Archiv der Freiherren von Schauenburg. Oberkirch – Urkundenregesten 1188-1803, bearb. v. Fischer, Magda (= Inventare der nichtstaatlichen Archive in Baden-Württemberg 33). Kohlhammer, Stuttgart 2007. 1053 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Die aus Dienstmannen aufgestiegene Familie von Schauenburg lässt sich nach dem kurzen Vorwort des Präsidenten des Landesarchivs seit dem 12. Jahrhundert auf dem noch in der Gegenwart in Familienhand befindlichen Stammschloss Schauenburg auf einem Vorberg des Schwarzwalds oberhalb Gaisbachs, einem Stadtteil Oberkirchs, nachweisen. Ihr reichhaltiges Archiv wird im Neuen Schloss verwahrt und zählt zu den bedeutendsten Adelsarchiven in Privateigentum im Regierungsbezirk Freiburg im Breisgau. Seine archivalische Erschließung hat deswegen besonderen Wert.

 

In der Einleitung der umfangreichen Dokumentation berichtet die Bearbeiterin über die Herkunft der Freiherren, über die Herrschaft bis zum dreißigjährigen Krieg. im dreißigjährigen Krieg und nach dem dreißigjährigen Krieg. Danach legt sie die Geschichte des Urkundenbestands einschließlich seiner Bedeutung für die Grimmelshausenforschung dar. Schließlich bietet sie Rechenschaft über die Verzeichnung, die Literatur, die Abkürzungen und die Siglen.

 

Die Regesten beginnen mit einer Urkunde des Bischofs von Straßburg aus dem Jahre 1188 und enden in der Nummer 1337 mit einer Urkunde Philipp Hannibals von und zu Schauenburg von etwa 1650. Danach folgen Pergamenturkunden ab 1650, die bis zur Nummer 1492 vom 8. November 1803 reichen. Den Beschluss bildet ein Kurzverzeichnis der Papierurkunden nach 1650 bis zur Nummer 1783 vom 27. August 1795

 

Es folgen zwei kurze Anhänge. Auf nahezu 100 Seiten werden Orte und Personen des gewichtigen Bestandes verzeichnet. Insgesamt haben sich alle Beteiligten durch das auf dem Umschlag mit einer aus dem Archiv entnommenen Lithografie der Ruine der am Ende des 11. Jahrhunderts unter Berthold II. von Zähringen erbauten Schauenburg geschmückte Werk sehr verdient gemacht.

 

Innsbruck                                                                   Gerhard Köbler