Friedrichs II. Mainzer Reichs-Landfriede. – 1235, Aug. 15/21.

 

A. Der deutsche Urtext.

Verbesserter Abdruck Rekonstruktion des Textes aus durch Zeumer, N. Archiv der Ges. f. ält. d. Geschichtskunde XXVIII, S. 443-474. – Die in runde Klammern ( ) eingeschlossenen Worte sind überliefert, aber nicht mit Gewissheit dem Urtexte zuzuweisen. Eckige Klammern [ ] umschließen in c. 32 zwei frei ergänzte Worte. Die eingeklammerten Kapitelzahlen sind die des lateinischen Textes. – Vgl. auch Chron. reg. Colon., ed. Waitz 1880, S. 267, u. Sächs. Weltchron., ed. Weiland 1877, S. 251.

 

Wir setzen und gebieten von unser keiserlicher gewalt und mit der fursten rat und ander des riches getruwen:

1. (15). Swelch sun sinen vater von sinen burgen oder von anderem sinem gut verstozet oder brennet oder roubet oder ze sins vater vienden sich chert mit eiden oder mit truwen, daz uf sins vater ere gat oder uf sine verderbnusse, beziuget in des sin vater ze den heiligen vor sinem rihter mit zwein sentberen mannen, die niemen mit reht verwerfen mag, der sun sol sin verteilet eigens und lehens und varendes gutes und berlichen alles des gutes, des er von vater und von muter erben solde, ewichliche, also daz im weder rihter noch der vater niemer wider gehelfen mag, daz er dehein reht ze dem selben gute iemer gewinnen muge.

2. (16). Swelch sun an sins vater lib ratet oder vrevelichen an grifet mit wunden oder mit vanchnusse, oder in dehein bant leit, daz vanchnusse heizet, wirt er des vor sinem rihter beziuget, als hie vor geschriben ist, der selbe si êlos und rehtlos ewichlichen, also daz er niemer wider chomen mag mit deheiner slahte dinge ze sinem rehte.

3. (17). Alle, die der vater nennet ze ziuge vor dem rihter uber alle die sache, die hie vor geschriben sint, di nesuln des niht uber werden durh magschaft noh durh deheiner slahte dinch, sin gestên dem vater der warheit. Der des niht tun wil, den sol der rihter dar zu dwingen, ez ensi daz er vor dem rihter ze den heiligen swer, daz er dar umbe niht enwizze.

4. (18). Hat der vater dienstman, oder ist, daz er eigen liute hat, von der rat oder von der helfe der sun dirre dinge deheinez tut wider sinen vater, die hie oben geschriben sint, beziuget daz der vater uf si vor sinem rihter, als hie vor geschriben ist, selbe dritte zen heiligen, die selben sint êlos und rehtlos ewichlichen, also daz si niemer mugen wider chomen ze irem reht mit deheiner slaht dinge. Der vater mag aber uf die liute, si sin dienstman oder eigen, niht bereden mit disen dingen, so daz si êlos und rehtlos beliben, er enhabe ez e uf den sun beredet.

5. (19). Aller slaht ander liute, die des vater dienstman oder eigen niht ensint, mit der rat oder mit der helfe der sun wider den vater der dinge deheinz getan hat, diu hie vor geschriben sint, uberziuget si der vater des, als hie vor geschriben ist, der rihter, in des gerihte daz geschehn ist, sol die selben in die aht tun, und sol si niemer dar uz lan, sin gelten dem vater sinen schaden zwivalt, den er von ir rat oder von ir helfe genommen hat, und dem rihter sin reht. Hat der selben deheiner lehen von dem vater, daz selbe lehen sol dem vater ledich sin ze hant, so er in uberwindet; und sol ez im niemer wider gelihen; oder lihet erz im wider, so sol er dem rihter sins lehens oder sins eigens als vil geben, oder hat er des niht, so sol er im als vil silbers geben, als tiure daz lehen ist.

6. (20). An allen disen sachen, die hie vor geschriben sint, mag ein igelich sentbere friman, der sin reht hat, dem vater, er si furst oder sus ein hoh friman, helfen daz beziugen, swa erz weiz. Ein dienstman mag ez ouch beziugen mit anderen dienstmannen, ein eigen man mit sinem genozzen, ein gebur mit sinem genozzen. Ein igelich friman hilfet es ouch wol einem dienstmanne, ob erz weiz. Ein dienstman hilfet es ouch wol dem, der sin undirgenoz ist. Die nideren enmugen es den hoheren niht gehelfen.

7. (21). Ist daz der vater von gevanchnusse oder von siechtum oder von ander ehafter not ditz reht niht gefurdern mag, so sol ez siner mage einer tun, und sol der selbe mag bereden ze den heiligen, daz den vater êhaft not irret, daz er dar niht chomen moht, und sol die not nennen. Und swenn er daz beredet, so sol man im rihten umb die sache an des vater stat, als ob der vater selbe da were.

8. (5). Wir setzen und gebieten, swaz schaden iemen an deheiner slahte dinge geschê, daz er daz selbe niht enreche, ern chlag ez alrerst sinem rihter und volge siner chlage ze ende, als reht ist; ez ensi, daz er da ze hant si und sines libes oder sines gutes erz muzze tun ze notwere. Swer sich anders richet, denne hie geschriben ist, swaz schaden er dar umbe tut, den sol er im zwivalt gelten, und swaz schaden im geschehen ist, der sol verloren sin, und sol niemer deheine chlage nah dem gewinnen.

9. (6). Swer aber sine chlage volfuret, als da geschriben ist, wirt im niht gerihtet, und muz er durh not sinem viende widersagen, daz sol er tun bi tage. Und von dem tage, so er im widersaget hat, unz an den vierden tag so nesol er im deheinen schaden tun weder an libe noh an gute. So hat er dri ganze tage fride. Der selbe, dem da widersaget wirt, dern sol ouch an libe noh an gute unz an den vierden tag dem, der im da widersaget hat, deheinen schaden tun. An swederm ditz gesetzede gebrochen wirt, der sol fur sinen rihter varn und sol jenen bechlagen, derz im getan hat. Dem sol der rihter fur gebieten selbe oder mit sinem boten. Mag sich der selbe, der da angesprochen ist, niht enschuldigen (uf den heiligen) selbe sibende sentbere liute vor dem rihter, so si er êlos und rehtlos ewichliche, also daz er niemer wider chomen muge ze sinem rehte.

10. (3). An swem der hantfrid gebrochen wirt, erziuget er daz zen heiligen vor sinem rihter mit dem, der den hantfride gemachet hat, und mit zwein andern sentberen mannen, die ir reht behalten hant, daz der fride an im gebrochen si, der rihter sol jenen ze aht tun, der den fride gebrochen hat, und sol in niemer uz der aht lan ane des chlagers willen, oder er verliese die hant dar umbe; ez ensi also verre, daz er mit dem totslage den fride breche; so sol siner mage einer chlagen umb die selben tat und sol ez ouch bereden, als hie vor geschriben ist. Und swenn er daz beredet, so sol der selbe niemer von der aht chomen wan mit dem tode und sol êlos und rehtlos sin. Wil aber im der, der den hantfrid gemachet hat oder enphangen hat, niht gestên des rehtes, daz er an im gebrochen si, dem sol der rihter gebieten bi des keisers hulden, daz er im sins rehtes helfe oder zen heiligen swere, daz er niht dar umbe enwizze. Lat er daz durh magschaft oder durh deheiner slahte dinch, er ist dem keiser und dem rihter siner hant schuldich.

11. (4). Wir setzen und gebieten bi unsern hulden, daz alle unser fursten und alle, die gerihte von uns habent, rehte rihten, als des landes sit und reht si und gewonheit, und daz si daz selbe gebieten den, die gerihte von in habent. Swer des niht entut, uber den wellen wir scherpflichen rihten, als reht ist. Und swaz uns uber in erteilt wirt, des enwellen wir niht lan und wellen dar an niemen ubersehen und niemens schonen, und gebieten ouch den fursten, daz si mit der buze dwingen, die von in geriht hant, daz si reht rihten, und der buze niht enlazen, die uf si erteilt wirt.

12. (22 a). Wir setzen und gebieten, daz dehein rihter niemen in die aht tu wan offenlichen, und daz dehein rihter niemen uz der aht laze, er neme die gewisheit, daz dem chlager gerihtet werde, nah des landes gewonheit. Tut des der rihter niht, daz sol der keiser uber in rihten, als reht ist. Wir geloben, daz wir daz selbe behalten.

13. (22 b). Wir setzen und gebieten, swaz igelichem rihter gewettet wirt, da er den ahter uz der aht lât, daz er daz gar neme und ez niht enlaze, durh daz die liute deste ungerner in die aht chomen. Wir wellen ouch selbe unsers rehtes niht enlazen. Dar umbe gebieten wir ez deste vesteclicher.

14. (13 a). Wir setzen und gebieten, daz man die pfalburger allenthalben laze. Wir wellen in unsern stetten ir deheinen haben und wellen ouch niht, daz si iemen anders habe.

15. (13 b). Wir setzen und gebieten bi unsern hulden, daz niemen deheinen muntman habe.

16. (12). Wir verbieten bi unsern hulden, daz niemen den andern durh daz lant beleite umb dehein gut, ern habe daz geleite von dem riche.

17. (7 a). Wir setzen und gebieten, daz alle die zolle, die sit unsers vater tode, des keisers Heinriches, uf gesetzet sint uf wazzer oder uf lande, von swem sie uf gesetzet sint, daz si abe sin; ez ensi als verre, daz, der in da hat, gewisen muge vor dem riche, als da reht ist, daz ern ze reht haben sul.

18. (7 b). Wir setzen und gebieten umb alle die zolle, die gehohet sint ze unreht anders denne si zem ersten uf gesetzet wurden, daz man die hohunge abe neme und der zol belibe, als er ze reht sol. Swer di zolle nimet anders, denn er sol ze reht, oder an einer andern stat, denn da er uf gesetzet ist, wird er des beziuget vor sinem rihter, als reht ist, man sol in haben fur einen strazrouber.

19. (7 c). Alle die zolle nement uf wazzer oder uf lande, die suln wegen und brucken ir reht behalten mit machen und mit zimber und mit bezzerunge, und von den si den zol nement, die suln si befriden und beleiten nach ihr maht, als verre ir geriht ist, also daz si niht verliesen. Swer ditz gebot brichet ze drin malen, wirt er des vor dem keiser uberziuget, als da reht ist, so sol der zol dem rich ledich sin.

20. (9). Swa zwene mit einander urliugent, der einer oder beide geleit habent, swer dem ze leide die straze angrifet, wirt er des uberziuget, als reht ist, uber den sol man rihten als uber einen strazrouber.

21. (10). Wir setzen und gebieten, daz man die rehten lantstraze vare, und niemen den andern mit gewalt dwinge von der rehten straze.

22. (8). Wir setzen ouch und gebieten, swelch herre sine stat oder sine burch bowen wil oder dehein bow, der sol bowen mit sinem gute oder mit siner liute gute und niht von der lantliute gute. Swer dar umbe deheinen zol oder dehein ungelt nimet in deheiner stat oder uf deheiner straze, uber den sol man rihten als uber einen strazrouber.

23. (11). Wir setzen und gebieten, daz alle die munze, die sit unsers vater tode, keiser Heinriches, gemachet sint, von sweme si gemachet sint oder swa man si gemachet, daz si alle abe sin; ez ensi, der si da hat, der muge gewisen vor dem rich, als reht ist, daz er si ze reht haben sul. Swer uf iemens phenninge deheinen valsch sleht oder heizet slahen, den sol man haben fur einen valscher. Wir gebieten, daz man die alten munze nah ir rehte habe, und verbieten allen valsch.

24. (1). Wir setzen und gebieten vesteclichen, daz man in steten und in dorfern in allem unserem riche an geistlichen dingen behalte der erzebischofe und der bischof oder der erzpriester geistlich reht, und in des niemen wider si mit deheinem unreht.

25. (2 a). Wir setzen und gebieten vesteclichen und als reht ist, daz aller goteshuser vogite den goteshusern vor sin und si beschirmen uf ir vogitei, als ez gegen Gote wol stê und ouch unser hulde damit behalten, und sich an der goteshuser gute, daz ir vogitei ist, also behalten, daz uns dehein groz chlage von in chome. Swer des niht entut, chumet uns daz ze chlage, daz wellen wir rihten, als reht ist, und also vesteclichen, daz wir dar an niemens schonen wellen.

26. (2 b). Wir gebieten vesteclichen bi unsern hulden, daz niemen durh deheines vogites schulde noch im ze leide der goteshuser gut, daz sin vogitei ist, weder brenne noh roube noh phende. Swer daz dar uber tut dem vogite ze leide, wirt er des uberziuget, als reht ist, vor dem rihter, den sol man ze aht tun und ensol in uz der aht niht lan, ern gelt den schaden dristunt als tiur er ist; und suln diu zwei teil dem goteshuse werden, des daz urbor ist, und dem vogite daz dritte teil.

27. (14). Wir verbieten, daz niemen phende an des rihters urlob. Swer daz tut, uber den sol man rihten als uber einen rouber.

28. (27). Wir setzen und gebieten, swer wizzenlichen roub choufet oder diubich gut oder rouber oder diube wizzenlichen wirt ist, und in sinem huse zernt, und niht ahter sint, wirt er des uberziuget, als reht ist, zem ersten, so sol er zwivalt gelten jenem sin gut, dem ez da genomen ist, ez si diubech oder roubech. Wirt aber ers uberredet, daz erz zem andern male getan hat, ist daz gut roubech, so sol man uber in rihten als uber einen rouber; ist ez aber diubech, so sol man uber in rihten als uber einen dieb.

29. (25). Wir setzen und gebieten, daz niemen behalte noh herberge wizzenlichen deheinen ahter. Swer daz dar uber tut, wirt er des uberziuget, als reht ist, der ist in den selben schulden, und sol man uber in rihten als uber einen ahter. Entredet er sich aber, als reht ist, zen heiligen mit siben sentberen mannen, daz er niht enwesse, daz er ein ahter was, er sol unschuldich sin. Swa man verbiutet oder angrifet einen ahter, den sol niemen weren. Swer den wert, wirt er des uberredet, als reht ist, daz er in wizzenlichen hat gewert, der sol in den selben schulden sin, und sol man uber in rihten als uber einen ahter.

30. (26). In swelhe stat der ahter chumt, da sol man sin niht behalten, und swer im ubel tun wil, des sol man in niht schermen. Im sol niemen niht geben vergeben noh ze choufen, und sol umb in niemen niht choufen. Man sol in miden an allen dingen. Behaltet in ein stat gemeinlich und wizzenlich, ist si umbmuret, der rihter, in des geriht daz ist, der sol si nider brechen. Uber den wirt, der in behaltet, uber den sol man rihten als uber einen ahter und sol sin hus zefuren. Ist die stat ungemuret, so sol si der rihter brennen. Daz sol niemen weren. Setzet sih die stat da wider, stat und liute sint rehtlos. Mag daz der rihter niht gerihten, so sol er ez chunden dem keiser, und sol ez dann mit sinem keiserlichen gewalt tun.

31. (28). Wir setzen, daz unser hof habe einen hofrihter, der ein friman si. Der sol an dem ampt beliben zem minsten ein jar, ob er sih reht und wol behaltet. Der sol alle tage ze geriht sitzen ane den suntag und ane groze hohziten, und sol allen liuten rihten, die im chlagent, und von allen liuten, ane fursten und ane ander hohe liute, swa ez get an ir lip oder an ir reht oder an ir ere oder an ir erbe oder an ir lên, und von anderen hohen sachen. Daz wellen wir selbe rihten. Er ensol niemen vur tagen, ern tu ez dann mit unserem sunderlichen gebot. Er ensol niemen in die ahte tun noh uz der ahte lan, wan daz sollen wir selbe tun. Der rihter sol sweren zen heiligen, daz er von niemen dehein gut neme umb daz geriht, noh durh liebe noh durh leide noh durh bete noh durh forhte noh durh mite anders rihte wann nah reht, als im erteilt wirt und er von sinen sinnen aller beste kan, ane aller slahte valsch. Der rihter sol nemen alle die gewette, die uns gewettet werden und vor im bechlaget werdent von den, die uz der ahte choment, und sol der niht lazen, dar umbe daz man deste ungerner in die aht chome. Dise gewette geben und bescheiden wir dem rihter, daz er deste williclicher rihte und ouch von niemen deheiner hande gut umb daz gerihte neme.

32. (29). Der rihter sol ouch haben einen sunderlichen schriber, der anschribe alle die in die aht choment, und von wes chlage si in die aht choment, und die sache, dar umb si dar in choment, und den tag, so si dar in choment; und der namen, die uz der aht choment, und die sache, war umb si uz der aht choment, und welches tages si uz der aht choment; und sol die burgen schriben, die den chlagern gesetzet werdent (bzw. werden umb die besserung; und sol anschriben alle die besserung, die den clagern daruber werde, und sol die burgen und ir name abtilgen, bis das dem clager sine besserung wirt. Er soll auch schreiben aller der namen, die dem lande zu schedelichen luten gesatzt werden, und wan sie sich der schuld entredend, so sol er ire namen abeschriben.), und wannen si sin und wie si heizzent, und sol schriben ander gewisheit, die man den chlagern tut nah des landes gewonheit. Und sol schriben aller der namen, die ze schedelichen liuten dem lande gesagt werdent, und wie und von wem si uz den schulden choment. Und sol schriben, so si ze reht choment und uz der aht; so tilge er ire namen abe. Und sol schriben alle die urteil, die von grozzen sachen vor uns gesamnet werdent, uf die rede, daz man an semlichen sachen die selben urteile stete habe, und sol schriben das lant, wo die selben urteile gesamnet werdent. Der selbe schriber sol nemen alle die brive, die umb chlage sint, (und sol) die brive berihten und sol dehein ander unmuze haben. Der selbe schriber sol sweren zen heiligen, daz er durh liebe noh durh leide (noh durh forhte) noh durh mite noh durh deheiner hande dinch schribe noh entu an sinem ampte, wann daz reht ist, als er sih aller beste kan verstên. Der selbe schriber sol ein leie sin dar umb, ob er anders tu, denne reht ist, daz ez im an den lip gê.

Daz haben wir dar umb gesetzet, wann ez uns nutze dunket allen den, di in unserm riche sint, und gemeinlichen allen liuten, den wir selbe niht gahes gerihten mugen von unsern manichfaltigen unmuzen.

 

B. Lateinische Fassung.

(Offizielle Bearbeitung des deutschen Textes zum Zwecke feierlicher Ausfertigungen durch die kaiserliche Kanzlei. Außer den Einleitungen sind neu hinzugefügt c. 23 und 24, die dem deutschen Texte fehlen.)

MG. Const. II, Nr. 196, S. 241-247. – Die Kapitelzahlen des deutschen Textes sind in ( ) denen des lateinischen hinzugefügt.

 

Fridericus secundus divina favente clemencia Romanorum imperator semper augustus, Ierusalem et Sicilie rex. Imperialis eminencie solium nutu divine provisionis adepti, circa regimen subiectorum consilia nostra duplici vinculo pacis et iusticie roboranda providimus, ut per hec nominis nostri celebritas habeat, quod sibi servet ad gloriam, subditis ad salutem. Ex his enim precipue munitur auctoritas imperantis, cum in observancia pacis et execucione iusticie, quantum terribilis est perversis, tantum est desiderabilis mansuetis. Proinde cum ad commissam nobis rem publicam gubernandam nos urgens cura sollicitet, ut sub felici nostrorum temporum statu circa subiectos nobis imperii populos vigeat pacis et iusticie moderamen – licet per totam Germaniam constituti vivant in causis et negociis privatorum consuetudinibus antiquitus traditis et iure non scripto, quia tamen ardua quedam, que generalem statum et tranquillitatem imperii reformabant, nondum fuerant specialiter introducta, quorum partem aliquam, si quando casus trahebat in causam, ficta magis opinio quam statuti iuris aut optente contradictorio iudicio consuetudinis sentencia terminabat – de consilio et assensu dilectorum principum ecclesiasticorum et secularium in sollempni curia celebrata Moguncie constitutiones quasdam certis capitulis comprehensas, presentibus eisdem principibus, nobilibus plurimis et aliis fidelibus imperii, fecimus promulgari. Quas in publica munimenta redactas ab universis et singulis iussimus inviolabiliter observari, pena contra transgressores sacrarum constitutionum edita, prout violate maiestatis decus et facilitas exigit delinquentis.

1. (24). Libertates ecclesiarum et iura tanto liberalius nostra debet fovere clemencia, quanto devocius nobis ab eisdem et earum rectoribus in spiritualibus et temporalibus servicium exhibetur. Statuimus igitur firmiter et districte precipimus, ut in civitatibus, opidis, villis et omnibus locis sacri nostri imperii episcoporum et archidiaconorum (bzw. archiepiscoporum) iurisdictioni nullus iniuste resistat, set eorum ordinationes et iuste sentencie in causis ecclesiasticis observentur.

2. (25. 26). Statuimus insuper et districte iubemus, ut omnes ecclesiarum advocati fideliter eas pro viribus et posse suo defendant, sicut divinam graciam et nostrum diligunt favorem. In bonis eciam advocaciarum suarum ita se racionabiles et modestos exhibeant, ut ad nos de ipsis gravis querela non veniat. Alioquin ad satisfactionem querelancium de ipsis sumemus, ut est iustum, debitam ultionem. Preterea sub obtentu gracie nostre et imperii firmiter inhibemus, ne quis propter quamcumque culpam, debitum vel guerram advocatorum bona ecclesiarum invadat vel pignoret vel incendiis dampnificet aut rapinis. Quod si fecerit, convictus legitime coram suo iudice proscribatur; nec proscriptio relaxetur, nisi triplum dampni persolvatur illati, duplum ecclesie cuius bona sunt, et simplum advocato.

3. (10). Sepius accidit, ut presertim inter militares viros orta contencio treugarum interposicione per obligationis vinculum conquiescat; quia quod ex humanis erroribus per momenta subtrahitur, nisi nexui pene subiaceat, in perniciem pristinam recidivat. Firmiter igitur et districte precipimus, ut si is, in quo treuge violate sunt, cum eo, in cuius manum promisse fuerunt, et duobus aliis synodalibus viris integri status de violatione treugarum coram iudice suo per sacramenta probaverit, violator proscribatur nec umquam absolvatur a proscriptione preter voluntatem actoris, vel manum perdat. Si vero is, in cuius manum treuge date sunt, noluerit veritati testimonium perhibere, cogatur a iudice, nisi declaret suam ignoranciam sacramento; alioquin convictus manum amittat. Quod si per mortem alicuius treuge fuerint violate et consanguineus interfecti aliquis probaverit secundum formam iam dictam, violator convictus perpetuo sit erenlos et rehtlos.

4. (11). Oportet officio iudicis merita suffragari, quia moribus debet excellere qui reatus discutit aliorum. Sanctimus igitur sub obtentu gracie nostre firmiter iniungentes, ut principes nostri et omnes alii, qui iudicia tenent a nobis inmediate, causas coram eis arbitratas secundum terrarum racionabilem consuetudinem iusto iudicio terminent et idem precipiant aliis iudicibus, qui sub eisdem sunt et iurisdictionem ab eis tenent. Quod qui non fecerit, districte eum prout iustum fuerit puniemus, nil de iure nostro vel pena nobis attinente remissuri, nulli volentes in hoc parcere vel deferre. Idem precipimus eciam a maioribus iudicibus circa inferiores iudices firmiter observari.

5. (8). Ad hoc magistratus et iura sunt prodita, ne quis sui doloris vindex sit, quia ubi iuris cessat auctoritas, excedit licencia seviendi. Statuimus igitur, ut nullus, in quacumque re dampnum ei vel gravamen fuerit illatum, se ipsum vindicet, nisi prius querelam suam coram suo iudice propositam secundum ius usque ad diffinitivam sentenciam prosequatur; nisi in continenti ad tutelam corporis sui vel bonorum suorum vim vi repellat, quod dicitur nothwere. Si quis aliter processerit ad vindictam, dampnum illatum adversario solvat in duplum, nulla actione sibi de dampnis vel gravaminibus illatis sibi de cetero competente.

6. (9). Si quis vero coram iudice sicut predictum est in causa processerit, si ius non fuerit consecutus et neccessitate cogente oportet eum diffidare inimicum suum, quod vulgo dicitur widersage, hoc diurno tempore faciat, et ex tunc usque in quartum diem, id est post tres integros dies, diffidans et diffidatus integram pacem servabunt sibi in personis et rebus. Is autem, in quo violatum fuerit hoc statutum, coram iudice conqueratur; qui per se vel per nuncium citabit violatorem, et nisi violator productus super hoc vel septena manu sinodalium hominum purgaverit innocentiam suam, quod non commiserit contra hoc statutum, perpetuo pene subiaceat, quod dicitur erenlos unde rehtlos.

7. (17-19). Cum aliena invito domino non sine iuris iniuria contractentur, eo durius quis furti et falsitatis arguitur, quo presumptuosius aliquid sibi de rei publice proventibus usurpavit. Ideoque statuimus, ut omnia telonea tam in terris quam in aquis post mortem dive memorie patris nostri imperatoris Heinrici, a quocumque et ubicumque instituta fuerint, removeantur omnino, nisi is qui habet coram imperatore probet, ut iustum est, se teloneum de iure tenere. Item precipimus, omnium teloneorum superadiectionem removeri et omnino cessare, et in statu pristine institutionis debite permanere. Si quis autem huius nostre sanctionis violator exstiterit aut aliquid ultra debitum et statutum extorserit vel usurpaverit in loco indebito, coram suo iudice de his legitime convictus, tanquam predo et populator strate publice puniatur. Receptores vero teloneorum tam in terris quam in aquis debito modo teneri volumus ad reparationem poncium et stratarum, transeuntibus et navigantibus, a quibus telonea accipiunt, pacem, securitatem et conductum, ita quod nichil amittant, quatenus durat districtus eorum, prout melius possunt fideliter procurando. Quicumque vero tercio legitime convictus fuerit coram nobis, statutum hoc non servasse, teloneum domino vacet a quo illud tenet.

8. Districte insuper inhibemus, ne domini vel civitates pretextu faciendarum municionum vel alia quacumque de causa telonea vel exactiones instituant, que vulgo dicuntur ungelt, in homines extra positos vel extraneos vel bona eorum, set dominus de suo vel hominum suorum bonis edificet; violatoribus huius edicti nostri tanquam predonibus strate publice puniendis.

9. (20). Si bellum vel verra fuerit inter aliquos, quorum alter vel uterque in strata eum habet vel conductum, neuter illorum nec quilibet alius in odium vel culpam illius, ad quem ius telonei pertinet vel conductus, quicquam transeuntibus rapiat, ut transeuntes per stratam securitate gaudeant et quiete. Qui contra hoc fecerit, tanquam predo publicus puniatur.

10. (21). Precipimus autem omnes stratas publicas observari et coactas stratas omnino cessare.

11. (23). Statuimus firmiter omnes monetas post mortem dive memorie Heinrici imperatoris patris nostri omnino cessare, ubicumque et a quocumque fuerint institute, nisi qui tenet eas, prout iustum est, coram nobis ostendat, se ab imperio de iure habere. Quicumque vero monetas iniuste tenuerit, tamquam falsarius puniatur. Veteres autem monete debito modo et iuste et racionabiliter observentur. Omnem fraudem et falsitatem in monetis fieri districtius inhibentes, preterea falsariorum pene subiacere decrevimus omnes illos qui sibi monetam sive formam aliene impressionis usurpant.

12. (16). Stulte presumentur illicita, ubi questus improbitas humanitatis beneficium actionibus venalitatis exponit. Firmiter inhibemus, ne quis conductum alicui precio prebeat, nisi ius conducendi teneat ab imperio iure feodali.

13. (14. 15). Precipimus, ut phalburgari in omnibus civitatibus, tam in nostris quam aliorum, cessent et removeantur omnino. Muntmannos eciam ubique penitus cessare iubemus.

14. (27). Nullus aliquem sine auctoritate iudicis provincie pignorare presumat; quod qui fecerit, tanquam predo puniatur.

15. (1). Cum apud omnes ingratitudinis vicium non leve sit crimen, tanto gravius est in filio puniendum, quanto paterne pietatis est inmemor, cuius beneficia nullo potuit obsequio vel devotione mereri. Hac igitur edictali lege perpetuo valitura sanctimus, ut quicumque filius patrem suum de castris, terris aliisve possessionibus violenter eiecerit aut bona ipsius incendiis invaserit vel rapinis seu cum inimicis patris fedus inierit, sacramenta vel fidem prestans in paterni honoris vel bonorum ipsius grave detrimentum vel destructionem, quod vulgo verderpnusse vocatur: si pater cum duobus viris bone opinionis et integri status, synodalibus hominibus, eundem filium de aliquo maleficiorum iam enumeratorum coram iudice suo convicerit sacramento, omnium bonorum successione, tam paternorum quam maternorum, mobilium et inmobilium, feodis, proprietate ac hereditate sit perpetuo ipso iure privatus; ita quod nec patris nec ullius iudicis restitutione vel beneficio ullo umquam tempore pociatur.

16. (2). Filius vero, qui mortem patris fuerit machinatus aut vulnerando aut vinculando manus violentas in eum iniecerit, si de hoc coram suo iudice fuerit convictus, supradicto modo omni iure omnique actu legitimo perpetuo sit ipso iure privatus, quod vulgo dicitur erenlos et rehtlos, nulla circa ipsum restitucione locum habente.

17. (3). Testes vero quoscumque pater coram iudice super hiis nominaverit, non obstante consanguinitate, qua patri vel filio sunt astricti, omni prorsus contradictione et exceptione cessantibus, teneantur veritati testimonium perhibere; quod si renuerint, cogantur a iudice iure debito et consueto, nisi suam declaraverint ignoranciam sacramento.

18. (4). Ministeriales vero et servilis conditionis homines eiusdem, quorum consilio et auxilio filius aliquod prefatorum scelerum perpetravit, coram suo iudice secundum formam supradictam a patre convicti, supradicte pene, que vulgo dicitur erenlos et rehtlos, perpetuo cum infamie nota subiaceant ipso iure; contra quos tamen non ita districte procedatur, nisi prius contra filium sit processum, ut maliciis et fraudibus occurratur.

19. (5.) Sane omnes alii, quorum consilio et auxilio filius contra patrem commiserit, convicti per testes, iuxta formam predictam a iudice, in cuius iurisdictione id evenerit, proscribantur; nec absolvantur a proscripcione, nisi dampna eorum consilio et auxilio illata persolverint, patri in duplum et iudici quod tenentur, videlicet wette: Si quis vero eorundem vassallus patris fuerit, nichilominus ipso iure perpetuo cadat a feodo. Si vero dominus idem feodum ei quandocumque restituerit, tantumdem de bonis suis inmobilibus, vel si hec non habuerit, estimationem eorum iudici suo persolvere teneatur.

20. (6). In omnibus tamen causis memoratis sit omnis testis liber, integri status et bone fame in causis patrum, principum et aliorum, sive inferiores ipso sint, etiam miniaterialium. Ministeriales vero in causis ministerialium et inferiorum, set non in causis liberorum, rustici vero et servilis conditionis homines in causis non superiorum, set suorum parium admittantur.

21. (7). Si vero pater etate, infirmitate, captivitate aliave causa legitima inpeditus suam non poterit iniuriam prosequi, aliquis consanguineorum ipsius inpedimentum patris expressum iuramento declarans ad eandem actionem prosequendam debeat tanquam pater admitti, omni sibi iure concesso quod patri conpeteret. Hiis omnibus specialibus in odium et detestacionem criminis contra divini et humani iuris naturalem equitatem admissi generaliter perpetuo valituris.

22. (12. 13). Penarum est pro qualitate nocentium inventa diversitas. Unde et proscriptos tanquam publicum crimen prosequimur, ut, quibus inmanitas flagicii patriam interdixit, inpunis eciam inferatur offensa. Firmiter igitur et districte precipimus et statuimus, proscriptionis sententiam a iudicibus in locis tantum publicis promulgandam. Nec proscripcio relaxetur, nisi sufficienti cautione premissa, quod satisfiat actori secundum consuetudinem terre. Quod si iudex non fecerit, nos requisiti iudicem, ut iustum est, eundem puniemus. Item, districte precipimus, ut omnis iudex tam princeps quam inferior nemini, qui a proscriptione absolvitur, relaxet penam, que dicitur wette, ut magis ceteri timeant, ne proscriptionibus involvantur.

23. Item statuimus, ut quicumque per annum et diem in proscriptione imperatoris perstiterit, si actor, ad cuius querelam fuit proscriptus, de hoc ipsum legitime convicerit coram nobis, per sentenciam nostram erenlos et rehtlos pronuncietur.

24. Item quicumque inpetitur ab alio provocatus ad duellum pro crimine lese maiestatis, tamquam consilio vel auxilio contra nos aut imperium aliquid attemptaverit factiosum, si legitimis sibi induciis prefixis non comparuerit suam innocenciam purgaturus, per sentenciam nostram erenlos et rehtlos iudicetur. (Item pro perfidia vel homicidio, quod dicitur mort.)

25. (29). Precipimus et firmiter inhibemus, ne quis proscriptos manu teneat vel scienter hospicio recipiat; quod si fecerit et de hoc legitime convictus fuerit, tanquam proscriptus puniatur, nisi septima manu sinodalium hominum integri status ignoranciam suam primo declaret. Ubicumque proscriptus interdicitur vel invaditur, a nemine defendatur; et si quis eum scienter defenderit et de hoc legitime convictus fuerit, eadem culpa teneatur et tanquam proscriptus iudicetur.

26. (30). Nulla civitas vel opidum proscriptum teneat scienter; nullus eum defendat, si ei malum aliquod inferatur; nichil ei detur gratis; nemo secum in emptione vel venditione participet, set in omnibus evitetur. Si civitas eum communiter scienter tenuerit, si est murata, murum eius iudex terre destruat; hospes eius ut proscriptus puniatur; domus eius diruatur. Si civitas muro caret, iudex eam succendat, nec ulli liceat eam defendere. Si civitas se opposuerit, tam civitas quam homines qui se opponent cadant ab omni iure suo. Si iudex, in cuius districtu est, hoc facere nequeat, significabitur nobis, et nos illud exequi faciemus.

27. (28). Interciditur nocendi materia, si fautoris occasio subtrahatur. Unde etiam secundum iura civilia pari pena prosequimur et fures et eos, qui per participationem depositi vel empti sinum furantibus prebuerunt. Statuimus itaque, ut quicumque scienter emerit rem predatam vel furtivam vel hospes fuerit, id est scienter receptor non proscriptorum predonum aut furum, si de hoc legitime semel convictus fuerit, domino cuius res erat solvat in duplum. Si secundo convictus fuerit hoc fecisse, si res predata fuerit, tanquam predo, si furtiva, tanquam fur puniatur.

28. (31). Trahunt ad se sollicitudinem imperii regimen et diversarum negocia terrarum et regionum, que cum semper expediat per nostram diligentiam expediri, querelancium causas, quibus personaliter presidere non possumus, per virum probate fidei, opinionis honeste, prepositum iudiciis loco nostri volumus terminari. In quo preter hec, quo nostre censure specialiter reservavimus, inviolabile iudicium attendatur. Statuimus igitur, ut curia nostra iusticiarium habeat, virum libere conditionis, qui in eodem persistat officio ad minus per annum, si bene et iuste se gesserit. Hic singulis diebus iuditio presideat, exceptis diebus dominicis et aliis festis maioribus, ius reddens omnibus querelantibus, preterquam de principibus et aliis personis sublimibus in causis, que tangunt personas, ius, honorem, feoda, proprietatem vel hereditatem eorundem, et nisi de causis maximis; predictorum etenim discussionem et iudicium nostre celsitudini reservamus. Hic iudex terminos sive dies in illis arduis causis eorundem, quo ad ipsum spectant, non prefiget sine nostro speciali mandato. Reos non proscribet nec a proscriptione absolvet; hec namque auctoritati nostre excellencie reservamus. Et idem iurabit, quod nichil accipiet pro iuditio, quod nec amore nec odio, nec prece nec precio, nec timore nec gracia, nec alia quacumque de causa iudicabit aliter quam iustum sciat vel credat secundum conscienciam suam, bona fide, sine omni fraude et dolo. Eidem dimittimus et assignamus iura, que ex absolutione proscriptorum proveniunt, que vulgo dicuntur wette – eorum dumtaxat, quorum cause coram eo tractate sunt – ut benevolencius iudicet et a nullo munera recipiat. Quam penam nemini relaxabit, ut homines proscriptionem pocius timeant.

29. (32). Idem habebit notarium specialem, qui nomina proscriptorum scribet et actorum et causam ipsam sive querelam et diem, quo proscriptioni involventur, item nomina absolutorum a proscriptione et actoris, propter quem proscripti fuerunt, causam et diem absolucionis, fideiussorum absoluti nomina, qui sint et unde sint, sive aliam cautionem, quam prestat absolvendus iuxta consuetudinem terrarum pro satisfactione querelantis. Idem recipiet litteras continentes querelas et servabit. Idem nullam aliam curam negociorum curie habebit. Idem scribet, nomina eorum, qui accusantur vel denunciantur tanquam nocivi terre, et infamiam; et eorum nomina, quando a suspitione absolvuntur, delebit. Idem scribet omnes sentencias coram nobis in maioribus causis inventas, maxime, contradictorio iuditio optentas, quo vulgo dicuntur gesamint urteil, ut in posterum in casibus similibus ambiguitas rescindatur, expressa terra, secundum consuetudinem cuius sentenciatum est. Idem erit laicus propter sentencias sanguinum, quas clerico scribere non licet, et preterea ut, si delinquit in officio suo, pena debita puniatur. Item iuramentum prestabit secundum formam iuramenti, qualiter iusticiarius facit, et quod fideliter et legaliter se habebit in officio, nichil scripturus et facturus contra ius et debitum, secundum conscienciam bone fidei, omni dolo et fraude cessante.

Ad generalem statum et tranquillitatem imperii edite et promulgate sunt hee constituciones de consilio et assensu principum tam ecclesiasticorum quam secularium nec non plurimorum nobilium et aliorum fidelium imperii, in sollempni curia celebrata Maguncie. Anno incarnationis Domini MCCXXXV, mense Augusti, indictione VIII, imperante domino Friderico secundo Dei gracia invictissimo Romanorum imperatore semper augusto, Ierusalem et Sicilie rege, anno imperii eius XV, regni Ierusalem X, regni vero Sicilie XXXVII; feliciter amen.

 

Quellensammlung zur Geschichte der deutschen Reichsverfassung in Mittelalter und Neuzeit, hg. v. Zeumer, K., 2. A. 1913, Neudruck 1987, 54, Nr. 58 (1235, Aug. 15/21)