Hävernick, Walter, Das ältere Münzwesen der Wetterau bis zum Ausgang des 13. Jahrhunderts, Elwert, Marburg 1936, kommentierte Neuauflage mit biographischem Vorwort von Klüßendorf, Niklot (= Veröffentlichungen der historischen Kommission für Hessen 18, 1 = Das hessische Münzwesen Band 1 Das ältere Münzwesen der Wetterau). Elwert, Marburg 2009. 42*, XII, 116 S., 1 Kart. XXI Taf. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

In seiner Einführung der kommentierten Neuauflage mit biographischem Vorwort bezeichnet Niklot Klüßendorf Walter Hävernicks Werk über das ältere Münzwesen der Wetterau bis zum Ausgang des 13. Jahrhunderts als einen Klassiker der deutschen Münzcorpora für das Mittelalter. Deswegen bot sich nach dem Verkauf eines im Frühjahr 2008 aufgetauchten Restpostens eine Neuauflage an. Die numismatische Kommission der Länder in der Bundesrepublik Deutschland hat das Vorhaben gefördert.

 

Dem Nachdruck stellt der mit Hävernick aus eigenem Erleben vertraute Bearbeiter einen Überblick über Leben und Werk Walter Hävernicks (Hamburg 1905-Hamburg 1983), der in seiner Dissertation über den Kölner Pfennig im 12. und 13. Jahrhundert erstmals großflächig Urkunden und Münzschatzfunde gemeinsam auswertete, voraus. Danach beschreibt er die Beziehungen zwischen Hävernick und Hessen. Schließlich führt er die wissenschaftlichen Fortschritte seit dem Erscheinen des Werkes, die neuen Funde und das Schrifttum auf (25 Schatzfunde, 13 Einzelfunde).

 

Der Neudruck selbst gibt die seinerzeit grundlegende Arbeit unverändert wieder. Sie beschreibt das Münzgebiet der Wetterau in seiner fortschreitenden Erweiterung nach (zehn) Münzherren und Münzstätten, die Wetterauer Währung, die Prägungen nach dem Kölner Fuß und im zweiten Teil das Münzgebiet um Wetzlar bis 1254 (Wetzlar, Leiningen, Gleiberg, Worms, Cleeberg, Münzenbergs und unbestimmte Münzherren. Zahlreiche, den gegebenen Möglichkeiten entsprechende Abbildungen bereichern das zum Wohle der Numismatik nun wieder jedermann greifbare Werk.

 

Innsbruck                                                                               Gerhard Köbler