Zang, Gert, Kleine Geschichte der Stadt Konstanz (= Regionalgeschichte . fundiert und kompakt). Braun/DRW-Verlag Weinbrenner GmbH & Co. KG, Karlsruhe/Leinfelden-Echterdingen 2010. 240 S., 34 Abb. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Am dem bereits in der Jungsteinzeit besiedelten, verkehrsgünstig am Ausfluss des Rheines aus dem Bodensee gelegenen Ort wurde schon unter dem römischen Prinzeps Tiberius (14-37 n. Chr.) ein Stützpunkt angelegt, dessen im 6. Jahrhundert überlieferter Name Constantia war. Bis zur Gegenwart hat sich hieraus eine blühende Stadt mit mehr als 80000 Einwohnern entwickelt. Gert Zang, früher Archivar im Kulturamt des Bodenseekreises, hat sich mit ihr in vielen gewichtigen Veröffentlichungen befasst, so dass er für eine kleine Geschichte der Stadt Konstanz sehr gut ausgewiesen ist.

 

Er gliedert sein Werk in nahe liegender Weise chronologisch, wobei er die Besiedlung am höchsten Punkt der Stadt beginnen lässt. Vielleicht zwischen 550 und 590 wird der Ort Sitz eines Bischofs, der ihm um 900 das Marktrecht verleiht, aber danach den Ort an das Reich verliert. Zwischen 1414 und 1418 erlangt die Stadt als Sitz  des 16. allgemeinen Konzils zur Überwindung des abendländischen Schismas europäische Bedeutung. Von 1548 bis 1805 fällt sie unter die Herrschaft Österreichs.

 

Der Verfasser zeichnet diese Entwicklungen sorgfältig nach und verfolgt sie über Revolution, glänzenden Aufstieg, das Hakenkreuz und die Not bis zum grenzenlosen Wachstum in der Bundesrepublik. Ziemlich detailliert vermag er dabei auch auf wichtige Einzelheiten einzugehen. Chronologie und Literaturhinweise runden die gut lesbare, interessante Darstellung ansprechend ab.

 

Innsbruck                                                                                                       Gerhard Köbler