Der Tiroler Bergbau und die Depression der europäischen Montanwirtschaft im 14. und 15. Jahrhundert. Akten der internationalen bergbaugeschichtlichen Tagung Steinhaus, hg. v. Tasser, Rudolf/Westermann, Ekkehard (= Veröffentlichungen des Südtiroler Landesarchivs – Pubblicazioni dell’archivio provinciale di Bolzano 16). Studien Verlag, Innsbruck 2004. 324 S.

 

Seit 1995 verfolgten die Herausgeber nach eigenen Worten die Idee, den Forschungsstand zur Geschichte des Tiroler Berg- und Hüttenwesens im späten Mittelalter zu diskutieren und ihn im Rahmen eines international ausgerichteten Treffens einschlägig ausgewiesener Kenner in die sachlich notwendigen größeren europäischen Zusammenhänge einordnen zu lassen. Die entsprechende Tagung fand in Steinhaus im Ahrntal vom 28. Oktober bis zum 2. November 2000 statt. Ekkehard Westermann vom Fachbereich Geschichte der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe (Zur spätmittelalterlichen Depression der europäischen Montanwirtschaft) und Rudolf Tasser (Der Südtiroler Bergbau in der Depression des 14. und 15. Jahrhunderts) aus Bruneck verantworten die Veröffentlichung neunzehner Referate der teilnehmenden Historikerinnen und Historiker.

 

Sie ist nach dem Alphabet der Familiennamen der Verfasser geordnet und mischt auf diese Weise unauffällig die wenigen Beiträge zum Tiroler Bergbau in die größeren europäischen Zusammenhänge. Deren einzelne Referate betreffen den Bergbau des nordwestlichen Harzes (Bartels), die Metalle im Levantehandel (Denzel), den ungarischen Goldgulden (Draskóczy), die Edelmetallversorgung der rheinischen Münzstätten (Irsigler), les métaux precieux de Serbie et de Bosnie (Kovačević-Kojić), die Rezessionen des Edelmetallbergbaus (Ludwig), den böhmischen Erzbergbau (Majer), den Südwesten des Reiches (Matzke/Stern), die englische Münze (Mayhew), den Freiberger Silberbergbau (Schirmer), den Metallexport Ragusas (Spremić), das ungarische Königreich (Stefanik), Mailand (Tizzoni) und aus Rantrumer Sicht den südlichen Schwarzwald und die Vogesen (Angelika Westermann). Gewidmet ist der bunte, durch Südtiroler öffentliche Gelder geförderte und irgendwie auch den beiden Schwerpunkten des Titels entsprechende Band dem durch sein einzigartiges, handschriftlich kund und zu wissen gegebenes Persönlichkeitsprofil weltweit bekannt gewordenen Salzbergbauhistoriker Rudolf P.

 

Innsbruck                                                                                                                  Gerhard Köbler