Regesten Kaiser Friedrichs III. (1440-1493) nach Archiven und Bibliotheken geordnet, hg. v. Koller, Heinrich/Heinig, Paul-Joachim/Niederstätter, Alois, Heft 26 Die Urkunden und Briefe aus den Archiven und Bibliotheken der Tschechischen Republik, bearb. v. Holtz, Eberhard (= Kommission für die Neubearbeitung der Regesta Imperii der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und Deutsche Kommission für die Bearbeitung der Regesta Imperii bei der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz in Verbindung mit der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften). Böhlau, Wien 2012. 461 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Das Heft 1 der wichtigen und umfangreichen Regesten Kaiser Friedrichs III. (1440-1493) erschien mit Urkunden und Briefen aus Stadtarchiven im Bayerischen Hauptstaatsarchiv München (mit Ausnahme von Augsburg und Regensburg), bearbeitet vom ersten Herausgeber, 1982. Seitdem sind 30 Jahre vergangen. Während dieser Zeit erschien zwar nicht in jedem Jahr ein neues Heft, doch nahezu.

 

Die letzten beiden Hefte traten 2010 an das Licht der Öffentlichkeit. Sie betrafen Königsberg, Danzig, Thorn, Riga und Reval (für die historischen Landschaften Preußen und Livland) einerseits und die Kurmainzer Bestände des Staatsarchivs Würzburg und der Archive und Bibliotheken in der Stadt Mainz andererseits. Das vorliegende Heft bietet als erstes die vollständige Gesamtüberlieferung von Urkunden dieses Herrschers aus den Archiven und Bibliotheken eines (gesamten) europäischen Staates (der Gegenwart). Auf seinem Gebiet befanden sich im 15. Jahrhundert vor allem da Königreich Böhmen, die Markgrafschaft Mähren, die schlesischen Herzogtümer Troppau und Teschen sowie das Egerland mit der Reichsstadt Eger. In die Geschichte ihrer einschlägigen Quellen führt die Einleitung des Bearbeiters, der sich bereits um die Hefte 10 (Thüringen), 16 (Sachsen-Anhalt), und 21 (Schlesien/Polen) sehr verdient gemacht hat, überzeugend ein.

 

Nach seinen eigenen Worten war die mit der neuen Aufgabe verbundene Herausforderung zwar durchaus groß, konnte jedoch fast problemlos bewältigt werden. Verzeichnet sind insgesamt 820 Nummern zwischen dem 19. April 1440 und (zwischen 1488 und) 19. August 1493, die durch ein umfangreiches Register aufgeschlossen werden. Ihnen entsprechen 223 Originale (vor allem in Brünn, Wittingau und Prag), 174 Kopien, 375 Deperdita und 38 sonstige Stücke, die auf diese Weise der Allgemeinheit vorzüglich erschlossen werden.

 

Innsbruck                                                                   Gerhard Köbler