Curia Regis Rolls Preserved in the Public Record Office, Vol. XX 34 to 35 Henry III [1250]), hg. v. Crook, David. The Boydell Press. Woodbridge 2006. 430 S. Besprochen von Susanne Jenks.

 

Die ursprünglich als ,Curia Regis Rolls’, mittlerweile in ,Courts of Common Pleas and King's Bench, and Justices Itinerant: Early Plea and Essoin Rolls’ umbenannten Gerichtsprotokolle (Archivbestand: KB 26) enthalten die frühen Akten des Gerichts coram rege (vornehmlich Strafrechtsfälle) und des Court of Common Pleas (vornehmlich Privatrecht). Erst im Jahr 1272 wurden die Verhandlungen vor diesen beiden königlichen Gerichten getrennt aufgezeichnet (King's Bench Plea Rolls, Signatur: KB 27; Pleas Rolls of the Court of Common Pleas, Signatur: CP 40). Während ausgewählte Fälle aus den späteren Gerichtsakten in den verschiedenen Bänden der Selden Society im lateinischen Original mit englischer Übersetzung abgedruckt sind, wurde für die frühen Plea Rolls ein anderer Weg gewählt. Die in der Reihe ,Curia Regis Rolls’ veröffentlichten Gerichtsakten enthalten den vollständigen, kollationierten lateinischen Text.

 

Diese Reihe, die 1922 mit der Veröffentlichung der Plea Rolls des Jahres 1201 begann, wird mit dem hier zu besprechenden 20. Band, der das Jahr 1250 abdeckt, aus Kostengründen beendet. Der Band, der von einem führenden Mitarbeiter des englischen Nationalarchivs (TNA) erstellt wurde, enthält – neben einer kurzen Beschreibung der Akten und der Zusammensetzung des Gerichts im Jahr 1250 – insgesamt 1968 Eintragungen, die durch einen Namens- und Ortsindex erschlossen werden. Ein Sachindex ist dem Band leider nicht beigefügt.

 

Da jede gutgemachte Edition von Originalquellen, und um eine solche handelt es sich im vorliegenden Fall, zu begrüßen ist, wäre die Beendigung der Serie als großer Verlust anzusehen, wenn nicht die Selden Society und TNA auf Anregung David Crooks in Erwägung ziehen würden, weitere frühe Gerichtsrollen aus dieser Reihe als digitale Kopien der Fachwelt zur Verfügung zu stellen. Es ist geplant, diese Digitalkopien durch einen Index zu erschließen. Die Digitalisierung der Akten der Jahre 1251 bis 1254 ist bereits erfolgt, und die Digitalkopien mitsamt Index sollen Selden Society-Mitgliedern zu wenig mehr als dem Selbstkostenpreis angeboten werden. Allein aus diesem Grunde würde sich ein Beitritt zu der Selden Society (Jahresbeitrag für Einzelpersonen £25, für Institute £30; Informationen unter www.selden-society.qmw.ac.uk) bereits lohnen.

 

Fürth                                                                                                                         Susanne Jenks