Klee, Ernst, Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945? Fischer, Frankfurt am Main 2003. 731 S.

 

Dieses Lexikon, so schreibt der Verfasser, Sozialpädagoge, Theologe, Historiker, Publizist und Dokumentarfilmer in Frankfurt am Main, selbst im Vorwort, ist die Summe aus fast 25 Jahren Recherche zum Nationalsozialismus. Es umfasst 4300 Namen. Das bedeutet, dass im Durchschnitt ein Sechstel einer Seite pro Eintrag zur Verfügung steht.

 

Das Lexikon geht von jenen Namen aus, die in nationalsozialistischen Zusammenhängen immer wieder auffallen. Es enthält die wichtigsten Personen aus den Bereichen Fürsorge, Judenmord, Justiz, Kirchen, Konzentrationslager, Kultur, Medizin, Ministerialbürokratie, Partei, Polizei, Publizistik, Reichssicherheitshauptamt, Wehrmacht, Wirtschaft und Wissenschaft. Erfasst werden soll somit die gesellschaftliche Elite des Dritten Reiches einschließlich ihres Schicksals nach 1945.

 

Im Anhang erklärt der Verfasser auf wenigen Zeilen die SS-Ränge von Unterscharführer (Unteroffizier) über Oberscharführer, Untersturmführer, Obersturmführer, Hauptsturmführer, Sturmbannführer, Obersturmbannführer, Standartenführer, Oberführer, Brigadeführer und Gruppenführer bis zum Obergruppenführer (General). Ebenso übersichtlich schlüsselt er wichtige zeitgebundene Begriffe auf. Auf 16 Seiten wird die von ihm verwendete Literatur dokumentiert.

 

Die Namen der erfassten Personen reichen von Abderhalden bis Zwirner. Juristen sind nicht wenige dabei. Dies wird niemanden mehr überraschen können.

 

Auf Einzelheiten kann an dieser Stelle naturgemäß nicht eingegangen werden. Der Verfasser weist selbst darauf hin, dass sie angesichts der schwierigen Quellenlage lückenhaft oder auch fehlerhaft sein können. Wer immer aber künftig eine erste, leicht zugängliche Unterrichtung von Adolf Hitler abwärts sucht, wird an vielen Stellen dieses engagierten Lebenswerks fündig werden.

 

Innsbruck                                                                                                       Gerhard Köbler