Denooz, Joseph, Nouveau lexique fréquentiel de latin (= Alpha-Omega, Reihe A 258). Olms, Hildesheim 2010. X, 455 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Die moderne Datenverarbeitung ermöglicht oder erleichtert vieles, was früher nicht oder kaum möglich war. Dazu gehören auch die Indizes zu umfangreichen Texten. Dem bereits 1977 als Mitverfasser eines Index du Corpus Hermeticum hervorgetretenen Gelehrten ist es mit Hilfe einer Gruppe von Mitarbeitern gelungen, ein neues Häufigkeitswörterbuch des Lateinischen vorzulegen.

 

Dieses Werk beruht auf Texten mit einem Umfang von insgesamt 1706727 Wörtern. Sie stammen von Caesar (114866), Cato (19881), Catull (13024), Cicero (Auswahl von 467665 Wörtern aus besonders genannten Werken), Quintus Curtius Rufus (71671), Horaz (44904), Juvenal (25498), Lukrez (49870), Ovid (Auswahl von 100505 Wörtern), Persius (4633), Petronius (30665), Plautus (Auswahl von 60727 Wörtern), Plinius dem Jüngeren (Auswahl von 65380 Wörtern), Sextus Propertius (25625), Sallust (36022), Seneca (60655 Wörter der Tragödien, Auswahl von 250946 Wörtern der Prosa), Tacitus (164081), Tibull (12593) und Vergil (87516). Dadurch wird der Umfang des 1981 vom Laboratoire d’Analyse statistique de l’Université de Liège veröffentlichten Dictionnaire ´frequentiel et index inverse de la langue latine, der sich auf 794662 Wörter fünfzehner Autoren stützte, weit mehr als verdoppelt.

 

Die jetzige Liste der Lemmata beginnt mit ab und reicht in alphabetischer Ordnung bis zotheca. Am häufigsten sind belegt et (42251), sum Verb (41781), qui (41396), in (29813), que (27318), non (21393, hic (10106), is (18209), ego (14878), ille (14329), tu (13090), sum Hilfsverb (12637), ad (11830), quis Fragefürwort (11537), ut (11011), si (10896), omnis (10232), ab (10015), sui Personalpronomen (9639), sed (9562), possum (9053), cum (8993), ex (7946), ipse (7847), facio (7641), dicere (7489), suus (7140), als erstes Substantiv res (7041), etwas seltener homo (4471) und danach animus (4124) und causa (3461), während iudex (1421), iudicium (1560), ius (1327) sowie lex (1885) ihnen erst später folgen und schätzungsweise ein Fünftel der wohl mehr als 20000 Ansätze nur jeweils einmal in den behandelten Texten bezeugt ist. Insgesamt ist auf diese Weise ein sehr interessantes und nützliches Hilfsmittel gewonnen, von dem man sich nur wünschen kann, dass es als verlässliche Grundlage eines Wörterbuchs von der Art des Thesaurus Linguae Latinae eines Tages die gesamte antike lateinische Überlieferung vollständig erschließt.

 

Innsbruck                                                                                                       Gerhard Köbler