Leschhorn, Katja, Die Städte der Markgrafen von Baden. Städtewesen und landesherrliche Städtepolitik in der frühen Neuzeit (= Veröffentlichungen der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg, Reihe B, Forschungen 183). Kohlhammer, Stuttgart 2010. XXXV, 201 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Die mit Abbildungen, einer Stammtafel und einem Orts- und Personenregister ausgestattete Untersuchung ist die leicht überarbeitete, von Armin Kohnle betreute, im Wintersemester2007/2008 an der philosophischen Fakultät der Universität Heidelberg angenommene Dissertation der Verfasserin. Nach einer kurzen Einleitung gliedert sie sich in sieben Kapitel (Grundlagen und Voraussetzungen, Verfassung und Verwaltung um 1500, Wirtschaft, nichtstädtische Siedlungen, Städtepolitik, bürgerliche Oppositionsbewegungen, Städtelandschaft Südwestdeutschlands und Stellung der badischen Städte). Am Ende fasst sie die aus den auch archivalischen Quellen ermittelten Ergebnisse vor allem zu Pforzheim, Baden, Altensteig, (Backnang,) Besigheim, Durlach, Ettlingen, Gernsbach, Kuppenheim, Steinbach, Stollhofen und Emmendi(n)gen) zusammen.

 

Danach gehören die badischen Städte der auffallend städtearmen Markgrafschaft zur Gruppe der landesherrlichen Städte und hatten  mit Ausnahme Steinbachs kein urkundlich bezeugtes mittelalterliches Stadtrecht. Die Bürger waren nach den Erkenntnissen der Verfasserin bis zum Ende des 15. Jahrhunderts Leibeigene und die Autonomie der städtischen Organe und die Gerichtsbarkeit waren eingeschränkt. Auf Grund dieser Besonderheiten hält sie es mit guten Gründen für dringend notwendig, die landesherrlichen Städte stärker in den Blickpunkt der Forschung zu rücken und nach einem Vergleich verschiedener landesherrlicher Städtelandschaften eine übergreifende Untersuchung über die lansdesherrliche Stadt vorzunehmen.

 

Innsbruck                                                                                                                  Gerhard Köbler