Handschriftenverzeichnis zur Briefsammlung des Petrus de Vinea, bearb. v. Schaller, Hans Martin unter Mitarbeit v. Vogel, Bernhard (= Monumenta Germaniae Historica, Hilfsmittel 18). Hahnsche Buchhandlung, Hannover 2002. XLVI, 584 S.

 

Das Handschriftenverzeichnis setzt sich zum Ziel, eine künftige Ausgabe der bedeutenden, in erhabenem und glanzvollem Stil formulierten, schon um 1270 erstmals zusammengestellten Briefsammlung des als praktisch leitender Minister Friedrichs II. bekannten, wegen Verrats und Bestechlichkeit geblendeten Protonotars und Logotheten Petrus de Vinea (Capua vor 1200-San Miniato April 1249) zu entlasten. Die Edition der Briefsammlung selbst konnte bislang nicht abgeschlossen werden. Da der Herausgeber aber während etwa fünfzig Jahren mit Unterstützung anderer versucht hat, alle neu zur Kenntnis gelangenden Handschriften zu erfassen, ist ihm ein Verzeichnis gelungen, das alle systematisch geordneten, unter dem Namen des Petrus de Vinea laufenden Briefsammlungen und alle ungeordneten, Petrus-de Vinea-Briefe überliefernden Sammlungen sowie sieben die Flores dictaminum des Petrus de Vinea aufweisenden Handschriften enthält.

 

Insgesamt sind auf diese Weise 246 Handschriften zusammengekommen. Davon liegen 28 heute in der französischen Nationalbibliothek in Paris, 23 in der vatikanischen Bibliothek in Rom, 18 in der bayerischen Staatsbibliothek in München, 15 in der österreichischen Nationalbibliothek in Wien und 14 in der British Library in London. Alles in allem sind rund 100 Bibliotheken als Standorte nachgewiesen.

 

Geordnet nach der alphabetischen Reihenfolge der Bibliotheksstandorte werden die Handschriften kurz und klar in ihren kennzeichnenden Merkmalen beschrieben. Die in diesem Zusammenhang verwendete Literatur wird im Eingang in einem ausführlichen Literaturverzeichnis dargestellt. Auf das Wesentliche beschränkte Register erfassen die (22) bekannten Schreiber, die ermittelten Vorbesitzer (fast 100 Bibliotheken, mehr als 150 Einzelpersonen, darunter etwa Nikolaus von Kues), die Briefsammlungen anderer Autoren und Personen sowie die vielleicht nicht ganz 5000 Initien.

 

Damit ist ein sehr wertvolles Hilfsmittel für die Petrus de Vinea-Forschung geschaffen. Möge auf ihrer Grundlage auch eine Edition der Briefsammlung gelingen. Unabhängig davon sind schon jetzt alle sehr bereichert, die sich mit Briefen und Briefsammlungen des späteren Mittelalters beschäftigen.

 

Innsbruck                                                                                                       Gerhard Köbler