Benoist, Alain de, Carl Schmitt. Internationale Biographie der Primär und Sekundärliteratur. Ares Verlag, Graz 2010. 528 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Der in Saint Symphorien (Tours) am 11. Dezember 1943 geborene, in Paris aufgewachsene, an der Sorbonne Verfassungsrecht, Philosophie, Soziologie, Moral, Geschichte und Religion studierende, der 1958 verbotenen rechtsterroristischen Organisation Jeune Nation angehörige, später vor allem als Publizist und Philosoph wirkende Alain de Benoist gilt als maßgeblicher Denker der Neuen Rechten Frankreichs. Nach verschiedenen Werken über Demokratie, Heidentum, Kulturrevolution, Totalitarismus und Globalisierung veröffentlichte er 2003 eine Bibliographie der Schriften und Korrespondenzen Carl Schmitts im Umfang von 140 Seiten. In Vertiefung und Erweiterung dieses Werkes legt er sieben Jahre später eine internationale Bibliographie in fast fünffachem Umfang als Ergebnis von mehr als zehn Jahren Arbeit und Recherche vor.

 

Ihr erster Teil besteht aus einer neuen überprüften und so weit wie möglich auf den bei Drucklegung aktuellen Stand gebrachten Fassung der vorangehenden Bibliographie. Er umfasst derzeit 57 Bücher und Einzelveröffentlichungen von der Dissertation des Jahres 1910 bis zu den 2005 erschienenen Tagebuchnotizen der Militärzeit 1915 bis 1919, 306 Aufsätze, Rezensionen und kleinere Texte von 1911 bis 2006, 27 Sammlungen und Anthologien im nicht-deutschsprachigen Ausland, 83 Briefwechsel und Briefe zwischen 1933 und 2010 sowie 14 Gespräche zwischen 1936 und 2005. Neu hinzugefügt ist auf den Seiten 182-528 chronologisch geordnet Sekundärliteratur über Carl Schmitt.

 

Damit trägt der durch etwa 70 Bücher und 3000 Artikel ausgewiesene Verfasser dazu bei, dass sich jedermann mit Werk und Wirkung eines der bekanntesten und umstrittensten deutschen Juristen auf breiter neuer Grundlage befassen kann. Carl Schmitts Werke sind bisher in mehr als 20 verschiedene Sprachen übersetzt, die von Europa bis Amerika und Asien reichen. Die Erfassung der vielfältigsten Einzelheiten in Tausenden von Einzelabschnitten ist bibliographisch eine außerordentlich verdienstvolle Leistung.

 

Innsbruck                                                        Gerhard Köbler