Köbler, Gerhard, Historisches Lexikon der deutschen Länder. Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart, 7. Auflage. Beck, München 2007. L, 976 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Die Geschichte der Deutschen ist nicht nur Geschichte des deutschen Reiches oder Staates, sondern auch Geschichte deutscher Länder. Sie werden im Laufe des 12. Jahrhunderts sichtbar, in dem sie sich aus den älteren Personenverbänden entwickeln. Spätestens mit der Teilung der beiden Herzogtümer Bayern und Sachsen im Gefolge der Herrschaft Friedrichs I. Barbarossa sind sie 1156/1180 Wirklichkeit und haben Bestand bis in die unmittelbare Gegenwart der Bundesstaaten.

 

Diese deutschen Länder haben seit langem das besondere Interesse der deutschen Landeshistoriker erfahren. Neben zahlreichen grundlegenden Einzeldarstellungen ist ihnen aber lange ein Sammelwerk für alle deutschen Länder nicht wirklich gelungen. Diese Lücke hat das 1988 erstmals vorgelegte historische Lexikon der deutschen Länder vorläufig geschlossen.

 

Dass damit ein allgemeines Desiderat erfüllt wurde, zeigt sich daran, dass das Werk bald neu aufgelegt werden musste. Dabei konnte manchen Anregungen freundlicher Leser Folge geleistet werden. Die Gesamtanlage konnte freilich nicht geändert werden, wenn nicht ein ganz anderes Werk hätte daraus entstehen sollen.

 

Wenig später konnte nicht nur auf dem Papier, sondern auch in der politischen Wirklichkeit eine deutsche Einheit herstellt werden. Sie hat das historische Lexikon der deutschen Länder so sorgfältig, wie dies einem Einzelnen möglich war, begleitet. Mittels eines Registers sind seitdem über die vielen Länder auch zahlreiche berücksichtigte Orte im Register erfasst.

 

Die siebte Auflage greift historisch über die Länder zurück. Sie verzeichnet auch geographische Bezeichnungen des behandelten Raumes vor der Bildung der Länder. Insofern ist nunmehr eine  Einheit von den Anfängen des fränkisch-deutschen Reiches bis zur Gegenwart hergestellt.

 

Darüber hinaus sind nicht zuletzt mit

 Unterstützung freundlicher Nutzer zahlreiche Verbesserungen eingebracht. Insbesondere ist neuere Literatur an vielen Stellen nachgetragen. Möge das Werk mit Hilfe freundlicher Leser weiter zu deutscher Einheit auf geschichtlicher Grundlage beitragen.

 

Innsbruck                                                                                           Gerhard Köbler