Ferro Pomà, Víctor, El dret públic català. Les institucions a Catalunya al decret de nova planta (= Collecció d’Estudis núm. 2). Societat Catalana d’Estudis Jurídics, Barcelona 2015. XIX, 687 S. Angezeigt von Gerhard Köbler.

 

Katalonien (12. Jh.) im Nordosten Spaniens gelangt über Iberer und Punier seit dem Ende des 3. vorchristlichen Jahrhunderts allmählich an die Römer, seit 409 an die Alanen und 415 an die Goten (Katalanen) sowie um 800 an die Franken. 1137 fällt die dort entstehende Grafschaft Barcelona, deren Gewohnheitsrecht in dem seit etwa 1060 entstehenden Rechtsbuch Usatges de Barcelona (Usatici Barchinonae) überliefert wird, an Aragonien, behält aber Selbständigkeit. 1714 verliert K. die bestehenden Sonderrechte, erhält aber von 1932 bis 1939 und 1979 Autonomie und strebt darüberhinaus nach Selbständigkeit gegenüber Spanien.

 

Der Verfasser der vorliegenden, umfangreichen Monographie wurde in Barcelona 1930 geboren und starb in Viladordis 2007. Seine Familie musste bereits wenige Monate nach seiner Geburt wegen des Bürgerkriegs Spanien verlassen und ging ins Exil nach Uruguay. Nach der Rückkehr gelang dem Verfasser eine glänzende wissenschaftliche Laufbahn, die ihn 1992 auf den Lehrstuhl für Rechtsgeschichte der Universität Pompeu Fabra führte, von dem aus er zahlreiche gewichtige Werke zur Rechtsgeschichte Kataloniens veröffentlichte, die in der Bibliographie auf den Seiten Vff. vorgestellt werden.

 

Die vorliegende grundlegende Darstellung, gliedert sich nach einer sachkundigen Einführung in sieben Kapitel. Sie betreffen die allgemeinen Einrichtungen der Monarchie unter besonderer Berücksichtigung der Krone von Aragon, die königliche Herrschaft in Katalonien, die kirchliche Gerichtsbarkeit, die Generalität, la cort general, la disputació del general, das Recht, die Person und die Gewalt sowie den Untergang der besonderen Institutionen Kataloniens. Eine Bibliographie und drei Register der behandelten Quellenstelle, der Namen und der Sachen schließen das für jeden an der Rechtsgeschichte Kataloniens und seiner Institutionen Interessierten  grundlegende Werk benutzerfreundlich auf.

 

Innsbruck                                                       Gerhard Köbler