Wir Maximilian von gotz genaden Römischer Künig zu allenzeiten Merer des Reichs: Zu Hungern. Dalmatien. Croatien etc. Künig. Ertzhertzog zu Osterreich. Hertzog zu Burgundi zu Braband zu Gheldern etc. Graue zu Flandern zu Tirol etc. Bekennen und thund kund offenlich mit disem brieue. Als von alterher. in unserm lande der Grafschafft Tirol. die Malefitz Recht in grosser anzal unser underthanen. und mit swerem kosten. gehalten und albeg auff eins yeden übeltätter oder übeltätterin missetat und verhanndlung. allein durch eins yeden Rechtsprechers gewissen. an ainicherlai aufgesatzter oder klarer ausgedruckten gesatzt. darüber erkannt. unnd geurtailt ist worden. Wann aber die Missetaten zuzeiten frembd. auch in verantwurtung. der Malefitzigen personen dermassen in Recht angezogen. das In vil zweifei macht. Und dem nach etwas mißprauch an etlichen ennden. dardurch das übel nicht als sich wolgepürt gestrafft ist worden beschehen sein. Haben wir darein nach zeitigem Rat. und besunderhch. auff unndertenig und diemütig bete. egemelter unnser landschafft als Regierender herr und Landsfürst. gesehen. und die hernachgeschriben ordnungen und gesetz. hinfür zuhalden fürgenomen. Ordnen und setzen die auch von Fürstlicher macht wissentlich in krafft ditz briefs. Nemlich. das in yeder der dreien steten Meran Hall und Stertzingen die Richter so pan und acht von unns. unsern Erben oder nachkomen über das plut unnd all schedlich sachen. dem Rechten nach zurichtenn empfangen haben. oder hinfür empfahen werden. Sechs des Rats und Sechs aus dem Lanndtgericht die darzu gehörn. aber in unnser Stat Innsprugg und landtgericht Sunneburg. die weil Stat unnd Lanndtgericht nicht gleich sein. sol die stat vier. und das Lanndtgericht Acht. zusampt unserm lanndtrichter zu Sunneburg dargeben. Dann der stat Botzen. und unsers Landtgerichts Briefs halben. die weil vom Rat der Stat ausserhalben des Adels unnd aussern von Conmawnern nur Sechs sein. das unnser Lanndtrichter da selbs als von unnsern wegen Järlichen nach Rat der Sechs Rät aus ege­melter Stat ander Sechs zu im erkiesen. und in allen andern herrschafften und gerichten. so also Gericht und oberhalben der Stat Triennd ligen. außgenomen die Gericht auf dem Nons. und unser Gericht Caltharn hindan gesetzt. die weil die darüber ir geschriben Ordnung und gesatz haben. unser phleger die gerichtzherrn. oder ir amptleüt. zwelff verstendig mann fürnemen. gehayssen die geschworn. dieselben mitsampt einem yeden Richter söllen gwalt und macht haben zuhanndlen. in massen Richter Rat unnd annder rechtsprecher in Stetten wieuor ge­schriben steet. Sölh Rät von Stetten. dergleich die gesworn aus den gerichten. mit sampt den Richtern. söllen all hernachvolgend händel mit verschloßner thür haben zu hanndlen: unnd zu urtailen: ausgenomen ainer oder aine wurde irs glimphs Eeren oder füegen beschuldiget. das sol alweg offenlich durch Richter und die zwelff gehört. nachmals die urtail mit verschloßner thür verfast und den partheien alsdann offenlichen verkündt werden.

Dem unnd was hernach geschriben steet. trewlichen nach zukomen. darinn zuhandlen und zu urtailen: sol das hiemit ainem yeden Richter bey der pflicht so er in emphahung der pan und acht thut aufgesetzt sein Und der Rät in Stetten. und gesworn in Gerichten. die sweren. gleich urtail zugeben. über das plut und all an­der schedlich sachen. nach laut ditz unsers briefs oder puchs sag. auch ainem yeden Richter alweg das trewest von herrschafft und obrigkait wegen nach irem pesten versteen zuraten. Sölh Rät und Gesworn söllen auch nicht verkert werden on treffenlich ursach. oder durch abgang mit tod. Uns auch ainem yeden Gerichtsherrn vorbehalten. das wir die. oder etlich aus inen zu lands unzucht. und andern rechten unnd geschefften nach altem herkomen dannoch wol prauchen mügen.

Wann ain Richter umb handel das plut unnd malefitz berürennd yemand das sey mann oder frawen vahet unnd annemen lasset. Sol er die maisten vom Rat der Stat. oder der Gesworn des gerichts seiner verwesung zu im ervordern. den selben lauter anzaigen. warumb die person angenomen sey. und nachmals nach Rat derselben. oder was das merer ist. mit der gefangen person. das sey mit frag oder in ander weg darauff hanndlen. und ausserhalben sölhs. durch sein selbs fürnemen. kain person gichtigen noch fragen lassen.

Unnd so ain person durch das merer zu der frag unnd marter erkannt wirdet. und ichts auf sich selber oder ander bekannt. sollen sich die Richtere aigentlichen darin erkunden. ob die person das aus vorcht marter oder veindschafft. auf sich selbs oder ander bekennt het. so sich dann erfynndt aus der selben gichtigung. das die im selbs oder anndern unrecht gethan. unnd nicht die warhait gesagt hab. alsdann sol fürter der Richter an den Rat oder gesworn des gerichts seiner verwesung sölhs pringen. unnd weiter nach Rat oder erkantnus des merertails hierinn souil sich gepürt volfaren.

Souerr aber ain person an warer. tat mit hanndlen diebstall morderey Rauberey oder in ander weg. malfitz berürend. betreten wurd. unnd nicht auf annder ungeleümbt personen bekennet. alßdann ist nicht not ainicherlay weiters erkunden. Unnd solhs sol alweg nach gelegenhait ainer yeden sach und missetat. nach erkantnus des merer tayls der Rät oder Gesworn ermessen werden und dabey beleiben.

Wa ainer oder aine an die frag und marter erkant wirdet. sol der Richter drey aus dem Rat oder von den Gsworn zu im nemen. die selben person also in irer und des Gerichtschreibers gegenwürtigkait fragen wie dann das vor erkant und beschlossen ist. und was der übeltätig mensch also bekennt unnd bestät. sol Gerichtschreiber die urgicht lauter aufschreiben. und Richter die mitsambt denen so er also zu im nymbt nachmals überlesen. und so man dann darüber urtailen will. die den andern Räten oder Gesworn auch verlesen. und wann die drey so dabey gewesen sein gezeugknus geben und die urgicht also zu­sein ainhelligklich bey iren Ayden vor Richtere unnd anndern Geschworn bekennen. Als dann ist desselben bekennen genug. unnd unnder den dreyen sol alsdann des ersten ainer der urtail angeforscht werden.

Ob auff ain oder mer personen pöse anzaigen oder unnzicht gienngen. unnd die obrigkait die nicht in irn sonder in andern Gerichten wissten. so alweg durch Phleger oder Richter in das annder Gericht geschriben. damit dieselben personen angenomenn. unnd mit ir verrer wievor gemelt ist gehanndelt werden.

Ein yeder Mörder sol mit dem Rad gericht werden.

Ein Verräter geschlaipft und geuiertailt.

Rawber mit dem Schwert.

Kirchenprüchl. prenner. ketzer. velscher der Münss Silber oder Gold mit dem prannd.

Ob ain man zway weiber nämb. oder ain weib zwen mann. denselbenn mann oder frawen zuertrenncken.

Ob ain person vertrawts guet weg füeret. oder ain gut zwayen dreyen. oder mer wissenntlich und gevärlichen verkauffet. oder verseczt. unnd nicht von der vordern versatzung meldung thut. die söllen auch ertrenckt werden.

Ob ainer ain frawen oder jungkfrawen notzwung. dadurch sy beraubt wurd irer eeren. und dieselben anzaigen genugsam wern. dadurch sölhs von der frawen oder jungkfrawen nicht aus neid oder hass. früntschaft oder veintschaft. müet oder gab besehene. derselb sol ertrenckt werden.

Welher ain urfehd so er über sich geben hett pricht. denselben mit dem Swert zurichten. und ain weibspild zuertrenncken.

Welhe fraw ain kind verthut. die sol lebendig in das erdtrich begraben und ain phal durch sy geschlagen werden.

Welher oder welhe person ainen valschen ayd schwert. derselben die zung abzeschneiden. mitsambt den zwaien fingern damit sy gesworn hat.

Wer ain gelobtenn fryd pricht on mercklich ursach in darzu bewegende den selben mit dem Swert zurichten.

Der aber sunst sein anloben nicht haldt. den oder die selben nach gelegenheyt der sach an leib oder gut zustraffen.

Welher oder welhe person im selber den tod thut. seinen herren verrat. Christenlichen glauben verlaugnet. oder sein vater und muter umpringet. umb das er die erb. die sind leib und gut verfallen.

Der laicherey halben. nach dem der manigerlay sind. sol in erkanntnus des Richters und der Rechtsprecher steen. nach gelegenhait ains yeden laicherey. ob die selb person den tod oder ander straff an dem leibe verschult hab.

Der dieb halben ist fürgenomen. alle die stelen und über achtzehen iarn alt sind. und under ainer fart fünffundzwaintzig pfund perner oder dar under. der sol an pranger gestellt. und mit ruten außgestrichen werden. Darzu aus dem Lannd unser Grafschafft Tyroll zu ewigen zeiten swern.

Souerr aber ainer über fünffundzwaintzig pfund oder mermalen über zehen pfund stül. denselben mit dem stranngen zurichten. were der aber under Achtzehen jaren alt. denselben alsdann nach erkantnus des Richters der Rät oder Gesworn nach gelegenhait seiner missetat zustraffen.

Der gleich frawen so der massen diebstall thätten. so man den Mann mit dem stranngen richt. die frawen zuertrencken unnd in den andern straffen. wie die mann zuhalten.

Der Todschleger halben. nach dem der vil. und zuzeiten umb liederlich Sachen. auch mörtlichen beschehen. Ist unser will und mainung. das die nicht so liederlich begnadt. sonder mit strengkait des Rechten. als mit dem schwert gericht söllen werden. den selben auch in dem Gericht darinn die tat beschicht. oder da man in in andern Gerichten betrit. unnd er anzaigt wirdet. anzunemen. Und ob des leiblosen früntschafft in nicht berechtenn woltenn. so sol nichtdestmynnder die Rechtvertigung von obrigkeit auf irn kosten den be­rechten lassen. Richter Rät unnd Gesworn aines yeden gerichts söllen nach gelegenhait der Tat in handl sehen. ob sich zuzeiten ainer leibsnot weren müest. oder sunst ain ungeuärlicher todschlag beschehe. damit die urtail alßdann gemiltert werde. nach irem pesten versteen. bey den Ayden so sy sweren.

Ob ain todschleger durch uns unser erben nachkomen oder yemannd von unsern wegen die des gewalt und macht haben. begnadt würd. oder ain anderer übeltäter. der sol als dann in dem Gericht da der Todslag oder tat beschehen. unnd da er gefanngen gelegen ist. umb die Atzung abkomen.

Es söllen auch die Richter gewalt haben ob todschleger. oder annder übeltäter in flüchten wärn. unnd nicht betretten möchten werden. das der Richter denselben souerr das not sein wurd. durch seinen fronbotten in Stetten vor dem Rathaus. in Gerichten vor der schrannen. offenlichen drey vierzehen tag nacheinannder berüffen lasse. der Todsleger oder übeltäter kom oder kom nicht. so sol doch nicht destmynder. über in nachmals als auf einen tag beschehen was Recht ist. und so einer also in die acht verurtailt. so sol desselben mißhandl mitsampt der Urtayl durch den Gerichtschreiber offenlich verlesen werden. die fronpotten damit die Richter das verschaffen söllen. für in und annder die anzaigung thun der Todsleg oder mißhandlungen der übeltäter wie sich die begeben. souerr yemand aus der entleibten früntschafft. oder anndrer übeltäter fründ da wären. damit die selben auch menigklich sölher handlung thaten und urtailn des wissen haben mügen.

So yemand ichts verstolen. oder entpfrembdt ist. und bey dieben entpfremdern oder andern enden ge­funden wirdt. wa desselben güts mynder ist. dann man den täter dauon Richten möcht. das alsdann dasselb on entgeltnus dem es verstolen oder emphrembdt wäre. wider geantwurt werde. wa man aber dauon Richten mag. das halbes güt genomen und von obrigkait den andern halben tayl desselben Gerichts. damit man die täter Richt. und die überthür dem veruolgen dem das verstolen. oder empfremdt ist. Der gerichßtkosten sol auch alweg durch die gerichts herrn auch Richter zimlichen und nicht nach dem höchsten gerayt werden.

Ain yegkliche person die sey Mann oder weib. die sich understeet heimlichen oder offenlichen ainem sein weib Tochter Schwester Müemen oder frund. on sein oder der Gerhaben willen oder wissen. abweg zufüeren. die verheyraten. oder in ander weg unerlichs zuhandlen. mit verkupeln oder sunst. Söllen in alweg die Richter und die zwelff wie oben steet gewalt haben. solichen handel zustraffen an leib oder gut. nach gestalt des handls und der that. wie dann die Lanndßfreihait des klärlichen außdruckt. Welcher artickel dann in bemelter freyhait laut von wort zu wort also.

Item weliche unuerheyrate Tochter die nit wittib. und under ahtzehen jaren wäre. sich on ir vatter unnd mutter. oder ir ains ob sy die hatt oder welich nit vatter und mütter hette. under sechtzehen jaren unuerheyrat und nit wittib wäre. on irer Gerhaben. oder ir nechsten fründe. oder wem sie beuolhen wäre. willen und wissen verheyraten wurde. das dann ain yegkliche der selben Tochter vätterlich unnd müterlich erbe damit verworcht habe. unnd fürbasser darzu nicht vordrung noch zuspruch haben sölle. dann was ir vatter und mutter oder fründ mit guttem willen geben wellen. Was in aber ander erbschafft ausserhalben irs vätterlichen und mütterlichen Erbs zusteen sol. das in das volge. alsuerr sy darzu Recht haben ungeuerlich. Welcher aber. wer der wäre der solich heyrat haymlich beredt und volbrächt. wider solich obgeschriben unser satzung und ordnung. der oder den selben mitsampt den die darzu geholffen hetten. es wär man oder weib. unnd sich das warlichen erfunde. söllen ezu unnsern handen. wa man die ankömen mag als die. die wider unser gebot gethan. und der Landschafft Freiheit gebrochen haben. genomen und gestrafft werden.

Der gotzschwerer halben. nach dem von leichtvertigen personen in menig weg oder weise. der Allmechtig got. unnser libe fraw. und die lieben heyligen. mit sweren bey den spilen oder anderswa gelestert werden. wa ainer oder aine derselben ge­funden wurde. das die Richter unnd die zwelff vom Rat oder die Gesworn auch gewalt haben. die nach gelegenhait der tat und lestrung zustraffen. an leib oder gut. und wie es die selben erkennen. dem sol die also nach. gestrafft werden.

Wir werden bericht das manig betrüegerei gepraucht wirdet. das vil von den kaufleuten und andern in Steten unnd Gerichten. auch von frembden kaufleuten ausserhalben unnsers Lannds der Grafschafft Tyrol. gut und gelt gevärlichen entnehmen. und darnach sölichs nicht zubezalen haben. dardurch manigueltigklichen die leüt betrogen unnd gelaichen werden. das aber vil zuverderbendem gewerbigen Mann auch Lannd und leüten zu abnemung irs gewerbs gedeihet. das unns in dhain weg zugestatten gemaint. ist der maß angesehen. das ain yegklicher wer der sey. inner oder ausser Lannds gesessen. der dann über fünffundzwaintzig phund perner schuldig. wie die schuld herrurt. der nicht zu phennden stathafft ist. so der dem er schuldig beleibt den Richter in dem Gericht da der selb betretten wirdet anrüeft. sol der Richter im den selben annemen. den einlegen. und versorgen. und im den enthalten ain tag umb zwen kreutzer und nicht mer. darumb der Richter im zu essen und wasser zutrincken geben sol. und fynndt der selb gefangen Schuldner in Monatsfrist pürgschaft. dadurch dem der in einlegen hat lassen ain benügen beschehen mag. sol er wider ledig gelassen. wa des nicht. und er in monatsfrist nicht pürgschaft thät. oder gehaben möcht Souer derselb in nicht weyter zuenthalten begert. sol er nach Monatsfrist auf den pranger gestelt. und im darnach das Lannd verpotten werden und alßdann der Schuld darumb er angenomen wor­den ist ledig und loß sein. Wo aber die schuld under fünfunzwaintzig phund perner were. und die nicht zubezalen hette. söll der Richter dem selben gelter ain gelbs Scheybel an sein rock verordnen antzuheften. öffentlichen zutragen. alß lang hyntz er sölich geltschuld bezalt. und wo Er betretten würde. das Er sölichs ab dem Rock than. und nicht bezalt hett. söll Er durch den Richter wo er betretten wirdet. widerumb eingelegt. auff den pranger öffenlich gestelt. und das Lannd im auch verbotten werden. in massen als andern die über fünfundzwaintzig phund per­ner schuldig synd. wie vorbegriffen ist. Darinn sollen die zwen Ständ von Prelaten und Adl außgeslossen werden. außgenomen ainer verdürb on sein schuld oder durch unfal.

Ein yeder absager der prennt. soll mit dem prannd. aber sunst mit dem swert gericht werden. und wer den selben Absager ainen oder mer behawst fürschubt. und den nicht offenbart wissentlicher sachen. der oder dieselben. sollen gleich den Absagern gestraft werden. Welcher ainen Absager zukert. das sey in gefengknus zugleichem Rechten zupringen oder in ander wege. und des warlich und genugsam verkünd erschaint. denselben sullen von dem gelt das wir als Regierender Lanndßfürst als zwey Tausennt guldin. und die styfften Triendt und Brichßen mit iren underthanen yeder Tausent gultdin Reinisch erlegen. und dartzu von Prelaten und Adl irer Rennt gült und zynns. der fünftzigist phennig und von Steten und Gerichten von yeder fewerstat ain phund perner geuallen so offt sich das begibt. Vierhundert guldin Reinisch. der aber die nicht also ankeren mocht. son­der die außkuntschaften. oder dermaß anzaiget das die durch Phleger oder Richter zuhanden pracht. dem soll zwayhundert guldin Reinisch. doch das er des auch genugsam urkund darthue gegeben werden. dardurch der absager mutwillig fürnemen ungestrafft nicht beleybe. doch wie die gescheft vormals darumb außgangen. solhs lauter innhalten und begreyffen.

Dann der fürkaufferhalben. haben wir fürgenomen. das nyemands im lannd kain fürkauf nicht treyben sol. weder mit Viech trayd käß Smaltz oder anderm. wo aber ainer betretten würde. das Er im lannd fürkauff tribe. und Viech trayd käß Smaltz oder anders. auf dem Land oder in den Telern. das man sünst auff die märckt. oder zu dem Lannd in Stett oder Gericht treybe. auffkaufte. und widerümb verkaufte. dasselb soll für ain fürkauff geacht werden. und darümb die hab verfallen sein. damit Er betretten wirdet. Auch ein peen fünfundtzwaintzig phund perner als offt das beschicht.

Hierynn nemen wir auß. die Recht. Ordnungen. erfyndungen unnd gesatz unserer Pergkwerch. das dieselben hierinn gantz gesondert unnd außgeschlossen sein söllen.

Und nachdem hierynn nicht all übeltaten so beschehen möchtenn beschriben unnd aufgedrucket sein. so söllen doch nicht destmynnder die Richter mit Rat oder urtail der Rät oder Gesworn wievor steet samentlich oder durch den merer tayl. wa sy nicht all dabey sein möchten. Auch in denselben so also nicht hyerinn außgedruckt sein. zu urtaylen und zu straffen haben. nach irem pesten versteen. und gestalt ainer yeden übeltat. bey irem Ayd so sy gesworn haben wievor gemelt ist.

Ob ainem Rat von der Stat oder Gesworn aus ainem Gericht handl fürkämen. der im in seiner erkantnus beswärung pringen möcht. sol alweg derselb in ain ander Stat oder Gericht umb Rat schicken. der im auch nach lauter anzaigung mitgetailt werde. damit derselb destbaß dem Rechten nach urtailn und erkennen müge. Und das Richter Rat auch Gesworn gewalt haben zu urtaylen. was tod oder straff ain yeder übeltätter oder Malefitziger verschult. wa aber die urtayl durch Rat oder Gsworn gleich taylt wurd. sol der Rich­ter das merer machen. aber sunst nicht urtayln. unnd was also durch das merer erkannt würde. sol ain yeder Richter nach verlesung der urgicht und urtail den Gerichtsstab prechen. den übeltätter dem nachrichter überantwurten. den füern lassen auff die gewondlichen Gerichtstat. und der geuallen urtail verschaffen voltziehung zuthun.

Als etlich phlegen oder Gericht nit über die Malefitz noch das plut zurichten haben. sonnder die übeltätter oder malefitz person in annder Gericht überantwurten. söllen die selben hinfür so pald sy ain sölh übeltätig mensch. mann oder frawen betretten. zustundan dem Gericht dahin sy die vorantwurten haben müessen. mit allen anzaigungen überantwurten. das sey mit ynnzicht. warer that. oder in anderweg. das malifitz oder ynnzicht berüren möcht. Wo alsdann durch den Richter. auch sein beysitzer gefunden wirdt. das die sachen nicht Malfitz. sonder sunst am güet sträflich sein. so sol er den sel­ben dem Richter widerumb in das Gericht dauon er im geantwurt ist antwurten. damit dem selben nicht seins Gerichts halbenn entzogen werde. Wo der aber durch Richter Rat oder Gesworn malefitzig. oder nach anzaigung seiner sach weiter mit im zuhandlen. oder er ledig erkannt wurd. darumb ist man dem andern Gericht zuthun nicht schuldig. Doch wo bey ainem sölhen gefangen souil gefunden wurd. sol dem Richter der den selben gefangen hat die Atzung so auff in gangen wär. nach zimlichen dingen bezalung dauon geschehen. Und das übrig gut mitsampt dem leib dem andern Richter in welhem gericht das gefunden überantwurt werden.

Und zu merer bestendigkait ditz loblichen fürnemen. unnd zu straffung des übels. ist im pesten weiter fürgenomen. wa die underthanen den Gerichtsherern phlegern Richtern oder irn verwesern. und in der selben abwesen den Räten. Gesworn. oder ains yeden Gerichtsman in Rumorn oder aufrürn zulauffen. darinn sy den Gerichten allzeit beystendig sein söllen. ob zuzeiten ir ainer mit diener nit so wol versehen wäre. das haußgesessen auch ledig gesellenn inen ainen oder mer übeltätter auff ir ersuchenn verhelffen anzunemen. wer aber hierinn ungehorsam erschin die selben söllen nach gelegenhain irer verachtung nach erkantnus des merern Rats der Rät oder Gesworn. der geleich alle die so fräuenlich wider dise unser Landßordnung und fürnemen Reden gestraft werden.

Und wiewol sölh unser löblich fürnemen durch unns treffenlich unser Räte. auch bemelt unser Lanndschafft der Grafschafft Tyroll im pesten und zu straff des Übels fürgenomen ist. So sol doch die uns unsern Erben und nachkomen in all ander weg an unnsern obrigkaiten herrligkayten und gewaltsamen. auch gemeiner unser Lanndschafft. und Gerichtßherren. sonderlich denen so aygen Gericht haben. an irn Privilegien Freihaiten und Gerechtigkaiten. unuergriffen und on schaden sein. alles getreulich und ungeuerd. Und Empfehlen darauf den Edlen unsern lieben getrewen. allen haubtleüten Grauen Freyen herrn Rittern Knechten Phlegern Lanndrichtern Richtern Burgermaystern unnd Räten. so hiemit ermant werden. ernstlich gepietend unnd wellen. das sy sölhem unserm fürnemen nachkombt dem allen unnd yedem leben auch Richter Rat und Gesworn verornen und hiewider nit thun. noch das andern zuthun gestatten in dhain weg noch weise. Wo ir ainer oder mer auch ungehorsam durch nachlässigkayt oder sunst erschinen den oder dieselben wolten wir darumb ungstrafft nitt lassen. darnach wiss sich ir yeder zurichten. Das ist gantz unser will und ernst­liche maynung. Mit urkund ditz briefs. Geben zu Insprugg an sannd Andres des heyligen zwelfpoten tag. Anno domini etc. Nonagesimonono. Unnserer Reiche des Römischen im vierzehenden unnd des Hungrischen im zehenden Jaren.