Posch, Thomas, Johannes Kepler – Die Entdeckung der Weltharmonie. Theiss, Darmstadt 2017.  264 S., Ill. Kart. Angezeigt von Judith Köbler.

 

Johannes Kepler (auch Keppler) wurde in Weil der Stadt an dem 27. Dezember 1571 geboren und starb nach einem bewegten Leben in Regensburg an dem 15. November 1630. Er verwendete die Optik wissenschaftlich und entdeckte die Regelmäßigkeiten, nach denen sich die Planeten um die Sonne bewegen. Dadurch wurde er einer der Begründer der modernen Naturwissenschaft.

 

Der als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universitätssternwarte Wien tätige Verfasser will die Lücke einer aktuellen deutschsprachigen Biographie Keplers vor allem deswegen schließen, weil er selbst von der Vorbildfunktion des als evangelischer Theologe, Naturphilosoph, Mathematiker, Optiker, Astronom und Astrologe wirkenden Gelehrten zutiefst überzeugt ist. Er gliedert seine detaillierte, sorgfältige Studie in erster Linie chronologisch und folgt damit dem Lebensweg von Tübingen über Graz und Prag bis nach Linz. An vielen Stellen lässt er dabei die Quellen selbst zu Wort kommen.

 

Insgesamt gelingt dem Verfasser eine gut verständliche, ausgewogene, mit verschiedenen Abbildungen veranschaulichte Studie zu Leben und Werk des berühmten, das gesamte Weltbild des Menschen modernisierenden Gelehrten. Eine Zeittafel an dem Ende erleichtert den raschen Überblick über den vielseitigen Lebensweg zwischen Reformation und Gegenreformation. Wer immer sich für Johannes Kepler und seine wichtigen Beiträge auf dem Wege von den mittelalterlichen Anschauungen zu der naturwissenschaftlich geprägten Gegenwart interessiert, wird durch den schlanken Band klar und sachgerecht informiert.

 

Innsbruck                                                       Judith Köbler