Hahn, Philip, Die Stiftungssatzung (= Beiträge zur Rechtsgeschichte des 20. Jahrhunderts 65). Mohr (Siebeck), Tübingen 2010. XXX, 535 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Die Arbeit ist die von Hans-Jürgen Becker in Regensburg betreute, 2009 angenommene Dissertation des in Regensburg und Würzburg ausgebildeten, derzeit als Richter auf Probe am Verwaltungsgericht Ansbach tätigen Verfassers. Er hält die historische Perspektive für das beste Verständnis einer Rechtsfrage für unabdingbar. Deswegen spürt er für die Stiftungsssatzung ihrer Geschichte nach und druckt im Anhang einzelne Rechtsquellen in ihren die Stiftung betreffenden Teilen ab.

 

Auf seinem flüssig beschriebenen Gang durch die Zeit bietet er einen kurzen Überblick über die Entwicklung bis zum Ende des 19. Jahrhunderts, das erst spät zu einer Einbeziehung der Stiftung in das Bürgerliche Gesetzbuch kam. Auf dieser Grundlage verfolgt er die weitere Entwicklung sehr detailliert in chronologischer Reihenfolge. Auf diesem Wege gelangt er zu vielen neuen Einzelergebnissen.

 

Sie fasst er abschließend in 54 Einzelpunkten zusammen. Dabei spricht er sich für das künftige Recht für eine Ersetzung der Stiftungssatzung durch die Stiftungsurkunde als die schriftliche Verkörperung des gesamten Stiftungsgeschäfts aus. Damit würden nach seiner Ansicht Dogmatik und Praxis des Stiftungsrechts nach dem Vorbild Österreichs und der Schweiz vereinfacht, ohne dass die materiellen Entstehungsvoraussetzungen einer Stiftung geändert würden.

 

Innsbruck                                                                               Gerhard Köbler