Schlosser, Hans, Grundzüge der neueren Privatrechtsgeschichte. Rechtsentwicklungen im europäischen Kontext, 10. Aufl. (= UTB 882). C. F. Müller, Heidelberg 2005. XVII, 316 S. Besprochen von Gunter Wesener.

 

Nur vier Jahre nach dem Erscheinen der 9. Auflage (2001)[1] ist nunmehr die 10., wieder völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage dieses bewährten Lehrbuches erschienen. Der Gesamtumfang ist im Wesentlichen gleich geblieben; es finden sich aber zahlreiche kleinere inhaltliche Änderungen sowie eine Verfeinerung der Gliederung. So wurde etwa der bisherige Abschnitt § 2 III. 1 („Praxisorientierter Rechtsstil des ‚mos Italicus’“) aufgeteilt: III. 1 „Praxisorientierte Jurisprudenz“, III. 2 „Rechtsstil des ‚mos Italicus’“. Neu sind die Abschnitte § 2 V. „Römisches Recht und staufische Machtpolitik“ (bisher in § 2 IV.), § 3 I. 1 „Krise der Bartolisten“ und § 3 IV. „Europäische Emanzipation der nationalen Rechte“. Die frühere Bezeichnung „Juristischer Humanismus in Österreich“ (9. Aufl., § 3 I. 3) scheint mir zutreffender als die neue Benennung „Österreichischer juristischer Humanismus“ (§ 3 I. 4).

§ 9 I. 7 trägt nun die Überschrift „Mixed jurisdictions“. Es handelt sich um Fälle, wo auf der britischen Insel oder im Commonwealth vom Common Law abweichende Rechtsordnungen mit diesem in Konkurrenz stehen oder ergänzend zu ihm in Anwendung kommen (S. 251f.).

Auch in der 10. Auflage wurden die Schrifttumsangaben zu den einzelnen Abschnitten höchst dankenswerterweise wieder auf den neuesten Stand gebracht.

 

Graz                                                                                                               Gunter Wesener



[1] Dazu G. Wesener, ZRG Germ. Abt. 120 (2003) 381f.