Kumlien, Mats, Continuity and Contract. Historical Perspectives on the Employee’s Duty of Obedience in Swedish Labour Law (= Institutet för rättshistorisk forskning, Rättshistorisk bibliotek 64). Institutet för rättshistorisk forskning, Stockholm 2004. 394 S. Besprochen von Werner Ogris.

 

Der Autor, Professor für Rechtsgeschichte in Uppsala, hat sich schon bisher ausführlich mit der Geschichte des schwedischen Wohlfahrtsstaates beschäftigt. Nun geht er in diesem beeindruckenden, doch streckenweise nicht leicht zu lesenden Buch der Entwicklung eines wichtigen Aspekts des Arbeitsrechts nach, nämlich der Entstehung der Gehorsamspflicht des Arbeitnehmers vor dem Hintergrund und in Wechselwirkung mit einem  kollektivistischen Konzept, das im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts entstand. Richtungweisend war eine Entscheidung des schwedischen Arbeitsgerichts aus dem Jahre 1929 (29/29-principle), die im Kern dazu tendierte, die Arbeitnehmerpflichten unter dem Gesichtspunkt des Gehorsams und der Unterordnung (eher) extensiv zu definieren (u. a. S. 124f.). Den dabei auftretenden, in der Mehrzahl recht diffizilen Fragen geht der Verfasser mit Akribie und Sachkenntnis nach, aber auch mit weiten Ausgriffen in Historie und Rechtsvergleichung. Das Buch wird daher (beinahe) zu einer Geschichte des schwedischen Arbeitsrechts, in das nicht zuletzt Lehren Savignys und Windscheids eingeflossen sind (S. 72ff.).

 

Wien                                                                                                              Werner Ogris