Bleckmann, Bruno, Die Germanen. Von Ariovist bis zu den Wikingern Beck, München 2009. 359 S. 40 Abb., 28 Kart. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Der in Heidelberg 1962 geborene, 1992 in Köln über die Reichskrise des 3. Jahrhunderts in der spätantiken und byzantinischen Geschichtsschreibung promovierte und 1996 über Athens Weg in die Niederlage habilitierte Verfasser ist seit 2003 Professor für alte Geschichte in Düsseldorf. Der von ihm geschaffene Überblick zur Geschichte der Germanen ist also aus der Perspektive eines Althistorikers geschrieben, dessen Forschungsschwerpunkte in der griechisch-römischen Geschichtsschreibung liegen. Vor dem Hintergrund der Varusschlacht im Teutoburger Wald im Jahre 9 nach Christus will er vor allem politikgeschichtliche und militärgeschichtliche Aspekte vermitteln.

 

Gegliedert ist die Darstellung hauptsächlich chronologisch. Deswegen beginnt der Verfasser mit dem Begriff der Germanen von der Selbstwahrnehmung und Fremdwahrnehmung bis zum modernen Rassismus und ordnet dabei abschließend die Germanen als Gegenstand der alten Geschichte ein. Die folgenden Abschnitte beleuchten die Germanen von den Anfängen bis zu Ariovist, die frühe römische Kaiserzeit einschließlich der Schlacht im Teutoburger Wald, die Markommannenkriege und die Reichskrise des dritten Jahrhunderts, die Grenzkämpfe des vierten Jahrhunderts, die germanischen Wanderheere und die germanischen Herrschaftsbildungen in Europa nach dem Ende des weströmischen Reiches von Theoderich dem Großen bis zu den Wikingern.

 

Am Ende fasst der Verfasser seine Ergebnisse übersichtlich zusammen. Danach wurden die Germanen nicht zuletzt deswegen besonders bedeutsam, weil außerhalb des römischen Reichs ein Kriegertum lebendig blieb, das während der Konflikte des Reiches als Katalysator im Auflösungs- und Verwandlungsprozess wirkte. Bibliographische Hinweise, eine Zeittafel, Bildnachweise und ein Register von Aachen bis Zumer runden die gut lesbare Beschreibung der Germanen aus der Sicht Roms vorteilhaft ab.

 

Innsbruck                                                                                                                              Gerhard Köbler