Austriaca

955 (Mark an der Donau, Mark an der Mur)

976 Herzogtum Kärnten (Kärnten, Steiermark, Osttirol, Lungau, Slowenien, Venetien)

996 Ostarrîchi (im Herzogtum der Bayern) in Urkunde Kaiser Ottos III. für den Bischof von Freising über Neuhofen

976 Geschlecht der Babenberger als kleine Markgrafen an der mittleren Donau bezeugt

1147 lateinisch Austria

1156 privilegium minus, Herzogtum Österreich für Heinrich (Jasomirgott) und Theodora

1180 Herzogtum Steiermark

1186 Georgenberger Handfeste für steirische Klöster und Ministeriale

1192 Erwerb der Steiermark durch die Babenberger im Erbweg

1221 Wien Stadtrecht

1221 (1221-1230) Wiener Neustadt Stadtrecht mit ältestem Beleg für Folter

1229 Tirol Landfriede

1239 Innsbruck Stadtrecht

1246 Babenberger (Geschlecht) ausgestorben (Anlass für Teilung ob der Enns/nid der Enns), König Ottokar von Böhmen erlangt Österreich, Steiermark, Kärnten und Krain1254 Österreich Landfriede

1275 (um) Landwerdung Tirols

1276 Österreich Landfriede

1278 König Ottokar von Böhmen von König Rudolf I. von Habsburg auf dem Marchfeld geschlagen und getötet

1282 König Rudolf I. von Habsburg belehnt seine Söhne (Albrecht und Rudolf den Jüngeren) mit dem durch den Tod Ottokars frei gewordenen Herzogtum Österreich mit Steiermark

1300 Österreich (jüngeres) Landrecht

1300 (um 1300) Raymund von Wiener Neustadt Summa legum brevis

1312 Tirol „Gesetz wider die landschädlichen Leute“

1335 Erwerb Kärntens und Krains durch den Herzog von Österreich

1350 (um 1350) Steiermark Landrechtsbuch

1350 (um 1350) Wien Stadtrechtsbuch

1358 Rudolf IV. von Habsburg fälscht privilegium maius (Pfalzerzherzog)

1363 Erwerb Tirols durch den Erzherzog von Österreich

1365 Universität Wien

1368 Freibur im Breisgau erkauft Freiheit vom Grafen von Freiburg und unterstellt sich Habsburg (wirksam bis 1805)

1375 (1375-1523) Grafschaften in Vorarlberg an Habsburg

1379 Teilung der habsburgischen Herrschaft

1382 Triest freiwillig unter Herrschaft Habsburgs (bis 1918)

1400 (um 1400) Herrschaft zu Österreich = Dynastie der Habsburger, Gesamtheit der habsburgischen Länder

1396 weitere Teilung der habsburgischen Herrschaft

1411 bzw. 1412 Tirol letztes belegtes Gottesurteil, letzter gerichtlicher Zweikampf

1421 Wien Vernichtung der jüdischen Gemeinde

1453 Friedrich III. von Habsburg bestätigt das von Rudolf IV. von Habsburg gefälschte privilegium maius (österreichische Freiheitsbriefe)

1457 Universität Freiburg im Breisgau (in Vorderösterreich)

1477 Erwerb Burgunds durch Habsburg (Heirat Maximilians)

1490 Oberösterreich (Tirol, Vorarlberg, Vorlande) Regiment

1493 Wiedervereinigung aller habsburgischen Linien unter Maximilian I.

1499 Tirol Malefizordnung bzw. Halsgerichtsordnung, „Maximiliana“ (noch ganz mittelalterlich), 1526 Teil der Landesordnung Tirols

1500 (um 1500) Wien Studium des römischen Rechtes

1501 bzw. 1502 Niederösterreich (Österreich ob der Enns, Österreich unter der Enns, Steiermark, Kärnten, Krain) Regiment

1511 Tirol Landlibell (Privileg des Landesfürsten für die Landstände, Landesfreiheit)

1513 Pettau in der Untersteiermark Stadtrechtsreformation

1514 Laibach Halsgerichtsordnung

1514 Österreich unter der Enns Landgerichtsordnung

1516 Karl V. von Habsburg erbt über seine Mutter Spanien und seine Kolonien

1522 österreichische Linie der Habsburger unter Ferdinand

1526 Ferdinand von Habsburg erbt Ungarn (Herrschaft nur im Norden und Westen) und Böhmen und damit Kurfürstentum

1526 Tirol Landesordnung (1532 von Ferdinand I. bestätigt)

1526 Salzburg Entwurf einer Landesordnung, gewohnheitsrechtlich anerkannt

1526 (bis 1654) Österreich unter der Enns vier Entwürfe einer Landesordnung

1526 Wien Stadtordnung Ferdinands I.

1527 Böhmische Hofkanzlei (1620 Wien) und österreichische Hofkanzlei u. a.

1527 Österreich Polizeiordnung (ebenso 1542, 1552) für Österreich ob der Enns, Österreich unter der Enns, Steiermark, Krain sowie Görz

1535 Krain Landgerichtsordnung

1552-1558 Bernhard Walther Aurei Tractatus iuris Austriaci

1558 Reichshofkanzlei

1566 Österreich ob und unter der Enns Polizeiordnung

1566 Wien Grundbuchsordnung

1573 Tirol Landesordnung mit Polizeiordnung

1574 Steiermark Landgerichtsordnung

1577 Steiermark und Kärnten Polizeiordnung für Steiermark und Kärnten

1577 Kärnten Landgerichtsordnung

1585 Universität Graz (juridische Fakultät 1778)

1609 Österreich ob der Enns Landtafel (Entwurf einer Landesordnung), gewohnheitsrechtliche Geltung

1622 Universität Salzburg (bis 1810, wiedererrichtet 1962)

1627-1628 Verneuerte Landesordnung für Böhmen und Mähren (politischer Absolutismus bei institutionellem Dualismus)

1650 (um 1650) Suttinger, Johann Baptist, Consuetudines Austriacae (Rechtslexikon, 1716 gedruckt)

1654 Niederösterreich Landesordnung Kompilation der vier Doktoren unter Johann Baptist Suttinger

1656 Österreich unter der Enns Landgerichtsordnung (Ferdinandea)

1669 Innsbruck Universität

1669 Österreich unter der Enns Gerhabschaftsordnung für Vormundschaft

1671 Wien Zuchthaus

1675 Österreich ob der Enns Landgerichtsordnung (Leopoldina)

1679 Tractatus de iuribus incorporalibus (= Buch 6 der Kompilation der vier Doktoren) Bauernschutz

1683 (1683-1699) Rückeroberung ganz Ungarns mit Siebenbürgen

1688 Beckmann, Nikolaus, Idea iuris statutarii et consuetudinarii (Rechtsenzyklopädie)

1700 (1600-1800) Haus Österreich = Dynastie der österreichischen Habsburger und ihre Länder, die zum Heiligen römischen Reich gehörigen habsburgischen Länder = österreichische (Erb-)Länder

1700 spanische Linie Habsburgs stirbt aus, spanischer Erbfolgekrieg, Österreich erringt südliche Niederlande, Lombardei

1700-1800 österreichische Erbländer = österreichische Monarchie (Monarchia Austriaca) als monarchische Union von Ständestaaten

1704 Österreich Codex Austriacus (private, chronologisch geordnete Gesetzsammlung)

1707 Böhmen und böhmische Nebenländer Landgerichtsordnung (Josephina)

1713 Pragmatische Sanktion (auf der Grundlage des pactum mutuae successionis von 1703) (verfassungsrechtliche Notwendigkeit des gemeinsamen Landesfürsten)

1725 Innsbruck Zuchthaus

1740 Österreich Maria Theresia Erzherzogin

1745 Haus Habsburg-Lothringen

1745 Österreich verliert Schlesien an Preußen

1752 Reichs- und Staatengeschichte juristisches Studienfach (bis 1810), ebenso Strafrecht

1749 Österreich Staatsreform

1753 Österreich Kompilationskommission (Auftrag zur Erhebung der bestehenden Landesrechte und der Verarbeitung mit dem allgemeinen Recht der Vernunft zu einem Gesetzestext)

1760 Österreich Staatsrat zur Koordinierung und Leitung der bestehenden Zentralbehörden mit Beratungsfunktion für den Monarchen

1766 Österreich Codex Theresianus (Entwurf eines Privatrechtsgesetzbuchs)

1768 Österreich Constitutio Criminalis Theresiana (Tatbestände unbestimmt, Todesstrafe bei 42 Tatbeständen)

1772 Österreich erwirbt aus Polen Galizien (Ostgalizien)

1774 Österreich Entwurf Johann Bernhard von Hortens (Entwurf Horten) für Privatrechtsgesetzbuch

1775 Österreich erwirbt aus Polen die Bukowina

1776 Österreich Abschaffung der Folter

1778 Universität Graz juridische Fakultät

1779 Österreich erwirbt aus Bayern das Innviertel

1780 Österreich Nachfolge Maria Theresias durch Joseph II.

1780 Österreich Justizgesetzsammlung (Privatrecht, Strafrecht, Verfahrensrecht)

1781 Österreich Allgemeine Gerichtsordnung, Allgemeine Konkursordnung

1781 Österreich Toleranzpatent Josephs II. (Gestattung privater Religionsausübung der Protestanten, Zulassung von Juden zu Handel, Gewerbe und Advokatur)

1782 Österreich Verlöbnispatent

1783 Österreich Magistratsverfassung für Städte

1783 Österreich Ehepatent (Verstaatlichung des kirchlichen Eherechts, Seelsorger als Organe des Staates)

1784 Sonnenfels, Joseph von, (Lehrbuch) über den Geschäftsstil

1786 Österreich Allgemeines Bürgerliches Gesetzbuch Josephs II. (ab 1812 bezeichnet als Josephinisches Gesetzbuch, nur Personenrecht)

1786 Österreich Erbfolgepatent Josephs II.

1786 Toskana Strafgesetzbuch des habsburgischen Großherzogs Peter Leopold (ohne Folter und Todesstrafe)

1787 Österreich Strafgesetzbuch Josephs II. allgemeines Gesetzbuch über Verbrechen und deren Bestrafung , kurz, genaue Tatbestände, statt Todesstrafe die Todesgefahr enthaltende Strafe des Galeerenziehens, Verstümmelungsstrafen eingeschränkt, Ehrenstrafen

1787 Österreich Banniza, Joseph Leonard, Gründliche Anleitung zum allgemeinen bürgerlichen Gesetzbuche

1788 Österreich Allgemeine Kriminalgerichtsordnung (Inquisitionsprozess, ohne Verteidiger)

1790 Österreich Nachfolge Josephs II. durch Leopold (aus der Toskana)

1792 Österreich Politische Gesetzsammlung für Verwaltungsgesetze

1795 Österreich erwirbt aus Polen Westgalizien (bis 1809)

1795 Österreich Wiedereinführung der Todesstrafe

1796 Entwurf (einer Kommission unter Vorsitz von Carl Anton von) Martini für Privatrechtsgesetzbuch

1796 Westgalizien Westgalizische Gerichtordnung (1814 in Tirol, 1817 in Salzburg eingeführt)

1796 Westgalizien Strafgesetz (1797 in Kraft)

1797 Bürgerliches Gesetzbuch für Westgalizien (aus Entwurf Martini) als Urentwurf Grundlage des ABGB

1797 Österreich Tauscherwerb Venetiens und Dalmatiens gegen die Lombardei

1798 Bürgerliches Gesetzbuch für (das gesamte) Galizien

1800 (um 1800) Habsburgermonarchie monarchischer Einheitsstaat mit differenziertem Föderalismus bzw. differenzierter Regierungsform

1801 (1801-1810) erste Lesung, Revision, Superrevision des Urentwurfs zu Allgemeinem Bürgerlichen Gesetzbuch

1802 Österreich Franz von Zeiller Das natürliche Privatrecht

1803 Österreich (allgemeines Strafgesetz, Franziszäisches Strafgesetz) Gesetz über Verbrechen und schwere Polizeiübertretungen, hohe Strafdrohungen, Abschreckungsgedanke

1803 Salzburg säkularisiert und an (habsburgischen) Großherzog der Toskana, Hochstifte Brixen und Trient an Tirol

1804 (im August) Österreich Annahme des rein dynastischen Titels Kaiser von Österreich für die (erbliche) Dynastie Habsburg-Lothringen

1805 (1805/1806) Tirol und Vorarlberg an Bayern bzw. das Königreich Italien

1809 Salzburg und teilweise Oberösterreich an Bayern, Westgalizien mit Krakau an Warschau, Venetien und Dalmatien an das Königreich Italien, Oberkärnten, Krain und Küstenland mit Görz, Gradiska und Triest sowie Kroatien an Illyrische Provinzen Frankreichs

1810 Österreich Entfall der Reichs- und Staatengeschichte als juristisches Studienfach

1810 (Mitte) Österreich kaiserliche Sanktion des Allgemeinen Bürgerlichen Gesetzbuchs ohne Darlehensvertrag

1811 (Juni 1811) Österreich (nach kaiserlicher Sanktion auch des Darlehensvertrags) Kundmachung und Publikation des Allgemeinen Bürgerlichen Gesetzbuchs

1811 (1811-1813) Österreich Kommentar zum Allgemeinen Bürgerlichen Gesetzbuch von Franz von Zeiller

1812 (1. 1. 1812) Österreich Inkraftreten des Allgemeinen Bürgerlichen Gesetzbuchs (Allgemein zwecks Betonung der Rechtseinheit, ohne Herstellung von Rechtsgleichheit) (neuständische Kodifikation - ohne Klarstellung ständisch gebundene Rechtsinstitutionen) (ohne Geltung in Ungarn, Kroatien , Siebenbürgen und anfangs auch Vorarlberg, Tirol, Salzburg, Osttirol, Oberkärnten, Krain und den Illyrischen Provinzen), bis etwa 1850 keine Novellen, nur authentische Interpretationen mit Novellencharakter (z. B. Erbvertrag auch unter Brautpersonen, Beschränkung von Noterben auf einen Geldanspruch), verdeckte Rechtsfortbildung durch Exegetik

1814 Österreich Restitution der unter Napoleon verlorenen Gebiete mit Ausnahme Vorderösterreichs und der österreichischen Niederlande sowie Westgaliziens

1815 Österreich Erwerb der Lombardei, Venetiens und Dalmatiens, Mitglied des Deutschen Bundes ohne ungarische Länder, Galizien und Lombardo-Venetien

1816 Österreich Erwerb Salzburgs ohne Berchtesgaden und Rupertiwinkel

1816 Tirol in Österreich formelle Verfassung

1817 Galizien in Österreich formelle Verfassung

1818 Krain in Österreich formelle Verfassung

1821 Österreich Fürst Klemens Lothar von Metternich Staatskanzler

1846 Österreich Emil Franz Rössler Universität Wien Begründer der Rechtsgeschichte in Österreich

1848 Januar Mailand Unruhen

1848 Ungarn 3. März 1848 Forderung Lajos Kossuths auf dem Landtag in Pressburg nach konstitutioneller Verfassung

1848 Österreich 13. März 1848 Versuch der Erstickung des Ausbruchs einer Revolution (Märzgefallene), Rücktritt Metternichs als Staatskanzler

1848 Österreich 14. März 1848 Bewilligung einer Nationalgarde, Abschaffung der Vorzensur

1848 Österreich 15. März 1848 Versprechen einer Verfassung durch Kaiser Ferdinand I., Auflösung von Staatskonferenz und Staatsrat, stattdessen 17. März 1848 Ministerrat unter einem Ministerpräsidenten

1848 Österreich März aus oberster Justizstelle oberster Gerichtshof

1848 Ungarn 11. April 1848 Sanktionierung eines Bündels von Gesetzesbeschlüssen (31 Gesetzesartikel) des Landtags durch Kaiser (materielle Verfassung) eigenes konstitutionelles mit dem Rest des Habsburgerreichs nur in Personalunion verbundenes Königreich

1848 Kaisertum Österreich 25. April 1848 oktroyierte Verfassung Franz Xaver von Pillersdorfs

1848 Österreich Mai Sturmpetition, Änderung der Aprilverfassung

1848 Österreich Juni 1848 Wahlen zu einem Parlament, 20. Juli 1848 Eröffnung des Reichstags in Wien

1848 Österreich September Beseitigung der Grundherrschaft, Bauernbefreiung, Grundentlastung

1848 Österreich Brandmarkung, Stockstreiche und Schandbühne als Strafen beseitigt

1848 Oktober Österreich Unruhen, Flucht Kaiser Ferdinands nach Olmütz, Verlegung des Reichstags nach Kremsier, Abdankung des Kaisers zu Gunsten des Neffen Franz Joseph, neuer Ministerpräsident Felix Fürst von Schwarzenberg

1848 Österreich Anklageprozess für Presseprozesse

1848 (1848/1849) Kremsierer Entwurf einer Verfassung durch Reichstag

1849 Österreich 4. März 1849 nach gewaltsamer Niederschlagung der Revolution Auflösung des Reichstags und oktroyierte Märzverfassung 1849 (Franz Graf Stadions) unter Einbeziehung Ungarns und Grundrechtspatent für cisleithanische Länder, Scheinkonstitutionalismus

1848 Österreich 17. März 1849 Provisorisches Gemeindegesetz

1849 Österreich Reichsgesetzblatt

1850 Österreich Strafprozessordnung Anklageprozess mit weisungsgebundenem Staatsanwalt, Öffentlichkeit, Mündlichkeit, Unmittelbarkeit, Geschworenengerichtsbarkeit, freie Beweiswürdigung

1851 Österreich Augusterlässe Reichsrat wird Rat der Krone

1851 Österreich 31. 12. 1851 zwei Silvesterpatente, Aufhebung der Märzverfassung vom 4. März 1849 und des Grundrechtspatents von 1849, formloses Kabinettsschreiben an den Ministerpräsidenten mit 36 Grundsätzen für organische Einrichtungen in den Kronländern des österreichischen Kaiserstaats, Neoabsolutismus (1852-1860), aber Grundsatz der Gleichheit und öffentliche Religionsausübung

1852 Österreich Ministerrat nach Tod des Ministerpräsidenten Schwarzenberg abgeschafft, Amt des Ministerpräsidenten nicht mehr besetzt, weitgehender Zentralismus

1852 Österreich Strafgesetz (Wiederverlautbarung zu 1803)

1853 Österreich Strafprozessordnung (Anton Hye) Inquisitionsprinzip, Heimlichkeit, Schriftlichkeit, Beibehaltung der Staatsanwaltschaft)

1855 Österreich Konkordat (Aufhebung des Eherechts des Allgemeinen Bürgerlichen Gesetzbuchs für Katholiken)

1855 deutsche Reichs- und Rechtsgeschichte und deutsches Privatrecht Studienfächer

1855 Österreich Joseph Unger schlägt Totalrevision des ABGB vor

1856 Wien Joseph Unger, System des österreichischen allgemeinen Privatrechts

1859 Österreich Gewerbeordnung

1859 Italien Schlacht bei Solferino mit Niederlage Österreichs, Verlust der Lombardei

1860 Österreich nach Finanzkrise 20. Oktober 1860 Oktoberdiplom zur Regelung der inneren staatsrechtlichen Verhältnisse der Monarchie, neuständisches System, Reichsrat, Landesstatute (in Steiermark, Kärnten, Salzburg, Tirol)

1861 Österreich 26. Februar 1861 als Mantelgesetz für 46 Dokumente Februarpatent Pragmatische Sanktion von 1713, Oktoberdiplom von 1860 und Februarpatent als Reichsverfassung 1861, keine konstitutionelle Verfassung

1862 Österreich Gesetz zum Schutz der persönlichen Freiheit, Gesetz zum Schutz des Hausrechts, Pressegesetz (statt Vorzensur Nachzensur), Reichsgemeindegesetz

1862 Österreich Allgemeines Deutsches Handelsgesetzbuch

1865 Österreich 20. September 1865 Sistierung des Grundgesetzes über die Reichsvertretung, absolutistische Herrschaft für 1,5 Jahre

1867 Ungarn, Reskript vom 17. Februar 1867 Wiederherstellung der Verfassung Ungarns von 1848, ungarisches Ausgleichsgesetz

1867 Österreich, mit dem Ausgleich wird Kaisertum Österreich zur Österreichisch-Ungarischen Monarchie, Personalunion und Realunion

1867 Österreich 21. Dezember 1867 (Dezemberverfassung aus dem Delegationsgesetz und fünf Staatsgrundgesetzen) a) über die Reichsvertretung (mit Notverordnungsrecht des Kaisers), b) betreffend die allgemeinen Rechte der Staatsbürger, c) über die Errichtung eines Reichsgerichts (1869), d) über die richterliche Gewalt und e) über die Ausübung der Regierungs- und Vollzugsgewalt Ausübung durch Kaiser mit Prärogativen der Krone und strafrechtlicher Verantwortlichkeit der Minister, mit frühkonstitutionellen Zügen, die im Reichsrat vertretenen Königreiche und Länder (inoffiziell Österreich oder Cisleithanien in Abgrenzung zur ungarischen Reichshälfte (Transleithanien), Verwaltung in allen Instanzen von der Gesetzgebung getrennt (Gewaltenteilung), Legalitätsprinzip

1867 Österreich körperliche Züchtigung und schwerer Kerker als Strafenbeseitigt

1868 Österreich Notwahlgesetz

1868 Österreich Gesetz über die Einrichtung der politischen Verwaltungsbehörden (Zentralverwaltung, Landesverwaltung, Bezirksverwaltung, daneben autonome Landesverwaltung)

1868 Maigesetze Eherechtsgesetz 1868 stellt Eherecht des Allgemeinen Bürgerlichen Gesetzbuchs für Katholiken wieder her und ermöglicht Notzivilehe vor einer staatlichen Behörde, Schule-Kirche-Gesetz, 1868 Gesetz über die interkonfessionellen Verhältnisse der Staatsbürger mit Freiheit des Religionswechsels ab 14 Jahren

1869 Österreich Reichsgericht (verfassungsrechtliche und verwaltungsrechtliche Zuständigkeiten)

1870 Österreich Kündigung des Konkordats von 1855

1871 Wien erster Lehrstuhl für österreichische Rechtsgeschichte und Rechtsaltertümer

1871 Österreich Grundbuchsgesetz

1873 Österreich Lassersche Wahlrechtsreform direkte Volkswahl Zensuswahlrecht (für 6 Prozent der Bevölkerung)

1873 Österreich Strafprozessordnung (Julius Glaser), Mündlichkeit, Öffentlichkeit

1874 Maigesetze trennen Staat und Kirche (Katholikengesetz, Religionsfondsgesetz; Anerkennungsgesetz)

1876 Österreich Verwaltungsgerichtshof (Kontrolle der Gesetzmäßigkeit der Verwaltung), daneben Staatsgerichtshof für Ministeranklage, die bis 1918 aber nicht erfolgte

1879 Österreich Verbot der Neubegründung von Stockwerkseigentum

1880 Böhmen Deutsch und Tschechisch als äußere Amtssprachen bei Gerichten und Verwaltungsbehörden anerkannt

1880 (um 1880) Österreich Bildung moderner politischer Parteien (Liberale, Deutschnationale, Christlichsoziale, Sozialdemokratische Arbeiterpartei)

1882 Österreich Taaffesche Wahlrechtsreform (Erweiterung der Wähler um etwa 30 Prozent durch Senkung des Zensus)

1887 (1887/1888) Österreich Unfallversicherung und Krankenversicherung nach deutschem Vorbild

1889 Österreich Adolf Hitler in Braunau geboren

1893 Österreichische Reichsgeschichte (Staatsbildung und öffentliches Recht) Prüfungsfach (bis 1935)

1895 Österreich Zivilprozessordnung (Franz Klein)

1897 Badenische Sprachenverordnungen erkennen Tschechisch auch als innere Amtssprache er Gerichte und Verwaltungsbehörden an

1906 Österreich Pensionsversicherung (für Angestellte)

1907 Österreich Becksche Wahlrechtsreform weitgehend allgemeines gleiches direktes und geheimes Wahlrecht für Männer (aus Interessenvertretung wird Volksvertretung), anders in den Landtagen bis 1918

1908 Österreich Annexion Bosnien-Herzegowinas

1911 Kelsen, Hans Hauptprobleme der Staatsrechtslehre (oberste Grundnorm), daraus reine Rechtslehre

1911 Österreich (letzte) Reichsratswahl

1912 Österreich Baurechtsgesetz (Eigentum an Bauwerken unabhängig von Grundstückseigentum möglich)

1913 Ehrlich, Eugen (Czernowitz), Grundlegung der Soziologie des Rechts

1914 Österreich Teilnovelle des Allgemeinen Bürgerlichen Gesetzbuchs

1915 Österreich Teilnovelle des Allgemeinen Bürgerlichen Gesetzbuchs

1916 Österreich Teilnovelle des Allgemeinen Bürgerlichen Gesetzbuchs

1916 Nationalrat der tschechoslowakischen Länder

1916 Österreich Karl I. Nachfolger Franz Josephs

1916 Österreich Entmündigungsordnung

1917 Österreich Kriegswirtschaftliches Ermächtigungsgesetz

1917 Österreich Familienversicherung in der Sozialversicherung

1917 Österreich Mieterschutzrechtsverordnung

1917 Juli slawische Emigranten wollen Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen gründen

1918 (6,. Oktober 1918 ) slowenisch-kroatisch-serbischer Nationalausschuss als Vertretung eines südslawischen Staates

1918 (7. Oktober 1918) Polen als Staat ausgerufen

1918 (16. Oktober 1918) Manifest des Kaisers zur Neugestaltung unter freier Mitwirkung der Völker

1918 (21. Oktober 1918) provisorische Nationalversammlung der (210) deutschen Abgeordneten des Reichsrats, Vollzugsausschuss (später Staatsrat)

1918 (28. Oktober 1918) Tschechoslowakische Republik

1918 (1918-10-30) Republik Deutschösterreich (in Wien in der Herrengasse, die österreichische Monarchie geht als Staat ohne Rechtsnachfolger unter?, revolutionäre Entstehung?, formelle Diskontinuität zur Vermeidung von Kriegsfolgepflichten angestrebt, während Ungarn als Staat bestehenbleibt), Herrenhaus geht auseinander (konkludente Selbstauflösung), Beschluss über die grundlegenden Einrichtungen der Staatsgewalt Deutschösterreichs

1918 (31. Oktober 1918) Lösung Ungarns aus der Personalunion mit Österreich

1918 (11. November 1918) Kaiser verzichtet auf jeglichen Anteil an den Staatsgeschäften)

1918 (12. November 1918) Gesetz über die Staats- und Regierungsform, Rechtsüberleitung

1918 (12. November 1918) Abgeordnetenhaus verzichtet auf Anteil des Volkes an Staatsgeschäften, Proklamation der Republik mit einer Massenkundgebung vor dem Parlament

1918 (16. November 1918) Proklamation der Republik Ungarn

1918 (22. November 1918) Gesetz betreffend Umfang, Grenzen und Beziehungen des Staatsgebiets von Deutschösterreich (einschließlich Deutschböhmens und Sudetenlands sowie Brünns, Iglaus und Olmützs in Mähren), Zugehörigkeit zur Deutschen Republik angestrebt

1918 (Dezember 1918) Wahlrecht (Frauenwahlrecht)

1918 Österreich (Straftilgungsgesetz

1919 (Januar 1919) Verfassungsgerichtshof

1919 (Februar 1919) Aufnahme des Verwaltungsgerichtshofs

1919 (16. Februar 1919) Wahl zur konstituierenden Nationalversammlung, 12. März 1919 konstituierende Versammlung

1919 (14. März 1919) Gesetz über die Volksvertretung, Gesetz über die Staatsregierung

1919 (April 1919) Landesverweisung der Habsburger (Habsburgergesetz, Beseitigung des Privatfürstenrechts), Adelsaufhebungsgesetz

1919 (15. Mai 1919) 80 Prozent der Vorarlberger stimmen für eine Aufnahme von Verhandlungen über eine Verbindung mit der Schweiz

1919 (9. September 1919 in Paris Unterzeichnung) Österreich Friedensvertrag (Diktat, Staatsvertrag) von Saint Germain (Zwang zur Anerkennung der Staatskontinuität, auf Drängen Frankreichs Anschlussverbot an das Deutsche Reich, Unabhängigkeit)

1919 (21. Oktober 1919 Änderung des Gesetzes über die Staats- und Regierungsform) Republik Österreich

1919 Österreich Zulassung von Frauen zum Studium der Rechtswissenschaft

1919 Österreich Arbeiterräte werden Betriebsräte

1920 Österreich Mitglied des Völkerbunds

1919 Österreich Volljährigkeitsgrenze 21 Jahre

1920 Österreich Arbeitslosenversicherung

1920 (1. Oktober 1920) Bundes-Verfassungsgesetz (Hans Kelsen) ohne Grundrechte, demokratisch, republikanisch, bundesstaatlich, rechtsstaatlich, Bundespräsident, Bundesregierung unter Leitung des Bundeskanzlers, Nationalrat, Bundesrat, Oberster Gerichtshof, Verfassungsgerichtshof, Verwaltungsgerichtshof, dazu Verfassungsübergangsgesetz

1920 Österreich Arbeiterkammern

1920 Österreich Möglichkeit der bedingten strafrechtlichen Verurteilung (Bewährungsstrafe), Schutzaufsicht

1920 Österreich Schöffengerichte für mittelschwere Kriminalität erweitert

1921 Januar Burgenland eingegliedert, Trennung von Wien und Niederösterreich

1921 Österreich Angestelltengesetz

1922 Österreich Neuregelung der Finanzverfassung, starker Währungsverfall

1922 Österreich Mietengesetz

1922 Österreich Tilgungsgesetz

1922 ff. Landeshauptmann Albert Sever von Niederösterreich erteilt bereits Verheirateten und wieder heiraten Wollenden Dispens vom Ehehindernis des bestehenden Ehebands nach § 83 ABGB (Sever-Ehen, rund 50000 bis 1930, Gültigkeit umstritten)

1925 Österreich Verfassungsnovelle (Kompetenzverteilung in Kraft)

1925 Österreich Allgemeines Verwaltungsverfahrensgesetz

1927 Österreich Justizpalastbrand

1928 Österreich Jugendgerichtsgesetz (14-18)

1929 Österreich Bundes-Verfassungsgesetznovelle gemischt parlamentarische Demokratie, Stärkung der Stellung des Bundespräsidenten, Schwächung des Nationalrats

1931 Österreich Zollunion mit dem Deutschen Reich durch Alliierte verboten

1933 (4. März 1933) in Nationalratssitzung anlässlich einer Abstimmung Niederlegung der Ämter durch die drei Nationalratspräsidenten Renner. Ramek und Straffner (Geschäftsordnungszwischenfall), in der Folge Regierungsverordnungen

1933 (Ende März 1933) Österreich Republikanischer Schutzbund verboten, Mai 1933 Kommunistische Partei, Juni 1933 Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei

1933 (29. Mai 1933) Tausendmarksperre Adolf Hitlers (jeder Deutsche muss bei Einreise bzw. Durchreise in Österreich 1000 Mark bei der deutschen Sichtvermerkbehörde entrichten

1933 (5. Juni 1933) Österreich Konkordat mit der katholischen Kirche (in Kraft zum 1. Mai 1934)

1933 (September 1933) Trabrennplatzrede Engelbert Dollfuß’

1934 (24. April 1934) neue Verfassung (für Bundesstaat Österreich) auf der Grundlage des Kriegswirtschaftlichen Ermächtigungsgesetzes durch Regierungsverordnung (verfassungswidrig), wobei Volk durch vier vorberatende Organe und den Bundestag (mit 59 Mitgliedern) an der Gesetzgebung Teil nimmt

1934 (30. April 1934) wieder einberufenes Rumpfparlament Bundesverfassungsgesetz über außerordentliche Maßnahmen im Bereich der Verfassung (Ermächtigungsgesetz mit Ermächtigung der Bundesregierung zur Gesetzgebung)

1934 (1. Mai 1934) erneute Kundmachung des Verfassungstexts auf der Grundlage des Ermächtigungsgesetzes vom 30. April 1934)

1934 (1. Mai 1934) Vaterländische Front als staatliche Einheitspartei mit dem Bundeskanzler Engelbert Dollfuß an der Spitze, autoritärer Ständestaat („Austrofaschismus“)

1934 (19. Juni 1934) Verfassungs-Übergangsgesetz

1934 Österreich mit der Maiverfassung Verfassungsgerichtshof und Verwaltungsgerichtshof durch Bundesgerichtshof ersetzt

1934 (Juli 1934) Putsch mit Tötung Engelbert Dollfuß’

1934 Todesstrafe im ordentlichen Strafverfahren wieder eingeführt

1934 Anhaltegesetz (Anhaltung von Regimegegnern als Verwaltungsmaßnahme)

1934 Österreich Geschworenengerichte abgeschafft

1935 Österreichische Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte (statt österreichische Reichsgeschichte)

1936 (Juli 1934) Normalisierungsabkommen mit dem Deutschen Reich (Juliabkommen), Rücknahme der Tausendmarksperre

1938 (12. Februar 1938) Berchtesgadener Abkommen (Aufnahme des Nationalsozialisten Arthur Seyß-Inquart als Innen- und Sicherheitsminister in die Regierung Österreichs)

1938 (9. März 1938) Anberaumung einer Volksbefragung über die Unabhängigkeit Österreichs durch Bundeskanzler Schuschnigg (für ein freies und deutsches, unabhängiges und soziales, für ein christliches und einiges Österreich) für den 13. März 1938

1938 (11. März 1938) auf Verlangen Adolf Hitlers Absage der anberaumten Volksbefragung, Rücktritt des Bundeskanzlers, Ernennung des nationalsozialistischen Innen- und Sicherheitsministers Arthur Seyß-Inquart zum Bundeskanzler

1938 (in der Nacht von 11. März auf 12. März 1938) auf Bitte der provisorischen österreichischen Regierung Einmarsch von Truppen des Deutschen Reiches zur Herstellung von Ruhe und Ordnung in Österreich

1938 (12. März 1938) Arthur Seyß-Inquart vom Bundespräsidenten zum Bundeskanzler ernannt, am Nachmittag Eintritt Adolf Hitlers nach Österreich bei Braunau

1938 (13. März 1938) Bundesverfassungsgesetz über die Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich von Bundesregierung auf der Grundlage des Ermächtigungsgesetzes 1934 beschlossen, Rücktritt des Bundespräsidenten, entsprechendes Gesetz des Deutschen Reiches

1938 (15. März 1938) Österreich Bundesregierung wird eine von einem Reichsstatthalter geführte (österreichische) Landesregierung

1938 (10. April 1938) Volksabstimmung über den Anschluss (Beteiligung der Abstimmungsberechtigten 99,7 Prozent, davon im Deutschen Reich und in Österreich jeweils mehr als 99 Prozent Ja-Stimmen), damit Österreichs Anschluss an das Deutsche Reich Adolf Hitlers vom Volk gebilligt, materielle Kontinuität bei formeller Diskontinuität

1938 (6. Juli 1938) Deutsches Reich und Österreich Ehegesetz (obligatorische Zivilehe, Ehescheidung nach Verschuldensprinzip) und Personenstandsgesetz (Standesbeamte in Österreich übernommen)

1938 Österreich Aktiengesetz des Deutschen Reiches übernommen

1938 Österreich Einführung der deutschen Reichsversicherungsordnung, Arbeiter pensionsversichert

1939 (14. April 1939) Ostmarkgesetz Einteilung der Ostmark (Österreich) in Reichsgaue mit Reichsstatthalter (1. April 1940 umgesetzt)

1939 Österreich Handelsgesetzbuch des Deutschen Reiches übernommen

1943 (1. November 1943) nach Moskauer Erklärung der Alliierten ist die Besetzung Österreichs durch Deutschland null und nichtig

1945 (6.-13. April 1945) Kampf um Wien

1945 (14. April 1945) Gründung der Sozialistischen Partei Österreichs

1945 (17. April 1945) Österreichische Volkspartei

1945 (27. April 1945 Unabhängigkeitserklärung der antifaschistischen Parteien Österreichs, provisorische Staatsregierung unter Karl Renner vorbehaltlich der Rechte der besetzenden Mächte mit voller Gesetzgebungs- und Vollzugsgewalt betraut, zunächst nur von der Sowjetunion anerkannt, anders durch Anerkennung der im Mai 1945 originär entstandenen provisorischen Landesregierungen auf Länderkonferenzen bis September 1945

1945 (1. Mai 1945)Österreich erstes Verfassungsüberleitungsgesetz der provisorischen Staatsregierung, setzt Bundesverfassungsgesetz von 1920 in der Fassung 1929 und das übrige Bundesverfassungsrecht nach dem Stande der Gesetzgebung vom 5. März 1933 wieder in Wirksamkeit und hebt alle nach dem 5. März erlassenen Bundesverfassungsgesetze und Verfassungsbestimmungen und alle verfassungsrechtlichen Normen und Anordnungen des Deutschen Reiches auf

1945 (1. Mail 1945) Rechtsüberleitungsgesetz übernimmt grundsätzlich das bisher geltende sonstige Recht (z. B. HGB, EheG)

1945 Österreich Behördenüberleitungsgesetz löst Behörden des Deutschen Reiches auf und leitet Geschäfte auf die bis 13. März 1938 bestandene österreichische Behördenorganisation über

1945 (1. Mai 1945) Verfassungsgesetz über die vorläufige Einrichtung der Republik Österreich Einheitsstaat

1945 (4. Juli 1945) erstes Kontrollabkommen der Alliierten

1945 (9. Juli 1945) Alliierte vereinbaren Einrichtung vierer Besatzungszonen

1945 (12. Oktober 1945) Österreich Verfassungsnovelle wieder Bundesstaat

1945 (20. Oktober 1945 alle vier Alliierten anerkennen im Memorandum des Alliierten Rates die provisorische Staatsregierung

1945 Österreich zweites Verfassungsüberleitungsgesetz

1945 (20. 12. 1945) Österreich Renner durch Bundesversammlung zum Bundespräsidenten gewählt

1945 Österreich Kriegsverbrechergesetz

1945 Österreich Verbotsgesetz (gegen NSDAP)

1945 Aufhebungs- und Einstellungsgesetz (betreffend gegen Österreicher ausgesprochene nationalsozialistische Urteile)

1946 (28. Juni 1946) zweites Kontrollabkommen der Alliierten

1947 Österreich Nationalsozialistengesetz verbindet Kriegsverbrechergesetz und Verbotsgesetz

1948 Österreich Wohnungseigentumsgesetz

1950 Österreich Beseitigung der Todesstrafe (1968 auch in außerordentlichen Verfahren)

1955 (15. Mai 1955) Unterzeichnung des Staatsvertrags betreffend die Wiederherstellung eines unabhängigen und demokratischen Österreich (am 27. Juli 1955 Kraft)

1955 Österreich Beitritt zu den Vereinten Nationen

1955 (26. Oktober 1955) Neutralitätsgesetz

1956 Österreich Beitritt zum Europarat

1958 Österreich Beitritt zur Europäischen Menschenrechtskonvention

1959 Österreich Eisenbahn- und Kraftfahrzeughaftpflichtgesetz (Gefährdungshaftung)

1962 Wiedererrichtung der Universität Salzburg

1970 uneheliche Kinder in Unterhalt, Pflege und Erziehung ehelichen fast gleichgestellt

1971 Österreich Strafbarkeit der Homosexualität beseitigt, ebenso Ehestörung

1973 Österreich Volljährigkeitsgrenze 19 Jahre, Taschengeldparagraph 151 III ABGB

1974 Österreich Strafgesetzbuch (1. 1. 1975 in Kraft, Fristenlösung, Tagessatzsystem, Unterbringung in besonderen Anstalten, Umweltdelikte)

1975 Österreich Eherechtsreform (Gleichstellung von Mann und Frau)

1977 Österreich Volksanwaltschaft probeweise, 1981 endgültig

1977 Rechtsgeschichte Österreichs (aus Österreichischer Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte und deutschem Privatrecht)

1978 Österreich Eherechtsnovelle (einvernehmliche Ehescheidung, Gütertrennung, Ehegattenerbrecht erhöht)

1978 Österreich Dreißigster beseitigt (umgekehrt für Ehegatten ein gesetzliches Erbrecht auf weiteres Wohnen in der Ehewohnung)

1980 Grundbuchumstellungsgesetz (Beginn des elektronischen Grundbuchs)

1981 Österreich Mietenrechtsgesetz

1983 Österreich Entmündigungsordnung von 1916 aufgehoben, Sachwalterschaft

1988 Österreich Produkthaftungsgesetz

1988 Österreich Jugendgerichtsgesetz, außergerichtlicher Tatausgleich (1999 auch im Erwachsenenstrafrecht)

1989 Österreich Kindschaftsrechtsänderungsgesetz Amtsvormundschaft über uneheliche Kinder beseitigt

1989 Österreich uneheliche Kinder im Erbrecht ehelichen Kindern gleichgestellt

1990 Österreich Baurechtsnovelle (jeder kann Baurecht auf seinem Grundstück einräumen)

1992 Europäischer Wirtschaftsraum

1995 (1. Januar 1995) Österreich Beitritt zur Europäischen Union

1999 Österreich Diversion

2001 Österreich Volljährigkeitsgrenze 18 Jahre

2001 Österreich Vormundschaft beseitigt, Sachwalterschaft nur für Volljährige, sonst Obsorge einer anderen Person für Minderjährige

2005 Österreich Handelsgesetzbuch in Unternehmensgesetzbuch umbenannt

2006 Österreich Erbpacht aufgegeben

2007 Verbandsverantwortlichkeitsgesetz (Geldstrafen für Unternehmen)

2008 Strafprozessordnung reformiert (Polizei ermittelt unter Leitung der Staatsanwaltschaft, Richter kontrolliert, Rechte des Beschuldigten und des Opfers verstärkt, Geschworengerichte gegenüber Schöffengerichten zurückgedrängt)

2009 Österreich Heiratsgaben aufgegeben

2009 Österreich eingetragene Partnerschaft vor der Personenstandsbehörde

2014 (1. 1. 2014) Verwaltungsgerichtsbarkeitsnovelle (2012) Landesverwaltungsgerichte