuti sunt, et super do-
lorem uulnerum
meorum addi-
derunt.
28.
Appone iniquitatem super
iniquitatem eorum, et
non in-
trent in iuetitiam tuain.
29.
Deleantur de libro uiuen-
tiiim,
et cum iuetis non scri-
bantur.
30.
Ego
sum pauper et dolcns ;
Hiilue tun, deue, suscepit tuo.
31.
Laudnbo nomen dei cum
cantico; et
mngnificnbo eum in
laude.
32.
Kt plaeebit deo super uitu-
Inni nouellum,
cornuti produ-
centem et úngulas.
22.
In ijCiutni an muoa min
tjalla, in nn tfiurulc *min in drcn-
kedon mi mit ictiijc.
23. Ihicrlhe
dine in» furi
im
an stricke, in an uuillicrltniou ¡u
an ïbesuichïHdc !
24.
Dunda uuerlhin onyon ito
that sia ne
ycsian, in rukgi irò
io !<in crumbe!
25. Utyuit ouir sia äbulyc tlt'inu,
in héitmuude ñbulye tlñnro hsfamji
sia !
2(). Uucrlhe
uwmunya irò uuonli,
in an selethon ira nenie Uria munie.
27.
Vuaiida thnna thu slutnji
ehlidon aia, in oner dir *unmlnnn
mìnro geöeodon.
28. (¡escile unreht
ouir unrcht
irò, in
ne yangint an rehtnussi
thin.
29. * Fardiliyot uuerthin Jan
buoke libbendero, in mit rehtltenn
ne uuerlhon gescrmotux.
30. le bin arm
in *lreyehajl;
salda thin, yol, antßeny mi.
31.
Lotion sal
ie ñamo yodia
mit sanye ; in
gemikolon sal
ie ini"
un loue.
32. In yelicon sul *il yode ouir
mi/ nauui, *horin f\forthbrenyindt
in (bunion.
VI. min ■— wegen etitje vgl. Kinl. §Γ»ιι.Γ>.
Κ2'Λ die Verwendung von <m r. dat. in an stricke und an nuitlifrUmun in;n lit ι>>
wnliisi lieiiilicli, dftss auch in nn Iwaulclwide dieselbe ιιτϋοιι
\υι1ίι·μ( (νμΙ. /util, Λ).
'24. wt'^Kii des an s. Einl. S 7a.
'27. ttunrieno: <li»· verschreibiing -eiw siir -onu oder
-tino (s. Ιίι. Ι §Γ>\·0 ••nlstand
wol
iliiri-h rtiilass von -»ni von uuIdiüii (v^I. /η (>Γ>,7).
'2Ü. h'nrdiligon.
Mi. trctjlitift (vKl. «r. Ι8'2ί>α).
'.l'i ir /iiìrni: »gì. wt-^cn Imrin Hr. ì§'.\lì(i nini '.<Uy -- />>«-/<-.
469
MNPs=A1tmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
Ps.68,35=v.H.149=Q.419:laudent illum caeli criepinda
et terra mare et omnia reptilia in eis
Ps.68,37=v.H.543=Q.420:et semen servorum nieton sal
eius possidebit
Abweichende Lesungen
nach Quak:
( Ps.69,1 :IN FINEM DAVID IN REMEMORATIONE EO QUOD SALVUM ME
FECIT DOMINUS fehlt bei v. Hellen.)
Z.27:statt namo namon
470
MNI's Ai-iiiittelfrä'nkische und altniederfränkische Psalmen
41 Γ3Λ1.Μ Ι,ΧΙΧ.
33.
Uideant
pauperce et lae- 33.
Gestan arma in *bluhin;
tenlur; qnaerite
deuni et uiuet mokit got in libbnn *sal
ostia tutina.
anima u es tra.
34.
(juoniam exaudiuit
pau- 34. Uuanda gehörda ai-ma terra,
peres dominile, et uinctoß suos in gilmndavn ñna ne vfaruuirp.
non despexit.
3f). Laudentillunicoeliotterrà, 35. Louin imo himela in ertha,
mare et omnia reptilia in eis. xT:u in alla, triepinda an im.
3Π. Quoniant deiw saluam fa- 30. * l'nanda got behaldan dxvon
ciet Ryon, et nedisicabuntur ciui- ml ïSyon, in gestiftoda sulun utter-
tates lud ne; etinbabitabunt ibi, thun bnrgc. ïludae; in înuannn
et baereditate acquirent eam; snlun Ihâr, in mit erxii geuuinnon
sttlnn nia;
37. Et eemen scruoruin eius 37. In cunni scalco slnra nielan
possidebit cani, et qui diligunt sal nia, in thia minnunl namo
nonien eins habitnbuni in on. nlnan unonon sulun an Hmo.
Psalm LXIX.
2. DeiiB, in adiulorium tneuni 2. (ìot, an hulpe mlnro thenke;
intendo; domine, ad adiuuandum hîirro, le helponi mi ïfa.
me festina.
3.
Coufundantur et
reuerean- 3. Ucsccndoda *ttuc.rthin ¡n sca-
tur, qui quaerunt animam meam. min sig, thia mokinl scia mina.
4.
Auertanlur retroreuin et 4. TieMnla xtucrlhin uxiilhc.rc in,
orubescant, qui uulunt milii niabi. •uraminda. thia uuilunl ini unita.
Auertantur statim
erubescentes. Hekïrda
uxierthin sän (scaminda,
qui dicunt mibi: enge, euge! thia tjtiethunt mi: exige, exige!
:»:». untiti mi
reiiii.
.'M. wc^cii tlc< i »on f»rmiir¡t s. Ht: i .Ü II-
:ifi. ΓιιηΗΐΙη — Viil»
Sioii, in Nolktis Int. text Smmi \ΊιΙμ. linlu, \:irr. iSali.)
linlao - Λνρμηι unanitn β· /'· ·>7,
7.
:Ι7. llfvnc limirikt, il:i~s tier iilii-isi-l/ri ,
intimi ci in oa ani
liai'ii-ilil.ili· \on
\^. :»l« ΙΐΓ/ομ, mit liicksulit ans nui ilas «>a ilnnii inw
wiilci^ul».
/,.\f.\ 'Λ. miirllnit: :in^f-it lils ilos (mil ¡iusii;ilinii· ι!«··<·<£. pi.
imi.) ilun lolt-lii-inlcii
min III- \<. Im>I. I) i-l
iltis ri-stc » bici wol als
ilinrli "las sol^cinlr vciaiiliwslr ιιί-
\. man Ihm« lite \vrj;rn
<lfi nirli« icIIcxìm-ii μ·ι wrinlini·; \οιι sniiniiiiln :\μ,·^. x(cV(-
miiiM ohne γΗΙ. ;
in »>H.
7 "ini ·>!Ι, Λ \u»t'»\tei tías veil» mit xhj (νμΙ. μοί. shuntai sili,
nini, entant sili).
471
MNPs=Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
Ps.69,6=v.H.703=Q.421 :ego vero egenus et thurtich
pauper sum (Q. thurthic)
Ps.69,6=v.H.516=Q.422:ne tnoreris merri
Ps.70,6=v.H.760=Q.423:in te confirmatus sum uuambon
ex utero
Abweichende Lesungen
nach Quak:
(Ps.7O,l:DAVID PSALMUS FILIORUM IONADAB ET PRIORUM CAPTIVORUM
fehlt bei v. Helten.)
Z.24:(Ps.7O,2:In... speraui=Q.70,l )
Z.13:statt thurtich thurthic
472
MNPs=Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
VSAI.M I.XX.
45
5. Exeultent et laetentur in te
nmnce qui quaerunt
te, etdicant
pemj)cr : mtignificetur
dominus !
qui diligunt salutare tuum.
ß. Ego itero egenus et
pnuper
sum: deuB,
ndiuva nie! Adiutor
mene et liberator meus
ce tu t
domine; ne morería I
Γ). Afendin in htîthin an tin ulU\
tìiia suor nut thi, in quellten io:
gemikilot nuerthe hërro! thia
min-
nunt mhia thlna.
(>. le geuumo *thvrtirh in arm
bim: gut, hilp vii! ìJsulperc in
neriando min bis thu, herró ; ne
inerri!
Psalm LXX.
2. In to,
domine, spernui ;
non confundar in nctemum. In
iustitia Um libera me et oripo
me; inclina ad me mi rem tuam
et salua me!
8. listo mihi in deum
protet-
tore m et in locum munitum, ut
siiluum mo facia», quoniam fir-
manientum meum et refughim
menni es tu.
4. Deus
mene, eripe mo de
manu peccatone et de manu con-
tra legern agentis et iniqui 1
Γ>. Quoniam tu cs patientia
mea, domine; domine, spes mea
a iuuentute mea.
(>. In te
confirmatus buiii ex
utero, de uentre mutria mene tu
e« protector meus.
7. In to cantatio mea semper;
2. An thl f hT'rro, getmnda; ve.
nvcrtlic ir. geneendil an T'minn. Ai>
rcliììiiHxi *ihlniη genere mi in irtr»ti
mi; nrige mi óra thìn in
behalt mi!
8. .S'Ttf mi mi got benrirmere in
'fan sleiìc santero,
that tu hehdiUtn
mi duns, numida sesti min in vui-
tlurfluht min bistri.
4. Got min, genere mi fan bendi
sundigis in fan bauli viiithcr
ïunitut iinirkindcs in unirli tin!
ñ. Vitanda tliTt Imt gethnll min,
lilrro ; lirrro, tob opa min fan *hi-
ginde minio.
Vi. An thl gesrstit bin fun büke,
fun * ima mbnn nniodir. ninno th'n
bist lirnr. i riñere min.
7. An thl su nij min io; a hi ι
(i. Ihiirlhic: vgl. zu 70.Ί — zu Ailhitnr steinendes meus ist nullt ülu'rsol/t.
ΙΛΧ 2. thin: vgl. wogen ilos nlr. genus von rrli{l)nwt*i (îr. I SΓ>7/Ϊ.
3. vor mi sitile, ist ein If oder li dteifnrli diui-listiirlicn und mit pnnkten
iintersct/t.
■i. wenn glentli nu.1' dem :i|»ogiajdiiin sowol itttilal
:\\< uiiiint lieiiiiis/ulesen, empf-
iehlt es sich tloili, letzteres nnziiscl/en mil nirk^itlit :\us d:is sonst Ιΐι·1ι··;1ι· inii(t)-
lul(-) (s. Ind. I).
Γ». ¡nijiiiili· : we^en η für « νμΙ. /u iil. III».
ti. iitmlnin.
MNPs=Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
Ps.70,7=v.H.279=Q.424:tamquam prodigium furitekin
factus sum multis
Ps.70,13=v.H.5=Q.425:confundantur et deficient afterthinsinde
detrahentes animae meae (Q. aftirthinsinde)
Ps.70,13=v.H.734=Q.426:operiantur
confusione et uneron
pudore qui quaerunt
mala mini
Ps.70,14=v.H.348=Q.427:et adiciam super getocon
omnem laudem tuam
Abweichende Lesungen
nach Quak:
Z.32:statt auxilium adiutorium
Z.41:autem semper sperabo: semper fehlt hei ν. Helten.
Z.16:statt farlat tu farlattu
Z.36:statt
afterthinsinde aftirthinsinde
474
M NPs=Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
40
PSALM LXX.
tan»|iinm
prodigium fnctus sum
multia, et tu ndiutor sortis.
8. llepientur oh meum laude,
ut oanteni gloriarci tunm, tota die
magnitudinem tuam.
W. Ne proiicías me in tempore
senectutis; cum defecerit uirtus
mea, ne derelinquaa me!
10.
Quia dixerunt inimici mei
intlii, et qui custodiebant ani-
tnam
meam Consilium secerunt
in unum,
11.
Dicentes:
deus dereliquit
eum, persequimini et
compre-
hendite euni,
quia non est qui
eripiat.
12.
Deus, ne elongerie a me!
Deus meus, in
fiuxilium meum
réspice!
13.
Confundantur et desìciant
delrahentes animae
mene, ope-
rinntur confusione et pudore qui
ijuaerunt mala mihi.
14.
Ego autem Bperubo et
ndiiciam super
omnem iaudem
tunm.
15.
Os meum annuntiahit ius-
fnrilPkin gcdän bin
managnn, in
thu, hvlperc stark.
8.
ïrfvllil xinertht nrnnt
min
mit lone, that ik tingi gnnlûhPide
thin, nllnn dag
mikile Ihln.
9.
Ne farvuirp
mi nn tide cidi;
m tes crii crasi mïn, ne.
fnrlâl tu
mi!
10.
Uvanda quäthun ßunda
imm
mi, in thin huodnn
win mina rñt
nnarhton an ein,
11.
Qnethinde: got farlicf imn,
*?htil tern in fangit imo, uvandn
nr. ist. thin
generi.
12.
Got, ne vferri thu fan ml!
(Int
m>nt nn
\hulpnn ge*cawivo!
13.
Π encendida
uuerthin in tr-
farin *nfterthinnindc srl/m wtnrn,
beth
eroda uuerthin mit wain on in
mit νηΤτηη thin mncunt uuel mi.
14.
Jr. eft ígclrTton sal in ge-
tñcnn nnr.r al fas thin.
15.
Mnnt min cundon sal reh-
16. o!> fili« nnrli (¡r. Ι§8Ππτ in mini' ml. -it
/» iorrigipren oilrr unrli liny ne nU
toipolliiiflc iitiPistM/nnp von für il™ <ccn. »Ics iiorsonalprnnomrnr
angesehenem niri
/η griten lint, li'^sl
sicli kaum entsi'lieiileii.
17.
rhl'in: η sii» s iliirrl» anlîi«w von snlgrnrlein
sin — iilicrset^.iinp von enm
.Inn h sui
nini ¿iti», inilem ;7i/i»n mit ·Ιοηι peni», «•oiwtrnierl winl
(vgl. wepon tïwsd
i-ectimi Πιϊΐιιπι-; iîi'.innn. 4,Γ·Γι7).
VI. l'rrri ist \νι>μοιι «seines
f nini iler inteins. Ικιίοιιίηημ /η trennen von firrmìa
elniuMiii, pnoiîon Montanini,
'(¡¡¡ίη-αιία nliinali (■=. tini. I):
vgl. nhil. fe.rrñi
•■|ηη··;ΐΓΊ nini surrn «·Ιηηρην nini l«'¡u-lit»· wegen -» ^tntt -η nini -oda
eli. statt
-¡•la ole.
tir. 1 $ U)!ti7 -
('em in «1er ViiIì! nini in allen von Sali, verplirlienen i-mlircv.
sli'licii'lfii menni 7ΐιΓηΙρ· l»«t '1er
itlier<;et/er, '1er iiinMlneilier
oder ein «opiil ila^
|Hw^>s>iiv iihei«ìi'Iipii ; wegen hittpon 'Int.
oiler arr. νμΐ. /η (Ί1,1.
IM. ttfiritdin μ M. Vnliî. «-itiper vor spei abo, »¡ir. (S^ili.) sclilt «empei. |
IM. |
I dhl \ <Ι Γ
475
MNPs=Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
Ps.70,15=v.H.127=Q.428:quoniam non cognovi buochstaf
litteraturaro (Q. buohcstaf)
Ps.7O,18=v.H.195=Q.429:et usque in senectam eldi
et senium
Ps.70,18=v.H.196=Q.430:et usque in senectam ureldi
et senium
Abweichende Lesungen
nach Quak:
Z.8:statt salutare tuum salutem
tuam
Z.12:statt potentias potentiam
Z.16:statt a ex
Z.9:statt buochstaf buohcstaf
Z.32:statt ogodos tu ogostu
Z.36:statt uuitherebrahtos uuithere brahtos
Z.44: statt s al mis salmi
476
MNPs= Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
PSALM LXX.
ti ti am timm, toUi die salutare
liium, qnoniam non rognoni lit-
teraluram.
1st. Introibo in potentine do-
mini; (Inuline, memorabor
ineti-
ti ne tune »olius.
17.
Deua, doeuisti me a iuuen-
tute mea, et usque
mine pronun·
tiaho mirabilia tua.
18.
Et usque in senectnm et
senium, deus, nederelinquas me,
donee annuntiem brachi urn tuum
generation! omni quae uentura est,
19.
Potentiam tuam et iusti-
tiam tuam, deus, usque in altis-
sima, quae fecisti magnalia.
Deus,
quis similis tibi?
20.
Quantas
ostendisti mihi tri-
bulationes multas et malas!
Et
conuersus
uiuifîcasti me, et de
a by ss o terree i ter um reduxisti
me;
21.
Multiplicasti magnificen-
tiam
tuam, et conuersus conso-
latus es me.
22.
Nam et ego confítebor
tibi
in uasis psalmi ueritatem tuam,
deus; psallam
tibi in citbara,
sanctus Israel.
23.
Exsultabunt
labia men, cum
cantauero Ubi, et anima mea quam
redemisti.
wim thïn, alian
flag salda thin,
nunniht ne ìwmmìa *bm>chatas.
10. ]rujan mi un ycuuehic h?r-
rin; Aim», gehuggon ml 'ïrelitiwmì
thin ïPinca.
17.
(ìot, thu lerdos mi
Jan
iuginde vilnro,
in untes nfi Jar-
cundan aal ic nundir thln.
18.
Jn
untes an hldi in iiir-
eldi, got, ne far lût tu mi, untes ir
cundi arm thlnin ninni all'in Uhia
te eumene ¿si,
19. Geuvalt thln
in rehnum
thin, got, untes an hñista,
thin
thu dëdi mikila. (ht, unie iM ye-
tic this
20. So mikila
*ögodos
tu ml
arbëitha managa in uuela! In be-
ki'rit gequircodm
mi, in
fan *af-
grundi erlhnn
eft nnilherchrñhln»
mi;
21. Thu gemanohfaldidos mi-
kile thine, in bekPrt
gitrostos mi.
22. Ihianda in ic
begian sal
thi an
uaton *salmis uuärheidc
thina, got; singan sal ic thi an
*citharon, hnligo
Israel.
23. Mendun mlun lepora mina,
so ik singon thi, in
*?la win thia
thu tirlñstos.
i.r>. buohestas; vyl. Lini. § β/? und n.'2.
16. wegen der Verbindung eines acc. mit ge/iwjijon \μϊ. Ilei. 17Uf> 'ijihwigcan
ni utiili thena auiiron balcon', ib. '2505 'that hie il nn i* herlen (¡thngis; lUnr*
steht als nachlässige Übersetzung von solius.
18. (ur)eldi acc. (vgl. zu 01,4) — wegen thin s. Or. I §88 nin scliluss.
'20. ogo$tu: »gl. smgoda 552 nml flugedo» 50,5 (wonnrh in vs. 20 auch snjnla*
tei. -idos gestanden haben könnte, v>il. flr. ISIOOi; nini 110) — nftfjiyndi; Vulg.
nbyssie, ναι. (s. Sab) abysso.
22. Mimi: versclireibiing durch anlnss von psalmi (νμ!. zu »»6,7)
— rittharnn.
23. wegen des t von irlaxto* v»l. PUH. 20, Γ.12Γ
477
MNPs= Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
Abweichende Lesungen
nach Quak:
Z.10:statt fuerunt fuerint
(Ps.71,l:IN SALOMONEM fehlt
bei v. Helten.)
Z.32:statt generaticene generations
Z.17:statt cunige cuningi
Z.32:statt mano manon
Z.32:statt cunno in cunno
Z.35:statt Nithestigon Nitherstigon
Z.40:statt genuhti genutti
478
MNPs^Altmitteifränkische und altniederfränkische Psalmen
48
SAf-M LXXI.
24. Sed et lingua men me-
d i t a 1)
i t u r iuetitiam lunrn, cum
confusi et
reueriti fuerunt qui
«¡uaerunt mala mihi.
24. Novan in tnnga min Mhen-
rnn ml rchtnmui thin, sn sin ge-
srendida in ig encamada uuärun thia
suocunt uuel mi.
Psalm LXXI.
2.
Pena, indicium tiium regi
«la, et ¡URtitiam tuam filio régis,
indicare populum tuum in iusti-
tia, et pauperep tuos in indicio.
3.
Ruseipiant
montes pnce?n
populo, et colles« iustitiam.
4.
ludinnhit pauperes
populi
et paluof»
saciet filios pauperum
ot humiliabit calumniatorein ;
5.
Et permanent mini
sole et
ante lunam,
in generations) ge-
no rati onu m.
C». Desrendot aient pìuuia in
uolluR, et aient Btillicidia
ptillnn-
(i:i super lerrani.
7.
Orietur in
dielms ouïr ïu-
ntilin ot al>undantin pacin, donee
îiuseralur luna.
8.
Kt
dominabitur a mari us-
«jun ad mare, et a ilumine usque
ad términos orbia terrarii ni.
2.
Gol,
dunm ihm *r.unigc gif,
in rchlnu-m
ihm hindi *cnningi*y
le durimene, fnh lh\n an rehtmum,
in *arma thlna an duome.
3.
A ntfangin berga früh o
* solici,
in hnuela *rehlnuMÌ.
A. Irdunmon *sal arma * foibe*
in hehfddnnn dwnn sal hint armero
in nenilhernn hol;
5. fη fnluvonan sal milniinnvn
in 7r mann, an eunni *r,nnvr>.
(). 'iNWicsügon sal ahn regan
an vclli, in aho drnpnn drirpinda
nuir ertha.
7. I'iiahann ml an dsignn alimi)
rehlmissi in *genvhti fri this, iintt*
qrnnman unerthe m»7îw>.
8.
In uualdon
sal fan sanie
unte* le mine, in fan β υ ode wies
Inte (gemerke
ringix erthnno.
*2i.
Viilg. loin ilio iHOilitiibitiir, ini. (s. Sub.) nur
nicdttabitiir — wegen
.-/ívwt-
mntln = loin'iiti vgl.
nlt·!. (iïmls Π, 4ΠΓ>) xrnniflt
ronsusii« (711 .ι i/ι λγλτηΛιι); Vili·.'.
snot ¡rit, Ant. («.Salt.) summt.
I.SSI 2. rnnit]
(νμ|. Γ.γ. 1 ^ Γι('·ίΐ, wonach nitrii
eunigi »Ν «lie »ilio le<snrt ilenklmr
wi'ii'c): wegen
amirs unii ritrtintl ·« Inrt. I — cnnntqix
— arm.
'Λ. w!ki — rchtnunxis.
I. sal Mils — folks — «lie ührr^rtrunp von
nilninnintnrem selilt (tin« m«, lini
•lì·* noie: ilrtt
Intim i'aris ínfrr/i.).
Γ>. i» cunan:
dem rtnitìo 7iisol?:e
Inp ιΙ»·ηι iil>er-5ot7er
niilit in Roneisttione el penern-
tionoin tier Vnlg.
voi , sornioni etwa ilio oben eingeírnpene mil («;. Rnli.),
in wrlclirin Hill
\oi ninno iibetlieserles in n><
»:inge<;tellte ilittogrnpliie von -ni i\\ polten 1ii'illo(miW|¡i hei -
wvUc nitor ont«;|ii:nhi· aneli ilie^e·; iit
tieni ot einet-ilenkIv.nen lésait ot genernfionnni).
lì. wogni iS'itlir- tgl. /■» <·7, Γι.
7. yriuttli: ν·»|. alni. qit)>>hli nhiiinl:inliii.
S. qmtrrkr, wie Iï4,î), nU sj:. ili·* rnlWlifs = tentiino^, ·Ι. h.'gehief.
479
MNPs=Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
Ps.71,10=v.H.8=Q.431=reges Tharsis et alendi
insulae muñera offerent
Ps.71,15=v.H.642=Q.432:et orabunt (Q. adora- sprecon
sulun fan imo
bunt) de ipso
semper
Abweichende Lesungen
nach Quak
Z. 34: statt
orabunt ador abunt
Z.4O:statt
cacumine summis
Z.21:statt geuueldegin geuuelde
Z.40:statt bergo berge
480
MNPs=Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
PSALM LXXI.
49
9. Corom ilio procident
Acthi-
opes, et inimici ehi8 terrain
lin-
gent.
10.
Reges
Thnrsie et insulae
muñera
oslerent, reges Arnhutn
nt »Sahn dona adducent;
11.
Et
adoralmnt eum omnes
reges, omnee gentes seruient ei,
12.
Quia Hberabit
pauperem
a j)otente, et pauperem cui non
erat adiutor.
13.
Parcet pauperì
et inopi,
et
animas pauperum saluas fa-
ciet;
14.
Ex usuris
et iniquitate
redimet animas eorum, et
hono-
rabile nomen eormn corani ilio.
15.
Et
uiuet, et dabitur ei de
auro
Arabiae, et ora bunt de
ipso flemper, tota die
benedi-
cent ei.
10. Erit
iìrmainentum in terra
in cacumine montiuuijBuperex-
tolletur super Lilmmim fruetus
eius, et Uorobunt de ciuitate sicut
foenum ter rae.
17. Sit nomen eiuB benedictiim
9. Furi
*imo fallan sulun Mora,
in funda aína eriha leccon «uhm.
10.
Cuninga
Thar sis in talende
geuon bringen sttltin, mningu Ara-
bian in Sala gemi bringon mlun;
11.
in bedon
sulun *imo alUi
teuninga, alla thiade thiewn eu-
Inn *imo,
12.
Uuanda
generon sai armin
fan *geuueldegin, in armin therno
ne uuaa hulpere.
13.
Genäthon sal armin in *hulpi·
Mein, in selon armern behaUlana
duon sai;
14.
Fan
prismon in t/an unrehtc
irlñson sai selon irò, in erlic namo
ho furi *imo.
15.
In
libbon sai, in fgeuon mi
*i?no fan goldi A rabie, in ^sprecati
sulun fan *imo io, alian dag ge-
' uuìgen mlun imo.
IG. Wuesen sal ueste an erthon
an ihm *bergo,
ouirhauan uuirthit
ouir Libanum fruhl sin, in\binimi
sulun fan bürg also houuue erthon.
17. Si namo sin geuwgil an
H.
IO.
11.
VI.
IM.
M.
ΙΓι.
oilor
dem
di·1 v
id.
•min
lirnji
-i. «ir.
wegen ùlentle vgl. zu Ul. 0.
mio — Vnlg. re^es tenne, van. (Sab.) fehlt terme. — mio.
f/eiiuehle: die nulling kann miri» («r. I § 7Γ» ¡unii -on gewesen sein.
hulptlosi.
wegen fan s. zu Γ>8,14 — mio.
ilcin geuon zufolge fehlte das compendium für ur in «les Übersetzers voilage
\vuid«> von
¡lim überselion (vgl. nodi 7ii 72, Ift und Wcurhle Kinl. §7a) - tui» —
sprecon zufolge Ing dein üborset/er nicht
das ndorabiuit der Vnlg. vor, sondern
:ir. orabunt
(s. Sub.) — into.
\ΊιΙχ. V.I ei it,
Ilebr. (s. Sab.) tait — nicht sminili-; der Vulg., sondern
imi· der Antiqua
ln# dein uIhtscI/it \υι , vvi.· sich aus Imi
ergielit
: -ι; für -<» durch nnluss von vor:iiist<'ln!iidfin e — wfgcii 11rs ni von l>li>ii>»
I §17.
481
MNPs^Altnnttelfrankische und altniederfränkische Psalmen
Ps.71,19=v.H.500=Q.433:et benedictum nomen menereste
maiestatis ei us in aeternum
Ps.72,2=v.H.528=Q.434:mei autem paene moti naio
sunt pedes
Ps.72,3=v.H.21=Q.435:quia zelavi super iniquis andoda
Ps.72,6=v.H.411 = Q.436:ideo tenuit eos superbia hatta
Ps.72,7=v.H.255=Q.437: prodiit quasi ex adipe
*forthfuor
iniquitas eorum
Abweichende Lesungen
nach Quak:
(Ps.71,2O:DEFf.CERUNT LAUDES DAVID FILII IESSE fehlt bei v. Helten.)
(Ps.72,l:PSALMUS ASPAH fehlt bei v. Helten.)
Z.18:statt allaertha alla ertha
482
MNPs=Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
öl)
PSALM I.XXII.
in saecula, onte polem permanet
nomen eine: et benedicentur in
ipso omnes tribus terrae, omnes
gentes mBgnificabunt
eum.
18.
Benedictas dominile deus
Israel, qui facit mirabilia
solus,
19.
Et benedictum nomen mn-
iestntis eius in aeternum, et re-
plebitur mniestate eins omnis terra.
Fiat, fiat.
tiutroldi, 7* *mnnun ithurouuanat
namo sin : in *geuulit *niterlhin an
imo fai cunni erthnn, alla Ihmdi
*gemikilon mlun tino.
18.
Geuuïit
fierro got Israel, thie
duot uunâcr ?,ino,
19.
In geiiulil ist namo
mnn-
crcfli tin
an ëuuon, in
irfulf.il
uuirthii 'rmancrefte ñnro fallatrlha.
Geuuerthe, geuuerthe.
Psalm LXXII.
1.
Quam bonus Israel dens his
qui recto sunt cordel
2.
Mei nu tern pene moti sunt
pedeB, pene
effusi Runt gressUR
mei;
3.
Quia
zelmii super iniquos,
])ncem peccatorum uidens.
4.
Quia
non est respectus morti
eorum, et sirmamenlum in pinga
eorum ;
6. In labore hominum
non
sunt, et cum hominibus non
fln-
gellabuntur.
fi. Ideo tenuit eos puperbia,
operti sunt iniquitnte et impie-
tate sua.
7. Prodiit qunsi ex adipe ini-
quitas eorum, transierunt in nf-
fectum cordis;
1.
So guot Israel got *lhën thia
mit rehtin sint hertin!
2.
Minn
eft *näw
irruordn aint
fmili,
nñio fltgotona
eint *ganga
mina ;
3.
Uuanda ik andada onir un-
rehla, fritho mndigcra geeinnde.
4.
Vitanda ne ist scauunonga
dodi im, in sesti an siege iro;
5.
An arbeithe manno ne sint,
in mit mannon ne mlun befilhda
uuerthan.
6.
lielhiu Matta sia ouirmuodi,
belhecnda sint mit unreale in mit
himmilda iro.
7.
* Forth suor ateo
uan smeri
unrcht im, fnoron *an gerin hertin;
17. »tinnii ori. simun — wegen Ihnrouuanol
s. τ.ιι 07,7 — geuuiint — utwr-
Iftin (oiì.-en rie., vgl. Or.
I S 92/?) fehlt — wegen al cutini s. Or. Ι7Π« — rjcmiliknn.
IO. von «1er
normalen iimsrlireibiinR «les instrumentais durch mis (vgl. Γ>Π,
7.
02, 0. Of, 7.10.12.14. 05, Π. 10. 07,12.1R. HI. OB, 22.
70,8.13 etc.) nbwelchenrf, lr.tt sich
Her Übersetzer hier, wie 01,5.05,17 (fi. in munde, -t). 64,13 (s. m mendixlr),
îles
(Inliv-ínslrnmentnls
bedient — wegen allacrtha
s. τη 04,3.
LXIÎ 1. then (vgl. Or. 1 §86) fehlt.
2. hato — ganqan.
fi. wegen des II ton halla s. Or. Ι§Γ»2α — wegen ummildn s. Or. I § .r.í»y.
7. Fnrhfuor — nngrnin: don bosseningsvorsrhlfig marhlc schon Clarisse In Tanl-
483
MNPs=Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
Ps.72,9=v.H.482=Q.438:et lingua eorum lief (Q. *liet)
deambulauit (Q. transivit) in terra Tzu lithon?)
Ps.72,10=v.H.428=Q.439:ideo convertetur hiera
populus meus hic
Ps.72,15=v.H.786=Q.440:ecce nationem
filiorum uuithercos ik
tuorum reprobavi
Abweichende Lesungen nach Quak:
Z.13:statt deambulauit transivit
Z.34:statt matutinis matutino
Z.13:statt lief liet
Z.40:statt ik dat ik
484
MNPs=Altmittelfränkische und aitniederfränkische Psalmen
PSALM LXXII.
51
8.
CogitAiierunt
et locuti eunt
neqnitiam, iniquitatcm in excelso
locuti sunt;
9.
Posuerunt in cóelum os
fluum, et lingua eorum deam-
bulttuit in terra.
10.
Ideo conuertetur populus
meus hic, et dies pieni inuenien-
tur in eis.
11.
Et dixerunt:
quomodo seit
deufl? et ei est scientia in excelso?
12.
Ecce ipei peccatores
et
abundantes in saeculo
obtinuerunt
diuitias.
13.
Et dixi: ergo sine causa
¡UBtifìcaui cor meum, et laui inter
innocentes manne meas.
14.
Et fui flagellatile tota die,
(;t castigatio mea in matutinis.
15.
Si dicebam: narrabo sic;
ecco nationetn iiiiorum
tuorum
reprobaui.
10. Existimaban! ut cognosce-
rem hoc : labor est ante me,
8.
Tkahton in spràcon
arch-
hëide, unrekt an hot spräcon;
9. Sia *8atton an himele muni
irò. in tunga iro Hie f an er Ihn.
10.
Bethin beJcëret utter the fole
min fhiera, in daga folla fundona
*uuerthunt an im.
11.
In quäthon: huo *uuëit got?
in of ist xiuuduom
an hoes
12.
Ecco sia sündign, in thionda
an uueroldi ihatton irïcduorn.
13.
In *ik*quad: genuisao sun-
der saca gcrihtoda ik her ta
min,
in uñóse under unsculdigin hendi
mina.
14.
In ik uuas bcfillit alian dag,
in \kestigata mina an imorgan.
15.
Of ic
quad: tellon sal ik
so; ecco cunni
kindo thtnro uxti-
thercos ik.
16.
Ik uuända *that
*ik kendc
that : arbeit ist furi mi,
kundig
Magnzijn (vom j. 184*2) 4,413; man beachte mnl.niifaltes<7<>ro(-nn-bildniig,
v;»l. Kluge, Nomin. stninmbild. §107) hinweisendes mase, (wegen der belege s. Mnl.
wb.) und die zu (>1,4 hervorgehobene dativrection von an.
9. xntto — aus lies ist
zu folgern, dass dem Übersetzer nicht das transiuit der
Vulg., sondern eine var. dcamhiilauit (Hehr., s. Sab.) vorlag; wegen des / von lief
vgl. länl. §üß; Cosijus
und llolthniisens conjeetur
leith (Tb. 3,124, PHH. 10,Γ»7Γ>)
einpliehlt sich nicht in graphischer hinsieht.
10.
wegen hiera
vgl.
zu 4'2H — uuerlhunt (od. -ont bei. -int, vgl. (ir. 1
StMt) fehlt.
11.
unert: vgl. zu 05,14.
12.
wegen des fi
von hatlon
s. dr. 1 §Γ»'2(ΐ wahrend dl, 11 ri/u/nonin als
pl
dem diuitiae entspricht, vei wantc hier der iihei et/ei
den sg.
13.
//Kins lA.
14.
wegen Lesliijntit mil / fui d \gl. Hin!. §<>/ί \ΉΙμ maintins, \ar.
(χ. S¡il.a-
lier)
matutino; doch waie
mit iiicksicht mil in mutiitiuU
~ imi iiionjun in Γ>*2.
7
auch luahitinis für die voilage des 1'iJrersel/ers denkhar.
Iti. tlitt: tlal für liuti durch niilass \iiu \oi anstehendem -tin il. il: lei/tei e<
dutch veile^iing von dillo;;i upln-.i hem ic.
485
MNPs=Altmitte1fränkische und altniederfränkische Psalmen
Ps.72,17= v.H.475=Q.441 rintelligam in novissimis letiston
eorum
s-i> weiche
η de
Lesungen na· h
/.27:(P',.72,21:-nes... su..t--Q.72,22)
/.3?/33:statt quasi pecus Factus ut iument.um factus( f's.7?,22- Q.7?,23!
/. 36 : statt potestam dexteraf meae manum dexterain meani (Ps.7?,?3
O.72,?4J
/. 3'i: statt ici dos tu lei dos tu
Μ ΝPs= Altmitteifrankische und altniederfränkische Psalmen
52
17.
Donee intreni in Kitmlua-
rium dei
et intclligniu in nouis-
piraÌB eornm.
18.
Veruntamen
propter dolos
posuieti eis,
deieciBÜ eoe, duni
alleuarentur.
19.
Quomodo facti
sunt in deso-
lationem! Subito
defecerunt, per-
ierunt propter iniquitàtem euam.
20.
Uelut eomnium
eurgen-
tium,
domine, in ciuitate tua
itnaginem ipsorum
ad nihilum
reeliges.
21.
Quia influminatum est cor
menni, et renes mei commutati
mint,
22.
Et ego ad nihilum redne-
tiiB Bum et neeciui; quasi pe-
cus factufl sum apud te.
23.
Et ego eemper tecum ; te-
nuisti potestatem
dextcrae
meae,
24.
Et in uoluntate tua dedux-
inti
me, et cum gloria susce-
piati me.
25.
Quid enim
mihi est in
coelo?
Et a te quid uolui
torram ?
I. Χ XII.
17. Untes te gunge an Wiêilic-
dnnmc godi* in fumimi an ¡elision
thingon tro.
18.
Novanthög thuro lusinga ge-
satlos im, thv.
famurpi sia, so sin
irhauona, hmerthin.
19.
Πιω
gedtina.
uurthun an
Heslñrnussi! San
tefuoron, fardur-
von thuro xinreht sin.
20. Λiso íslñp npstündiro, herró,
an bürge tlünro bilitlw. iro te *nie-
nuehte bringon
*salt.
21. Uuanda Jcan
\flammun ist
herta, min, in lendin min bckîrda
hmirthun,
22.
In ik te nicuiMÌUe ¡träht hin
in ik ne uutsta ; also t/g gedän bin
mil fhî.
23. In ik io mit Ihî ; thu Chatios
igenualt ijorthron s mìnio,
24. In an uuillin thinin
lêidns
lu mi, in mit guoliehëide
anlfiengi
mi.
25. Uuad gmuwo
mi Ut an
himele? In fan thi wind uuolda ik
ouir er thon s
26. wegen Afli/ic- s. Or. I§4R/?.
27. dem prue*, opt. uuerthin zufolge fehlte iln<?
cotnpewHum für ar von i\llc-
nnrentur ¡n
des Übersetzer» vorInge oder wiinle von Ihm übersehen (vgl.
norh m
71,15 und beachte Einl.§7a).
28. wegen testOrnwtsi dat. oder ncc. vgl.
zn 01,4.
29. dem
sfflp zufolge verwechselte
der Übersetzer das "»omnium seiner vorläge
mit romntim — in euuehte — snf.
-2Í. an (¡ammutì berechtigt inr vermiitung, dass der Übersetzer In Πηιητηη
stntt
iiifliirnrnntum 1rs — wegen des i von unirthtm vgl. Or. I $11.
22. ans fe erfolgt, dass dem
Übersetzer nirht dît* ut iiimentnm der VhIr., son-
ilern tue vnr. quasi pc«ns (s. Pub.) vorlag.
2:i. wegen des // von halln* vgl.dr. Ι£Γ»2η — Viilg. inaniim deiternm ineam ; mnn
bendito bei Nrttkêï Tennisti mnniim bor e*t errslstl |K>testntem dexterc mee Du
hiihrtait lis tien nruurilt minero ti'scvtiun.
487
MNPs=Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
Ps.73,2=v.H.16=Q.442:quam possedisti ab initio anagenni
Abweichende Lesungen
nach Quak:
(Ps.73,l:INTELLECTUS ASPAH fehlt
bei v. HeltenJ
Z.19:statt ih ik
Z.32:statt Gehugdich Gehugdic
488
MNPs=Altrrntteifränkische und altmederfränkische Psalmen
rSAt.M LXXIII.
63
26.
Defecit caro men et cor
mcuiri: deus
uitno mene, et
pars mea deus in aeternum.
27.
Quia ecce, qui elongant
se a te, peribunt; perdidisti om-
nes qui sornicantur abs te.
28.
Mihi autem adbaerere deo
bonum est, poneré in domino deo
spem nieam, ut annuntiem om-
nes praedicationes tuas in portie
filiae Syon.
26.
Tejuor Jléiac min in herta
min: got tliuis mineé, in dêil min
got an ëuuon.
27. Uwnda ecco, thiatfirrodon
8Íg jan thì} /arfaran aulun; thu
*farlcridos alla thia *8céthintaua ihï.
28. A/t est te cleuonc gode guol
ist, te setene an hïrrin gode tohopa
min, that H h
cunde alla predi-
gutwi
thina an vortun dohteron
iSyon.
Psalm LXXIII.
1.
Ut quid, deua, repulisti in
íinem, iratue est furor tuus super
oues pascuae tuae?
2.
Memor esto congregationis
tuae, quam possedesti ab initio;
redemisti uirgam h aeredita
tie tuae;
monsSyon, in quohabitasti ineo.
3.
Lena m an us tuas in super-
bia» coni in ¡nfìneml Quanta ma-
lignatus est initnicus in sancto!
4.
Et gloriati eunt qui oderunt
te in medio solcmnitatis
tuae.
1.
Bcuuie, got, ibeuuirpislu an
tende, irbolgan uuard hditmnot thtn
ouir 8Cäp uuëithon
*thïnrof
2.
*Gehugdich sìa
samnungun
thïnro, thia thu
bésete
fan ana-
genni; thu firlóslos gerda
*eruis
Ahinee
; .berg tSi/on, an then
thu
uuonedos an imo.
3. Heue
up hende thine an totter-
mxwdi iro
an tendi! So mikila
faruuart heuit fiunt
an hliligin!
4.
In Ujuoliccoda aint thin thu-
tedon thi
nn ìmitdon siringali
*thlnro.
'2(i mis Ullis einlebt sidi, dass Jüiii iibcisot/er niilit coulis met der Vul^., son-
iliüit ein«· (weder bei S;tb. «o<:li lu;i Tisch, ei-wältiitcO vai. uitaü moao voihi».
27. ili-i tilieisiil/ei ins
«ol, imloin or oinoii iiImm tieni ic-acuIicii steliontleii
: cintili kcl für dus ru-ciiiiifuMidiiiiii ansali, eloii^aniiit
sarllwridus — scclhit.
V2H. wc<;«mi ih s. L'itti, g (Ί/ί — Viilg. und van. (Sah.) Sinn, in Nótkiis lat. ti'xt Syuii.
I.XIIl 1. wi'^cn îles ι und «1er endtiiig «on bemtirpis s.Oi.l§ll mul D7a— etnie
dal. oder ace. (vgl. m (il, 4) — thhw.
V2. ÍM'/un/ií/r.· νμΙ.
·;;β/ικι;ιίΐ;/ O'i, 7 und lieuclite wcjjimi des si liieibiiiig ch («ι. Ι
S iHo - \ν»·»α» des I von irlostos s.(5r. I § liti - pini ~ Syon bei Notki-r, Vtilg. Sioii.
11. onennmnli konnte auch »ils dui. oder ace. sjj. nach nu der vai·, (s Sub.) siipcr-
hiatii ents|ii«'elicti — wi^en entti dat.od. ace. sjr. »ach im vgl. /n sil, 4.
4. \νρμ<Μΐ des ce voit (juolicanht und der iimichlipMi
iilerscl/mi^ von gioitali
v«l. I-'.itii. § s< und 7α — wegen hnliuion vgl. /ti Γ»7, '2 — wegen million s. Ο|·. |
S r.-2«j — ira.
489
MNPs=Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
Ps.73,b=v.H.3=Q.443:quasi in silva lignorum acusin (Q. accusin)
securibus
(73,6) exiderunt ianuas eius in
id ipsum
Ps.73,6=v.H.18=Q.444:in securi et ascia an bardon
deiecerunt earn
Ps.73,8=v.H.293=Q.445:qiiiescere
faciamus omnes gehirmon
dies festos Dei a terra
Abweichende Lesungen
nach Quak:
Z.8:statt sua tua ·
Z.27:statt uidebimus
vidimus
Z.13:statt acusin accusin
490
MNPs=Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
54
PSALM LXXIU.
5.
Posuerunt signa, sua signa,
et non cognouerunt sicut in exitu
super summum.
6.
Quasi
in silua lignorum
Bccuribus
exciderunt ianuas eins
in idipsum, in
securi et ascia
deiecerunt eam;
7.
Incenderunt
igni snnetua-
rium tuum in terra, polluerunt
tabernaculum nominis tui.
8.
Dixerunt in corde suo, co-
gnatio eorum
simili:
quiescere
saciamus omnee dies festos dei a
terra 1
9.
Signa nostra non uidebi-
m « β , iam non est...
5.
Sin
satlon tëican, irò Inani,
in
ne becandon also
an Titscrthi
otiir hñi.
6.
Alto an uualde holto mil
*acmin hicmton
duri irò an thai
selnn, an acmi in tan
bardon *vi-
thernuirpon sia ;
7.
ïAnbranton
mit fñiri \h?.i-
licduom thin an erthon,
bennoìhm
selethon namin thïni*.
8.
Quäthon an hertin ira,
cunni
irò samon: gehirmon dumi visir alla
*doga ffrUca godis fan crthonf
9.
Tìdcan unsa
ne isalun md
gc&ian, *in ne ist...
10. accusiti', nus re als lapsus des schielbcra des npographoiis weisen im seihen
vers stellendes acusi und 01.3 actisin
hin — wegen «τη
vgl. tu 5P, 14— intheruuirfnm
:
wegen des t von -««ir- vgl.Or. § il.
11. wegen des / von Anbrant^n vgl. Einl. §6/f — wegen Aöt/fc- s. Or. 1 §<IR/?.
12. dag.
13. dem saluti gr.sian rufolge
lag dem überselier weder das uidimtis der Yulp.
noch die var. uidemus vor,
sondern eine (übrigens weder bei
Sabnlier noch bei
Tischciulorf »erreichncle) *ar. (wegen der
möglichkeit eines iiidebimus vgl. das im
selben vers folgende cognoscet) — in.
491
MNPs=Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
|
Ps.73,10=v.H.569=Q.446:inritat ad vers ari us
nomen tuum in finem
Ps.73,1O=v.H.787=Q.447:inritat adversarius
nomen tuum in finem
Ps.73,15=v.H.585=Q.448:tu
disrupisti fontem et
torrentes
Ps.73,16=v.H.346=Q.449:tu fabricatus es
auroram et solem
Ps.74,4=v.H.666=Q.450:ego confirmavi columnas
eius
Ps.75,5=v.H.450=Q.451 :inluminas tu
mirabiüter
de montibus aeternis
Ps.75,7=v.H.65O=Q.452:ab
increpatione tua
Deus Iacob
Ps.75,7=v.H.219=Q.453:dormitaverunt qui
ascenderunt
equos
Ps.75,9=v.H.581=Q.454:terra timuit et quievit
Ps.76,3=v.H.122=Q.455:manibus
meis nocte
contra eum et non sum decerptus (Q. deceptus)
Ps.76,4=v.H.717=Q.456:exercitatus sum et
defecit Spiritus meus
Ps.76,6=v.H.188=Q.457:cogitavi dies
antiquos
et annos aeternos
in mente habui
Ps.76,6=v.H.209=Q.458:cogitavi
dies antiquos et
annos aeternos in mente habui
Ps.76,6=v.H.402=Q.459:cogitavi
dies antiquos
et annos aeternos
in mente habui
Ps.76,7=v.H.715=Q.460:exercitabar et scopebam
spiritum meum
Ps.76,8= v. H.453=Q.461 : numquid in
aeternum
proiciet Deus
Ps.76,ll=v.H.68=Q.462:et dixi
nunc coepi haec
mutatio dexterae
Excelsi
Ps.77,ll=v.H.552=Q.463:et mirabilium eius
quae
(Q.
ostendit) eis
Ps.77,13=v.H.134=Q.464:statuit aquas quasi in
utre
Ps.77,13=v.H.38=Q.465:ut peterent
escas
animabus suis
Ps.77,20=v.H.329=Q.466:aut praeparare
(Q.
parare) mensam populo suo
Ps.77,21=v.H.747=Q.467:ideo audivit
Oominus
et
distulit
Ps.77,23=v.H.165=Q.468:et mandavit
nubibus
desuper et
ianuas caeli aperuit
Ps.77,23=v.H.455=Q.469:et mandavit
nubibus
desuper et
ianuas caeli aperuit
Pc.77,25=v.H.483=Q.47O: panem
angelorum
manducavit homo cibaria misit
eis in
abundantia (Q. abundantiam)
Ps.77,25=v.H.271 = Q.471 : panem angelorum
manducavit homo cibaria misit
eis in
abundantia (Q. abundantiam)
Ps.77,28=v.H.423=Q.472:et ceciderunt in
medio
castrorum eorum
Ps.77,31=v.H.546-Q.473:et electos
Israhel
impedivit
P·,. 77,40- v. H.456-= 0.474 rquotir-nr, exacer-
ba vor
unt eum in flr?-,erto
ratet (Q. ratut)
uuithersacco
ritha
♦getimbredos
suli
ieuuiscon
(Q. ieuuescon
stouuingon
(Q. stouungon)
facodon
♦resti da
tebroc an
fullethon
heribergon
(Q. heribergo)
nos ad a
irbolgedon
492
MNPs=Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
Ps.77,42=v.H.795=Q.475:die qua redemit
eos
de manu tribulantis
Ps.77,45=v. H.444=Q.476:misit in eos cynomiam
Ps.77,48=v.H.367=Q.477:et tradidit grandini
iumenta eorum et possessionem
eorum igni
Ps.77,57=v.H.349=Q.478:et
averterunt se et
non
servaverunt ρ act
um quemadmodum patres
eorum conversi sunt in
arcum pravum
Ps.77,58=v.H.409=Q.479:et in sculptilibus
suis
ad aemulationem eum
provocaverunt
Ps.77,63=v.H.778=Q.48O:et
virgines eorum non
sunt lamentatae
Ps.77,65=v.H.215=Q.481 :tamquam potens
crapulatus a vino
Ps.77,72=v.H.275=Q.482:et pavit eos in
innocentia cordis sui
Ps.78,l=v.H.556=Q.483:posuerunt Hierusalem
in
pomorum custodiam
Ps.78,4=v.H.44O=Q.484:facti sumus
obprobrium
vicinis nostris subsannatio et inlusio his
qui circum nos
sunt
Ps.78,4=v.H.613=Q.485:facti sumus
obprobrium
vicinis nostris subsannatio
et inlusio his qui
circum nos sunt
Ps.78,5=v.H.83=Q.486:
usquequo Domine irasceris
in finem
Ps.78,8=v.H.617=Q.487:cito anticipent nos
misericordiae tuae (s.Ps. 142,7:sliumo
velociter)
Ps.78,ll=v.H.542=Q.488:posside filios
morti-
fie ator um
Ps.78,13=v.H.73=Q.489:confitebimur tibi in
saeculum
Ps.79,3=v.H.463=Q.490:excita potenti
am tuam
et veni ut salvos
facias nos
Ps.79,3=v.H.76=Q.491 rexcita potentiam
tuam
et veni ut salvos facias nos
Ps.79,4=v.H.55O=Q.492:et ostende
faciem tuam
et salvi erimus
Ps.79,4=v.H.76=Q.493:et
ostende faciem tuam
et salvi erimus
Ps.79,5=v.H.108=Q.494:quousque
irasceris super
orationem servi
tui
Ps.79,6=v.H.156=Q.495:et potum dahis
nobis
in lacrimis in mensura
Ps.79,7=v.H.78=Q.496:et inimici nostri
subsan-
naverunt nos
Ps.79,19--v.H.464=Q.497:
vivificabis nos et
nornen tuum
invocabimus
Ps.H0,?^v.H.509=Q.498:Exultate Deo adiutori
nostro
Ps.P-0,5=v.H.169=499:quia praeceptum
Israhel
est et iudicium
Dei Iacob
Ps.80,7-v.H.132=Q.500:devertit ab oneribus
dorc.um oius
Ps.'i(),8 v.H.39=Q.5Ol :in tribulatione
invocasti
ino
et liberavi te
exaudivi te in
abscondito
tempestati;» prohavi te
apud Aqua m contra-
is ir' ion
is
uuitinundis
*hundesfliega
geuuin
getunft
*hatongon
uuiepon
fardruncon
*fuotrida?
(o^éY^fuodida?)
*ouito
hose
seer η
belgan
*scliumo
niet
begian
irquicke
behaldan
ougi (Q. oigi)
behaldan
biligis tu thi
(Q. biligistu thi)
*dranc
behoscodun
(Q. behoscodon)
irquickon saltu
mendit
duom
burthon
aruithi
493
MNPs=Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
Ps.80,8=v.H.316=Q.502:in tribulatione
invocasti
me et liberavi te exaudivi te in
abscondito
tempestatis probavi te
apud Aquam contra-
dictionis
Ps.80,8=v.H.718=Q.503:in
tribulatione invocasti
thi)
me et liberavi
te exaudivi te in abscondito
tempestatis probavi te apud Aquam contra-
dictionis
Ps.80,ll=v.H.364=Q.504:ego
enim sum
Dominus
Deus
tuus
Ps.80,ll=v.H.128=Q.505:ego
enim sum Dominus
Deus tuus
Ps.80,13=v.H.40=Q.506:et dimisi illos secundum
desideria cordis eorum
Ps.8O,15=v.H.796=Q.5O7:et
super tribulantes
eos misissem manum
meam
Ps.80,16=v.H.775=Q.508:et erit tempus eorum
in saecula (Q.
saeculo)
Ps.80,17=v.H.41=Q.509:et cibavit illos ex
adipe frumenti
Ps.81,l=v.H.597=Q.510:Deus stetit in
synagoga
deorum in medio
autem Deus deiudicat
Ps.81,l = v.H.Ì75=Q.511:Deus stetit in
synagoga
deorum in medio
autem Deus deiudicat
Ps.81,3=v.H.704=Q.512:iudicate egeno et
pupillo
Ps.81,7=v.H.175=Q.513: vos
autem sicut homi-
nes moriemini
Ps.82,5=v.H.683=Q.514:dixerunt venite
et
disperdamus eos de gente
Ps.82,7=v.H.595=Q.515:tabernacula Idumeorum
et Ismahelitae
Ps.82,8=v.H.265=Q.516:aliem'genae
cum habitan-
tibus Tyrum
Ps.82,10=v.H.586=Q.517:fac illis
sicut Madiam
et Sisarae sicut
Iabin in torrente Cison
Ps.82,ll = v.H.434=Q.518:facti sunt
ut stercus
terrae
Ps.82,16=v.H.182=Q.519:ita persequeris illos
in tempestate tua
Ps.82,19=v.H.185=Q.52O:tu solus
Aitissimus in
omni
terra
Ps.83,3=v.H.238*=Q.521:concupiscit
et deficit
anima mea in atria Domini cor meum et caro
mea exultaverunt in
Deum vivum
Ps.83,3=v.H.264=Q.522:concupiscit
et deficit
anima mea in atria Domini cor meum et caro
mea exultaverunt in Deum vivum
Ps.83,3=v.H.511 = Q.523:concupiscit et deficit
anima mea in atria Domini cor meum
et
caro mea exultaverunt in Deum vivum
Ps.83,4=v.H.525=Q.524:etenim passer
invenit
sibi
domum
Ps.83,7= v. H.801
= Q.525:etenim benedictionem
(0. benedictiones) dabit
legislator
F"s.83,7=v.H.799Q.526:etenim bonedictiones
dabit legislator
Ps.fJ3,ll = v.H.?64^0.527:qui.o mclior
est. dios
una in atria (0. atriis) tuis
super milia (s.
Ps.?;3,3=v.H.2M 0.522, evtl. lifjfjt
nur eine
Glosse vor.)
genereda
thi toti (Q. toti
geuuisso
*bim
after
uuitinunda
usuerò Ui^
ato da
samnungun
(Q. samnung)
eft
thurtegin
eft
thiade
selethon
fre m itboro η a
rithe
horo
ehton
eino
teferit
frithouo (Q. hält
*frithouon für wahr-
scheinlicher)
mendodun
musca
uuiunga
uuittutdragere
(0. uuittitdraqoro)
frithouen?
494
MNPs=Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
Ps.83,12=v.H.198=Q.528:gratiam et
gioriam
dabit Domi nus
Ps.83,12=v.H.399=Q.529:gratiam et
gloriam
dabit Dominus
Ps.84,2=v.H.4O4=Q.53O:avertisti
captivitatem
Iacob
Ps.84,6=v.H.84=Q.531 :numquid in
aeternum
irasceris nobis aut extendes
iram tuam a
generatione in generationem
Ps.84,6=v.H.674=Q.532:numquid
in aeternum
irasceris nobis aut extendes iram tuam a
generatione in generationem
Ps.84,10=v.H.548=Q.533: verumtamen
prope
timentes eum salutare ipsius
Ps.84,10=v.H.591=Q.534:
verumtamen prope ti-
mentes eum salutare ipsius
(s.
auch Ps.84,8:
et salutare tuum da nobis)
Ps.85,l=v.H.445=Q.535:quoniam
inops et
pauper sum ego
Ps.85,5=v.H.622=Q.536:quoniam tu
Domine sua-
vis et mitis
Ps.85,9=v.H.401 = Q.537:et glorificabunt
nomen
tuum
Ps.85,10=v. H.518=Q.538:quoniam magnus es tu
Ps.85,16=v.H.707=Q.539:et salvum fac filium
ancille (Q. ancillae)
Ps.86,3=v.H.129=Q.540:gloriosa dicta sunt de
te ci vitas Dei
Ps.87,6=v.
H.764=Q.541 :sicut vulnerati dormien-
tes
in sepulchris
Ps.87,6=v.H.635=Q.542:sicut vulnerati
dormien-
tes
in sepulchris
Ps.87,9=v.H.224=Q.543:posuerunt me abomina-
tionem sibi
Ps.87,10=v.H.771=Q.544:oculi mei languerunt
prae inopia
Ps.87,ll=v.H.200=Q.545:aut medici suscitabunt
et. confitebuntur tibi
Ps.87,17=v.H.216=Q.546:in me transierunt irae
tuae
Ps.88,3=v.H.332=Q.547:in caelis praeparabitur
veritas tua in eis
Ps.88,5=v.H.331 = Q.548: usque in aeternum prae-
parabo semen tuum
Ps.88,18=v.H.759=Q.549:et in beneplacito tuo
exaltabitur cornu nostrum
Ps.88,20=v.H.34O=Q.550:tunc locutus es in
visione sanctis tuis et dixisti
Ps.88,32=v.H.227=Q.551:si iustitias meas
prophanauerint (Q. profanaverint)
Ps.88,35=v.H.101 = Q.552:neque prophanabo (Q.
profanabo) testamentum tneum
Ps.88,38=v.H.705=Q.553:et sicut luna perfecta
in aeternum
Ps.88,39=v.H.748=Q.554:distu1isti Christum tuum
Ps.88,43=v.H.98=Q.555:exaltasti dexteram
deprimentium eum
Ps.88,44=v.H.779=Q.556:et non es auxiliatus
ei in bello
enst
guolie heide
hasta
belgon
thennon
nouanthog
*salda
hulpilos
senifte
guolikon sul un
mikil
thuuue
burg
♦uuunda
slapinde in graui?
(Q. *slapinde in
grauin?)
faruuatannussi
uuernodun
ercetera (Q. ercetere)
farlithon
gegeruuot
geruuon sai
uualalicondi
gesifte
faruuellunt
beuuellan
thurofremig
upslagodos
bethuuuendero
uuige
495
MNPs=Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
Ps.88,48=v.H.777=Q.557:numquid enim vane
constituisti omnes filios hominum
Ps.89,lO=v.H.72O=Q.558:et amplius eorum labor
et dolor
Ps.89,13=v.H.3O3=Q.559:et deprecabilis esto
super servos tuos
Ps.89,17=v.H.615=Q.560:et sit splendor Domini
Dei nostri super nos
Ps.90,4=v.H.616=Q.561:in scapulis suis obum-
brabit te
Ps.90,6=v.H.606=Q.562:a sagitta volante in die
a negocio (Q. negotio) per ambulante in
tenebris
Ps.90,6=v.H.559=Q.563:a sagitta volante in
die a negocio (Q. negotio) perambulante in
tenebris
Ps.l9,10=v.H.251=Q.564:et flagellum non ad-
propinquabit tabernáculo tuo
Ps.90,14=v.H.317=Q.565:quoniam in me spera-
vit et liberabo eum
Ps.90,15=v.H.317=Q.566:eripiam eum et glori-
ficabo eum
Ps.90,15=v.H.400=Q.567:eripiam eum et glori-
ficabo eum
Ps.91,2=v.H.70=Q.568:Bonum est confiteri
Domino
Ps.91,7=v.H.166=Q.569:et stultus non intelleget
haec
Ps.91,ll=v.H.32O=Q.57O:et senectus mea in
misericordia uberi
Ps.91,12=v.H.42=Q.571:et insurgentibus in me
malignantibus audiet auris mea
Ps.93,5=v.H.811=Q.572:et hereditatem tuam
vexaverunt
Ps.93,6=v.H.192=Q.573: viduam et advenam
interfecerunt
Ps.93,12=v.H.798=Q.574:et de lege tua
docueris eum
Ps.93,21 = v.H.437=Q.575:copulabuntur (Q. capta-
bunt) in animarti iusti
Ps.94,l = v.H.530=Q.576:iubilemus Deo salutari
nostro
Ps.94,2=v.H.69=Q.577:praeoccupemus faciem
eius in confessione
Ps.94,4=v.H.201 = Q.578:quia in manu eius
fines terrae
Ps.94,6=v.H.8O9=Q.579:et ploremus ante Do-
minum qui fecit nos
Ps.94,8=v.H.533=Q.58O:(Q. nolite) obdurare
corda vestra
Ps.94,9=v.H.570=Q.581:sicut in inritatione
Ps.94,10=v.H.164=Q.582:et dixi semper errant
corde
Ps.94,ll = v.H.148=Q.583:et isti non cognoverunt
vias meas
Ps.96,l = v.H.9=Q.584:laetentur insulae multae
P'3.96,7=v.H.292-Q.585:confundantur omnes qui
adorant sculptilia
Po.97,6=v.H.163=Q.586:in tubis ductilibus et
voce tubae corneae
496
uuether
tre go
gibedelic
(Q. gelibedelic?)
scimo
scedeuuon sai
scepfte (Q. scepte)
prismen (Q. *presmen)
fillunga
generan sal
generan sal
guolican sal
begian
dumba
genuhtsamora
anastandon
(Q. anastandan)
uueigodon
ellendigan
(Q. ellendiga)
uuitute
ho pon sulun
*neriandin
beginte
erende?
uuopan uuir
ne ruokit
ratannussi
duelo nt
♦cnedon
alendi
gegrauannussi
drumbon
MNPs=Altmitte1fränkische und altniederfränkische Psalmen
Ps.97,6=v.H.163=Q.587:in tubis ductilibus et
voce tubae corneae
Ps.98,5=v.H.272=Q.588:et adorate
scabillum
pedum eius
Ps.98,7=v.H.665=Q.589:in columna
nubis
loquebatur ad eos
Ps.lOO,3=v.H.214=Q.590:facientes praevaricatio-
nes odivi
Ps.l00,4=v.H.537=Q.591:(non
adhesit mihi)
cor pravum
Ps.l01,3=v.H.647=Q.592:in quacumque
die
tribulor inclina ad me aurem tuam
in
quacumque die
invoca vero te
Ps.lOl,3=v.H.643=Q.593: velociter exaudí me
Ps.l01,4=v.H.628=Q.594:et ossa mea sicut
cremium (Q. gremium)
Ps.lOl,7=v.H.416=Q.595:similis
factus sum
pelicano solitudinis
Ps.lOl ,8=v.H.211 = Q.596: vigilavi et factus
sum sicut passer solitarius in
tec'o
Ps.lOl
,10=v.H.43=Q.597:quia
cinerom tamquam
panem manducavi
et potum (Q. poculum) meum
cum fletu miscebam
Ps.l01,10=v.H.156=Q.598:quia cinerem tamquam
panem manducavi et potum (Q.
poculum} meum
cum fletu miscebam
Ps.l01,ll=v.H.564=Q.599:quia elevans adlisisti
me
Ps.l01,27=v.H.309=Q.600:et
sicut opertorium
mutabis eos et mutabuntur
Ps.l02,3=v.H.819=Q.601:qui propitiatur omni-
bus
iniquitatibus tuis
Ps.l02,4=v.H.261
= Q.602:qui redimes, de interitu
vitam tuam
Ps.l02,4=v.H.336=Q.603:qui coronat
te in
misericordia et miserationibus
Ps.l02,6=v.H.696=Q.604:et iudiciuni omnibus
iniuriam patientibus
Ps.l02,16=v.H.702=Q.605:quoniam Spiritus
pertransibit in ilio
et non subsistet
Ps.102,16=ν.Η.813=Q.606: quo ni am Spiritus
pertransibit in ilio et non subsistet
Ps.l03,l=v.H.250=Q.607:Domine
Deus meus
magnificatus es vehementer
Ps.l03,2=v.H.766=Q.608:amictus lumi
ne sicut
vestimento
Ps.l03,2-v.H.677=Q.609:extendens
raelum sicut
pellem
Ps. 103,4= v. H.44=Q.610:et ministros ttios igneiri
urentem
Ps.lO3,5=v.H.654=Q.611:qui fundasti terram
super stabilitatem suam
Ps.lo3,7=v.H.655=Q.612:ab increpatione tua
fugient
Ps.l03,19=v.H.627=Q.613:sol cognovit occasum
su um
Ps.103,21=v.H.498=Q.614:catuli
leonum rugien-
tes ut
rapi ant
Ps.lO3,22=v.H.289--Q.615:et in cubilibus suis
Ps.lO3,24=v.H.363-Q.616:implet.a est. terra
possessione tua
drumbon
fuotscamei
sule
farbrocannussi
nieuuiht
souuilican
smunto
scaruada
(Q. scrauada?)
heigero
ensethlic
(Q. ensetlic)
asea
*dranc
quezzodos
gem utos
♦unrehton
*freison
*gerit?
tholindon
*thurolithon sai
uueron sai
fi lo h ardo
(Q. filo hardo)
uuadi
thenondi
ambachtman
(Q. *ambahtman)
stedinussi
stouuingon
sethelgangi
(Q. *sethelgang)
luonde
geberge
geuuinne
497
MNPs=Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
Ps.lO3,25=v.H.493=Q.617:animalia pusilla
cum
magnis
Ps.l03,32=v.H.582=Q.618:qui tangit montes et
fumigabunt (Q. fumiganti
Ps.l04,10=v.H.207=Q.619:et Israhel in
testamen-
tum aeternum (oder
vielleicht Ps.l04,8:memor
fuit in saeculum testamenti sui?)
Ps.l04,15=v.H.534=Q.620:(Q.
nolite) tangere
christos meos
Ps.l04,18=v.H.268=Q.621:huir.iliaverunt in
compedibus pedes eius
Ps.l04,19=v.H.740=Q.622:donec veniret
verbum
eius
Ps.lO4,2O=v.H.273=Q.623:misit rex et solvit
eum princeps
populorum et dimisit eum
Ps.l04,23=v.H.304=Q.624:et Iacob accola fuit
in terra Cham
Ps.l04,24=v.H.141=Q.625:et anxit populum
eius vehementer (wahrscheinlich Fehllesung
für auxit)
Ps.lO4,34=v.H.64O=Q.626:dixit et venit lucusta
et bruchus cuius non erat numerus
Ps.l04,34=v.H.140=Q.627:dixit et
venit lucusta
et bruchus cuius non erat numerus
Ps.l04,40=v.H.236=Q.628:petierunt et
venit
coturnix
Ps.l04,43=v.H.513=Q.629:et eduxit populum
su um in exultatione
Ps.l05,4=v.H.810=Q.630:memento nostri Domine
in beneplacito populi
tui
Ps.lO5,7=v.H.566=Q.631:et inritaverunt ascen-
dentes in mare (oder zu Ps.lO5,29:et inri-
taverunt eum in adinventionibus suis?)
Ps.lO5,9=v.H.469=Q.632:et increpuit mare
Rubrum et exsiccatum est
Ps.lO5,26=v.H.66=Q.633:et elevavit manum
su am super eos ut
prosternerei
Ps.lO5,3O=v.H.294=Q.634:et stetit
Finees et
placavit et cessavit quassatio
Ps.lO5,32=v.H.353=Q.635:et
vexatus est Moyses
propter eos
Ps.l05,33=v.H.820=q.636:et distinxit in
labiis
suis
Ps.lO5,36=v.H.92=Q.637:et factum est illis in
scandalum
Ps.l05,38=v.H.102=Q.638:inf..;cta (Q. interfecta,
infecta
versehentlich
vom i'bersetzer) est
terra
sanguinibus
Ps.l05,39=v.H.299=Q.639:et fornicati
sunt in
adinventionibus suis
Ps.lO5,4O=v.H.225=Q.64O:et abominatus est
heriditatem suam
Ps.lO5,42=v.H.792=Q.641:et tribulaverunt eos
inimici eorum
Ps.l05,48=v.H.359=Q.642:benedictus Dominus
Deus Israhel
Ps.l06,l = v.H.161 = Q.643:Confitemini Domino
quoniam bonus
Ps.l06,ll = v.H.457=Q.644:quia (Q. exacerba-
verunt) eloquia Dei
♦lutti ka
riecont
euuithon
ne *ruokit
fuetkippon
untes
furist
gelendo
kestegoda
sprinco
keuera
felthuon
mendisle
uualalicondi
rato do η
irscal
befellidi
gehirmoda
geuueigit
♦underschid
besuicheide
beuuollan *uuart
gehuorda
faruuiet
uuitonodon
geuuiit
dr uste ne
♦irbelgedon
498
MNPs=Altnnttelfränkische und altniederfränkische Psalmen
Ps.l06,16=v.H.203=Q.645:quia contrivit portas
aereas
Ps.l06,20=v.H.260=Q.646:et eripuit eos de
interitionibus
eorum
Ps.l06,33=v.H.821 = Q.647:posuit flumina
in de-
sertum et exitus aquarum
in sitim
Ps.l06,34=v.H.660=Q.648:terram fructiferam in
salsuginem
Ps.lC6,38=v.H.661 = Q.649:et benedixit eis et
multiplicati sunt nimis
Ps. 106,40= v. H.222= Q.650:effusa est contemptio
super principes
Ps.l06,40=v.H.462=Q.651:et errare fecit eos
Ps.l06,40=v.H.45=Q.652:et errare fecit eos in
invio et non in via
Ps.lO6,41=v.H.431=Q.653:et posuit sicut oves
familias
Ps.l08,7=v.H.341=Q.654:cum iudicatur exeat
condetnnatus
Ps.l08,9=v.H.563=Q.655:fiant filii eius orfani
et uxor eius vidua
Ps.lO8,ll=v. H.447=Q.656:scrutetur
fenerator
omnem
substantiam eius (der Übersetzer über-
trug versehentlich venator)
Ps.l08,ll=v.H.362=Q.657:scrutetur
fenerator
omnem substantiam eius
Ps.l08,21=v.H.305=Q.658:libera me (Ps.108,22)
quia egenus et pauper ego sum
Ps.l08,29=v.H.601 = Q.659:induantur
qui detra-
hunt mihi pudore
Ps.l08,29=v.H.728=Q.660:et operiantur sicut
deploide confusione sua
Ps.l09,3=v.H.760=Q.661:ex utero
ante
Jucife-
rum genui te
Ps.l09,4=v.H.86=Q.662:iuravit
Dominus et non
paenitebit eum
Ps.l09,4=v.H.110=Q.663:tu es
sacerdos in aeter-
num secundum ordinem Melchisedech
Ps.lll,2=v.H.636=Q.664:potens
in terra erit
semen eius generatio
rectorum benedicetur
Ps.lll,5=v.H.478=Q.665:iucundus homu qui
miseretur et
commodat
Ps.111,7=v.H.297=Q.666:ab auditione mala non
timebit
Ps.lll,10=v.H.85=Q.667:peccator videbit et
irascetur
Ps.ll2,7=v.H.435=Q.668:et de
stercore erigens
pauperem
Ps.ll3,8=v.H.237=Q.669:qui convertit
petram
in stagna aquarum et rupem
in fontes aquarum
Ps.U3,9=v.H.547=Q.670:sed nomini tuo da
gloriam
Ps.ll3,14=v.H.653=Q.671: nares habent
et non
odorabunt
Ps.ll4,4=v.H.758=Q.672:o Domine
libera
animam
meam
Ps.ll4,8=v.H.392=Q.673:pedes meos a lapsu
Ps.U4,9=v.H.477=Q.674:placebo
Domino in
regione vivorum
eri η a
freison
utferdi
♦sulton
suitho
farhugnissi
♦irren
auuigki
hiuuisci
(Q. *hiuuiscis?)
gescathot
quena
iagere
geuunst (Q.
*geuuist?)
geliuero (Q. geliuore?)
*scamithon?
tuiuldon lakene
(Q. *tuiuldon?)
uuambon
*beriuuan
biscop
slahta
liet
*gehorthon
belgon sal
horouue
felis
nouan
stinca n
uuala
glideni
(Q.
glidere)
lieo η sal
499
MNPs=Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
Ps.ll5,16=v.H.709=Q.675:ego servus tuus
et
filius (Q. ancillae)
tuae
Ps.ll7,25=v.H.350=Q.676:o Domine prosperare
Ps.ll7,26=v.H.471 = Q.677:benediximus vobis
de
domo
Domini
Ps.118,5=v.H.803=Q.678:utinam dirigantur
viae
meae ad custodiendas
iustificationes tuas
Ps.ll8,7=v.H.170=Q.679:contifitebor
tibi in
directione cordis in eo quod didici iudicia
iustitiae tuae
Ps.Π8,8= v.H.540= Q.680:iustificationes tuas
custodiam non
me derelinquas usquequaque
(oder zu Ps.118,8, 43,51 oder 107?)
Ps.ll8,ll = Q.681 :in corde meo abscondi
eloquia
tua
(oder
Ps.39,ll=Q.2959
Ps.ll8,15=v.H.716=Q.682:in mandatis
tuis
exercebor et considerabo vias tuas
Ps.ll8,17=v.H.324=Q.683:Retribue servo tuo
vivifica me et custodiam sermones
tuos
Ps.ll8,18=v.H.46=Q.684:revela
oculos meos
et considerabo mirabilia
de lege tua
Ps.ll8,19=v.H.193=Q.685:aduena (Q.
incola) ego
sum in terra
non abscondas a
me mandata tua
Ps.ll8,21=v.H.459=Q.686:increpasti superbos
maledicti qui déclinant a mandatis tuis
Ps. 118,211 = v.H.223=Q.687:i nere ρ asti superbos
maledicti qui déclinant a mandatis tuis
Ps.ll8,22=v.H.818=Q.688:aufer a me
obpro-
brium
et contemptum quia testimonia
tua
exquisivi
Ps.ll8,25=v,H.210=Q.689:Adhesit pavimento
anima mea vivifica me secundum
verbum
Ps.ll8,28=v.H.233=Q.690:dormitavit anima mea
prae tedio confirma me
in verbis tuis
Ps.ll8,31 = v.H.535=Q.691
:adhesi testimoniis tuis
Domine noli
me confundere
Ps.ll8,37=v. H.620=Q.692: averte oculcs ir?«1:
ne videant vanitatem
in via tua vivifica
me
Ps.ll8,39=v.H.448=Q.693: amputa
obprobrium
m e urn quod
suspicatus sum quia
iudicia tua
iucunda
Ps.ll8,43=v.H.541=Q.694:et ne
auferas de ore
meo verbum
veritatis idem eodem
(Q. usque-
quaque) (oder Ps. 118,8?)
Ps.ll8,51=v.H.48=Q.695:superbi inique
agebant
usquequaque a lege autem tua
non declinavi
(oder Ps. 118,8 oder
Ps.118,107?)
Ps.ll8,54=v.H.194=Q.696:cantabiles mini
erant
iustificationes tuae
in loco peregrinationis
(Q. peregrationis) meae
Ps.ll8,70=v.H.354=Q.697:coagulatum est
sicut
lac
cor eorum
Ps.ll8,83=v.H.135-Q.698:quia factus sum sicut
uter in pruina
iustificationes tuas non sum
ob litu',
Ps.l 18,85=v.H.64b Q.699:narraver unt mini
iniqui
fabulationis sed non ut. lex tua
Ps.ll8,86^v.H.8-0.700:omnia mandata tua
verità> inique
persecuti sunt mr· adiuva mr·
thiuuuon
te geuunnane
(Q. gethianne)
iu
uuolagis (Q. uuolicsj
duoma
nieuuergin
behal
tilon sai
gequicco
♦antlue
eleìendig
irfienge
*faruuatana
unuuirthi
erini
farthroza
ne ruoke
scurgi
*ic beuuanda
m'ergi η
after allo
elelendis
♦gequahlit?
buteric
s poi
ahtidon
500
MNPs=Altmitteifränkische und altniederfränkische Psalmen
Ps.ll8,98=v.H.385=Q.701:super inimicos meos
prudentem me fecisti mandato tuo quia in
aeternum m i hi est
Ps.ll8,101 = v.H.47=Q.702:ab omni via mala
prohibui pedes meos ut custodiam verba tua
Ps.ll8,108=v.H.810=Q.703:voluntaria oris mei
beneplacita fac Domine et iudicia tua doce me
Ps.ll8,119=v.H.555=Q.704:praevaricantes
reputavi omnes peccatores terrae ideo dilexi
testimonia tua
Ps.ll8,121=v.H.408=Q.705:Feci iudicium et iu-
stitiam non trades me calumniantibus me
Ps.ll8,134=v.H.407=Q.706:redime me a calumniis
hominum
Ps.118,143=v.H.49-Q.707:tribulatio et angustia
invenerunt me mandata tua meditatio mea
Ps.)18,147=v.H.584=Q.708:praeveni in maturi-
tate et clamavi in verba tua supersperavi
Ps.118,160=v.H.50-Q.709:principium verborum
tuorum veritas et in aeternum omnia iudicia
iustitiae tuae
Ps.119,1=v.H.697=Q.71O:Ad Oominum cum
tribularer clamavi et exaudivit me
Ps. 119,4= v. H.822-Q.711 :sa_gittae poten'is acutae
cum carbonibus desolatoriis
Ps-120,4=v.H.212 Q.712:ecce non dormitabit
neque dormiet qui custoclit 1st ahel
Ps. I2Ì ,3= v. H.345 (). 713: Hierusa lern qu-ie
aedificatur ut civitas
Ps. 121,6= v. H.318 l|.714:rogate quae a.l pacem
sunt Hierusalem et. abundantia diliqentibus te
Ps.l22,2=v.H.708-Q.715:sicut oculi ancillae in
ma fi i bus domina? eius
Ps.!23,3=v.H.325 Q.716:rite (Q. forte) vivos
dey luttissent
Ps."l23,5=v. H.s)7--q.717:for sitan pertransisset
anima nostra as|u<im immensam (Q. intolera-
bilem)
Ps.l24,3=v.H.491 Q.718:quia non relinquet
virgam peccatoruin super sortem iustnrum ut
non extendant insti ad iniquitatem iiianus suas
Ps. 124,3=v.H.675 Q.719:quia non relinquet
virtjam peccatorum super sortem i us tor um ut
non extendant iusti ad iniquilatem m anus suas
Ps.l25,6=v.H.?85 Q.720: venientes autem venient
in exultatione portantes manípulos suos
Ps.l26,l=v.H.51-Q.721:in vanum laboraverunt
qui aedificant e a im
Ps.126,2=v.H.52-Q.722:(Q. vanum) est vobis
ante lucem s urgere
Ps.l26,3=v.H.517 Q.723:ecce hereditas Domini
filii mercis fructus ventris
Ps.l26,3=v.H.575 Q.724:ecce heceditas Domini
filii mercis fructus ventris
Ps.l26,4=v.H.6O5 Q.725:sicut sagittae in manu
potentis ita filii excussorum
Ps.l27,3-v.H.Î)63 Q.726:uxor tua sicut vitis
abundans in later i bus dorn us tuae
glauuon
a nth atta
uualalicondi
ouirhoriga
harm quethandon
*harmon
angust
*ripethon
anagenni? anagenne?
(Q. anagen)
tholoda
*uustandilicon?
facon sal
getimbrit
genuhte
thuuuon
gerehto
an unendeliken
(Q. *annimendeliken?)
thenin
garauon
andaron (Q. andran)
andaron (Q. andran)
miedon
reuis
scefti
quena
501
Μ Ν Ps=Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
Ps.l27,3=v.H.692=Q.727:uxor tua sicut vitis
abundans in lateribus domus tuae
Ps.l28,l=v.H.561=Q.728:dicat nunc
Israhel
Ps.l28,4=v.H.229=Q.729:Dominus
iustus concidet
cervices peccatorum
Ps.l28,5=v.H.81 = Q.730:confundantur et conver-
ta ntur retrorsum
Ps.l28,6=v.H.755=Q.731:quod priusquam
evel-
latur exaruit
Ps.l29,4=v.H.425=Q.732:sustinuit anima mea
in verbum eius
Ps.l29,7=v.H.518=Q.733:quia
apud Dominum
misericordia et copiosa
apud eum redemptio
Ps.l30,l = v.H.519=Q.734:neque ambulavi in
magnis
Ps.l31,3=v.H.656=Q.735:si ascenderò in lectum
strati mei
Ps.l31,4=v.H.213=Q.736:si dedero
somnum oculis
meis et palpebris meis
dormitationem
Ps.l31,5=v.H.69O=Q.737:et requiem temporibus
meis
Ps.l31,9=v.H.109=Q.738:sacerdos (Q. sacerdotes)
tui induentur iustitia
Ps.l31,12=v.H.361=Q.739:si custodierunt filii tui
testimonia (Q. testamentum) mea (Q. meum)
Ps.131,14=v.H.815=Q.74O:viduam eius
benedi-
cens benedicam
Ps.131,15=v.H.816^Q.741:viduam eius
benedi-
cens
benedicam
Ps.l31,16=v.H.109^Q.742:sacerdotes eius induam
salutari et sancti eius exultatione exultabunt
Ps.l31,16=v.H.812=Q.743:sacerdotes
eius induam
salutari et
sancti eius exultationeexult.abunt
Ps.l31,16=v.H.59(hQ.744:sacerdotes
eius induam
salutari et
sancti eius exultatione exultabunt
Ps.l31,16=v.H.514 Q.745:sacerdotes eius induam
salutari et
sancti eius exultatione exultabunt
Ps-131,17=v. H.333- Q.746:paravi lucernain
Christo meo
Ps.l32,l-v.H.31O=Q.747:Ecce quam bonum
et
ioeundum (Q.
iueundum) habitare
fratres
in unum
Ps.l32,2=v.H.472=Q.748:quod descendit in
oram vestís (Q. ora vestimenti) eius
Ps.132,2=v.H.766=Q.749:quod descendit in
ora
vestimenti eius
Ps.l32,3-v.H.479=Q.750:quoniam illic
mandavit
Dominus benedictionem et
vitam usque in
saeculum
Ps.l34,7-v.H.12W).751:fulgora in
pluviam fecit
qui
prodijcit ventos
de thesauris suis
Ps.l34,7^v.H.725=Q.752:fulgora in
pluviam fecit
qui
producit ventos de thesauris suis
Ps.l35,15=v.H.621:Q.753:et excussit Faraonem
et virtutem eius
in mari Rubro
Ps. 136,1---V.H.778=Q.754:Super flumina Babylo-
nis
illic sedimus et. flevimus cum recordaremur
Sion
Ps.136,3 v.H.266-Q.755:et qui
abduxerunt nos
thiondi
quethe
♦farselito n
behaluo
(Q. *behaluon)
*utgethunsan
*bet
mikil
mikilon
s tro s
fakinga
thinnongun
biscopa (Q. biscoba)
geuuitscepi
uuiunda
uuiun sal
*biscopa
uuedan sal
saldo (0. salda)
menden(?) sulun
(Q. *mendon sulun)
geruuida ic
gem i η ne*, am
lap
uuadi
lis
blikisna (Q. blikisni)
(Q. *triseuuorin?)
scutta
uuiepon
fr am gelei do η
502
MNPs=Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
Ps.l36,5=v.H.53=Q.756:si oblitus fuero tui
Hi-
erusalem oblivioni detur dexter a mea
Ps.l36,7=v.H.371=Q.757:qui dicunt exinanite
exinanite usque ad
fundamentum in ea
Ps.l36,9=v.H.414=Q.758:beatus qui tenebit et
adlidet párvulos tuos ad
petram
Ps.137,7=v.H.676=Q.759:super iram
inimicorum
meorum extendisti manum
tuam
Ps.l38,l = v.H.147=Q.760:Domine probasti me
et cognovisti me
Ps.l38,3=v.H.238=Q.761 :intellexisti
cogitatio-
nes meas de longe semitam meam
et funiculum
meum investigasti
Ps.l38,3=v.H.342=Q.762:intellexisti
cogitationes
meas de longe semitam meam
et funiculum
meum investigasti
Ps.l38,6=v.H.360=Q.763:mirabilis facta est
scientia tua ex me
Ps.l38,9=v.H.754=Q.764:et habitavero
in ex-
tremis maris
Ps.l38,ÌO=v.H.413=Q.765:et tenebit
me dextera
tua
Ps.l38,12=v.H.87=Q.766:quia tenebrae non
obscurabuntur (?) a te
Ps.l38,13=v.H.814=Q.767:quia tu possedisti
renes meos
Ps.l38,14=v.H.177=Q.768:confitebor tibi quia
terribiliter magnificatus
es
Ps.ì38,15=v.H.356=Q.769:non est
occultatum
os
meum a te
quod fecisti in
occulto et sub-
stantia mea in
inferioribus terrae
Ps.l38,15=v.H.461=Q.770:non est
occultatum os
meum
a te quod fecisti
in occulto et substan-
tia
mea in inferioribus terrae
Ps. 138,16= v.
H.298=Q.771 .inperfectum ¡neurn
viderunt oculi tui
Ps.l38,21=v.H.453=Q.772:nonne qui oderunt te
Domine oderam
Ps.l38,22=v.H.7Ol=Q.773:perfecto odio oderam
illos
Ps.l38,24=v.H.208^Q.774:et de due
ne in via
aeterna
Ps.l39,2=v.H.313=Q.775:Eripe me Domine
ab
homi ne maio
Ps.l39,3=v.H.781=Q.776:tota die
constituebant
proelia
Ps.l39,4-v.H.190=Q.777: venenum aspidum
sub
la bus eorum
Ps.l39,5-v.H.817=Q.778:qui co
gita verunt
subplantare gressus
meos
Ps.l39,6=v.H.77=Q.779:absconderimt
superbi
laqueum mihi
et funes extenderunt in
laqueum
Ps.l39,6=v.H.678=Q.780:absconderunt
superbi
laqueum mihi
et funes extenderunt
in laqueum
Ps.l39,8=v.H.779=Q.781 robumbrasti super caput
meum
in die belli
Ps.l39,12--v.H.344=Q.782:vir linguosus non
di-
ricjetur in
terra
afgetali
genieuuithit
(Q. genitherit
iu)
heuit
thenedos
corodos
ferreno
gespuredos
gè uu itti
utriston
hebon sai
bescediuuit
uuielde
egisliko
geuuesannussi
inneron thingon
ungefremit
io h
thurofremigero
euuiscon
genere
uuiga
eitir
*underthringoni
behalon
thenedon
uuige (Q.uuigis)
*getungel
503
MNPs=Altnnttelfränkische und altniederfränkische Psalmen
farseggoni |
ursagon |
gemeim |
Ps.l40,4=v.H.230=Q.783:ad excusandas excusa-
tiones in peccatis cum hominibus
operantibus
iniquitatem
et non communicabo cum electis
eorum
Ps.l4O,4=v.H.752=Q.784:ad excusandas excusa-
tiones in peccatis
cum hominibus operantibus
inquitatem et non communicabo
cum electis
eorum
Ps.l4O,4=v.H.311 = Q.785:ad
excusandas excusa-
tiones in peccatis
cum
hominibus operantibus
iniquitatem
et non communicabo cum electis
eorum
Ps.l40,5=v.H.458=Q.786:corripiet me iustus
in
misericordia et increpabit
me
Ps.141,5=v.H.669=Q.787: periit fuga a
me et non
est
qui requirit animam
meam
Ps.l42,7=v.H.644=Q.788:
velociter exaucli me
Domine defecit
spiritus meus
Ps.l42,8=v.H.267=Q.789:auditam mini
fac mane
misericordiam tuam
Ps.l42,12=v.H.239=Q.79O:et perdes omnes
qui
tribulant animam
meam
Ps.l43,l = v.H.234=Q.791 :qui docet
manus meas
ad
proelium dígitos meos
ad bellum
Ps.l43,l=v.H.78O=Q.792:qui docet manus
meas
ad
proelium dígitos
meos ad bellum
Ps.143,2=v.H.531 = Q.793:susceptor meus et libe-
rator
meus protector meus et in eo speravi
Ps.l43,2=v.H.629=Q.794:susceptor meus
et
liberator meus protector meus
et. in eo speravi
Ps.l43,5=v.H.583=Q.795:tange montes
et fumi-
gabunt
Ps.l43,12=v. H.334-0.796:filiae eorum
compositae
ornatae (Q.
circumornatae) ut similitudo templi
Ps.l43,13=v.H.138 = Q.797:promptuaria eorum
plena
eructantia
ex hoc in illud
Ps.l45,2-v.H.776=Q.798:psaIlani Deo mon
quamdiu fuero
Ps.l45,9-v.H.192--Q.799:Dorninir» custodit ad-
venas
Ps. 147,13= v. H. 618-
Q. 800: quo
η in
m conforto vit
seras portar um tu arum
Ps.l47,2s>v.H.60--:Q.801:et iudicia sua non
manifestavit eis
cubilibus suis
Ps.149,6 V.H.7P7Q.8O'5:et gladii ancipites in
manibus eorum
Ps. 149,8 v.H.145 Q.804:ad alligandos reqn<,
eorum in cornpedibus
Ex. 15,14 v. H.723-Q.805: dolores ofoUnuor uns.
habitatores Philisthim
Ex. 15,14 v. H.403-Q.806: dolore", obtinuit (0.
obtinuerunt habitatores Phili'.thim)
Ex. 15,15 v. H. 75 Q. 807: tu ne conturbati Mint
prinr. jpf, Edom robustos ÌAdh\> obtinuit trpmfjr
Ex.15,15 v.M. 1 15 O.''iO8:tunr. r.nrif ur !,ati Mini
principe', Edom rolju'.tos Μολ.Ν ot)f.inuil. tremor
*gegeruuida?
(Q. *umbigeruuida?)
kellera
uueron
ellendiga
se lot
baroda
leqerstede
tuuifolda
kippon
tre go η V (Q. *tregen)
jjj^j^a (Q. *habedun?)
behadda
binηda (0. * bin un g a)
,04
MNPs=Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
Ex.l5,15=v.H.306=Q.809:obriguerunt omnes
habitatores
Chanaan
Ex.l5,16=v.H.116=Q.810:inruat super eos for-
in i do et pavor in magnitudine
brachii tui
Ex.l5,16=v.H.103=Q.811:donec pertranseat
popuius tu us iste quem
possedisti
Deut.32,2=v.H.808=Q.812:quasi imber
super
her barn et quasi stiilae super gramina
Deut.32,5=v.H.270=Q.813:peccaverunt
ei non
filii eius in sordibus generatio
prava atque
perversa
Deut.32,5=v. H.55=Q.814: peccaverunt
ei non filii
eius
in sordibus generatio prava
atque
perversa
Deut.32,6=v.
H.782=Q.815: numquid non ipse est
pater tu us qui possedit
Deut.32,7=ν.H.515=Q.816:interroga patrem
tuum
et
adnuntiabit tibi maiores
tuos et dicent tibi
Deut.32,10=v.H.176=Q.817:in loco horroris et
vastae solitudinis
Deut.32,10=v.H.186=Q.818:in loco
horroris et
vastae solitudinis
Deut.32,14=v.H.153=Q.819:butyrum de
armento
et lac de cvibus
Deut.32,14=v.H.659=Q.820:butyrum de
armento
et lac de ovibus
Deut.32,14^v.H.667=Q.821
:cum adipe agnorum
et
arietum filiorum Basan
Deut.32,15-v.H.788=Q.822:incrassatus est
di-
lectus et recalcitravit incrassatus inpinguatus
dilatatus
Deut.32,16-v.H.742=Q.823:provocaverunt
eum
in
diis alienis et in
abominationibus ad
iracundiam concitaverunt
Deut.32,16=v.H.412=Q.824:provocaverunt
eum
in
diis alienis et in
abominationibus ad
iracundiam concitaverunt
Deut.32,18= ν.H.372=Q.825:Deum qui
te genuit
dereliquisti et oblitus
est Domini creatoris tui
Deut.32,19--v.H.568=Q.826:
vidit Dominus et ad
iracundiam concitatus est
Deut.32,21-v.H.567=Q.827:et inritaverunt in
vanitatibus suis
Deut.32,22=ν.Η.143=Q.828:devor
abitque terram
cum germine suo et montium fundamenta
comburet
Deut.32,24=v.H.711=Q.829:dentes bestiarum
in-
mittam in eos cum
furore trahentium super
terram atque serpentium
Deut.32,25=v.H.424=Q.830:foris vastabit eos
gladius et intus pavor
Deut.32,25-v.H.175*=Q.831:foris vastabit eos
gladius et intus pavor
Deut.32,29=v.H.802=Q.832:utinam sapèrent et
intellegerent ac novissima
providerent
Deut.32,34 ν.H.67=Q.833:
nonne haec condita
sunt
apud nie et
signata in thesauris
meis
Deut.32,3Γ)-· v.M.74^Q.834: mea est
ult.u> et ego
ι ^tribtJriin iti tempore
ut labatur pcs
oorum
gelouo uurthun
biuunga
beuuildi
uurti
fulithon
arug
uuild (Q. *uuield)
merra
egesin
einodis
*kuosmero
suegon
smereuue
*uuitherspurnida
untimigon thingon
(Q. untumigon
thingon?)
hatongon
getiloda (?)
(Q. *genroda?)
geratot ist
rato do η
kimon
ti andero
herrón sal
egiso
*uuolagis
beteigneda(.')
(Q. * beco ή] iumK
beg li di
MNPs=Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
Deut.32,35=v.H.713=Q.835:iuxta est dies
per-
ditionis et adesse fes ti n ant témpora
Deut.32,36=v.H.441 =
Q.836:videbit quod infir-
mata sit manus et
clausi quoque defecerint
residuique consumpti sint
Deut.32,38=v.H.254=Q.837:surgant et opitulen-
tur vobis et in necessitate
vos protegant
Deut.32,39=v.H.54=Q.838:videte quod ego
sim
solus et non sit
alius deus praeter me
1. Reg.2,2=v.H.54=Q.839:neque enim est alius
extra te
1. Reg.2,5=v.H.383=Q.840:saturati
prius pro
pane se locaverunt
1. Reg.2,8=v.H.646=Q.841:ut
sedeat cum princi-
pibus et solium gloriae teneat (Der Übersetzer
übertrug versehentlich solarium.)
1. Reg.2,10=v.H.496=Q.842:Dominum formida-
bunt adversarii eius super
ipsos in caelis
to η a
bit
Isai.l2,2=v.H.61 = Q.843:ecce Deus
salvator
meus fiducialiter agam
et
non timebo
Isai.12,5=v.H.520=Q.844:cantate Domino
quoniam
magnifice fecit
Dan.3,28=v.H.62=Q.845:et
in iudicio induxisti
omnia haec per (Q. propter)
peccata
Dan.3,72=v.H.253=Q.846:
benedicite lux et te-
nebrae Dominus
Abac.3,3=v.H.274=Q.847:Deus ab austro veniet
Abac.3,5=v.H.155=Q.848:et
egredietur diabolus
ante pedes eius
Abac.3,6=v.H.731
= Q.849:incurvati sunt colles
mundi ab itineribus
aeternitatis eius
Abac.3,7=v.H.343=Q.850:pro i ni quítate vidi
tentoria Aethiopiae
Abac.3,9=v.H.638=Q.851:fluvios scindes
terrae
Abac.3,ll = v.H.639=Q.852:ibunt in
splendore
fulgurantis hastae tuae
Abac.3,12=v.H.460=Q.853:in furore deduces (Q.
obstupefacies) gentes
Ab ac. 3,13= ν. Η. 572=Q. 854:
denudasti fund amentum
eius usque ad
collum
Abac.3,14=v.H.112=Q.855:
venientibus -
ut turbo
ad
dispergendum me
Abac.3,16=v.H.269=Q.856:ingrediatur putredo
in ossibus meis et subter me scateat ut re-
quise am in die
tribulationis
Abac.3,16=v.H.753=Q.857:ingrediatur putredo
in ossibus meis
et subter me scateat ut re-
quiescam in die
tribulationibus
Abac.3,16=v.H.296=Q.858:ingrediatur putredo
in ossibus meis
et subter me scateat
ut
requiescam in die
tribulationis
Abac.3,17=v.H.142=Q.859:ficus enim
non flore-
bit et
non erit germen in vineis
Abac.3,17=v.H.609=Q.860:abscidetur de ovili
pecus et non
erit armentum in
praesepibus
Abac.l.U^v.H.ese-Q.ßöliabscidetur de ovili
pecus et non
erit armentum in
praesepibus
tilont
hoc
folleisten
ana
ana
gistatodun
solere (Q. solre)
ludon sal
baldo
mikilo
be
sinistre
♦suthon
*fiunt?
uuerthe (Q. *uuerthen)
getelt
teslito n
spietis
irfirron (Q. irferron
salt)
rebaredos
bisa
fulitha
utuualle
gehirme
kimo
♦scaphuse?
sueiga
506
MNPs=Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
Abac.3,19=v.H.633=Q.862:et super excelsa
mea
deducet me victor in
psalmis canentem
Luc.l,48=v.H.684=Q.863:ecce
enim ex
hoc bea-
tam me
dicent omnes generationes
Luc.i,55=v.H.637=Q.864:Sicut locutus
est ad
patres nostros Abraham et
semini eius in
saecula
Luc. 1,74= v. H.686=Q.865: ut sine timore de manu
inimicorum nostrorum
liberati serviamus
i 11 i
Luc.l,76=v.H.204=Q.866:et tu puer
propheta Al-
tissimi
vocaberis
Luc.1,76=v.H.335=Q.867: praeibis enim
ante fa-
ciem Domini parare
vias eius
Luc.1,77=v.H.56=Q.868:in remissionem
pecca-
tortim eorum
Luc.2,32=v.H.573=Q.869:lumen ad
revelationem
gentium
C.Amb.XXVI = v.H.295=Q.87O:Tibi Cherubim et
Seraphim incessabili voce proclamant
C.Amb.XXVI=v.H.501 = Q.871:Pleni sunt coeli
et terra maiestatis
gloriae tuae (s. Q.
Nr.873)
C.Amb.XXVI = v.H.384=Q.872:Te per orbem
terrarum sancta confitetur Ecclesia
C.Amb.XXVI = v.H.501 = Q.873:Patrem im mens ae
maiestatis (s. Q. Nr.871)
C.Amb.XXVI = v.H.671=Q.874:Tu ad
dexteram Dei
sedes in gloria Patris
C. Anib.XXVI = v.
H.355=Q.875: Dignare, Domine,
die isto, sine peccato nos custodire
Symb. Apost. = v.H.598=Q.876:Credo in
spiritum
sanctum sanctam ecclesia
(Q. ecclesiam)
catholicam
Symb. Athan. =
v.H.502=Q.877:patris et filii et
spiritus sancti
una est divinitas
aequalis
gloria, coaeterna maiestas
sigimari
thiadekunni
slahten
thianin uui
etan saltu
(Q.*hetan saltu)
geruuane
afl a ti
rebarnussi
♦ungehirmelikero
megincrepfti
(Q. megincrefti?)
giet
megincrepfti
(Q. megincrefti?)
teseuuon
♦geuuerthe
samnunga
megincraft
507
MZ=62=Merseburger Zaubersprüche
Merseburger Zaubersprüche (MZ)
Überlieferung: Merseburg, Domstiftsbibliothek Ms. Nr. 136 f. 85a
(84a).
Die Handschrift (mit der früheren
Signatur 58), welche auch das
Fränkische Taufgelöbnis und das Merseburger Gebetsbruchstück ent-
hält, umfaßt 93
bzw. 94 gezählte
Blätter vom Format 27 χ 17
cm und
besteht aus den Überresten
von sechs ursprünglich selbständigen
Handschriften. Der sechste Teil umfaßt
die Blätter 85 bis 93 mit dem
eingehefteten jüngeren Blatt 86. Er besteht
aus einem Quaternio vom
Format 23
χ 14
cm und gibt den Anfang eines Missale wieder. Auf die
Vorderseite des ursprünglich leeren Vorsetz blattes 85 trug
eine Hand
des ersten oder zweiten Drittels des 10. Jahrhunderts, welche nicht
dem bekannten Fuldaer Typ entspricht, zwei volkssprachige Zauber-
sprüche
und eine von ihr verschiedene Hand das lateinische, im
Fuldaer
Sakrament unter der Nummer 2148 geführte
Gebet mit geringen
Abweichungen ein. Auf der Rückseite befindet sich von
anderer
gleichzeitiger Hand ein teilweise neumiertes Gloria sowie ein vollstän-
dig neumiertes Halleluia. Die Sprüche wurden 1841 von Georg Waitz
entdeckt. Die Handschrift stammt wahrscheinlich aus Fulda. Ein auf
Blatt 48 der
gesamten Handschrift eingetragener Priester Hadebraht ist
wohl sicher mit einem 964
gestorbenen Priestermönch der
Fuldaer
Tote nannalenü ber liefer ungen i de ntisc h.
Inhalt: Es
handelt sich um zwei stabreimende Zaubersprüche mit 20
bzw. rund 50 Wörtern. Der erste Spruch ist
bestimmt zur Befreiung
eines Gefangenen aus der Haft. Der zweite Spruch betrifft die Bein-
verrenkung eines
Pferdes und erwähnt
in diesem Zusammenhang die
heidnischen Götter
Wotan (Wuodan) und Baidur (identisch mit
aus Pol
korrigiertem Phol?) sowie die Göttinnen Sinthgunt
und Sunna, Freia
(Friia, Gattin Wotans) und Volla. Die Göttinnen sprechen vergeblich
den Segen über
die verletzte Stelle, doch kennt Wotan selbst
schließlich die
heilkräftige Formel.
Die beiden Sprüche sind die einzigen
altdeutschen Denkmäler,
welche
in ihrem Ursprung in die heidnische Zeit zurückreichen dürften. Sie
verkörpern
den Typus der Zaubergesänge. Sie
berichten jeweils zuerst
von einem Vorgang und schließen dann eine Beschwörungsformel an.
Stilistisch werden dabei vielfach Teile des Inhaltes in paralleler
Gliederung asyndetisch aneinandergereiht.
Sprachlich sind die Sprüche vielleicht altostfränkisch oder altthürin-
gisch. Wie weit sie in vorchristliche Zeit zurückreichen ist zweifel-
haft. Einem zeitlichen Ansatz in der ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts
steht eine Rückführung bis in das 3. oder 4. Jahrhundert ge-
gegenüber.
Ausqaben: Grimm, J., Über zwei entdeckte Gedichte aus der Zeit des
deutschen Heidentums, Abh.d.Ak.d.Wiss. Berlin 1842, 1; Enneccerus,
M., Die ältesten
deutschen Sprachdenkmäler,
1897, 5 (FaksimilekStein-
meyer, E.V., Die kleineren althochdeutschen
Sprachdenkmäler, 1916,
Neudrucke 1963,
1971, 365, 3-11,
366, 1-2, Nr. 62.
Literatur: Ehrismann,
G., Geschichte der deutschen Literatur, Teil 1
2. A. 1932, Neudruck 1966, 100; Eis, G., Eine neue Deutung
des ersten
Merseburger Zauberspruches, Forschungen und Fortschritte 32 (1958),
27; Tiefenbach, H., Gelimida, Frühmittelalterliche Studien 4 (1970),
395; Bischoff,
B., Paläographische
Fragen deutscher Denkmäler
der
Karolingerzeit, Frühmittelalterliche Studien 5 (1971), 111; Geuenich,
D., Die
Personennamen der Kloster gemei nsc h aft von
Fulda im früheren
Mittelalter,
1976.
508
MZ=62=Merseburger Zaubersprüche
LXIÍ. aiKRSEBURGER. SPRÜCHE 305
1.
Eins1 .sa/un ìdisi.'- saziili liera duoder.3
suma hapt heptidun, suma heri lezidun,4
suma clubodun limbi euoniouuidi:5
insprinc
haptbandun, inuar uigandun!6
l'hol7
ende Uuodan uuorun zi holza.
du uuart demo Balderes uolon sin uuoz8 birenkit.9
thu biguolen Sinthgiint,-10 Sunna era suister,11
thu biguolen Friia, Uolla era suister,12
ô thu biguolen Uuodan, so he uuola couda:13
sose benrenki, sose bluotre-nki,
sose lidirenki:14
1 l'itnis Vollmer und RHeinzel bei Wucherer, Zur Gesch. der deutschen Sprache
105/. — -189s., ebenso FHolthaueen, Heidelberger Habilitaiionsthesen von lSyö,
der daneben Kr jisâzun vorschlägt: bereits von JGrimm abgelehnt. Eiris = èrist
ThvGrienberger, Das H'ddebrandsi ¡ed (1908) 43 - über das
Wort handelte
zuletzt ausführlich EBrate. ZfdWort/. 13 (1911/12), 14.-5 —Γ>2 '■ hera duoder
ist bisher nicht sicher gedeutet, era chiondi Feußner, liera diioder = fonte Wilken,
(h)erad duo der Holthausen, heradu
nidar 'auf die Erde nieder' RKögel, Beitr.
lf· (1«SÍ>1 ). ")07 Amn.,
hêrâ drûdî Vollmer, lier mino (= edo) der Roethe,
hêra
vürienberuer, irr« Zacher 4 beide
Halbverse vertauschte Vollmer 5
umbi
zogen Feußner und Wilken, der für Z. 2 — 4 Emire·m annahm, zur ersten Halbzeile.
fiinniô wîdî Feußner, e
nonio uuihti {audaces pugnatore.1!.') Vollmer, cuoniro
Holthausen. uinbicuonin vGrienberger. haß cuoniouuidi zusammenhängt
mit got.
kunnwida. ags. cynewiitiie, ahd. catena klninauuithi (»7.
K., catene chunuuidi
Ita. 2(·4, H2, catene khiinauuithi
(<7. Κ. 2(·4. US, wozu
jetzt murcnult·. catenule
teretes ,i. clmnuviit Ahd. Gli. 3,
341», 7 tritt, vntl nicht 'Kniestricke', icie
Wacker-
tiagel wollte {FWJieimnitz, J^eitfaden- (1S44) 1'>S .setzte direkt cniowidi ei«),
bedeutet, unterliegt keinem Zweifel; aber die
genauen Bezüge sind nicht klar
c um Allitteration statt des Endreims herzustellen,
ersetzte Feußner insprinc
durch
infliuh, schrieb Möller infliuh vigandun, invar haptbandun und vertauschte
Zacher die beiden Verba, wigandun JGrimm, der den letzten V. mißverstand;
erst Wackernagel
lehrte dan Richtige. Hinter uigandun ein bisher unerklärtes H.
Zwar kommt ter seiir häufig am Schluß von Segen vor. aber daß es so wie hier
graphisch bezeichnet wäre, dafür hat Roethe kein Analogen beibringen
können
' PNil 8 buo<; vermuteten Hofwann.
Münchner Sitzungsberichte 18l»(i 2,
104, und Möller 9 birenkict: dies
wollte vXirienberger (= birenkigt) beibehalteil
10 sinhtgunt:
Bugge nahm es für Sinnahtgunt n über das Asyndeton dieser
und der nächsten Z. vgl. noch die Bemerkung
GEhrismanns, ΖfdVh. 42
(1910), 3f>8/.
12 MüUenhoff vertauschte Friia {JGrimm hatte Frua
gelesen) mit Tolla, damit
wie Z. S auch hier die
Hypostase voranstände : notwendig ist dieser Anderungs-
vorschlag niclit u vgl. Ötfrid 1, 27, 31 sos er uuola konda 'l um statt des
Geleites eine ljxngzeile zu gewinnen,
ergänzte Feußner sua gì He
ho râmê nû, Zacher
sus lâhhinôta er sînan vuoz oder den vuoz lâhhinôta er dô, während
Möller, Ζ. ϋ. 7
zusammenfassend, schrieb bênrenkî bluotrenkî. Iniocronkî lidirenkî
509
MZ=62=Merseburger Zaubersprüche
366
ben zi
bena, bluot zi blnoda,
lid zi gelide», sose1 gelimida sin!
1 dies sose nimmt U Ehrismann. Beitr. 32 (1907), 283 Anni. — so
510
N=Notker
Notker (Ν)
Überlieferung: Sankt Gallen,
Stiftsbibliothek 825 S. 4-271
(Boethius,
De
consolatione philosophiae), (272-274 leer), 275-338 (ein Teil der
Categoriae) (A); Sankt Gallen, Stifts
bibliothek 818 S. 3-143 (Catego-
riae), 143-246 (Peri Hermeneias=De
interpretatione) (B); Zürich,
Zentralbibliothek Ms. C 121 f. 28a-49a (De syllogismis),
49b-51b
(Boethius, De consolatione philosophiae),51 b-54b (De partibus logicae),
(54b-55b Quis sit dialecticus),
(55b-58b De definitione philosophiae),
59a-71b (Rhetorik), (71b-73a Omnis res...)(D);
Wien, Osterreichische
Nationalbibliothek Cod. 275 f. 92a,b (Ein Stück von De partibus
logicae) (E); Heidelberg, Prof. Dr. G.
Eis, (2 Pergamentstreifen)
(Eb); Sankt Gallen, Stifts
bibliothek 242 S. 10-16 (De musica), 267
f.
(Ein Stück
von De partibus logicae) (F); Brüssel, Bibliothèque Royale
10615-10729 f.
58a-60a (Rhetorik), (60a-64b Quomodo VII circumstan-
tie), 64a-64b (De partibus logicae) (G); München, Bayerische
Staatsbibliothek Clm 4621
f. 47a-75a (Rhetorik), 75a-75b (Teil von De
partibus logicae) (H); Sankt Gallen, Stifts
bibliothek 872 S. 2-170 (De
nuptiis philologiae) (I);
München,
Bayerische Staatsbibliothek Clm
18937 f.
295b-297a (De musica) (Κ); Leipzig,
Universitätsbibliothek
Ms.
1493 f.
60a-61b (De musica) (L);
Troppau, früher
Dr. Lundwall,
Fragment (Lb); München, Bayerische
Staatsbibliothek Clm 27300
f.
75a-75b (De musica) (M); Wolfenbüttel, Herzog August
Bibliothek, Cod.
Guelf. 72 Gudianus
latinus f. 48b (De musica) (Ν); Sankt
Gallen,
Stiftsbibliothek 21, S. 8-575 (Psalter und Cantica) (R); München,
Bayerische Staatsbibliothek Cgm. 188 f. la-lb (Psalm 10,4-18) (Ul);
München,
Universitätsbibliothek
4° Cod. Ms. 910 f. la,b (Psalm
21,19-22,3) (U2);
Harburg, Fürstlich
Oettingen- Wallerstein'sche
Bibliothek und Kunstsammlung Ms. I 3.2° 1 (VI); Harburg,
Fürstlich
0ettingen-Wallerstein1 sehe
Bibliothek und Kunstsammlung Ms. I. 3.4°
15 (V2); Harburg, Fürstlich Oettingen-W
allerstein'sche Bibliothek und
Kunstsammlung Ms. 3.2° 23 (V3) (Psalmen 104,30-108,5); Basel,
Öffentliche
Bibliothek der Universität,
Fragmente und Nachbildungen
von Hss. I. 19 (W 1,3,4), (W2)
(Blatt 1 = Wl ,3,4 Psalm 136,5-137,8;
139,7-140,6; Blätter 2 = W2 Cantica).
Inhalt: Der
einem vornehmen nordostschweizerisch-thurgauischen Ge-
schlecht entstammende Sankt Gallener Mönch Notker (um 950-1022), der
von seinen Zeitgenossen die Beinamen Labeo (der Großlippige) und
Te uto nie us (der Deutsche) erhielt, übersetzte im Laufe seines
Lebens
nach seinen eigenen Angaben folgende Schriften: Boethius (480- 524),
De consolatione philosophiae; Boethius De trinitate (verloren); Cato
(verloren); Vergil, Bucolica (verloren); Terenz, Andria
(verloren);
Martianus Capella, De nuptiis philologiae Bücher 1,2 (410-430); Aristo-
teles, Categoriae; Aristoteles,
Peri Hermeneias ( =
De interpretatione);
Arithmetik (verloren); Psalter (Vulgatafassung des Hieronymus (347-
419)); Hiob (verloren). Er erwies sich dabei als unbestrittener
Meister
der althochdeutschen Übersetzungskunst,
welcher sowohl kirchliche
Schriften als auch Werke der weltlichen Prosa und Poesie in
Selbständigkeit
gegenüber
der vorangehenden Tradition erklären
und
dem volkssprachigen Denken einverleiben wollte. Auf der Grenze
zwischen antik-christlich-lateinischer Tradition und Volkssprache
stehend schrieb er sowohl lateinisch als auch althochdeutsch und
enthalten seine lateinischen Texte althochdeutsche Einführungen und
seine althochdeutschen Texte lateinische Reste. Dabei zeigt er
vollständige
Beherrschung des christlichen wie des weltlichen antiken
Bildungsgutes, meisterhafte Vermittlung in das Deutsche und vielfach
auch beeindruckende Schöpferkraft.
Als Übersetzungshilfen zog er für
die Consolatio des
Boethius vor allem Kommentare des Remigius, des
Johannes Scottus und eines Anonymus heran, für die nuptiae
philologiae des Martianus Capella Werke der Iren Johannes Scottus
Eriugena und
Dunchad sowie für den
Psalter die Enarrationes in
511
N=Notker
psalmos
Augustins, die Expositio in psalmos Cassiodors sowie eine
Psalmenauslegung des Hiero ny m us.
Weiter verfaßte er lateinisch eine
Rhetorik {Zürich,
Zentralbibliothek
Ms. C 121
59r-71v, München,
Bayerische Staatsbibliothek Clm 4621
47r-75r, Brüssel,
Bibliothèque Royale 10615-10729 58r-60r), De syllogis-
mis (Zürich,
Zentralbibliothek Ms. C 121 28r-49r), De definitone
(Wien, Österreichische
Nationalbibliothek Cod. 275 f. 92a (althochdeut-
sche Erklärungen)),
De partibus logicae (Zürich,
Zentralbibliothek Ms.
C 121, Brüssel, Bibliothèque Royale 10615-10729, München, Bayerische
Staatsbibliothek Clm 4621,
Wien, Österreichische
Nationalbibliothek
Cod. 275,
Sankt Gallen, Stiftsbibliothek 242 f. 267 f., Sankt Gallen,
Stifts bibliothek 111)
und einen Computus (Zeitrechnung) (Paris,
Bibliothèque Nationale Nouv. acq. 229, München, Bayerische Staatsbi-
bliothek Clm 14804)
sowie althochdeutsch De musica
(Leipzig,
Universitätsbibliothek
Ms. 1493; München, Bayerische
Staatsbibliothek
Clm 18937, Sankt
Gallen, Stiftsbibliothek 242, S. 10- 16, Wolfenbüttel,
Herzog August Bibliothek Cod. Guelf. 72. Gudianus latinus, München,
Bayerische Staatsbibliothek Clm 27300).
Notkers Dialekt ist das Altalemannische vor dem Übergang zum Mittel-
hochdeutschen. Sein Wortschatz ist deutlich vom Lateinischen beein-
flußt.
Notkers Wortschatz umfaßt etwas mehr als 7000 althochdeutsche Stich-
wörter
mit vielleicht 150000 Belegen.
In seinen Umkreis gehören
auch
die etwa 12500 Belege
von rund 7000 Einzelformen bzw. rund 2400
Stichwörtern
des sog. Notker gloss ators
des zweiten Viertels des 11.
Jahrhunderts (Ekkehart IV. von
Sankt Gallen?) sowie die mittelhoch-
deutsche, in Bayern (Wessobrunn) erfolgte Bearbeitung im sog. Wiener
Notker psalter.
In der Neuzeit erstmals
wieder erwähnt
wird Notker 1494 von
Johannes
Trithemius (1462-1516). Erste
Beispiele aus Notkers katechetischen
Schriften gibt Joachim von Watt (Vadianus). Die erste Gesamtausgabe
der Werke Notkers
stammt aber erst von Hattemer.
Da Notkers verschiedene
Werke als Einheit anzusehen sind, gehören sie
auf Grund
ihres Gesamtumfanges insgesamt nicht mehr
zu den kleineren
althochdeutschen Texten.
Ausgaben: Stumpf, J., Gemeiner loblicher Eydgnoschafft
stetten, landen
und völckeren
chronickwürdiger
Thaaten beschreybung, Zürich
1548
{Notkers Paternoster und Credo); Eckhart,
J.G., Catechesis Theot-
isca, Hannover 1713
(Teile aus Notkers katechetischen Übersetzungen);
Schilter, J., Thesaurus antiquitatum
Teutonicarum, Bd. 1-3 Ulm 1726
ff. (in Bd. 1 Notkers
Psalter, Cantica und katechetische Stücke);
Docen, B.J., (Auszüge aus Notkers Rhetorik),
Beiträge
zur Geschichte
und Literatur, Bd. 7,
September-Stück, 290; Graff, E.G., Althochdeut-
sche, dem Anfange des Uten Jahrhunderts angehörige, Übertragung
und Erläuterung
der von Boethius verfassten fünf Bücher de
consolatione philosophiae, 1837;
Grafs, E.G., Althochdeutsche, dem
Anfange des Uten Jahrhunderts angehörige, Übersetzung und Erläute-
rung der aristotelischen Abhandlungen: Kategoriai und Peri Hermenei-
as, 1837; Grafs,
E.G., Althochdeutsche, dem Anfange des Uten
Jahrhunderts angehörige Übersetzung und Erläuterung der von
Martianus Capella verfaßten
zwei Bücher Dé nuptiis Mercurii
et
Philologiae, 1837; Denkmahle des Mittelalters. St.
Gallens altdeutsche
Sprachschätze,
hg. v. Hattemer, H., Bd. 1-3
Sankt Gallen 1844
ff.,
Neudruck Graz 1970;
Die Schriften Notkers und seiner Schule hg. v.
Piper, P., Bd.
1,2 1882, 1883 (Bd. 1: V ff. Einleitung, 1-363
Boethius, De consolatione; .365-495 Categorien; 497 ff. De interpretatio-
ne ( = Peri Hermeneias); 589 ff. De
partibus logicae; 596 ff. De
512
N=Notker
syllogismis; 623 ff. De arte rhetorica; 685 ff. Martianus Capella; 851
ff. De musica; 859 ff. Notkers Brief; 861 ff. Ruodperts Brief (=Sankt
Gallener Schularbeit); 863
ff. Memento mori; Bd. 2: Psalmen; Bd. 3:
Wiener Notker); Notkers des Deutschen Werke hg. v. Sehrt, E.H.-
Starck, T., Bd. 1-3, 1933-1955 (zu stark
normalisiert, aber mit
lateinischen Kommentarstellen), Bd, 4 1979, 5 1975, 6 1975, 8 1979, 8A
1972, 9
1981, 9A 1973, 10 1983,
10A 1975.
Literatur:
Lindahl, N., Vollständiges Glossar zu Notkers Boethius De
Consolatione Philosophiae Buch I. Diss. phil. Uppsala 1916; Lugin-
bühl,
E., Studien zu Notkers Übersetzungskunst,
Diss. phil. Zürich
1933, Neudruck
1970; Ehrismann,
G., Geschichte der deutschen Litera-
tur, Teil 1 2. A. 1932, Neudruck 1966, 416 ff.; Notker-Studien. Teil I,
II. Lateinisch-althochdeutsches
Glossar und althochdeutsch-lateinisches
Wörterverzeichnis
zu Notkers Boethius de Consolatione Philosophiae
Buch I v.
Dolch, A.K., New York 1950; Notker-Studien. Teil III. Stil-
und Quellenprobleme zu Notkers Boethius und Martianus Capella v.
Dolch, A.K., New York 1952; Schröbler, I., Notker III. von St. Gallen
als Übersetzer
und Kommentator von Boethius, De consolatione philoso-
phiae, 1953; Notker-Wortschatz,
Das gesamte Material zusammengetragen
von Sehrt, E.H.-Starck, T., hg.
v. Sehrt, E.H.-Legner, W.K., 1955;
Klopsch, P., Der
Wortschatz Notker Labeos auf dem Gebiet
des
Fühlens,
Diss. phil. Köln 1955; Karg-Gasterstädt, E., Notker Labeo,
Verfasserlexikon 5 (1955), 775; Notker-Glossar. Ein althochdeutsch-la-
teinisch-neuhochdeutsches Wörterbuch zu Notkers des Deutschen Schrif-
ten von Sehrt, E.H. 1962;
Kleiber, P., Lateinisch-
althochdeutsches
Glossar zum Psalter Notkers III.
.1962; Coleman,
E.S., Die Lehnbildun-
gen in Notker Labeos Consolatio-Übersetzung, Diss. phil.
Harvard 1963
(masch.schr.); Coleman, E.S., Die Lehnbildungen in Notkers Überset-
zungen, FS Starck, T., Den
Haag 1964, 106; Coleman,
E.S.,
Bibliographie zu Notker von St. Gallen, Germanie Studies
in Honor of
Sehrt, E.H., 1968, 61-76 (Miami Linguistics Series No. 1); Neese,
Β.Μ., Untersuchungen zum Wortschatz des Glossators
von Notkers
Psalmenkommentar, Diss. phil. Marburg 1966; Sonderegger,
S.,
Althochdeutsch in St. Gallen, 1970; Köbler, G., Verzeichnis der
normalisierten Übersetzungsgleichungen der
Werke Notkers von St.
Gallen, 1971; Sonderegger, S., Notker der Deutsche und Cicero, FS
Duft, J., St.
Gallen 1980, 243 ff.;
Sonderegger, S., Schatzkammer
deutscher Sprachdenkmäler,
Sankt Gallen 1982; Backes,
H., Die
Hochzeit Merkurs und der Philologie, Studien zu Notkers Martian-Über-
setzung, 1982; Köbler, G., Althochdeutsch-neuhochdeutsch-lateinisches
und lateinisch-althochdeutsches Wörterbuch
zum Notkerglossator, 1986.
513
O=Otfrid
Otfrid (0)
Überlieferung: Wien, Österreichische Nationalbibliothek Cod. 2687 (3.
Drittel 9. Jh. Weißenburg) (V); Heidelberg,
Universitätsbibliothek
Pal.
lat. 52
f. la-191b, 200b (3.
Drittel 9. Jh. Weißenburg) (Ρ); München,
Bayerische Staatsbibliothek Cgm 14 (A. 10. Jh. Freising,
Schreiber
Sigihart) (F); Berlin, Preußische Staatsbibliothek. Ms. germ. 4° 504
(2. Η. 10.
Jh. Fulda oder Mainz) (KriegsVerlust) (D);
Wolfenbüttel,
Herzog August Bibliothek Cod. Guelf. 131 (2. H. 10. Jh. Fulda oder
Mainz) 1 Extrav.
(0); Bonn, Universitätsbibliothek S. 499 (78) (2. H.
10. Jh. Fulda oder Mainz) (D).
Die Handschrift V enthält allein den gesamten Text und war die Quelle
aller anderen. Sie wurde vermutlich von Otfrid eigenhändig korrigiert.
Neben den vier ganz oder teilweise überlieferten Handschriften könnten
mindestens vier weitere bestanden haben (Dedikationsexemplare
für
Erzbischof Liutbert von Mainz, Bischof Salomo von Konstanz, zwei
Sankt Gallener Mönche
sowie ein Exemplar für Fulda).
Die erste neuzeitliche Nachricht von Otfrid gibt Johannes Trithemius
(Catalogus illustrium virorum... Germaniam exqrnantium, 1495). Die
erste Otfrid-Handschrift (F) wurde 1530 durch Beatus Rhenanus auf
der
Suche nach den Dekaden des Livius aufgefunden. Der erste Druck
(nach der Handschrift P) erfolgte durch Matthias Flacius Illyricus
1571 in
Basel, der Otfrid aber noch dem Kloster Sankt Gallen zu-
schrieb.
Inhalt: Es handelt sich um
die endreimende Evangeliendichtung des
Ueißenburger
Mönches
Otfrid in fünf Büchern, welche von ihm selbst
als evangeliono deil bezeichnet wurde. Otfrid wurde vielleicht gegen
800 in
der Umgebung von Weißenburg im Elsaß geboren. Zwischen 820
und 830 war
er unter Hrabanus Maurus Schüler
des Klosters Fulda.
Während
seiner Weißenburger Zeit erlebte das Weißenburger Skriptorium
eine auffällige Blütezeit.
Otfrids zwischen 863 und 871 in Weißenburg verfaßte
Dichtung umfaßt
rund 7400 Langzeilen
und damit mehr als 60000 Belege
für
etwa 3355
Stichwörter.
Die Quellen (Evangelien (Tatian) und Evangelienkommen-
tare des Alkuin, Beda und
Hrabanus Maurus) werden vor allem im
mittleren Teil ziemlich frei genutzt, lassen sich aber sprachlich doch
in zahlreichen Übersetzungsgleichungen nachweisen.
Gewidmet ist das
Werk König
Ludwig dem Deutschen und Erzbischof Liutbert von Mainz,
besonders bedacht sind Bischof Salomo von Konstanz und die Sankt
Gallener Mönche Hartmut und
Werinbert.
Der Dialekt ist altsüdrheinfränkisch. Von den 388 Wörtern des
religiösen
Wortschatzes weisen 78
% Lehnbedeutungen auf,
sind 27
Lehnübersetzungen,
18 Lehnübertragungen und 37 Lehnwörter.
Selbst im
nichtreligiösen Wortschatz ergibt sich
noch ein Durchschnittswert von
20 % Lehngut.
Otfrids Evangelienharmonie ist auf Grund ihres Umfanges nicht mehr
zu den kleineren althochdeutschen Texten zu zählen.
Ausgaben: Otfridi evangeliorum über hg. nach der Abschrift von
Gassar, A.P. v. Flacius (Illyricus), M., Basel
1571; Otfrids von
Weissenburg Evangelienbuch hg. ν. Kelle, J., Bd. 1-3, 1856-1881,
Neudruck 1963; Otfrids Evangelienbuch hg. v. Piper, P., Teil 1 2. Α.
1882, Teil 2 (Glossar und Abriß der Grammatik) 1884; Otfrids
Evangelienbuch hg. v. Erdmann, 0., 5. Α. besorgt von Wolff, L. 1965;
Hempel, H., Bonner Otfridsplitter, Z.f.d.A.74 (1937), 125; Herbst, H.,
Die Neuen Wolfen bütteler Otfrid-Fragmente,
Z.f. d.A. 74 (1937), 117;
Otfrid von Weißenburg. Evangelienharmonie (Faksimileausgabe
der
Handschrift Wien, Österreichische
Nationalbibliothek Cod. 2687 (V)),
Einführung
v. Butzmann, H., 1972; Keine
der Ausgaben ermöglicht
einen vollständigen
Überblick
über
alle Lesearten. Am genauesten ist
die Ausgabe Pipers, doch beruht dieser Text auf unzutreffenden
Ansichten über
die Handschriftenverhältnisse.
Literatur: Georgens, L.,
Beiträge zur
Poetik Otfrids, insbesondere
die
O=Otfrid
formelhaften
Redewendungen und Reimwörter,
Diss. phil. Straßburg
1909; Naber,
E., Otfrids Sprache und die althochdeutschen Bibelglossa-
re, Diss. phil. Bonn 1912; Ehrismann, G., Geschichte
der deutschen
Literatur, Teil 1
2. Λ. 1932,
Neudruck 1966, 178; Rohrer, J., Otfrid
und Tatian, Beiträge
zur Frage einer althochdeutschen Schrift- und
Kirchensprache, 1955; Schmidt, R., Neue Quellen zu
Otfrids Evange-
lienbuch, Ζ.f.d.Α. 96
(1967), 81; Kleiber, W., Otfrid von Weißenburg.
Untersuchungen zur handschriftlichen Überlieferung und Studien
zum
Aufbau des Evangelienbuches, 1971; Köbler, G., Verzeichnis der
Übersetzungsgleichungen Otfrids von Weißenburg, 1971; Bischoff, B.,
Paläographische Fragen deutscher Denkmäler der Karolingerzeit, Früh-
mittelalterliche Studien 5 (1971), 104; Siebert, E., Zum Verhältnis von
Erbgut und Lehngut im Wortschatz
Otfrids von Weißenburg, (Diss.
phil.) München
1971; Bibliographie
zu Otfrid von Weißenburg und zur
altsächsischen Bibeldichtung (Heliand und
Genesis) v. Belkin,
J.-Meier, J. 1975;
Michel, P.-Schwarz, Α., Unz
in obanentig. Aus der
Werkstatt der karolingischen Exegeten Alcuin, Erkanbert und Otfrid
von Weißenburg, 1978; Otfrid von Weißenburg, hg. v. Kleiber, W.,
1978. Wege
der Forschung 419; Greule,
Α., Valenz,
Satz und Text.
Syntaktische Untersuchungen zum Evangelienbuch
Otfrids von Weißen-
burg auf der Grundlage des Codex
Vindobonensis, 1982; Schützeichel,
R., Codex Pal. lat.
52, 1982.
515
P=21 = Petrus lied
Petruslied (P)
Überlieferung:
München, Bayerische Staatsbibliothek Clm 6260 f. 158b.
Die Handschrift mit
der früheren Signatur Fris. C.E.9; Cim. Ili a und
dem Format 34 χ 25
cm umfaßt 158 Blätter in neunzehn
Quaternionen
und einem Ternio (Blatt 153-158). Sie wurde zwischen 854
und 875 in
Freising geschrieben. Sie enthält des Hrabanus
Maurus Kommentar in
Genesin. An dessen
Schluß steht auf Blatt 158b von einer Hand, die
vielleicht auch etwas höher oben den Namen Suonhart schrieb, das
volkssprachige Petruslied so, daß jede der drei Strophen zwei
Zeilen,
unter Einrückung
der zweiten, einnimmt. Die sämtlich
mit Neumen
versehenen Halbzeilen sind nicht abgesetzt, sondern nur zum Teil
durch Punkte getrennt. Die Eintragung dürfte um 900 in Freising
erfolgt sein. Im 11. Jahrhundert wurde der Eintragung ein
lateinischer
Hexameter und die Wörter
deo gratias vorangestellt. Dem Vorderdeckel
war früher
ein Blatt mit verschiedenen volkssprachigen Namen
aufgeklebt.
Inhalt: Es
handelt sich um das älteste
erhaltene althochdeutsche Kir-
chenlied. Der etwa 50
volkssprachige Wörter
umfassende Bittgesang
richtet sich an den heiligen Petrus. Vermutlich sang der Priester jede
der drei Strophen vor, worauf das Volk einen jeweils gleichen Refrain
(Kyrie eleyson, Christe eleyson) sprach.
Jede Strophe besteht aus zwei
in sich endreimenden Langzeilen.
Nach der ersten Strophe hat
Gott Petrus die Gewalt gegeben, den zu
ihm bittenden Menschen zu erhalten. Als ausdrücklich beauftragter
Hüter
der Himmelspforte kann er einreihen, wen
er erhalten will. Des-
halb wird er abschließend
gebeten, den Sündern
gnädig
zu sein.
Viele dieser Gedanken finden sich in der dritten Strophe des Hymnus
Aurea luce et decore roseo,
welcher der Gattin des Boethius zuge-
schrieben wird. Die Grundgedanken sind auch in der kirchlichen
Litanei enthalten. Der Stil ist durchaus geistlich. Der Versbau ist
sehr regelmäßig.
Die Reime sind rein. Der Rhythmus zeigt Anschluß an
die lateinische Hymnendichtung.
Der Dialekt ist
altbayerisch (inlautend ρ für b, auslautend eh für g).
Der Wortschatz zeigt deutliche Einflüsse der lateinischen Kirchen-
sprache. Verschiedentlich
scheinen Übereinstimmungen
mit Otfrids von
Weißenburg Evangeliendichtung auf, von
welcher am Anfang des 10.
Jahrhunderts eine Abschrift in Freising genommen
wurde .
Ausgaben: Docen, B,J., Miscellaneen zur Geschichte
der teutschen Lite-
ratur Bd. 1 1807,3; Enneccerus,
M., Die ältesten
deutschen Sprach-
denkmäler,
1897, 39 (Faksimile); Steinmeyer, E.V., Die
kleineren alt-
hochdeutschen Sprachdenkmäler, 1916, Neudrucke 1963, 1971, 103,
Nr. 21.
Literatur: Ehrismann,
G., Geschichte der deutschen Literatur, Teil 1
2. A. 1932, Neudruck 1966, 203; Karg-Gasterstädt, Petruslied, Verfas-
serlexikon, Bd. 5 1955, 885; Bischoff, B., Paläographische Fragen
deutscher Denkmäler
der Karolingerzeit, Frühmittelalterliche Studien 5
(1971), 114;
Schützeichel, R.,
Textgebundenheit, 1981,
29 ff.
P=21 = Petruslied
103
XXI. BITTGESANG AN SANGT PETER
Unsar trohtin hat f arcai t
sauet c Petre1 giuualt,
daz er mac ginerian
ze imo diiigeuten man.
Kyrie eleysoii,
Christe2 eleyson.
Er hapet3 ouh mit
uuortun4 himilriches portun:
dar in mach er skerian den er uuili ne.rian.
Kirie eleison, Christo2 eleyson.5
Pittemss den gotes tnit alla samant upar lut.
daz er uns firtanen
giuuerdo ginaden.
Kirie elevson. Christe- eleison.
i:r p\r»· -' xpo "
heitlen Seuittenzcivhfn
vuortiui
it'lill. fiorii sufi
PE=13= Priestereid
Priestereid (PE)
Überlieferung:
(A) München,
Bayerische Staatsbibliothek Clm 6241 f.
100b;
(B) München, Bayerische Staatsbibliothek Clm 27246 f. 91b.
Die dem 9./10.
Jahrhundert entstammende Münchener Handschrift 6241
(mit der früheren Signatur Fris. Β.F. 1) umfaßt 142
Blätter im Format
31 χ 21
cm (davor ungezählt ein früher dem Vorderdeckel
aufgeklebtes
Blatt, kein Blatt 23, vor 40 ein Blatt
ausgeschnitten, vor 55
ein Blatt
fehlend, nach 56 drei Blätter ausgerissen, Blatt 96 ein einge-
schalteter Pergamentstreifen, Blatt 142 dem Rückdeckel aufgeklebt). Sie
besteht aus 18 Lagen und
den Blättern 138 bis 140. Die Blätter haben
je 25 Zeilen.
Die Blätter 1 bis 39 enthalten hinter einer Epitome der
Dionysio-Hadriana verschiedenes kanonistisches Material, die Blätter
40-51 die
Verhandlungen der Synode von Mainz des Jahres 847, die
Blätter
51-77 das
Konzil zu Tribur, die Blätter
bis 90b weitere
kanonistische Stücke.
Dies alles ist kopiert aus der Handschrift
München,
Bayerische Staatsbibliothek Clm 6245. Es folgt nach kleineren
kanonistischen Exzerpten, welche teilweise
derselben Vorlage entstam-
men, von Blatt 108 bis Blatt 142 die Kanonessammlung des Remedius
von Chur. Dazwischen stehen auf Blatt 100b der Priestereid und
danach der Eid des Papstes Leo sowie aus Regino von Prüm das
Sacramentum parentelae quomodo inquirendum sit.
Die dem zehnten Jahrhundert entstammende Münchener
Handschrift 27246
(früher Fris. Β.Η. 1 des Münchener Reichsarchivs) im
Format
Kleinfolio umfaßt 100 Blätter. Sie enthält vor allem Synodalbeschlüsse
bis zur Synode von Erfurt von 932. Der Priestereid
steht auf Blatt 91b
hinter den Eid betreffenden Auszügen aus der Kirchenversammlung
von
Ilerda, dann aus Hieronymus und Beda, und vor dem Reinigungseid
des Papstes Leo.
Beide Handschriften kommen
aus Freising. In beiden Fällen steht der
Priestereid unter der lateinischen Überschrift De sacramento episcopis
qui ordinandi sunt ab
eis.
Inhalt: Der knapp 49 Wörter umfassende Priestereid ist die Über-
setzung des Eides bei der Priesterweihe. Er folgte der Frage des
Bischofs an den in sein Amt einzuweihenden Priester, ob er ihm
gehorsam sein wolle gemäß den
kanonischen Bestimmungen (vis epis-
copo tuo ... oboediens et consentiens esse...?). Erwähnt wird ein
solcher Eid im deutschsprachigen Gebiet erstmals in der Kanonessamm-
lung
des Benedictus Levita von etwa 847.
Der Priestereid weist gewisse Übereinstimmungen mit dem karolingi-
schen Vasalleneid auf. Die
undeutsche Konstruktion des Partizips
Präsens
mit sin deutet auf Übersetzung
aus dem Lateinischen. Mehr-
fach enthält
die volkssprachige Fassung Stabung.
Sprachlich ist der Priestereid altbayerisch. Der Sprachstand weist
auf
die erste Hälfte
des 9. Jahrhunderts.
A ist eine Abschrift
einer
unbekannten Vorlage, Β eine
Abschrift von A.
Ausgaben: Kunstmann,
F., Tübinger
theologische Quartalschrift 1836,
531; Massmann, Η.F.,
Abschwörungsformeln,
1839, 59, Nr. 70, 71;
Steinmeyer, E.V., Die
kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler,
1916, Neudrucke 1963,
1971, 64, Nr. 13.
Literatur: Ehrismann,
G., Geschichte der deutschen Literatur, Teil 1
2. A. 1932, Neudruck 1966, 355.
518
PE=13=Priestereid
64 XIII. PRIESTEREID
XIII. PRIESTEREID
Daz1 ih dir hold2
pin .N. demo piscophe, so mino chrephti enti
mino chunsti sint, si3
minan vuillun fruma* imminenti5
enti scadun
vuententi, kahorich6 enti kahengig7 enti statig8
in sinemo piscoph-
tuome,9 so ih
mit rehto aphter10 canone seal.
1 unter der
Überschrift De sacramento episcopis
qui ordinandi sunt ab eis
AB 2 hold auf
Rasur A 3 si A, so Β * fruma] f auf Rasur A
5 frumenti A · kahorig Β " kahengig] engi auf Rasur A 8 statik Β
9 piseoftuome Β 10 after B
PfB=50=Pfälzer
Beichte
Pfälzer Beichte (PfB)
Überlieferung: Rom, Biblioteca Vaticana Pal. lat. 555 f. 40b.
Die Handschrift im Format Oktav umfaßt 42
Blätter.
Sie enthält
die
Regula Chrodegangi. Nach Rom kam sie aus Heidelberg, wo sie sich
bereits 1553 befand.
Sie dürfte
in der ersten Hälfte
des 9. Jahrhun-
derts im Westen des deutschen oder im Osten des französischen
Sprachgebietes geschrieben worden sein. Auf der Rückseite des letzten,
aus anderem Pergament bestehenden Blattes schrieb nach einer kurzen
lateinischen Beichtanweisung an den Priester eine andere Hand des 10.
Jahrhunderts mit anderer Tinte eine volkssprachige Beichte. Durch
allzu tiefes Hineinheften des Blattes sind am Schluß der Zeilen
Buchstaben verloren gegangen.
Inhalt: Die
Pfälzer
Beichte umfaßt
etwa 150 Wörter. Sie gliedert sich
in Einleitungs- und Empfängerformel
und Sündenbekenntnis.
In der
Sündenaufzählung bricht sie mitten in der
Zeile ab.
Die Beichte ist mit der Mainzer Beichte eng verwandt. Beide gehören
mit der Fuldaer Beichte zusammen. Sie sind gegenüber den anderen
Beichten durch ihre Kürze
gekennzeichnet. Dem liegt ein Formular
zugrunde, welches sich um einen klaren Aufbau bemühte und die
Aufzählungen
einprägsam
aufzureihen wußte.
Dieses Muster entstand
wahrscheinlich im frühen 9. Jahrhundert in Lorsch oder
Fulda.
Der Dialekt ist altsüdrheinfränkisch (ua für uo, ia für io, nicht
speziell altsüdrheinfränkisch sind hd
und d). Er steht der Sprache
Otfrids von Weißenburg nahe.
Vielleicht entstand die Beichte im 10.
Jahrhundert in Weißenburg.
Ausgaben: Pfeiffer,
F.-Scherer, W.,
Germania 13 (1868), 388; Stein-
meyer,
E.V., Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, 1916,
Neudrucke 1963, 1971,
331, Nr. 50
(Ergänzungen
kursiv gedruckt),
Ergänzungen:
Thoma, H., Althochdeutsches aus Vatikanischen und
Münchener
Handschriften, PBB (Halle) 85 (1963), 245.
Literatur: Ehrismann, G., Geschichte
der deutschen Literatur, Teil 1
2. A. 1932, Neudruck 1966, 317; Eggers,
H., Die
altdeutschen Beich-
ten, PBB (Halle) 77 (1955), 89 ff., 80 (1958), 372 ff., 81 (1959), 78
ff.; Thoma, H., Althochdeutsches aus Vatikanischen und Münchener
Handschriften, PBB (Halle) 85 (1963), 245; Bischoff, B., Paläogra-
phische Fragen deutscher Sprachdenkmäler der Karolingerzeit,
Früh-
mittelalterliche Studien 5
(1971), 118; Masser, Α., Mainzer
Beichte,
Verfasserlexikon
2. Α. Bd. 5 1985, 1178.
520
PfB=50=Pfälzer Beichte
L. PFÄLZER BEICHTE 331
Ih uuilla gote almahtigen
alierò minero simtowo bigihtdig1 uuerdan,
inti allen godes heilegon inti dir godes manne, so uuaz so ih unrehtes
gisahi odo unrehtes gihancti;2 unrehtero
uuorto, unrehtero uuerko,
ubilero3 gidanko; ubilero lusto, ubiles
uuillen; fluachenes, liagennes,4
5 bisprachida; unrehtes stadales, unrehtes sedales; unzin ist5 gangenti.
unzin ih ritanti, unzin ih
slafenti,6 unzin uuachenti, unzin7
ezanti.
unzin
drinkanti; maz8 ?r?imezoii fehonti; minero9 spiungu, huares.
thiuba,
manslahda, meinero10 eido, minero fastun ürbvoc
h enero, mina
kirichun
so nisuahta11 so ih bi rehtemen12 ¿colta,
heilege sunnundaga
10 so niereta so ih be rehteme/i scolta, heilega messa so niereta so ih be
rehtemen scolta.13
heilegan imizod so nigihialt so ih be rehtemen
scolta.13 minan curs nigiiiulta so ih be rehtemen scolta.13
gihor-
sam14 nimias so ih be rehtemen scolta.13
thurftige nintfiang so ih
be rehtemen scolta.13 alamusan nigab so ih be rehtemen scolta.13
15 ana urloub gap15 thaz ili16
niscolta. ana urloub infiang17 thaz ih
niscolta.18
zuene nigisuanta1" the ih he rehtemen scolta.13
1 bihitdig - gihancti :t ubilero] ¡ una e korr. *
liage"m-s * un-
zin ih und iinzin verderbt aus unzitin β slafaenti
7 unzinn H maz
Mlioediqer] tlia/. 9
Minero ι;ι minero, verb,
von Scherer II uàsuahtu
12 zu )ή roJitemen vgl. Otjrìd 1.
1. 52 und MSD. 23,
Γ>97 1!
he rehtemen
scolta] I ) u horsà ia
gap] ρ a us g rad iert Ρ ipcr I6 tharih lT
infia"p
18 thari niscol 1β ni^'suanta
Nach
Thoma, H., Althochdeutsches aus
Vatikanischen und Münchener
Handschriften, PBB (Halle) 85 (1963), 245 ist zu
lesen (Stellenangabe
erfolgt nach Steinmeyer, Die kleineren
althochdeutschen Sprachdenk-
mäler 1916, Neudrucke 1963, 1971, 331,
Nr. 50):
Z.13:statt thurftige Thurftige
Z. 15:statt
gap gab
Anm.7:statt unzinn unzitin
Anm.8:statt maz Thaz
Anm.15:weder
Rasur noch ρ oder g erkennbar
Anm.l6:statt thaz ih thaizhn
Anm.l8:statt thari niscol thaiznisco
Die vorangehende lateinische Beichtanweisung lautet:
Quisquís tibí
uoluorit confessionem faceré, sinceriter interroga ilium prius, si uoluerit
omnem emendacionem de peccatis suis promit tere, his dictis (dictistis
Ha.) loquere ad ilium.
521
PG=Pariser
Gespräche
Pariser Gespräche (PG)
Überlieferung: Paris, Bibliothèque Nationale lat. 7641 f. la, 2b, 3a,
7b, 16a; Rom, Biblioteca
Vaticana Reg. lat. 566
f. 50b.
Die Pariser Handschrift im Format Quart umfaßt zwei ursprünglich
selbständige
Teile. Auf den Blättern
1 bis 74a steht
zweispaltig das
lateinisch-lateinische Abavusglossar, geschrieben von einer Hand des
frühen 9. Jahrhunderts in Südfrankreich (?) oder Burgund
(?). Es
folgen auf Blatt 74b bis 81a die Synonyma Ciceronis, 81b bis 84a die
Sententiae Senecae und 84b bis 85b die Glossae spiritales des
Eucherius. Die Blätter 86 bis 147 stammen aus dem 12. Jahrhundert
und enthalten einen Kommentar zu den Oden des Horaz. Das
ursprünglich
erste Blatt wurde später
entfernt und bildete dann als
Blatt 50, das
auf der Vorderseite leer ist und auf der Rückseite eine
Vorrede zum Abavusglossar enthält,
einen Teil der Vatikanischen
Handschrift, welche sich aus verschiedenen Bruchstücken des 9. bis
12. Jahrhunderts
(insgesamt 65 Blätter) zusammensetzt.
Vor der Abtrennung schrieb eine Hand des frühen 10. Jahrhunderts auf
die Ränder
und Leerstellen der ersten vier Blätter (50, 1, 2, 3)
Glossen und einfache Sätze
(davon drei innerhalb eines anderen
althochdeutschen Textes (Pariser Tatianfragmente)), wobei die volks-
sprachigen Wörter
und Wendungen den Grundtext bilden, über den die
vulgärlateinisch-romanischen
Übersetzungen
oder Erklärungen
ge-
schrieben sind. Der Schriftstil ist
französisch.
Vermutlich erfolgte die
Eintragung, worauf auch ein Ortsverzeichnis auf Blatt 23b der Pariser
Handschrift hindeutet, in Nordfrankreich. Möglicherweise stammt die
Pariser Handschrift aus S.Marcel in
Chalon-sur-Saône oder aus Die.
Die Eintragung dürfte
Abschrift nach einer älteren
Vorlage sein.
Inhalt: Es handelt sich um eine Sammlung von 106 Glossen und
einfachen Sätzen
für
den Gebrauch auf Reisen, die auch als Altdeut-
sche Gespräche
oder Althochdeutsches Gesprächsbüchlein bezeichnet
wird. Den Eingang bilden Glossen, welche hauptsächlich Körperteile
betreffen. Danach folgen nicht ganz hundert einfache Sätze mit rund
350 Wörtern, denen kein überlegtes System zugrundeliegt. Es werden
verschiedene Personen einbezogen und unterschiedliche Situationen be-
handelt. Der Ton
ist teils höflich, teils
gemein.
Sprachlich entstammt der
Text dem Altmittelfränkischen
vom Westsaum
zum Romanischen hin, enthält aber auch altniederfränkische Spuren.
Die Schreibweise ist deutlich romanisiert. Ausgangspunkt des zu den
seltenen Stücken
der Sprechsprache zählenden
Textes könnte
eine
vielleicht bis in das 9.
Jahrhundert zurückreichende,
für
Romanen
bestimmte Textvorlage für
Reisen im althochdeutschen Gebiet gewesen
sein. Möglicherweise
war der Verfasser ein in Prüm
studierender Mönch
aus Ferneres.
Ausgaben: Grimm, W.,
Altdeutsche Gespräche,
Abh.d.Ak.d.Wiss. Berlin
1851, 415-36 und 235-255; Steinmeyer,
Ε. ν.-Sievers,E., Die althochdeut-
schen Glossen, Bd. 5
1922, Neudruck Dublin, Zürich 1969, 517-520.
Literatur: Ehrismann, G., Geschichte der deutschen Literatur, Teil 1
2. A. 1932, Neudruck 1966, 264; Schützeichel, R., Das westfränkische
Problem, X. Die
Pariser Gespräche,
Deutsche Wortforschung in euro-
päischen
Bezügen 2 1963, 503; Huisman, J.A., Die
Pariser Gespräche,
Rheinische Vierteljahresblätter 33 (1969), 272; Bischoff, B., Paläogra-
phische Fragen deutscher Denkmäler
der Karolingerzeit, Frühmittelal-
terliche Studien 5
(1971), 133 ff.; Sonderegger, S., Reflexe gesproche-
ner Sprache in der althochdeutschen Literatur, Frühmittelalterliche
Studien 5 (1971), 176; Haubrichs, W., Zur
Herkunft der Altdeutschen
(Pariser) Gespräche,
Z.f. d.A. 101 (1972), 86; Sonderegger, S., Alt-
deutsche Gespräche,
Verfasserlexikon, ?.. Λ. Bd. 1 1978, ?85; Köhler,
G., Althochdeutsch-lateinisches Wörterbuch, ?. A. 1984.
522
PG=Pariser Gespräche
517
ALTDEUTSCHE GESPRÄCHE.
[Vatikanisches bl.]
10 15. Guare uenge
inat9 selida, gueselle
Ì guenoz .i. par .i. ubi abuïsti nian-
stonem10 ac
nocte, conpagn?
16. Ze garaben11 us selida12
.i. ad man-
sionem13
cotnitis.
15 17. Guane cumet14 ger,
brothro .i. unde
uenis, frater?15
18. E cunt10 mino
dodon us17 .i. de
domo düinni18
mei. 19. uí e cunt16
mer min erre us .i. de domo senioris mei.
20. Guelìche lande cumen19
ger .i. de 20
qua20 patria?
21. E guas mer in gene81 francia .i. in
francia fui.
22. Gusez gè dar dmlen .i.
quid22 sedali
ibi?23 25
23. Enbez2* mer dar25 j. disnaui me ibi.
24. Guaren26
ger inat27
ze metina28?
25. Terue geu.29
26. E ne quesa ti dar .i. ego non30 te
ibi uidì 27. ì e ne quasa31 u thar .i. 30
uos
non30 uidi ibi.
28. Quesasti min
erre ze metina32 .i.
uidisti seniorem meum33 ad matutinas?
29.
Terue nain i .i. non.34
30. Ubele35 canet36 minen tenne37 j. 35
malus uassallus.
1 Ob&he cap. 2 Ogcn] g über verschmiertem g 3 vermutlich fiel Lingua und das
deutsche wort für dentés fort * man' 5 pect' 6
uent 7 plen' 8 dön' «6er
fro min 9 linaz. = hinaht w mansione u gearaben 12 ich fasse selida als sub-
stantivuin seil, ueng, nicht mit Martin als verb 13 msionê 1J cum& 15 frt
16 das erste mal gcunt. mit Martin wird cum zu schreiben sein, denn WGrimms und
Weinholds deutung aus cum ût passt für 19
nicht; und die proposition fehlt auch in
ι
nr 20
" ei mono dodon'. in ei sah JGrimm eine Verkürzung von uzsi, uz; ich pflichte
Weinhold bei, der darin einen irrtümlichen ansatz (sino statt mino) erblickt, dodon'
nahm JGrimm = got. piudanis, während WGrimm ein unmögliches dôme vermutet hatte,
doch schon Greith erkannte (h)us in dem abkürzungszeichen und ich trage kein bedenken,
dodon als patrini zu fassen, obwohl
WGrimm sich dawider sträubte l8
dóni ω cîïen
* i
20-q 21 Weinhold schrieb ingene = der proposition ingèn 'gegenüber' « qd
ζ
«s = nr 104 2* Enb& » vgl. nr 100
2β darüber halb getilgt fuisti '·" inaz
28 m&ina 29 ggU wird meist — jâ ih genommen, Martin sah in ihm ziceifelnd eh
was
3° ñ 81 quesa
entspricht das zeichen
& m&ina M seniore meO Si ñ w davor ein H. ihm
hinter dodon' nr 18
und vor Esconœ nr 34: ich habe deshalb
der gl. diesen platz angewiesen κ can& 37
min&eru;c. ë erklärte Weinhold alt
est; das wird aber sonst durch — ausgedrückt. Martin löste ¿u cn auf. mir acheint
eine korrektur des undeutlichen &. in ont vorzuliegen
523
üespracne
518 Altdeutsche Gespräche
34. Esconœ1 chanet2 bellua uasallus3. 43. Min erro guilló tin esprachen16 .î.
35. Isnel1 canet3 uelox uasallus. senior meue17 uult
loqui tecum.18
30. Guaz guildo .i. quid uia tú? 44. Ero,1· su guillo .i. et10 ego sic
31.
Guer is tin erro .ί. ubi est* senior uolo. 25
5 tuue?B 32. ne guez .i. nescio 33. uìer 45. Guesattil»21 min ros .i.
mitte sel-
is zi sine' erro .i. ad seniorem7 suum. lam.22 46. E guille thar uthz rite .i.
37.
Cver ist .i. ubi est? fors uolo ire.
38.
Scia en8 sin als .i. da Uli in collo. 47. E minen terua
ne roche be tazfS
39. habeo dm.* ' .i. in fide non24 curo quod25
dicis. 30
10 40. Ghane hutz .i. i fors. 41. sairv.:: 48. Sem ergot26 elfe, ne haben27 ne tro-
ofïo.10 phen28 .i. si me deus29 adiuuet30
42. Vndes ars in tine naso .i. canis non31 abeo nihil.
culum in tuo naso. 49. Erro, ian82 sclaphen .i. dormire.
[Pariser bl. 1»] 80. Quesan ger iuda 50. cit est .i. tempus.33 35
15 min erra .i. uidisti hodie seniorem? 51. Gimer3* min ros .i. da mihi meum35
81. Be gotta gistra ne casa i or erra equum.36
,i. nec heri nec hodie uidi. 52. Gimer min schelt37 .i. scutum.38
82. En gualiche steta11 colernen ger .i. 53. Gimer min spera.39
in quo loquo12 hoc didicisti? 54. Gimer min suarda.40 40
20 83. Guanna ?arden13 ger .i. quot14 uices 55. Gimer min ansco .i. guantos.
fotisti? 84. lei uè naste .i. . . .15 56. Gimer min stap .i. fustum.41
1 ich sehe mit Martin in esconœ, isnel einflu&s romanischer
lautgebung 2 chan&
bzw. can&
8 uaeallus] dos
erste β aus 1 korr. 4 -f- s 6cni und
darüber tu,
ζ sine
die
buchstaben or und us abgeschnitten ß isizin 7 seniore * Sclaphen, vielleicht
kontaminiert aus Scia und Clapho en 9 bisher unverstanden und daher kursiv ge-
druckt.
WGrimm wollte darin
habec
din(an) sehen 10 ebenfalls
bisher unerklärt.
o o
Piper hält
auch fsciru für möglich n
st&a I2 q loq 13 vergleicht man 07 sarda
und den infinitiv 101 perte, so scheint hier
eerten schwach flektiert zu sein u
qt
15 hinter .i. lässt sich
nur noch ein hochgrhender strich erkennen, Hohler las fro; Henschel
firo; gegen WGrivxms doppeltes naste (f
. . . naste .i. suo. co . . .) erhob auch fiuchitr ein-
spruch, der i (oder a) . . o . . . .* notierte, nafte wurde bisher nicht nicher gedeutet 16 so
mit Ehrismann 143; sonst schreibt
tuon tine sprachen "
nie lH teefi la Ero fassen
WGrimm, Weinhold und Martin, dem laUin
entsprechend, als eh ouh; ich teile WG rivinte
bedenken gegen anderttng zu erro nicht, das in anreden niemals ein lateinisches äqui-
valent neben sich hat. vgl. nr 75 m & 21 (iuesottihe, «6er dem zweiten o ron and.
hand a, über ti vielleicht
ν Ti sella ö b&az] das von WGrimm und Holder an-
gegebene a über ζ kann ich nicht wahrnehmen,
ich sehe nur einen vagerechten strich
er
über .1 2* ñ '* q4 ™ »Semigot 27 habent (nt ligiert) «·* = nr 74 «» da
30 adiuu& 31 ñ H2 WGrimm vermutete ja ciiHlaphet, Weinhold ju enslâpcnes (tid
est): entweder liegt ein Schreibfehler fur can (ite) vor oder ian ist für gan mit Ehris-
r in
mann 143 zu nehmin Μ tep' rt< CÜmcn ·''"' <!ü ^ cqnii ;t7 ec>>clt :iH am
zeüenachluHH nur neu !ty daneben
Hputa 40 Huar 4l trotz Suchier kann nicht
fuHtim gelesen werden
PG=Pariser Gespräche
Altdeutsche Gespräche
519
57.
Gimer min matzer .i. cultellum.l
58. Gimer cherize .i. candela.3
59. Guar es taz uip .i. ubi
est3 tua
semina4?
δ 60. Quandi usa guarin ger za metina5
.i. quare non6
fuistì ad matutinas7?
61. En ualde .i. ego nolui.8
62. Ger ensclephen bitte uip9
in ore
bette10 .i.
tu iacuisti ad
feminamu
10 in tuo lecto.
63. Guez or erre az11 pe de semauda1*
ger ensclephen pe dezu uip sesterai
rebulga15 .i.
si sciuerit hoc senior tuie
iratus1· erit
tibí per meum caput.17
15 64. Guaz queten ger,18 erra .i. quid19
dicitis uos?
65. Coorestu, narra .i.
ausculta, sol.
66. Gualdestu abe de tinen rose20 ter
uhtai ze tine32
ruge .i. uelles corium
20 de tuo" equo habere in collo tuo?
67. Narra er sarda24 gerra .i. stultus
uoluntarie fottii.25
68. Got man .i. bonus28 homo.
69. haben e27 gonego
.i. habeo
satis
ego. 70. luzzil .i. parum.28 25
71. Έπο, e guille tronchen .i. ego uolo
bibere.2β
72. Habes corne min
rossa .i.
abes
annonam ad equos?30
73. So thon
ich,34 herró .ï. sic habeo. 30
74. Né haben ne trophen32 .i. non33
abeo quid ì Gonoi
.i. satis ut.
luzer
.i. parvm.34
75. Erro, guillis trenchen guali got guin
.i.
si uis bibere
bonum uinum?"* 35
76. Su ille mine tenie38 j. sic uolo
in fide.
77. Gued37 est taz .i. quid est38 hoc?
78. Gne guez .i. nescio.
79. Bozze mine sco .i.
emenda meam 40
cabattam.39
[Pariser bl. 2b] 85. Abeet*0 hu41 got
t
franine*2 .i.43 deus44
uos saldoyn.*5
1 cultellQ * candela übergeschr.
3 ; * semina] na nicht mehr sichtbar; nach
Holder ist a abgeschnitten 5 m&ina, a nach Holder
abgeschnitten β ñ 7 ñ7
8 nolui übergeschr. 9 ip 10 b&te " semina 12 = daz 13 pe de semauda
nahm WGrimm als pi dia smâhida, dann müsste man wenigstens, wie Weinhold tat,
az hinter eemauda stellen,
unannehmbar ist Martins Vorschlag, pe desem auda = hobete
zu lesen: die beteuerungsformel per meum caput käme dadurch in einen falschen Zu-
sammenhang i* pendez 1S Martin erklärte eo est er ai (= u, vobis) rebulgan. ich
glaube jedoch, dass
WGrimm mit recht teme in dem buchstabenkomplex enthalten glaubte,
da sonst das lat. per meum caput unübersetzt bliebe, ich vermute, dass so es
terue u
rebulgan ursprünglich gemeint war. rebul... (das weitere sortgeschnitten) ist übergeschr.
l e η
ιβ irat' 17 ρ meli cap 18 qu& enger 19 qfl 2° ros 21
aht 22 z&iae
23 coriO d&uo. ich ttile Weinholds ansieht über
den sinn dieser frage 2* sarda ist
meiner meinung nach schwaches prät., s. oben
zu nr 83.
WGrimm sprach sich für
sart dar, Weinhold
sûr sart ia (= io) aus, wahrend Martin dies io in er erblickte, er
- bereitet auch mir Schwierigkeiten, denn dass
der punkt davor und danach tilgung be-
deuten solle, leuchtet mir weder hier noch
beim Hildebrandslied ein K .i.—fottit über-
geschr.
»
bon' » e übergeschr. M parsi 2» uolo bibere übergeschr. *° .i.—
h h
equos übergeschr. annonS 81 tonic w = nr 48 M ñ »* parSm ω bonü
d ι _
uinü se min&erue w Gue ω qd -r w emda meä cabattä *° Abtot WGrimm,
Abtot oder Abtet Holder, Abeet Suchier il
übergeschr. ** gewiss nicht Martins
fro min, das in dieser gestalt nr 14 begegnet. WGrimm setzte fruma ein a
.1
über-
geschr. *♦ de « hier muss ein lat. wort stehen,
daher ist WGrimms sâlidôm un-
möglich, eher trifft JGrimms Vorschlag palute donet das wahre
525
Hb=Panser bespräche
520
Altdeutsche Gespräche.
86.
Guolo geb u1 got .i. bene te donet
deus.2
87. Guane guestu.8 88. .i.
untuens
in*
derre o uà.
5 89. Guare8 guan cher6 .i. ubi.7
90. Be gott eh8 ne
uitst nen hurt
.i.
nullum uerbum9
scio de hoc.10
91. Cat henens cindea11 .i. uade
uiam"
ì cad henena13 huegues.1*
10 92. Guar is tin quenna .i. ubi est15 tua
semina18?
93. Guer es tin man .i. ubi est17 tuus
homo?18
94. Guiltu19 dereì0 ouetzes .i. de pomis?
15 95. Teraa taz guilli .i. si81 uolo.
96. Adst cher heuto82 .i. disnasti
te
bodie? 97. Hiich23 atz heutö brot.
98. Hiih atst heutu
fles. 99. Hi
trench huin.
100. Inbizt mer diere .i.24 20
101. Gauathere, latz mer serte.
102. in
methi thi.25
h
[Panser bl. 3a] 103. Adsien™ andrer27
durs .i. ad alteram uilJani.28
104. guats tata29 cher dare
.i. quid30 25
fecisti ibi? 105. guas tare guesenda
.i. missus fui.
100. Trenchet cher31 guole in gotesmine,
in aller gotes32 helegen, 33 107. mine
sánete34 maria frau35 vn deri huer 30
mine36 .i. bibite in dei amore37 . . .
sánete38 mariç mee . . .3B et in ea
uestra40
um e cher
ι gobei 2
don& de 3 gestu * oder o Siichier 5 Guar
6 guau tu. guan
vermutlich = gân 7 darüber in der äussersten rechten ecke des blattes steht eutho .i.
h h
und
dahinter will Suchier noch odie erkennen 8 Begottet 9
nullü uerbü 10 oc
11 henene = jenes mit
WGrimm, nicht = dînes mit Weinhold und Martin, da nie-
mals in dem denkmal ein dh vorkommt, cindes = sindes 12 uiä 13 zwischen
cad
und henens rasur von hen 14 hurgues = weges 15 ~- *6
femä 17 -f-
18 Suchier führt dann aus dem context des
glossars 2bl Adfla git uit an; die silbe git
rühre von derselben hand und tinte her wie die Gespräche: tatsächlich aber soll Adfligit
2° WGrimm vermutete edere und ergänzte |
in Adflauit gebessert werden 19 Guild
davor, wenig
wahrscheinlich, ezzan visne 21 romanisch ·= eie ^ hetito Μ Hi'oh
24 die zeile kaum lesbar, weil an ihr radiert ist. WGrimm las merdige, das er als
merede 'coena' fasste, JGrimtn wollte Inbez mer dige edi suffraginem lesen,
ich kann
freilich nicht sicher entscheiden, ob dige oder diere steht, glaube jedoch, dass die zeile
getilgt wurde, weil sie nr 23 Enbez mer dar wiederholte 25 WGrimm erklarte imniez
ih thih, nämlich guillo Berten, Martin sertin meti di ; ganz
unwahrscheinlich ist JGrimms
η
imperativ inmòthi 2<> WGrimm
az ien(c), Weinhold at ênemo 27 aridrer
28 altera
uilla. dann
ein kreuz, welches ¿ich auf das gleiche zeichen vor nr 104 bezieht, die hinter
t 1 etcher
dem ansang
von nr 106 Trench&—helen sich befindet á¿9 tara 8° qd 31 Trenchen
82 got und darüber
buchstabenreste, die Grimm und Holder mit en wiedergeben, des-
ir |
helen |
minehu |
halb ichrieben Grimm und Martin g6ten
übergeschr. 37 :: :: dö WGrimm, ite dö Holder: darin steckt wohl Weinholds domine
88 Bcë !t9 ... in tend WGrimm, emuntot Holder 4"
in ca Ora .WGrimm, inde
uea
oder uia Holder, vn
und et, huer und Ora stützen sich gegenteilig und
empfehlen
Martins auffassung
PG=Pariser Gespräche
Abweichende Lesungen nach
Huisman, J. Α., Die
Pariser Gespräche,
Rheinische Vierteljahresblätter 33 (1969), 277-296, wobei
die Stellenan-
gabe nach Steinmeyer, Ε.ν.-Sievers, E., Die althochdeutschen
Glossen,
Bd. 5 1922, Neudruck
Dublin Zürich 1969, 517-521 unter Angabe von
Seite und Glossennummer
erfolgt:
517 Nr. 21:statt in gene ngene (=ingene)
517 Nr. 24:statt Guaren Guarin
Zu Anm.5:die Endsilben von senior und tuus sind nicht abgeschnitten
518 Nr. 37:statt Cver
ist CVerest ( = Cver est)
518 Nr. 39:statt
dm din
518
Nr.
41 .-statt
osto tost
519
Nr.
60:statt Quandi Guandi
519 Nr. 63:statt pe pen
Zu Anm.l3:pe de semauda faßt Huisman als pe dése m (h)auda auf
519 Nr. 66:statt de tinen detinu ( = de tinen)
519 Nr. 69:statt gonego go nu go ( = gonugo)
519 Nr. 85:statt Abeet hu Ab..hu (=(H)ab(e) (e) hu)
519
Nr. 85:statt got fraume gottfraume
( = got frau me)
520
Nr. 86:statt geb u
got . gobeigot ( = gob ei got)
520 Nr. 88:statt (o in ua)
inuoa (=in oua)
520 Nr. 90:statt nen ne ( = ne(n))
520 Nr. 90:statt nullum null ( = null(um))
520 Nr. 91:statt Cat henens cindes Cathenenscin des ( = Ca thenens
cindes)
520 Nr. 94:statt dere de re ( = dere)
520 Nr. 97:statt heuto heuto
Zu Anm.24:keine Wiederholung von 517, 23
520 Nr. 102:statt in methi thi in mehitin (in mehti tin)
520 Nr. 106:statt gotes góteη (=got(es))
520 Nr. 107:statt huer mine huer mineho ( = huer mine hu)
520 Nr. 107:statt dei dì" ( = dei)
520 Nr. 107:statt mee... et in ea uestra mee are in are ura ( = mee
a(mo)re et in a(mo)re uestra)
527
PNe=67B=Pro Nessia
Pro Nessia
(PNe)
Überlieferung: München, Bayerische
Staatsbibliothek Clm 18524, 2 f.
203 b.
Die Handschrift (mit der früheren Signatur Tegerns. S. 44.2) im
Format Großoktav umfaßt 203 Blätter. Sie besteht aus zwei
selbständi-
gen Teilen. Der zweite Teil beginnt auf Blatt 27a und enthält Isidor
De officiis und eine Sammlung von Auszügen aus kirchlichen
Schriftstellern. Auf der Rückseite
des letzten Blattes steht hinter einer
Formata von
anderer Hand der Segen in vier Zeilen mit Punkt hinter
jedem dritten Wort. Daneben finden sich noch mehrere durch den
Schluß der Formata veranlaßte lateinische
Federproben.
Die Handschrift stammt aus Tegernsee. Sie wurde im
neunten Jahrhun-
dert in Salzburg geschrieben. Der volkssprachige Spruch wurde im
zweiten Drittel des 10.
Jahrhunderts eingetragen. Seine Aufzeichnung
erfolgte wahrscheinlich in Salzburg oder in Tegernsee.
Inhalt: Es handelt sich um einen in Prosa gehaltenen, etwa 30 Wörter
umfassenden Segen gegen Würmer.
Der Wurm sitzt mit neun Würmlein in
dem Mark der kranken Stelle. Von da soll er in die Ader, von dort in
das Fleisch, von dort in die Haut und von dort in den Pfeil (?)
gehen. Damit sollte die vom Wurm erzeugte Krankheit verschwinden.
Der Dialekt ist oberdeutsch. Eine nicht wesentlich abweichende Fas-
sung (Contra Vermes) kennt
das Altsachsische. Sie ist in der Hand-
schrift Wien, Österreichische
Nationalbibliothek Cod. 751 auf der
letzten Seite 188b nach De hoc quod spurihalz dicitur (Lähmungssegen)
überliefert.
Ausgabe: Steinmeyer, E.V., Die
kleineren althochdeutschen Sprach-
denkmäler,
1916, Neudrucke
1963, 1971, 374, Nr.
67B.
Literatur: Ehrismann, G., Geschichte
der deutschen Literatur, Teil 1
2. A. 1932, Neudruck 1966, 106; Eis, G., Der älteste deutsche Zauber-
spruch, Forschungen und Fortschritte 30 (1958), 105; Bischoff, B.,
Paläographische
Fragen deutscher Denkmäler
der Karolingerzeit,
Frühmittelalterliche
Studien 5 (1971), 126; Reiche, R., Neues Material
zu den althochdeutschen Nesso-Sprüchen, Archiv für Kulturgeschichte
59 (1977),
1-24.
528
PNe=67B=Pro Nessia
374 LXVII. GEGEN NESSIA
B.
PRO2 NESSÍA
Gang uz, Ne^so..
mit ni un nessinchilinon,
uz sonna marge in deo adra, vonna den adrun in daz fleisk,
sonna demu fleiske in
daz sel, sonna demo velie in diz tulli,
ñ Ter Pater
noster.3
altsächsische Fassung
Α.
CONTRA VERMES
Gang ut, nesso. mid nigun nessiklinon,
ut fana themo marge an that ben, fan themo bene an that fiesg,
ut fan themo fledge1 an thia
hud. ut fan thera hud an thesa strala.
5 drohtin. uuerthe so!
1 fle^gke - Ρ a Pat nr. und darauf dem Ämchein nach similit
529
Psb=22=Psalm
138
Psalm 138 (Psb)
Überlieferung: Wien,
Österreichische
Nationalbibliothek Cod. 1609 f.
69a - 69b.
Die noch 70 Blätter zählende Handschrift im
Quartformat enthält
vor
allem auf Blatt 18a -
53/1 a das Formelbuch des
Bischofs Salomo III.
von Konstanz. Sie wurde vermutlich am Anfang des 10. Jahrhunderts in
Freising geschrieben. Auf Blatt 69a, 69b wurde
ebenfalls zu Beginn
des 10. Jahrhunderts
in Freising von anderer Hand eine
althochdeut-
sche Reimfassung des Psalmes 138 angefügt. Die zweizeiligen
Strophen
sind abgegrenzt durch Ausrücken
der ersten Zeilen und große
Initialen, die Reimzeilen sind nicht
abgesetzt.
Inhalt: Der 38 Zeilen mit rund 340 Wörtern umfassende Text ist
eine
sehr freie Bearbeitung des Psalms 138 in der Fassung der Vulgata
unter vereinzelter Berücksichtigung
von Auslegungen. Der Reihenfolge
des Psalmtextes würde eine Versreihenfolge Vers 1 - 14, 31 - 35, 29 -
30, 25 - 28, 16 - 21, 36 - 38 entsprechen. Nicht übersetzt sind die
Vulgataverse 5,
11, 14, 17, 18, 23 (zur Hälfte), zusammengezogen sind
7, 10, 12, im
Althochdeutschen zugefügt
sind die Verse 6, 10, 12, 15,
16 - 21. Der
Verfasser hat bei der Mehrzahl der Verse einen
Hauptbegriff aus dem lateinischen Satz
verdeutscht und meist als
Reimwort der ersten Halbzeile verwandt. Vers 35, 18 und 33
wiederholen die Verse 15,
17 und 32.
Die Verse 22 bis 24 sind ein auf
Psalm 139,5 beruhender Einschub.
Der Versbau ist
glatt, die Sprache ist einfach und im Wortvorrat
dürftig,
weist aber verschiedentlich Stabreime auf. Der Dialekt ist
altbayerisch (inlautendes p, inlautend g -
auslautend eh).
Ausgaben: Lazius, W., De gentium aliquot migrationibus,
Basel 1557,
81; Steinmeyer, E.V., Die kleineren
althochdeutschen Sprachdenkmäler,
1916, Neudrucke
1963, 1971, 105 - 107, Nr. 22 (der beigefügte Text des
lateinischen Psalms ist der
des Wiener Notker).
Literatur: Ehrismann,
G., Geschichte der deutschen Literatur, Teil 1
2. A. 1932, Neudruck 1966, 211; Menhardt, H., Die Überlieferung des
althochdeutschen 138.
Psalms, Z. f. d. A. 77
(1940), 71; Bischoff,
B., Paläographische
Fragen deutscher Denkmäler
der Karolingerzeit,
Frühmittelalterliche
Studien 5 (1971),
126; Köbler,
G., Verzeichnis der
Übersetzungsgleichungen der kleineren althochdeutschen Sprachdenk-
mäler, 1971.
Psb=22=Psalm 138
105
XXII. PSALM CXXXVIII.
Uuellet1
ir gihoren Dauiden den guoton.
den sinen touginon ein? er gruozte2 sinen trohtin:
la gichuri du mih, trohtin,
inte irchennist uuer3 ih pin
fone demo aneginne* uncin6 an daz enti.
5 Nemegih6 in gidanchun fore dir giuuanchon:
du irchennist allo stiga, se
uuarot so ih ginigo.
So uuare sose ih cherte minen zoum,7 so rado nami
dus goum:
den uuech
fnriuuorhtostu mir,
daz ih mih cherte after
dir.*
Du liapest mir de zungun so fasto piduungen.9
10 daz ih ane din gipot nespricho10 nohein uuort.
Unie michiliu11
ist de12
din giuuizida,13
Christ.14
fone mir ee dir gitan!15 uuie mahtih dir intrinnenî16
Far ih us ze himile. dar pistu mit heritv
1 Vellet eingerückt, um für ein rotes V davor Platz zu lausen 2 griiozte]
0
kleiner zwischen
υ und ζ nachgetragen 3 uer: u statt im regelmäßig, außer
1
Vellet, 10 vort. 11 Vie, givizida,
19 villih, 25
vorhtostu. 28 vvrti. 31 vuillih
4 aneginne Braune,
anegenge Scherer] ane pine 5 vnein: ebenso 0 pi-
cluvngen, 11 niichiliv, IG gitòn. 28 vvrti. 3(> vpe fi iiiegih] g auf liasnr einen
langen Striches 7 zoum FSeiler, ZfdPh. 8 (1877). 202] zun R die Zeile zu-
erst von E Sievers. Beitr. 34
(1909), 571//. richtig erklärt; ich glaube freilich nach
uñe vor, daß das prnevidisti der Vulg. zugrunde liegt,
welches der Dichter etwa,
wie. Zacher iwschlug, als praecidisti verstand; denn irchennist ]'.
(j ist nicht
IViedcrgabe von praevidisti, sondern wie V. 3 von dem in der Vulgata V. 1. 2. 5
vorkommenden cognovisti. Dazu stimmt, daß V. 8 mieeh = vias. T*. <>
-stiga
= semitam steht. Ich kann daher Lcitzmann nicht beipflichten, wenn er
Vber-
setzuny des hebräischen Textes von V. i> behauptet. Pongs selbständiges Adverb
suri (S. 103) bleibt mir unverständlich · pidmngen 10
spiricho, o aus e
Korr. n michilivist 12 de] e scheint aus
Ansatz von i
korr. 13 givizida,
da* zweite i übergeschrieben,
ζ halb zerstört u cherist Kl
gitan] n über
Jiutrur übergeschrieben 16 intrinnen] am e sicherlich keine Korr.
1. [In finem.J psalmus David. Domine, probasti me et cognovisti
nie: 2. tu cognovisti sessionem meam et resurrectionem
meam. 3. In-
tellexisti cogitationej meas de longe: semitam
meam et funiculum
nieum investigasti. 4.
Et omnes vias meas praevidisti, quia non est
î-ermo in lingua mea. [5. Ecce, domine, tu cognovisti omnia, no-
vissima et antiqua: tu
formasti me et posuisti super me raamim tuam.]
6. Mirabilis facta est scientia tua ex me: [confortata est et non
poterò
ad earn.] 7. Quo ibo a spiritu tue et quo a facie tua fugiam ? 8. Si
ascenderò in caelum, tu
illic es; si descendero in infemum, ades.
U. Si sumpsero pennas meas diluculo et habitavero in extremis maris:
10.
etenim illue manus tua deducet me et tenebit me dextera
tua.
11.
Et dixi: Forsitan tenebrae conculcabunt me [et nox
illuminatio
in deliciis
meis.] 12. Quia tenebrae non obscurabuntur a
te. et
531
Psb=22=Psa1m 138
106 XXII. PSALM CXXXVIII
ist ze hello min fart,1 dar pistu geginuuart:2
15 nemegih in nohhein lant, nupe
mih hapet din hant.
Nu uuillih mansleccun alle föne mir gituon,3
alle die mir riet on den unrehton
rihtucm.
Alle4 die mir rietun den unrehton rihtuom,
die sint sienta din, mit den uuillih
gifeh sin.
20 De uuider dir
uuellent tuon, de uuillih fasto nidon,
alle durh dinen ruom
mir zu fiente tuon.
Du got mit dinero giuualt scirmi iogiuuedrohalp,5
mit dinero ohrefti6 pini m du mo daz scefti,7
nela du mos de muozzo,8 daz or mih se9 aneskiozzo.
25 De10 sela uuorhtostu mir, die pisazi du mir.
du uurti sar min giuuar. so mih de muoter gipar.
Noli tros ih des
nelougino, des du tati tougino,11
nupe ili tone gipurti ze erdun auer uurti.
Far il) in de12 finster, dar hapest du mih sar:
30 ih mim'duz din nacht13
mach14 sin so lioht also
tach.
»So uuillih danne file i'ruo
stellen mino federa:
peginno15 ih danne fliogen soso er
nototo nioman.
Peginno ih dannelfi fliogon
soso or nototo nioman.
so fliiiaih v.c enti iinos*7
moros: ih uueiz daz du mih
dar irferist;
1 fart) it rielleieht
auf ¡io.fur - •¿cginuart. u liberi/csch
rieben :! ^iton
1 AlK·] ihn zweite I libert/CNcn rieben 5 iojïiuodrp ' halp. vor li am Zeilen-
aujanij rcrlo-ffftffw linviishtbenre.sl '' i'hereftu 7 seepti H inuoz. tlmm
nntfeutHehe liiulmtdbr.n. vielleicht in u .so vermutete Κω/Η ohne, Xot 10 mit
I)»' bei/innt Rl. <>!·'' " nueh fliese Zeile ¡■st crut ron ESicecr.s, lìeitr. .'54,
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itefriei'litjciKÍ ijeilentet '-' den l:l nsu-lit. <· übe.njeschriebe.a li innch aln
Itflttt'i'ort rov M¡{ociHyer. Zs. 'Λ'Λ (lssíi). 11<¡/. erkannt '■"· |)(·μίηηο] »■ riel-
Ι ri chi mia i kor. "; (It* unti über r> aime l7 rati iones Kïnjcl im (ìnnul·
/iß' ¿. 1 (lMÍ».-t). ììi. »'iitic (·ιη·< Seherer, t-noiit Olircnner. Litterat urbi. 180'.». Λ]
enti ¡e <-n»'-i
nox sicut dies illuminabitur: [sicut tenebrar eins, ita et luim*n
eius. j 13.' Quia tu possedisti roiuvs meos: suscepisti me
de utero inatris
meae. 14. (.'oniilobor tibi, |domine, <|iioniuiii terribilitor niagnificatus
es: mirabilia opera tua ot anima mea cognoscet nimis.J 15. [Non est
occultatimi os rneum «a
te,| quod fecisli in occulto, et substantia mea
in inferioribus torrao.
|1H. Imporfectuin mevmi viderunt oculi tui ot
in libro tuo omnes
scribontur; dies formabunlur et nemo in eis.
17. Mihi aulem nimis honorati sunt amici
tui, deus, nimis con-
iurtatus est prinoipatus
oorum. 18. Dinumerabo eos et super arenam
inultiplicabuntur: exurrexi <it adhuo sum tocum.] li). [Si occideris,
deus. peccator-'s:] viri
sanguininn declinate a me. 20. (^uia dicitis
in cogitatione 'uccipient
in valutate civitatos suas".
21. Nonne
eo>, qui te odorunt, odora ι η
ot super inimicos
tuos tabescebam?
532
Psb=22=Psalm 138
XXII. PSALM CXXXVIII 107
35 nemegih in nohhein lant, nupe mih hapet din hant.
Nu chius dir fasto ze mir, upe ih mih chere after
dir:
du ginadigo got, cheri mih framort,1
mit dinen ginadun
gihalt mih dir in euun.2
1 darauf Rasur von du
ginadigo cheri mih framort s darunter mit
dunklerer Tinte von anderer Hand auf Rasur einer halben
Zeile dinen ginadun
gihalt
22. Perfecto odio oderam illos, inimici facti suut mihi. 23. Proba
me, deus, et scito cor meum, [interroga me et] cognosce semitas meas.
24. [Et vide, si via iniqnitatte in me
est,] et deduc me in via aeterna.
533
PT=Pariser
Tatianbruchstücke
Pariser Tatianbruchstücke (PT)
Überlieferung: Paris, Bibliothèque Nationale lat. 7641 f. 4b, 5a, 6b,
7b, 8a, 9b,
10a, lib, 12a, 13b,
14a, 15b, 16a.
Die Pariser Handschrift im
Format Quart umfaßt
zwei ursprünglich
selbständige
Teile. Auf den Blättern
1 bis
74a steht zweispaltig das
lateinisch-lateinische Abavusglossar geschrieben von einer Hand des
frühen 9. Jahrhunderts in Südfrankreich (?) oder Burgund (?). Es
folgen die Synonyma Ciceronis (74b-81a), die Sententiae Senecae
(81b-84a) und die Glossae spiritales des Eucherius (84b-85b). Die
Blätter 86 bis 147 stammen aus dem 12. Jahrhundert und enthalten
einen Kommentar zu den Oden des Horaz. Das ursprünglich erste Blatt
wurde entfernt und gelangte als Blatt 50 in die Sammelhandschrift
Rom
Biblioteca Vaticana
Reg. lat. 566
f. 50b.
Außer volkssprachigen Wörtern und Wendungen auf den
Blättern
la, 2b
und 3a (Pariser Gespräche)
finden sich auf den Blättern
4b bis 16a
am oberen, manchmal auch am rechten und ausnahmsweise am linken
Rand volkssprachige Wörter.
Die Eintragungen dürften
am Anfang des
10. Jahrhunderts
in Nordfrankreich erfolgt sein. Die Schreiberhand
ist
von derjenigen der
Pariser Gespräche verschieden.
Inhalt: Es
handelt sich um etwa 150
volkssprachige Wörter
umfassende
kurze Auszüge
aus der Übersetzung
der Evangelienharmonie des Syrers
Tatian (2. Jh.n.Chr.) in
das Althochdeutsche. Von hinten nach vorn
schreitend begann der Schreiber mit Auszügen aus Kapitel 242 auf
Blatt 4b oben und endete mit Auszügen aus Kapitel 185 auf Blatt 16a
oben. Der lateinische Text ist übergeschrieben. Eingeschaltet sind drei
Sätze
der in der gleichen Handschrift enthaltenen Pariser Gespräche
auf den Blättern
7b und 16a. Der Text der Pariser Tatianfragmente
stimmt genau mit dem der Sankt Gallener Handschrift überein, so daß
er wahrscheinlich unmittelbar aus ihr entnommen wurde. Sprachlich
sind die Auszüge
damit altostfränkisch.
Ausgaben:
Sievers, Ε., Ζ.f.d.Α. 17
(1874), 71 ff.; Tatian hg. v.
Sievers, E., 2. Α. 1892,
Neudruck 1960,
290-292.
Literatur:
Köhler,
F., Lateinisch-althochdeutsches Glossar
zur Tatian-
übersetzung,
1914, Neudruck
1962; Ehrismann,
G., Geschichte der
deutschen Literatur, Teil 1 2. A. 1932,
Neudruck 1966, 286,
264;
Köbler,
G., Verzeichnis der Übersetzungsgleichungen des
althochdeut-
schen Tatian, 1971;
Bischoff, B., Paläographische
Fragen deutscher
Denkmäler
der Karolingerzeit, Frühmittelalterliche Studien 5 (1971),
133; Haubrichs,
W., Zur Herkunft der altdeutschen (Pariser) Ge-
spräche,
Z.f.d.A. 101 (1972), 86; Sonderegger,
S., Altdeutsche
Gespräche, Verfasserlexikon
2. Α. Bd. 1 1978, 285.
534
PT=Pariser Tati anbruchstücke
DIE PARISER FRAGMENTE.
in nomine patrie et filii et
1. JBl. 4b oben. 242,2 In namen later, inti sunes.
inti thee
Spiritus
sauet i domino mi* et deus meus |
heilangen1
geistes. 233, 7 Min trothin. inti min got |
tu me sequere in caelo
2. Bì. fr oben. 239, 3 thu mir folge.
242, 1 In him èie.3
et in terra serpentes tolìent saluus
inti in erdu. 243, 2 Natrun
nement. 242, 4 ther uuirdit
erit cetani |
sedit a dextris
dei
heil. 244, 2 hiinil | (Iìechis) 244, 2. Saz
in ceso
gotes.
cum gaudio magno pax uolnscuni6 manus
mit inihilemo* giúehen.5 230, 2.
Sibba si
iu. 230, 5 mino
meas, pedes nieos.8
uidete. palpate. gaudium magnus.10
henti. mm foozi.7
gisehet. greifot 219, 1.
gihúehen.9 mihil.
cum timore |
219, 1. mit fW'tu11 |
cameni et ossa non habet sicut.
3. Bl. Oh oben. 230, 5. Fleisg. gibeinì. ni habet, so ir.
me uidetis Labere. habetis
hie aliquid quod
mih. gisehet. haben. 231, 1 habet ir. hier uuaz. thaz man
mauducetis.12
ezzan megi.
iiir bonus et iustus comummatum
4. Bì. 7h oben. 212, 2 guot man inti. reht 208, 4 Gientot
est a su mino usque deorsuin |
ist. 209, 1 ion obanentic. zunzan nidar | trench tu brother
cstis tristes abierunt nolo intrare
224, 4 Burit13 gitruobit. 22(J,3giengun. Neguille ingangan
in dorn uni tu am mulier quid ploras
quem | queris
in tin en usa. 221, 3 Uuib uuaz uuvofis. uuenan | suoehis.
noli me tangere non est hic uenite.
221, 6 Ki curi mih ruoran | 217, 6 Nist er hier, quaemet.
1 heilagen G * dominus meus G 3 himile G * niichilemo G
hen G l0 magno gaudio G " forohtu G «inanducetur G
13 birut G. Burit und das folgende bis zum Schluss der Seite
steht auf
der unteren
Hälfte der ersten Spalte, die infolge des Zuendegehens
des
Buchstaben A des lat. Glossars frei gelassen war Ρ
Die gesperrt gedruckten Stellen auf S. 290
Zeile 13, 14, 15 und S. 292
Zeile 10 der
Tatian-Ausgabe von Sievers (Tatian, hg.
v. Sievers, E.,
2. Α. 1892,
Neudruck 1960,
290-292) gehören
nicht zu den Pariser
Tatianbruchstücken, sondern zu
den Pariser Gesprächen.
535
PT=Pariser Tatianbruchstücke
Die Pariser Fragmente. 291
et uidete. locum. | currentes nuntiare. currobant
Inti gésehet. tMaetat1 | 219, 1 Loufente sagen. 220, 2 Liofun
duo simul | currens angelus dei
descendit de
zuuene saman | 208, 3 Liof 217, 1 Engil gotes2
steig fon
celo I et accedens reuoluit
| lapidera et
himile | inti zuoguangenti aruuvalzta3
j then stein. 217,2 inti.
super eum |
ubar. inan. j
domino memento mei cum
5. Bl. 8a oben. 205, 6. Trothin.4 gihugi
min. rait diu
ueneris in regnum tuuni mulier
ecce fìlius titus
thu5 cumist in thin6 rihhi. 206,2 Uuib senu thin sun. : (Rechts)
et7 ecce mater tua elamauit. magna uo|cei0
206, 3 Inti7 senu thin mother8 207, 2 Rioft9 mihileru | stemmu
deus meus, deus meus, utqitid
6. Bl. i)h oben. 207,
2 Got min. Got min. ziu
dereliquisti me sitio
sorliezi thu mib. 208, 1 Ih thrustu.11
super caput eius a dextris
7. Bl 10a oben. 204,
1 Obar min12
houbit 205, 1 In zeso.
et alterum a sinistris eius ? latroncs | latro
inti in eina uuinistra. Thiob 205, 1 thioba. | 199, 8 Landeri
mide es tu mihi non loqueris
(Rechts) 197, 7 uuanan bistu. 197, 8 Mir ni sprichis13
quid ad nos tu uideris. |
193, 2 Uuaz zi uns. thu gisehes. j
fatti s unt amici
8. Bl. llb oben. 190, 8 Uuarun tho. giuuortan t'riunta.
in ipsa die rex es tu mane
\
themo tage. 195, 5 Bistu14 cuning 189, 1 Morgane. |
adiuro te per
9. Bl. 12a oben. 190, 1 Ih
bisueru thih. bi
themo
deum uiuum scidit uestimenta sua.. .blasphemauit
lebenten gote 191, 1
Sleiz min15
giuuati. Bismarota. | 191, 2
blasfemiam. | reus est mortis |
191, 2 Bisrnarunga. | (Rechts) 191, 3 Sculdic istodeslsi j
quid dicas. neque ící"it
10. Bl. lSh oben. 186, 4 Uuaz thu quidis. ne uuiz ih.17
ministri ad prunas. calefiebant |
186, 5 thie ambahta ^<ïheru18 gluoti Uuermituu sili. [ (Links)
seritus20 |
188, 4 Scalcont19 |
1 gisebet thia stat G * gotes engil G 3 zuogangcnti
aruúalzta G * trohtin G s thu G « tliin G » fehlt G
H thin juuoter G IJ rioft erklärt sich aus dem in G folgenden tlior
10 uooo magna G ìl thurstu G ''-' minj sin G; vyl. Anni. 1st
1:1 sprihhis G u bisstu G· »r· sin G, vyl. Anni. 12 |fi ist
todos G 1T neque scio quid dicas und noli ih ni iiueiz uuaz tini
quidis G 1H zi theru G, ... bt-ru, einiye Jiuchstuben tveyyewischt J'
l'·' soaloon tbes uaw. G, vyl. Anm. !) 2U seruusj semis G
536
PT=Pariser Tatianbruchstücke
292
Die Pariser Fragmente.
finem. caìefaeiena se
11. Bl. 14h oben. 186, 5 thaz enti,
sih1 uuermenti
pdlam locutm sum quid interrogas me* interroga eos«
187, 2 Offano sprechen.» 187, 3 Uuaz frages mih.
frage
thie
qui
audierunt | sic mini
respondes."
diz. gihortun.5 j (Rechts). 187, 4 So ant.
mir ne li^gie themo.6
nere et tu ex Ulis es
12. Bl. Jo* oben. 188, 2 Ziuuare. thu bist fon ten.7
tua loquela8 manifestum te facit. malus9 seruus10
Thin
epraha offanot thih 187,
5 Ubile.9 188, 4 ecalcon
nescio ego11 quid tu" dicis. | unus
188, 5 Ni
ueiz. ih.11 uuaz thu. sages. | (Links) 185, 11.
Ein
homo. I
roan. |
non bibam ilium, mitte tuum
13. Bl. 16« oben. 185, 3. Ni trinku inan.
Senti. thin.13
gladium14
in uaginam peribunt gladio.15
euert. in sceidun. 185, 4
foruuerdent in suerte.
(Rechts)
nolo- rogare, m eu m.
fratrem. su um. gladium. |
Neguil bittan. minan brother ein euert
| 185, 7
cum. gladiis et cum.18 fustibus
Ir mit Huerton. Inti. mit etangon.
1 ih Ρ, vom s Jceine
Spur vorhanden Ρ, sih G
themo usw, G
»
me interrogas G * eos G, eo Ρ
β sic respondes pontifici und so antlingis themo bisgoffe
G
8 loquela tua G 9 do malo und fona ubile G
» nescio und ni uueiz G « tu fehlt G 1S thin G
turnn G 1δ gladio peribunt G 1C cum fehlt G
3 offano aprali
• gihortun G
T then G
10 seruis G
14 gladium
Abweichende Lesungen
nach Steinmeyer, Ε.ν.-Sievers, E., Die althoch-
deutschen Glossen,
Bd. 5 1922, Neudruck Dublin
Zürich 1969, 521 Zeile
25-34, wobei die Stellenangabe nach
Tatian
hg. ν. Sievers, E., 2. Α.
1892, Neudruck 1960, 290-292
erfolgt:
290 Zeile 20=230,2:statt pax
uobiscum pax uo"5
290
Zeile 23=230,5:statt
foozi föozi
291
Zeile 31=205,1 :alterum entfällt
291 Zeile 33=197,7:statt uuanan Uuanan
291 Zeile 40=195,5:statt eunig cunning
291 Zeile 49=186,4: über ne uuiz ih steht non noui
537
RB=51 = Reichenauer Beichte
Reichenauer Beichte (RB)
Überlieferung: Wien, Österreichische Nationalbibliothek Cod. 1815
f. 13b-14a.
Die Handschrift (früher Theol. 149, noch früher 360) im Format 33 χ
22,5 cm
umfaßt 230 Blätter (nach Blatt 67 ein Blatt übersprungen, 229
ausgelassen). Sie besteht aus drei Teilen. Der erste Teil umfaßt die
Blätter
1 bis 5 und enthält auf 5 Einzelblättern
zu 30
Zeilen
praefationes quadragesimales ex
sacramentario Gregorii und von
jeweils einer anderen Hand eine Weiheformel für Kerzen und eine missa
de SChristophoro. Der zweite Teil umfaßt die Blätter 6 bis 13 zu 28
Zeilen. Er gibt auf den Blättern 6a bis 12a das bis 912 reichende
Reichenauer Totenbuch und auf den
Blättern
12b, 13a Exorzismen salis
et aquae wieder.
Der dritte Teil beginnt mit Blatt 14
und enthält
von
Blatt 15b an ein Sakramentar Gregors, von Blatt 198b an ein
Benedictionale und von Blatt 220b an Messen und Gebete sehr
verschiedener Hände.
Nach der Vereinigung der im
dritten Viertel des 9.
Jahrhunderts ge-
schriebenen Teile 2
und 3, welche
von Anfang an für
einander be-
stimmt waren und vom gleichen Schreiber herrühren, wurden von den
leeren Seiten 13b bis 15a die Seiten 13b und 14a von anderer Hand
des späteren
10. Jahrhunderts
zur Eintragung einer Beichte benutzt.
Diese bricht mitten auf der Seite trotz weiteren freien Raumes ab.
Später
kam die Handschrift nach einer Randnotiz des Blattes 20a in
die Diözese Köln und
von dort nach
Wien.
Inhalt: Es
handelt sich um eine Beichte mit etwa 300 Wörtern. Sie
gliedert sich in die Einleitungs- und Empfängerformel und das Sün-
denbekenntnis. Sie zeichnet sich durch eine besondere Regelmäßigkeit
in der Reihenfolge der Selbstanklagen aus.
Damit stimmt sie mit der
von Honorius Augustodunensis in sein speculum
ecclesiae aufge-
nommenen lateinischen Beichte deutlich überein
(MPL 172, 824.f.). Im
Verhältnis
zu anderen volkssprachigen Beichten könnte sie eine
ordnende Bearbeitung der durch die altsächsische
Beichte, die Lor-
scher Beichte und das Bruchstück einer Beichte vertretenen Gruppe der
umfangreicheren Beichten sein.
Der Dialekt ist altrheinfränkisch (td, hd, htd, cd, fd,
sd, zd). Da-
neben finden sich altsüdrheinfränkische Spuren (ua).
Reichenauer oder
nur allgemein alemannische Besonderheiten begegnen demgegenüber
nicht.
Entstanden ist
die Beichte wohl
im 10. Jahrhundert.
Ausgaben: Lambecius, P., Commentarii
de
bibliotheca caesarea Vindo-
bonensi Bd.2 1669,318;Steinmeyer, E.V., Die
kleineren althochdeutschen
Sprachdenkmäler, 1916, Neudrucke 1963, 1971, 332,
Nr. 51.
Literatur: Ehrismann, G.,
Geschichte der deutschen
Literatur, Teil 1
2. A. 1932, Neudruck 1966, 317; Bischoff, B.,
Paläographische
Fragen
deutscher Denkmäler der Karolingerzeit,
Frühmittelalterliche Studien
5
(1971), 118.
538
RB=51 = Reichenauer Beichte
332 LI. REICHENAUER BEICHTE
íh1 uuirdu gode almahtdigen bigihdic
unde uróuun sancta2 Mariun
linde sánete3 Michahçle unde sánete3 Petre unde allen godes heilegon
linde dir sinemo boden.
Uuande ih sundic bin ióh in gidâhtdin ióh in
dadi η ióh in uuordonióh in uuerkon; ióh in
huareióh instaluióh in bis-
5 sprachidu ióh in nide ióh in abulge
ióh in ubarazidu ióh in ubardrunchidu
ioh in fluachenno ióh in
suerinne.4 Dero sundono alierò
ióh anderero
manegero so gi ih és domo, álmahtdigen gode únde allen sinen heilegon
unde dir5
sinemo boden. Ih gihu gode almahtdigen, uuanda ih suncUc6
bin, daz ih héilegan sunnundag7 unde andere héilege daga so
negiuiroda 8
10 nóh so
nogeroda, sose got habet gibodan unde min sculd0 uuari. Ih gihu
gode almahtdigen, daz ih mina10
chirichun so nesuahda duruhc mam-
mendi mines10 lichamen, noh mine uespera nóh mina metdina nóh
mina messa nigiloseda,
sose got habet gebodan unde min sculd9
uuari.
Ih gihu gode almahtdigen,
daz ih in chirichun unrehtdes dâhda únde
15 unrehda reda deda mit anderemo
manne, dáz ih daz godes11 lóp ni-
uuolda giloson12
noh anderan niliaz. Ih
gihu gode almahtdigen,13
daz ih daz heilega uuizzud uehoda mit unreinemo lichamen, dáz ih so
giréinit niuuas,
sose got habet gibodan
unde min sculd uuari. Ih gihu
gode almahtdigen, dáz ih hungarege niazda, dursdage nigidraneda,
20 siehhero14niuuisoda,
sose got habet gibodan unde min sculd uuari. Ih
gihu gode almahtdigen,15 daz
ih durfdige man ci husie nigiladoda noh
den maz noh dranc
nigaj) noh flezzi noh betdi, sose got habet gibodan
unde min sculd uuari. Ih gihu gode, daz ih minan uader unde mina
muáder unde andere nahiston
mine17 so neminnoda noh so neeroda,
25 sose got habet gibodan unde min sculd uuari. Ih gihu, daz ih mine
fimtdiuillola so nelerda, sose ih in dar antheizo
iiuard. Ih gihu gode,18
daz ih thie man uuár, thíe ih uuerran niscolda.lö
Ih gihu gode,20 daz
ih minan decemon so neuergalt nóh mines21 heren sacha
so nehialt,
sose got habet gibodan unde min sculd uuari. Alles des ih nu gimeinit
30 haben, soso ih iz uuizzantheidi22
gidadi,23 soso mir iz bi
druncanheidi
giburidi, soso
mir iz anderes giburidi:23 so uuaz24 sos ih mit thesemo
I íh vorgerückt 2 scä
3 ec·? * suerinne] i
nachträglich eingesetzt
6 davor de am Zeilenanfang getilgt β sundihe
7 hielegan sun»lttDdag
• negiuiroda] e aus i, a aus o korr. β selud 10 mina, mines] i angehängt
II godes] β aus Korr. 12 giloson] i durch o gezogen 13 almaht digen]
zwischen g und e nachträglich ein i eingesetzt, dessen oberer Teil verlöscht ist
u El. 14«
siehhero JS almaht digen] e aus i korr. 1β ci,»>u9 17 mine]
i angehängt Ιβ gd 1β niscolda]
i angehängt 20 god 21 mines] i an-
gehängt " davor ergänzte Scherer bî 23 gidadi und giburidi] die letzten i
angehängt am Zeilenschluß u Só uiias
RhC=39=Rheinfränkische
Cantica
Rheinfränkische
Cantica (RhC)
Überlieferung:
Paris, Bibliothèque Nationale Ms.
Fonds néerlandais
107.
Es handelt sich um die größeren oberen Hälften zweier 1884 von L.
Delisle in einem Bucheinband aufgefundener Pergamentblätter aus der
zweiten Hälfte
des zehnten bzw. der ersten Hälfte
des elften Jahrhun-
derts, zwischen welchen zwei andere verloren sind. Das Format betrug
vielleicht ursprünglich
20 χ 18,3
cm. Die übergeschriebene
alt-
hochdeutsche Übersetzung
erfolgte von gleicher Hand.
Inhalt: Der etwas mehr als 350 Wörter
umfassende Text der Cantica
(Gesänge)
enthält
eine wortgetreue, unter Verletzung der Regeln der
althochdeutschen Grammatik erfolgte, nicht sehr gelungene Inter-
linearversion des
Canticum Ezechiae (Jesaia 38,
18-20), des Canticum
Annae (1. Reg. 2, 1-2; 2, 5-10), des
Canticum Habacuci (Habacuc 3,
17-19) und des Canticum Mosis (Deuteronomium 32, 1-4, 9-13) aus dem
Canticaanhang eines Psalters. Die Sprache ist
altrheinfränkisch
mit
altmittelfränkischen
Spuren. Die Vorlage dürfte
wegen sigemis kaum
später
als um 900 entstanden
sein, die überlieferte
Gestalt dürfte
aber
kaum vor das Jahr 1000
zurückreichen.
Sie deutet auf eine mehr
nördliche Gegend.
Ausgaben: Huet,
G., Bibliothèque de l'École des
chartes 46 (1885), 496
ff.; Steinmeyer, E.V., Die
kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler,
1916, Neudrucke
1963, 1971, 301, 3 - 303, 19, Nr. 39.
Literatur: Steppat, I.J., Bruchstücke einer althochdeutschen Interli-
nearversion der Cantica, PBB 27 (1902), 504; Ehrismann,
G.,
Geschichte der deutschen Literatur, Teil 1 2. A. 1932, Neudruck 1966,
271; Köbler, G., Verzeichnis der
Übersetzungsgleichungen der kleineren
althochdeutschen Sprachdenkmäler, 1971.
540
RhC=39=Rheinfränkische Cantica
301
XXXIX. RHEINFRÄNKISCHE PSALMENÜBERSETZÜNG
Canticum Ezechiae (Esaias 38).
(1*) 18. [non] infernus conf itebitur 18. ne1 helle begien uuirdit
tibi neque mors laudabit te | non dir noh dot lobot dih | noh
expectabunt qui descendunt in nefbeidunt die der nideruarent in
lacum I ueritatem tuam. 19. Ui- gruobun | uuarheit dina 19. leben-
uens uiuens ipse conf itebitur | tibi 5 diger lebendiger selbu begien uuir-
sicut et ego hodie! pater filiis dit | dir also unde ih hiude uader
notam faciet | ueritatem tuam. kindon cunt duot | uuarheit din
20. Domine saluum me sac! et 20.drohtingehaldanmihduounde
psalmos |
nostros cantabimus selmi |
unsere
singerais
cunctis diebus uitç noBtrç | in lOallen
dagan libes unseres | in
domo domini. demo huse drohtinis |
Psalmus dauid1 | Canticum Annae {Beg. 1, 2).
1. Exultauit cormeum in
domino! 1. erurouuit herza minaz in
droh-
et exaltatum est | cornu meum tino unde uferhaban ist j
horn
in deo meo. Dilatatum est os 15min in gode minemo zespret ist
meum |
super mímicos meos! mund
min | über uiende mine
quia lçtata sum in salutari tuo j
uuanda geurouuet bin in heili2
2. Λτοη
est sanctus utestdominus! dinemo | 2. nist heileger
also ist
neque enim est alius extra
te | drohtin noh geuuisse nist ander
et non est sortis sicut dens nosfer 20 uone dir | unde nist
stirker als got
3. y olite ... I unser3 3. neruochet4
.. . |
(lb) 5. habebat2 filios infirmata 5. hata kint6 guncreftigot uuart
est. 6. Dominus mortificat et 6. drohtingedothaftigot unde ge-1
uiuijficat! deducit ad inferos et lifhaftigot" geleidit ze helon unde
reducit. 7. Dominus pauperem J 25uuidarleidit 7. drohtin aremen j
facit et ditat ! humiliât et subii- duot unde gerichesot hotmudigot
mat.3 8. Suscitane3 | de puluere unde ushebit 8.ercuuikende |uone
egemim! et de stercore erigens3 stuppe elelendun unde uone miste
pauperem. | Vt sedeat
cum prin- ufrihtende armen | daz her sizze
cipibus! et solium gloriç teneat. 30 mit uurstin unde stuol
guoliche
Domini |
enim sunt cardines
haba drohtinis
| geuuisse sint
1 von Psalm' kann ich nichts
mehr l ne uxthrscheinlicher als ni 2
hei-
schen, auch dd ist
stark verblaßt li] das zweite i nicht unbedingt sicher
- habebat] vor t Rasur von η 3 ich sehe nur Spuren von und und
3 sublevat, Suscitat, élevât Vulg.: got, aber deutlich unser * dies
s. Vercellone, Variae
lectiones 2, 181*>
scheinen die
erhaltenen Buchstaben-
spitzen zu ergeben 5 kint] i nicht
mehr zu lesen · wegen Steppats Be-
merkung S. 540 sei verwiesen auf lip-
haftiget Wiener Notker 118 E, 33 tifid
liphaftogot Ahd. Oll. 1, 405, 3
541
RhC=39=Rheinfränkische Cantica
302 INTERLINEARVERSION
terrç ! et posuit super eos orbem. uuerbon erdon unde gesazta über
| 9. Pedes sanctorum suorum sie rinc | 9. uuoze heilegeno sinro
seruabit! et impii in tenebrie beuuareda unde1 ubili in uinis-
| contieescent ! quia non ternissi | erstummunt uuanda noh
in fortitudine sua robora |bitur 5 in sterchi sinro gesterkit | neuuir-
uir. 10. Dominum formidabunt dit2 man 10. drohtin eruortent
aduersarii eius! | et1 super ipsos uuedaruuerdigi sin | über .sie
in celis tonabit. Dominus selbon in himilin erskillit droh-
iudicabit fines terrç! | et dabit tin erdeilit endi erdun | unde gibit
imperium regi suo! et sublima- lOgeuualt cuninge sinemo unde er-
bit cornu2 | christi sui . . . | hoit horn | cristo sinemo3 . . . ¡
Canlicmn Habacvc (Habacuc 3).
(2a) 17. pecus! et non erit ar- 17. uihu unde neuuisit suuei-
mentum in presepibus. 18. Ego ga in crippon 18. ih abur
autem | in domino
gaudebo ! et | in drohtino ih sal mendoii unde
exultabo in deo ihesu meo. 15ih sol urouuen in gode haldendemo
19. Deus dominus | fortitudomea! minemo 19. got drohtin | sterchi
et ponet pedes meos quasi ceruo- mina unde gesezetiuioza mine also
rum. j Et super excelsa mea! hirezo | unde über ho min
deducet me uictori3
in psalmis | uzleidit mih ubercobereri inlobonj
oanentem. 20smgenden |
P.salmu.s dauid | Canticum Mosis {Deut. 32).
1. Audite cçli quç loquor! audiat 1. gehöret himileihdersprechonge-
ierra uerba oris j mei. 2. Concres- hora erda uuort mundes | mines
cat in 4pluuia doctrina mea ! fluat} 2. uuascha in regene lera mina
ut ros eloquium raeum. Quasi5 25ulioza J also úou gesprechi minaz
super herbam ! et quasi | stillç also über gras unde also | drophon
super gramina! 3. quia nomen über corn 3. uuanda namo
domini inuocabo. | Date
magni- drohtinis anaruophon ih | gebet
ficenciam deo nostro! 4. dei per- michillicln godo unseromo 4. godes
fetta siint opera! | et omnes uiç 30duruhtan sint »uerc | unde alle
eius iudicia. Deus fidelis et abs- uuege sine urdeila got getniuuir
que ulla \m\quitale iuslus et . .
. |
unde ane dicheina un | . . . |4
1 rj ¿ut auf (¡rund der Vuly. {vyl. ' und] u .scheint
aus An.sali con d
l'ercellone aa(J.) zwischen den Senk- karr. - nc] wenigstens r. int ganz
redtten von der Hand des Initial- deutlich zu sehen. Vgl. noli ην- Ι», 18
Schreibers zugesetzt 2 nach cornu und 2 Λ über den vom Latein ab-
stand nichts Λ victor Vuhj., Vercel- weichenden Kusus s. E S ¿event. lieitr.
lone bietet keine Varianten; aber Notker 27, MO * von der letzten, 12. Z. der
W virtori * ut Vvly., s. aber Ver· »V. sind noch einige, hocfigchende ¡Striche
celione 1, Ó7.51' '- das hier
fehlende, deutscher Worte zu sehen, so daß man
von der Übersetzung aber ni,<;ht
voraus- rehtcr ioh {kaum und) vermuten kann;
gesetzt?, irnh' der
Vulg. ist von einer am Zeilenanfang stand aber schwerlich
Hand eaec. XIII. übergeschrieben (unjcheni, da kein liest eines b sic/i
wahrnehmen läßt
51?
KhL=jS=Kheimränkische Lanuta
XXXIX. RHEINFRÄNKISCHE PSALMENÜBERSETZUNG 303
(2b)
8. Quando diuidebat altissi-
mus gentes! quando | separa-
bat füios adam. Constituit tér-
minos | populorum! iuxta nume-
rum filìorum israel. 9.Parsautem|
domini populus tuus!1 iacob funi-
culue hereditatis eius 110. /nuenit
eum in terra deserta! in
loco
horroris et | uaste solitudinis.
Circumduxit eum et docuit et |
custodiuit quasi pupillam oculi
sui. 11. Sicut aquila | prouocans
ad uolandum pullos suos ! et super
eos uolitans j j^xpandit alas suas
et assumpsit eos!2 atque por-
tabit21 in humeris suis. 12. Domi-
nus solus dux eius fuit! et non
erat | cum eo deus alienus. 13. Con-
stituit eum super excelsa3 |
1 uus, davor
ein Buchstabe radiert.
eius Vulg. * eum und portavit
Vulg., s. aber Vercellone 1, 574»»/.
* excelsam terram Vulg.
8. danne zedeileda hoster
diede danne | gesundereda
kind adam1 gesazta gemerchi |
liudo nah zala
ökindo israel2 9. deil abur |
drohtinis liud diner iacob3 seile-
clin4 heribis sines5 | 10. inuand6
inan in erda uuesta7 in stede
egison unde8 |
einodis
lOumbileita
inan unde lerida unde81
behuota also aphilon9 ougun
sin1011. also aro ] uoragoumenda11
ze ulione iungen sine unde über
sie .. ,12 | spreidit uetechon sine
15 unde zuonimit sie ioh dreg¿¿13
| in ahselon1* sinen 12. drohtin
einer
herizogo siner uuas unde ne-
uuas | mit imo got uremider 13.
gesazta inan über ho15
|
1 adä a isrl 3 iab * we-
der seildin noch
seilelin kann gelesen
werden 6 ob an der jetzt
überklebten
Stelle einer oder
aines stand, ist un·
sicher · inuand] a scheint
aus An-
satz eines andern Buchstaben korr.
Versehentlich hat also wohl inuenit
geschrieben werden sollen, l. uand
7 ich trage Bedenken, mit den Heraus-
gebern uuosta zu
schreiben. Denn es
kann, wie bei gesprechi 2»,
2, Andeutung
des Umlauts vorliegen 8 von und
und dem tat. et kann ich nichts mehr
lesen fl aphuon] aphlon Galice,
aphul Steppat. Die femininische Ver-
wendung vielleicht durch lai. pupilla
hervorgerufeil 10 zur unflektierten
Form vgl. 1«, 19. l\ 10;
Steppat 531
nimmt freilich Genetive des ungeschlech-
ticen Pronomens an ll der Über-
setzer scheint provocare mit procu-
rare verwechselt zu haben n Step-
pat ergänzte ulogerzenda; Sievers
glaubte Reste von lo noch erkennen zu
können l3 auch von it sah Sievers
Spuren
" ahselon] e gleicht einem c
15 von über ho vermag ich nichts meJir
zu sehen
543
SF=Segensformeln
Segensformeln (SF)
Überlieferung: Wien, Österreichische Nationalbibliothek Cod. 751 f.
118b.
Die Handschrift im Format
Folio mit der älteren
Signatur theol. 259 ist
ein aus vier Teilen bestehender Sammelband,
der wohl aus dem 9.
Jahrhundert stammt und dessen ältere Teile in Mainz geschrieben
wurden. Die Blätter
1 bis 77 enthalten S.Bonifati et
Lulli epistolae,
die Blätter 78 bis 128 Actus apostolorum et
epistolae Jacobi et Petri
prima, die Blätter 126 bis 162 Inter
pretationes et expositiones
vocabulorum sive locorum veteris et novi testamenti mit wenigen
althochdeutschen Glossen zu Jesaia und Ezechiel und einen Teil der
Notae Vaticanae. Der vierte Teil umfaßt die Blätter 163 bis 188 und
enthält
auf den Blättern
163 bis 166 Sermo S.Augustini de
ebrietate,
auf Blatt 166b eine Notiz über
die Wahl Williberts zum Erzbischof von
Köln 871 bzw. 870, auf den Blättern 167 bis 172 Theodulphs Capitula
ad presbyteros, auf den Blättern
173 bis 188 Brevis adnotatio
capitulorum, auf den Blättern
187b und 188a ein Bruchstück
aus Bedas
Martyrolog und auf Blatt 188b Zauberformeln bzw. Segensformeln
darunter zwei volkssprachige, welche frühestens um 900 geschrieben
wurden.
Inhalt:
Es handelt sich um zwei volkssprachige Segensformeln mit 27
bzw. 36 Wörtern.
Die erste in Prosa
gehaltene Formel betrifft einen Segen gegen Wind-
rähe eines Pferdes. Der eingangs erzählte Beispielsfall gedenkt
eines
Fisches, dem die Flossen gebrochen sind und den unser Herr geheilt
hat. Danach folgt die Besprechung.
Der Dialekt ist bis
auf das in der Überschrift
enthaltene althoch-
deutsche Adjektiv s_pjjrij^alz (spurlahm)
altsächsisch, zeigt aber Spuren
altfränkischen Einfius^ses^Tuer-, fana?, thera?).
Die zweite Formel unter der
lateinischen Überschrift
Contra Vermes ist
ein in Prosa gehaltener Segen gegen Würmer. Der Wurm sitzt mit neun
Würmlein in dem Mark der kranken
Stelle, von da soll er in den Kno-
chen, von dort in das Fleisch, von dort in die Haut und von dort in
den Pfeil (?) gehen. Damit sollte die vom
Wurm erzeugte Krankheit
verschwinden.
Der Dialekt ist altsächsisch bzw. altwestfälisch. Eine nicht wesentlich
abweichende althochdeutsche im zweiten Drittel des 10. Jahrhunderts
aufgezeichnete Fassung enthält die Handschrift München, Bayerische
Staatsbibliothek Clm 18524, 2 f. 203b
(Pro Nessia).
Entstanden sein könnten die Formeln zu Beginn
des 10. Jahrhunderts
(um 900?) in Köln
(oder Mainz).
Ausgaben: Maßmann, H.F., in: Dorows
Denkmäler
alter Sprache und
Kunst, Bd. 1 Heft 2-3 (1824), 261-271; Wadstein, Die kleineren
altsächsischen Sprachdenkmäler, 1899, 19 Nr. 5 A,B; Steinmeyer, E.V.,
Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, 1916, Neudrucke 1963,
1971, 372, Nr. 65 (A), 374, Nr. 67A (B).
Literatur:
Ehrismann, G., Geschichte der deutschen Literatur, Teil 1
2. A. 1932, Neudruck 1966, 105, 106; Eis, G., Der älteste deutsche
Zauberspruch, Forschungen und Fortschritte 30 (1956), 105; Bischoff,
B., Paläographische
Fragen deutscher Denkmäler
der Karolingerzeit,
Frühmittelalterliche
Studien 5 (1971), 126; Klein,
T., Studien zur
Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und
althochdeutschem
Schreibwesen und ihrer sprach- und
kulturgeschichtlichen Bedeutung,
1977, 180.
544
SF=Segensformeln
372 BESCHWÖRUNGEN UND SEGEN
LXV. DE
HOC QVOD SPVRIHAL^1 DICVNT
PRIMVM2 PATER NOSTER 3
Vise
flot aftar themo4 uuatare, uerbrustun sina uetherun.
tho gihelida ina use5 druhtin.
5 tho seluo
druhtin, thie thena uisc gihelda, thiee gihele that hers them7
spurihelti.
AMEN.
1 QB SPVRIHAZ 2 PRIMV ' NOS Τ 4 themo schied Müllen-
hoff aus und vermutete aftar uuatare flot '"
use tilgte Kögel β thie schied
MiiUenhoff aus 7 theru] e sieht einem i gleich
374 LXVIi. GEGEN NESSIA
A.
CONTRA VERMES
Gang ut, nesso. mid nigun nessiklinon.
út fana themo marge an that
ben, fan themo bene an that flesg,
ut fan themo flesge1 an thia
hud. ut fan thera hud an thesa strata.
5 drohtin. uuerthe so!
1 flesgke
545
SG=20=Sigiharts Gebete
Sigiharts Gebete (SG)
Überlieferung: München, Bayerische Staatsbibliothek Cgm 14 f. 125a.
Es handelt sich um die Freisinger Handschrift
der Evangeliendichtung
Otfrids von Weißenburg. Sie
kam um 1804 aus
der Dombibliothek
Freising nach München. Bekannt geworden war
sie bereits durch den
Humanisten Beatus Rhenanus, der sie 1530 auf der Suche nach den
verlorenen Dekaden des
Livius fand.
Die Handschrift im Format
Quart umfaßt 125 Blätter. Sie enthält den
gesamten Text der Evangeliendichtung außer den Widmungen und dem
zweiten Kapitel des ersten Buches. Sie ist aus der Handschrift Wien,
Österreichische
Nationalbibliothek Cod. 2687 abgeschrieben, doch muß
auch die Handschrift Heidelberg, Universitätsbibliothek Cod. Pal. lat.
52 benutzt
worden sein. Der Dialekt ist anfangs weniger, von Buch 3
an durchgreifend aus dem Altsüdrheinfränkischen in das Altbayerische
umgesetzt.
Nach Otfrid 5,25 folgen mit etwas kleineren
Buchstaben und flüchtiger
geschrieben volkssprachige Gebete. Darunter wurde in einer der
Urkundenschrift angenäherten Schrift lateinisch
eingetragen: Waldo
ep(iscopu)s istud evangelium fieri
iussit. Ego sigihardus indignus
pr(es)b{y)t(er) scripsi. Dazu stimmt, daß der Bischof von Freising
Waldo (884-906), ein Bruder Bischof Salomos III. von Konstanz und
Freund Erzbischof Hattos von Mainz, welcher seit 902 zugleich Abt von
Weißenburg war, nach einem
Ausleihverzeichnis der Klosterbibliothek
von Weißenburg nach
893 ein
evangelium theodiscum auslieh. Der
Schreiber der Handschrift (Sigihart) ist aber nicht identisch mit dem
Schreiber des Gebetes.
Die gesamte Handschrift wurde
Anfang des 10. Jahrhunderts
in Frei-
sing
geschrieben.
Inhalt: Es
handelt sich um zwei aus jeweils zwei Langzeilen bzw.
Versen
bestehende, dem Sinn nach zusammengehörige private Gebete mit
insgesamt 30 Wörtern. Das erste Gebet bittet Gott um Gnade zur
Erlangung des Himmelreiches. Das zweite Gebet ersehnt von Christus
Gnade zur Vermeidung des ewigen
Verderbens.
Die
Verse sind recht
einfach. Sie folgen
Otfrid von Weißenburg in
zahlreichen Wendungen. Sie
stammen wohl nicht
von dem um
900
lebenden Freisinger Presbyter Sigihart.
Der Dialekt dürfte
altbayerisch sein.
Ausgaben: Grafs, E.G.,
Krist, 1831, 446; Enneccerus,
M., Die ältesten
deutschen Sprachdenkmäler,
1897, 44 (Faksimile); Steinmeyer, E.V.,
Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, 1916, Neudrucke 1963,
1971, 102,
Nr. 20.
Literatur: Ehrismann,
G., Geschichte der deutschen Literatur, Teil 1
2. A. 1932, Neudruck 1966, 216; Bischoff, B., Paläographische Fragen
deutscher Denkmäler
der Karolingerzeit, Frühmittelalterliche Studien 5
(1971), 105.
546
SG=20=Sigiharts Gebete
102 XX. SIGIHARTS GEBETE
XX. SIGIHARTS GEBETE
Du himilisco
trohtin, Ginade uns mit mahtin
In din selbes riche, Sóso dir giliche.
Aliter.1
Trohtin
Christ in himile, Mit dines fater segane
Gínúde uns in çuun, Daz uuir nilîden2 uuêuuûn.
1 Al am Hand vor Trohtin 2 ni überr/eschrieben
547
SPs=Sächsische
Psalmenbruchstücke
Sächsische Psalmenbruchstücke (SPs)
Überlieferung: Warschau, Nationalbibliothek, aus dem Privatbesitz von
Dr. Zalewski.
Es handelt sich um
zwei im Jahre 1916 im
Einband eines Exemplares
des Eggesteinschen Druckes Concordia discordantium canonum,
Straß-
burg 1472 entdeckte, vermutlich im westlichen
Niederdeutschen aus
einer Handschrift gelöste Pergamentdoppelblätter (Folioformat) des fort-
geschrittenen 10.
Jahrhunderts (str.), welche Ähnlichkeiten zu einer
Essener Handschrift aufweisen. Sie lassen vier Schreiberhände erken-
nen, wobei der volkssprachige Text in karolingischer Minuskel ge-
schrieben ist, der lateinische Text daneben auch Unzialen und Halb-
unzialen aufweist. In Psalm 111
bricht der volkssprachige Text mitten
im Vers ab.
Die Inkunabel war am Ende
des 17. Jahrhunderts
von dem damaligen
Vikar der russischen Provinz Franz Rayszwicz dem Bernhardinerkloster
Radecznia in der Woiwodschaft Lublin
geschenkt worden und 1913
aus
Privathand an den Seminarprofessor Dr. L. Zalewski in Lublin
gelangt, welcher die Bruchstücke entdeckte. Jedes der Doppelblätter
enthält
vier zweispaltig beschriebene Seiten in der Größe 30
χ 23
cm
mit einem Schriftspiegel von 28 χ 14,4
cm. Die ursprünglich
ange-
klebten Seiten 1 und 4 sind stark beschädigt, ihr Text teilweise un-
lesbar.
Inhalt: Der
etwas mehr als 500 altdeutsche
Wörter
umfassende Text ist
die vielleicht in einem westfälischen Kloster von mehreren Schreibern,
darunter einem Ostfalen, hergestellte Abschrift einer altsächsischen,
vielleicht in einem Kloster des Bistums Paderborn
(Corvey) von einem
Ostwestfalen (Engern) verfaßten Umarbeitung einer aus Mainz oder
Fulda
stammenden, durch Abschrift bereits mit
sltenglischen Ein-
sprengseln versehenen althochdeutschen
(altrheinfränkischen)
Inter-
linearversion von
Psalm 28; 29, 1-5; 32, 9 ff.; 33, 1-4; 110, 9 ff.;
111, 1-7; 114, 2 ff.
und 115. Der
beigefügte
lateinische Text ent-
spricht nicht der latenischen Vorlage der Übersetzung, welche im
großen
und ganzen dem Psalterium Gallicanum
folgt, aber in Psalm
29,1 eine
Lesart (dilatasti) aufgewiesen
haben muß,
welche sonst nur
in angelsächsischen Texten zu finden ist.
Der Lautstand und Formenstand des Altsächsischen
ist westfälisch,
der
Wortschatz eher ostfälisch.
Diese Mischung ist wohl entweder auf ver-
schiedene Schreiber oder auf eine verlorene altsächsische Vorlage zu-
rückzuführen. Die althochdeutsche
Vorlage scheint in rund 25
Wörtern
durch. Zusätzlich
scheinen altenglische Spuren vorhanden zu sein.
Ausgaben: Kleczkowski, Α., Neu
entdeckte Psalmenfragmente aus der
Karolingerzeit, Krakau 1933; Krogmann, W., Die
Lubliner Psalmen-
fragmente, Niederdt.
Korrespondenzblatt 57 (1950), 49-58; Ebbinghaus,
Ε.Λ., A note on the Lublin Psalter, Niederdt. Jb. 90 (1967), 44
(Besserungen).
Literatur: Lasch,
Α., Niederdeutsche
Studien, FS Borchling, C, 1932,
229; Schöndorf, K.E., Die
Tradition der deutschen Psalmenübersetzung,
1967, 50; Ebbinghaus,
E.A., A
note on the Lublin Psalter, Niederdt.
Jb. 90 (1967), 44; Köbler, G., Verzeichnis der Übersetzungsgleichungen
der altsächsischen, altostniederfränkischen und altsüdmittelfränkischen
Psalmenfragmente, 1971;
Klein, T., Studien
zur Wechselbeziehung
zwischen altsächsischem und
althochdeutschem .Schreibwesen und ihrer
sprach- und kulturgeschichtlichen Bedeutung, 1977, 479 ff.; Schöndorf,
K.E.,
Altsächsische Psalmenfragmente, Verfasserlexikon,
2. Α. Bd. 1
1978, 318.
548
SPs=Sächsische Psalmenbruchstücke
Text.
P* 1· Fortitudo omnium, forti sei me deus,
salva populum tuum a descenden-
tibus in lacum et da nohis in tempio saneto
tuo unanimiter nocte
ac die
laudes meditationis tuae refer-
re, ut pacem, cum proximis [ore]1 sumpse-
rim[u8] ', (cordi)[bue] [tene](amus)3. per
dominum
Psalmus david
P·.28.[b](reng)[ia(t] drohtine kind* godes brengiad
ι. Affe[r]te domino filli dei aíFerte
[dro]htine Und
[the]r{a) ***
[uueth)ar[a] *^
domino filios arietum.
\b]re[ngiad]7 drohtin[e] godliki ende a{e)-
9. A ff er te domino gloriam et hono-
ra br[en]giadB^ dr[o]htine
godlik\i\A no-
rem afferte domino gloriam no-
ma?» is
tobedant drohtine
mini eius adorate dominum
[ση] [frit]h(o)tie halegumu ^ is
in atrio sa neto [eius].
[e](femn]e drohtines ob[a]r10 uua[zer)n go[d]
?. Vox domini super aquas deus
maegi(ny*[krafU] hludasade drohtin
magestatis intonuit
dominus
1 Kanm [earn]. * Oder proferimos.
» Die beiden letzten Worte unleserlich. * d höber geichrieben.
» Oder [the]r(o). · Oder [uu]e'Jh)a\r)[a]: [uu\{e)tha(r)[a¡.
ι Oder [b]ren[gian]t. · Oder br[en]giant. » Kaum helegemu.
·· Oder o$i<i)lr], oder ot){e)r. " Vielleicht uuaz[e]r.
" Nur die erste Halste τοπ η lenerlich, sonst bloß Spuren der Buchstaben,
Die Handschrift ist
von Ernst A. Ebbinghaus neu überprüft worden (.
note on the Lublin Psalter,
Niederdt. Jb. 90 (1967),
44-45). Dip
Abweichungen sind in
Anmerkungen aufgenommen.
Ebbinghaus 44:drahtine; Ebbinghaus 44:(the)ro;
15
Ebbinghaus 44:nur a sicher zu erkennen;
Ebbinghaus 44: :rengiacT;
17 18
Ebbinghaus 44: br: rgiant; Ebbinghaus 44 : i sicher;
19
Ebbinghaus 44:halegemu;
549
SPs=Sächsische
Psalmenbruchstücke
16
obar1 nuazer menegezAi
super aquas multae.
[s]ie/ie3 drohtines an krafti
stemne
4. Vox domini in
virtute vox
drohtines an wȀi///rAj*
domini in magnifícenla.
[s\(t)emne droht[in\es tibr{e)ka(n)dies ^
». Vox domini confringentis cedros
endi* tibrikùt [drohtin] \ce]d[e]rboumas iiuatdies
et confringet dominus cedros lihani.
[eJHf/e ... ...6 soso kol-
6. Et comminuet [ea]s tumquam vi-
uir[uf [uualdies]
[ende] liana
ti tha
tul(os)7 [libani] et
dilectus quem-
Mit* me[te\ [kind]
enh[orn]a8'K
admodum [filius unicornium].
\s\temne dtohtines (ni)derìegg[iandi\es9 ...10
7. Vox domini intercidentis tìainmam
...iu ¡stemne]lt [d]rohtines giscuttiandies
uno-
ignis vox domini
concutientis de-
ste(nn)e13¿ ende girorid
drohtin mio-
aertum et coramovebit dominus de-
stu(n)n\e\UA/L cades
sertum cades.
[st]emne drohtines ... ...l5
». Vox domini praeparantis cervos
ende
ero ff mod
— ιβ ende un
et revelabit condensa et in
bedehttsc is gihuilik
qui iti t
godliki
templo . eius
omnis dicet gloriain.
1 Kaum over. * Oder menryU). a Kürzung für .stemne.
* Kaum mikillichi oder mikillicki od6r mikilluhi. * Kanin «nrie.
• Heide
Worte unleserlich, violleicht gi(nodi)aft...
7 Kanm vituluni. · Kaum vnh>ornir)a.
β Oder (un)dtrley¡/[iandi]est
kaum ni(feyli¡/(f)an¡(h-[.t).
ιβ UnleBrrlicb,
vielleicht l(o).. ·» Unloeerlich.
" Oder [s|/fwn[«]: |.v]/f»i{«e]. ls Kaum -st(rnur..
14 Oder stKunn)[e], kaum .it(eitn)[e],
15 Heide Worte unleserlich, vielleicht... (h.rz..). '· Nicht übt-rsetst.
I IjIj ιμ«|>ι<ίν·, 'ΙΊ : ni'Tiffji·; Ί bh iiujhatis lirondo;
Ι \)\ι i n'|h.)ij·, 41 : υ '.¡cher; Γ IjI) inrjhou·, 41/4f>:onho» ni»· a;
I lit) Hi'fhfiii'. 4'< ■.•J.i·: m·; I bl> iriqhdir. -V>: ',t u: no, υ '.ichs»';
SPs=Sächsische Psalmenbruchstücke
17
drohtin ßode anbuen doiit
i. Dominus diluvium inhabitare facit
ende si¿id
drohtin
kitnnig1 an emm
et sedebit
dominus rex in
aeternum.
[d]rohtin kraftia linde
sinemu gihut
ir. Dominus virtutum 2 populo suo dabit
drohtin
giuuihit linde sinemu
an
Dominus
benedice^ populo suo in
frictie
pace.
Collecta.
Ρ· 2· Dona, domine, virtutem
populo tuo et effice
nos templum
«piritus sancti.
ut tibi , de
corde puro
hnlocnustum acceptabile prae-
paremus per dominum.
XXVIII
psalmus david
8 thik drohtin hnande ·αη-
1. Exaltabo te domine quoniam susce-
fengi mik ni gibreidest
pirtti ine nec delectasti
fìnndas mine oner mik
inimicos meos super ine.
[d\rohtin
god
min
Wo/ Mi thi
2. Domine deus
meue clamavi ad . te
tnde giheldes
mik
et sanasti me.
[d\rohtin uzgileddes from helliu se-
s. Domine eduxisti ab inferno ani-
le mine g ih citi mik from ni-
mam meam salvasti · me a des-
theruarandiun an grouun
cendentibus in laeurn.4
. · Odor kuning. * Nicht virtutem.
s Unli-Rerlich, vielleicht [erhaebbin).
4 Am liñudo von anderer Ilnnd: 155UV?)
H72:
16.
551
SPs=Sächsische Psalmenbruchstücke
18
[s\ingad drohtine helegan is ende bi-
«. Psallite domino sancti eins et eon-
giant
gihnhti beleg-
fitemini memoriae sanctita-
dotnes
is
tie eius.
[hjuaiide torn an unuuentnussi is
β. Quoniam ira in
indignatone eins,
p. 3., Pe. 32. .. »
gibod
ende ßiscafem nurdun
o. ipse mandavit et
creata
sunt.
[d]rohtin zisprenkgid* red liudia
ι». Dominus dissipât Consilia gentium
forkiusid giuuisso thonkas
reprobat autem oogitationes
liudia ende forkiusid
[re]
populorum et reprobat consi-
gas furistona
lia principum.
[r\ed giuuisso drohtines an eunn
u. Consilium autem domini in aeternum
minasi thonkas
^/^H
manet cogitationes cordis
is an
kunni ende an kun ni;1
eiuB in generatione et geue-rationem *.
[s]clig thiad
thesthe is droh tin god
is
12. Beata gens
cui us est dominus deus eius.
liud thanthe crkos an
acr·
populus quern elegit in heredi-
hi imu
ta tern sibi.
[f]ronr> himile gisigid drohtin sae
is. De codo vTespexit douiintis vidit
[alle] kind momiaβ
omnes filio» hoiniiium
\f]rom 7 selilhii sincru
η. De praeparato liabitaculo suo
1 Unloscrlich. · Απ» k ist r/ gcmaclit.
* mí steht höhur in dur Zoilo: rías furistona.
* ratii>ii'ini gonchriubon hither in dor Zoilo; lia principini!. 5 η iiiiílit m.
* Eher -β als -o, kaum -e. ι Nicht übcreetzt.
19
scauuade ouer1 aile thie anbu-
respexit super omnes qui habi-
od aerde*^
tant terra m.
thiethe 3 herzan ira
îe. Qui finxit eingillatim corda eoruin
thiethe for stata alle uiierk ira
qui intellect* omnia opera eorum.
[g\ihalden
ni unirait kuning
thur manege kraf-
ie. Non
salvatur rex per
multatn vir-
ti ende uurisio gihalden ni uuirdit
non |
salvubitur |
sineru |
|
suae. |
|
heli an |
β |
dutem in |
ha- |
tutem et g'gane5
an miniu krafii
ili multitudine virtutie
\l\uinlik
hars zi
i7. Fallax equus ad
sonûdi1^ giuuisso has ti
bundantia autem virtutie
sinem gihalden ni t unir did
euae non salvabitur.
................................ 8
is. Ecce oculi domini super metuen-
(a)nde ine ende an im thidie9 githingiant
tes eum et in eie qui sperant
ouer ginadu is
super misericordia eius.
\t\haz ared(dï)e19 from dode11 sel(e)
ira
i9. lut er[uat a morte animajs eoruin
«idi""3 sodi (sie) a[n]18 ...u
et alat eos in [famej.
[s]ele
user beidod™10 drohtin huan(n)e
so. Anima nostra
sustinet dominum quoniam
ι ο — u nicht a. * <l oder d. * Zwei
Worte nicht Übersetzt.
* Früher intelligit. * Anstatt giffas.
1 Unleserlich, vielleicht [rieh ι rich), od.r (η. h κ 7 Eher -i ali -«.
1 Die ganze Zeile unleserlich. 9 Nicht thiethe.
10 Oder a{re)d{di)e. »· Oder dode. " Kiiuni ende.
" Oder [sie an]. ** Nicht übersetzt.
" Eher beidcd, da für » gut Platz if»t, ale bedod, obwohl das » eng mit
dem e verbunden ist, als wäre es nur ein Nebenzeichen zu e.
Ebbimjhaus
45:aerde; Ebbinghaus 45:somicTi;
Ebbinghaus 45: ar: ddie; Ebbinghaus 45:ende;
f'bbinghaus 45 : i sicher;
553
SPs=Sächsische Psalmenbruchstücke
20
Ac/pÄcri ende Οφβτρΰχΐ, unser ist1
adiutor et protector mister est.
[h]nande an him ¿poiLußt, !ί*£ξ£ uns<r
ai. Quia in eo
laetabititr cor
nostrum
ende an nomán helegenm (is) (gi)tliingi tine
et in nomine san oto eins speravimus.
[v]uerde · g ¡node thin
drohtin (oner) nnsi(k) *
m. Fiat4
misericordia tua (domine
super) nos
(titham límete) githingi nue
quemadinoduin sjieriivimiiB
an thik
in tu.
Pasce domine (p]e)»<;ni tuam in)
fame verbi (et) eripe a·
niinas nostras de morte
pecciiti, ut repleti mi-
Hericordia tua aggro^ari iua-
torutn gaudiis
te
imper-
ante mereainiir. per dominuinr>
|XXX|III psalnms david
\ß]ilU!ßl!A!suñ \d\iohti\ncn) an alien"1 txdiu
1. Benedicali! dominimi in omni
tempore
8i\mlnn)% h'j)^l'in
an innn(de)1* mi[nemn\
semper laus . eius in
ore meo.
[σ»] |rZroJ/i/|7]»[ej {louât) nele
2. In domino Inud.ibihir anima
min gihorieii
wio/tiell ende
mea audiant mansueti et
fr ouiad
laete.nl iir.
\m\ikilliad droliHne{n) tnid mi ' andf
3. Mitgnifir.iite Id'Muinum incelimi et·
1 EIh'i ì.s7 .v/ |jij¡¡itiii :t!-i s.v. * Odor [nm:]><'r.
3 λ· οί1«τ li, unten »ermürt. * V «nier V?
s |)ie l)oi'if-n letzten Zeilen tt'ilwfino unlcsprJich.
" Oder \t/}i/ni'ih\iu], kaum t'A vu[ilnu\. 7 Oilt-r tjllnn, kauiu allfm.
* K:iiiin .s i ml h n. '■' l\:iniu In hi. l0 Oïl· r mu wir).
11 l-'iir sftii/hniif'ir di|<t mtftmnrfii·.
'?FI)binghaus 45: lof;
554
SPs=Sächsische Psalmenbruchstücke
21
erhaebbien [nomati] is . an that seìua *
exáltenme nomen
eius in
id ipsum.
[e)rsohte drohtinen ende
\giho\rd(e)
4. Exq|uisivi]
slotninum er, exaudivit.
p· &· (a)nagin thies1* uuisdomes fo[rh)ta* droh tines
Pi. 110, ν. 9. initium sapientiae timor domini.
fornmnft
god all un
in. Intellectus bonus
omnibus
dondiun ine lof is
facientibus eu m laudado eins
vnat an
micrjrid uuerajddi
manet in
saeculum saopuli
Godliki fad tu- ende sume
endi heileaan ariste*
Gloria
patri et filio et spintili sauet»
sosome ernt an anaginne
endi nu
sicut
erat in principio et
nunc
endi simlun
endi an nvetgldin *
et semper et in suecula
saecul-iruni innen
raste eimige gef***
hn- draht tin1
Requiem
aeternam dona eis domine
radi ¡iaht enuig
liuhttie im
et
lux perpetua luceat eis.
Collecta
Sanctorum omnium
gloriosa confes-
si«), deus,
tribue nr>bis timo-
rem nomini«
tui quod esimi]8
[initium sapientiae]9
dixisti;.. tuorum
ad-
mixti conciliis
mise-
ri«ïordiae tuae dapibus
1
Die beiden lelztcn Worle
den deutschen n. lateinischen Textes oben in
dec Zeile frollimi
liietentur.
1 Kaum ih-is, thes oder dias.
3 jo\rh)ta niclit fo[rh)fta oder fo'.rh)tia.
* (îanze Zoile ans der Kneur. * (JstiiEe Zeilo auf «1er Iíümu.
• Vielleicht μα'/· f Kanin drahtin. · Oder etinni. e»si·. enim.
[ bl) in (j h ,i us 45 :t hit's; Γ bh i ne] h a us 45:tiaef;
SPs=Sächsische Psalmenbruchstiicke
22
saginemur, per Alleluia (?)
Omnipotens
sempiterne deua qui pee-
cantium animas non
vie perire,
sed culpas,
contine quam
meremur i ram et
quam pre-
camur super nos effunde ele
mentiam ut de
maerore in
gaud i um perpetuum
trans-
fer ainur. Per dominimi
CXL* alleluia
reversionis
Aggaei * et Za
chariae *
psalmus da-
vid
selíhc
man the
nntforhtid drahtin
i. Beatus vir
qui timet dominimi
an gìbodun is uuili
fihi
in mandati»
eius volet nimis.
gUiualdighc an
erthu nuisit cu η ni
a. Potens in
terra erit semen
is ciinni rehttena *
ems generatío rectoruin be·
giuuid uithihit
nedicetur
godliki endi adtts un
huse is
3. Gloria et divitia« in
domo eius
endi
reht is unat
mi uuerßld
et iustitia
eius manet in
saeculum eaeculi5.
uprannen '"' is an
thiusternusiun7 ìiahi
t. Exortum est
in tcuebris
lumen
reht
un ginathihc endi
ginatheri
rectis miseri cors et
miser.i-
1 \. irrti'milic.li für (. * líamiHcliiistlirli A^ci.
» HandHchrifiiich Ziuhaiia. ♦ Klier rehttena ;iln rthttrra.
S l)ic beiilmi letzten Worte dos
dentKclicn ii. lutoiniflchrn Textes oben in
der /«ile uuirthit nedicetnr.
• « au« d rerbesflert. . 7 Kaum thiu.sffrnitsinn
Ί Mi in'jti.nr, Ί'; : ( h iicl'T nu',1, inri, uri surer;
SPs=Sàchsische Psalmenbruchstücke
endi rent
tor et iuBtus.
AÙ
[u]unnt8am man the 1
β. IucunduB
homo qui mise-
ginathat endi giuorsamat s
retur et commodat dispo-
uuord sinu* an urdeli1 '
nit1 sermones suos in iudicio
huuanne an euun ni girod n\ui\rth(it)
quia in aeternum non commo-vebitur.
an fphuftí
euuigaru nuisit
«. In memoria
aeterna erit
the rehta fon 6 ni
iustuB ab auditione mala non
anforhtit
timebit.
gigertigid
hfitj^ is gitraugian
cm
7. Paratum
cor eius sperare in
drahtine giuasttanad is £βζΖζ is
domino confirmât urn est cor ein«
ni girorid uuirthit tu1 uni that
non commovebitur donee
forsca 8
deepiciat inimico(s) suos
«.
Dispersit dedit
pauperibus: iustitia
eius manet
in saeculum saeculi,
cor-
nu
eius exaltabitur in
gloria.
■».
Peccator videbit
et
irascetur
dentibus suis fremei et
tabescet9.
« Eher the ale the(v). * Die Übersetzung fehlt.
» Eher stnu ale sint. * urdeli oder urdili. * Nicht disponen
« lJieee beiden Worte nicht übereetst. T i« nicht ni.
» Beide Worte nicht übersetzt.
* Beide Sätse 8 u. 9 nicht übereetit.
ri>bin(]hcius Ί5:>· nicht zu orkenncii;
557
SPs=Sächsische Psalmenbruchstücke
24
ρ 7. huanne ginaegde1 o\r}(e) sin \mi\
¥*.\ìi.v.2. Quia inclinavit au rein suani inihi
endi an daegun - minuit anrhopn Ihek
et in diehus nieis invoeabo te.
[u\mbibigiunn
inik set dot-
3. Circnindederunt
me dolores mor-
thes fresón belli fundun mise
tis poricula inferni invonerunt me
erhithi endi leid fand ik
4 tribiilatiom;m ut dolorem inveni
endi nomali drohlhtes auvlittip
et noinen domini invocavi.
[ιφ/rt/a drahtin
erlosi siale mine ginn-
s. O domine
libera animam
meant miseri
thig drohtin endi reht endi got unser
cors dominile et iustus et deus noster
ginathaft
niiseretur.
[g\ihaldandi Jji^ilß. drohtin gimtmo-
e. Gustodiens párvulos dominus buinilià-
digod endi erlosdr m oh
tus et liberavit me.
[b]ikaerd
uuent siale min
an rae
7. Convertern anima mea in re-
.s/e thine huanne drohtin uuole-
c|ui(;m tuain quia dominus bene-
dede the
fecit tibí.
\h\iumne vrredde
naie mine from
s. Quia eripuit animant mean» de
dothe migan mine from trac-
mortc. ociilos jiujos a la-
niun /ozi mine from falle
criniis pedes ineos a lapsu.
\n\nole likin
drohtine an rilcie
9. Placebo domino in
region»·.
1 ICaiirn tjiiinctjilp, * ICauiii ditrf/un.
SPssSächsische Psalmenbruchstücke
lib Man dira
vi vo
rum *.
Collecta.
Oblator· peccaminum, domine
(qui animanti) te fideliter invo-
cantem velociter
consolaris,
rogamus, ut nos
a pericu-
1Î8 i η fern ae 3 (vivos) * in re-
gionem vivorum
ablata (abluta?)
peccati
.morte restituas. Per
P8[almus david]
[CXV|
p· 8. [g]ïlobde thur
that ik
spa\h]* (i)k giuukso
ι. Credidi propter quod locutus sum ego
autetn
giaiïnwdigad him thredo
humiliatus . sum nimis.
[i]k qnatt an'. ut fardi * minent gihu'dik
2. Ego
dixi in excesau meo omnis.
man luinlik
homo in end ax.
[hjuat 7 drohtine for ailun
Quid retribuam domino pro omnibus
thie forgiuht*4 mi
qua« retribuii milii.
[k]elik heli antfou endi
«. Calicem saluta ris accipiam et
nom an drohthies anrhopu
nomen domini invocabo.
[b]ihet9 miti drohtine gildu
biiwran alleimi
6. Vota mea
domino redd«m corani ninni
.» Mfljuekei-M. * Obhitor stir Abliitor. ' ;i* ni'-lit i.
4 vivoR oder iiilvus.
* k fehlt wohl unter dein Einflüsse des folgenden (ük.
«
Vorkarolinçiftchee t, nicht //. T Nicht übersetzt.
9 Oder forgiuià. · [b]ihet oder \g\ihet.
li)tbhiri(jhaus 45: (Î sicher;
559
SPs=Sächsische Psalmenbruchstücke
26 .......
nude is dtun an gein-
populo eius pretiosa, in con-
uuardi
spectu domini mors sanctorum eius l
«. O domine quia ego servus tuus*
ik scolk thin endi stoni thi\uun]*
ego servus tu us et filius
ancil-
thinere
lae tuae.
[t]ibreH gibend mine thir
7. Dierupisti vincula mea tibi
oppraiu opper lotes endi
sacrificabo hostiam laudis et
an noman drohtines anrhopu4
nomenδ domini invocabo.
[b]ihet'
mine drohtine gildu
an yeginuttar-
s. Vota mea
domino reddam in conspu-
ât
alles
lindes is an frithounn
ctu omnin populi eius in atrüs
huses drohtines an middian thin hier usale7
domus domini in medio tu i hierusalcin.
Talis sit. quaesumus, domine, vita supplì- Collecta
cum. sicut est in conspectu
tuo mors pretiosa sanctorum, ut
a vinculis peccati liberati
mereamur futuri hie-
rusalem gaudia praelibare. per
CXVI Psalmus
David
1 Uieie vier Worte nicht itbernetzt. a Die ganzo Zeile nicht übersetzt.
1 Odor thi[iiue\. * o Terbensert aus u.
s VerbcBnert ans in nomine. β [b]ihet: \g\ihet. 7 i für ein.
Anm. In der Mitte der letzten Seite zwischen beiden tíchriftroihon vertikal
befinden eich folgende Worte in gotiicher
»Schrift: Lo η s Tibi Domino 92 I) in
Sancta. — Am rechten Rande steht ein unleserliches Wort, riolleicht eine Un-
terschrift, ebenfall·
in Fraktur.
■>fiO
StE=15=Straßburger Eide
Straßburger Eide (StE)
Überlieferung: Paris,
Bibliothèque Nationale lat. 9768 f. 13a-13b.
Die Handschrift im Format kleines
Folio umfaßt 46 Blätter mit je zwei
Spalten und je 33 Zeilen. Die ersten fünf Lagen entstammen dem
ausgehenden 10. Jahrhundert, die
sechste mit den Blättern
39 bis 46
dem Anfang des 11. Jahrhunderts. Auf den Blättern 1 bis 18a, welches
zur unteren Hälfte fehlt und
nach welchem zwei weitere Blätter
ausgeschnitten wurden, stehen die
Historien Nithards (Historiarum libri
quatuor), auf
den Blättern
19b bis 46 die Annalen Flodoards. Im 5.
Kapitel des 3. Buches teilt Nithard
die Straßburger Eide mit.
Die ursprünglich der Handschrift ebenfalls angehörigen Blätter 47 bis
93 aus
dem 11. Jahrhundert
wurden zusammen mit mehreren ange-
bundenen Papierheften historischen
Inhalts aus dem 15. Jahrhundert
1815 abgetrennt und an die Vatikanische Bibliothek
in Rom abgegeben.
Zumindest der erste Teil der Handschrift dürfte im Kloster des
heiligen
Medardus
in Soissons entstanden sein. Im 15. Jahrhundert gehörte
die
Handschrift SMagloire in Paris. Vermutlich kam sie von dort an Jean
de SAndré, dann an C. Fauchet,
danach an P. Petau und über
Königin
Christine von, Schweden mit deren Bibliothek an die
Vatikanische Bibliothek. 1797 wurde sie von Frankreich
nach Paris
gebracht und 1815 nur teilweise
zurückgegeben.
Inhalt: Am 25.6.841 siegten Ludwig der
Deutsche und Karl der Kahle
bei Fontenay über ihren älteren Bruder Lothar. Am 14.2.842 erneuerten
Ludwig und Karl in Straßburg ihren Bündnisvertrag
vor ihren beiden
Heeren. Beide Könige hielten Ansprachen,
jeder in der Sprache seines
Volkes an dieses. Darin begründeten sie ihr Bündnis gegen Lothar,
eröffneten
ihren Entschluß,
sich den Treueid leisten zu wollen und
schwuren dann den Bündniseid,
zuerst Ludwig in romanischer Sprache,
dann entsprechend Karl in deutscher
Sprache (teudisca lingua) für
das ostfränkische Heer.
Danach schwuren die Vornehmen jedes Heeres
in ihrer Sprache den Eid, daß keiner seinem Herren Folge
leisten
werde, wenn dieser seinen Eid brechen
sollte. Demnach wurden sowohl
BUndniseide unter den Königen
als auch Treueide der Großen
geschworen.
Nithard, der
vielleicht die Eide in einem von ihm geschaffenen Wort-
laut festhielt, war der Sohn Angilberts und Berthas, der Tochter Karls
des Großen. Er war eifriger Anfänger Karls des Kahlen und Kriegsheld
und Staatsmann zugleich. Er beschrieb die Wirrungen des fränkischen
Reiches nach dem Tode Ludwigs des Frommen
bis zum Anfang des
Jahres 843.
Der Stil der Eide ist
bestimmt durch kanzleimäßig geregelte
Formel-
haftigkeit. Die Sprache der altdeutschen Eide ist altrheinfränkisch
(Dentale). Die beiden altrheinfränkischen Eide umfassen etwa 100
Wörter.
Vermutlich wurde der Text zuerst auf Latein vereinbart, dann
ins Altfranzösische und danach unter Berücksichtigung des Altfranzö-
sischen aus dem Lateinischen in das Althochdeutsche übertragen.
Ausgaben: Bodin, J., Les six livres de la république, Paris 1576, 1,
8, 117; Fauchet,
C, Recueil de l'origine de la langue
et poesie
françoise, Paris 1581, 1, 4, 28; Pithoeus
(Pithou), P., Annalium et
historiae Francorum scriptores
coaetanei 12, Paris 1588, 3, 5, 353;
Freher, M., Foederis Ludovici Germaniae et Karoli Galliae regum
formulae, ohne
Ort 1611; Massmann, H.F., Abschwörungsformeln,
1839,
56 ff., 180 ff.; Enneccerus, M., Die ältesten deutschen Sprach-
denkmäler, 1897, 34-36 (Faksimile); Steinmeyer, E.V., Die kleineren
althochdeutschen Sprachdenkmäler, 1916, Neudrucke
1963, 1971, 82, Nr.
15.
Literatur:
Ehrismann, G., Geschichte der deutschen Literatur, Teil 1
2. Α. 1932,
Neudruck 1966, 354 ff.; Rhee, F.v.d., Die Straßburger
Eide, altfranzösisch und althochdeutsch,
Amsterdamer Beiträge zur
älteren
Germanistik 20 (1983),
7-25.
StE=15=Straßburger Eide
82
XV. STRASSBÜRGER EIDE
Ergo XVI. Kalendas Marcii Lodhuuicus etKarolus inciuitate, quo
olim Argentana uocabatur, nunc autem Strazburg uulgo dicitur, conue-
nerunt. Et sacramenta,1 que subter notata sunt, Lodhuuicus romana,
Κ arolus uero teudisca lingua iurauerunt. Ac sic ante sacramentum2 cir-
ô eumfusam plebem alter teudisca, alter romana lingua alloquuti sunt.
Lodhuuicus autem, quia maior natu,3 prior exorsus sie coepit
Quotiens Lodharius4 me et hunc fratrem meum . . .'5 Cumque6
Karolus haec eadem uerba romana lingua perorasset, Lodhuuicus,
quoniam maior natu erat, prior haec deinde se seruaturum testatus est.
10 'Pro deo amur et pro Christian poblo et nostro commun saluament,
d'ist di in7 auant, in quant deiis sauir et podirme dunat, sisaluarai8
eo eist meon fradre Karlo et in aiudha9 et in cadhuna cosa, si cum
om per dreit son fradra sainar dist. in o10 quid il mi altresì fazet, et11
ab Ludher nul plaid numquam prindrai. qui meon uol cist meon
15 fradre Karle in damno sit.'
Quod cum Lodhuuicus explesset, Karolus teudisca lingua sic
bet·12
eadem uerba testatus est.
'In godes minna indin theschristanes13solchesind unserbedheroge-
haltnÌ!-si.14fonthesemo
dage frammordes,so fram so mir got geuuizei indi
JO mahd15 furgibit,so haldih thesan16 minan bruodher,17 soso man
mit reh-
tu sinan bruodher18 seal, in thiu thaz er
mig so sama19 duo, indimit
Ludheren20 in nohheiniu21 thing negegango, the22 minan uuillon imo
oe scadhen uuerdhen.'23
Sacramentum
autem, quod utrorumque populus quique propria
¿:¡ lingua testatus est, romana24
lingua sic se habet.
\Si Lodhuuigs sagrament, quo son fradre Karlo iurat, conseruat,
et-5 Karlus
meos sendra de sua2C part non los tanit, si io returnar
non l'hit pois, ne io ne
neuls, cui eo returnar int pois, in nulla
aiudha27
contra Lodhuuuig nun li in er."
30 Teudisca autem lingua.
'Oba2H Karl then eid. then or sinemo bruodher Ludhuuuige29
gesuor. gcleistit, indi
Ludhuuuig min herro, then er imo gesuor, for-
brihehit,30 ob ih inan os iruuenden nemag, noli ih noh thero nohhein,
ìlio31 ih es iniuenden mag, uuidhar Karlo imo co follusti neuuirdhit.'
1 .sacnunon 1?)] das letzte a aus o korr. - saerniiitv. das v angehängt an
Unterpunkt ¡cries a a tntu * lil. 13!l' locìlinrius 5 der Inhalt dieser lai.
Jiede Ludwigs, cinc Spalte der lis. einnehmend,
blieb fort 6 Hl. 13i|2 CUq;
" in] ¡ oìis c korr. " stilu»rai| vnter
dem drillen a ein Punkt ° adiudlia,
dan erste <\ unterpunktiert l0 Ino, davor vielleicht Jta.svr n
Et
x- he IJ χ panes n peal'nis.si 15
inadh 1G tesan I7 eine Lücke
u-eyen Ansltissumj von ei in uiudhn et in eadh\ina cosa braucht im deutschen
Tirt nicht angenommen zu werden: s.
JHliirzinger, ]MLN. 1, 141 18 bruher
:<J soso η m. durch das soso man eine Zeile vorher veranlaßt 'M Inneren
-1
noHieiniu '" zhe 2a
uuerhen 24 Komana 2S lit
2β suo
*'· »iii'ihu ¿H lil. 13»>' Oba 2» ludhuunige] lu aus hi korr. 3U foibrih|chit
1 then
562
StE=15=Straßburger Eide
XV. STRASSBURGER EIDE 83
35 Quibus1 peractis Lodhuuuicus Renotenus per Spiram et Karolus
iuxta Uuasagum per Uuizzunburg Uuarmatiam iter direxit.
1 Quib;] b aus ρ radiert
563
T= Tati a η
Tatian (Τ)
Überlieferung: Sankt Gallen, Stiftsbibliothek 56 S. 25-342.
Die im zweiten Viertel des 9. Jahrhunderts in Fulda geschriebene
Handschrift umfaßt 171 Blätter (früher 172 Blätter, Blatt 2 verloren).
Sie enthält
den lateinischen ..Brief des Bischofs Viktor von Capua,
Übersichten
der Cañones und Überschriften der 181 Kapitel der Hand-
schrift. Auf der Seite 25
beginnt der von sechs Schreibern und einem
Korrektor geschriebene Text. Die Blätter sind jeweils zweispaltig be-
schrieben, so daß der
lateinische Text links, die volkssprachige
Übersetzung
rechts steht.
Eine weitere Handschrift
befand sich in den Händen
des niederländi-
schen Gelehrten Bonaventura Vulcanius (+1615), der einige Bruchstücke
in De litteris et lingua
Getarum sive Gothorum, Leiden 1597
veröffentlichte.
Eine die Kapitel 1-75, 153 bis 181 umfassende, aus
dem 17. Jahrhundert
stammende Abschrift dieser Handschrift kam 1653
an Franziskus Junius und mit seinem Nacilaß nach Oxford (Oxford,
Bodleian Library. Jun. 13).
Einige am Anfang des 10. Jahrhunderts in
Nordfrankreich geschrie-
benen Auszüge
mit etwa 150 volkssprachigen
Wörtern
enthält
die
Handschrift Paris, Bibliothèque Nationale lat. 7641 f. 4b, 5a, 6b, 7b,
8a, 9b, 10a, lib, 12a,
13b, 14a, 15, 16a
(Pariser Tatianbruchstücke).
Eine aus Heidelberg stammende und von dort in die Vatikanische
Bibliothek in Rom gekommene Handschrift ist seit 1798, eine 1580 dem
Domkapitel von Langres gehörige
Handschrift seit 1689 verschollen.
Möglicherweise
bestand daneben auch noch eine um 875 im Testament
eines Grafen Heccardus in Burgund erwähnte Handschrift.
Inhalt: Der althochdeutsche Tatian ist die althochdeutsche Übersetzung
der aus dem 2. Jahrhundert
stammenden Evangelienharmonie des Syrers
Tatian, die in der Mitte des 6. Jahrhunderts von Abt Viktor
von
Capua neu bearbeitet und durch eine Handschrift des 6. Jahrhunderts
in Fulda erhalten wurde. Die gemeinschaftliche Übersetzung mehrerer
nicht abgrenzbarer Übersetzer
ist um 830 in Fulda
durch mehrere
namentlich nicht bekannte Personen geschaffen worden. Der Überset-
zung liegt vielleicht doch der der Handschrift jeweils in der linken
Spalte der Seite beigegebene lateinische Text zugrunde (str.), der
seinerseits auf den von Bonifatius nach Fulda gebrachten Tatiankodex
zurückgehen dürfte.
Die Übersetzung ist möglichst dem lateinischen
Text angeschlossen und
damit interlinearversionsartig, doch sind
Fehler und Mißverständnisse
nicht gerade häufig.
Der Wortschatz umfaßt
etwa 2300 Wörter mit rund
46000 Belegen.
Dabei sind 121 Wörter
Lehnwörter,
125 Lehn-
übersetzungen,
65 Lehnübertragungen und 12 Lehnschöpfungen. 191
Wörter
haben eine Lehnbedeutung. Damit erweisen
sich insgesamt etwa
500 der 2300 Stichwörter als lateinisch
beeinflußt.
Die Spache ist
altostfränkisch
mit einzelnen altalemannischen Elementen
(Schreiber-y).
Der Tatian gehört
auf Grund seines Umfanges nicht mehr zu
den
kleineren althochdeutschen Texten.
Ausgaben: Palthen, J.P.,
Tatiani Alexandrini harmoniae evangelicae
antiquissima versio Theotisca, Greifswald 1706; Tatian, hg. v.
Sievers, E., 2. Α. 1892, Neudruck 1960.
Literatur:Köhler, F., Lateinisch-althochdeutsches Glossar zur Tatian-
übersetzung,
1914, Neudruck
1962; Gutmacher, E., Der
Wortschatz des
althochdeutschen Tatian, PBB 39
(1914), 1-83, 229-289, 571-77; Starck,
T., Der
Wortschatz des althochdeutschen Tatian und die Übersetzerfra-
130, Studies in honor of Collii/, H.,
Baltimore 1930, 190; Peters, C,
Das Diatesseron Tatians, 1939; Feist, f., Der religiöse Wortschatz der
althochdeutschen Tatianübersetzung in
seiner Abhängigkeit vom
Latein
564
T=Tatian
der Vorlage, Diss.
phil. Freiburg 1953; Ganz,
P., Ms. Junius
13 und
die althochdeutsche Tatianübersetzung,
PBB (Tübingen)
91 (1969), 28-,
Köbler,
G., Verzeichnis der Übersetzungsgleichungen des
althochdeut-
schen Tatian, 1971;
Bischoff, B., Paläographische
Fragen deutscher
Denkmäler
der Karolingerzeit, Frühmittelalterliche Studien 5 (1971),
105; Geuenich,
D., Die Personennamen der Klostergemeinschaft von
Fulda im frühen
Mittelalter, 1976, 260; Rathofer,
J., Tatian
und
Fulda. Die St. Galler Handschrift und der Victor-Codex, FS Tschirch,
F., 1972, 337; Rathofer,
J., Die
Einwirkung des Fuldischen Evange-
lientextes auf den
althochdeutschen Tatian, FS Langosch, K., 1973,
256; Quispel, G., Tatian and the Gospel of Thomas. Studies in the
history of western Diatessaron,
Leiden 1975; Geuenich, D., Zur
althochdeutschen Literatur aus Fulda, 1978; Toth, K., Der Lehnwort-
schatz
der
althochdeutschen Tatianübersetzung, 1980.
Trierer Capitulare (TC)
Überlieferung: Trier, Stadtbibliothek 1362a/110a 4° f. 33b-34a; Trier,
Stadtbibliothek 10/98 und 10/97 2° Annalium Trevericorum cum pro-
parasceve et metropoli libri XXIV, Tomus I, XII libris cum propa-
rasceve explicatus hg. v. Brower, C, Köln 1626,
35-36.
Bereits aus einem Brief M. Frehers vom 15.5.1606, welcher in Virorum
clarorum et doctorum ad M. Goldastum epistolae, 1688, abgedruckt ist,
ergibt sich, daß
Freher eine volkssprachige Übersetzung
eines Kapitu-
lars benutzen konnte. 1626
teilte C. Brower in einem wegen verschie-
dener Widerstände
gegen die Drucklegung sehr seltenen, in der Trierer
Stadtbibliothek in ; zwei Exemplaren vorhandenen
Druck der Trierer
Annalen auf den. Seiten 35 (Spalte 2) und 36 (Spalte 1) die
Übersetzung
aus einer schon 1682 verlorenen
Handschrift der Dombiblio-
thek zu Trier als ¡Lex Hludvici Aug.
et Hlotharii Caesaris F. ex üb.
IV Franc, legum mit. 1882 veröffentlichte Jacob Grimm das
Stück
nach
einem Exemplar des Druckes der Göttinger Universitätsbibliothek (H.
Germ. (Rhen.) 363a fol.), wohl etwa gleichzeitig Paul
Piper nach
einem Exemplar in München
(Germ. sp. 24 fol.).
Daneben wurde erst
kürzlich
eine neuzeitliche Handschrift in einem handschriftlichen
Exemplar der Annalen Browers wiederentdeckt.
Inhalt: Es
handelt sich um eine etwa 300
Wörter
umfassende althoch-
deutsche Interlinearversion zu
Kapitel 6 der Capitula legibus addenda
Ludwigs des Frommen von 818/19
(Capitularía regum
Francorum, hg.
v. Boretius, Α., Bd. 1 1883, 282, Nr. 139), welches die Vergabung der
Güter
durch Freie zum Seelenheil betrifft. Der lateinische Text stimmt
aber nach Ausweis der Eingangsworte zu derjenigen Fassung des
Kapitulars, welche Ansegis in Buch IV, 18
seiner Kapitulariensammlung
aufnahm (Capitularía 1,
438).
Vielleicht ist die
erhaltene, von Brower nicht geschriebene, sondern
nur korrigierte neuzeitliche Handschrift über eine leicht abändernde,
möglicherweise
von Brower selbst geschriebene Abschrift Vorlage des
Druckes gewesen. Vielleicht benutzte Brower zusätzlich eine althoch-
deutsche glossierte lateinische Handschrift der Kapitulariensammlung
des Ansegis. Seine Wiedergabe der Vorlage dürfte sehr genau sein.
Die Übersetzung
ist als Interlinear version abgefaßt. Sie ist wohl in
der Mitte des 10.
Jahrhunderts entstanden. Vielleicht handelt es sich
um eine in Sankt Maximin in Trier angefertigte Privatarbeit (str.).
Die Übersetzung ist
nicht frei von Fehlern.
Der Dialekt ist altmittelfränkisch (altmoselfränkisch). Der Sprachstand
ist der des 10. Jahrhunderts.
Ausgaben:
Annalium Trevericorum cum proparasceve et metropoli libri
XXIV, Bd. 1, hg. v. Brower, C, Köln 1626, 35-36; Steinmeyer,
E.V.,
Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, 1916, Neudrucke 1963,
1971, 305-307, Nr. 40; Tiefenbach,
H., Ein übersehener Textzeuge des
Trierer Capitulare, Rheinische
Vierteljahresblätter 39 (1975), 283-286.
Literatur: Ehrismann, G., Geschichte
der deutschen Literatur, Teil 1
2. A. 1932, Neudruck 1966, 353; Köbler, G., Verzeichnis der Über-
setzungsgleichungen der
kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler,
1971; Tiefenbach, H., Ein übersehener Textzeuge des
Trierer Capitula-
re, Rheinische Vierteljahresblätter 39 (1975), 272.
566
TC=40=Trierer Capitulare
305
XL. AUS EINEM CAPITULARE
Ut omnis homo liber1
potestatem habeat,
ubicunque
uoluerit, res suas dare.
Si quis res suas pro
salute animae suae uel ad2 ali-
quem uenerabilem locum uel pro-
pinquo suo uel cuilibet
alteri tradere uoluerit et
eo tempore intra
ipsum comitatum fuerit, in
quo res illae positae sunt,3
legitimam traditionem faceré
studeat. Quod si eodem
tempore, quo illas tradere uult,
extra eundem comitatum
fuerit, id est4 siue in exercitu
siue in palatio siue in alio quo-
libet loco, adhibeat
sibi uel de suis pagensibus
uel de aliis, qui eadem
lege uiuant, qua
ipse uiuit, testes idóneos;
uel si illos habere
That ein iouuelihc man frier
geuualt haue, so uuar1 sose er
uuilit, sachun sinu2 ce geuene.
So uuer se3 sachun sinu thuruhc*
ösalichedi selu sineru athe ce an-
derru5 eraftlicheru6 stat athe ge-
legenemo sinemo athe se uuenio
andremo uersellan uuilit inde
ce themo cide inneneuuendiun7
lOtheru
selueru grasceffi uuisit, in
theru sachun thie gesät sint,
uuizzetathia8 sala ce gedune ge-
ulize. That auoe
themo seluemo
cide, that er thui sellan10 uuilit,
löuzzeneuuendiun theru grasceffi
uuisit,11 that ist
athe in here athe
in palice12 athe in andern13 sume-
uuelicheru stedi, samant neme
himo athe uane sinen gelandun
20 athe uane andern, thie theru sel-
ueru14 uuizzidi leuen,15 theru er
seluo leuit,16 urcundun17
ret-
liche; auur
auo'r18 thie hauan
1 De homine libero, vt Brower mit
AnsegislV, 18; die von der Übersetzung
vorausgesetzten Worte dea Capitulares
nahm JGrimm in den Text auf. Was
im Capitulare hinter dare folgt, pro
salute animae
suae, mag ausgelassen
sein, weil es unmittelbar nachher wieder-
kehrt; es fehlt übrigens auch in der
Schaffhauser Hs. des Ansegis, während
die meisten Hss. dafür et qualiter hoc
faceré debeat bieten 2 ad fehlt
Brower * sint Brower
* est fehlt
Brower: vielleicht stand in der Hs. id
1 Brower oder sein Setzer verwendet
im Anlaut ausnahmslos ν für u (Vokal,
Labial und erster Bestandteil von w),
im Inlaut u außer bei vviri 306,12:
denn vor in ungeuvorsamithu 306,21
wird als selbständiges Wort genommen.
Daher steht z. B. viiilit 305,8. 14, aber
neuuilit 306,22/., vueliche
306,2, aber
iouuelihc 305,1 und sumeuuelicheru
305,17/. 306, 28/. Angesichts
dieser, da
sie gleichermaßen im lat. Text beobachtet
ist, unzweifelhaft modernen typogra-
phischen Regelung trug ich kein Be-
denken, überall u durchzuführen
2 sinu 3 Souerse 4 thuruhe
6 anderrn 6 eraftlicheru T
inue-
neuuendiü 8 vuizzeta thia
■ Randgl. abo 10 Sellan u vuissit
12 palice mit MSD.
in palince zu
verändern, scheint unnötig: vgl. Oll. l.
297, 16 palazgrauiun,
3. 395. 2Ρ pate-
gres o 13 andera u seinem
15 Randgl. leuent 1β ^llltr
" vTCiinduin I8 Auur uiior
567
TC=40=Trierer Capitulare
306
INTERLINE AR VERSION
non potuerit,
tune de aliis,
quales ibi meliores inueniri
possunt:1 et coram eis
rerum suarum traditionem faeiat
et fideiussores uestiturae donet,
ei,2 qui illam traditionem aeeipit,
uestituram faciat. Et postquam
haec traditio ita saeta fuerit,
heres illius nullam de
praedictis rebus ualeat
faceré repetitionem. Insuper
et ipse per se fide-
iussionem faciat eiusdem uesti-
turae, ne heredi ulla
occasio remaneat hanc traditio-
nem immutandi, sed
potius né-
cessitas ineumbat illam per-
ficiemli. Et si nondum res suas
cum coheredibus suis
diuisas
habuit,3 non ei
hoe sit im-
pedimento, sed coheres
eius, si sponte
noluerit,
aut per comitem aut
per missum eius distringatur,
ut diuisionem cum
ilio faciat,4 ad quom
defunctus hereditatem
suam uo-
luit peruenire; et si
cuilibet
ecclesiae earn tradere
rogauit, coheres eius
earn legern
cum illa
ecclesia de
1 posairit Capitulare; die Hss. des
Ansegis
schwanken zwischen invenire
possit und inveniri possunt 2 qui
ci Capitulare, wozu jedoch der fol-
gende Sg. faciat nicht
paßt. Ansegis
entfernte daher das qui und setzte vor
uestituram ein ut ein. Aus diesem
(.¡runde wurde wohl auch in unserer
Übersetzung qui nicht wiedergegeben,
während lirower das ut des Ansegis·
textes unterdrückte, weil ihm in der
Interlinear version
nicJtts eutnpracft
3 so Capitulare
mit Ansegis, habcat
Hrower * so Capitulare mit An·
negis, faciat com ilio Brower
nimach,1
thane uane andern,
so uueliche thar bezzera uundan*
mugen uuerthan: inde3 uora hin
sachunu sineru salunga gedue
Öinde burigun theru4 geuueri geue,
himo, ther thia sala infahit,
geuueri gedue. Inde ather thiu
thiu5 sala so getan uuirthit,
geaneruo sin selues6 neieina uona
10 then uora gequetanen
sachun
mugi geduan iruangida. Thara
uuiri inde seluo thuruch sich
burigun gedue theru selueru ge-
uueri, nio themo geaneruen the-
lögein ursach7 beliue, thia sala ce
bekerine,8 sunder mera not ana-
lige,9 thia thuruch ce gefremine.
Inde auo nochthanne sachun sinu
bit geaneruun sinen gesunduruth
20nehauoda,10 nesi11 himo that ce
ungeuuorsamithu,12 sunder ge-
aneruo siner, auo er gemo ne-
uuilit, athe thuruch then grauun
athe thuruch bodun sinin bethun-
25gen13 uuerthe, that thia
sundrun-
ga14 bit themo15
due, ce themo
ther geendido eruetha16 sina uuol-
da uollocaman;17 inde auo surae-
uuelicheru
samonungun thia sellan
30bat,
ganeruo siner then uuizzut18
bit theru kirichun19 uona20 themo
1 nin'maoh: das
zweite η könnte
durch lat.
non hervorgerufen sein
2 vindan 3 Inde * mit theru
beginnt S. 30 Spalte 1 bei Brower
5 das zweite thiu fehlt β geaneruun
in Selues, letztere Worte mit der liandgl.
Thusselues.
Der unsichere Besserung* ■
verschlag von JGrimm 7 ursaga ver-
mutete Kögel 8 liandgl. Cebeuuan-
( Ici ene '
liandgl.
anaiiallo
lü liandgl. nehaboda u zu ne die
liandgl. neo li ceungeu vor
Saini-
tliu, zu letzterem Wort die liandgl.
sainidii 13 Hethunpen u kuii-
ílrúga 1Γ> liandgl. hinio 1(i liandgl.
erttida 17 liandgl.
voloquunian.
JGrimm schrieb voHocuman
18 liandgl. vuizeut '· kirrichun
20 liandijl. vano
568
TC=40=Trierer Capitulare
XL. AUS EINEM CAPITULARE 307
praedìcta heredìtate habeat, uora gesprochenemo erue haue,
quam cum alio coherede suo that bit andremo geaneruen sine-
habere debebat. Et hoc mo hauan solda. Inde thaz be-
obseruetur erga patrem haldan uuerthe umbe then uader
et filium et nepotem 5inde then sun inde then neuun
usque ad annos legítimos: unce cen iarun uuizzethallikhen:
postea ipsae res ad ather1 thiu selue sachun ce theru
immunitatem ipsius ecclesiae muzzungu theru selueru samu-
redeant. nungun ergeuen.2
1 fíandgl.
ahter 2 licmdtjl. vui-
tirigeuen
Der Vergleich der von Tiefenbach bearbeiteten Handschrift mit dem
von Steinmeyer edierten Druck
ergab folgende Unterschiede (Stellen-
angabe nach Steinmeyer):
305,5:statt salichedi salilichedi
(Handschrift)
305,8:statt versellan
versellam (Handschrift)
305,8:statt uuilit vuillit
(Handschrift)
305,11 : statt
thie thiae (Handschrift)
305,15:statt uzzeneuuendiun vzzenauuendiun (Handschrift)
305,17:statt sumeuuelicheru
sumeuuelichru (Handschrift)
305,19:statt uane sinen
gelandun
vanesinengelanduin (Handschrift)
305,20:statt uuizzidi
viuzzidi (?) (Handschrift)
305,22:statt leuit leuith (Handschrift)
305,24/306,1 : statt hauan ni mach
hauanuin mach (Handschrift)
306,1rstatt
thane thanne (Handschrift)
306,2:statt so uueliche souuoliche
(Handschrift)
306,4:statt salunga
salnunga (Handschrift)
306,7:statt ather ahter (Handschrift)
306,9:statt sin selues in selves (Handschrift)
306,18:statt nochthanne nohc thanne (Handschrift)
306,21 rstatt
geaneruo geanerio Handschrift)
306,28:statt uollocaman vollocoman
(Handschrift)
306,29:statt samonungun
samonunguu (Handschrift)
306, Anm.l8:statt vuizucut vuitzcoht, ursprünglich
vuitzcut (Hand-
schrift)
307,6:statt cen iarun
ceuiarum (Handschrift)
307,7:statt ather atther
(Handschrift)
307, Anm.2:statt vuitirigeuen Widrigeren (Handschrift)
569
I j=uj Ι ι ι θ j8ye ι
Trierer Segen (TS)
Überlieferung: Trier, Stadtbibliothek
40/1018 f. 36b-37b.
Die Handschrift (früher num. loe. 1018) im Format 12,5 χ 17
cm
umfaßt 132 zweispaltige Blätter in 16 Lagen. Sie gehörte nach einem
Eintrag auf Blatt la im 15. Jahrhundert dem Zisterzienserkloster
Himmerode bei Wittlich, von dem
sie 1803 durch
eine Mittelsperson an
die Stadtbibliothek Trier
gelangte. Sie stammt aus dem 10.
Jahrhun-
dert, kann also nicht in dem erst 1133 gegründeten Himmerode
entstanden sein. Auf Blatt lb l-33a enthält sie die gewöhnliche
Bibelglossatur von Genesis bis zur Apokalypse. Auf Blatt 33bl
beginnen glossç hebreoru(m) nominu(m), auf
Blatt 41 b2 glosse,
greco(rum) verbo(rum), auf Blatt 53bl bis zum Schluß reichende glosse
latino(rum) nominu(m) mit einigen deutschen Glossen. Die Ränder der
Blätter
lb bis 64a unten und 2a-76b oben sind mit
verschiedenen
Einträgen
wenig jüngerer
Hände
versehen. Auf Blatt 19b steht ein
volkssprachiger Segen (Segen A), auf
dem unteren Rand der Blätter
36b-37b ein von J. F. Weber entdeckter und von F.W.E. Roth
nochmals
neu aufgefundener volkssprachiger Segen (Segen B), der
vermutlich in
der Mitte des 11.
Jahrhunderts in die Handschrift eingetragen wurde.
Inhalt: Der Trierer Segen A ist ein aus zwei gereimten Sprechversen
bestehender, altsächsischer
Segen gegen Nasenbluten.
Bei Segen Β handelt
es sich um einen christlichen, etwa 60 Wörter
umfassenden Prosasegen gegen die Erkrankung eines Pferdes. So wie
Christus das Pferd des heiligen Stephanus vor Salonium (Jerusalem?)
heilte, will der Sprecher mit Christi Hilfe das besprochene Roß heilen.
Die Krankheit wird volkssprachig thaz antphangana (entphangana)
genannt. In einer lateinischen Parallele (Wien, Österreichische
Nationalbibliothek Cod. 751 f. 188a) steht an dieser
Stelle lateinisch
infusus. Infusio ist der Blutspat oder
die entzündliche
Rahe
(Windrähe,
Gliederlahmheit). Darauf folgt die Beschwörungsformel.
Der Dialekt ist altrheinfränkisch oder altmittelfränkisch nach einer
altsächsischen Vorlage des 9. oder 10. Jahrhunderts. Entstanden
ist
diese Fassung vielleicht
im 10. Jahrhundert.
Ausgaben: Roth,
F. W. E.-Schröder,
E., Althochdeutsches aus Trier,
Z.f.d.A. 52 (1910), 169 ff., 74, 177-180, 396; Steinmeyer,
E.V., Die
kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, 1916, Neudrucke 1963,
1971, 367 Z. 32-38, Nr. 63.
Literatur: Ehrismann,
G., Geschichte der deutschen Literatur, Teil 1
2. A. 1932, Neudruck 1966, 106; Klein, T., Studien
zur Wechselbezie-
hung zwischen altsächsischem
und althochdeutschem Schreibwesen und
ihrer
sprach- und kulturgeschichtlichen Bedeutung,
1977, 208 ff.
570
TS=63=Trierer Segen
367
LXIII. TRIERER SPRUCH
Quam1 Krist endi sánete Stephan2
zi ther bürg zi Saloniun:·
thar uuarth sánete4 Stephanes
jiros5 entphangan. Soso6 Krist
gi-
buozta
themo sánete Stephanes7 Jirosse
thaz entphangana, so gibuozi
ihc it mid Kristes fullesti
thessemo hrosse.8 Pater noster.9 Uuala
5 Krist, thu geuuertho gibuozian thuruch thina gnatha10 thesemo11
¿rosse thaz antphangana atha thaz spurialza, sose thu themo
eancte Stephanes ¿rosse 12gibuoztos zi thero13
bürg Saloniun. Amen.14
1 El. 36b Incantacio contre eqvorv egritvdinë
qvä nos dieim'
spvri^alz. |
Quam s see" etpehan
8 saloniun
* Bl. 37 <» see 5 ·το3
* So So
7 see Stephan | 8 hro] über
o eine Tintempur; hinter hro hat am Zeilen-
Schluß schwerlich etwas gestanden ■ · ñr 10 gnatha
(nicht ginatha) unterge-
schrieben n Bl. 37»» thesemo 12 sei stphanes
'"rosse 13 thero] o
viel-
leicht aus Ansatz von u korr. x* aiñ
TSp=81=Trierer Spruch
Trierer Spruch (TSp)
Überlieferung: London,
British Museum
Ms. Add. 10940 f. 5b.
Die Handschrift im Format 22,5 χ 16,7 cm umfaßt 134 Blätter. Sie
gehörte
einst dem Kloster Sankt Maximin bei Trier. Blatt 1 und 134
sind Schutz blatter aus
einer astronomischen Handschrift des 9.
Jahrhunderts, Blatt 2 ein
modernes Papierblatt. Die Blätter 3 bis 7a
waren urspünglich
anscheinend leer. Die Blätter
7b bis 133b enthalten
sechs Schriften Augustins. Sie wurden im 10./11. Jahrhundert
geschrieben. Die Blätter
5b, 6a benutzten drei Hände
vielleicht des
beginnenden 11. Jahrhunderts
zur Eintragung eines Augustinischen
Spruches, des Satzes formidari diabolus (ergo) non débet qui nihil
nisi permissus
valet aus Gregors Moralien,
einer gereimten volksspra-
chigen Übersetzung
des Satzes und einer umfänglichen,
in leoninischen
Hexametern gehaltenen lateinischen Sündenklage. Der Reimspruch ist in
drei Zeilen durch
Punkte getrennt geschrieben.
Inhalt:
Es handelt sich um einen aus zwei binnengereimten Langzei-
len bestehenden Spruch über
den Teufel. Er umfaßt
insgesamt 16
Wörter.
Der Dialekt ist altrheinfränkisch oder altmittelfränkisch. Wahrschein-
lich sind zwei Wörter altsächsisch (use, scada). Sie könnten auf den
Schreiber zurückgehen,
da der Infinitiv sin im Reim altsächsische
Herkunft des Spruches ausschließt. Die Übersetzung aus dem Latein
schimmert deutlich durch.
Entstanden sein könnte der Spruch im
beginnenden 11. Jahrhundert
in
Sankt Maximin bei Trier.
Ausgaben: Priebsch,
R., Ein Ausspruch Gregors des Großen in althoch-
deutschen Reimversen aus S.Maximin
zu Trier, PBB 38 (1913),
338;
Steinmeyer, E.V., Die
kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler,
1916, Neudrucke 1963, 1971, 400 Z. 16-17, Nr. 81.
Literatur: Klein, T., Studien zur Wechselbeziehung zwischen alt-
sächsischem und althochdeutschem Schreibwesen
und ihrer sprach- und
kulturgeschichtlichen Bedeutung, 1977, 217.
572
TSp=81 = Trierer Spruch
400
LXXXI. REIMSPRUCH
Nisal niemaii then diubal uorhtan,
uuanda her nemach marine scada sin,1 iz nihengi imo use druhttin.
1 vyl. LX. 30 so nemâg in der tieveì dehein schade sin
573
TV=80=Trierer Verse
wider den Teufel
Trierer Verse wider den
Teufel (TV)
Überlieferung: Trier, Stadtbibliothek
564/806 f. 75b.
Die Handschrift im Format 13,3 χ 9,5 cm umfaßt 112 Blätter. Sie
stammt aus
dem Matthiasstift Trier. Auf
den Blättern 70b-79b
stehen
Adnotationes
in quatuor
evangelia in einer
Schrift des 9. Jahrhun-
derts. Am unteren
Rand des Blattes
75b trug eine Hand des
ausgehen-
den 9. Jahrhunderts in fünf Zeilen
mit Geheimschrift folgendes ein:
nxvukllkh. bidbn. dfnr
khc hbn. crkst
thfmbnnflkhchfs. chekst.
thfrdfn. dkv|vfl. gkBbnt.
i sknfn nampn.
xxkllkh
gbn | nxvukl
kh
thfn. xrfidpn. slbhbn.
mkt. | tfn cplBpn.
Inhalt: Es
handelt sich um drei binnengereimte Langzeilen (Verse)
eines Spruches gegen den Teufel, der insgesamt etwa 30 Wörter um-
faßt.
Vielleicht ist er am Ende des 9.
Jahrhunderts in Sankt Eucha-
rius in Trier entstanden.
Sprachlich
ist er altrheinfränkisch
oder altmittelfränkisch (Wechsel
von th und d,
von ther und the, hch für eh, che- statt gi-).
Ausgaben: Keuffer, M., Verzeichnis der
Trierer Handschriften, Heft 5
1900, 27;
Steinmeyer, E.V., Die
kleineren althochdeutschen Sprach-
denkmäler, 1916, Neudrucke 1963, 1971, 399,
Z. 33-35,
Nr. 80.
Literatur: Schützeichel, R.,
Textgebundenheit, 1981, 68
ff.
574
ιV=80= irierer Verse wider den Teufel
399
LXXX. WIDER DEN TEUFEL
Nu vuillih bidan den rihchan Crist, the mannelihches chenist ist
ther den diwel
gibant, in sinen namon uuillih gan;
nu vuilih then
ureidon slahan mitten colbon.
1R. Schützeichel (Textgebundenheit, 1981,
70) hält die
Ergänzung von
ist für unnötig.
W=2=Wessobrunner Schöpfungsgedicht und Gebet
Wessobrunner Schöpfungsgedicht und Gebet (W)
Überlieferung: München, Bayerische
Staatsbibliothek Clm 22053
f. 65b-
66a.
Die Handschrift (mit
der früheren
Signatur Wessobr. 53 Cim.
20) im
Format 18,5 χ 14
cm umfaßt 99 Blätter (Blatt 40 doppelt, Blatt 55
ausgelassen, hinter den Blättern
8,29 und 92 fehlt je ein Blatt). Sie
besteht aus drei ursprünglich
getrennten Teilen. Der zweite Teil
umfaßt
die Blätter
22 bis 66. Er enthält Theodosius De locis sanctis
und ab Blatt 35b eine große Sammlung von Auszügen über biblische
Vorstellungen, Maße, Länder, Städte, freie Künste und Maße. Auf
Deutungen des Dekalogs und der
menschlichen Lebensalter folgt auf
den Blättern
65b, 66a unter der Überschrift
De poeta das volks-
sprachige fortlaufend wie Prosa geschriebene Schöpfungsgedicht und
Gebet. Den Schluß
aller von einer Hand geschriebenen Stücke bildet
nach einem einzeiligen Abstand ein lateinischer Satz. Auf dem ur-
sprünglich
leeren Blatt 66b steht von anderer Hand eine Freilassungs-
urkunde von 788 bis 800. Die Blätter 58a bis 64a enthalten
verschie-
dene althochdeutsche Glossen. Außerdem begegnen angelsächsische Ab-
kürzungszeichen.
Die aus Wessobrunn stammende
Handschrift dürfte
die volkssprachigen
Stücke
in Abschrift wiedergeben. Sie wurde im ausgehenden achten
oder beginnenden 9.
Jahrhundert geschrieben. Vielleicht entstand sie
in Augsburg oder in Wörth im Staffelsee.
Inhalt: Der
volkssprachige, rund 100
Wörter
umfassende Text besteht
aus einem poetischen und einem prosaischen Stück. Der poetische,
nicht allzu gelungen Stabreim verwendende Teil befaßt sich mit dem
Anfang der Welt, an den es der christlichen Lehre entsprechend Gott
setzt. Quellen für
diesbezügliche
Gedanken sind ein Brief Daniels von
Winchester an Bonifatius, ein Bericht Gregors von Tours über die
Taufe der burgundischen Königsgemahlin Chlotilde
sowie Augustins
Schrift über
den ersten Religionsunterricht (De catechizandis rudibus,
Kapitel 18). Vermutlich
treffen sich hier frühchristliche
Missionsbeleh-
rung und ältere
kultische Gedanken.
Das prosaische Gebet richtet
sich an Gott als den Schöpfer
von Himmel
und Erde. Gott gegenüber
benötigt
der Mensch Gnade. Um diese zu
erlangen, bedarf er des rechten Glaubens und des guten Willens. Zum
Teil enthält
das Gebet dieselben Bitten wie das fränkische Gebet.
Daran hängt
es geläufige
Wendungen, welche im Inhalt des Taufgelöb-
nisses
begründet
sind.
Sprachlich ist der
Text altbayerisch (inlautendes p, anlautendes p, k,
inlautendes k, Ώ). Das Schöpfungsgedicht
enthält
aber in den beiden
ersten Versen geringe altsächsische oder
altenglische Spuren (dat,
gafregin) (str.). Ob sie auf angelsächsische Herkunft deuten können,
ist fraglich. Entstanden sein dürfte der Text zwischen 766 und 800.
Ausgaben: Pez, Β., Thesaurus anecdotorum novissimus, 1721; En-
neccerus, M., Die ältesten
deutschen Sprachdenkmäler, 1897, 9, 10
(Faksimile); Steinmeyer, Ε., ν., Die kleineren althochdeutschen
Sprachdenkmäler,
1916, Neudrucke 1963,
1971, 16, Nr.
2.
Literatur: Ehrismann, G., Geschichte der deutschen Literatur, Teil 1
2. A. 1932, Neudruck 1966, 137; Bischoff, B., Paläographische Fragen
deutscher Denkmäler
der Karolingerzeit, Frühmittelalterliche Studien 5
(1971), 116; Schwab,
U., Die Sternrune im Wessobrunner Gebet,
Amsterdam 1973.
57fi
W=2=Wessobrunner Schöpfungsgedicht und Gebet
16
II. WESSOBRUNNER GEBET.
Dat1 gafregin2 ih mit firahim firiuuizzo meista,
dat3 ero niuuas noh ufhimil,
noh paum . . . noh pereg4 niuuas,
ni ... nohheinig5 noh sunna niscein,6
5 noh mano niliuhta noh der mareo7 seo.
Do dar niuuiht8 niuuas enteo ni uuenteo,
enti9 do uuas der eino almahtico cot,
manno miltisto, enti10 dar uuarun auli11 manake mit inan
cootlihhe geista. enti cot heilac . . .
10 Cot almahtico, du himil enti erda gauuorahtos12 enti du
mannun so manac coot forgapi,13 forgip mir in diño ganada rehta
galaupa enti cotan uuilleon, uuistóm enti spahida enti craft, tiuflun
za uuidarstantanne enti arc za piuuisanne enti diñan uuilleon za
gauurchanne.14
1 das große, bis in die zweite Z. hinabreichende D von
Dat, das vorgerückte
D von Do V. 6 und das C dee mitten in der Z. befindlichen Cot V. 10 sind ebenso
wie die halbunzialen Buchstaben der Überschrift dieses
Abschnitts und der voran-
gehenden rot betupft · »fregin 3 Dat * pßreg] g aus c durch
Ansatz
tines senkrecht hinabgehenden, unten
nach links umgebogenen Striches korr.
* ich habe V. 3.
4 die der Hs. fremden Lücken ebenso bezeichnet wie Braune,
weil
irgendwelche Sicherheit sich nicht gewinnen läßt. Da die Schwierigkeiten
öich auf eine Z., die vierte der Hs. (noh
pereg niuuas. ninohheinig), zusammen-
drängen,
so bin ich überzeugt, daß sie graphisch erklärt werden müssen. Waren
in der Vorlagm die zunächst auf paum (Schluß
von Z. 3 der Hs.)
folgenden Worte
diesem untergeschrieben, so konnten sie dem Kopisten ah eine Korrektur des
Schlusses der Z. 4, des hinter niuuns stehenden Halbverses, erscheinen. Ich käme
dann auf noh paum niheinig noh pereg niuuas. noh . . ., wie schon KHof-
mann, Germ. 8, 272 vorschlug, und gewönne
zugleich Einführung aller Halbzeilen
4 — 10 durch noh; mich
wenigstens stört die Trennung der drei noh vorher und
nachher durch ni empfindlich.
Aber ich sehe keine Möglichkeit einer passenden Er-
gänzung der Vorderhälfte von
V. 4. Die Langzeilen 2 — 5 besitzen für ihre Doppel-
glieder stets
ein Verbum: seein müßte
daher auch von dem Subjekt des ersten
Halbverses ausgesagt sein. Einzelwesen, die leuchten, gibt es aber außer Sonne,
Mond und Meer nicht, also hätte hier toieder ein niheinig oder etwas
Ähnliches
stehen müssen. Unschön und armselig wäre jedoch der
Schluß zweier einander
folgenden ersten Hémistiche mit niheinig, wie der durch vdHellen
vermutete: noh
paum nohheinig
noh pereg niuuas, noh suigli tungal nohheinig. Gegen Kögeis
letzte Rekonstruktion (Grundriß3
91), die
denselben Grundgedanken verfolgt, den
ich entwickelte, muß ich eimvenden, daß sie die Zahl der Stellen, an denen der
Abschreiber fehlging, ebenso häuft wie RHeinzel, Zs. f.
die österr. Gymn. 1892,
745. AHeuslers
Vorschlag (Anz. 22, 252) für V. 3 noh paum einig noh pereg
niuuas berücksichtigt nicht das ni noh und mein ehemaliger für V. 4 noh . . .
einig nicht das doppelte h der Hs.
Was die Brüder Grimm ergänzten ni
sterro
nohheinig, streitet
wider die Gesetze der Allitteration, und
ganz undiskutierbar
sind Greine noh paum noli pereg noh pulga niwas ni sand nohheinig oder Pipers
(Älteste Litteratur 139)
noh paum noh
pereg niuuas noh pah enig. Müllenhoff
schrieb
ni suigli sterro nohhein
β nistein, verb, von Gräler
7 marco
8 uuiht Lachmann und Wackernage.l, ZfdPh. 1, 303, iuuuiht Hofmann und
Grein ·
enti nur Z. 12 vor spahida ausgeschrieben, sonst regelmäßig
durch die
tironische
Sigle η vertreten 10 q vor die Zeile gerückt n
dar — auh tilgten die
Brüder Grimm » ♦uuorahtos; darauf beginnt Bl. 66» 13
for.pi " »uurchanne
R77
WB=44=Würzburger
Beichte
Würzburger Beichte
(WB)
Überlieferung: Würzburg, Universitätsbibliothek M.p.th.f.
24 f. 1
a-
lb.
Die Handschrift, Nr. 85 der früheren Dombibliothek, im Format 26 χ
16,5 cm
umfaßt 49 Blätter in sieben Lagen. Sie
wurde in der Mitte des
9. Jahrhunderts
in Würzburg geschrieben und enthält die Homilien des
heiligen Caesarius von Arélate. Auf den urspünglich leeren Seiten la,
1b steht von einer Hand des ausgehenden 9. Jahrhunderts in 26 bzw.
22 Zellen
eine volkssprachige Beichte. Der äußere Rand der Vorderseite
ist so stark abgegriffen, daß einzelne Schlußwörter nicht mehr ganz
sicher zu lesen sind. Vermutlich ist die Beichte Abschrift.
Inhalt: Es handelt sich um eine
etwa 350 Wörter umfassende Beichte.
Sie gliedert sich in die Einleitungs- und Empfängerformel, das Sün-
denbekenntnis und die abschließende Bitte um Reinigung. Im Verhält-
nis zu den anderen althochdeutschen Beichten steht sie sehr verein-
zelt. Sie ist nach einer lateinischen Vorlage (Othmarus ad discípulos,
abgedruckt bei Wasserschieben, L.W.H., Bußordnungen, 1843, 437,
Morinus, J., Commentarius
de sacramento poenitentiae,
1702, 570a,
573b) gearbeitet und zeigt daher deutliche Spuren lateinischen Ein
flusses. Sie dürfte
in der Mitte des 9. Jahrhunderts
entstanden sein.
Der Dialekt ist altostfränkisch
(Infinitive ohne n, ente). Einige
Formen eines altfränkischen,
an das Altniederdeutsche grenzenden
Dialekts könnten
von einem Schreiber herrühren
(mi, di, unbiderviu,
sinen, den inteiz, almahtige, unarloubidiu, uuisada, drago, uurdun,
diorerun, unsubrun gidanchun?, unnuzun spellun?, heilega).
Ausgaben: Eckhart, J.G., Commentarii de rebus Franciae Orientalis,
2 1729, 940; Steinmeyer, E.V., Die
kleineren althochdeutschen Sprach-
denkmäler,
1916, Neudrucke
1963, 1971, 316-317, Nr.
44.
Literatur: Baesecke, G., Die
altdeutschen Beichten, PBB 49
(1925),
258; Ehrismann, G.,
Geschichte der deutschen Literatur, Teil 1 2. A.
1932, Neudruck
1966, 319; Hofmann, J., Zur Würzburger Beichte, PBB
(Halle)
76 (1955),
534; Bischoff, B., Paläographische Fragen deutscher
Denkmäler
der Karolingerzeit, Frühmittelalterliche Studien 5 (1971),
113.
WB=44=Würz burger Beichte
316
XLIV. WÜRZBURGER BEICHTE
Trohtine gote almahtigen bigiho1
mina sunta unta2 sinan heilegon
ente di gotes scalche fona diud ih
bigonda furata,3 daz ist in gidancun,
in uuortun, in uuerchnn:
in eidsuurtin, in fluohun, in bisprahun. in4
unnuzan uuortun; in
hasze, in abulge, in abunste, in lusti, in chcle-
6 giridu,5 in elafe ente8
in unsubrun gidanchun, in sgahungu mines
xnuptes umbe
unarloubidiu, in lustin ougono, in uuillelustin, in Instili"
orono ; in sarphi armare 8 ih uuisada drago
inbisparta in carear,
ih
furgoumolosta9
gestin irò fuozi uuasge, ente unmahtiga10 dragor
giuuisota danne ih scolta, ent ungezumftiga11 noles alleino ente
alen-
10 gomo muote12 illùder nigiladota ci gizumphti.
danna ih scolta faste,
inbeiz, ente danna
uurdun gilesan heilego lection in dero
chirihun. mit
unnuzun13
spellun ente mit itelen so uuas ih bifangan. singento ode
betento uuola osto
italiu ente unbideruiu gidahta, unte in goumun
nisprah14
diude heilega enti guotiu15 iiuarun, nobe oftor huorlusti-
16 giù ode bispraha sprah ih. ih iiho16
óuh gote ioh17 di18 gotes19 scalche
minan ungiloubun, heidangelt, diuba,
manslahta, huor ubar niez
en
demo lihamen20
ente in demo muote. ih teta ubarhiuui, girida in fre-
miden sahhun. ih quath
luggi21 uricundi, ih teta eidsuurt. ih biuuai
mih in nozilun ente in
uierfiuozun,22 ih giframita uncusg imo site sodo-
20 mitico ente mih rinento in minan lidin in lusti ubilero gitrogo, ih biuuai
mih fora23
ubilero lusti ente daz ih mit minan ougun gisah daz mi ur-
loubit niuuas. ih furgoumolosota24 gihore gotes gibot. italiu ente un-
bideruiu25 sprah ih mit diude ih scolti guotiu sprehe,
ent mit minan
hantun
uuorhta daz ih niscolta uuirchen. ih fergoumolosata daz ih
25 seuldie uuas. mit minan fuozun gien ih26 dar in urloubit niuuas. ih gisaz
darà ih gangen scolta, daz ih uuollenter ode niuuollenter, uuizenter27
ode niuuizenter gidahta uuider
gotes uuillen ode sprah ode uuorahta
1 bigiho] b aus ρ radiert s unta wahrscheinlicher als unti: so aucìi Bessel
3 diudihgbigonda fursta: die Worte wirken
mißverständlich, weil 'in voran-
gehendes qune feci entweder
der Vorlage gefehlt hat oder vom Übersetzer ausgelassen
wurde *
in fehlt 3 ingchelegiridu, am ersten g radiert · Ente 7 lus-
ti 8 armano B «6er
incarcar. ih fur (goumolosta) steht von anderer Hand
plocucio sermonum 10 u»mahtiga u ungezuf.·»» tiga
12 muote] nur m
noch sichtbar 1S
un."uzun u
sprah] raus Ansatz von
a korr. ís gótiu
18 uuiho " uuoh. Diese beiden uu für i lassen sich begreifen, wenn man an-
nehmen darf, daß das i der Vorlage die stark einem y ähnelnde Gestalt hatte,
welche dreimal auf Bl. 43>> des Kölner Kodex CVI aus
dem Atifang des 9. Jh.
(W Arndt, Schrifttafein 23
(1898) Λ>. 39)
erscheint tind dort von einem ältern Schrei-
ber herrührt, der die Lücken der Hs. ausfüllte: sie
konnte leicht für y =w genommen
und datin von dem Kopisten mit uu vertauscht
werden 1S di] nur d
noch zu
lesen lf sinen Eckhart; jetzt isf nichts melir zu
sehen als die Spur der unteren
Rundung eines g: darum und i?n Hinblick auf Z. 2.33 schrieb ich mit Bessel gotes
20 lihamen] a zweifelhaft, aber wahrscheinlich 2l
Scherers Änderung zu luggm
ist unnötig " uicrfiuozun]
hinter l ist die Lesung unsicher 23 fora = pro
'entsprechend' der Vorluge: Schcrer
änderte zu fona 2i Bl. 1»> Ih fur {soweit
vor d\e Zeile gerückt) ggomolosota 25 unbideruiu] un fehlt am Zeilenanfang
26 vgl. ESievers, Beitr. 19(1894), 548/. " uuizenter zweimal}
579
WB=44=Würzburger Beichte
XLIV. WÜRZBURGER BEICHTE 317
uuider1
minemo heite in uberaze, in ubertrunchini, in spiimene, in
notnunfti, in abulge, in hasze,2 in
luginu, in meszumphti, in uilo-
80 sprahu, in luginu, in runizenne, in ungihorisamidu, in sgerne, in bluote
gislizzenemo fona diorerun, in freuuiden3 mines4 naisten ungifores6
ente andero imzalahaftliho sunta : elliu in luttero bigihti trohtine gote
almahtige ente sinen heilegun ente di gotea man biîah. *6 mina sunta,
de ih gifrumita,
giluttiri dar uona demo heilegen reue dez brunnen. *e
35 ente after dero uuidersahhungu7
ode den inteiz dez gilouben: in
gidancun, in tatin, in
uuortun managiu ente unerrimitiu sint mino
sunta.
1 .uuider. über unterstrichenem in, dem
ein Punkt folgt * ha.'ze
3 freuuiden] f aus
r korr. * sines, verb, von Scherer 5 ungifores] hier
kann ein alter Monophthong der Vorlage
erhalten oder aber nur ν über o {vgl.
gôtiu Ζ. 14)
vergessen sein * keine Lücken in der Hs. 7
uuJdersahhungu
WK=6= Wei Ben burger Katechismus
Weißenburger
Katechismus (WK)
Überlieferung:
Wolfenbüttel,
Herzog August Bibliothek Cod. Guelf. 91
Weißenburg
f. 149b-150b, 152b-154b.
Die nach einem Vermerk auf Blatt la im 14. Jahrhundert
in Weißenburg
befindliche Handschrift vom Format Oktav umfaßt 175 Blätter und
ein
ungezähltes Blatt. Sie ist eine im 9. Jahrhundert in Weißenburg
geschriebene Sammelhandschrift,
welche aus fünf
oder sechs ur-
sprünglich
selbständigen
Teilen besteht (Blätter 1-24; 25-88; 89-103;
104-126; 127-160; 161-175). Im fünften Teil wurde das ursprünglich
leere Blatt 127a mit Stellen aus dem Johannesevangelium
beschrieben.
Blatt 127b enthält
ein Gedicht des Damasus und danach Incipiunt
cañones co ncor dation
um (Bl. 128a) de omnibus epistolis apostoli Pauli.
Auf den Seiten 130a bis 148a finden sich die Inhaltsangaben der
paulinischen Briefe, auf Blatt 148b Vergils Geórgica 1, 231-244, auf
Blatt 149a eine Eintragung über die zehn ägyptischen Plagen. Es
folgen Incipit de
septem gradus ecclesiae, Fragen und Antworten über
Meßopfer
und Taufe. Auf Blatt 149b steht das Vaterunser, dessen
Erklärung
und ein Verzeichnis der Todsünden
in der Volkssprache, auf
Blatt 150b die Auslegung, des Vaterunsers lateinisch, auf Blatt 151b
Symbolum apostolorum bzw. fides
omnium recte credentium lateinisch,
auf Blatt 152b das apostolische und athanasianische Glaubensbekennt-
nis sowie das Gloria in excelsis in der Volkssprache. Auf Blatt 154b
unten beginnen Anfänge
und Schlüsse
der Homilien in evangelia und in
Ezechielem Gregors des Großen.
Den Beschluß
bildet auf den Blättern
159a bis 160b ein unbeholfenes lateinisches Gedicht, das mit dem
Verrat des Judas einsetzt und die Geschichte Petri bis zu seinem
Kreuzestod berichtet. Die einzelnen Bestandteile rühren von verschiede-
nen, einander sehr ähnlichen
Händen
des frühen
neunten Jahrhunderts
her. Die volkssprachigen, durch zwei ähnliche lateinische Stücke
getrennten Teile sind von derselben Hand geschrieben. Einige Male
sind Wörter
und Wortformen meist am Rande glossiert und mit einem
eigenartigen Zeichen versehen.
Inhalt: Das als
Katechismus (Eccard: catechesis) bezeichnete, insge-
samt mehr als 1100
althochdeutsche Wörter
umfassende Denkmal enthält
eine Zusammenstellung der wichtigsten Bestandteile der christlichen
Lehre. Das Vaterunser bringt zuerst den bloßen Text, dann jede der
sieben Bitten mit einer Erklärung, welcher die Paternoster ausleg ung
des Sacramentum Gelasianum zugrundeliegt.
Ihm folgt eine Aufzählung
von zwanzig Hauptsünden nach
Galater 5, 19-21, in
welche auch zwei
dort nicht enthaltene Adjektive eingefügt wurden. Danach kommt das
apostolische Glaubensbekenntnis nach dem ordo Romanus (Textus
receptus) und danach das
athanasianische Glaubensbekenntnis. Den
Schluß
bilden Gloria in excelsis und laudamus, welche sonst in
althochdeutscher Übertragung
nicht überliefert
sind.
Der Weißenburger Katechismus wurde
vermutlich durch die Admonitio
generalis Karls des Großen
von 789 veranlaßt, welche bereits Vater-
unser, Hauptsündenaufzählung, apostolisches
Glaubensbekenntnis und
Gloria patri zusammenstellt. Vermutlich wurde der Katechismus
unmittelbar darauf geschaffen. Seine einzelnen Teile dürften wegen
ihres unterschiedlichen Stiles (Vaterunser verhältnismäßig frei und gut
gelungen übersetzt,
athanasianisches Glaubensbekenntnis inter-
linearversionsartig,) verschiedene Verfasser haben, deren Arbeiten im
Weißenburger Katechismus nur vereinigt
wurden. Dies könnte 790 in
Worms geschehen
sein (str.). Der Dialekt ist altsüdrheinfränkisch
(häufige
ua, inlautende dh). Der Lautstand ist älter als der Otfnds
(anlautendes h vor
Konsonanten, auslautendes m, au).
581
WK=6=Weißenburger Katechismus
Ausgaben:
Eckhart, J.G., Incerti monachi Weissenburgensis catechesis
theotisca, 1713; Enneccerus,
M., Die ältesten
deutschen Sprachdenk-
mäler, 1897, 21-28 (Faksimile); Steinmeyer, E.V., Die
kleineren
althochdeutschen Sprachdenkmäler, 1916, Neudrucke 1963, 1971, 29-34,
Nr. 6 (Die
den Glaubensbekenntnissen und dem Gloria beigegebenen
lateinischen Texte stehen nicht in der Handschrift).
Literatur: Ehrismann, G., Geschichte der deutschen Literatur, Teil 1
2. A. 1932, Neudruck 1966, 306; Bischoff, B., Paläographische Fragen
deutscher Denkmäler
der Karolingerzeit, Frühmittelalterliche Studien 5
(1971), 117 f.; Köbler, G., Verzeichnis der Übersetzungsgleichungen
der kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, 1971; Smet, G. de,
Zum Weißenburger Katechismus, FS Boor, H. de, 1971, 39; Adam,
B.,
Katechetische Vaterunserauslegungen, 1976.
582
WK=6=Weißenburger Katechismus
29
VI. WEISSENBURGER KATECHISMUS
Fater unser, thu in himilom bist, giuuihit si-nanio thin, quaeme
richi thin, uuerdhe uuilleo thin, sama so in himile endi in erthu.
Broot unseraz emezzigaz gib uns hiutu. endi farlaz uns sculdhi
unsero, sama so uuir farlazzem scolom unserem.1 endi nigileidi
5 unsih in costunga. auh ariosi unsih fona ubile.
Fater2 unser, thu in
himilom bist, giuuihit si ñamo thin.
Gotes
ñamo ist simbles giuuihit: auh3 thanne uuir thiz quedhem, thanne
bittern uuir, thaz sin namo in uns mannom
uuerdhe giuuihit thuruh
guodiu uuerc.
10 Quaeme richi thin.
Richi gotes ist simbles endi eogihuuar: thes
bittern uuir
thoh, thanne uuir thiz quedem, thaz gotes richi si in uns
endi thes diufles giuualt uuerdhe arfirrit fona uns.
Uuerdhe uuillo thin, sama so in himile endi in erthu. Thes
sculun4 uuir got simbles bitten, thaz sin uuilleo uuerdhe samalih
15 in erdhu in mannom, soso her ist in himile in engilom, ei thiu thaz
man in erthu sinan uuilleon giuuurchen megin, sama so engila in
himile magun.
Broot
unseraz emetzigaz5 gib uns hiutu. Allo mannes thurfti sintun
in themo brotes ñamen gameinito, thero er ei thesemo antuuerden
20 übe bitharf. bi thiu seal man dago gihuueliches
thiz gibet6 singan,
so huuer so uuili, thaz imo got gidago sinero thurfteo helphe.7
Indi8 farlaz uns9 sculdhi unsero, sama so uuir farlazzem scolom
unserem. So10 huuer so thiz quidhit, so bitharf,
thaz er so due, so
her quithit, huuanda her fluochot imo mer, thanne her imo guodes11
25 bitte, ibu her so niduat,12 so her quidhit: huuanda so huuer
so
andhremo arbolgan ist endi thiz gibet13 thanne
singit, ther bidit imo
selbemo thanne ubiles.
Indi nigileiti14 unsih in costunga. Nileitit got eqmannan in ubilo
thohheinaz, uzzar thanne her then man farlazzit,
so ist her sar in
30 costungom. thaz meinit thaz uuort, thaz her unsih nifarlazze, ci thiu
thaz uuir in ubil gileitte niuuerdhen.
1 unserem] über dem ersten e ein akzentartiger
Haken, der auch sonst zuweilen
vorkommt *
Absätze bis Z. 57 nicht in
der Hs. « Bl. 150» auh * scu-
lun] es ist
mir zweifelhaft, ob die Tintenspur oben
am zweiten Balken des η An-
satz eines m oder Rest eines radierten Striches ist;
sicher aber liegt nicht Korrektur
von η owe r vor, wie Piper behauptete * em&zigaz β gib& 7 helphe,
8 Indi hier und Ζ. 28
gegen sonstiges endi (Z. 47 einmal enti) gehört, tvteòcherer
sah. dem Schreiber
an, der Initialen in seiner Vorlage nicht eingetragen fand
9 das nach uns am Zeilenschluß
stehende, zähnliche Zeichen ist das sonst am
Anfang der einzelnen Bitten links befindliche, der Abbreviatur für er gleichende
Paragraphenzeichen, das hier an den rechten
Band geriet 10
so scheint durch
einen Bogen über s zu So korr. » guodes] o at» Te korr.
" duatj a aus
o korr. " gib& u gileiti] ti aus überpunktiertem di radiert
583
WK=6=Weißenburger Katechismus
30 VI. WEISSENBURGER KATECHISMUS
Auh ariosi unsih fona ubile.1 In thesenio2 uuorde ist bifangan
alierò ubilo gihuuelih, thero manne giterian megi. bi thiu so huuer
so thiz gibet3 hluttru muatu singit, gilouban4 seal her, thaz inan got
35 thanne gihorie: huuanda her nibitit thar ana ellies
eouuihtes, nibu
thes got seibo5 giboot ci bittanne, endi thar sintun thoh allo mannes
thurfti ana bifangano.
Ista siint6 criminalia peccata, per quae7 diabolus mergit homines
in
infernum.8
40 Uitia carnis.
acusti thes lichamen. Inmunditia. unhreinitha. Fornica-
tio. huar. Luxuria. firinlusti. Idolorum9 seruitus. abgoto theonost.
Ueneficia. eittarghebon.10 Inimicitia. fiantscaf. Contentiones. baga.
Emulationes. anthruoft. Irae. nidha. Rixae. secchia. Dissensiones.
fliiz. Sectae. striiti. Inuidia. abunst. Obstinatiis,
einuuillig.11 Homicidia.
45 manslagon.10 Anxius. angustenter. Ebrietas. truncali.12 Adulteria.
merhuara. Furta. thiubheit.
Gilaubiu13 in got fater almahtigon, seepphion himiles enti erda.
Endi
in heilenton Christ,
suno sinan einagon, truhtin unseran.14 Ther
infanganer ist fona heilegemo15
geiste, giboran fona Mariun magadi,
50 giuuizzinot16 bi pontisgen Pilate, In cruci bislagan, toot endi (bigraban.
Nidhar steig ei helliu,
in thritten17 dage arstuat fona tóotem, Us steig ci
himilom, gisaaz18 ci cesuun gotes fateres
almahtiges, thanan quçmendi
ci ardeilenne quecchem19 endi dóodem. gilaubiu in
atum uuihan,
uuiha ladhunga20 allicha,21 Heilegero gimeinidha, Abláz sundeono,
55 Fleisges arstantnissi, Liib euuigan. amen.
1 ubile, 2 thesemo] o scheint aus Ansatz von u gemacht 3 gib&
• BI. lsiO1» gilouban * se!bo · β 7 ρ quos, aber o durchstrichen
* inferno · Idolo 2(. 10 übersetzt ist, als
stände uenefici und homieidae.
Kögcls Versuch, die deutschen Formen als
Infinitive zu fassen, scheitert schon
daran, daß die von
ihm aus Gallee beigebrachte Parallele
durch Wadslein
14, 17 beseitigt
wurde ll
Obdistinatus. eimiuillig; Am
linken Band ein
Glossenzeichen » trunclai 13 BI. 162b z. 20 Gilaubiu u
unseran]
s
aus Korr. 15
heilegemo] das dritte e korr. aus ο 1β gihuuizzinot:
Scherer
vermutete ghiuuizzinôt 17 thrittenl ri aus Korr. 1β gisaaz] über g
und am linken Rand ein Glossenzeichen " qviecchG | 20 am linken Rand
Glossenzeichen,
am untern samanunga
mit Glossenzeichen davor " BI. 153»
allicha
Credo in deum
patrem omnipotentem, creatorem caeli et terrae.
et in Iesum Christum, filium eius unicum, dominum nostrum, qui
conceptúe est de spiritu sancto, natus ex
Maria virginè; passus sub
Pontio Filato,
crucifixus, mortuus et sepultus. descendit ad inferna,
5 tertia die resurrexit a mortuis,
ascendit ad cáelos, sedet ad dexteram
dei patris omnipotentis,
inde venturus iudicare vivos et mortuos.
credo in spiritum sanctum, sanctam ecclesiam
catholicam, sanctorum
communionem, remissionem
peccatorum, carnis resurrectionem, vitam
aeternam. amen.
584
w\=6=fceiiienburger Katechismus
VI. WEISSENBURGER KATECHISMUS 31
So1 huuer so uuilit
gihaldan uuesan, fora allu thurft2 ist,
thaz er
habe allicha gilauba. Thia3 uzzar eogihuuelih alonga endi ganza
gihalde, ano ibu in euuidhu faruuirdhit. Gilauba allichu4 thisu ist,
thaz einan got in thrinisse endi thrinissi in einnissi
eremes, Noh
60 nigimisgente thio gomoheiti5 noh thea6
cnuat citeilente. Andher
ist giuuisso gomaheit fateres, andher sunes,7 andher thes heilegen
geistes, Uzzar fateres endi sunes endi
heilegen geistes ein ist gotchundi,
gitili diuridha,8 ebaneuuigu
craft. .Huueolih fater, sulih sún, sulih ther
heilogo geist. Ungiscaffan fater, ungiscaffan «un, ungiscaffan endi
65 ther heilogo geist; Ungimezzan fater, ungimezzan sun, ungimezzan
ther heilogo geist; Euuig
fater, euuig sun, euuig heilogo geist: Endi
thoh nalles thri euuige,9
uzzar einer ist euuiger, So nalles thri un-
giscaffene noh thri
ungimezzene, uzzar einer ist ungiscaffaner endi
einer ungimezzener.10 So sama almahtigo fater, almahtigo sun,11
70 almahtigo12 endi heilago geist, Endi thoh
nalles thri almahtige,
uzzar einer ist almahtiger.13 So sama got fater, got sun, got
heilago14
geist, Endi nalles thoh thri gota, uzzar einer ist got.
1 davor die Ζ.
Quicumque uult saluus esse. &
reliqui (doch
könnte dies
Schluß-i auch ein mißratenes a sein) a thurft,
nicht thurfti oder thurfit
{Schnurre thurftit ist unmöglich): das t hat
hier und in craft Ζ. 63
eine Ge-
stalt, welche sehr häufig im lat. Text der SGaller Benediktinerregel begegnet;
der wagerechte Strich des t wurde nach links unten
umgebogen, so daß er eine
bis zur Mitte des senkrechten Balkens
reichende Schleife bildet 3 mit den großen,
rot
angemalten Buchstaben begiiint im Symbolum Quicumque stets eine neue Z.
* darüber au, das gewiß nicht deutsches auur bezeichnet;
vielmehr wurde das
unübersetzt gebliebene lat. autem nachgetragen
6 gomoheiti! · daneben
am rechten Rand mit Glossenzeichen eouuist 7
sunes! β diuridha!
9 euuige! 10 rechts am Rand ein
Glossenzeichen ll sun!
" Bl. 153b
almahtigo 13
almahtiger auf freiem Raum der vorangehenden Z. u heilago]
a aus o korr.
10 Quicumque vult salvus esse, ante omnia opus est, ut teneat catho-
licam fidem. Quam nisi quisque integram
inviolatamque servaverit,
absque dubio in aetermim peribit. Fides autem catholica haec est,
ut unum deum in trinitate et trinitatem in mutate veneremur,
neque
confundentes
personas neque substantiam separantes.
Alia est enim
15 persona patris, alia filii, alia spiritiis sancti, sed patris et filii et spiri-
tus sancti una est divinitas, aequalis gloria, coaeterna molestas. Qualis
pater, talis filius,
talis spiritus sanctus. Increatus, pater, increatus
filius, increatus et
spiritus sanctus; immensus pater, immensus filius,
immensus spiritus
sanctus; aeternus pater, aeternus
filius, aeternus
20 spiritus sanctus : et tarnen non tres aeterni, sed unus aeternus, sicut
non tres increati nee tres immensi, sed unus increatus et
unus immensus.
Similiter omnipotens pater, omnipotens
filius, omnipotens et spiritus
sanctus, et tarnen non tres omnipotentes, sed unus omnipotens. Ita
deus pater, deus filius,
deus spiritus sanctus, et tarnen non tres cui,
25 sed unus est deus. Ita dominus pater, dominus
filius, dominus spiri-
tus sanctus, et tamen non
tres domini, sed unus est dominus: quia
585
WK=6=Weißenburger Katechismus
32 VI. WEISSENBURGER KATECHISMUS
So sama truhtin fater, truhtin sun, truhtin heilago geist, Endi
thoh nalles thri
truhtina, uzzar einer
ist truhtin: Huuanda
so
75 selp einezem eina eogihuuelicha gomaheit got endi truhtin ei
gigehanne fona thera
christinheiti1 uuarni.ssi ginotames,2 So sama
thri gota erdho truhtina ei quedhannethiu rehta christinheit farbiutit
edho biuuerit.3 Fater fona niuuuihtu4
ist gitan noh giscaffan noh
giboran,5 sun fona fatere einemo
ist nalles gitan noh giscaffan,
80 uzzan giboran,5 Heilago geist fona fatere endi
sune nalles gitan noh
giscaffan noh giboran, uzzar arfaran. Einer giuuisso
fater, nalles
thri faterà,6 einer sun, nalles thri
suni,7 einer heilago geist, nalles
thri heilage geista. Endi in theseru thrinissi niuuuiht
eriren erdho
afteren,
niuuuiht meren erdho minneren, Suntar allo thrio heiti
ebane-
85 uuigeim sint endi ebangiliche,8 Sothaz ubar al, so giù obana giquetaii9
ist, thaz thrinissi in einnisse endithaz einnissi in thrinissi ci erenne si.10
Ther uuili giuuisso heil uuesan, so fona thrinisse henge edho farstande.11
Suntar notthurft ist ei euuigeru heili, thaz in fleiscnisse
gihuuelih truhtin unseran heilanton Christ12 gitriulicho gilaube.
1 christinheiti]
c aus Ansatz von χ 2 ginotames] «6er
es ein Glossenzei-
chen 3 neben thiu — biuuerit am linken Hand zwei
Glossenzeichen *
nullo
wurde fälschlich als Neutrum angesehen 5 giboran] an beideynal
in Ligatur.
Die Worte sun — giboran sind
zwischenzeilig nachgetragen; sie waren ausgelassen,
weil das Auge des Schreibers von einem giboran zum
andern übersprang
• faterà! 7 suni! 8
ebangiliche] liehe am
Zeilenschluß aus Raum-
mangel übergeschrieben β giqu&un 10
si am Zeilenschluß aus Raummangel
übergeschrieben n edho farstande als besondere Z., stark
eingerückt; vor edho
ein Glossenzeichcn 12 heilantan christes : doch befindet
sich über dem letzten
8 ein schräger bis zur darüberstehenden Zeile hinaufreichender Strich,
der mög-
licherweise die Silbe es tilgen sollte, heilantan statt des normalen schwachen
heilanton könnte geschrieben sein unter
Einfluß des vorangehenden unseran oder
des a der
Mittelsilbe. Der Übersetzer las oder glaubte zu lesen in carnatione
quisque dominum nostrum Iesurn Christum. Ich halte diese von Scherer
abge-
lehnte Konjektur für leichter als die von ihm empfohlene infleiscnissi
gihuuelih
truhtines unseres heilanten Christes: denn weshalb der Genetiv truhtines
unseres
heilanten mit dem Akkusativ verlauscht
wäre, läßt sich nicht absehen
sicut
singillatim unamquamque personam deum et dominum con-
fiteri Christiana veritatc compellimur, ita tres déos aut dominos di-
cere catholica religione
prohibemur. Pater a nullo est factus noe
30 creatus nec genitus, filius a patre solo est non
factus nec creatus,
sed genitus, spiritus sanctus a patre et
filio non factus nec creatus
nec genitus, sed procédons. Unus ergo pater, non tres patres, unus
filius, non tres filii, unus spiritus sanctus, non tres spiritus saneti.
Et in hac trinitate nihil prius aut posterius, nihil
maius aut minus,
35 sed totao tres personae coaoternae sibi sunt et coaequales, ita ut per
omnia, sicut iam supra dictum est, et trinitas in imitate et imitas
in trinitate veneranda sit. Qui vult ergo salvus esse, ita de trinitate
sent i at.
»Sed necessarium est ad aeternam salut em, ut iiicarnatioiicm quoque
40 domini nostri Jesu Christi fideliter oredat. Est ergo fides recta, ut
586
WK=6=Weißenburger Katechismus
VI. WEISSENBURGER KATECHISMUS 33
90 1st1 giuuisso gilauba rehtiu, thaz2 gilaubames endi biiehames, bi
thiu truhtin unser heilanto Christ, gotes sun,3 got endi man ist. Got
ist fona cnuati edho4 samanuuisti fateres
er uueroldem giboran, endi
man ist fona cnuati muater in uuerolti giboran:5
Thuruhthigan got,·
thuruhthigan man, fona selu redhihafteru endi
mannisginimo fleisge
95 untaruuesenter,7 Ebaner fatere after gotcundnisse,8
minniro fatere
after mennisgi. Ther thoh thiuuidero si got endi man,9 nalles zuuene
thiuuideru,10 suntar eino ist
Christ, Einer auur nalles gihuuerbithu
thera gotcundhi
in fleisg, sundar arhabani thera mennisgi in gode,u
Einer giuuisso
nalles gimiscnissi thera cnuati, suntar einnissi thera
100 heiti. Thoh so sama so thiu sela redhihaftiu endi lichamo einer
ist
man,12 so got endi man einer
ist Christ. Ther gimartorot ist bi
heili unsera,13 nithar steig ei helliuuizze endi arstuant fona totem,
Uf steig14 ei himilom,
sizzit ei cesuun gotes fateres
almahtiges, Thanan
cumftiger ei suananne lebente
endi tote.16 Ci thés cumfti alle
105 man ei arstandanne eigun mit
lichamon iro Endi geltanti eint
fona gitatem16 eiganem redina: Endi17 thio guat18
datun, farent
in euuig liib, Endi thie ubil datun,19 in euuig
fuir. Thisu ist gilauba
allichu,20 thia nibi eogihuuelihher triulicho
endi fastlicho21 gilaubit,
heil uuesan nimag.22
1 BI. 154» Ist · darauf uviir durchstrichen 3
sun! · edho] über e
und am rechten Band ein Glossenzeichen β neben
der Zeile muater —
gi-
boran ein Glossenzeichen am rechten Rand · got!
7 untaruuesentor.]
uuesenter. auf den rechten Band hinausgeschrieben β gotcundnisse! β man!
10 thiuuideru! u neben der Z. in
fleisg — gode rechts ein Glossenzeichen
am Rand. I. god Scherer " man! " unsera! n steig] s aus Ansatz
eines andern Buchstaben xi neben der Zeile Thanan — tote rechts ein Glossen-
zeichen am Rand " gitatem "
BI 154b Endi 18
göat » datun] d aus t
korr. Vielleicht ist auch nach ubil ein a radiert 20
allichu ! 21 darauf
ist ni aus-
gestrichen; am linken Rand ein Glossenzeichen " sodann expt fides catli
credamus et
confiteamur, quia dominus noster Iesus Christus, dei
filius, deus et homo est. Deus est ex substantia patris ante saecula
genitus, et homo est ex substantia matris in saeculo natus: perfectus
deus, perfectus homo, ex
anima rationali et humana carne subsistens,
45 aequalis patri secundum divinitatem, minor patre secundum huma-
nitatem. Qui licet deus sit et homo, non duo tarnen, sed
unus est
Christus, unus autem non conversione divinitatis in cameni, sed
assumptione humanitatis
in deum, unus omnino non confusione sub-
stantiae, sed unitate personae.
Nani sicut anima rationalis et caro
50 unus est homo, ita deus et homo unus est Christus. Qui passila est pro
salute nostra, descendit ad inferas et resurrexit a mortuis,
aseendit in
cáelos, sedet addexteram dei
patrisomiiipotontis, inde venturusindicare
vivos et mortuos. Ad cuius adventuni omnes homines resiirgere
Imbelli cum corporilms suis et reddituri sunt de faetis proprii*
ra-
5r» tioiiem: et qui bona egerunt. ibiml in vilain aelernam. »jui vero mala.
in ignem aeternum.
llaee est tides eatliohVa. .|iiam nisi ι,ιιιμ,ιι«·
fidéliser finiiiteniiie < rediderit. salviis esse mm potent.
587
WK=6=Weißenburger Katechismus
34 VI. WEISSENBURGER KATECHISMUS
110 Guatlichi1 in hohostem gote Endi in eidhu fridhu mannom guates
uuillen. Lobomes thih, Uuelaquedhemes dhir, BetomesHhih,
Hrua-
mames thih. Thancomes thir thiiruh michila guatlichi3
thina.
Truhtin got, cuning himilisger, Got fater
almahtiger, Truhtin suno
einboraner4 Heilanto Christ, Truhtin got, Lamp gotes, suno fateres,
115 Ther nimis sunta uueruldi,5 Ginadho uns. Ther nimis sunta uue-
ruldi, intfah gibet6 unser. Ther sizzis az cesuun fateres, ginadho
uns.
Bi thiu thu eino uuiho, Thu eino truhtin, Thu eino liohosto, Heilento
Christ, mit uuihen adume In guatlichi gotes fateres. Amen.
1 die großen Buchstaben, außer Christ, rot
angemalt 2 B&omes, dazu links
am Hand pitteines, dessen es auf einem
Glossenzeichen steht 3 neben der Z.
Thancomes — guatlichi
links am Band Glossenzeichen * einboraner] a aus
o korr. 6 neben
der Z. suno — uueruldi links
am Rand thu, vielleicht
mit rotem
Glossenzeichen davor β gib&
Gloria in
excelsis deo et in terra
pax hominibiis bonae voluntatis.
Laudamus te, benedicimus te, adoramus te, glorifieamiis te. Gratias
60 agimiis tibi propter magnam gloriam tuam. Domine deus, rex cae-
lestis, deus pater omnipotens, domine fili unigenite Iesu Christe,
domine deus, agnus dei,
filius patris, qui tollis peccata mundi, mise-
rere nobis. Qui tollis peccata mundi, suscipe deprecationem
nostram.
Qui sedes ad dexteram patris, miserere nobis.
Quoniam tu solus
65 sanctus, tu solus domin us, tu solus altissimus, Iesu Christe, cum sancto
spiritu in gloria dei patris. Amen.
58«
WM=24= Würzburger
M ark beschreib ungen
Würzburger
Markbeschreibungen (WM)
Überlieferung: WUrzburg,
Universitätsbibliothek
M.p.th.f. 66 f.
la-lb,
208 b.
Die prächtige Handschrift, Nr. 181 d der Dombibliothek Würzburg, im
Format 34 χ 24
cm umfaßt 208 Blätter in 27 Lagen, zweispaltig zu je
26 Zeilen
beschrieben. Sie enthält
in insularer Schrift des 9.
Jahrhunderts die Evangelien.
Auf der unteren Hälfte der Rückseite des vorgehefteten Blattes 1 stehen
mit goldenen und silbernen Buchstaben in acht Zeilen leoninische
Hexameter, denenzufolge Bischof Heinrich I. (995-1018)
die Handschrift
mit ihrem kostbaren Einband versehen ließ. Auf die leeren Teile des
Blattes la, Ib und
auf Blatt 208b trug eine schöne
Hand des 10.
Jahrhunderts modernisierend aus alter Vorlage zwei Markbeschreibun-
gen einspaltig in 26,11
und 22 Zeilen
bzw. 4 und 2 Absätzen ein. Die
volkssprachigen Wörter
sind nirgends abgekürzt.
Inhalt:
Die erste Markbeschreibung gliedert sich in Invocatio,
Publi-
catio, Narratio und Dispositio, Datierung und Namensunterzeichnung
des Schreibers. Der Gesamttext der auf den 14.10.779 datierten Urkun-
de 1st lateinisch.
Eingefügt
ist die volkssprachige Beschreibung von
vier Strecken der Gemarkung westlich des Mains. Sie besteht aus gut
60 volkssprachigen
Wörtern und einigen Namen.
Die zweite aus rund 200 Wörtern bestehende
Markbeschreibung ist
überschrieben
Marchia ad Uuirziburg.
Sie ist ganz althochdeutsch und
umfaßt den
gesamten Umfang der Mark, wobei nur vier Örtlichkeiten in
der zweiten Hälfte
der dritten Strecke der ersten Markbeschreibung
auch in der zweiten Markbeschreibung genannt werden (Brunniberg,
Druhireod, Moruhhesstein, Brezzuiunseo). Auch die Namen der Zeugen
sind nur zum Teil gleich. Ein Datum fehlt. Die Entstehungszeit ist
ebenso unsicher wie das Verhältnis der zweiten zur ersten Markbe-
schreibung.
Die Sprache ist altostfränkisch.
Ausgaben: Fries,
L., Historie der gewesenen Bischoffen zu
Wirtzburg
(1544) in:
Ludewig, J., Geschichtschreiber von dem
Bischoffthum
Wirtzburg, Frankfurt 1713,
397; Chroust, Α., Monumenta
palaeogra-
phica 5. Lieferung,
1902, 10 (Faksimile
von Urkunde B); Steinmeyer,
E.V., Die kleineren
althochdeutschen Sprachdenkmäler, 1916, Neudrucke
1963, 1971,
115-116, Nr. 24.
Literatur: Kossinna,
G., QF. 46 (1881 ),"
96; Ehrismann, G., Geschichte
der deutschen Literatur, Teil 1 2. A. 1932, Neudruck 1966, 350;
Schmidt-Wiegand,
R., Hammelburger Markbeschreibung,
Verfasserlexikon
2. Α. Bd. 3 1981, 427; Wagner, N., Christesbrunna
und Huohhabura.
Zu den althochdeutschen Würzburger
Markbeschreibungen, BNF N.F.12
(1977), 372.
coq
WM=24= Würz burger M ark beschreib ungen
115
XXIV. WÜRZBURGER MARKBESCHREIBUNGEX
1.
In nomine domini nostri Jhesii Christi. Notimi Mt omnibus sanctac
dei ecclesia* fidelibus, qualiter Eburhardus missus domni nostri Karoli
excellentissimi regis
cum omnibus obtimatibus et
senibus istius pro-
uinciae in occidentali parte fhmii nomine Moin marcham Vuirziburga-
fi rensium1
iuste discernendo et ins iurantibus illis subter scriptis op-
timatibus et senibus
circumduxit.
Incipientes igitur in loco, qui dicitur Otuuinesbrunno, danan in
daz haganina sol, danan in Herostat in den uuidinen seo, dannn in
mittan Nottenlóh, danan
in Scelenhouo. Isti sunt, qui in liis
-Ionie
•\ 0 supraseriptis
circumduxerunt et iuramento
sii mauerunt : Zótan,
Ephfo,2
Lantolt, Sigimiin. Runzolf, Diotmar, Artumar, Eburraat,
Hiltuuin, Eburkar,
Germunt, Arberaht, Folcger, Theotger, Theodolt.3
Incipiebant uero in
eodeni loco alii testes
preire et circumducere.
Id est fon demo Scelenhouge in
Hibiscesbiunta,4 danan in daz Ruot-
ili» gises houc, danan anan Amarlant, danan in Moruhhesstein,
danan
after dero clingun unzan Chistesbrunnon.5 Hucusque preibant- et
circumducebant et
iuramento firmabant, qui subter nominati sunt:
hoc est Batoli, Gerfrid, Haduger, Lanto,
Marcuuart, Vodalmaar,
Adalbrabt, TJtto, Hatto, Saraman, Hunger, Vuigbald, Aato, Eggihart,
20 Strangoli, Haamo, F rancho, Einstriit,
Gerhart, Gatto, Hiltiberaht,
Ruotberaht, Hanno,
"Nantger, Hunbald, Rihholi', Ramftger.
Incoati sunt uero tertii testes ducere et girum pergere peracto
iuramento. Ducebant ergo de loco, qui dicitur Chistesbrunno, anan
den rorinon «eo, danan in daz altuuiggi, danan in Brezzulunseo, danan
25 in de sundorun erdburg mitta, danan in Moruhhesstein, danan in
Druhireod, danan in Brunniberg, danan in mittan Moin. Haec loca
suprascripta circumducebant et preibant iuramento asstricti, ut iusti-
tiam non occultarent sed proderent," hi, qui subtcr positi sunt: Fred-
thant, Adalhart, Gerhart, Manuuin, Uualtger, Rooholf, Nordberaht.
¿y Zutto, Bernheie, Uualtheri, Ruo^er,7 Uuarmunt. Meginberalit.
Iterum alii testes, qui simul cum Fredthanto rfweebant·8 sociisque
eius de loco, qui dicitur Brezzili linceo, qui et ipsi fucrunt de 7>ago,
qui dicitur Padanahgeuue, eodem ritu, quo superili« dictum t-st, usquo
ad fluuium Moines. Et haec nomina eorum: Adalberaht, Batto, Ort-
3r, miin, Uualtberaht, Liutberaht, Berehtolf, Albuuin, Ruotger, Regin-
Aìnxììrh steht »iiiir/.il)iii^ii^«ïiisiuin in der tins Würz·
burg stammenden O s f order Us. Land. las. !I2 (Ahd. VU. 4. .V.I2, 2Γ>) ¿ /. Krplio ?
Roth 3 eo in thootger und tlieodolt nus io korr. * i'rihisti.'s: der
unsichere
Jiesaernngsvorschlag von
Roth * chistchrunnon β jidorrt
7 HL lb
T\ioUji'f\ die kursiv gedruckten HuchsUiben
hier und im folgenden durch einen Riß
zerstört
8 duevhant mit
Roth: für circumduvuhant reicht der Raum
nicht
WM=24=Würz burger M ark beschreib ungen
116 XXIV. WÜRZBURGER MARKBESCHREIBUNGEN
beraht, Cnûz, luto, Marcolt,
Gundeloh, Lello, Foleger,1 Hûnrih, Er-
manrih, Otfrit,2 Drahholf, Diedolt, Rahhant,
Fridurih, Gisalmar,
Dancrat, Lantberaht, Unuuan, Liutfrit.
Actum publiée in pago Uualtsazzi uocato et in finibus Badanah-
40 gouuono corani omnibus his, quorum nomina haec notitia in se
continet scripta. sub die .II. idus octobris saeta fuit.3 Anno .XII.0
regni domni nostri Karoli
gloriosissimi régis.
Ego Bernger
indignus presbiter hanc notitiam scripsi, diem et
tempus notaui.
2.
46 MARCHIA AD WIRZIBVRG.
In Rabanesbrunnon, nidarun halba
Uuirziburg, ostarun halba
Moines, danan in
Anutseo, danan in Blidheresbrunnon, danan in
Habuchotal, danan in daz
steinina houe, danan in den diotuueg, in
die huruuinun struot,
diu dar heizzit giggimada, danan in Pleihaha
60 in den steininon furt, danan
vffan Grimberg in daz Grimen sol, danan
in Quirnaha ze demo Geruuines rode, danan vffan Quirnberg ze dero
haganinun huliu, danan in den ostaron egalseo, dar der spirboum
stuont, danan in
Stacchenhoug, danan in Uuolfgruoba, danan duruh
den Frodthantes uuingarton mittan4 in die egga, sosa diu Rabanes
65 buohha stuont, oba Heitingesueld in mittan Moin in
die niderostun
urslaht5 surtes, in mitten Moin unzen den
brunnon, so dar uuesterun
halba Moines, vi in Brunniberg, in Druhiriod, in Druhiclingon, in
Moruhhesstafful,6
danan in Brezelunseo, danan in den diotuueg,7
danan in Eburesberg,
danan in Tiufingestal ze demo seuuiu, danan
60 in Huohhobura, danan in Ezzilenbuohhun, dar in daz houc in dero
heride, in
Gozoluesbah, danan in mitten Moin, auur in
Rabanes-
brunnon. So sagant,
daz so si Vuirziburgo marcha
vnte Heitingesuel-
dono, vnte quedent, daz in dero marchu si ieguuedar, Ióh chirihsahha
sancti Kilianes, ióh irono, ióh friero Franchono erbi.8
65 Diz sageta Marcuuart, Nanduuin, Helitberaht,
Fredthant, Heio,
Unuuan, Fridurih,
Reginberaht, Ortuuin, Gozuuin, luto, Liutberaht,
Bazo, Berahtolf, Ruotberaht, Sigifrid,
Reginuuart, Folcberaht. ·
1 forger 2 otfriht: Scherer schrieb Otfrit h 3
suit scheint aus sun korr.
4 mitten] α aus o korr.
5 urslaht] 1 aus Rasur * moruruhhesstafful
7 diotuuig 8 Η Möllers Deutung (ZßWortf. 4 (1903), 121) dieser Worte hat
im Anschluß an Scherer OEhrismann (ZfdWortf. 7 (1905/06), 194) widerlegt
WS=76=Wiener
Hundesegen
Wiener Hundesegen (WS)
Überlieferung: Wien, Österreichische Nationalbibliothek Cod. 552
f. 107a.
Die Handschrift (mit
der früheren
Signatur hist. eccl. 143) im Format
Quart umfaßt 112 Blätter. Sie wurde im zweiten
Viertel des neunten
Jahrhunderts geschrieben, vielleicht in Salzburg. Sie enthält eine
Reihe von Heiligenpassionen. Freien
Raum hinter der Passio Sebasti-
ani auf Blatt 107a
verwendete eine Hand der ersten Hälfte des 10.
Jahrhunderts zur Aufzeichnung eines volkssprachigen Hundesegens in
sechs nicht abgesetzten Zeilen und nach einem mißratenen Ansatz eine
zweite Hand zum Eintrag eines lateinischen Schlangenzaubers. Blatt
112b enthält
nur verwischte Federproben. Gefunden
wurde der Spruch
1857 von F.
Miklosich.
Inhalt: Der
in Prosa abgefaßte,
etwa 60 Wörter umfassende Segen
soll Hunde vor Wölfen
schützen.
Eingangs werden als Personen
Christus und der heilige Martin, der Schutzpatron der Tiere, ge-
nannt. Es folgt ein Gebet an beide, das den Schutz der Hunde zum
Inhalt hat. Den Schluß bildet die
Besprechung.
Der Dialekt ist
altbayerisch. Bemerkenswert sind einige wenige sta-
bende Wendungen. Ob dem christlichen Spruch ein heidnischer voraus-
ging, ist fraglich.
Ausgaben:
Karajan, T.G., Zwei
bisher unbekannte deutsche Sprach-
denkmale aus heidnischer Zeit, SB Wien 25 1858, 308 ff.; Enneccerus,
M., Die ältesten
deutschen Sprachdenkmäler, 1897, 7 (Faksimile);
Steinmeyer, E.V., Die
kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler,
1916, Neudrucke 1963, 1971, 394 Z. 15-21, Nr. 76.
WS=76=Wiener Hundesegen
394
LXXVÎ. WIENER HUNDESEGEN
Christ1 iiuart gaboren er2 uuolf ode diob.3
do uuas sánete4 Marti
Christas hirti.
Der5 heiligo Christ unta6 sánete4 Marti der gauuerdo uualten hiuta
dero hunto, dero zohono,7 daz in uuolf8
noh uulpä za scedin uuerdan
5 nemegi.9 se uuara se geloufaii uualdes ode uueges10 ode heido.11
Der5 heiligo Christ unta sánete4 Marti de12 frumina13 mir sa hiuto
alla liera14 heim gasunta.
1 Der heiligo Christ wollte MJtioediyer Zs.
33 (1889). 414 entsprechend
Ζ. 3. 6
ergänzen 2 *er 3 deiob: s. WBraime, Beitr.
4 (1877), 561 Anm. Der
Zusatz von uuas (Müllenhoff) oder ron miari (Stark, Braune) ist nicht unbedingt
nötig: s. Mfioediger, Zs. 33. 415
* see" 5 der · unta] a aus e korr.
7 *dero zohono· 8 uuolf· * u«erdan nemegi· AHeusler, Am. 22, 251
vermutete, za scedin uiterdan habe aruuarten verdrängt 10
uualdes· ode uueges·
Aus
metrischem Grunde schrieb Müllenhoff uueges ode uualdes, indem
er Hei.
603 wegas
endi waldas verglich n heido· u idi ziehe vor, in de neben
sonstigem dar einen Schreibfehler zu sehen, nicht mit
Schade frumman gegen Z. 3
2« schreiben
ls früma: es ist zweifelhaft, ob der Strich
über u einen Akzent
oder ein Abkürzungszeichen bezeichnen soll u liera tilgte Alüllenhoff aus
metrischem Grunde.
Otfrid 2, 3, 1 liera heim
Vgl.
die lateinische Formel,
die sich auf
dem oberen Rande
von
Bl. 74b-75b der
Trierer Hs. 40 saec.X. befindet:
In nomine domini nos-
tri ereati! crescite et multiplicamini. Christus uos deducat et reducat.
Ante fuit Christus quam lupus: Christus inter(75")pretatur
saluator.
Lupus interpretatur
diabolus. Christus liberet canes (75b) istos i alias
bestias de dentibus luporum. de marni
latronum. et ab omnibus
iiii. Et per
interoos^ioneni beati Eustachii. ite cum pace.
amen.
W U=87= W ei η g arte ner Β uc h u
nter se hr ist
Weingartener Β uchú nter sehr
ist (WU)
Überlieferung: Stuttgart,
Württembergische
Landesbibliothek HB VII
32 f. 177a.
Die Handschrift im
Format 21,2 χ 15
cm umfaßt 257 Blatter in 33
Lagen und ein ungezähltes
Vorsatzblatt des 11. Jahrhunderts
aus
einem lateinischen Grammatiker. Sie stammt ausweislich von Eintra-
gungen auf den Blättern
la, 256b und 257a aus dem
Kloster Weingar-
ten (Signatur D 68)
und kam über
die Handbibliothek des Königs
von Württemberg
an die Landesbibliothek. Sie enthält die Dialoge
Gregors des Großen
bis 4,57. Auf
Blatt 177a steht am Schluß des
dritten Buches in 5 Zeilen
mit rot angemalten Halbunzialen eine
teilweise volkssprachige Bue h Unterschrift.
Möglicherweise
ergibt
sich aus ihr in Verbindung mit dem Umstand, daß Blatt 177b ur-
sprünglich
leer war und hinter ihm Blätter
ausgeschnitten wurden,
daß das
vierte Buch nachträglich
angefügt
wurde.
Inhalt: Anknüpfend an das lateinische Explicit liber tertius dialo-
gorum wird in 12
volkssprachigen Wörtern
der Begriff dialogus er-
klärt. Der
Dialekt ist altalemannisch.
Ausgaben:
Weiland, L., Althochdeutsche Schreibernotiz,
Ζ.f.d.Α.
34 (1890),
80, 29-41; Steinmeyer, E.V., Die
kleineren althochdeut-
schen
Sprachdenkmäler, 1916, Neudrucke 1963, 1971, 404, Nr. 87.
Literatur: Steinmeyer, E.V., Die
kleineren althochdeutschen Sprach-
denkmäler, 1916, Neudrucke
1963, 1971,
404.
WU=87=Weingartener Bue h Unterschrift
404 LXXXVII. BUCHUNTERSCHRIFT
Explicit, liber, tertius |
dialogorvm. dáz chit «orjino duorvni.
vuánda zûejnô1 chóson2 diz.3
ih méino. eînér51 fraget, anderor5 ant-
uuirtit.
1 zûe|nô] ûe auf
Rasur a chóson] über dem zweiten o Rasur 3 l.
zuone (das o vermutlich
durch die folgenden o hervorgerufen) ehoaond iz
4 oînér und anderer] die beiden schließenden τ rot
GÖTTINGER STUDIEN ZUR RECHTSGESCHICHTE
Sonderbände
von Gerhard Köbler
1
Bibliographie der deutschen Hochschulschriften zur Rechts-
geschichte (1945-1964).
2. Α. 1972 ISBN 3-8843O-OOO-8
2
Verzeichnis der Ubersetzungsgleichungen der
kleineren alt-
sächsischen Sprachdenkmäler. 1970 ISBN 3-8843O-OO1-6
3
Verzeichnis der Ubersetzungsgleichungen der
althochdeut-
schen
Benediktinerregel. 1970 ISBN 3-8843O-0O2-4
4
Verzeichnis der Ubersetzungsgleichungen der Murbacher Hym-
nen.
1970 ISBN 3-8843O-OO3-2
5
Verzeichnis der Ubersetzungsgleichungen der
althochdeut-
schen
Isidorgruppe. 1970 ISBN 3-8843O-OO4-O
6
Verzeichnis dei; Ubersetzungsgleichungen
der altsächsischen,
altostniederfränkischen und altsüdmittelfränkischen Psalmen-
fragmente. 1971 ISBN 3-8843O-OO5-9
7
Verzeichnis der Ubersetzungsgleichungen der
kleineren alt-
hochdeutschen
Sprachdenkmäler. 1971 ISBN 3-8843O-OO6-7
8
Verzeichnis der Ubersetzungsgleichungen des
althochdeutschen
Tatian.
1971 ISBN 3-8843O-OO7-5
9
Verzeichnis der normalisierten
Ubersetzungsgleichungen der
Werke
Notkers von St. Gallen. 1971 ISBN 3-8843O-OO8-3
10
Verzeichnis der Übersetzungsgleichungen von Willirams Pa-
raphrase
des Hohen Liedes. 1971 ISBN 3-8843O-OO9-1
11 Verzeichnis
der Ubersetzungsgleichungen Otfrids von Weis-
senburg.
1971 ISBN 3-8843O-O1O-5
12 Lateinisch-althochdeutsches Wörterbuch. 1971 ISBN 3-88430-
011-3
13 Verzeichnis
der Ubersetzungsgleichungen von Heiland und
Genesis.
1972 ISBN 3-8843O-O12-1
14 Lateinisch-altniederdeutsches
Wörterbuch. 1972 ISBN 3-88430-
013-X
15
Verzeichnis der Ubersetzungsgleichungen von Abrogane und
Samanunga.
1972 ISBN 3-8343O-O14-8
16 Verzeichnis
der lateinisch-gotischen Entsprechungen
der
Bibelübersetzung. 1972 ISBN 3-8843O-O15-6
17 Verzeichnis
der gotisch-lateinischen Entsprechungen
der
Bibelübersetzung. 1972 ISBN 3-8343O-O15-6
18
Altniederdeutsch-lateinisches Wörterbuch. 1973 ISBN 3-
8843O-O16-4,s.a.
ARS 18
19 Althochdeutsch-lateinisches Wörterbuch. 1973 ISBN 3-88430-
017-2. 2. A. 1984, ISBN 3-88430-043-1, s.a. ARS 20
20
Lateinisches Register zu den frühmittelalterlichen germani-
stischen
Ubersetzungsgleichungen. 1973 ISBN 3-8843O-O18-O
Arbeiten zur Rechts- und Sprachwissenschaft Verlag GmbH
Verkehrsnummer 83559
Postfach 110109 Gießen-Lahn
ARBEITEN ZUR RECHTS- UND SPRACHWISSENSCHAFT
von
Gerhard Köbler
1
Erbrecht und Gesellschaft. 1974 ISBN 3-8843Ο-Ο19-9
2
Verzeichnis der Ubersetzungsgleichungen der älteren alt-
englischen
Glossare. 1974 ISBN 3-8843Ο-Ο2Ο-2
3
Verzeichnis der Ubersetzungsgleichungen früher friesischer
Quellen.
1974 ISBN 3-8843Ο-Ο2Ο-2
4
Stadtrecht und Bürgereinung bei Notker
von St. Gallen. 1974
ISBN 3-8843O-O21-O
5
Lateinisch-germanistisches Lexikon. 1975 2. A. 1983
ISBN 3-8843O-O42-3
6
Bibliographie der deutschen Hochschulschriften zur Rechts-
geschichte (1885-1945).
1976 ISBN
3-8843O-O23-7
7
Wörterverzeichnis zu den
Concilia aevi merovingie!.
1977
ISBN 3-8843O-O24-5
8
Wörterverzeichnis zu den
Leges Langobardorum. 1977
ISBN 3-8843O-O25-3
9
Wörterverzeichnis zu den
Leges Burgundionum, Saxonum,
Thuringorum
und Frisionum. 1978 ISBN 3-8843O-O26-1
10
Wörterverzeichnis zu den
Leges Francorum. 1979
ISBN
3-8843O-O27-X
11 Wörterverzeichnis zu den Leges
Alamannorum
und Baiwario-
rum. 1979 ISBN 3-8843O-O28-8
12 Germanisches
Wörterbuch. 1980, 2. A. 1982 ISBN 3-8843O-O39-3
13 Indogermanisch-neuhochdeutsches
und
neuhochdeutsch-indoger-
manisches Wörterbuch. 1980, 2.A. 1982 ISBN 3-8843O-O4O-7
14 Wörterverzeichnis zu den Leges
Visigothorum. 1981
ISBN
3-8843O-031-3
15 Germanisch-neuhochdeutsches und neuhochdeutsch-germanisches
Wörterbuch. 1981 ISBN 3-8843O-O32-6
16 Gotisch-neuhochdeutsches und neuhochdeutsch-gotisches
Wörterbuch. 1981 ISBN 3-8843O-O33-4
17
Wörterverzeichnis zu den
Diplomata regum Francorum e
stirpe Merowingica. 1983 ISBN 3-8843O-O34-2
18
Neuhochdeutsch-altniederdeutsches und altniederdeutsch-neu-
hochdeutsches Wörterbuch. 2. A. 1982 ISBN 3-8843O-O35-O
19 Altenglisch-neuhochdeutsches
und neuhochdeutsch-altenglisches
Wörterbuch. 1985 ISBN 3-8843O-O36-9
20
Althochdeutsch-neuhochdeutsches Wörterbuch. In Vorbereitung.
ISBN 3-8843O-O37-7
21 Gießener juristische
Vorlesungen. Praelectiones iuridicae
Gissenses.
1607-1982. 1982 ISBN 3-8843O-O38-5
22
Altfriesisch-neuhochdeutsches und neuhochdeutsch-altfriesi-
sches Wörterbuch. 1983 ISBN 3-8843O-O41-5
23
Althochdeutsch-neuhochdeutsch-lateinisches und lateinisch-
althochdeutsches Wörterbuch zum
Notkerglossator. 1986
ISBN 3-8343O-O44-X
24
Altnordisch-neuhochdeutsches und neuhochdeutsch-altnordisches
Wörterbuch. 1986 ISBN 3-8843O-O45-8
25
Reformation der Stadt Nürnberg. 1984 ISBN 3-8843O-O46-6
26
Reformación der Stat Franckenfort
am Meine des heiligen
Romischen Richs Cammer anno 1509. 1984 ISBN 3-8843O-O47-4
27;per Statt Wormbs Reformation. 1985 ISBN 3-8843O-O48-2
30 Sammlung kleinerer althochdeutscher Sprachdenkmäler. 1986
ISBN 3-8843O-O5O-4
Arbeiten zur Rechts- und Sprachwissenschaft Verlag GmbH
Verkehrsnummer 83559 -
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