Bayerisches Hauptstaatsarchiv, 2. Aufl. neubearb. v. Wild, Joachim/Immler, Gerhard/Hetzer, Gerhard/Ksoll-Marcon, Margit/Fuchs, Achim/Lauchs, Joachim, Gesamtredaktion Hetzer, Gerhard (= Kurzführer der staatlichen Archive Bayerns, Neue Folge). Generaldirektion der staatlichen Archive Bayerns, München 2006. 60 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Das schlanke, hübsche Heft berichtet knapp von der Zuständigkeit, der eher unglücklichen neueren Geschichte, Organisation und Beständestruktur sowie von den staatlichen Archivgebäuden an der Ludwigstraße/Schönfeldstraße und der Leonrodstraße/Fasaneriestraße. Danach beschreibt es die Benützung und Hilfsmittel. Dabei werden für die Zeit bis 1400 rund 58000 verkartete mittelalterliche Urkunden und für das 19. und 20. Jahrhundert rund 350000 verkartete Akten genannt.

 

Die Bestandsübersicht geht von zur Zeit mehr als 3,5 Millionen Archivalieneinheiten im Umfang von nahezu 47000 laufenden Metern aus, zu denen beispielsweise 283000 Urkunden aus der Zeit vor 1800 zählen. Dem folgt die genauere Beschreibung der vier Abteilungen Ältere Bestände (Wittelsbachische Territorien [Kurbayern, Pfalz-Neuburg mit Sulzbach, Kurpfalz und Pfalz-Zweibrücken mit Nebenländern], an Bayern gefallene Territorien und Institutionen [Hochstifte und Domkapitel Brixen, Chiemsee, Freising, Passau, Regensburg, Salzburg, Trient, Worms, Klöster und Stifte, Orden und Ordenskongregationen, weltliche Herrschaften], Institutionen des alten Reiches [Reichshofrat, Reichskammergericht], Selekte und Sammlungen, Mischbestände) Neuere Bestände (Parlamentarische Körperschaften, oberste Staatsorgane und unabhängige Behörden, Staatskanzlei, Ministerien und deren Geschäftsbereich angehörige Behörden mit landeszentralen Aufgaben, Gesandtschaften, Konsulate, sonstige Vertretungen Bayerns bei deutschen und europäischen Einrichtungen, Sonderbestände), Geheimes Hausarchiv, Kriegsarchiv, Nachlässe und Sammlungen. Den Beschluss des hilfreichen Werkes bilden umfängliche Hinweise auf Literatur, die dem interessierten Nutzer die schwierigen Wege zu den noch vorhandenen Quellen der bayerischen Vergangenheit erleichtern können.

 

Möge auf dieser öffnenden Grundlage die Archivverwaltung Bayerns weiter wachsen, blühen und gedeihen.

 

Innsbruck                                                                                                       Gerhard Köbler